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Schmerzen nach Joggen - Anfänger

Schmerzen nach Joggen - Anfänger

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Hallo zusammen :)

ich erhoffe mir einen Rat...
Ich bin Anfänger seit Dezember, Bürojob, 77kg / 157cm Größe (als Frau).

Als ich angefangen habe, habe ich einfach die Turnschuhe genommen die hier noch rumlagen aus der zeit als ich mal sportlicher war und auch 25kg weniger drauf hatte. Das hat sich ziemlich bald gerächt, es fing an mit Schmerzen in der Mitte der Beine, also über dem Fußgelenk ein Stück hoch und nur unter Belastung. Saß ich also, war alles ok. Sobald ich spazieren gegangen bin habe ich sofort gemerkt das die Stelle schmerzt, an joggen war nicht zu denken. Also gewartet, nach 2 Wochen wurde es besser. Erstmal habe ich dafür die neue Belastung verantwortlich gemacht, die Schuhe und auch den Untergrund. Dank Corona ist das mit dem Laufanalysetest jetzt nicht so einfach aber ich habe einen Sportlaufen, auf das Laufen spezialisiert, gefunden der nach Abmessungen und Fotos und Beratung den Saucony Omni 19 verkauft hat. Stabilschuhe brauchte ich wohl, so sagte man mir. Will ich auch nicht abstreiten, ich laufe schon deutlich nach innen, dass sehe ich auch an der Art der Hornhautbildung.

Also nach den zwei Wochen wieder raus, joggen. Es wurde nach 3 Tagen klar, dass die Schuhe ja schön und gut sind zum spazieren aber der Schmerz immer wieder kam. Ich googelte, stieß auf Schienbeinkantensyndrom. 3 Wochen gewartet bis die Schmerzen weg waren, wieder raus.
Selbes Spiel fing von vorne an, mein Frustlevel unfassbar hoch. Während meine Frau bei mittlerweile 6 1/2 Minuten Pace angekommen war kroch ich immernoch irgendwo bei 8 1/2 rum weil ich einfach nie am Stück laufen kann. Ich hab einen Termin beim Orthopäden gemacht, der jetzt erstmal keine unfassbare Diagnose gestellt hat sondern sich meine Saucony angesehen hat und gesagt hat: "Ja, Dämpfung haben die, aber Stabilschuh..." das ließ ich dann mal schluckend so stehen, immerhin waren die ja jetzt nicht günstig. Es wurden also Orthopädische Einlagen gemacht. Ich habe mich mit dem Thema Laufschuhe nochmal mehr auseinander gesetzt, tausend verwirrende Meinungen und Test gelesen. Also mal ist der Omni 19 der Schuh schlecht hin, die nächste Seite bewirbt ihn eher als Durschnitt. Das erste mal mit den Einlagen habe ich mir eine wirklich fiese Blase gelaufen. Frustlevel wieder extrem hoch weil voran gegangen wieder 2 Wochen lagen in denen ich nicht laufen konnte und lange Spaziergänge taten einfach zu weh. Also beschränkte ich mich auf 30 Minuten kleine Gassirunden mit den Hunden.

Parallel habe ich nochmal in den sauren Apfel gebissen und mit Asics Gel Kayano 27 bestellt da diese im Internet extrem hoch angepriesen werden als DIE Stabilschuhe für Laufanfänger mit Übergewicht.
Was soll ich sagen, einmal gelaufen und... naja, ich pausiere jedenfalls :heul2: . Die Einlagen habe ich jetzt auch mal in die Gel Kayano 27 gepackt. Der Halt im Schuh ist dort, zumindest für mein Gefühl, viel besser als im Omni 19 welcher generell etwas breiter ist. Testen kann ich es erst wenn ich zumindest das Gefühl habe der Schmerz ist weg. das Kind hat keinen Namen, deshalb weiß ich einfach nicht, wie ich's behandeln könnte. Tonnenweise Voltaren haben nichtmal Linderung gebracht.

Was kann ich noch machen? Mein Orthopäde sagt, ich soll die Einlagen einen Monat testen. Das ist ja alles schön und gut aber ich komm nicht zum testen weil ich nicht mit schmerzen joggen möchte. Im April habe ich eine größere OP am Magen, dann darf ich sowieso mindestens 6 Wochen gar nichts machen. Aber jetzt möchte ich gerne noch was machen und mein Frustlevel steigt wirklich mit jedem mal an.

Gibt es ggf. noch empfehlenswerte Bandagen die man einfach mal testen kann? Beim spazieren gehen oder wandern habe ich diese Schmerzen im Nachgang nie gehabt und, dass tue ich dank Hunden, sehr viel. Kann man sowas tapen? Ich habe damit gar keine Erfahrungswerte.

Verzweifelte Grüße
Caro

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Such nach Schienbeinkantensyndrom bzw. Shin Splint hier im Forum und bei Tante Gurgel. Da gibt es viele aktive Dinge, die du tun kannst und nicht nur hoffend pausieren mit dem Laufen.

Gruss Tommi

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Ob es ein Schienbeinkantensydrom ist oder nicht ist auch maximal gegoogelt und entspricht keiner Fachmeinung. Leider äußerte sich mein Arzt nicht dazu.

Da die Lupe oben bei mir gar nichts öffnet, kann ich mich nur auf drölfmillionen unterschiedliche Google Meinungen (welche ich seit Monaten täglich befrage...) verlassen, ich dachte, Aussagen von Leuten welche wirklich aktiv joggen/laufen/Probleme haben, wären deutlich fundierter als die Internetseiten die mir irgendetwas verkaufen wollen... :)

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Wozu sollen die Einlagen gut sein? Und dann noch in gestützten Schuhen? Doppelt hält besser?
Frauen haben anatomisch ein etwas breiteres Becken. Dadurch kommt es eher zu einer Überpronation. Die muß aber nicht bekämpft werden. Weder durch Einlagen noch durch entsprechende Schuhe. Besser wäre es, die Belastung am Anfang zu dosieren. Eine Mischung aus walken und joggen. Und am Gewicht arbeiten.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Caro1991 hat geschrieben:Ob es ein Schienbeinkantensydrom ist oder nicht ist auch maximal gegoogelt und entspricht keiner Fachmeinung. Leider äußerte sich mein Arzt nicht dazu.

Da die Lupe oben bei mir gar nichts öffnet, kann ich mich nur auf drölfmillionen unterschiedliche Google Meinungen (welche ich seit Monaten täglich befrage...) verlassen, ich dachte, Aussagen von Leuten welche wirklich aktiv joggen/laufen/Probleme haben, wären deutlich fundierter als die Internetseiten die mir irgendetwas verkaufen wollen... :)
Arzt wechseln.

Nicht auf die Lupe, sondern auf den Button "Suche" klicken. Hier im Forum gibt es ebenfalls drölfzig Freds über das Thema. Es macht halt auch nicht viel Sinn, Alles und Jedes dazu immer zu wiederholen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hallo Caro,

du hast zwei Probleme. Das erste ist das eigentliche, betrifft deinen Körper beim Laufen und verursacht dir Schmerzen. Dieses Problem ist nicht behoben und kann auch nicht behoben sein, weil du davor erst Problem zwei beseitigen musst. Dieses Problem zwei ist zweiteilig. Teil eins geht von dir aus, weil du hartnäckig glauben willst, deine Schuhe - egal welche!! - während auslösend. In Wahrheit sind sie das nicht, wahrscheinlich noch nicht einmal die Beschwerden verschärfend. Teil 2 geht von deinem Arzt aus: Der hat nämlich nullkommanull Ahnung, woher die Schmerzen tatsächlich rühren. Probiert jetzt mal Einlagen ... wogegen sollen die denn helfen oder was sollen sie bewirken?

Es gibt übrigens noch ein drittes Problem und das betrifft dein Patientenverhalten. Wenn ich meinen Arzt - egal welchen und in welcher Sache - konsultiere, dann frage ich dem ein Loch in den Bauch, bis ich haarklein weiß, was er an "Defekt" oder "Defizit" an mir vermutet und welche Wirkung er sich von dem verspricht, das er mir dagegen verordnet. Beim einen Arzt ist dieses Nachfragen weniger wichtig, weil er von sich aus redet, bei anderen überaus bedeutsam, weil es auch unter Ärzten die Schweigsamen gibt. Damit ein Arztbesuch erfolgreich ist, kommt es ganz entscheidend auch auf den Patienten an. Der muss nämlich mitarbeiten. Beim Arzt ist es keineswegs so wie beim Friseur, wo ich den fragenden Blick nach 3 Monaten Lockdown-Pause mit einem lapidaren "Wie immer!" beantwortete und dann nur noch Smalltalk machte (was ich normal nicht mache, aber inzwischen erwische ich mich häufiger bei Geschwätzigkeiten, wenn schon mal ein Haushaltsferner "greifbar" ist, den ich belabern kann). Aber ich schweife ab: Beim Arzt ist das anders: Da geht man hin mit zurechtgelegten Sätzen, was einem fehlt, wo es wehtut, wie es wehtut, wann es wehtut, usw. Und im Diagnoseprozess ist man stets bereit tiefer schürfende, ergänzende Fragen zu beantworten. Und wenn auch nur der geringste Zweifel aufkommt, ob man alles richtig kapiert hat, dann fragt man nach. Genau, bohrend, erschöpfend. Das tut man zu Diagnose und Behandlung ... und wenn letztere wider Hoffnung des Patienten und Erwarten des Arztes nicht anschlägt, dann geht man wieder hin und nervt. Wieder und wieder. Bis endlich klar ist, was die Beschwerden verursacht. Verliert man das Vertrauen, nach dem zweiten, dritten, usw. Mal, dann sucht man sich einen anderen Arzt.

In deinem Fall ist das vielleicht sofort anzuraten. Orthopäden sind zwar die naheliegende Adresse bei Problemen am Bewegungsapparat, aber durchaus nicht immer die beste. Schon gar nicht für einen Läufer, dessen Beschwerden vom Laufen herrühren. Da würde ich in jedem Fall einen Sportarzt vorziehen. Sportärzte betrachten Sportwehwehchen mit anderen Augen als Orthopäden (die ständig mit schwer geschädigten Patienten zu tun haben).

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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