Dirk_H hat geschrieben:
Ich persönlich bin Hunden gegenüber immer skeptisch. Und gegenüber Hundehaltern ebenfalls oder eigentlich sogar noch mehr.
Leider habe ich da schon zu viele erlebt, die ihr Tier nicht unter Kontrolle haben ...
Und ich muß zugeben, dass meine Toleranz da gegen Null geht, wenn die Leute ihre Tiere nicht erziehen oder total achtlos sind und dann am besten noch patzig werden.
+1
Wie man unschwer erkennen kann, bin ich selbst Hundebesitzer
Aber ich kann dem gesagtem leider bloß zustimmen
Das kommt sicherlich auch auf die Gegen an in der man wohnt.
Ich wohne im Speckgürtel zu Berlin und 3/4 der Bevölkerung sind frühere Stadtbewohner, die aus einer Mietskaserne mit ihrem verhaltensgestörtem Hund in ein Eigenheim ausserhalb der Stadt gezogen sind.
Oft stellt sich die Frage wer verhaltensgestörter ist - der Hundebesitzer oder sein Hund
Wir haben hier viele agressive Hunde und 2 mal war ich froh meine Hündin beim Laufen dabei gehabt zu haben.
Die Leute lassen oft ihren Hund ohne Leine laufen ohne irgend welche Kontrolle über das Tier zu haben.
Für die vernünftigen Hundebesitzer und deren erzogenen Tiere ist es dann umso schwerer zwischen den Extremen zu leben.
Meine Hündin ist grundsätzlich so erzogen, dass sie in der Regel nicht zu Fremden geht auch wenn sie freiläuft.
Habe es selbst schon erlebt, wenn wir ohne Hund unterwegs waren, dass ein Hund an kam und dessen Besitzer von weiten nur rief sein Hund wolle nur schnuppern oder spielen.
Ich bin der Meinung das Tier darf nicht entscheiden, welchen Menschen er beschnuppern oder mit wem er spielen will!
1. kann der Mensch eine Allergie auf Haustiere haben
2. kann der Mensch Angst vor Hunde haben
3. ist es eine Sache der Höfflichkeit nicht jeden Menschen mit meinem Haustier beglücken zu müssen.
Wenn es mal passiert, dass meine Hündin einem fremden Menschen zu nahe gekommen ist, dann ruf ich sie sofort zurück, leine sie an und entschuldige mich für das Verhalten meiner Hündin!
Leider fangen viele Hundebesitzer eher an dem Gegenüber erklären zu wollen, wie er sich hätte besser verhalten sollen, als sich einfach nur zu entschuldigen.
Ein Hundebesitzer kann aber nicht von seinen Mitmenschen verlangen, auf das falsche Verhalten seines Hundes fachmänisch zu reagieren, wenn diese selbst keinen Hund besitzen.
Nicht jedes Gerichtsurteil, welches einem Opfer einer Hundebegegnung eine Mitschuld gibt halte ich daher für akzeptabel.
Gerade wir Besitzer von größeren Hunden sind in der Pflicht mit dem Fehlverhalten von nicht Hundebesitzern zu rechnen und unsere Hunde entsprechend zu erziehen und zu beaufsichtigen.
Ein Beispiel für völligen Realitätsverlust eines Hundebesitzers:
Ich Laufe mit meiner Hündin in den Wald.
Da ich zu Beginn des Waldeinganges meine Hündin von der Leine gemacht habe, rennt diese erst einmal voller Lebensfreunde am rechten Wegesrand 100m vor.
Da kam uns ein unangeleinter Rottweilermischling entgegen, sah meine Hündin rennen und stürmt wütent auf sie zu.
Dies ist ansich ein normales Verhalten eines dominaten Hundes.
Der Besitzer konnte nun soviel rufen wie er wollte, er hatte die Kontrolle über seinen Hund völlig verloren.
Als der Mischling meine Hündin eingeholt hatte, passierte was ich bereits kannte, meine Hündin drehte sich zähnefletschend, breitbeinig drohend zu dem fremden Hund um und dieser zog sich unterwürfig zurück. Meine Hündin drehte sich wieder um und lief weiter als ob nichts gewesen wäre.
Der fremde Hund reagiert noch immer nicht auf die Rufe seines Besitzers.
Offenbar frustriert von meiner Hündin dermaßen schnell abgefertigt worden zu sein, sah er plötzlich mich!
Ein rennender Mensch weckt bei vielen Hunden den Jagdtinstinkt. Was aber jetzt für eine Verwandlung in diesem Hund abging habe ich noch nie erlebt!
Die Schreie seines Besitzers wurden nun ängstlich, schrill fast schon panisch.
Der Mischling rannte völlig aggressiv auf mich zu, ich konnte gerade noch meine Hündin rufen, da sprang der Hund mich an.
In dem Moment wo ich mit dem schlimmsten gerechnet hatte, stürzte sich meine Hündin mit einem Nackenbiß auf dem fremden Hund und zog diesen von mir weg in den Graben.
Der fremde Hund heulte auf und verschwand in dem Wald. Meine Hündin stand vor mir, freute sich und forderte mich auf endlich weiter zu Laufen.
Soweit war alles klar, meine Hündin hatte mich in Gefahr gesehen und verbiss den Angreifer.
Der Angreifer flüchtete also gab es für meine Hündin keinen Grund mehr für irgend welche Aggressionen und daher war für sie die Auseinandersetzung beendet.
Jetzt könnte man meinen der fremde Hundebesitzer entschuldigt sich bei mir, fragt eventuell ob ich wirklich nichts abbekommen habe und die Sache wäre erledigt.
NEIN!
Der fremde Hundebesitzer forderte von mir meine Adresse, damit ich für mögliche Tierarztkosten und für die Suche nach seinem nun entlaufenden Hund aufkomme!
Dies war ein sehr extremes und bisher einmaliges Vorkommnis.
Ich habe aber in den letzten Jahren soviel unfähige Hundebesitzer getroffen, dass ich die inzwischen verschärften, aber teils blödsinnigen Hundehalterverordnungen und Listen angeblicher gefährlicher Hunderassen, deren Haltung verboten wurde, verstehen kann.
Auch ich sehe jetzt in der Pandemie, bei uns viele neue Besitzer von Hundewelpen.
Leider habe ich in Gesprächen mit den neuen Hundebesitzern nur zu oft bemerkt, dass sie sich ihre Hunderasse zu oft nach dem Aussehen ausgewählt haben.
Meine Bitte an alle die sich überlegen einen Hund anzuschaffen - achtet auf die Rasse!
Wer sich eine Gebrauchshundrasse anschafft, diese aber nicht artgerecht Auslassten kann, zieht sich ein "Problemhund" groß.
Und da forder ich auch die Züchter auf, klärt eure Kunden wahrheitsgetreu über die Ansprüche eurer Hunde auf.
Da aber immer mehr Hunde von dubiousen osteuropäischen Hundevermittlern stammen, glaube ich wird sich daran nichts ändern.