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Knorpelschaden neue OP Methode "Minced Cartilage"

Knorpelschaden neue OP Methode "Minced Cartilage"

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Hallo zusammen,

bei mir wurde 2018 ein Knorpelschaden diagnostiziert. Nach mehreren MRT’s (teilweise falsche Befunde, daher die vielen MRT’S) wurde eine Knorpelläsion im Bereich der latelaren Femurkondyle festgestellt. Die Diagnose lautet „Symptomatische Chondropathie laterale Femurkondyle Knie links“.

Ich war nun bei mehreren Ärzten. Bei manchen hatte ich das Gefühl, dass sie einfach schnelles Geld mit einer schnellen OP (meistens wurde dabei die Mikrofrakturierung vorgeschlagen) machen wollen. Zwei Ärzte fand ich sehr kompetent und beide schlugen mir nun verschiedene Operationsmethoden vor. An der Uniklinik Bonn wurde mir die Knorpelzelltransplantation (ACT) Methode vorgeschlagen. An einer Privatklinik in Köln war man nicht sofort gegen eine ACT, aber sie schlugen mir eine neue Methode namens "Minced Cartialage" vor. Die Methode ist noch relativ neu, aber die kurzfristigen Ergebnisse seien sehr ermutigend und ähnlich wie bei der ACT. Darüber hinaus hätte die Methode viele Vorteile gegenüber der ACT. Bei der ACT Methode gäbe es zwei bedeutende Nachteile. Zum einen sind immer zwei Eingriffe notwendig, da ja der zur Anzucht benötigte Knorpel zunächst entnommen werden muss, bevor er kultiviert und in einem weiteren Eingriff in den Defekt eingepflanzt werden kann. Zum anderen erhält man durch die Kultivierung außerhalb des Körpers leider keine Knorpelzellen, die in ihrer Beschaffenheit identisch mit den entnommenen sind. Dies liegt daran, dass es unweigerlich zu einem Alterungsprozess der Zellen kommt. Bei der "Minced Cartilage" Methode wird auch Knorpel von einer unbelasteten Stelle entnommen. Dieser wird sofort in winzige Stücke zerschnitten und im gleichen Eingriff in den Defekt eingesetzt. Die Masse könne man sehr gut in den Defekt hineinmodellieren, was die Möglichkeit gibt, die Oberfläche von Anfang an sehr gut nachzubilden. Zusätzlich wird das Wachstum mit der Gabe von plättchenreichem Plasma (PRP) angeregt. Ein weiterer Vorteil bei "Minced Cartilage" ist, dass man im Gegensatz zur ACT nur eine Operation zu bewältigen hat. Es entsteht auch keine Wartezeit, in der der Knorpel im Labor gezüchtet wird.
Im Internet finde ich keine Erfahrungen zu dieser neuen Methode. Ich muss die OP natürlich privat und dienstlich einordnen. Da wäre ein einziger Eingriff sehr von Vorteil für mich.

Hat jemand Erfahrungen und kann berichten? Oder stand jemand mal vor einem ähnlichen Problem mit ähnlichen Beschwerden?

Danke schonmal im Voraus!

Viele Grüße
Casper

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Hallo Casper,

ich habe einen Lauffreund, der sich gerade einer ACT unterzieht. Die Knorpelzellen sind allerdings gerade erst entnommen und in "Züchtung". Kann dir daher keine Erfahrungswerte mitteilen. Außerdem wäre es ja aus zweiter Hand. Und da erst in Behandlung hätte auch euch "zusammenzuschalten" keinen Sinn. Vermutlich werden Behandlung und anschließende Rekonvaleszenz auch erst in ein paar Monaten "abgeschlossen" sein.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Casper!

Bei mir wurde folgendes Diagnostiziert:
Knorpelschaden Trochlea femoris rechts (Grad 4)
Chondropathie retropatellar rechts (Grad 2)
Meniskuseinriss medial rechts

Wie Udo bereits erwähnt hat, bin ich nun genau zwischen den zwei Athroskopien, sprich es wurden mal die Knorpelzellen entnommen und auch ein Teil des Meniskus entfernt. Zwei Tage nach dieser ersten Athroskopie durfte (und konnte) ich mein Bein auch schon wieder voll belasten.

Die zweite Athroskopie ist dann Ende des Monats :)
Danach soll, muss ich, so wie auch du, 6-8 Wochen mit Krücken gehen (Teilentlastung)
Radfahren, Walken usw. soll nach 6 Monaten wieder möglich sein, RICHTIGER Laufsport wohl erst nach einem Jahr.

Hier 2 LINKS zu dem, was bei mir gemacht wird. :

https://www.krone.at/2382864?fbclid=IwA ... OdijHyjfP4

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... GS8uqCPk7c

Fühle mich bei dem Arzt in sehr guten Händen und kann dir gerne über den weiteren Verlauf Berichten.!? (oder hast du noch weitere Fragen?)

GLG

Kraxi

P.S. Wie groß ist dein Knorpelschaden? (bei mir 1,8x 1,5cm)

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Hallo Kraxi,

danke zunächst die Infos. Ich kann mich leider noch nicht für eine der beiden o.g. OP-Methoden entscheiden. Einerseits ist die Evidenz der ACT Methode vielversprechend, andererseits sind die Vorteile beim Minced Cartilage, wie der einzeitige Eingriff sehr verlockend.

Ich habe hier und da gelesen, dass die Krankenkassen sich bei der Abrechnung einer ACT gerne mal quer stellen. Hast du vorab die Behandlungskosten und die Pflegeaufwendungen mit deiner Krankenkasse abgeklärt? Ich habe jetzt mal bei meiner PKV und Behilfestelle (bin 50% privat und habe 50% Beihilfe) einen Kostenvoranschlag für die Minced Cartilage Methode eingereicht. Mal schauen.

Ich hätte da im weiteren Verlauf nach deinem zweiten Eingriff vielleicht noch Fragen zu deiner Genesung.

Mein Knorpelschaden ist 16x16mm groß.

Ich wünsche dir für den weiteren Verlauf viel Erfolg.

VG
Casper10

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Hallo!

Also bei mir (in Österreich?!) zahlt die Krankenkasse die ACT! (sonst hätte ich lt. Unterlagen darauf hingewiesen werden müssen)

Morgen habe ich meinen nächsten Termin im Krankenhaus (OP Vorbereitung), wo ich auch den Termin für die zweite Arthroskopie erfahren werde, bzw. wie es aussieht, mit der Züchtung! :zwinker2:
Die Spannung steigt und ich werde schön langsam Nervös :angst: :gruebel: bzw. hab ich ja auch selbst noch keine Ahnung, wie lange ich hinterher tatsächlich auf Krücken gehen muss, soll :kruecke:
Die ersten Physio-Therapie-Einheiten hab ich auch schon gebucht. Bis Anfang Juni werde ich 2 x wöchentlich zu einem Top-Physiotherapeuten gehen und die ganze Zeit bleibt halt auch die UNGEWISSHEIT!!!
Deshalb kann ich dich auch sehr gut verstehen, dass du (noch) nicht weißt, wie du dich entscheiden sollst. (zwecks OP Verfahren)

Halte dich gerne auf dem Laufenden! (hier in diesem Thread? oder soll ich einen eigenen eröffnen!?)

Schöne Grüße aus der Steiermark


Kraxi

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doughnut hat geschrieben:Hallo Kraxi,

weißt du ob diese Methode auch bei Knorpelschäden in der Hüfte angewendet wird? (komme übrigens auch aus Österreich ;-))

Danke.
Keine Ahnung!

Ich würde mal im Krankenhaus in Speising oder in der privaten Ordination vom Dr. Albrecht (oder ...?) nachfragen, bzw. einen Termin vereinbaren!
https://www.gelenkspezialisten.at/
Einer der Ärzte, von diesem LINK ist Dr. Albrecht. Dort gibt es auch einen Speziallisten für die HÜFTE. (lt. Homepage)

Schöne Grüße

Kraxi

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Kraxi 1907 hat geschrieben:Keine Ahnung!

Ich würde mal im Krankenhaus in Speising oder in der privaten Ordination vom Dr. Albrecht (oder ...?) nachfragen, bzw. einen Termin vereinbaren!
https://www.gelenkspezialisten.at/
Einer der Ärzte, von diesem LINK ist Dr. Albrecht. Dort gibt es auch einen Speziallisten für die HÜFTE. (lt. Homepage)

Schöne Grüße

Kraxi
Danke! Ist bei dir der Knorpelschaden im Knie aufgrund einer Verletzung oder Arthrose entstanden?

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klnonni hat geschrieben:@ Casper 10
ich habe mal eine Frage...

Ist den die Ursache für dein Knorpelschaden gefunden worden und wird/wurde diese abgestellt?

Ich meine die Frage nach einer OP ist ja alles richtig und wichtig, aber wenn die Ursache, die zum Knorpelschaden geführt hat, nicht abgestellt wird, dann wird ja auch neuer Knorpel oder Prothesen sich wieder abnutzen.
Die Ursache ist schlicht und einfach ÜBERLASTUNG!!!
Ja, und diese Ursache wurde abgestellt, da ich nicht mehr Laufe, da ich ja verletzt bin und übermorgen nochmals arthroskopiert werde (und auch nicht mehr so viel Laufen werde)

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Hallo!

Kurzes UPDATE.
Hatte am Mittwoch nun meine zweite Arthroskopie mit der Knorpelzellentransplantation. Es verlief so alles nach Plan :)

Natürlich ist zur Zeit alles sehr mühsam, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass da ein Licht ist, am Ende des Tunnels!

Für die nächsten 6 (mindestens) Wochen laufe ich nun auf Krücken :kruecke:
In den gesamten 6 Wochen muss ich eine Kniegelenksschiene tragen. Belastung max. 20kg (für die ersten beiden Wochen, danach max. halbes Körpergewicht), die Schiene ist auf eine Beugung von max. 30° Grad eingestellt, was eigentlich fast nix ist. Zusätzlich bekam ich am Freitag eine Motorschiene, welche ich 2-3 x täglich, bis zu einer Stunde, nutzen soll.
Diese macht mit mir Übungen. (sie bewegt mich) Für die ersten 2 Wochen auch dort nur max. 30° Grad Beugung, danach für weitere 2 Wochen max. 40° Beugung und die letzten 2 Wochen, vor dem ersten Kontrolltermin, max. 60° Beugung.
Zusätzlich bin ich 2x die Woche beim Physio + tägliche Übungen lt. Physio mit Lymphdrainagen usw.

Jetzt heißt es einfach GEDULDIG bleiben!

@Casper: Hast du dich nun schon für eine Methode entschieden?


Schöne Grüße aus der Steiermark :winken:



Kraxi

Knieupdate 2.0

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Hallo!

Ein nächstes Update zu meiner Knorpelzelltransplantation (Spherox).
Bei meiner ersten Kontrolluntersuchung war der Arzt sehr zufrieden mit dem Verlauf. :)
Auch mein Physio ist sehr zufrieden.
Seid 17.06. darf ich die Belastung steigern, bis zur VOLLBELASTUNG, mit meinem eigenen Körpergewicht. Seid dieser Woche laufen ich nun komplett ohne Krücken, davor hab ich die Belastung sukzessive gesteigert.
Auch die Beugung sollte ich langsam, bis zur schmerzgrenze, steigern.
Die Motorschiene nutzte ich noch für weitere 4 Wochen (je 3-4 Stunden täglich), wobei ich mein Knie bereits bis zu 120 Grad beugen kann :D

Weiterhin mache ich auch täglich Kräftigungsübungen (usw), vor allem für die Oberschenkelmuskulatur des betroffenen Knies. (alles lt. Sport-Physio, bei dem ich mindestens 1 x pro Woche bin)

Die unzähligen Stunden die ich bisher mit Rehabilitationsmaßnahmen verbracht habe, haben sich offensichtlich ausgezahlt! Jetzt heißt es weiterhin, dran bleiben und geduldig sein.

Am 02. Aug. habe ich eine nächste Kontrolle und ich hoffe, dass weiterhin alles so gut weiterläuft!


Schöne Grüße aus der Steiermark



Kraxi


P.S. @Caspar: Gibt es von dir was NEUES??? (würde mich sehr interessieren)

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Hallo Casper, da ich auch einen Knorpelschaden in der medialen Femurkondyle habe und jetzt seit einem halben Jahr versuche mit Muskelaufbau mein Knie zu stabilisieren, mein Knie aber immer wieder etwas anschwillt und ich langsam verzweifle, würde es mich sehr interessieren, ob du das Minced Certilage Verfahren hast bei dir anwenden lassen und wie es dir damit geht.
Liebe Grüße
Laufmaus56
Casper10 hat geschrieben:Hallo zusammen,

bei mir wurde 2018 ein Knorpelschaden diagnostiziert. Nach mehreren MRT’s (teilweise falsche Befunde, daher die vielen MRT’S) wurde eine Knorpelläsion im Bereich der latelaren Femurkondyle festgestellt. Die Diagnose lautet „Symptomatische Chondropathie laterale Femurkondyle Knie links“.

Ich war nun bei mehreren Ärzten. Bei manchen hatte ich das Gefühl, dass sie einfach schnelles Geld mit einer schnellen OP (meistens wurde dabei die Mikrofrakturierung vorgeschlagen) machen wollen. Zwei Ärzte fand ich sehr kompetent und beide schlugen mir nun verschiedene Operationsmethoden vor. An der Uniklinik Bonn wurde mir die Knorpelzelltransplantation (ACT) Methode vorgeschlagen. An einer Privatklinik in Köln war man nicht sofort gegen eine ACT, aber sie schlugen mir eine neue Methode namens "Minced Cartialage" vor. Die Methode ist noch relativ neu, aber die kurzfristigen Ergebnisse seien sehr ermutigend und ähnlich wie bei der ACT. Darüber hinaus hätte die Methode viele Vorteile gegenüber der ACT. Bei der ACT Methode gäbe es zwei bedeutende Nachteile. Zum einen sind immer zwei Eingriffe notwendig, da ja der zur Anzucht benötigte Knorpel zunächst entnommen werden muss, bevor er kultiviert und in einem weiteren Eingriff in den Defekt eingepflanzt werden kann. Zum anderen erhält man durch die Kultivierung außerhalb des Körpers leider keine Knorpelzellen, die in ihrer Beschaffenheit identisch mit den entnommenen sind. Dies liegt daran, dass es unweigerlich zu einem Alterungsprozess der Zellen kommt. Bei der "Minced Cartilage" Methode wird auch Knorpel von einer unbelasteten Stelle entnommen. Dieser wird sofort in winzige Stücke zerschnitten und im gleichen Eingriff in den Defekt eingesetzt. Die Masse könne man sehr gut in den Defekt hineinmodellieren, was die Möglichkeit gibt, die Oberfläche von Anfang an sehr gut nachzubilden. Zusätzlich wird das Wachstum mit der Gabe von plättchenreichem Plasma (PRP) angeregt. Ein weiterer Vorteil bei "Minced Cartilage" ist, dass man im Gegensatz zur ACT nur eine Operation zu bewältigen hat. Es entsteht auch keine Wartezeit, in der der Knorpel im Labor gezüchtet wird.
Im Internet finde ich keine Erfahrungen zu dieser neuen Methode. Ich muss die OP natürlich privat und dienstlich einordnen. Da wäre ein einziger Eingriff sehr von Vorteil für mich.

Hat jemand Erfahrungen und kann berichten? Oder stand jemand mal vor einem ähnlichen Problem mit ähnlichen Beschwerden?

Danke schonmal im Voraus!

Viele Grüße
Casper
doughnut hat geschrieben:Danke! Ist bei dir der Knorpelschaden im Knie aufgrund einer Verletzung oder Arthrose entstanden?

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Hallo Laufmaus,

Casper10 hat sich hier im April, vor fast 7 Monaten, letztmalig zu Wort gemeldet. Seitdem schweigt er beharrlich. Dabei handelt es sich im Forum um ein vielfach zu beobachtendes Verhalten. Fragen posten und Forum nutzen so lange man sich Erfolg davon verspricht, dann ignorieren. Auch der Casper scheint zu jenen Menschen zu gehören, die die Begriffe Freiheit und Solidarität nie richtig verstanden haben. Sonst wüsste er, dass sein Weg zum Heilungserfolg (hoffentlich nicht -misserfolg) anderen Betroffenen Fingerzeige geben kann.

Nun ja, das mit der Freiheit und der Solidarität, dass das im großen Maßstab nicht funktioniert, illustrieren ja derzeit wieder die Covid-19-Inzidenzzahlen.

Vielleicht hast du Glück, wenn du dich mit einer persönlichen Nachricht aus dem Forum an Casper10 wendest - sofern er die Möglichkeit sich per E-Mail über eine PN informieren zu lassen aktiviert hat.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Antworten

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