Banner

Abnützung des Knorpels | Ab wann trainiert mal zu viel?

Abnützung des Knorpels | Ab wann trainiert mal zu viel?

1
Hallo liebe MitläuferInnen

Ich versuche immer wieder mal mich zum Thema Abnützungen durch Laufen schlau zu machen und stoße auf recht unterschiedliche Informationen. So in diesem Beitrag eine zitierte Studie, laut der sogar ehemalige Marathonläufer kein erhöhtes Arthrose-Risiko zu befürchten hätten:
https://www.runnersworld.de/gesundheits ... e-gelenke/

Andererseits hab ich neulich in einem Podcast einen Kniechirurgen mehrmals betonen hören, dass allzu begeisterte Langstreckenläufer über kurz oder lang ihrem Knorpel nichts gutes tun, weil es eben einfach zu viel sei.

Ich selbst bin 40, normalgewichtig und laufe 25-50 km / Woche (oft auch mit ein paar Hundert Höhenmetern). Schuhwerk und Lauftechnik sollten passen. Ausgleichssport 1 - 2 mal / Woche mit weniger Knie-Impact steht auch am Programm (Rudern, Mountainbike, Schitour).

Würdet ihr euch Sorgen um eure Knie machen?
Gibt's zum Thema überhaupt wirklich fundierte Erkenntnisse oder ist das eher ein Glaubenskrieg?

Vielen Dank für eure Infos!

2
Ab wann arbeitet man zuviel? Frag mal Post- und Paketzusteller. Die sind viel länger auf den Beinen als der gemeine Hobbyjogger und schleppen dabei noch schwere Pakete durch die Gegend.

https://germanroadraces.de/arthrose-und ... -aderhold/

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Jo ... 09340.html

https://www.laufen.de/d/ein-leben-lang- ... rei-laufen

https://www.zeitschrift-sportmedizin.de ... der-sport/

https://www.zeitschrift-sportmedizin.de ... der-sport/

https://www.zeitschrift-sportmedizin.de ... -der-wahl/

https://www.gots.org/blog/2019/03/04/sp ... hindernis/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4
wesomo hat geschrieben: Würdet ihr euch Sorgen um eure Knie machen?
Gibt's zum Thema überhaupt wirklich fundierte Erkenntnisse oder ist das eher ein Glaubenskrieg?
Der Knorpel wird durch die Gelenkschmiere versorgt.

Viel Bewegung = gute Nährstoffversorgung = gute Regenerationsfähigkeit

Wenig Bewegung = schlechte Nährstoffversorgung = schlechte Regenerationsfähigkeit


Ansonsten geht es dem Knorpel genauso wie den Bändern, Muskeln und Sehnen.

Falsches Training durch zu hohe Belastungssteigerung und/oder zu wenig Regeneration = Überlastung = Verletzung


Wenn Du also richtig trainierst, dann past sich dein Körper an den steigenden Anforderungen an - auch der Knorpel im Gelenk


Ein Knorperlschaden entsteht meistens durch:

1. Zu wenig Bewegung
2. Zu starke Belastungssteigerung mit zu geringer Regenerationszeit
3. Infektion des Gelenkes oder rheumatische Erkrankung
4. Bänderverletzungen und daraus resultierende Fehlbelastung des Gelenkes.

Wenn Du also mit Struktur trainierst und keine Vorerkrankungen hast, hilfst Du mit jedem Schritt deinem Knie gesund zu bleiben.
Bild

5
Kann mich auch irren...

Viele Knorpelschäden im Knie sind kleine Verletzungen des Knorpels (Löcher, Risse etc.) die dann Beschwerden verursachen können. Damit dann viel zu laufen (oder Briefe und Pakete austeilen) kann diese Verletzungen verschlimmern. Davon, dass ein bislang gesunder Knorpel bei normaler Gelenkschmiereversorgung dünner wird, weil er sich abnutzt, hab ich noch nichts gehört.

Gruss Tommi

6
wesomo hat geschrieben: Andererseits hab ich neulich in einem Podcast einen Kniechirurgen mehrmals betonen hören, dass allzu begeisterte Langstreckenläufer über kurz oder lang ihrem Knorpel nichts gutes tun, weil es eben einfach zu viel sei.
:hihi:
Das Kniechirungen so was erzählen wundert mich jetzt nicht.

7
wesomo hat geschrieben:Hallo liebe MitläuferInnen

Ich versuche immer wieder mal mich zum Thema Abnützungen durch Laufen schlau zu machen und stoße auf recht unterschiedliche Informationen. So in diesem Beitrag eine zitierte Studie, laut der sogar ehemalige Marathonläufer kein erhöhtes Arthrose-Risiko zu befürchten hätten:
https://www.runnersworld.de/gesundheits ... e-gelenke/

Andererseits hab ich neulich in einem Podcast einen Kniechirurgen mehrmals betonen hören, dass allzu begeisterte Langstreckenläufer über kurz oder lang ihrem Knorpel nichts gutes tun, weil es eben einfach zu viel sei.

Ich selbst bin 40, normalgewichtig und laufe 25-50 km / Woche (oft auch mit ein paar Hundert Höhenmetern). Schuhwerk und Lauftechnik sollten passen. Ausgleichssport 1 - 2 mal / Woche mit weniger Knie-Impact steht auch am Programm (Rudern, Mountainbike, Schitour).

Würdet ihr euch Sorgen um eure Knie machen?
Gibt's zum Thema überhaupt wirklich fundierte Erkenntnisse oder ist das eher ein Glaubenskrieg?

Vielen Dank für eure Infos!
Im Schnitt erhalten jährlich 130 von 100.000 Einwohnern ein neues Kniegelenk. Also über den Daumen 100.000 künstliche Kniegelenke pro Jahr in Deutschland.
Sind das alles ehemalige Marathonläufer? Wohl kaum.

https://faktencheck-gesundheit.de/de/fa ... eberblick/

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

8
Hallo

Vielen Dank für eure Antworten.

Hab mir die Artikel von Bones gestern alle noch durchgelesen und sensationell geschlafen ;-) Vielen Dank für so fundierte und umfangreiche Info - ich hoffe man liest meine Begeisterung heraus

9
Vielen Dank!
Hab mir Bones' Links gestern Abend alle noch durchgelesen und sensationell geschlafen ;-)
Echt gewaltig so fundierte, umfangreiche und hilfreiche Info in so kurzer Zeit zu erhalten!!

11
Also bekommen Marathonläufer jedes Jahr neue Kniegelenke?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

14
klnonni hat geschrieben:Das würde nicht gerade für die Qualität der Kniegelenkprothesen sprechen ...
Ein früherer Vereins- und Arbeitskollege hat trotz Knieproblemen keinen Gang rausgenommen. Ergebnis war ein künstliches Kniegelenk. Damit ist er aber in der M55 in New York einen 3 Stunden Marathon gelaufen. Der konnte es einfach nicht lassen. Wie das ganze später ausgegangen ist, weiß ich nicht. Aus der regionalen Laufszene hatte er sich aber zurückgezogen. Jedenfalls nützt bei dem Kollegen die beste Prothesenqualität nichts. :klatsch:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

15
bones hat geschrieben:Jedenfalls nützt bei dem Kollegen die beste Prothesenqualität nichts. :klatsch:
Was jedoch weniger an deinem Kollegen liegt. Die Prothesenqualität ist tatsächlich so schlecht, dass von Laufen damit abgeraten wird. Gibt nach meinem Wissen auch deutlich weniger Läufer mit Knie als Hüftprothese, letztere trauen sich eher wieder ins Laufen einzusteigen. Mit Grund, warum mein Mann aktuell noch gegen eine Prothese, die bei ihm unumgänglich ist, entschieden hat.

16
Catch-22 hat geschrieben:Was jedoch weniger an deinem Kollegen liegt. Die Prothesenqualität ist tatsächlich so schlecht, dass von Laufen damit abgeraten wird.
Eben. Die Ratschläge nicht zu befolgen war sein Problem. :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

17
wesomo hat geschrieben:Hallo liebe MitläuferInnen

Ich versuche immer wieder mal mich zum Thema Abnützungen durch Laufen schlau zu machen und stoße auf recht unterschiedliche Informationen. So in diesem Beitrag eine zitierte Studie, laut der sogar ehemalige Marathonläufer kein erhöhtes Arthrose-Risiko zu befürchten hätten:
https://www.runnersworld.de/gesundheits ... e-gelenke/

Andererseits hab ich neulich in einem Podcast einen Kniechirurgen mehrmals betonen hören, dass allzu begeisterte Langstreckenläufer über kurz oder lang ihrem Knorpel nichts gutes tun, weil es eben einfach zu viel sei.

Ich selbst bin 40, normalgewichtig und laufe 25-50 km / Woche (oft auch mit ein paar Hundert Höhenmetern). Schuhwerk und Lauftechnik sollten passen. Ausgleichssport 1 - 2 mal / Woche mit weniger Knie-Impact steht auch am Programm (Rudern, Mountainbike, Schitour).

Würdet ihr euch Sorgen um eure Knie machen?
Gibt's zum Thema überhaupt wirklich fundierte Erkenntnisse oder ist das eher ein Glaubenskrieg?

Vielen Dank für eure Infos!
Hallo!

Zu Punkt 1: Wer VERNÜNFTIG für einen Marathon trainiert, braucht auch keine Angst vor Arthrose haben, vorausgesetzt, man hat auch keine (extremen) Fehlhaltungen.

Zu Punkt 2: (die Meinung des Kniespezialisten) Der hat halt mit vielen UNVERNÜNFTIGEN Läufern (oder möchte gern Läufern) zu tun, bzw. sollt er auch mal erwähnen, wie viele seiner Patienten übergewichtig sind und oder gar keinen Sport treiben!!!
Ich halte Laufen für eine sehr gute Medizin, um Arthrose vorzubeugen! (Laufen oder Walken oder ...?)

Zu Punkt 3: (zu dir selber) Das hört sich für mich alles SEHR SEHR VERNÜNFTIG an. Du machst das genau RICHTIG, mit dem richtigen Maß und Ziel. (du darfst natürlich auch noch etwas mehr Laufen - meine Meinung)

Also du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen, du machst das genau RICHTIG! :daumen:

Wo die Grenze liegt, zwischen GESUND und NICHT GESUND ist natürlich auch Individuell. Ich hab diese Grenze wohl einige male überschritten :klatsch: :frown:
Deshalb stehe ich jetzt auch vor einer Knorpelzellentransplatation.

Aber, wie gesagt, DU MACHST DAS GENAU RICHTIG :daumen: :daumen: :daumen:

Schöne Grüße aus der Steiermark :winken:



Kraxi

18
wesomo hat geschrieben: Würdet ihr euch Sorgen um eure Knie machen?
Es gibt die Erkenntnis, dass das Ausschalten eines Gens dazu führt, dass diese Mäuse gar keine Arthrose mehr bekommen können. Evtl. hängt es also einfach von der Gen-Lotterie ab, welches Los zu gezogen hast. :teufel:
Cumulus 20, GT-2000 8, Hoka Arahi 4

19
wesomo hat geschrieben: So in diesem Beitrag eine zitierte Studie, laut der sogar ehemalige Marathonläufer kein erhöhtes Arthrose-Risiko zu befürchten hätten:
https://www.runnersworld.de/gesundheits ... e-gelenke/

Andererseits hab ich neulich in einem Podcast einen Kniechirurgen mehrmals betonen hören, dass allzu begeisterte Langstreckenläufer über kurz oder lang ihrem Knorpel nichts gutes tun, weil es eben einfach zu viel sei.
Hallo,

selbstverständlich gehen - beispielsweise Ultraläufer wie ich - ein höheres Risiko einer überlastungsbedingten Arthrose ein. Genauso selbstverständlich nur viel weniger bekannt ist, dass das größte Arthroserisiko von zu wenig Bewegung ausgeht. Ich wette, dass 9 von 10 Mitbürgern nicht einmal wissen, dass sich Gelenkknorpel nur bei Belastung - also durch "bestimmungsgemäßen Gebrauch" - ernähren können. Die Tendenz ist also: Die Gefahr von Arthrose besteht bei zu wenig Bewegung, sinkt bei mehr Bewegung und steigt bei sehr viel Bewegung wieder an. Was subjektiv viel - oder wichtiger: zu viel - wäre, ist nicht vorhersehbar, weil von der genetischen Disposition und natürlich auch von der Art und Weise der vielen Bewegung abhängig. Wäre mit Marathon und Ultra ein hohes Risiko verbunden, die Orthopäden- und Sportarztpraxen wären voll mit solchen Läufern. Sind sie aber nicht. Tatsächlich hört man als M/U-Läufer von sehr wenigen Mitläufern, die mit dieser Erkrankung zu kämpfen haben. Mir persönlich ist genau einer bekannt.

Die Menge aller mir je zu Ohren gekommenen Klagen über Arthrose bei Läufern hält sich in Grenzen. Betrachtet man die Gesamtmenge aller M/U-Läufer als den umfangreichsten aller "Feldversuche", dann leite ich daraus kein großes Arthroserisiko im Allgemeinen und ein noch kleineres für mich selbst ab. Für mich selbst kleiner, weil sich mein Bewegungsapparat in all den Jahren als in allen Teilen als ziemlich robust erwies.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“