Hagenthor (12.05.2021), RunningPotatoe (12.05.2021), RunSim (12.05.2021)
Hallo zusammen,
der Frage bin ich in zwei Interviews mit den beiden Ärzten und Bewegungsanalytikern Dr. Matthias Marquardt und Dr. Srdan Popovic nachgegangen.
1. Dr. Matthias Marquardt der die Schuhe eher nur für ambitioniertere Läufer sieht und
2. Dr. Srdan Popovic der ein breites Einsatzgebiet empfiehlt.
Jeweils ab der Mitte der Interviews geht es um die Karbonplattenschuhe. Wie so oft: Zwei Experten - zwei Meinungen. Wobei sie nicht grundsätzlich gegenläufige Enden der Skala besetzen.
Viel Spaß!
Mit laufenden Grüßen Wiesel
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Der Laufschuhratgeber
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Hagenthor (12.05.2021), RunningPotatoe (12.05.2021), RunSim (12.05.2021)
Bewegungsanalytikern Dr. Matthias Marquardt
... selbst ernannten Analytiker?
"Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." AE.
...vom Training hast du sowieso keine Ahnung! (Zitat: meine Frau)
Lustiger Widerspruch: Laut ihm sollten die Dinger nur ambitionierte Läufer mit großer Erfahrung nutzen. Er selbst hat sie aber ausprobiert und sie brachten nix gegen die Probleme mit seinem operierten Vorfuß.
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:37:59 (9/18), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)
Ja, du kannst zum Thema "Bewegungs-Analysen" Aus- und /oder Fortbildungen machen!
Zuletzt überarbeitet von hardlooper (12.05.2021 um 09:33 Uhr)
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Vielen Dank Wiesel.
Und Respekt, dass du zwei ausgewiesene Fachleute vor das Mikrofon bekommen hast.
Immer wieder gut, zu bestimmten Themen die fundierte Meinung von Leuten aus der ersten Reihe zu lesen. Gerade wo in vielen Foren jede Menge Lautsprecher mit ihrem Halbwissen punkten wollen.
Vertrauen sie mir. Ich weiß, was ich tue.
DrProf (13.05.2021)
Über michwo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning
Habe mir beide Interviews durchgelesen. Fand ich sehr interessant, besten Dank dafür, Wiesel! :-)
Ich finde die Interviews auch sehr interessant. Für mich war das irgendwie immer ein Rätsel wieso die Carbon-Racer die Achillessehne und Wade mehr belasten als dies bei konventionellen Schuhen der Fall ist. Aber ich denke die Interviews zeigen, dass das kein allgemeines sondern ein individuelles Problem ist![]()
Damit ich dich nicht falsch verstehe: Belasten sie die Achillessehne und Wade bei dir persönlich mehr oder hast du das vielmehr gehört/gelesen und dich gefragt, warum das der Fall sein solle?
Wenn zweiteres, dann geht das vermutlich in Richtung von Marquardt's Meinung, die so weit ich das beurteilen kann aber nicht auf Untersuchungen oder Biomechanik beruht. Genausowenig übrigens wie seine Aussage, dass das Zwischensohlenmaterial nichts bringen soll. Da zeigen nämlich sämtliche mir bekannten Untersuchungen etwas anderes: der Tempogewinn beruht hauptsächlich auf dem in der Sohle verwendeten Schaum. Er hat aber insofern Recht, als dass wohl nicht alle gleich stark von den Schuhen profitieren.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness
Leider wird medial gerne polarisiert, einige Punkte sind unabhängig voneinander:
- Wenn Rückstellkräfte der Carbonplatte über die Achillessehne auf den Körper übertragen werden, wirken höhere Kräfte als ohne Platte. Das ist einfach Physik.
- Wenn der Fuß im beim Landen weichen Schaum stabilisiert werden muss, ist die Wade gefordert. Wie viel ist sicher stark von Person und Laufstil abhängig.
- Ob diese Kräfte Probleme verursachen, ist individuell verschieden
- Wie viel schneller man damit laufen kann, ist auch nicht bei allen gleich
Wie soll das gehen? Die Achillessehne zieht und sorgt für eine Fußstreckung (wenn man ihr nichts entgegensetzt). Die Carbonplatte arbeitet genau in die gleiche Richtung und sorgt also eher für eine Entlastung.
Wenn die Sehne mehr Belastung abbekommt, dürfte das eher am weichen Schaum oder an einer entsprechenden Anpassung des Laufstils liegen.
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
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Kannst du das ausführen oder hast du einen Verweis dazu? Weil ich muss ganz ehrlich gestehen: Da bin ich biomechanisch nicht versiert genug, um das nachvollziehen bzw. verstehen zu können.
Gibt es Hinweise darauf, dass das tatsächlich ein Faktor ist oder ist das eher eine Spekulation? Grundsätzlich wäre das doch kontraproduktiv. Der Aufwand zum Erbringen einer gewissen Leistung soll ja gesenkt und nicht erhöht werden.
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Ich merke es bei mir ganz praktisch. Nach einem harten Lauf in Carbonracern habe ich tendenziell harte Waden, bei anderen Schuhen ist es eher gleichmäßig verteilt.
Er wird ja für die meisten Körperteile gesenkt (sonst würde man in den Dingern ja nicht schneller). Bei den Waden ist bei mir zumindest die Senkung nicht so hoch wie beim Rest.Der Aufwand zum Erbringen einer gewissen Leistung soll ja gesenkt und nicht erhöht werden.
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alcano (13.05.2021)
Die Platte wird beim Abrollen gebogen und steht damit unter Spannung. Beim Abdruck arbeitet die Platte mit Federkraft in Richtung Rückstellung der Sohle in unbelastete Position. Somit wirkt eine zumindest geringfügig größere Kraft auf die Achillessehne.
Ein Beispiel mit beliebigen Zahlen:
- Sagen wir der Oberschenkel verbraucht bei einer gewissen Geschwindigkeit 70% der Energie, und die Wade 30%.
- Jetzt mit Superschuhen: Wade verbraucht 10% mehr Energie (33%), aber durch vergrößerte Schrittlänge läufst du 5% schneller bei gleicher Beanspruchung der Oberschenkel.
- Resultat: Geschwindigkeit 105% bei 103% Aufwand. Netto Gewinn.
Das ganze geht natürlich auch in die andere Richtung. Wenn du gleichschnell läufst wie ohne Superschuhe brauchst du insgesamt weniger Energie. Heißt aber nicht dass jeder einzelne Muskel für sich weniger belastet werden muss.
Wir könnten jetzt schon in die Vektorrechnung eintauchen (ed. oder das 3. Newtonsche Axiom diskutieren), ich hoffe aber dass die Argumentation sowohl qualitativ (Rückstellkräfte wirken auf Achilles) als auch quantitativ (Energieverbrauch Muskelgruppen) intuitiv verständlich ist, auch wenn letzteres natürlich eine Behauptung ist, die ich nicht so einfach beweisen kann.
Zuletzt überarbeitet von Watstiefel (13.05.2021 um 12:08 Uhr)
Ich habe gelesen, dass Carbonplatten-Racer eine höhere Belastung für die Achillessehne und Wadenmuskulatur bedeuten. Bei mir selber habe ich aber in den Endorphin Pro eher das Gegenteil beobachtet. Zumindest was die Belastung der Wadenmuskulatur betrifft. Hier habe ich das Gefühl, dass mir der Schuh ein Teil der Arbeit abnimmt. Achilles kann ich nicht beurteilen, zumal ich das nicht direkt spüre.
Die Erklärung, dass eine Anpassung des Laufstils zu Problemen führt kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch der Faktor Stabilisierung leuchtet mir ein:
Meinem Laufstil kommen diese Schuhkonstruktionen zum Glück relativ gut entgegen. Deshalb habe ich vermutlich auch nicht dieselben Eindrücke wie beispielsweise Ruca.
alcano (13.05.2021)
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