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Der lange Weg zum Meiler

Woche 46: 06.09.21 - 12.09.21

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Woche 46: 06.09.21 – 12.09.21

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Der Virus hat mir eine weitere Ausdauerlaufwoche geschenkt und mittlerweile scheine ich einen gewissen Rhythmus gefunden zu haben, von welchem ich hoffe, dass er mich ausdauernder macht. Meine normalen Brot- und Butterläufe sind die 12 km oder 1:20, je nachdem ob ich auf dem Strand oder im Gelände unterwegs bin. Dazu habe ich mir vorgenommen zwei längere Läufe unter der Woche mit einzubauen, einmal über zwei Stunden und einmal über 2:30 Stunden. Dazu kommt mein langer Lauf am Sonntag, welcher mich auf den östlichen, dünn besiedelten Teil der Insel führt, auf der eine unbefestigte Straße einen großen Bogen schlägt.
Mit dem einsetzenden Regen, habe ich dem Gelände wieder ein wenig entsagt und bin auf meinen Strand zurückgekehrt, von dem ich dann auch hoffe, dass es meinem Fuß besser gefällt. Ab und an habe ich den Eindruck als ginge es ihm besser, manchmal sogar viel besser, aber dann zickt er wieder herum und jedes Auftreten ist mit einem gewissen dumpfen Schmerz oder Unwohlsein verbunden, aber vielleicht bin auch nur zu wehleidig und sensitiv. Es wird sich gut ausgehen, da es sich noch immer gut ausgegangen ist. Und wenn es mir gelingt, mit diesem Fuß so lange Strecken und so viel Zeit auf den Beinen zu verbringen, dann kann es so schlimm ja auch nicht sein.
Seit fast vier Jahren bin ich nicht mehr so viel gelaufen und augenblicklich laufe ich nur ein klein wenig weniger als ich 2017 in der Vorbereitung auf den ersten 24 Stunden Lauf gelaufen bin. Wenn es mir gelingen sollte, bis Mitte Oktober jenseits der 100 Wochenkilometer zu laufen, dann könnte ich es anschließend einen Monat langsamer angehen lassen und mich auf dem Weg zu meinen 100 Meilen zu erholen. Es sind nur noch zwei Monate bis dahin und mittlerweile hat der Frühling auf Neuseeland und insbesondere in Auckland Einzug gehalten. Es ist deutlich wärmer und angenehmer geworden, allerdings hat der Frühling hier die Tendenz, dass er sehr viel Regen mit sich bringt, bevor das Wetter ab Oktober deutlich stabiler, trockener und wärmer sein sollte.
Wenn ich allerdings so weit hinausblicke, dann frage ich mich natürlich, ob der Lauf überhaupt stattfinden werden kann. Dazu müssten die Virusfälle zurückgehen, am besten auf null und alle Restriktionen aufgehoben werden. So schön es ist, dass der Lockdown mir die Gelegenheit zum Ausdauerlaufen gibt, es wird langsam Zeit, dass wir zur Normalität zurückfinden, da ich ansonsten zwar sehr ausdauernd sein mag, aber keinen Lauf haben werde, auf dem ich das unter Beweis stellen kann. Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust, aber ich denke schon, dass es nun gut ist mit dem Lockdown, auch wenn ich die Zeit so sehr genieße und mir nichts Schöneres vorzustellen in der Lage bin.

Woche 47: 13.09.21 - 19.09.21

52
Woche 47: 13.09.21 – 19.09.21

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Die fünfte Lockdownwoche auf Neuseeland und es wird immer schwieriger, das immer Gleiche in Worte zu fassen. Es läuft sich einfach dahin und ich freue mich auf jeden einzelnen Lauf und langsam fange ich an, die gewonnene Ausdauer zu wertschätzen und erfreue mich der Tatsache, dass es mir immer leichter fällt, ruhig und locker dahinzulaufen. Zum ersten Mal, dass ich mich auch wirklich auf den Eastern Loop Lauf gefreut habe und ihn von Anfang bis zum Ende genossen habe.
Mein Laufen hat sich in den letzten fünf Wochen so grundlegend geändert, wie ich es nicht einmal ansatzweise für möglich gehalten hätte. Es ist eine Freude, dies erleben zu dürfen und ich hoffe, dass es mich noch viele weitere Jahre durch mein Laufleben begleiten wird. Ich wollte schon lange, ein wenig anders laufen, habe aber zum einen nicht gewusst, wie mir das gelingen könnte und zum anderen mache ich immer und immer wieder dieselben Fehler, aus welchen ich nie etwas lerne. Ich bin von Haus aus kein Freund von Veränderungen und Experimente sind mir sehr fremd. Aber dieses Ausdauerlaufen könnte die Grundlage für mein weiteres Laufen sein, in welchem die Geschwindigkeit langsam aber sicher an Bedeutung verlieren wird und ich mich der Zeit auf den Beinen erfreue.
Es ist schon überragend wie leicht mir das Laufen augenblicklich fällt und da ist auch, fast, keine Versuchung schneller zu laufen. Ich halte mich weitestgehend an die 123 Herzfrequenz und habe durchaus das Gefühl als könnte ich damit fast endlos lange durchlaufen. Manchmal laufe ich sogar noch untertouriger und genieße die Freude an der Bewegung dafür intensiver. Ich muss nicht schneller laufen und im Augenblick und im Hinblick auf den 24 Stunden Lauf besteht dazu überhaupt keine Notwendigkeit noch irgendeine Versuchung. Im Gegenteil, je schneller ich nun laufen würde, desto kontraproduktiver würden die Bemühungen sein. Es ist fast unglaublich, wie ich mir zureden muss, um die einfachsten Grundsätze zu beherzigen, aber ich gebe nun nicht nach und all mein Denken ist augenblicklich auf den 24 Stunden Lauf ausgerichtet, von dem ich immer noch hoffe, dass er auch stattfinden kann.
Wenn nun allerdings der Lockdown noch viel länger andauert, dann wird der Lauf schon sehr unwahrscheinlich. Daher hoffe halt darauf, dass wir bald zu Level 3 Lockdown gehen können, was zwar bedeuten würde, dass ich wieder arbeiten muss und daher weniger Zeit zum Laufen hätte, aber der Weg zur Rückkehr der Normalität klarer vorgezeichnet wäre. Ich bin in den letzten fünf Wochen mehr Kilometer gelaufen als ich jemals zu Hoffen gewagt hätte und nun gilt es diese Grundlage in die Normalität hinüberzutragen und in den nächsten drei Wochen, wenn auch in einem etwas geringeren Umfang, weiterzuführen. Anschließend würde meine Taper-phase beginnen, in der ich vier Wochen lang, immer weniger Kilometer laufe, um mich immer mehr auf die Herausforderung einzustellen. Es könnten noch sehr spannende Wochen werden, aber augenblicklich bin ich wirklich sehr dankbar, dass ich diese Zeit hatte, um mehr Ausdauer zu gewinnen und hoffe, dass ich sie entsprechend gut genutzt habe. Es war mir trotz mancher Widrigkeiten eine sehr große Freude.

Woche 48: 20.09.21 - 26.09.21

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Woche 48: 20.09.21 – 26.09.21

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Am 22. September ist der Lockdown in Auckland auf Level 3 heruntergesetzt worden, was bedeutet, dass ich wieder arbeiten kann und hoffentlich, dass die Normalität nicht mehr zu weit entfernt ist. Zum einen habe ich nun wieder wesentlich weniger Zeit zum Laufen, aber dafür steigt meine Hoffnung, dass der 24 Stunden Lauf vielleicht doch stattfinden kann.
Mit zwei freien Tagen am Wochenanfang und einem Regentag am Donnerstag hatte ich trotz meines Arbeitsbeginns noch genügend Zeit, um noch einmal jenseits der 100 Kilometer zu laufen. Das Laufen fällt mir augenblicklich unglaublich leicht, dass es eine Freude ist. Phasenweise habe ich eine Ausdauer erreicht, die mich ab und an fast über den Strand schweben lässt. Es sind genau diese Ahnungen, nach welchen ich mich so sehr gesehnt hatte, auch wenn es mich im Moment noch nicht durch meine längeren Läufe begleitet. Nach 90 Minuten fange ich an zu spüren, wie mich die Ausdauer langsam, aber sicher verlässt und stattdessen meine Schwierigkeiten beginnen. Da ist noch sehr viel Luft nach oben, aber ich spüre zum ersten Mal seit sehr langer Zeit, dass ich auf einem guten Weg bin. Ich habe einen Rhythmus gefunden, welcher mich zu neuen Höhen führen könnte, wobei ich noch nicht weiß, ob dies schon am 13. November der Fall sein könnte. Aber falls es mir auch nach diesem Lauf gelingen sollte, auf diesem Weg weiterzugehen, dann könnte mir noch eine wunderbare läuferische Zukunft bevorstehen und ich eine Ausdauer erwerben, welche ich mir im letzten Jahr noch nicht einmal ansatzweise habe vorstellen können.
Unter der Berücksichtigung meiner Arbeitsverpflichtungen habe ich mich auf einen Weg zu dem großen Lauf festgelegt. In den nächsten sechs Wochen bis zur Rennwoche, versuche ich jede Woche meinen Trainingsumfang um zehn Kilometer zu reduzieren, ohne irgendetwas an meiner Intensität zu verändern. Ich fange an die Tage bis zum Lauf zu zählen und kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so sehr einem Lauf entgegengefiebert habe, was ich einmal als ein sehr gutes Zeichen werte. Meine Fokussierung fängt an, intensiver zu werden und ich freue mich auf jeden einzelnen Lauf auf diesem Weg, welcher mir immense Freude schenkt. Mit jedem längeren und langen Lauf, welche mir immer noch nicht leichtfallen, scheine ich zu merken, wie meine Ausdauer wächst. Wenn es leicht wäre, würde ich schon lange länger laufen können. Es ist ein langer Prozess, der erst dann anfangen kann, seine Eigendynamik entfalten kann, wenn es mir gelingt, ihm auf lange Sicht zu folgen und all meine unnützen Versuche beiseite zu lassen. Wenn ich diese Lektion aus diesem Jahr mitnehmen kann, dann hat es sich noch mehr gelohnt als mich bisher schon verwöhnt hat.
Die Läufe, welche mich augenblicklich besonders freut, sind die zwölf, dreizehn Kilometer langen Läufe, welche ich augenblicklich wirklich leicht und locker durchlaufen kann, welche keine Herausforderungen mehr darstellen, sondern eine Belohnung. Da fühle ich mich am Ende des Laufes ruhig und bereit zu neuen Herausforderungen, da ist keine bleierne Müdigkeit oder Erschöpfung und ich hoffe, dass dies ein gutes Zeichen dafür ist, dass ich auf dem richtigen Weg zu mehr Ausdauer bin. Zudem ist es mir in den letzten Wochen zum ersten Mal überhaupt jemals in meinem Läuferleben gelungen, die Mehrzahl meiner Läufe nach der gelaufenen Zeit zu messen und erst dann zu schauen, wie weit ich gelaufen bin. Es scheint der Beginn einer langsamen Veränderung zu sein und ich hoffe, dass ich auf diesem Weg, der mir augenblicklich wirklich gutzutun scheint, weiterlaufen kann.

Woche 49: 27.09.21 - 03.10.21

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Woche 49: 27.09.21 – 03.10.21

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Die Arbeit hat mich wieder und mit ihr die Herausforderungen, die mit ihr einhergehen und mir die Zeit zum Laufen nehmen. Das ist die Realität des Lebens, aus dem ich das Beste zu machen habe oder machen will. Zum anderen war es schön wieder eine ganze Arbeitswoche erleben zu können und ich hoffe, dass die Normalität auf Neuseeland wieder Einzug halten wird, aber es scheint noch ein längerer Weg dorthin zu sein.
Derweil bemühe ich mich, mir die Freude am Laufen aufrechtzuerhalten und, auch wenn es nach einem langen, arbeitsreichen Tag nicht ganz einfach ist, mich beim Laufen zu verlieren, um mich wiederzufinden. Es ist die Freude meines Lebens, jenseits aller sportlichen Herausforderungen, welche immer mehr in den Hintergrund zu treten scheinen. Ich will sie mir nicht nehmen lassen und wenn ich es geschafft habe, die ersten Minuten hinter mich zu bringen, spüre ich, wie ich zu mehr Leichtigkeit gelange und nach dem Laufen bin ich ein anderer Mensch als ich es davor war. Es ist halt einfach schade, dass neben der Arbeit so wenig Zeit für das Leben bleibt.
Es war die letzte größere Woche vor dem 24 Stunden Lauf, so er denn stattfinden kann. Von nun werden die Herausforderungen kontinuierlich weniger werden, was wunderbar werden wird. Ich freue mich darauf, kürzerzutreten und zu schauen, was es mit mir anstellen wird. Es sollte eine wunderbare Zeit werden, nach den Herausforderungen der letzten sieben Wochen, in denen ich mehr gelaufen bin, als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Es war eine so wunderbare wie anstrengende Zeit und nun ist es gut. Ich habe mehr getan als ich dachte, dass ich tun könnte und alles, was nun kommt, liegt außerhalb meiner Kontrolle.
Je länger der Virus sich noch in Auckland ausbreiten wird, desto weniger wahrscheinlich wird es, dass der Lauf in sechs Wochen tatsächlich stattfinden kann, aber auch das kann ich nicht beeinflussen. Ich werde mein Vorhaben umgesetzt haben und mehr kann ich nicht machen. Was nun kommen mag, es wird gut sein.
Was mich augenblicklich wirklich freut, ist, dass die Ausdauer zurückgekommen scheint. Es fällt mir immer leichter, die Strecken zurückzulegen und ich spüre, dass ich leicht schneller laufen könnte, wenn ich denn wollte und es ist ein so ein schönes Gefühl dahinzugleiten, in dem Bewusstsein, dass ich leicht und locker laufe, obwohl ich mich zurückhalte. So wollte ich schon lange einmal laufen und es ist mir nie gelungen, mir diese Ausdauer anzueignen, ich war immer dem Diktat der Schnelligkeit unterworfen oder habe mich höchst freiwillig selbigen unterworfen, ohne auch nur ansatzweise geahnt zu haben, was mir dadurch entgangen ist.
Was mir augenblicklich auch hilft, ist die Tatsache, dass ich mir Zeitvorgaben setze und erst später, während des Laufes, je nach Gefühl die dazu entsprechenden Kilometer anstrebe. Dadurch kann ich nach meinem Gefühl laufen, ohne mich zu überfordern und finde zu einem mir eigenen Rhythmus, den ich dann ohne größere Probleme sehr lange halten kann, was die meisten Läufe zu einem noch größeren Vergnügen macht.

Woche 50: 04.10.21 - 10.10.21

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Woche 50: 04.10.21 – 10.10.21

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Die Taper-Phase hat begonnen und ich meine Kilometer jetzt schon auf 81 reduziert. Jede weitere Woche will ich weitere zehn Kilometer weniger laufen und dann kann ich schauen, was am 13.11. herauskommt, wenn denn der Lauf stattfinden kann, was im Augenblick noch unsicher ist und sehr in der Luft hängt. Aber es hilft mir augenblicklich nicht, darüber nachzudenken, was ich in keinster Weise beeinflussen kann, sondern ich konzentriere mich augenblicklich darauf, was ich beeinflussen kann und versuche meine Vorbereitung auf diesen Lauf konzentriert zu Ende zu bringen, keine größeren Dummheiten zu machen und dann kann ich immer noch auf das Beste hoffen.
Es war eine wunderbare Trainingswoche und wahrscheinlich eine der besten, die ich innerhalb dieser Vorbereitung hatte. Alles hat zueinandergepasst. Auf der einen Seite die mittellangen Läufe unter der Woche, der längerer Lauf am Wochenende und die kurzen Erholungsläufe wiederum unter der Woche. Es war wie ein Traum, der wahr geworden ist. Die Läufe sind mir unglaublich leichtgefallen, die Arbeit war nicht zu anstrengend gewesen und der einsetzende Frühling tut das seinige, um meine Laune zu heben. Vor allem aber erfreue ich mich an den Abenden, an denen mittlerweile die Sonne wesentlich länger scheint, und wenn es dieser Tage regnet, was überraschend häufig vorkommt, ist dieser auch viel wärmer als noch vor Monaten. Je älter ich werde, desto weniger mag ich die Kälte und desto mehr verlangt es mich nach Wärme und Sonnenschein.
Jetzt beginnt auf Neuseeland die schönste Jahreszeit, wenn es immer wärmer wird, der Sommer vor der Tür steht und wir alle Fenster und eben diese Türen aufmachen und die Sonne hereinlassen können. Das tut dann auch meinem Laufen gut, es wird leichter und lockerer und die Freude herauszugehen, in die Schuhe zu schlüpfen und loszulaufen ist wesentlich ausgeprägter als im Winter, wenn es manchmal doch etwas Überwindung kostet, sich dem Wetter auszusetzen. Ich gebe es schon zu, dass ich ein Schönwetterläufer bin, der unter der Sonne erleichtert aufatmet, auch wenn ich mich auch im Winter, jedem Wetter aussetze.
Ich hoffe nun, dass ich mit den verringerten Kilometern auch zu mehr Energie finde, all meine kleinen Wehwehchen wieder etwas besser werden oder ganz vergehen und ich ihn fünf Wochen auf dem augenblicklichen Höhepunkt meiner Schaffenskraft angekommen sein werde. Wir werden sehen, aber die Aufregung fängt langsam an zu steigen und die Vorfreude in jede Pore zu sickern. So viel Freude wie während dieser Woche, hatte ich schon länger nicht mehr und ich denke schon, dass es manchmal fast schon wieder wie Laufen ausgesehen hat. Ich fühle mich auf jeden Fall wesentlich besser als ich mich lange gefühlt habe und auch wesentlich ausdauernder.

Woche 51: 11.10.21 - 17.10.21

56
Woche 51: 11.10.21 – 17.10.21

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Der etwas eigenartige Wochenverlauf war selbstverständlich der Arbeit geschuldet, manchmal finde ich mehr Zeit zum Laufen als an anderen Tagen und ich muss immer versuchen, das Beste aus der gegebenen Situation zu machen. Es war eine weitere wunderschöne Laufwoche; wie schon in der letzten Woche habe ich die Frühlingssonne genossen und es war eine Freude da draußen herumzulaufen und natürlich bin ich in der wunderbaren Situation, dass ich die allerschönste Laufstrecke, die ich mir nur vorstellen kann, direkt vor der Haustüre habe.
Ich habe meinen Strand schon sehr ins Herz geschlossen und es wird mir auch niemals langweilig dort auf- und abzulaufen. Von dem einen Ende bis zu anderen, sind es ja nach Gezeiten zwischen 1,6 und 1,8 Kilometer und ich kann mich zwischen Meer und Strand wunderbar in meinen Gedanken verlieren. So wie andere gerne im Gelände unterwegs sind, finde ich am Strand zu mir und meinem Rhythmus und es ist eine Freude, die ich kaum beschreiben kann, besonders natürlich, wenn Ebbe ist und der Strand fast unendlich weit ist, die Sonne scheint und der Wind eine kleine Prise ist. Es ist ein Privileg, dass ich dies genießen darf und ich bin mir dessen sehr bewusst und unendlich dankbar dafür, dass es das Leben so gut mit mir meint. Manche Tage sind manchmal fast unwirklich schön.
Doch noch einmal zurück zum Laufen. Es ist schon erstaunlich, was ein einziger Kilometer ausmacht. Der Lauf am Montag war so viel anstrengender als der darauffolgende am Dienstag, aber ich hoffe, dass beide ihre Berechtigung in meinem Training haben. So anstrengend der erste Lauf war, so leicht ist mir der zweite gefallen. Beide hatten ihren Reiz, auch wenn dieser sehr unterschiedlich war. Und zwischen den beiden Erholungsläufen am Mittwoch und Freitag konnte ich mich am Donnerstag kaum zurückhalten und bin die sieben Kilometer flott und fröhlich von der Seele gelaufen und war so schnell unterwegs wie schon lange nicht mehr, aber natürlich waren meine 36:25 nicht wirklich aufregend, aber eine angenehme Abwechslung. Der Samstag sah dann an einem weiteren wunderbaren, sonnigen und warmen Frühlingstag einen längeren Lauf, welcher mir durch die Füße flutschte. Auf einmal sind so viel Leichtigkeit und Lockerheit in ihnen, dass ich nicht aufhören kann, darüber zu staunen. Ich versuche die Freude so lange als möglich mitzunehmen und nehme sie als Belohnung für jene Kilometerreichen Wochen während unseres Lockdowns als nicht jeder Lauf immer nur die reine Freude am Sein war. Der abschließende Lauf am Sonntag ist mittlerweile kaum noch der Rede wert, er fällt mir zu leicht als dass ich ihn ernst nehmen könnte und er ist nur noch so lang, wie es die Wochenkilometer verlangen. Ich glaube, dass ich mittlerweile ziemlich weit in meinem Training gekommen bin und sehr viel weiter als es mir noch im Mai habe vorstellen können. So viel Ausdauer wie im Augenblick hatte ich das letzte Mal im Winter 2017 als ich mich auf den 24 Stunden Lauf vorbereitet hatte. Wie sich die Geschichte doch manchmal wiederholt, auch wenn ich mittlerweile vier Jahre älter bin und lange nicht so ausdauernd wie damals, so hoffe ich unverdrossen doch darauf, dass ich meine damaligen 119 km verbessern kann.

Woche 52: 18.10.21 - 24.10.21

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Woche 52: 18.10.21 – 24.10.21

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Diese Woche hat mich die Energie wieder etwas verlassen und mit ihr auch die Euphorie der vergangenen Wochen. Ich wäre gerne etwas mehr gelaufen und das ein wenig flüssiger, aber das Leben ist nicht immer ein Wunschkonzert.
Einige Wochen lang war ich einigermaßen zuversichtlich, dass der Lauf stattfinden könnte, aber nun schaut es irgendwie nicht mehr so gut aus. Die Corona-Fälle haben in dieser Woche massiv zugelegt und Auckland verharrt wahrscheinlich bis Ende November in einer Art Lockdown und wenn dann über 90% der Bevölkerung geimpft worden sein sollten, werden wir langsam wieder in die Freiheit entlassen. Es schaut augenblicklich ein wenig düster aus und ich weiß nicht wirklich, was das für den Lauf bedeuten könnte, hoffe aber unverdrossen, dass er trotz aller Widrigkeiten doch über die Bühne gehen könnte. Da ist viel Hoffnung, wahrscheinlich wider aller Vernunft.
Die Arbeit wirft mich unter der Woche auf das absolute Minimum zurück, was ein wenig schade ist. Ich würde doch ganz gerne ein wenig mehr laufen, aber am Ende des Tages bleibt einfach zu wenig Tag über. Da beißt sich die Katze ein wenig in den Schwanz und das schmerzt mich. Dafür sind die Läufe größtenteils sehr ruhig und locker und wenn ich es auf den Strand geschafft habe, erfreue ich mich des Lebens und kann den Alltag wenigstens für eine kleine Weile hinter mir lassen und ganz bei mir sein, was mir immer guttut.
Eigentlich sollte auf Neuseeland mittlerweile auch der Sommer Einzug gehalten haben, aber im Augenblick schaut es mehr so aus als würde lediglich der Regen ein wenig wärmer werden, was mir auch ein bisschen auf das Gemüt schlägt. Nach dem langen Winter und dem regenreichen Frühling, wäre, ein paar sonnige und warme Tage schon auch sehr schön, stattdessen blickt ein dunkler wolkenverhangener Himmel auf uns nieder, aus welchem es immer mal wieder mal mehr und mal weniger regnet. Da die Hoffnung zuletzt stirbt, hoffe ich jetzt mal, dass die nächsten Wochen etwas angenehmer werden und ein paar Sonnentage die trüben Gedanken vertreiben.
Auch das Wochenende war eine wolkenverhangene und für die Jahreszeit viel zu kühle, dafür sehr nasse Angelegenheit. Beide Tage haben mich die Schauer erwischt und am Sonntag war ich es dann wirklich leid und habe, was nur sehr selten vorkommt, meinen Lauf vor dem Ende abgebrochen und bin wie ein begossener Pudel heimgegangen. Genug war in diesem Fall mehr als genug und eine heiße Dusche eine angenehmere Vorstellung als eine weitere Stunde in dem immer kälter werdenden Regen umherzulaufen. Das Weichei in mir wollte einfach nicht mehr weiter.

Woche 53: 25.10.21 - 31.10.21

58
Woche 53: 25.10.21 – 31.10.21

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Was wird denn nun passieren? Man hört immer noch nichts Sicheres oder Genaueres, ob der Lauf nun stattfinden kann oder nicht, allerdings kann ich es mir angesichts der steigenden Viruszahlen nur schwer vorstellen, dass er wirklich noch stattfinden könnte, aber ich will ja die Hoffnung nicht vorzeitig aufgeben. Es wären nur noch zwei Wochen bis zu dem Ereignis. Nun denn, wenn er stattfindet, ich bin dabei und wenn nicht, dann hatte ich zumindest sehr lange Zeit ein Ziel, dass mich hinreichend beschäftigt hat.
Es war eine gute Laufwoche gewesen, vielleicht mit ein paar Läufen, die ich aus lauter Begeisterung etwas zu schnell gelaufen bin. Ich spüre wie ich langsam, aber sicher ausdauernder und stärker werde und das ist ein schönes Gefühl, als würde mich mein Training doch langsam besser machen. So gut bin ich schon lange nicht mehr gelaufen und es macht mir immer mehr Spaß. Vielleicht wird das noch einmal etwas mit dem Laufen, was mich aufrichtig freuen würde. Sowohl der Lauf am Montag als auch am Sonntag war schon sehr flüssig und sehr dicht an der 5 min/km Marke, welche eine natürliche Grenze für mich bildet.
Aber wirklich gelungen ist mir der längere Lauf am Samstag, den ich ganz ruhig mit einem Puls von 123 gelaufen bin. Endlich habe ich mich am Anfang nicht von meiner allgegenwärtigen Begeisterung mitnehmen lassen, sondern bin ganz ruhig, fast gemächlich angelaufen und habe den Lauf wunderbar beenden können und am Schluss war es dann doch 6:15 min/km, was für mich und einen längeren Lauf eine gute Zeit bedeutet. Wenn ich halt nur endlich daraus lernen würde, dass Geschwindigkeit nicht alles ist. Besonders gefreut hat es mich, wie gut ich mich nach diesen knapp zwei Stunden gefühlt habe.
Es wäre schon schön, wenn mir die Arbeit am Ende des Tages etwas mehr Zeit zum Laufen ließe, und auch etwas mehr Energie, aber das Leben ist kein Wunschkonzert und ich habe das Beste daraus zu machen und im Augenblick ist es wie es ist. Ich bin schon froh, dass ich genügend Energie habe, um weiterhin diesem Ziel folgen zu können und wenn der Lauf stattfinden könnte, werden wir sehen, wozu ich im Stande sein werde.
Genauso schön wäre es, wenn der Frühling etwas weniger Regen mit sich führe. Jeden Tag aufs Neue laufe ich hier im Regen umeinander, aber vielleicht ist es auch nur die Ungewissheit, welche mich hier ein wenig mitnimmt. Ich wünschte mir schon so sehr, dass der Lauf stattfinden kann und dass ich rein gar nichts machen kann, außer abzuwarten und zu hoffen, ist ein wenig schwierig.

Woche 54: 01.11.21 - 07.11.21

59
Woche 54: 01.11.21 – 07.11.21

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Es hatte sich abgezeichnet und am Dienstag war es dann so weit. Der 24 Stunden Lauf wurde erwartungsgemäß abgesagt und wird in diesem Jahr nicht mehr stattfinden. 54 Wochen hatte ich dieses Ziel im Auge behalten, auch wenn ich bei weitem nicht so viel und so konstant trainiert habe, wie ich es gerne gehabt hätte, aber da war die Arbeit zwischen mir und dem Laufen.
Auch wenn der Lauf jetzt nicht stattfinden kann, bin ich nichtsdestotrotz dankbar dafür, dass ich dafür habe trainieren können. Es hat mir stets ein Ziel, eine Motivation und auch eine Ablenkung gegeben. Es wird irgendwann wieder einmal ein Lauf irgendwo stattfinden werden und dann schaue ich, dass ich fit genug dafür bin.
Jetzt bringe ich erst einmal dieses Jahr gut zu Ende. Die Wettkampfwoche nächste Woche wird eine erholsame Angelegenheit werden und wann sich die Gelegenheit eines weiteren 24 Stunden Laufes ergibt, wird die Zukunft zeigen. Ich habe dieses Ziel und die 161 Kilometer, die ich dabei erreichen möchte keinesfalls aus den Augen verloren, aber es werden wahrscheinlich einige Jahre ins Land ziehen, bevor alles wieder zueinanderpasst.
Das nächste Ziel könnte der Auckland Marathon Mitte Januar sein und ich versuchen einen schönen entspannten Marathon zu laufen und dabei vielleicht sogar mal wieder unter vier Stunden ins Ziel kommen, wobei diese mehr eine Absichtserklärung denn eine Erwartung ist; wenn der Marathon stattfinden kann, möchte ich einen wirklich schönen Lauf erleben dürfen, statt mich dem Diktat der Zeit zu unterwerfen. Mal schauen, ob mir das gelingen kann.
Diese Woche habe ich zum einen das Tempo meiner deutlich erhöht und bin die meisten Läufe um die 5:30 min/km gelaufen und das ist sich sehr gut ausgegangen und hat auch unendlich viel Spaß gemacht. Zudem habe ich einige Bergläufe und Fartlekläufe eingestreut und hatte einige Freude in der neuseeländischen Frühlingssonne.
Nach der ersten Enttäuschung von der Absage, war es anschließend eine sehr entspannte Trainingswoche und ich habe noch die nächste Woche, um mir neue Ziele zu stecken und darüber nachzudenken, was hätte sein können, wenn es denn gewesen wäre. Die Absage war keinesfalls eine Tragödie, der Virus hat andere Menschen viel härter getroffen und es war von Anfang an klar, dass diese Möglichkeit stets eintreffen hat können. Es war zwar schade, aber vielleicht war es ja auch gut für mich, da ich bei weitem nicht so austrainiert war, wie ich es mir gerne gewünscht hätte. Wer weiß das schon?

Woche 55: 08.11.21 - 14.11.21

60
Woche 55: 08.11.21 – 14.11.21

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Natürlich hätte ich mir diese Woche vollkommen anders vorgestellt, aber was nicht hatte sein sollen, war auch nicht. Anstatt einer Wettkampfwoche, bin ich eine weitere Trainingswoche gelaufen, die sich nahtlos an die vorhergehende angeschlossen hat. Der Frühling war zu warm und die Arbeitswoche zu anstrengend, als dass ich irgendetwas Besonderes hätte machen können.
Über meine weiteren Ziele und Pläne bin ich mir im Moment noch nicht ganz klar; wenn der Auckland Marathon am 16.01.22 tatsächlich stattfinden sollte, könnte ich es mir vorstellen, dort wieder mitzulaufen, ansonsten schauen wir wann wieder etwas möglich sein sollte. Ich denke mir, dass der Versuch eines weiteren 24 Stunden Laufs oder das Erreichen eines 100 Meilenlaufs ein wenig länger auf sich warten lassen könnte, aber ich habe den Gedanken nicht völlig aus den Augen verloren und warte nun geduldig, bis sich ein weiteres Zeitfenster öffnet.
Die letzten 55 Wochen waren eine einzigartige Reise, mein Leben hat sich in diesem Jahr grundlegend, und wie ich glaube, zum Besseren gewendet und ich bin so dankbar wie glücklich, dass ich dieses Training so durchziehen habe können. Ich bin in diesem Zeitraum mehr als viertausend Kilometer gelaufen und glaube auf dieses Training nun aufbauen zu können. Wie immer in meinem Läuferleben waren hier viele Irrungen und Wirrungen und von meinem ursprünglichen Plan ist am Ende nicht sehr viel übriggeblieben, aber das spielt wirklich keine größere Rolle. Was viel entscheidender für mich ist, war die Freude am Laufen, die mich größtenteils durch diese Zeit begleitet hat und es mir dadurch ermöglichte all die anderen Veränderungen in meinem Leben erfolgreich zu gestalten.
Während der letzten Wochen hatte ich durchaus das Gefühl, als würde ich mich wieder auf einem guten Weg befinden, die meisten Läufe sind mir leichter gefallen und es gelingt mir auch zunehmend mehr, wieder schneller und flüssiger zu laufen. Vielleicht könnte das ein Aufbruch in neue Zeiten werden. Wir werden sehen, wohin mich diese Reise mitnehmen wird.
Das ist jetzt das Ende dieses Blogs, welches ich mir naturgemäß einst völlig anders vorgestellt hatte. Vielleicht werde ich eines Tages einen weiteren schreiben, wenn sich mir ein neues Ziel erschlossen hat. Der Blog hat mir auf jeden Fall geholfen, dieses Training konstant, auch durch die nicht ganz einfachen Zeiten durchzuführen. Ich möchte mich hier auch noch bei jeden etwaigen Leser bedanken und hoffe, dass es ihm oder ihr wenigstens ansatzweise gefallen hat.
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