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Der lange Weg zum Meiler

Der lange Weg zum Meiler

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Mein erster Marathon: Rotorua 2001


Der lange Weg zum Miler

Wer hätte jemals gedacht, dass aus einem kleinen Anfang eine so große Leidenschaft entstehen könnte. Als ich an einem Februartag in Auckland beschlossen habe auf einen kurzen Lauf zu gehen, war dies der Beginn meiner Laufkarrierre, auch wenn diese überschaubar und bescheiden verlaufen ist, war sie immer von Begeisterung und Enthusiasmus getragen. Anfang 1997 bin ich meinen ersten offiziellen Lauf gelaufen. Das war Round the bays run in Auckland und schon damals war ich mitten im Feld und hatte meine Freude.
Es war ein langsamer Beginn und durch meine Reisen zwischen Deutschland und Neuseeland äusserst sporadisch, aber von Anfang an habe ich jeden Lauf aufgeschrieben und meine Zahlenspielerein haben mich durch meine Laufjahre begleitet. In Nürnberg bin ich Ende 1999 meinen ersten Halbmarathon gelaufen und als ich mich im September 2000 endgültig in Auckland niedergelassen habe, sind meine Läufe regelmäßiger und länger geworden und im Mai 2001 bin ich den ersten Marathon in Rotorua gelaufen. Meine Vorbereitung war nicht optimal, zudem war ich damals noch Raucher, aber nach 4:33 bin ich ins Ziel gekommen und habe mir Gedanken darüber gemacht, wo ich den nächsten Marathon laufen und wie ich schneller werden könnte.
Das ist mir sechs Monate später in Auckland geglückt als ich fast unter vier Stunden angekommen wäre. Im Mai 2002 war ich zurück in Rotorua, aber unglücklicherweise mit einer Erkältung, was dazu beigetragen hat, dass dies mein bisher langsamster Straßenmarathon aller Zeiten werden sollte. Auf der anderen Seite war es der Beginn, meiner alljährlichen Fahrt hinunter nach Rotorua, wo ich, hoffentlich im Mai 2021 meinen 20. Rotorua Marathon laufen werde, nachdem mir der Virus letztes Jahr einen Strich durch meine Pläne gemacht hat und ich den Marathon nur inoffiziell laufen durfte.
Von Beginn an galt meine Konzentration dem Marathon. Im Laufe der Jahre bin ich einige Halbmarathons und kürzere Trainingswettkämpfe gelaufen, aber diese waren mehr eine Vorbereitung auf einen Marathon als ein Ziel in sich selber. Warum dies so war, ist mir nie klar geworden, aber die Herausforderungen eines Marathons haben mich stets angezogen, auch wenn manche nicht leicht waren und die Strapatzen mitunter gewaltig. Doch mein Optimismus hat mich stets von einem Marathon zum nächsten getragen und ist mit einem Gefühl der Befriedigung einhergegangen.
2005 habe ich das Rauchen aufgeben können und mein Trainingsumfang ist größer geworden, wodurch meine Marathonzeiten besser geworden sind und ich meine Fühler nach längeren Läufen ausgestreckt habe und bin 2016 einen 102 km langen Geländelauf gelaufen bin und 2017 einen 24 Stunden Bahnlauf. Letztere hat seinen Tribut gefordert und mich ein wenig zurückgeworfen und es hat nahezu zwei Jahre gedauert, bis mein Laufen beinahe auf dem alten Niveau war.
Noch ein paar Anmerkungen zu meiner Person. Ich bin 58 Jahre alt und lebe seit 25 Jahren auf Neuseeland. Als ich damals ausgewandert bin, habe ich mit dem Laufen begonnen. Davor war ich ein mäßig erfolgreicher, aber enthusiastischer Tennisspieler und im Winter ein Hobbyskiläufer. Nun bin ich ein mäßig erfolgreicher, aber enthusiastischer Freizeitläufer, der in seinem Sport aufgeht, welcher mir viel Freude schenkt.
Dieser Blog soll mich auf meinem Weg zu dem nächsten 24 Stunden im November 2021 wiederum in Acukland begleiten. Dieses Mal hoffe ich, dass ich zum einen die 24 Stunden auch wirklich durchlaufen kann und zum anderen 160 Kilometer dabei bewältige, um mich einen Miler nennen zu dürfen.

Woche 1

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Mein zweiter Marathon: 2001 in Auckland




Woche 1: 26.10.2020 – 02.11.2020


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[TD]5[/TD]
[TD]0:45[/TD]
[TD]Parklauf[/TD]
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[TD]29.10.20[/TD]
[TD]11[/TD]
[TD]1:30[/TD]
[TD]5km Y Lauf in Domain[/TD]
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[TD]30.10.20[/TD]
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[TD]0:35[/TD]
[TD]Startnummer abholen[/TD]
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[TD]5[/TD]
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[TD]Parklauf[/TD]
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[TD]Wo 2[/TD]
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Jeder neue Beginn setzt immer auch ein Ende voraus. In diesem Fall ist es der Auckland Marathon vom 02.11.2020. Bevor ich mich auf mein neues Ziel konzentriere, geht der Blick zunächst auf diesen Sonntagmorgen zurück.
Mit einer Zeit von 3:47:25 war der Marathon vollkommen im Rahmen meiner Möglichkeiten. Die meisten meiner Marathons bin ich um die 3:45 herumgelaufen, mit ein paar wenigen kleineren Ausreißern nach unten und ein paar größeren Ausreißern nach oben. Meine Bestzeit steht bei 3:27 und mein langsamster Marathon dauerte 4:56. Mit diesen Zeiten bin ich der personifizierte Durchschnitt und befinde mich mal mehr und mal weniger in der Mitte eines Marathonfeldes. Es gibt stets genügend Läufer, die weit vor mir, außerhalb meiner Sichtweite, laufen und es gibt meistens mehr Läufer, welche hinter mir ins Ziel kommen. Mit meinen Zeiten kann man einen Marathon weder gewinnen noch verlieren und läuft ihn im Grunde genommen für sich selber.
So gesehen war der Auckland Marathon 2020 ein Durchschnittsmarathon und das Besondere an ihm war, dass er dazu beigetragen hat, dass ich mir für das nächste Jahr ein neues Ziel gesteckt habe, das ich mit diesem Blog begleiten will. Ich habe vor, mich im November 2021 noch einmal in einem 24 Stunden Lauf zu versuchen und möchte dabei 100 Meilen erreichen. Dieses Ziel habe ich bei meinem ersten Versuch im Jahr 2017 sehr klar verpasst und habe den Lauf nach etwas mehr als sechzehn Stunden und 119 Kilometer infolge meiner Erschöpfung abgebrochen.
Aber zurück zu dem Auckland Marathon. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich einen etwas schnelleren und leichteren Marathon laufen könnte, aber dem war dann nicht so, was mich etwas enttäuscht hat. Im Rahmen meiner Möglichkeiten habe ich mich ernsthaft darauf vorbereitet, weniger lange Läufe als normalerweise absolviert, da ich mich nicht erschöpfen wollte und mehr Wert auf Schnelligkeit gelegt. Aber das hat mir an diesem warmen Sonntagmorgen nicht sehr viel geholfen. Ich habe mich von Anfang an nicht wirklich wohl gefühlt und im Laufe des Marathons wurde nichts besser. Langsam, aber sicher verschwand meine Energie und ich wurde langsamer und müder. Die letzten zehn Kilometer waren dann nicht mehr schön und ich wurde rechts und links überholt und lief immer langsamer, was mir immer schwerer fiel. Am Ende sehnte ich die Ziellinie herbei und war heilfroh, als ich sie erreicht hatte. Das Elend hatte sein Ende gefunden und ich hatte keine Ahnung, was schiefgelaufen ist.
Ich war weniger ob der Zeit, sondern wegen meiner kompletten Erschöpfung enttäuscht. Wie hatte es dazu kommen können? Der Umfang hätte bei Weitem reichen müssen und es waren viele Schnelligkeitselement im Training enthalten, wie auch genügend lange Läufe über deutlich mehr als 30 Kilometer. Aber nichts hat geholfen und es war einer jener Marathons, die über den Maßen beschwerlich sind und nichts von irgendeiner Leichtigkeit beinhalten. Kein Läuferhoch nirgends, nur Schmerzen und Erschöpfung. So konnte es nicht weitergehen, denn so macht das keinen Spaß. Es musste ein neuer Plan her.
Im nächsten Jahr hoffe ich außerdem, dass ich im neuseeländischen Herbst, meinen zwanzigsten Rotorua-Marrahon laufen kann, welcher im vergangenen Jahr wegen der Viruskrise nicht möglich war. Diesen würde ich gerne in einer Zeit von 4:44 pro Kilometer oder ungefähr 3:20 bewältigen, was eine neue Marathon-Bestzeit für mich bedeuten würde. So lange wollte ich schon meine Bestzeit, welche aus dem Jahr 2009 auch in Rotorua stammt, verbessern und niemals ist es mir gelungen. Nur ein weiteres Mal bin ich unter 3:30 geblieben und das war in Auckland 2014. Aber unverdrossen unternehme ich einen weiteren Anlauf im Rahmen meines Meilenjahres.

Woche 2

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Mein dritter Marathon: Rotorua 2002






Woche 2: 02.11.2020 – 08.11.2020

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[TD]Parklauf[/TD]
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[TD]5km Kneipenlauf[/TD]
[TD]22:17[/TD]
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[TD]0:45[/TD]
[TD]Straßenlauf[/TD]
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[TD]1:30[/TD]
[TD]10km Y Lauf in Domain[/TD]
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[TD]06.11.20[/TD]
[TD]5[/TD]
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[TD]Strandlauf[/TD]
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[TD]07.11.20[/TD]
[TD]7[/TD]
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[TD]4*600 Intervalle auf dem Strand[/TD]
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[TD]2*1000 Intervalle auf dem Strand[/TD]
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[TD]Wo 2[/TD]
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[TD="colspan: 2"]Km beinhalten Aufwärmen und Abkühlen; Dauer ist gerundet[/TD]
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[TD="colspan: 2"]Die Zeiten der Intervalle sind jeweils in Km-Zeiten angegeben[/TD]
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Was mich in meinem Beschluss bestärkt hat, mein Laufen zu verändern, war auch der Wechsel im März dieses Jahrs nach langen Jahren von einer Garmin Uhr zu einer Polar Uhr. Zum einen misst diese den Herzschlag am Handgelenk und zum anderen hat sie eine Software, die Überanstrengung sichtbar macht. Damit glaube ich meine andauernde Erschöpfung vermeiden zu können und doch die Qualität meines Laufens zu erhöhen. Ich war immer zufrieden mit meiner Garmin, aber niemals mit dem Puls Gurt. Das hat nur selten zufriedenstellend funktioniert. Natürlich weiß ich jetzt auch nicht, ob das die Antwort auf all meine Fragen ist, aber ich glaube es ist einen Versuch wert.
Der zweite Ansatz, um schneller und stärker zu werden, ist, auf der Mittelstrecke zwischen fünf und zehn Kilometer zu reüssieren. Was sofort zu der nächsten Frage führt, wie mir das denn gelingen könnte. Wie kann ich in meinem Alter schneller werden. Mit meinen 58 Jahren bin ich zum einen kein Jungspund mehr und zum anderen nach über zwanzig Jahren Lauferfahrung müsste ich eigentlich schon jeden Fehler mehr als einmal gemacht haben und was habe ich daraus gelernt?
Der Grund warum ich so viel Interesse an der Mittelstrecke habe, ist, dass mir die Trainingsrennen so gut gefallen. Zum einen der Kneipenlauf über fünf Kilometer am Dienstagabend und zum anderen der zehn Kilometer lange Y-Lauf in der Domain am Donnerstagabend. Es hat einen Inhalt, der meinem Wesen entgegenzukommen scheint, aber es ist jetzt nicht so, dass ich in diesen Läufen im Verhältnis zu meinen Marathons besser wäre. Manchmal vorderes Mittelfeld und manchmal hintere Spitze, je nachdem wie gut ich laufe und wer erschienen ist. Aber es ist die Freude an diesen Läufen, die mich dazu verführt und ich hoffe, dass ich diese Stärke, so ich sie denn erringen könnte, auch in einem Marathon umsetzen und einbringen könnte.
Um auf der Mittelstrecke zu reüssieren, dachte ich mir, dass ich zunächst einmal weniger Wert auf lange Läufe legen sollte, sondern stattdessen wieder Intervall Training in mein Training integrieren sollte. Über viele Jahre habe ich diesen Teil des Laufens fast sträflich vernachlässigt, obgleich er mir als ich ihn noch machte, immer sehr gut gefallen hat. Wie ist es dazu gekommen? Wenn es mir gelingt regelmäßig Intervalle zu laufen ohne mich dabei zu erschöpfen, könnte ich dann schneller werden? Intervalle so zu laufen, dass sie fordern sind ohne mich zu erschlagen, dass sie mir Spaß machen und ich mich darauf freue, könnte das die Kunst und die Antwort auf meine Fragen sein?
Ein weiterer Punkt ist, dass ich wieder leichter werden muss. Es kann nicht angehen, dass ich auf der einen Seite, das Laufen ernster nehme und mich plage und auf der anderen Seite mit zu viel Gewicht unterwegs bin. Das ist so dumm wie unnötig. Es sollte mir schon gelingen zu einer gesunden Balance zu finden, wenn ich mein Augenmerk darauf richte und mich ein wenig vernünftig ernährte. Das Thema Alkohol sparen wir an dieser Stelle noch aus.
Während das 5km Rennen am Dienstag erwartungsgemäß eher beschwerlich und langsam war, ist mir der 10km Domain-Lauf überraschend gut gelungen. Mit 47:47 war er flott genug für meine Verhältnisse und es ist mir gelungen, beide Runden relativ gleichmäßig zu laufen. Es ist ein sehr hügeliger Lauf, der aus zwei Runden von je fünf Kilometern besteht und von dem Y-Marathon Club Auckland organisiert wird. Der 5km Kneipenlauf findet im Hafen von Auckland statt, ist sehr eben und hat eine wesentlich stärkere Konkurrenz. Dort findet man einige sehr gute Läufer, die mich um vier oder fünf Minuten distanzieren. Ich bin mir immer noch unsicher, wie ich diese Läufe angehen soll. Die Motivation alles zu geben, ist vor allem im 5km Rennen unwiderstehlich, während der 10km Lauf schon sehr erschöpfend ist, wenn ich über meine Verhältnisse laufe, aber ich kann mich nur so schwer zurückhalten.

Woche 3: 09.11.20 - 15.11.20

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Woche 3: 09.11.2020 – 15.11.2020</strong>
 
<table border="0" cellspacing="0" cellpadding="0" style="width: 599px" width="599"><tbody><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;"><strong>Datum</strong>
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;"><strong>km</strong>
</td><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;"><strong>Dauer</strong>
</td><td nowrap="nowrap" style="width:272px;height:19px;"><strong>Beschreibung</strong>
</td><td nowrap="nowrap" style="width:143px;height:19px;"><strong>relevante Zeiten</strong>
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">09.11.20
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;">7
</td><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">0:45
</td><td nowrap="nowrap" style="width:272px;height:19px;">Straßenlauf
</td><td nowrap="nowrap" style="width:143px;height:19px;"> 
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">10.11.20
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;">11
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</td><td nowrap="nowrap" style="width:272px;height:19px;">5km Kneipenlauf
</td><td nowrap="nowrap" style="width:143px;height:19px;">20:04
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">11.11.20
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;">7
</td><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">0:45
</td><td nowrap="nowrap" style="width:272px;height:19px;">Straßenlauf
</td><td nowrap="nowrap" style="width:143px;height:19px;"> 
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">12.11.20
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;">16
</td><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">1:30
</td><td nowrap="nowrap" style="width:272px;height:19px;">10km Y Lauf in Domain
</td><td nowrap="nowrap" style="width:143px;height:19px;">46:54
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">13.11.20
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;">7
</td><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">0:45
</td><td nowrap="nowrap" style="width:272px;height:19px;">Straßenlauf
</td><td nowrap="nowrap" style="width:143px;height:19px;"> 
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">14.11.20
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</td><td nowrap="nowrap" style="width:272px;height:19px;">8*400 Intervalle
</td><td nowrap="nowrap" style="width:143px;height:19px;">je 4:14
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">Wo 3
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;">67
</td><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;">7:20
</td><td nowrap="nowrap" colspan="2" style="width:415px;height:19px;">Km beinhalten Aufwärmen und Abkühlen; Dauer ist gerundet
</td></tr><tr><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;"> 
</td><td nowrap="nowrap" style="width:56px;height:19px;"> 
</td><td nowrap="nowrap" style="width:64px;height:19px;"> 
</td><td nowrap="nowrap" colspan="2" style="width:415px;height:19px;">Die Zeiten der Intervalle sind jeweils in Km-Zeiten angegeben
</td></tr></tbody></table> 
Das Wichtigste beim Laufen und das Ziel des Laufens, ist es, dass ich mir meine Gesundheit und Fitness so lange als möglich erhalte. Erst wenn ich dieses Ziel erreichen kann, darf ich in meinem Training herumexperimentieren, aber nicht vorher. Ich darf mich weder erschöpfen noch überfordern. Ich bin kein professioneller Läufer und es spielt überhaupt keine Rolle, ob ich in einem Marathon eine Stunde schneller oder langsamer laufe, in einem Halbmarathon eine halbe Stunde schneller oder langsamer oder in einem zehn Kilometer Rennen fünf Minuten schneller oder langsamer laufe. Da verletze ich höchstens meinen eigenen Stolz ansonsten nimmt die Welt es natürlich nicht wahr, warum sollte sie auch? Es ist mein eigenes kleines Hobby und Zeitvertreib, den ich schon immer viel zu ernst genommen habe, ohne irgendwo angekommen zu sein. Das kann ich aushalten und die Freude am Laufen wiegt den Zeitaufwand bei weitem auf. Ich freue mich auch immer wieder auf neue Herausforderungen und stecke mir zu gerne Ziele, die ich anschließend in den meisten Fällen weit verfehle, ohne dass mich dies deprimieren würde, zumindest nicht zu sehr. In all dieser, manchmal schon fast kleinkindlichen Freude, darf ich aber niemals die erste Prämisse vergessen, dass es meiner Gesundheit und meiner Fitness dient, dass ich mich besser fühle, wenn ich mich bewegt habe und leichter auf den Beinen bin. Es dient auch nicht zuletzt meiner mentalen Gesundheit und ist damit ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens.
 Sehr lange habe ich das Laufen als Einzelgängersport betrieben und mich sehr weit und stark abgegrenzt. Auch als ich auf Waiheke näher an die Harrier gerückt bin, hat es mir nicht so viel bedeutet, sondern war mehr ein Mittel zum Zweck. In meinen vielen Marathon in Rotorua und Auckland habe ich zwar den einen oder anderen Läufer wiedererkannt, aber das waren auch nicht mehr als flüchtige Begegnungen. Selbst bei den Kneipenläufen oder den Domainläufen ist es mir gelungen mich sehr lange in der Anonymität zu verbergen. Gar nicht erst davon zu schreiben, dass ich all meine Trainingsläufe alleine laufe und mir mein Training selbst plane. Aber auf einmal fängt meine Anonymität an zu bröckeln, ich habe mehr Menschen näher kennengelernt, gehe sogar manchmal auf sie zu, freue mich der Laufabende in dem Pub oder der Geselligkeit im Park und suche selbst in den Marathons die Gemeinschaft. Es hat sich etwas verändert und das gefällt mir zum einen ausnehmend gut und tut mir auch gut. Ich habe mehr Freude am Laufen und auch mehr Motivation ernsthafter zu trainieren, um mich besser mit anderen messen zu können. Auch die Freude an der Mittelstrecke kommt weder unverhofft noch ist sie vom Himmel herabgefallen, sondern hat sich aus den Läufen am Dienstag- und Donnerstagabend entwickelt. Sehr langsam und behutsam war sie auf einmal da und ich habe mich darüber gefreut und versuche die Herausforderung anzunehmen. Es ist ein bedeutender Unterschied und ich kann ihn gar nicht hoch genug einschätzen und er könnte einen wirklichen Unterschied in meinem Laufen machen und bedeuten. Dieser Blog könnte ein Ausdruck davon sein.
Wenn es mir gelänge die Leichtigkeit meines Schritts in Geschwindigkeit umzusetzen, wäre ich dann einen Schritt weiter? Manchmal laufe ich selbstvergessen und leichten Fußes vor mich hin und habe das Gefühl ich könnte endlos so weiterlaufen. Wie kann ich nun dieses Gefühl zum einen in Geschwindigkeit umsetzen und zum anderen in Ausdauer oder sind das sich ausschließende Unmöglichkeiten. An dieser Frage bin ich nun schon so oft gescheitert, dass dieses Scheitern ein Teil meines Laufens geworden ist und ich immer neue Pläne entworfen habe, die mich keinen Schritt näher an die Antworten zu diesen Fragen gebracht hat. Auch die umfangreichsten Pläne haben meine Ausdauer nicht wirklich zu meiner Zufriedenheit gesteigert und ich bin auch durch regelmäßige Intervallläufe nicht schneller geworden. Das alles hält mich nun aber nicht davon ab, mir zum einen eine neue Herausforderung zu suchen und zum anderen einen neuen Plan. Ich weiß auch nicht woher in aller Welt ich nun die Zuversicht hernehme, dass es dieses Mal besser werden könnte oder mir gar gelingen könnte. Zumal da so viele sich widersprechende Zielsetzungen sind: Zum einen will ich auf der Mittelstrecke schneller werden, eine neue Bestzeit im Marathon aufstellen und in 24 Stunden weiter laufen als es mir jemals zuvor gelungen ist. Der Optimismus in mir ist nicht kleinzukriegen. Ich bin bis zu meinem Scheitern felsenfest davon überzeugt, dass es mir gelingen wird, sonst müsste ich es ja überhaupt nicht probieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Leichtigkeit dieses Mal der Schlüssel zum Erfolg ist und den Unterschied zu meinen Bemühungen ausmacht, wie auch niemals meine Freude am Laufen durch eine Überforderung gefährden darf.
Ein weiterer Schlüssel zu meinem diesmaligen Erfolg, sind die Intervalle, davon bin ich auch überzeugt. Wenn es mir gelänge, sie vernünftig zu laufen, sodass ich mir nicht umbringe, sondern meiner Freude Ausdruck verliehe, wäre ich ein ganzes Stück weiter. Ich liebe Intervalle. Sie sind die Freude meines Laufens und ich weiß nicht, warum ich sie so lange so sehr vernachlässigt habe. Der Schlüssel zum Erfolg ist nicht die Geschwindigkeit der einzelnen Intervalle, sondern die stete Wiederholung und Forderung ohne Überforderung. Sie dürfen Spaß machen und müssen keine Last sein. Ich soll sie flott laufen, aber weder Bestzeiten jagen noch Rekorde aufstellen. Es ist die Summe der Intervalle und eben nicht die einzige Bestleistung. Sie sind zum einen der Versuch, die Lockerheit in Geschwindigkeit und die Leichtigkeit in Ausdauer zu übersetzen. Wenn ich das so schreibe, kommen mir selbst Zweifel, ob die Antwort zu meiner Frage so einfach sein kann oder ich mir wieder Staub in meine Augen streue. Die Intervalle sind nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sie ein wesentlicher Teil davon sind.
Die Intervalle können mir auch dabei helfen zwei andere meiner Mankos auszumerzen: Zum einen die Stärke und zum anderen die Geduld. In all meiner Zurückhaltung bin ich ein zutiefst ungeduldiger Mensch. Man sieht es mir nicht an und käme wahrscheinlich nie darauf, aber ich bin meinem Wesen nach, ein sehr spontaner Mensch, was natürlich sofort die nächste Frage aufwirft, warum in aller Welt ich mich im Marathon oder noch schlimmer in einem 24 Stunden Lauf versuchen will. Die Gegensätze in mir sind grenzenlos und nahezu unvereinbar und genau daran liebe ich es, mich zu versuchen. Die Intervalle können mir in ihren unendlichen Wiederholungen dabei helfen, diese Geduld zu entwickeln, dadurch, dass sie kein Ziel in sich sind und ich keine Rekorde aufstellen möchte, sondern ein Mittel zum Zweck sind und erst wirken, wenn ich sie lange genug ausübe und sie ein Teil meines Wesens und meines Laufens geworden sind. Der andere Zweck der Intervalle könnte und sollte es sein, mich stärker werden zu lassen. Ich hatte immer das Gefühl als wäre ich nicht stark genug für jede Art von Rennen oder Laufen, ohne dabei zu wissen, was genau ich damit meine oder dass es mir gar bewusst geworden ist. Es war mehr das Gefühl als fehlte etwas, was ich weder ausdrücken konnte, noch wusste, was es war.

Woche 3: 09.11.20 - 15.11.20

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Woche 3: 09.11.2020 – 15.11.2020

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Das Wichtigste beim Laufen und das Ziel des Laufens, ist es, dass ich mir meine Gesundheit und Fitness so lange als möglich erhalte. Erst wenn ich dieses Ziel erreichen kann, darf ich in meinem Training herumexperimentieren, aber nicht vorher. Ich darf mich weder erschöpfen noch überfordern. Ich bin kein professioneller Läufer und es spielt überhaupt keine Rolle, ob ich in einem Marathon eine Stunde schneller oder langsamer laufe, in einem Halbmarathon eine halbe Stunde schneller oder langsamer oder in einem zehn Kilometer Rennen fünf Minuten schneller oder langsamer laufe. Da verletze ich höchstens meinen eigenen Stolz ansonsten nimmt die Welt es natürlich nicht wahr, warum sollte sie auch? Es ist mein eigenes kleines Hobby und Zeitvertreib, den ich schon immer viel zu ernst genommen habe, ohne irgendwo angekommen zu sein. Das kann ich aushalten und die Freude am Laufen wiegt den Zeitaufwand bei weitem auf. Ich freue mich auch immer wieder auf neue Herausforderungen und stecke mir zu gerne Ziele, die ich anschließend in den meisten Fällen weit verfehle, ohne dass mich dies deprimieren würde, zumindest nicht zu sehr. In all dieser, manchmal schon fast kleinkindlichen Freude, darf ich aber niemals die erste Prämisse vergessen, dass es meiner Gesundheit und meiner Fitness dient, dass ich mich besser fühle, wenn ich mich bewegt habe und leichter auf den Beinen bin. Es dient auch nicht zuletzt meiner mentalen Gesundheit und ist damit ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens.
Sehr lange habe ich das Laufen als Einzelgängersport betrieben und mich sehr weit und stark abgegrenzt. Auch als ich auf Waiheke näher an die Harrier gerückt bin, hat es mir nicht so viel bedeutet, sondern war mehr ein Mittel zum Zweck. In meinen vielen Marathon in Rotorua und Auckland habe ich zwar den einen oder anderen Läufer wiedererkannt, aber das waren auch nicht mehr als flüchtige Begegnungen. Selbst bei den Kneipenläufen oder den Domainläufen ist es mir gelungen mich sehr lange in der Anonymität zu verbergen. Gar nicht erst davon zu schreiben, dass ich all meine Trainingsläufe alleine laufe und mir mein Training selbst plane. Aber auf einmal fängt meine Anonymität an zu bröckeln, ich habe mehr Menschen näher kennengelernt, gehe sogar manchmal auf sie zu, freue mich der Laufabende in dem Pub oder der Geselligkeit im Park und suche selbst in den Marathons die Gemeinschaft. Es hat sich etwas verändert und das gefällt mir zum einen ausnehmend gut und tut mir auch gut. Ich habe mehr Freude am Laufen und auch mehr Motivation ernsthafter zu trainieren, um mich besser mit anderen messen zu können. Auch die Freude an der Mittelstrecke kommt weder unverhofft noch ist sie vom Himmel herabgefallen, sondern hat sich aus den Läufen am Dienstag- und Donnerstagabend entwickelt. Sehr langsam und behutsam war sie auf einmal da und ich habe mich darüber gefreut und versuche die Herausforderung anzunehmen. Es ist ein bedeutender Unterschied und ich kann ihn gar nicht hoch genug einschätzen und er könnte einen wirklichen Unterschied in meinem Laufen machen und bedeuten. Dieser Blog könnte ein Ausdruck davon sein.
Wenn es mir gelänge die Leichtigkeit meines Schritts in Geschwindigkeit umzusetzen, wäre ich dann einen Schritt weiter? Manchmal laufe ich selbstvergessen und leichten Fußes vor mich hin und habe das Gefühl ich könnte endlos so weiterlaufen. Wie kann ich nun dieses Gefühl zum einen in Geschwindigkeit umsetzen und zum anderen in Ausdauer oder sind das sich ausschließende Unmöglichkeiten. An dieser Frage bin ich nun schon so oft gescheitert, dass dieses Scheitern ein Teil meines Laufens geworden ist und ich immer neue Pläne entworfen habe, die mich keinen Schritt näher an die Antworten zu diesen Fragen gebracht hat. Auch die umfangreichsten Pläne haben meine Ausdauer nicht wirklich zu meiner Zufriedenheit gesteigert und ich bin auch durch regelmäßige Intervallläufe nicht schneller geworden. Das alles hält mich nun aber nicht davon ab, mir zum einen eine neue Herausforderung zu suchen und zum anderen einen neuen Plan. Ich weiß auch nicht woher in aller Welt ich nun die Zuversicht hernehme, dass es dieses Mal besser werden könnte oder mir gar gelingen könnte. Zumal da so viele sich widersprechende Zielsetzungen sind: Zum einen will ich auf der Mittelstrecke schneller werden, eine neue Bestzeit im Marathon aufstellen und in 24 Stunden weiter laufen als es mir jemals zuvor gelungen ist. Der Optimismus in mir ist nicht klein zu kriegen. Ich bin bis zu meinem Scheitern felsenfest davon überzeugt, dass es mir gelingen wird, sonst müsste ich es ja überhaupt nicht probieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Leichtigkeit dieses Mal der Schlüssel zum Erfolg ist und den Unterschied zu meinen Bemühungen ausmacht, wie auch niemals meine Freude am Laufen durch eine Überforderung gefährden darf.
Ein weiterer Schlüssel zu meinem diesmaligen Erfolg, sind die Intervalle, davon bin ich auch überzeugt. Wenn es mir gelänge, sie vernünftig zu laufen, so dass ich mir nicht umbringe, sondern meiner Freude Ausdruck verliehe, wäre ich ein ganzes Stück weiter. Ich liebe Intervalle. Sie sind die Freude meines Laufens und ich weiß nicht, warum ich sie so lange so sehr vernachlässigt habe. Der Schlüssel zum Erfolg ist nicht die Geschwindigkeit der einzelnen Intervalle, sondern die stete Wiederholung und Forderung ohne Überforderung. Sie dürfen Spaß machen und müssen keine Last sein. Ich soll sie flott laufen, aber weder Bestzeiten jagen noch Rekorde aufstellen. Es ist die Summe der Intervalle und eben nicht die einzige Bestleistung. Sie sind zum einen der Versuch, die Lockerheit in Geschwindigkeit und die Leichtigkeit in Ausdauer zu übersetzen. Wenn ich das so schreibe, kommen mir selbst Zweifel, ob die Antwort zu meiner Frage so einfach sein kann oder ich mir wieder Staub in meine Augen streue. Die Intervalle sind nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sie ein wesentlicher Teil davon sind.
Die Intervalle können mir auch dabei helfen zwei andere meiner Mankos auszumerzen: Zum einen die Stärke und zum anderen die Geduld. In all meiner Zurückhaltung bin ich ein zutiefst ungeduldiger Mensch. Man sieht es mir nicht an und käme wahrscheinlich nie darauf, aber ich bin meinem Wesen nach, ein sehr spontaner Mensch, was natürlich sofort die nächste Frage aufwirft, warum in aller Welt ich mich im Marathon oder noch schlimmer in einem 24 Stunden Lauf versuchen will. Die Gegensätze in mir sind grenzenlos und nahezu unvereinbar und genau daran liebe ich es, mich zu versuchen. Die Intervalle können mir in ihren unendlichen Wiederholungen dabei helfen, diese Geduld zu entwickeln, dadurch, dass sie kein Ziel in sich sind und ich keine Rekorde aufstellen möchte, sondern ein Mittel zum Zweck sind und erst wirken, wenn ich sie lange genug ausübe und sie ein Teil meines Wesens und meines Laufens geworden sind. Der andere Zweck der Intervalle könnte und sollte es sein, mich stärker werden zu lassen. Ich hatte immer das Gefühl als wäre ich nicht stark genug für jede Art von Rennen oder Laufen, ohne dabei zu wissen, was genau ich damit meine oder dass es mir gar bewusst geworden ist. Es war mehr das Gefühl als fehlte etwas, was ich weder ausdrücken konnte noch wusste was es war.

Woche 5: 23.11.20 - 29.11.20

10
Woche 5: 23.11.2020 – 29.11.2020

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Die Ungeduld steht mir nach wie vor im Weg und macht es mir sehr schwer langfristige Ziele erreichen zu können. Der Auckland Marathon ist gerade vier Monate her und schon will ich schneller und stärker werden und alle Ziele erreichen, die ich dir für nächstes Jahr gesteckt hast. Aber so geht das nicht und so komme ich nirgends jemals an. Gerade im Laufen und in jeder Ausdauersportart braucht man Geduld und Kontinuität, um irgendetwas jemals erreichen zu können. Natürlich kann ich meine Ziele in diesem Jahr nicht erreichen, das ist völlig aussichtslos und würde auch keinen Sinn machen. Ich will nächstes Jahr reüssieren, nicht in diesem Jahr. Dieses Jahr ist es nichts weniger als der Einstieg in ein langes Training, an deren Höhepunkt ein erfolgreicher 24 Stunden Lauf stehen soll. Wenn ich auf diesem Wege ein paar meiner kleinen Teilziele erreichen sollte, wäre das sehr schön, vor allem als Bestätigung, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde, aber nicht wirklich wichtig. Weit wichtiger ist der 24 Stunden Lauf, dafür trainiere und dafür will ich auf der Mittelstrecke schneller und stärker werden.
Das Laufen ist mir auch nach über zwanzig Jahren noch ein Rätsel, das ich vielleicht niemals lösen werde. So viele Laufbücher habe ich gelesen und so viele Pläne gemacht und nie ist irgendetwas dabei herausgekommen. Ich brauche gerade jetzt nichts dringender als Geduld und Beharrlichkeit. Ich habe mir etwas ganz Großes vorgenommen, das ich nicht über Nacht erreichen kann und hoffe, dass mir das Rätsel dabei nicht im Wege steht. Mein Plan ist im Augenblick noch etwas unausgegoren und ich bin gespannt, wohin er mich führen wird und ob er mir im Laufe der Wochen und Monate klarer werden wird. Es kommt mir im Moment vor, als stünde ich auf dem Kopf und würde mit den Beinen strampeln. Damit kommt man natürlich nirgends an. Das ist Stillstand der skurrilsten Art und Weise.
Es ist immer wieder der Kneipenlauf, der mich in den Wahnsinn treibt. Ich habe keine Erfahrungen mit der kurzen Strecke und weiß auch nicht, wie man trainiert, um darin schneller zu werden. Ich kann zwar ein paar Intervalle laufen, aber letztlich nicht aus meiner Haut heraus. Es scheint als müsste ich mich damit abfinden, dass ich nicht schneller bin als ich bin, was allerdings zu der Frage führt, wie es mir früher gelungen ist, regelmäßig unter zwanzig Minuten auf dieser Strecke zu laufen? Das scheint dieser Tage weit weg zu sein und ist einigermaßen frustrierend. Um unter neunzehn Minuten zu laufen, bräuchte es einen Schnitt von um die 3:44 und das ist fast so weit weg wie der Mond. Je kürzer die Strecke, desto bedeutsamer werden die Sekunden. Auch das bin ich von meinem Marathon Training her nicht gewohnt. Ob mir diese Umstellung jemals gelingen wird, wage ich zu bezweifeln, allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass ich schneller werden muss, um eine bessere Ausdauer erzielen zu können. Ich glaube, dass sich im Laufen alles bedingt und man es nicht isoliert betrachten kann oder sollte.
Die Enttäuschungen und der Optimismus liegen sehr nahe beieinander. Gestern war ich noch zu Tode betrübt und heute denke ich mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Nicht nur das Laufen ist mir ein Rätsel, sondern auch ich mir selbst. Auf der einen Seite will ich schneller auf der Mittelstrecke werden und auf der anderen setze ich mich mit den Überzeugungen von Maffleton auseinander, die sich wahrscheinlich diametral entgegenstehen und sich, wenn überhaupt, nur schwer in Verbindung bringen lassen. Er hat etwas, das mich sehr fasziniert, ohne dass ich in der Lage wäre, es auszudrücken oder gar zu befolgen, aber es regt mein Denken an und zeigt mir andere Wege auf. Ich verfolge seine Gedanken schon eine ganze Weile, ohne sie jemals befolgt zu haben, da ich mich niemals dazu durchringen konnte, länger so langsam zu laufen, wie er es für nötig hält. Es könnte sein, dass wir im Laufe dieses Trainings noch ein paar Mal miteinander zu tun haben werden und ich hoffe, dass es mein Training befruchten wird.
Es gibt wenige schönere Orte zum Laufen als mein Strand auf Waiheke. Ich habe Onetangi in mein Herz geschlossen, nachdem ich ihn lange Jahre praktisch ignoriert habe. Erst mit dem Lockdown vom vergangenen Jahr ist er in meinen Fokus gerückt und spielt seitdem eine wichtige Rolle in meiner Lauferei. Er ist fast zwei Kilometer lang und bei Ebbe ist es eine der schönsten Strecken, die man sich nur vorstellen kann, zumal er zumindest am frühen Morgen niemals sehr voll ist. Jetzt habe ich Onetangi auch als Ort für meine Intervalle entdeckt und es könnte nicht schöner sein, wie überhaupt Waiheke eine immer größere Rolle in meinem Training einnimmt, was auch damit zu tun haben könnte, dass wir, seit ich im letzten Jahr nach fast zwanzig Jahren in der Bücherei, meine Stelle dort verloren habe und gekündigt worden bin. Kann es sein, dass meine Laufpläne auch eine Reaktion auf dieses Ereignis ist oder auf die allgegenwärtige Viruskrise? Je mehr man über etwas nachdenkt, desto mehr offene Fragen gibt es und auf jede beantwortete Frage, öffnen sich ganze Säcke voller neuer Fragen und man kommt niemals irgendwo an. Aber dann ziehe ich mir wieder meine Laufschuhe an und begebe mich an den Strand und alles ist augenblicklich gut und könnte nicht besser sein. Die Sonne scheint, der Strand ist leer, die Ebbe da und der Schritt leicht. Wenn ich nicht übertreibe, ist es ein vollkommener Morgen oder auch Nachmittag auf dem Strand und die Welt könnte kein besserer Ort sein.
Zunächst einmal muss ich annehmen, wie langsam ich bin und wie unausdauernd. Erst wenn mir das geglückt ist, kann ich anfangen, etwas daran zu ändern. So lange ich mich in meine eigene Tasche belüge, wird sich niemals etwas daran ändern, dann bleibe ich ein Gefangener meiner eigenen Vorurteile und Selbstzufriedenheit. Aber wenn mir dies tatsächlich bewusst geworden sein sollte, kann ich daran gehen, etwas zu ändern. Ein bedeutender Ansatz könnte sein, dass ich aus meiner Wohlfühloase heraus muss, in der ich mich viel zu behaglich eingerichtet habe, alle Schuld von mir weise und denke ich wäre sowohl ein schnellerer als auch ausdauernder Läufer. Dem ist aber nicht so! In meiner Verblendung ist mir sogar der Gedanke gekommen, dass ich meine Atmung verbessern sollte, als ob dies in meiner Preisklasse irgendeine Rolle spielen würde. Ist mir denn niemals der Gedanke gekommen, dass ich nicht richtig trainiere, langsam älter werde oder einfach nur durchschnittlicher bin, als ich es mir gerne eigestehen würde? Es gäbe viele Ansätze, aber ich bin mir sehr unsicher, ob das Atmen einer davon sein könnte oder nur eine weitere Ablenkung von meinen eigenen kleinen Unzulänglichkeiten?

Woche 6 30.11.20 - 06.12.20

11
Woche 6: 30.11.2020 – 06.12.2020

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Das war der November und was soll ich davon halten? Ich habe nach meinem Auckland Marathon einen Anfang gemacht und mir ein Ziel für das nächste Jahr gesteckt. Wie jedem Anfang auch ein Zauber innewohnt, so ist auch jeder Anfang schwer. Die ersten Schritte wollen nicht recht zueinander passen, man hat kein Gefühl, wohin man sich entwickelt und wie sich das ausgehen soll. Ich tappe in das Blinde hinein und hoffe, dass ich auf dem, einem richtigen Weg bin, ohne mir allerdings sicher zu sein. Es ist auf der einen Seite genauso erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, wie man sich auf der anderen darüber wundert, wie langsam man in die Gänge kommt. Es sind immer die sich ausschließenden Gegensätze, die ein systematisches Training erschweren. Ich würde gerne so viel mehr machen, habe mich aber der Geduld verschrieben und weiß nun nicht, ob das die richtige Herangehensweise ist. Wie immer, wenn ich weniger Kilometer laufe, und diese dann auch noch größtenteils nicht sehr schnell, denke ich mir, dass es so nie etwas werden kann und ich mir wesentlich mehr Mühe geben müsste: frei nach dem Motto, dass Schnelligkeit von schnell laufen kommt und Ausdauer von sehr viel laufen. Aber dieses Mal habe ich mir doch eben vorgenommen, nicht in diese Falle zu tappen und das ist schwieriger als gedacht, die Versuchung lauert allerorten und es fällt mir sehr schwer mich zurückzunehmen. Was mir auf der anderen Seite gefällt, ist, dass ich endlich die Intervalle zu einem Teil meines Trainings gemacht habe, und zwar sowohl acht verschiedene Versionen davon und alle in einer vorgegebenen Zeit und mit dem ausdrücklichen Verbot, Rekorde brechen zu wollen. Es geht eben nicht um die einzelnen Intervalle, sondern um deren Summe und der kumulierten Trainingseffekte.
So gerne ich auf meinem Strand laufe und so schön die Umgebung ist und ich mir keinen besseren Ort zum Laufen vorzustellen in der Lage bin, es ist anstrengender auf Sand zu laufen als auf der Straße, selbst wenn Ebbe und der Sand fest ist, zu dem kommt, dass nirgends auch nur die Andeutung von einem Schatten ist. Ich weiß nicht genau, warum ich mich diese Woche so erschöpft fühle. Die Kilometer geben das eigentlich nicht her, also fange ich an, es auf den Strand zu schieben, ohne mir sicher zu sein, ob ich auf der richtigen Fährte bin. Es könnte auch sein, dass es die letzten Auswirkungen des Auckland Marathons sind, aber nun rate ich fest ins Blaue hinein. Fasse es als kleine Warnung auf, weiterhin geduldig zu bleiben und weder das Tempo noch den Umfang zu erhöhen, bis du vor lauter Energie gar nicht mehr weißt, was du nun tun sollst. Davon bist du im Augenblick allerdings meilenweit entfernt. Zu diesem frühen Zeitpunkt in deinem Training hast du alle Zeit der Welt, um geduldig zu bleiben und die Erschöpfung ihren Lauf nehmen zu lassen und schauen, wie sie sich entwickelt. Du darfst nicht alles über das Knie brechen und schon gar nicht so früh. Dein 24 Stunden Lauf ist Anfang November und bis dahin hast du sage und schreibe noch elf Monate. Gib dich nicht der Lächerlichkeit preis.
Nach dem gestrigen Lamentieren war das heute ein ganz ein wunderbarer Lauf und du hast alles richtig gemacht und mächtig Druck aus dem Kessel genommen. Man soll es nicht für möglich halten, aber auch das Laufen ist zu großen Teilen eine Angelegenheit der Psyche. Nur wenn du dich wohl in deiner Haut fühlst und zu einem großen Teil hinter deinem Plan stehst, um die den Hundert Prozent Ausdruck vermeiden zu wollen, kann es dir gelingen, dich so zu verbessern, dass man die Ergebnisse auch sieht. Nachdem du dich etwas müde gefühlt und auf der Seaview Runde dich die letzten Läufe über immer verbessert hast, ist es dir heute gelungen, langsamer und entspannter zu beginnen, deine Bestzeit nicht mehr jagen zu wollen und du hast einen wunderbaren, flotten und gleichmäßigen Lauf hingelegt, auf den du nun aufbauen kannst. Es war endlich keine Plagerei mehr, sondern fast schon ein Vergnügen und ganz nebenbei ist mir auch klar geworden, dass ich früher schon kein ganz schlechter Läufer war und manchmal durchaus flott unterwegs war. Daran kann ich nun anknüpfen, ohne mich unter Druck setzen zu müssen und vielleicht habe ich endlich die Lektion gelernt, dass Trainingsbestzeiten überhaupt nichts zu bedeuten haben, sondern im Gegenteil, dein Training im Grunde genommen zu torpedieren in der Lage sind.
Es ist immer eine ganz eigene Sache, wenn ich denselben Lauf zweimal in Folge laufe und ich müsste doch mittlerweile wissen, dass dies viel zu viele Gefahren birgt als, dass es gut für mich sein könnte. Warum nur in aller Welt tappe ich immer wieder in dieselben Fallen, die noch dazu so offen daliegen. Nachdem ich gestern leichter und langsamer gelaufen bin, konnte ich mich heute vor lauter Energie fast nicht mehr zurückhalten und bin eine richtig gute Runde gelaufen, aber im Endeffekt war sie auch nur eine Minute schneller als gestern als ob Zeiten das Nonplusultra wären, was sie im Laufen auf der anderen Seite natürlich sind, ohne dass ich sie so wichtig nehmen sollte, was nicht immer so einfach für mich ist. Das andere, was ich daraus lernen kann, ist, dass meine vorgegebenen Zeiten auch meiner läuferischen Realität entsprechen sollte und keine Phantasiezeiten sein sollten, welche nur Läufer eines vollkommen anderen Kalibers zu erfüllen in der Lage wären. In diesem Zusammenhang sollte ich mir auch noch einmal klarmachen, dass ich auch schon früher nicht ausschließlich schneckenmäßig unterwegs gewesen bin und dies bei meinen Vorgaben durchaus berücksichtigen. Das dritte, was mir während der heutigen Runde durch den Kopf gegangen ist, war, dass man schneller laufen kann, wenn man ein wenig weniger wiegen würde und dass dies durchaus auch etwas mit meinen Trinkgewohnheiten zu tun haben könnte, auch wenn ich mir dies nur sehr schwer einzugestehen fähig bin und mir einrede, dass ich so viel denn doch nicht trinken würde, aber das sind dann wieder verschiedene Sichtweisen. Ich bin weder schwer, noch ein wirklicher Trinker, aber ich könnte einige Kilo weniger wiegen und das Bier schmeckt mir doch manchmal, eigentlich fast jeden Abend zu gut. Ich sollte die Augen vor beiden Tatsachen nicht verschließen und wenn ich es auf längere Sicht berücksichtigen könnte, wäre einiges gewonnen. Die abschließende Bemerkung des Laufes war die nicht ganz neue Erkenntnis, dass Leidenschaft von Leiden kommen könnte, ohne genauer an dieser Stelle auszuführen, was dies für mein Training bedeuten könnte.
Nach all den Dramen, der letzten beiden Tage, war das heute ein so ein schöner Lauf auf meiner Haus- und Hofstrecke. Es ist kaum zu glauben, dass ich diese Runde in nur kleinen Abweichungen nun schon seit über zwanzig Jahren laufe. Es war einst meine allererste Runde, welche ich vor langen Jahren in Auckland gelaufen bin, als ich aus heiterem Himmel heraus beschlossen habe, dass ich nun laufen gehe. Es hat sich seit damals so viel verändert, aber ich bin noch immer auf denselben Wegen unterwegs und dank meiner Vorgaben aus Chora Sfakion fällt mir diese Strecke immer leichter, dass es eine immer wiederkehrende Freude ist. Für solche Tage laufe ich und an solchen Tagen könnte die Welt kein besserer Ort sein.
Ich weiß immer noch nicht wie schnell ich meine langen oder längeren Läufe laufen soll. Da gibt es einige Ansätze und ich bin mir sehr unsicher, welcher der richtige sein könnte. Wie viel Wert soll ich auf meine Herzfrequenz legen oder wie schnell laufen? Wie schnell soll ich anfangen und wie sehr soll ich mich erschöpfen? Wenn ich am Ende eines langen Laufes den Eindruck habe, dass es gegen Ende zu anstrengend geworden ist oder ich gar vollkommen erschöpft bin, dann stimmt etwas in meinem Ansatz nicht und ich sollte den Stolz hinter mir lassen und einen neuen anderen Ansatz wählen. Die langen Läufe sind zu wichtig als dass ich dort zu sehr daneben liegen könnte, wobei es durchaus möglich sein könnte, dass ich verschiedene Tempi laufen kann, um dadurch auch mehr Pfeile in meinem Köcher zu haben, aber da ist sehr viel Unsicherheit und das ist ja auch gut so. Nur wenn ich mir Gedanken darüber mache, kann ich zu einer zufriedenstellenden Lösung gelangen.
Im Vergleich zu den langen Läufen scheine ich bei den Intervallen besser zu liegen und meine Ratespiele scheinen eine bessere Wirkung zu erzielen. Sie sind augenblicklich eine Freude meines Laufens und nach jeder Intervalleinheit fühle ich mich so viel besser als davor, dass es eine uneingeschränkte Freude ist. Nach so vielen Jahren habe ich zudem die Graslaufbahn vor meiner Haustür in Grey Lynn Park entdeckt. Es ist unglaublich und nur schwer vorstellbar, wie langsam meine Auffassungsgabe manchmal ist und wie lange es dauert, bis ich meine Schlussfolgerungen ziehe. Auf dieser Grasbahn, die auf der Außenbahn nur wenig weniger als 400 Meter ist, kann ich zumindest meine kürzeren Intervalle wunderbar laufen und noch bequemer kann ich es nun wirklich nicht haben. Sie liegt nur einige hundert Meter von meiner Haustür entfernt. Warum in aller Welt habe ich sie so lange ignoriert. Ich kann es mir beim besten Willen nicht erklären.

Woche 7: 07.12.20 - 13.12.20

12
Woche 7: 07.12.2020 – 13.12.2020

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Ein neuer Lauf im Angebot und ein neuer Pfeil im Köcher. Es ist ein langer Weg, aber wohin wird er mich führen und in wie weit kann ich ihn beeinflussen? Ich laufe immer noch um die 80 Kilometer die Woche, es sind immer noch keine langen Läufe dabei und ich komme immer noch nirgends an. Was für ein überzeugendes Training. Je länger es dauert, desto langsamer scheine ich zu werden, ohne dabei meinen Optimismus zu verlieren, was auch eine Leistung ist. Vielleicht muss man das Training zunächst einmal auf eine breitere Basis stellen, damit überhaupt die Möglichkeit erhält, irgendwo anzukommen.
Aus einer Laune heraus bin ich abends noch ein paar Runden auf der Grasbahn und barfuß gelaufen. Meine Launen torpedieren noch immer jeden Plan und wer meine Barfußtölpeleien kennt, wird darüber nur den Kopf schütteln. Nach meinem 24 Stunden Lauf habe ich mir eingeredet, dass ich etwas Neues beginnen sollte und habe mit dem Barfußlaufen begonnen und das hat zu dem Ergebnis geführt, dass mir fast ein Jahr lang, Schmerzen im Fuß fast jeden Spaß am Laufen genommen haben, aber das nur am Rande.
Ich werde langsamer und langsamer und versuche mir das als Erfolg zu verkaufen. Es ist nahezu unglaublich und wer mich nicht kennen würde, könnte den Kopf darüber schütteln. Wie in aller Welt will ich diese Rennen jemals gewinnen können, wenn ich über fünf Minuten hinter der Spitze hinterherhechele. Das sind eine Minute auf jedem Kilometer oder ganze Welten.
Dafür scheinen mir die mittellangen Läufe im Gelände und auf der Meola Halbinsel leichter zu fallen, allerdings weiß ich nicht, wie ich das bewerten soll. Ist das ein gelungener Versuch, mir eine breitere Basis zu verschaffen oder ist der törichte Versuch, mit sinnfreien Kilometern mich und oder andere zu beeindrucken. Mir ist es früher gelungen, fast unendlich viele Kilometer zu laufen, ohne dabei meine Ausdauer nennenswert zu verbessern. Das soll mir erst mal einer nachmachen, auf der anderen Seite möchte ich dieses Mal auf gar keinen Fall in dieselbe Falle noch einmal tappen.
Wenn ich zu schnell anfange, zerreißt es mich hinten heraus. Das ist aber nicht exklusiv mein eigenes Problem, sondern das wohnt jedem Lauf inne. Ich stehe solchen Weisheiten fassungslos gegenüber und denke mir immer wieder, ich hätte die Welt gerade erfunden und dann stellt sich heraus, dass andere Menschen unter den genau selben Problemen leiden und schon so viel früher zu ihrer Lösung vorgestoßen sind, dass ich meine eigene Stupidität kaum noch aushalten kann. Warum in aller Welt fängst du immer und immer wieder zu schnell an, nur um am Ende festzustellen, dass es nicht mehr geht. Kann man nicht irgendwann einmal aus seinen Fehlern lernen? Es zum Verzweifeln und Davonlaufen, zum Haareausraufen.
Wenn es nicht so früh im Training wäre, würde ich sagen, dass es sehr schwer werden wird und du dir an den ganzen Ziegelsteinen, welche du verschieben müsstest, dir durchaus die Beine brechen kannst. Wenn man es so positive sehen möchte, wie es dir eigen ist, könnte man auch sagen, dass es gut ist, dass du so nahe an die Ziegelmauerwand gekommen bist, weil du dann endlich sehen könntest, was du ändern müsstest. Es wird ein langes Laufjahr werden und du wirst in dessen Verlauf noch viele Probleme überwinden müssen, ohne daran zu verzweifeln, wobei dir dein eigener Optimismus noch unbezahlbare Dienste erweisen könnte, wenn er wenigstens mit ein wenig Realismus unterstützt würde.
So sehr habe ich mich wieder auf meine Bergläufe in Western Park gefreut und dann hat meine Hüfte auf einmal und aus heiterem Himmel heraus gesagt, dass heute nichts geht und nach vier Wiederholungen habe ich den Lauf abbrechen müssen. Das hat es seit unendlichen Zeiten nicht mehr gegeben, dass ich wegen Hüftschmerzen jemals einen Lauf beenden musste. Was war das und was soll das bedeuten oder mir sagen? Es gab überhaupt keine Anzeichen hierfür, aber jeder einzelne Schritt war eine Qual. Ich hoffe nur, dass dies ein singuläres Ereignis gewesen ist und sich nie wieder wiederholt.
Auf der anderen Seite habe ich heute meinen Rotorua Marathon gebucht. Nun gibt es keine Ausrede mehr und der Marathon wird mir auch eine gute Ahnung geben, wo ich stehe und was mein Training bewirkt hat. Hoffentlich deprimiert nicht das dann nicht.
Bei einem schönen und entspannten Wochenabschluss sind mir zwei Gedanken im Kopf herumgegangen. Zum einen, dass ich mir das Laufen natürlich auch wirtschaftlich leisten können muss und zum anderen, dass ich mich niemals mit etwas zufriedengeben darf. So schön das Laufen ist und so viel Freude es mir in meinem Leben schenkt, ich muss es mir auch leisten können. Es kostet sowohl einigermaßen viel Zeit als auch ein wenig Geld, selbst, wenn man es so bescheiden wie ich betreibt. Ein Marathon wie Rotorua ist ein Wochenende mit Übernachtung und Anreise, andere Läufe sind noch aufwendiger, sie kosten alle Geld und da ich kein geborener Barfußläufer bin, brauche ich auch Schuhe hierfür. Es ist ein zwar ein preiswertes Vergnügen, aber nicht umsonst zu haben. Auf der anderen Seite ist es immer wieder meine Selbstzufriedenheit, welche mir im Wege steht. Ich muss hungrig bleiben und versuchen mich zu verbessern. So angenehm mein mir angeborener Optimismus auch ist, manchmal wünschte ich mir, dass ich ein wenig kritischer wäre und die richtigen Schlüsse aus meinen bescheidenen Borstellungen ziehen würde. Es ginge mehr, da bin ich mir ganz sicher, wenn ich mir mehr Mühe gäbe und weniger Selbstzufriedenheit zeigte.

Woche 8: 14.12.20 - 20.12.20

13
Woche 8: 14.12.2020 – 20.12.2020

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Das Laufen kann mir niemals das Leben ersetzen und es kann mir auch niemals Lösungen für jenes anbieten. Ich befinde mich inmitten einer Lebenskrise und weiß weder ein noch aus. Irgendwoher muss ein Licht kommen, aber wo in aller Welt könnte es herkommen? Für mein Leben spielt es auch keine Rolle, ob ich eine Minute langsamer oder schneller laufe. Das ist so bedeutungslos, dass es schon fast keine Erwähnung verdiente. Für den Freizeitläufer, der ich bin, geht es darum, Spaß und Freude aus dem Laufen zu schöpfen, eine Aktivität auszuüben, die mich erfüllt und mir hilft, mein Leben zu gestalten; was es auf der anderen Seite niemals sein kann, ist eine Beschäftigung um ihrer selbst willen und es kann mir auch niemals dabei helfen, mein Leben zu finanzieren, aber das verdient schon fast keine Erwähnung und es spricht für sich selbst, dass ich es angemerkt habe. Es ist niemals mehr als eine Freizeitbeschäftigung, die mich mehr oder weniger ausfüllt und ich sollte sie auch niemals mit zu viel Bedeutung überfrachten, auf dass sie nicht darunter leidet und mein Leben um sie kreiste. Es ist ein schmaler Grad und die Freude am Laufen verleitet mich manchmal dazu, es etwas zu ernst zu nehmen, aber am Ende des Tages bleibt es ein Hobby, dass ich mir leisten können muss.
Ich bin jetzt seit sechs Wochen ohne Beschäftigung und habe im Augenblick auch keine Ahnung, wie ich das ändern könnte. Die Abfindung, die ich erhalten habe, wird nicht in alle Ewigkeit anhalten, dafür war sie nicht substantiell genug und es tut mir weh, diese bescheidene Summe, schwinden zu sehen, ohne dass ich wüsste wie ich das ändern könnte. Meine Beschäftigung in der Bücherei mit den geringen Arbeitszeiten und langen Wochenenden haben mich fast zwei Jahrzehnte verwöhnt und dazu beigetragen, dass ich so viel Zeit für das Laufen aufbringen konnte, welches mir auf der anderen Seite viel Lebensfreude zurückgegeben hat. Diese Balance ist im Moment nicht gegeben und darunter leide ich und wäre froh, wenn ich einen Weg herausfände.
Da bin ich jetzt aber hochgeflogen und die Runde wesentlich schneller gelaufen, als ich es für möglich gehalten hätte, aber das kann nur die halbe Wirklichkeit gewesen sein. Wenn ich wirklich andere Zeiten laufen möchte, muss auch mein Selbstverständnis ein ganz anderes sein, was dann wiederum im Umkehrschluss bedeuten würde, dass dies nur ein klitzekleiner Schritt in die richtige Richtung gewesen sein könnte und alles andere als ein Grund für Selbstzufriedenheit. Ich bin so weit von meinen Zielen entfernt, dass ich sie auch mit einem Fernrohr nicht erspähen könnte und es im Augenblick nicht mehr als Hirngespinste sind. Wenn es jemals mehr als das werden soll, muss es mir gelingen, mein Laufen auf ein völlig neues Niveau zu heben, von dem ich im Moment nicht weiß, wie es denn aussehen könnte und noch weniger eine Vorstellung davon habe, wie ich es erreichen könnte. Aber ich darf die Wirklichkeit nicht aus meinem Laufen ausblenden, ansonsten holt sie mich eher früher als später ein und die Enttäuschung wäre beträchtlich. Ich bin so weit davon entfernt, auch nur das Geringste erreicht zu haben, dass es der Realität spottet und mich und meine Ambitionen der Lächerlichkeit preisgibt. Die Zeit für die Runde wäre nicht zu schlecht gewesen, wenn ich nicht alles hätte geben müssen, um sie zu erreichen.
Wenn ich nur wüsste, wie ich mehr trainieren könnte, ohne mich zu überfordern oder daran zu zerbrechen. An diesem Dilemma habe ich mir seit jeher den Kopf zerbrochen und nie eine Antwort darauf gefunden. Wenn es mir zu viel geworden ist, habe ich noch immer zurückgesteckt und mir und meinem Körper eine Erholungspause gegönnt. Das hat auf der einen Seite dazu geführt, dass ich in zwanzig Jahren nicht schneller geworden bin wie ich auf der anderen Seite keine ernsthaften Verletzungen erlitten habe. Am Ende des Tages ist es die Freude am Laufen, die wichtiger ist, so gerne ich auch schneller laufen würde; und natürlich ist es einigermaßen unwahrscheinlich, dass ich in meinem Alter auch mit dem besten Training der Welt noch einmal wirklich schneller werden könnte. So schwer es mir fällt, könnte es sein, dass ich mich damit abzufinden habe.
Trotz all dieser weisen Worte, würde ich nichts desto trotz schneller laufen können. Es würde entscheidend zu meiner Lebensfreude augenblicklich beitragen, aber vielleicht stehen dem meine Gene entgegen. Ich weiß nicht wie ich diese Gegensätze verbinden könnte, aber das Laufen sollte doch die Lokomotive meines Lebens werden und dazu bräuchte es einen Quantensprung, von dem ich nicht weiß woher in aller Welt er kommen könnte.
Nachdem ich die Verzweiflung überwunden und hinter mir gelassen habe, kann ich vielleicht sehen, dass meine Ziele gar nicht so unerreichbar weit weg sind und es eine Möglichkeit gibt, sie zu erreichen, ohne daran zu zerbrechen. Es sind sich ausschließende Unmöglichkeiten und immer wieder versuche ich sie von einem neuen Blickwinkel her zu lösen, wobei ich gewiss ahne, dass es mir nicht gegeben sein wird. Aber wenn ich meine Ziele und Zeiten kontinuierlich nach unten zu drücken in der Lage wäre, in dem Maße wie ich stärker werde, um schneller laufen zu können, wäre ich dann in der Lage mir neue Ziele zu setzen? Ich müsste so viel schneller werden und diese Zeiten Selbstverständlichkeiten für mich werden, um mir die Chance zu eröffnen, neue Bestzeiten erreichen zu können. Irgendwann einmal muss wahrscheinlich auch ich einsehen, dass in diesen Sätzen zu viele Konjunktive vorhanden sind und dies seinen Grund haben könnte.
Wo vermag ich den Punkt zu treffen oder die Zeit, von dem ich vermeine, dass ich ihn in alle Ewigkeit hinein laufen könnte ohne mich dabei zu erschöpfen oder kann es sein, dass ich zu schnell laufe und zu hohe Erwartungen habe? Wenn ich manchmal ein wenig zurücknehme und entspannt vor mich hinlaufe, dabei vergesse auf die Uhr zu schauen und meinen Gedanken hinterherlauschend mich vergesse, habe ich ihn gefunden; und dann schaue ich auf die Uhr und mache binnen Augenblicken alles zunichte. Dabei ist es genau dieser Punkt, den ich bräuchte, um auf längere Strecken auszuweichen und vor allem um in meinem 24-Stunden Lauf Erfolg zu haben. Warum weiche ich dieser Schlussfolgerung so beharrlich auf, vor allem wenn sie so offensichtlich vor mir liegt?

Woche 9: 21.12.2020 - 27.12.2020

14
Woche 9: 21.12.2020 – 27.12.2020


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Eine ganz solide Laufwoche, aber wie ich auf dieser Basis schneller einen Marathon laufen wollte, bleibt ganz allein mein Geheimnis. Es scheint mir etwas zu fehlen, ohne dass ich meinen Finger in die Wunde legen könnte. Es hatte viel Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, aber ich falle immer zu gerne in meine alten Verhaltensmuster und laufe das, was ich gerne laufe und nicht das, was mich eventuell schneller machen könnte.
Es gibt wenig, was mir mehr Spaß macht als Intervalle auf dem Strand zu laufen und mit den Zeitvorgaben fallen mir die Intervalle fast zu leicht. Bringen sie mich wirklich weiter oder vergeude ich meine Zeit und Energie damit? Das führt mich auch sofort zu der nächsten Frage, woher ich den Glauben nehme, dass dieses selbst geschneiderte Programm, etwas bewirken könnte. Die Selbstzweifel begleiten mich durch mein Leben und damit auch durch meine bescheidene Laufkarriere, auf der anderen Seite fällt es mir zu schwer einem vorgegebenen Programm zu folgen. Die Katze beißt sich immer in den Schwanz.
Während mir die Intervalle zu leicht fallen ist es mit dem Tempolauf über den Berg hinüber genau anders herum. Da fällt mir gar nichts leicht und ich quäle mich, kämpfe um jeden Meter und spüre keine Verbesserung. Das ist doch auch nicht schön. In diesem Lauf komme ich regelmäßig an meine Grenze und weiß einfach nicht, wie ich diese verschieben könnte. An dieser Frage bin ich bisher noch immer zerschellt.
Dasselbe Dilemma stellt sich mir bei meinen längeren Läufen. Diese sind weder lang genug noch langsam genug und ich habe nicht den Eindruck als würden sie mir weiterhelfen. Es kann doch nicht sein, dass ich bei einem 17 km Lauf am Ende mich tatsächlich anstrengen und fast quälen muss, um das bescheidene Tempo halten und ins Ziel bringen zu können. Die Leichtigkeit, die mitunter in der Mitte des Laufes verspüre, löst sich gegen dessen Ende in das vollkommene Gegenteil auf und lässt mich zerstört und verwirrt zurück.
Selbst die leichten Läufe auf dem Strand folgen diesem Muster und ich habe nicht den Eindruck als würden sie mir helfen, meine Ausdauer zu verbessern oder mich zu erfrischen. Die Leichtigkeit verflüchtet sich, auch wenn die Läufe zu kurz sind, um wirklich anstrengend werden zu können, was wiederum die Frage aufwirft: wozu sind denn diese Läufe gut und was sollen sie bewirken und helfen sie mir, den nächsten Marathon schneller zu laufen als den Vergangenen?

Woche 10: 28.12.2020 - 03.01.2021

15
Woche 10: 28.12.2020 – 03.01.2021

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Der Jahreswechsel ist eine zu gute Gelegenheit um einerseits nach vorne zu schauen und andererseits zurückzublicken, als dass ich sie verpassen könnte.
2020 war ein ganz eigenes Jahr und für mich noch einmal ein ganz besonderes. Zum einen hatten wir den dreimonatigen Lockdown auf Neuseeland und zum anderen habe ich Ende Oktober meine Beschäftigung verloren und bin mit einer Abfindung verabschiedet worden, was mein Leben völlig verändert hat.
Ich hatte noch nie so viel Zeit zum Laufen, aber durch all diese Veränderungen hatte ich keine Ruhe, um darin aufzugehen. Es war ein zu schwieriges Jahr mit zu vielen Umbrüchen. Nach fast zwanzig Jahren kam meine bescheidene Karriere in der Stadtbücherei zu ihrem vorhersehbaren Ende und es war keine schöne Scheidung. Mit meinen 58 Jahren bin ich noch zu jung, um mich dem Ruhestand hinzugeben, habe allerdings auf der anderen Seite keine Idee, was ich stattdessen machen könnte und vom Laufen zu leben, dafür bin ich zu langsam und werde in meinem Alter, trotz all meiner Bemühungen wahrscheinlich auch nicht mehr schnell genug.
So ernst ich das Laufen auch nehme und so sehr ich darin auch aufgehe, es kann mir mein Leben nicht ersetzen und ich muss einen neuen Weg suchen, wobei ich hoffe, dass mir das Laufen auf diesem Weg eine Hilfe ist. Wahrscheinlich rührt aus dieser Gemengelage auch meine latente Unzufriedenheit mit meinen täglichen Läufen, die ich vielleicht mit zu vielen Erwartungen überfrachte. Die Unruhe nagt in mir, zumal ich noch nie ein zu geduldiger Mensch gewesen bin.
Aus dieser persönlichen Lage ist der Wunsch geboren, noch einmal den 24 Stunden Lauf in Angriff zu nehmen, um das grandiose Scheitern vom letzten Mal korrigieren zu können. Dieser Blog soll mir auf diesem Weg helfen, aber früher oder später brauche ich einen besseren Plan, um mir dieses Ziel auch finanziell leisten zu können. Das Laufen kann auf Dauer kein Selbstzweck sein, sondern lediglich mein Leben begleiten und bereichern, was keine geringe Errungenschaft wäre.
Bis zum Ende des neuseeländischen Sommers, gebe ich mir noch Zeit, mich von dem Schrecken des Berufsverlusts zu erholen, bevor ich dann aber mich um eine neue Stelle bemühen muss. So liebend gerne ich mich ganz und gar dem Laufen verschreiben würde, ist es keine realistische Möglichkeit und ich muss mich früher oder später eben dieser Wirklichkeit stellen, aber ich hoffe, dass ich nichtsdestotrotz Anfang November den 24 Stunden Lauf bestreiten und mich adäquat darauf vorbereiten kann.

Wenn wir schon bei meiner persönlichen Lage sind, möchte ich an dieser Stell auch einmal kurz auf meine Laufumgebung eingehen, die sich vielleicht nicht jedem unmittelbar erschießen kann. Wie gesagt bin ich 2000 nach Neuseeland ausgewandert und lebe seitdem in Auckland. Das ist eine wunderbare Stadt, um kleinere und größere Läufe zu unternehmen. Es gibt viel grün, breite Fußwege, sie liegt unmittelbar am Meer und man kann auch ohne Probleme schöne Läufe in die Umgebung unternehmen, zudem ist das Klima sehr lauf freundlich, man kann das ganze Jahr über in T-Shirt und kurzer Hose laufen, es gibt praktisch nie Frost und Schnee ist nahezu unbekannt.
Daneben unternehme ich auch viele Läufe auf Waiheke; das ist eine Insel ca. 35 Minuten mit der Fähre vor Auckland gelegen, auf der wir ein Wochenendhaus haben. Das eröffnet mir viele weitere Möglichkeiten, entweder am Strand zu laufen oder Geländeläufe auf der Insel zu unternehmen oder auch auf ruhigen, abgelegenen Straßen zu laufen. Normalerweise gibt es nicht zu viel Verkehr auf der Insel und sehr viele Möglichkeiten, die Insel auf kleinen Pfaden zu erkunden. Waiheke ist ein kleines Laufparadies und das Klima noch einmal etwas milder als in Auckland und der Winter manchmal fast schon wie ein schlechter deutscher Sommertag und zudem er meistens auch sehr kurz, auf der anderen Seite ist die Insel sehr hügelig und es gibt kaum längere eben Strecken, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Allerdings ist die fehlende Ebene auch in Auckland gegeben, dafür kann man auf vielen Vulkanen ganz eigene Ausblicke gewinnen.

Woche 11: 04.01.21-10.01.21

16
Woche 11: 04.01.21 – 10.01.21

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Ich mag die schnellen Einheiten, als gäben sie mir ein Gefühl, so zu laufen, dass ich schneller werden könnte und ich würde es ja zu gerne glauben, dass das auch stimmt, aber dann kommen die Zweifel in mir hoch und ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich damit auch Erfolg haben könnte. Am Ende vom Tag bin ich ein Anfänger, der nicht zu viel Ahnung vom Laufen hat, auch wenn er schon so lange Jahre gelaufen ist und noch nichts auch nur ansatzweise erreicht hat. Es ist immer wieder der Sinn und Zweck der Läufe, der sich mir nicht erschließt und ich weiß nicht, wie es sich ausgehen könnte und was ich anders oder besser machen könnte.
Das Laufen kann kein Selbstzweck in meinem Leben sein, sondern mich nur begleiten. Es ist meine Freude, einmal am Tag hinauszugehen und zu laufen, mal schneller und mal langsamer und es ist immer wieder schön, dass ich das Laufen nach all den Jahren immer noch ernst nehmen kann und es mich ausfüllt; was mehr wollte man von einem Hobby erwarten können? Wenn du diesen Ausgangspunkt beherzigst, kann dich das Laufen noch weit tragen.
Der lange Lauf, oder der längere Lauf hat mir wieder einen Stich gegeben, mitten ins Herz hinein. Es war viel zu anstrengend und ich hätte diese Strecke viel leichter bewerkstelligen können und sollen. Wo ist meine Ausdauer abgeblieben? Wie schnell will ich die langen Läufe laufen? Mit welchem Puls? In welcher Zeit? Was würde am meisten Sinn ergeben, um mich schneller werden zu lassen, ohne mich dabei zu erschöpfen. Im Gegensatz dazu machen mir die mittellangen Läufe wesentlich mehr Freude, aber bringen die mich weiter? Oder laufe ich wieder nur den Weg des geringsten Widerstandes? Die Fragen häufen sich und ich ringe mit Antworten darauf.
Ich weiß, dass ich den Plan verfolge, mit weniger Kilometern, die aber schneller gelaufen, selbst schneller und ausdauernder zu werden und hege zunehmend Zweifel daran, ob sich das ausgehen könnte. Aber im Augenblick lassen wir es darin bewenden und zu gegebener Zeit schauen wir weiter. Mit meiner Zuversicht ist es augenblicklich nicht weit her, als ob ich das Gefühl hätte, ich würde über zu viel Bemühungen, die Leichtigkeit und Freude aus den Augen verlieren. Auf der anderen Seite habe ich um diese Zeit herum immer meine Zweifel, ob ich weiterhin auf dem richtigen Weg bin.
Viel kann ich mit diesem Programm auf jeden Fall nicht kaputt machen und solange es mir nicht die Freude nimmt, machen wir es auf jeden Fall noch einige Wochen weiter, schauen, ob wir die Kilometer nicht doch noch etwas erhöhen können und vielleicht werden mir die langen Laufe irgendwann einmal wieder etwas leichter fallen, was wirklich schön wäre.

Woche 12:11.01.21 - 17.01.21

17
Woche 12: 11.01.21 – 17.01.21

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Ich möchte noch einmal zu den Erwartungen zurückkehren, von denen ich glaube, dass sie vollkommen unrealistisch und überzogen sind. Meine Marathonbestzeit stammt nach wie vor aus dem Jahr 2009 als es mir gelungen ist, den Rotorua Marathon in 2:27 zu laufen. Wie ich nun auf die Idee komme, dieses Jahr fast zehn Minuten schneller laufen zu wollen, ist mir völlig unverständlich. Das kann sich nicht ausgehen. Ich bin damals so gut wie nie zuvor und nie mehr danach gelaufen und habe ganz herausragend trainiert. Alle Puzzleteile haben zueinandergefunden und ich bin den Lauf meines Lebens gelaufen und ich glaube schon, dass dies auch meinem Talent entspricht. Ich habe spät zum Laufen gefunden und bin kein natürliches Bewegungstalent. Mir sind Grenzen gesetzt und ich habe große Schwierigkeiten, diese anzuerkennen, aber letztlich werde ich noch jedes Mal daran erinnert, so viel Mühe ich mir auch gebe und so viel Enthusiasmus mich auch trägt.
Dieses Training, das ich nun zwölf Jahre später mache, ist nicht nur im Umfang wesentlich geringer, sondern auch in der Intensität. Da liegen Welten dazwischen und es kommt erschwerend hinzu, dass ich zwölf Jahre älter bin und schon damals kein junger Läufer war. Warum nur fällt es mir so schwer, dies anzuerkennen? Jedes Jahr auf ein Neues, dass ich in dieselbe Falle tappe und ich lerne einfach nichts daraus.
Wenn ich jetzt glaube, dass ich mehr Zeit zum Laufen habe und wenn ich diese gut nutzen würde, könnte es mir gelingen, allen Widrigkeiten zum Trotze doch noch einmal eine neue Bestleistung zu laufen, dann muss die Vernunft in mir sagen, dass sich das nicht ausgehen wird. Mit aller Zeit der Welt und dem besten Training kann ich den Lauf der Welt nicht umkehren. Was denkst du dir denn eigentlich? Das kann doch nicht wahr sein! Mach dich doch nicht zu einem Gefangenen deiner Erwartungen, die vollkommen unrealistisch sind. Du bist ein Freizeitläufer und solltest in deiner Freizeit viel Spaß beim Laufen haben. Ich glaube, dass ich mehr Freude am Laufen hätte, wenn es mir gelänge meine Erwartungen an meine Fähigkeiten anzupassen. Das gäbe mir die Freiheit, aus mir herauszulaufen und dies zu genießen und aller Zeitdruck wäre Vergangenheit.
Ich darf das Laufen nicht mit Erwartungen überfrachten, auch wenn meine augenblickliche Situation mich dazu verleitet. Es ist nicht einfach, die Arbeitslosigkeit anzunehmen und Wege hieraus zu finden, aber ich darf mich nicht in ein Wolkenkuckucksheim zurückziehen. Das täte mir auf Dauer nicht gut.

Woche 13: 18.01.21 - 24.01.21

18
Woche 13: 18.01.21 – 24.01.21
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Ich gebe mir so viel Mühe und habe trotzdem nicht das Gefühl als käme ich irgendwo an. Dabei laufe ich doch nur acht Stunden die Woche und bin trotzdem über die Maßen erschöpft und habe auch nicht das Gefühl als würde ich schneller oder ausdauernder werden. Nichts fällt mir leicht und die wenigen Perlen gehen in der Erschöpfung verloren. Im Augenblich herrscht die große Ratlosigkeit und Frustration und wenn ich nur einen Weg hieraus wüßte.
Manchmal bin ich schon vor meinen Läufen erschöpft, der einzige Trost ist, dass ich mich nach den Läufen nach wie vor besser als davor fühle und dass ich immer noch in der Lage bin, die Intervalle in meinen Zeitvorgaben zu laufen. Manchmal ist auch ein kleiner Trost besser als keiner. Vielleicht brauche ich auch einfach nur sehr viel mehr Geduld. Ich bin noch ganz am Anfang von meinem Trainingsplan und habe auch noch mehr als drei Monate bis zum Rotorua Marathon. Lasse dich also nicht hetzen, erschöpfe dich nicht und schau halt wie es weitergehen könnte.
Irgendwie glaube ich, dass ich viel zu viel mache und das Ganze viel zu ernst nehme. Die Leichtigkeit ist mir irgendwo abhanden gekommen und ich weiß nicht wie ich dorthin zurückfinden könnte. So gerne ich die Intervalle laufe, und ich laufe sie wirklich gerne und sie machen mir auch Spaß und am Ende fühle ich mich gut, aber es ist als wäre es zu viel und ich würde mich nicht mehr zur Gänze erholen.
Dazu kommt, dass die normalen Läufe mir auch fast schon zu anspruchsvoll vorkommen. Könnte ich denn nicht einmal meinem Alter Rechnung tragen und ein wenig kürzer treten? Wie ich schon einige Male geschrieben habe, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass ich in meinem Alter noch einmal schneller werde, was die Frage aufwirft, warum unterwerfe ich mich diesem Programm, dass ich mir selber ausgedacht habe? Ein weiteres meiner Mysterien, die mich am Ende wahrscheinlich ausmachen. Wir werden sehen wie es sich ausgehen wird.

Woche 14: 25.01.21 - 31.01.21

19
Woche 14: 25.01.12 – 31.01.21

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Nach den letzten beiden Tagen auf Waiheke sind wir wieder nach Auckland zurückgekehrt und den Rest der Woche bin ich in der großen Stadt gelaufen. Die beiden Läufe auf Waiheke waren sehr solide: zum einen die Intervalle auf dem Strand sind mir flüssig und ohne Probleme gelungen. Ich glaube nicht, dass ich sie schneller laufen muss und hoffe, dass sie mir auf Dauer dabei helfen, mich an das Tempo zu gewöhnen. Der andere Lauf war die Seaviewrunde, welche einen richtig fiesen Berg in der Mitte hat, die diese Runde zum einen anspruchsvoller macht, als es die neun Kilometer vermuten ließen und der sich zum anderen natürlich in der Zeit niederschlägt. Aber es ist eine schöne Runde und der Berg eine Herausforderung.
In der Stadt ragt natürlich der 10km Y-Lauf in der Auckland Domain heraus. Auch dieser ist ein hügeliger Lauf, was aber in keiner Weise diese schwache Zeit erklärt, welche mich zum einen vor den Kopf gestoßen hat und die ich zum anderen nie erwartet hatte, da ich glaubte, schneller und weiter zu sein. Es war nicht der Fall und all mein Training für die Katz.
Aber eine kleine Erklärung zu der Laufveranstaltung, welche ich mehr oder weniger regelmäßig seit mehr als zehn Jahren bestreite. Es wird vom YMCA-Marathonclub in Auckland organisiert und findet im Sommer jeden Donnerstag in der Domain statt, welches ein großer Park nahe der Stadtmitte ist, in welchem sich auch das Museum befindet. Meistens finden sich um die vierzig Läufer ein, die auf drei Runden durch den Park geschickt werden. Es ist eine familiäre Atmosphäre und es macht Spaß sich zwanglos mit anderen messen zu können und alte Freunde wiederzusehen.
Die restlichen Läufe in Auckland haben mich durch die Parks und am Meer entlang laufen gesehen, in einem entspannten Tempo, wobei ich versucht habe, leicht und locker zu laufen ohne mich zu überfordern. Was mir diese Woche und auch schon seit längerem fehlt, sind längere Läufe. Warum lasse ich diese aus? Ich bin mir zu oft selber ein Rätsel.
Auf der anderen Seite war es ein weiterer sehr solider Laufmonat, der mir wieder viel Spaß gemacht hat, auch wenn manchmal etwas Frustration durchgekommen ist. Auch wenn ich es schon so oft geschrieben habe: so gerne ich die Intervalle laufe, irgendwie glaube ich nicht, dass es das ideale Training für mich ist und ich glaube schon gar nicht, dass es mich schneller oder stärker macht. Das ist mehr ein Wunschgedanke. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, dann glaube ich, dass mein größtes Defizit meine mangelnde Ausdauer ist, aber dazu später etwas mehr.

Woche 15: 01.02.21 - 07.02.21

20
Woche 15: 01.02.21 – 07.02.21

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Wieder eine Woche, in der ich keinen wirklich langen Lauf gelaufen bin. Trotzdem bin ich zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mehr als 100 Kilometer in einer Woche gelaufen. Wie soll sich das alles gut ausgehen?
Doch zuvor möchte ich an dieser Stelle meinen anderen Trainingswettkampf näher erläutern, den ich an dem ich in den letzten Jahren ziemlich regelmäßig teilgenommen habe: den o’Hagans Kneipenlauf. Dieser startet und endet an jenem irischen Pub, welches sich am Viaduct Harbour in Downtown Auckland befindet. Es ist ein etwas kurvenreicher, aber bretterlebener Lauf der 2,5km größtenteils dem Meer entlang folgt, bevor der Wendepunkt kommt und man denselben Weg wieder zurück zum Pub läuft. Im Durchschnitt beteiligen sich um die 100 Läufer daran und manche sind beeindruckend schnell unterwegs. Die Siegerzeit beträgt meist zwischen 16:00 und 16:30 Minuten und mit meiner Zeit, die sich normalerweise zwischen 20:00 und 21:00 bewegt, befinde ich mich zwar im vorderen Feld, aber eben auch weit genug weg von der Spitze des Feldes. Das Schöne an den Strecken mit Wendepunkt ist natürlich, dass man sich die Spitzengruppe betrachten kann, und das schaut immer so schnell und so mühelos aus, dass man schier grün vor Neid werden könnte und man sich selber immer so unendlich langsam und schwerfällig fühlt. Für die 10 Dollar Startgebühr bekommt man am Ende des Laufs ein freies Getränk und bei der Siegerehrung die Möglichkeit auf einen 100 Dollar Pubgutschein und verschiedene andere Preise, neben dem den drei Flaschen Wein, welche die Sieger/innen bekommen. Es war mir stets ein Vergnügen, dort mitzulaufen und ein Höhepunkt meiner Laufwoche.
Neben diesen beiden Trainingswettkämpfen bin ich ebenso zweimal meine Intervalle gelaufen, beide in der Domain und beide lange Intervalle, die meinen Fähigkeiten entgegenkommen und in welchen ich aufblühen und mich fast schnell fühlen kann. Zum einen überfordert mich die Geschwindigkeit nicht, zum zweiten kann ich mich dazwischen genügend erholen und zum dritten auf dem Lauf zur Domain und zurück entspannt vor mich hinträumen und alle Aspekte des Laufens, welche ich so liebe, verbinden sich zu nahezu zwei Stunden seligen Wohlfühlens.
So gerne ich auch auf meinem Strand auf Waiheke laufe, die Wochen in der Stadt gefallen mir durchaus ungemein. Sie bieten mehr Abwechslung und Geselligkeit, wesentlich mehr Möglichkeiten und Raum zur Ausdehnung, auch wenn ich diesen immer noch nicht genug ausnutze und meine Ausdauer mir zunehmend Sorgen macht. Ich wüsste, was ich machen müsste, um diese auszuweiten und bin auf der anderen Seite im Augenblick nicht dazu bereit, sondern folge weiterhin meiner Idee, um neue Wege zu beschreiten. Wir werden sehen.

Woche 16: 08.02.21 - 14.02.21

21
Woche 16: 08.02.21 – 14.02.21

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[TD]14.02.21[/TD]
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[TD][/TD]
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Wenn ich geahnt hätte, dass dies meine letzte Laufwoche in der Stadt für die nächsten Monate sein würde, hätte ich es mir weder vorstellen können noch jemals glauben können. Ich habe mich so wohl in meiner kleinen Laufwelt gefühlt, die Trainingswettkämpfe waren meine läuferischen Geselligkeiten, bei denen ich mich mit anderen Läufern zum einen habe messen können und zum anderen austauschen. Ich habe schon letzte Woche geschrieben, dass es mir stets eine Freude war und ich mich immer darauf gefreut habe. Aber auch die Intervalle in der Domain und besonders die Bergläufe im Western Park, wenn ich jetzt darüber schreibe, überkommt mich dann doch die Wehmut und ich wünschte mir die Zeit und auch den Sommer zurück.
Ich habe schon einmal erwähnt, was für eine wunderbare Stadt Auckland zum Laufen ist. Überall findet man Parks und Trails, nirgends ist man zu weit vom Meer entfernt, die Gehwege sind meist sehr weit und in den Vorstädten der Verkehr nicht zu dicht. All meine Läufe haben vor meiner Haustür begonnen und dort auch geendet, welche Richtung ich auch eingeschlagen habe. Eine meiner Lieblingsstrecken war dabei die Meola Halbinsel, auf welcher keine Gebäude stehen und man mit sich ist und seinen Gedanken in Ruhe nachhängen kann. Es ist noch einmal eine weitere kleine Oase in sich selber und der Weg dorthin führt dem Meer entlang, auf kleinen Pfaden abseits der Straßen und auch diese ist schon unglaublich schön.
Die Intervalle sind mir auch in dieser Woche fast zu leicht gefallen und ich bin mir nicht, ob ich sie vielleicht nicht doch zu langsam laufe als, dass sie eine Wirkung erzielen könnten. Der Zweifel ist mein steter Begleiter im Training. Das war schon immer so und wird wahrscheinlich bis an das Ende meiner Lauftage so bleiben. Was mich auf der anderen Seite wirklich gefreut hat, dass es mir auch in dieser Woche leicht gefallen ist, die hundert Kilometer Marke zu überbieten und die Distanz mich trotz der vier schnellen Einheiten nicht überfordert hat. Bedeutet dies am Ende, dass ich stärker und ausdauernder werde oder ist das ein weiterer Trugschluss?
Der Marathon ist zwar immer noch fast zwei Monate weit weg, aber ich sollte mir nun wirklich einmal Gedanken über längere Läufe machen. So kann ich keinen Marathon bestreiten und schon gar keinen schnellen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, aber mittlerweile hege ich den Verdacht, dass es dafür zu spät ist. Ich weiß nicht, was ich mir gedacht habe und hoffe nur, dass es sich gut ausgeht. Wir werden sehen.

Woche 17: 15.02.21 - 21.02.21

22
Woche 17: 15.02.21 – 21.02.21

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[TD="colspan: 2"]Die Zeiten der Intervalle sind jeweils in Km-Zeiten angegeben[/TD]
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Nach zwei Wochen in der großen Stadt, sind wir für diese Woche wieder zurück auf unsere Insel gefahren und ich habe sowohl die Läufe auf dem Strand, als auch die Straßenläufe und diese Woche auch wieder die Geländeläufe genießen dürfen.
Fangen wir mal mit dem Strand an, weil dieser am Ende doch mein bevorzugter Ort zum Laufen ist. Onetangi Beach ist je nach Flut oder Ebbe zwischen 1,6 und 1,8 km lang, ein wunderbarer Sandstrand mit meist nur wenigen Menschen darauf. Vor allem unter Woche und abseits der Hochsommertage wird er meist zum Spazierengehen benutzt, zum Hundeausführen oder von vereinzelten Läufern. Er ist nur einen Kilometer von unserem Haus entfernt und ich fühle mich dort unsagbar wohl. Zum Laufen habe ich ihn für mich allerdings erst im letzten Jahr während des Lockdowns entdeckt, aber seitdem habe ich mehr und mehr Zeit auf diesem Strand verbracht und freue mich weiterhin auf jeden Lauf, den ich darauf verbringen kann und darf. Meine Gedanken können sich in Unendlichen verlieren, während ich selbstvergessen vor mich hinlaufe. Neben mehr oder weniger langen ruhigen Läufen, eignet sich der Strand natürlich auch ganz hervorragend für Intervalle. Es ist eine Freude.
Die Straßenläufe auf Waiheke sind dagegen etwas gewöhnungsbedürftig, da die Straßen meist sehr eng und schmal sind, dafür sind allerdings relativ wenige Fahrzeuge darauf unterwegs. Waiheke ist keine so große Insel, als dass man sich darauf verlieren könnte und man kommt immer an denselben Ecken und Winkeln heraus. Allerdings ist es eine relativ hügelige Insel mit vielen Anstiegen und wenigen Ebenen, was auf der anderen Seite den Vorteil hat, dass man immer wieder ganz hervorragende Aussichten über das Meer und die Küsten hat. Es ist schon ein ganz eigenes Laufvergnügen vor allem im Vergleich zu Auckland, wo man so selbstvergessen kaum irgendwo umherlaufen kann.
Zum guten Schluss die Geländeläufe auf Waiheke und es tut mir wirklich in der Seele weh, dass ich ihnen nicht wirklich gerecht werden kann. Es gibt auf Waiheke ganz hervorragende Trails, quer und rund um die Insel, durch mehr oder weniger dichten neuseeländischen Busch oder der Küste entlang mit traumhaften Aussichten allerorten. Aber ich bin halt kein Geländeläufer, aus mir unerfindlichen Gründen fühle ich mich dort nicht wirklich wohl und mich auf der Straße oder auf dem Strand besser aufgehoben. Vor einigen Jahren bin ich regelmäßig mit den Waiheke Harrier gelaufen und habe dort die meisten Trails kennenlernen dürfen. Wer Geländeläufe mag, ist auf Waiheke richtig gut aufgehoben.

Woche 18: 22.02.21 - 28.02.21

23
Woche 18: 22.02.21 – 28.02.21

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[TD]km
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[TD]Dauer
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[TD]22.02.21
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Die Woche, in der sich alles veränderte. Meine ganzen Pläne und Absichten kamen zu einem abrupten Ende und mein Leben nahm eine neue Wendung.
Am 23. Februar habe ich wieder das Arbeiten begonnen und meine freie Zeit reduzierte sich auf ein Minimum. Früher oder später hatte es hierzu kommen müssen, meine Situation war nicht auf Dauer haltbar und nach vier Monaten mit viel freier Zeit, kam es nun zu einer durchgreifenden Veränderung. Zum einen war es nicht mehr mein Büchereiarbeit, die relativ stressfrei und körperlich nicht anstrengend war und vor allem nur eine Teilzeitarbeit gewesen ist, die mir viel Zeit, unter anderem auch zum Laufen gegeben hat. Dies hat sich nun in ihr völliges Gegenteil gewendet. Zum einen habe ich eine körperlich anstrengende Tätigkeit begonnen und zum anderen auch in Vollzeit, was sagenhafte 40 Stunden in der Woche bedeutet.
Seit diesem Dienstag bin ich auf Waiheke bei Make Tracks angestellt und dort machen wir, wie es der Name schon so treffend ausdrückt, Tracks auf der Insel. Teils für private Kunden und teilweise für die Stadt. Es ist eine so schöne, wie befriedigende, allerdings auch anstrengende Tätigkeit, bei der ich zum einen meine Insel noch besser kennenlerne und zum anderen den ganzen Tag draußen beschäftigt bin. Eine wunderbare Gelegenheit und ich bin meinem Schicksal dankbar, dass es mir diese Möglichkeit eingeräumt hat.
Der Montag war mein letzter freier Tag, bevor mich die Arbeitswelt wieder in ihren Reihen hat und ich habe nochmals eine Intervalleinheit auf meinem Strand gemacht, wohl ahnend, dass es eine der letzten für eine längere Zeit gewesen sein könnte. Die nächsten vier Tage vergingen schneller als ich denken konnte und abends hatte ich kaum mehr die Energie für einen kurzen Lauf hinunter an den Strand zu gehen. Da war weder Leichtigkeit und Lockerheit, sondern schwere Beine, die nicht wirklich laufen wollten. Auch am Wochenende konnte ich mich zu keinem längeren Lauf aufraffen, aber am Sonntag wenigstens noch eine weitere Intervalleinheit.
Mir ahnte, dass sich mein Laufen in den nächsten Monaten vollständig verändern könnte und ich fürchtete diese Auswirkungen auf meinen Marathon in Rotorua. Eine neue Bestzeit schien in weite Ferne gerückt zu sein. Auf einmal war das Laufen nicht mehr als eine Freizeitbeschäftigung und nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben. Es war nur schade, dass meine Freizeit durch die Arbeit so sehr reduziert worden war, dass mir nicht mehr Zeit und Energie zum Laufen verblieben ist.

Woche 19: 01.03.21 - 07.03.21

24
Woche 19: 01.03.21 – 07.03.21

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Wer hätte das gedacht, dass die Intervalleinheit am Mittwoch meine letzte für eine sehr lange Zeit gewesen sein sollte. So gerne habe ich sie gemacht und mir dabei gedacht, dass sie mir helfen könnten, einen schnelleren Marathon zu laufen. Nun gut. Alles was ich in dieser zweiten Woche nach meinem Arbeitsbeginn laufen konnte, waren kürzere und leichte Strandläufe. Mehr Energie hatte ich nach meinen Arbeitstagen einfach nicht.
Das Leben hat mich wieder eingeholt und das war gut so. Mit meinem bescheidenen und überschaubaren Talent hätte ich es so oder so nicht weit gebracht und ob ich nun einen Marathon fünfzehn Minuten schneller oder langsamer laufe, verändert erst einmal nichts für die Welt und macht zum Zweiten auch keinen Unterschied in meinem Leben. Die Bedeutung des Laufens hat sich durch meinen Arbeitswiedereintritt relativiert und obwohl es mir Leid tut für meine Pläne, ist es wahrscheinlich gut so.
Die ersten beiden Arbeitswochen waren so anstrengend wie ich es mir gedacht hatte, was ich allerdings nicht bedacht habe, war, dass ich am Ende des langen Tages kaum noch Energie hatte, um mich zum Laufen aufzuraffen. Selbst wenn ich gewollt hätte, kurze leichte Läufe war alles, was ich noch auf die Reihe gebracht habe, und selbst darauf war ich unglaublich stolz.
Auf der anderen Seite hat es mir vor Augen geführt, was für unglaubliche Leistungen andere Läufer aufbringen, die neben anstrengender Berufstätigkeit und oder kleinen Kindern, auch noch die Kraft und Energie haben für einen Marathon zu trainieren. Ich kann da nur den Hut vor ziehen. Im Augenblick spielt das Laufen eindeutig nur eine Nebenrolle in meinem Leben, wahrscheinlich das erste Mal seit über zwanzig Jahren und der Rotorua-Marathon nicht mehr das alles herausragende Ziel des ersten Halbjahres.
Das Laufen tritt in den Hintergrund und vielleicht eröffnen sich mir gerade dadurch neue Ziele und Motivationen. Aber ich habe nach wie vor den 24-Stunden Lauf in November im Auge und hoffe, dass ich im Laufe der Monate wieder genügend Energie finde, um mich darauf sinnvoll vorzubereiten. Jegliche Marathon-Bestzeiten habe ich mir aus dem Kopf geschlagen und hoffe, darauf, dass damit meine Freude am Laufen keinen Schaden durch die Arbeitsbelastung findet. Es ist nicht einfach, sein Leben von einem Tag auf den anderen grundlegend zu verändern, aber dieser Herausforderung stelle ich mich nun und nehme sie und mache das Beste daraus. Es ist mir eine Freude.

Woche 20: 08.03.21 - 14.03.21

25
Woche 20: 08.03.21 – 14.03.21

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Zum ersten Mal seit ich mit dem Arbeiten wieder angefangen habe, ist mir das Laufen leichter gefallen und das war so schön. Die Freude fängt an zurückzukehren und ich laufe wieder leichter, auch wenn es die Zeiten und Anstrengungen es nicht immer wiedergeben. Der Strand ist zum einen langsamer als die Straße und kommt zum anderen mit Ebbe und Flut, aber ich habe eine nahezu unbeschreibliche Freude dort.
In dieser Woche habe ich mich von meiner Begeisterung mitreißen lassen und meine Herzfrequenz war eigentlich viel hoch, um als leichte Läufe durchgehen zu können. Meine Balance ist einfach im Augenblick völlig durcheinander. Allerdings habe ich nicht die Geduld aufbringen können, um bei Flut durch den tiefen Sand langsam genug zu laufen, zumal ich mir eingeredet habe, dass ich ein wenig schneller laufen könnte, nun da ich keine Intervalle mehr laufe. Aber ich habe weder die Energie, noch die Ruhe hierfür.
Dafür bin ich zweimal ins Gelände hinausgelaufen. Das erste Mal war ich wieder viel zu hochtourig unterwegs und wollte mir was eigentlich beweisen? Die Eitelkeit reißt mich immer wieder mit und selbst mit meinen 58 Jahren bin ich immer noch nicht davor gefeit. Beim zweiten Lauf war ich dann wesentlich geduldiger und habe mich mitnehmen und treiben lassen und das war ein sehr schöner Lauf, der mich trotz seiner Länge nicht zu sehr erschöpft hat und ich war lange vier Stunden auf meinen Beinen.
Es sind nur noch zwei Monate bis zum Rotorua Marathon und so schade es auf der einen Seite ist, dass meine Vorbereitung durch die Arbeit so torpediert worden ist, kann ich auf der anderen Seite damit beginnen, mich jetzt schon mit dem 24-Stunden Lauf auseinanderzusetzen und den Marathon hinten anzustellen. Wenn es mir gelingen sollte, diesen unter vier Stunden zu laufen, wäre ich mehr als glücklich damit. Mehr kann ich mit dieser neuen Belastung und dieser Vorbereitung realistischerweise nicht erwarten. Davon muss ich mich freimachen und den Marathon so laufen zu wollen, dass ich ihn auch genießen darf.

Woche 21: 15.03.21 - 21.03.21

26
Woche 21: 15.03.21 – 21.03.21

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Da habe ich es wieder geschafft achtzig Kilometer in einer Woche zu laufen. Finde ich langsam wieder zu mir und zur Freude am Laufen zurück, trotz all der Anstrengungen und Belastungen durch die Arbeit. Das würde mich aufrichtig freuen, auf der anderen Seite habe ich einfach keine Zeit für gar nichts und muss mir selbst die Zeit für das Laufen aus den Rippen schneiden. Das kannte ich von früher gar nicht. Da hatte ich Zeit für alles und alles war gut.
Dafür darf ich mich nun Woche für Woche auf meinem Strand austoben und eine schönere Umgebung für meine Läufe könnte ich mir nicht ausmalen oder vorstellen. Es ist einfach wunderschön und ich fühle mich schon sehr glücklich dort und bin sehr dankbar, dass ich dies erleben darf. Es ist schon ein Traum, der wahr geworden ist.
Wenn es mir nun noch gelingen sollte, die Strandläufe etwas ruhiger und ausgeglichener zu gestalten, sodass sie wirklich leichte Läufe sind, die der Ausdauer und der Erholung dienen, dann wäre ich wahrscheinlich einen Schritt weiter. Ich bin einfach ein Unruhegeist, der zu viel auf einmal will und demzufolge immer etwas weniger erreicht. Ich bringe weder die nötige Ruhe noch die erforderliche Konstanz auf. Aber davon vielleicht später noch mehr.
Dafür sind mir am Wochenende wieder zwei sehr schöne lange Läufe gelungen. In Auckland habe ich einfach viel mehr Raum, um mich austoben zu können. Es ist so schön an der Waterfront entlang laufen zu können und die fast 15 Kilometer lange Ebene zu genießen. Das macht schon auch Spaß und Auckland ist schon eine gute Stadt zum Laufen: die Gehsteige sind breit, es gibt viel grün und in den Vororten nicht zu viel Verkehr, man ist nirgends sehr weit vom Meer entfernt und hat fast 50 Vulkane um sich herum, was das Laufen auf der anderen Seite etwas hügelig gestaltet.
Die dreißig Kilometer haben mich schon sehr gefreut. Das ist meine magische Grenze, an der die langen Läufe beginnen und wenn ich die gut hinter mich zu bringen imstande bin, fühle ich wie die Ausdauer langsam Gestalt annimmt. Außerdem waren es wieder über drei Stunden, in denen ich auf meinen Beinen unterwegs war, auch wenn ich lange nicht an die Zeiten herankomme, die mir vor zehn Jahren fast schon leicht gefallen sind.

Woche 22: 22.03.21 - 28.03.21

27
Woche 22: 22.03.21 – 28.03.21

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Auf der einen Seite rückt der Marathon immer näher und auf der Anderen wird er immer nebensächlicher. Ich vermag es augenblicklich nicht, auch nur ansatzweise irgendeine Spannung aufzubauen und habe mich damit abgefunden, dass der Marathon nicht sehr viel mehr als ein langer Trainingslauf werden wird. Das ist auf der einen Seite wirklich schade, da mir gerade dieser Marathon sehr viel bedeutet hat, aber nach den Virusbedingten Ausfall des letzten Jahres ist dort einiges in die Brüche gegangen. Andererseits lässt mir die Arbeit in diesem Jahr keine Wahl und ich habe das Beste daraus zu machen.
In dieser Woche führt mich mein Weg und vor allem die Arbeit von Waiheke und meinem Strand dort auf eine andere Insel vor Auckland, welcher etwas weiter draußen im Meer liegt, wesentlich größer als Waiheke ist, aber dafür sehr viel dünner besiedelt. Es ist eine völlig andere Insel und hat mit dem Vorstadtcharakter von Waiheke nur sehr wenig gemein. Schon die Fahrt auf der Fähre von Auckland nach Great Barrier dauert über vier Stunden und dann findet man sich in einer ganz anderen Welt wieder.
Doch bevor ich mich am Samstagmorgen dorthin begeben habe, tobte ich mich nach der Arbeit noch auf meinem Strand aus und habe dort zu einer gewissen Leichtigkeit zurückgefunden, die mich auch wieder näher an meine Freude am Laufen gebracht hat. Da war zwar noch keine Schnelligkeit vorhanden, aber dafür nach langer Zeit wieder etwas Energie, die ich schon sehr lange vermisst hatte. Das hat mich sehr gefreut und ich die Läufe am Abend sehr genossen.
Nach der Überfahrt am Samstag, habe ich zusammen mit einem Kollegen am Sonntag einen sehr schönen, wenn auch anstrengenden Geländelauf dort unternommen, der mir einige Aspekte dieser Insel nähergebracht hat. Der Lauf war schneller und dadurch anstrengender als ich es mir gewünscht hätte, aber dafür hat mich die Insel mit seiner wunderbaren Landschaft in den Bann gezogen und mir darüber hinweggeholfen. Ich war bisher nur einmal auf Great Barrier Island gewesen und das lag schon über zwanzig Jahre zurück.

Woche 23: 29.03.21 - 04.04.21

28
Woche 23: 29.03.21 – 04.04.21

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Nachdem meine Woche auf Great Barrier Island keine Urlaubswoche war, verblieb mir dort weniger Zeit zum Laufen und zum Erkunden als mir Lieb gewesen wäre, aber es war nichtsdestotrotz eine wunderbare Woche auf einer wunderbaren Insel und ich habe mich wirklich in diese Insel verliebt. Ein ganz ein wunderbarer Ort.
Wie schon erwähnt ist die Insel wesentlich größer als Waiheke und sehr viel dünner besiedelt. Kaum 1500 Menschen verlieren sich in ihren Weiten und die Landschaft ist atemberaubend. Außerdem gibt es schier unendlich weite Strände, auf denen sich tatsächlich kein Mensch verliert. Dagegen ist mein kleiner Strand von Onetangi geradezu überlaufen und natürlich auch winzig klein wie ein Spielzeugstrand. Ich habe drei meiner Läufe auf zwei verschiedenen Stränden genossen und es war wie ein wahr gewordener Traum. Diese unendliche Weite des Sandstrandes vor der Wellen des Meeres, das hier draußen weit lebendiger ist als innerhalb des Waitemata Harbours von Auckland. Die Weite des Horizonts, die Stille der Landschaft und der Lärm der Brandung. Man hätte sich in dieser Unendlichkeit verlieren mögen, aber dafür blieb leider keine rechte Zeit, aber jeden einzelnen Augenblick habe ich wirklich so sehr genossen, dass fast keine Aufmerksamkeit für das Laufen übrig geblieben ist.
Am Freitagmorgen habe ich dann noch einmal einen längeren Geländelauf unternommen und weitere Gegenden auf Great Barrier erkundet und kennengelernt. Natürlich ist eine Woche bei weitem nicht genug, um diese Insel wirklich kennenzulernen, aber ich habe immerhin eine Ahnung von ihr gewinnen können. Diesen Lauf habe ich allein unternommen und mich von meinem Rhythmus leiten lassen und konnte mich in meine Umgebung fallenlassen. Es war eine Freude und ich habe eine Ahnung davon gewonnen, warum so viele Läufer von Geländeläufen so sehr begeistert sind. Manchmal ist es schon arg schön und das Laufen selbst gerät hinter der Umgebung in den Hintergrund.
Nachdem mich die Fähre am Freitagabend zurück nach Auckland gebracht hat, konnte ich mich am Wochenende noch in der großen Stadt austoben und bin zum ersten Mal seit Beginn meiner Arbeitstätigkeit wieder auf achtzig Wochenkilometer gekommen. Nach der Ruhe und Weite von Great Barrier war Auckland schon beinahe wie ein Kulturschock und die Arbeitswoche erschien mir wie eine Urlaubswoche. Ich war auf jeden Fall sehr dankbar für diese Gelegenheit und überrascht wie sehr mich diese Insel verzaubert hat.

Woche 24: 05.04.21 - 11.04.21

29
Woche 24: 05.04.21 – 11.04.21

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[TD]09.04.21
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[TD]Vulkan Runde
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Das Osterwochenende hat mir die Gelegenheit gegeben, einen ruhigen und entspannten langen Lauf schon am Montag zu machen, was ich mir natürlich nicht habe entgehen lassen. Wie ich bestimmt schon einmal erwähnt habe, liegt Auckland auf einem Vulkanfeld und im Stadtgebiet sind um die 50 Vulkane verstreut, manche etwas höher als andere und einige auch versunken. Dies macht Auckland zu einem etwas hügeligen Laufgebiet, sobald sich vom Meer entfernt. Der bekannteste und höchste Vulkan ist Mount Eden, von dem man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat und zu dessen Füßen das größte Rugbystadion von Neuseeland liegt: Eden Park, welches auch die Heimat der All Blacks ist. Viele Läufer nutzen diesen Vulkan für ihre Bergläufe, aber ich finde, dass er etwas überlaufen ist und mein Lieblingsvulkan ist der etwas kleinere Mount Albert, auf dem sich wesentlich weniger Menschen verlieren. Daneben laufe ich immer wieder gerne den Mount Roskill hinauf oder den letzten verbliebenen der drei Kings; die anderen beiden sind im Laufe der Zeit abgetragen worden und zum Straßenbau und Küstenaufschüttung verwendet worden. Ein weiterer bekannter Vulkan ist One Tree Hill, der in einem weitläufigen Parkgebiert liegt, wobei es allerdings den Baum, welcher ihm den Namen gegeben hat, nicht mehr gibt, was es mehr zu einem No Tree Hill macht. Aber wie gesagt es gibt viele weitere Vulkane, die aus dem Stadtgebiet herausragen und zu Bergläufen einladen.
Zwischen den beiden Auckland-Wochenenden lag eine kurze Arbeitswoche auf Waiheke, die ich zu Läufen auf meinem Strand nutzte, wobei mir allerdings die Müdigkeit sehr zu schaffen machte. Zum einen die anstrengende Arbeit, an welche ich mich, nach all den Jahren in der Bücherei, noch immer nicht so recht gewöhnt habe, aber auch das Osterwochenende mit den drei langen Läufen hat anscheinend seinen Tribut gefordert. Phasenweise habe ich mich buchstäblich hundemüde gefühlt und auch die leichten Läufe sind mir alles andere als leicht gefallen.
Zurück in Auckland habe ich wieder die Weite der Stadt genossen und habe nach den Strandläufen wieder zu genug Energie gefunden, um einerseits einen längeren Lauf durch die Stadt und dem Meer entlangzulaufen und zum anderen meinen geliebten Mount Albert hinaufzulaufen. Diese Läufe versöhnen mich immer wieder mit meinem Schicksal und ich genieße sie aus vollem Herzen. Es ist eine unsagbare Freude sich im Laufen zu verlieren und ich wundere mich immer wieder aufs Neue wie schnell ein oder zwei Stunden vergehen können.
Langsam, aber sicher sollte ich mir ernsthafte Gedanken darüber machen, wie und wann ich längere Läufe einplanen könnte und auch wie lange ich unterwegs sein möchte. Ich habe das Gefühl als würde ich nicht lange genug laufen und sollte wenigstens zwei oder drei wirklich lange Läufe als Vorbereitung für den 24-Stunden Lauf unternehmen. Allein, ich finde noch nicht so recht die Energie und Begeisterung dafür, sollte es allerdings nicht zu lange hinausschieben, vor allem weil ich die fehlenden ultralangen Läufe dafür verantwortlich mache, dass mich bei meinem letzten 24-Stunden Versuch mitten in der Nacht alle Energie verlassen hat, um weiterlaufen zu können.

Woche 25: 12.04.21 - 18.04.21

30
Woche 25: 12.04.21 – 18.04.21

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Meine zweite Arbeitswoche auf Great Barrier Island. Nachdem ich so lange Jahre überhaupt nicht auf dieser Insel gewesen bin, ist es mir nun zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen vergönnt gewesen, dort eine Woche zu verbringen. Nachdem wir die erste Woche in der Mitte der Insel bei Medlands Beach gewohnt haben, war in dieser Woche Tryphena unser zu Hause, wo auch die Fähre von Auckland anlegt. Etwas weiter weg von den unsagbar schönen und weiten Sandstränden, dafür sahen wir auf dem Weg zur Arbeit mehr von dieser wilden und landschaftlich so wunderschönen Insel.
Es war wieder eine wunderbare Woche und ich habe jeden einzelnen Tag davon genossen, auch wenn die Arbeit etwas überhandgenommen hat und ich zum ersten Mal in diesem Jahr an zwei Tagen nicht zum Laufen gekommen bin. Es war einfach nicht genügend Tag am Ende der Arbeit übrig. Früher oder später hat es passieren müssen und wahrscheinlich tut es mir auch gut, immer wieder einmal Ruhetage einzulegen. Nachdem ich nun wieder fast ein halbes Jahr durchgelaufen bin, ist mir dieser Druck vom Herzen genommen worden und ich kann meine Tage etwas vernünftiger planen, ohne um jeden Preis laufen zu müssen, auch wenn ich gerne laufen würde.
Der Lage in Tryphena und der langen Arbeitstage geschuldet, war es nur ein Strandlauf auf Great Barrier und zwei Straßenläufe der Küste entlang. Die Woche ist einfach viel zu schnell vergangen, aber ich hoffe, dass sich im Laufe des Jahres weitere Gelegenheiten ergeben, eine oder zwei Wochen dort verbringen zu dürfen. Die Insel ist mir einfach viel zu sehr ans Herz gewachsen. Die Weite und die Leere, die hochaufragenden Berge, die dazwischenliegenden Täler, die schier unendlichen Sandstrände und der grüne neuseeländische, fast undurchdringliche Busch, die Freundlichkeit der Menschen und ihre Hilfsbereitschaft. Es ist eine raue wie aus der Zeit gefallene Insel.
Nachdem die Woche auf Great Barrier wieder viel zu schnell vergangen war, bin ich im Handumdrehen zurück in Auckland gelandet. Dieses Mal sind wir mit dem Flugzeug auf den Barrier geflogen und konnten dabei zum einen den Waitemata Harbour und Auckland uns zu Gemüte führen und auch Waiheke von oben bewundern und auf dem Heimweg mit der Fähre durften wir die Langsamkeit auf dem Meer genießen. Beides war wunderschön.
In Auckland habe ich mir die Zeit mit meinen beiden Lieblingsläufen vertrieben: zum einen die schöne Runde durch die Stadt und dem Meer entlang und zum anderen meine Vulkanrunde mit dem Mount Albert und Mount Eden, von wo aus ich Auckland von oben bewundern konnte. Es ist trotz aller Geschäftigkeit eine sehr schöne Stadt, in der ich mich gut aufgehoben fühle und die mir so viel Gelegenheiten zum Laufen gibt und so viele verschiedene, reizvolle und abwechslungsreiche Möglichkeiten bietet.

Woche 26: 19.04.21 - 25.04.21

31
Woche 26: 19.04.21 – 25.04.21

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Noch drei Wochen bis zu meinem Marathon in Rotorua und ich habe immer noch keine Ahnung, wo ich wirklich bin und werde das wahrscheinlich auch nicht mehr bis dahin herausfinden. Dabei hat das Tapering begonnen und ich weiß nicht wirklich wovon ich erholen soll. Wahrscheinlich geht es nur darum, möglichst frisch an den Start zu gehen und dann zu schauen, ob ich unter vier Stunden bleiben kann. Das ist mein Ziel für meinen 20. Rotorua Marathon. Es ist eine Vorbereitung gewesen wie ich sie noch nie gehabt hatte und allzu viel kann ich nicht erwarten. Vier Stunden wären schon schön, ansonsten nehme ich aber alles, was mich einigermaßen den Marathon beenden lässt.
Nachdem ich auf leichte Läufe umgestellt habe und mehr oder weniger mit einem Herzschlag von 123 laufe, habe ich zumindest die Freude am Laufen wiedergewonnen und das ist in meiner Preisklasse das absolut Wichtigste. Neben der schweren körperlichen Arbeit den ganzen Tag über, ist mir die Freude etwas abhandengekommen. Nach einem Arbeitstag noch auf einen Lauf zu gehen, ist mir schwerer gefallen, als ich es zugeben könnte. Das Laufen war für eine so lange Zeit, meine allerliebste Beschäftigung und auf einmal hatte ich nicht mehr die Energie dafür. Das war eine Herausforderung, die ich nicht habe kommen sehen.
Es war diese Freude am Laufen, die mich zu den Marathon Läufen gezogen hat als kleine zusätzliche Herausforderung und Belohnung. Und all meinen Marathons ist es natürlich der Rotorua Marathon, der mein Marathon geworden ist. Im Mai 2001 war es mein erster Marathon, den ich bestritten habe, nachdem ich im Jahr davor nach Neuseeland ausgewandert bin. Nach 4:33 bin ich damals ins Ziel gekommen, nachdem ich die letzten 15 km habe gehen müssen. Im Laufe der Jahre bin ich etwas schneller geworden, besonders nachdem ich 2005 das Rauchen aufgehört habe und bin im Mai 2009 meine bis heute beste Marathon Zeit von 3:27 gelaufen. Ich war noch nie der Schnellste und werde das auch nie mehr werden, aber die Freude lässt mich weiterlaufen.
Um noch einmal zu meinem Rotorua Marathon zurückzugehen. Es war nicht nur mein erster Marathon, sondern im Laufe der letzten zwanzig Jahre auch mein jährlicher Marathon, der mein Laufjahr strukturiert hat und der mir jedes Jahr im neuseeländischen Herbst ein wunderschönes Wochenende in dieser so einzigartigen Stadt beschert hat. Das alles kam zu einem abrupten Ende im letzten Jahr als ich pandemiebedingt nicht daran teilnehmen konnte, umso mehr freute ich mich dieses Jahr wieder zurück nach Rotorua kommen konnte und meinen 20. Rotorua bestreiten zu können.

Woche 27: 26.04.21 - 02.05.21

32
Woche 27: 26.04.21 – 02.05.21

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Die letzte Trainingswoche vor dem Marathon und die Unsicherheit steigt exponentiell. Das ist kein Spaß mehr und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich würde mich so gerne zurücknehmen, aber dann falle ich wieder in meine alten Verhaltensmuster zurück und laufe viel schneller als es mir angesichts meines doch sehr bescheidenen Trainings möglich ist.
Immer noch schweben mir die vier Stunden vor, auch wenn ich zu ahnen beginne, dass das doch ziemlich schnell sein könnte und vielleicht zu schnell für meine diesjährigen Verhältnisse ist und mich damit überfordert, aber ich kann mir doch kein noch niedrigeres Ziel setzen. Ich weiß es nicht.
Die letzte Trainingswoche war noch nie einfach für mich und dieses Jahr ist sie besonders schwierig. Die leichten Läufe fallen mir leicht und machen mir Freude, doch die längeren fallen mir viel zu schwer als dass ich mir einen Marathon auch nur vorstellen könnte. Vielleicht hilft mir der Zauber des Wettkampftags darüber hinweg. Es ist viel Hoffnung und viel Bangigkeit im Raum.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als ich voller Freude und Zuversicht dem Marathon entgegengefiebert habe, aber die sind lange vorbei. Wenn ich auf meine Zeiten zurückschaue, muss ich feststellen, dass mir die Marathons im Laufe der Jahre immer schwerer gefallen sind, auch wenn es mir gelungen ist, die meisten meiner Marathons um die 3:45 zu laufen. Vielleicht habe ich genau deswegen so viel Angst und Respekt vor dem diesjährigen Marathon, weil mir schwant, dass ich den vier Stunden nicht gewachsen sein könnte, da es viel zu dicht an meinen letzten Marathons liegt, welche ich mit wesentlich mehr Aufwand erreicht habe.
Es gibt keinerlei Zweifel darüber, dass ich bei all meiner Begeisterung lediglich ein Durchschnittsläufer bin, der vielleicht in der vorderen Hälfte des Feldes ankommt, aber niemals auch nur einen Blumentopf im Laufen gewinnen wird. Ich bin voller Bewunderung was für Leistungen andere zu erzielen in der Lage sind und vergleiche mich gerne mit manchen von diesen fantastischen Athleten, was dieser Tage durch Strava möglich ist und bin mir meiner Limitierungen sehr bewusst, was mich aber nicht davon abhält weiterhin über mein Leben, als Durchschnittsläufer zu schreiben und meinem Ziel die 160km bei dem 24 Stunden Lauf zu erreichen.
Es wird noch ein sehr langer Weg dorthin sein und der Rotorua Marathon nur ein weiterer Schritt. So sehr ich mich darauf gefreut habe, am Anfang meines Programms einen guten und schnellen Marathon zu laufen, habe ich mich jetzt doch damit abgefunden, dass dies dieses Jahr nicht möglich sein wird und ich mich besser auf mein eigentliches Ziel konzentriere, wenn ich dieses nicht auch noch aus den Augen verlieren möchte, was dann wirklich sehr schade wäre.

Woche 28: 03.05.21 - 09.05.21

33
Woche 28: 03.05.21 – 09.05.21

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Diese Woche stand wieder einmal ganz im Zeichen des Rotorua Marathons. So sehr habe ich mich darauf gefreut und solche Ziele und Hoffnungen gehabt und leider sind diese alle im Laufe der Zeit verstoben. Nichtsdestotrotz war es mein 20. Rotorua Marathon und es war wiederum ein wunderbares Wochenende in dieser Stadt, den meine Frau und ich mit Freunden dort verbracht haben. Rotorua ist immer eine Reise wert und im neuseeländischen Herbst ganz besonders, zumal wenn es das Marathonwochenende ist und die Stadt von Läufern belebt wird.
Eigentlich habe ich mich gut gefühlt und bin in dem Gefühl an den Start gegangen, dass die vier Stunden vielleicht nicht zur Gänze unmöglich sein könnten. Es war ein nieseliger kühler Morgen, wie geschaffen für einen Marathon und wenigstens das Wetter würde mir keine weitere Ausrede erlauben. Der Rotorua Marathon ist in Teilen etwas hügelig und führt in einem großen Kreis um den See herum, was es zu einem einzigartigen Marathon macht und ist der älteste und bekannteste Marathon auf Neuseeland.
Getreu meinem Plan habe ich mich den Zielläufern der vier Stunden Gruppe angeschlossen und die ersten zwanzig Kilometer waren dementsprechend unaufregend. Der Kurs führt aus der Stadt heraus und an dem abgelegenen Teil des Sees vorbei, es ist wellig, aber noch nicht hügelig und nachdem man die Hauptverkehrsstraße verlassen hat, findet sich die kleine Gruppe der Marathonläufer ziemlich einsam und verlassen am See wieder, was es zu einem der schönsten Streckenabschnitte macht. Mir schwante allerdings während dieser Kilometer, dass noch einige Problem auf mich zukommen könnten, denn ich konnte dem Tempo nicht so leicht und selbstverständlich folgen, wie ich es erhofft hatte, sondern musste zu viel Energie und Konzentration aufbringen, um überhaupt folgen zu können.
Nach 18 Kilometern kommt der erste große Anstieg am Ende des Sees, der sich über drei Kilometer hinzieht und hier habe ich dann, auch durch einen Toilettenstop, den Anschluss an meine Gruppe verloren und konnte sie nie wieder herstellen. Nach dem langen Anstieg und dem Passieren der Halbmarathonmarke, geht es in einem weiten Bogen wieder hinunter an den See, was wesentlich angenehmer ist, aber auch hier wurde ich weiterhin von anderen Läufern nach hinten durchgereicht, was nie eine Freude darstellt. Aber es hilft ja alles nichts und es ging langsam weiter, bis nach weiteren fünf Kilometern der zweite große Anstieg des Marathons folgte, der mir weitere Anstrengungen abverlangte, die ich kaum noch hatte. Am Ende dieses Berges fanden wir uns wieder in der Ebene bei km 28 wieder und von nun würde die Strecke langsam dem Ziel entgegengehen, am Flughafen der Stadt vorbei, auf diversen kleineren und größeren Straßen, viel Verkehr und wenig Zuschauer. Nicht sehr idyllisch, aber sehr typisch für diesen Marathon.
Ich wurde nach meiner Schwächephase langsam wieder stetiger, weniger Läufer überholten mich und ich fing an, einige wieder hinter mir zu lassen. Nachdem mich kurzzeitig die 4:15 Gruppe noch überholt hatte, gelang es mir im Verlaufe der restlichen Strecke, dies wieder umzukehren, was mich aufrichtig gefreut hat. Das Ende des Marathons war wesentlich besser als sein langsamer Mittelteil und das hat mich ein wenig getröstet. Am Ende war ich nicht ganz unzufrieden, zumal es mir gelungen ist, im letzten Teil nicht völlig einzubrechen und ich mir ehrlicher eingestehen muss, dass mehr wirklich nicht zu erwarten war, angesichts meiner fast nicht vorhandenen Vorbereitung.

Woche 29: 10.05.21 - 16.05.21

34
Woche 29: 10.05.21 – 16.05.21

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Das große Einhalten nach dem Marathon. Ich habe schon erwähnt, dass ich mir das letzte halbe Jahr eigentlich anders vorgestellt hatte und ich so gerne noch einmal ein, für meine Verhältnisse, schneller Marathon gelaufen wäre. Aber das Leben hatte andere Pläne mit mir und das Laufen ist dadurch in den Hintergrund geraten. Ich bin bei weitem nicht so viel gelaufen, wie ich es vorgehabt hatte und habe auch wesentlich weniger intensiv trainiert, schlicht und ergreifend, weil ich nicht die nötige Energie nach meinen langen und harten Arbeitstagen dafür hatte. Das Laufen ist sich nicht so ganz ausgegangen, aber die Läufe, die ich unternommen habe und unternehmen habe können, haben mir weiterhin und größtenteils viel Freude gemacht. Das Laufen ist eine Freude meines Lebens und nach jedem meiner Läufe habe ich mich anschließend wesentlich besser gefühlt als davor. Es ist eine Freude, die ich nicht missen möchte und wäre mir eine Freude, wenn ich in naher Zukunft wieder ein wenig mehr Zeit dafür aufbringen könnte.
Auf der anderen Seite hat mich das Leben nach dem 23. Februar über die Maßen mit einer Arbeit verwöhnt, die mir viel Spaß macht, bei der ich meine Insel näher erkunden darf und die Gelegenheit habe, auf ihr leben zu dürfen und bei der ich mit Freunden und in der Natur arbeiten darf. Nach den langen Jahren in der Bücherei und an meinem Schreibtisch mit der unvermeidlichen städtischen Bürokratie, welche nicht immer und gegen Ende immer weniger Sinn ergeben hatte, war es eine Freude, mich austoben zu können und in einem neuen Umfeld einbringen zu dürfen.
Ich habe das große Laufziel dieses Jahres noch nicht aus den Augen verloren und hoffe nach wie vor, dass es mir am 13.11.2021 gelingt binnen 24 Stunden die 161 Kilometer oder 100 Meilen zu komplettieren. Das wäre so phantastisch und würde mein Laufjahr krönen. Es ist ein großes Ziel und wenn es mir gelingt, den nötigen Respekt davor aufzubringen, wäre schon einiges gewonnen. Ich hege immer noch und immer stärker den Verdacht, dass ich vor vier Jahren weniger an dem, zugegebenermaßen, wirklich schlechtem Wetter gescheitert bin als an der Tatsache, dass ich das Ziel unterschätzt habe und geglaubt hatte, näher an die 200 Kilometer herankommen zu können. Die 161 Kilometer wollte ich mehr oder weniger im Vorübergehen erreichen und daran bin ich grandios gescheitert. Ein wenig mehr Demut und Bescheidenheit hätte mir schon damals gut zu Gesicht gestanden.
Nun denn. Wie könnte es mir gelingen, mein großes Ziel in den nächsten sechs Monaten zu erreichen? Wie kann ich mehr Ausdauer erzielen und mich besser mental auf die Herausforderung vorbereiten? Wie kann ich Beruf und Laufen besser als in den letzten sechs Monaten verbinden? Wie soll mir dieses Jahr gelingen, woran ich vor vier Jahren gescheitert bin? Was kann ich besser als damals machen und was für andere Möglichkeiten stehen mir zur Verfügung? Das sind nur einige der Fragen, die mich diese Woche beschäftigt haben, nachdem ich den Marathon hinter mir habe lassen können. Dieser hat mich doch mehr beschäftigt als ich angenommen habe und mich weniger motiviert als ich gehofft hatte. Ich glaube, dass ich einen neuen Plan für die nächsten Monate brauche, wenn ich meine Felle nicht davonschwimmen sehen möchte.

Woche 30: 17.05.21 - 23.05.21

35
Woche: 17.05.21 – 23.05.21

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Eine der Antworten auf meine Fragen der letzten Woche, habe ich andeutungsweise schon in den vergangenen Wochen gegeben und die sollte ich wesentlich konsequenter in den nächsten Monaten umsetzen. Vor einigen Jahren ist mir in der Bücherei ein Buch von Phil Maffetone in die Hand gefallen. Auch wenn ich mit vielem in diesem Buch nicht konform gehe, hat mich ein Ansatz davon überzeugt, dass es mir an der nötigen Ausdauerleistung mangelt und ich diese mit seinem Ansatz beheben könnte.
Für meinen 24 Stunden Lauf kann ich nicht genug Ausdauer besitzen und Geschwindigkeit als solche spielt eine so untergeordnete Rolle, dass ich das nächste halbe Jahr nur und ausschließlich an meiner Ausdauer arbeiten kann und darf. Wie so vieles kann ich auch seinen Ansatz nicht wörtlich nehmen, versuche aber ihm in Ansätzen zu folgen.
Laut seiner Methode: 180- weniger die Lebensjahre ist der Herzschlag in meinem Fall 123. Das ist ziemlich niedrig, lässt mich aber schon vor mich hinlaufen und ich falle nicht in die Geschwindigkeitsfalle, die mich schon viel zu oft verschlungen hat. Zu oft hat mich mein Training zu erschöpft zurückgelassen und ich hatte manchmal den Eindruck, dass ich Start eines Rennens nicht so gut vorbereitet gewesen bin, wie ich es anhand meines Umfanges eigentlich hätte sein sollen.
Nachdem ich bis zu dem 24 Stunden Lauf auf Geschwindigkeit wie gesagt überhaupt keine Rücksicht zu nehmen habe, dachte ich, dass es eine gute Zeit wäre, dieser Methode eine Chance einzuräumen. Am Ende sollte zumindest eine sehr gute Ausdauer stehen, auf die ich nach meinem Lauf weiter aufbauen kann, auch wenn ich die Maffeton Methode nicht weiterführen möchte.
Aus verschiedenen Gründen ist es mir einfach nicht möglich die 123 als Obergrenze zu akzeptieren, also habe ich beschlossen, sie als Durchschnitt meiner Läufe anzustreben. Das sollte doch auch den gewünschten Effekt hervorbringen. Irgendwann muss man sich für irgendetwas entscheiden und aus irgendeinem Grund habe ich mich für diese Möglichkeit entschieden. Ob es die richtige war, werden wir am 13. November sehen.
Ansonsten habe ich mir vorgenommen, mich dieses Mal nicht selber zu erschöpfen und den Umfang keinesfalls mehr auf jene wahnsinnigen Höhen wie vor vier Jahren hieven. Mein Umfang von bis zu 160 Kilometer in der Woche, haben schlussendlich nicht zu dem gewünschten Effekt geführt und außerdem habe ich dieses Mal rein zeitlich gar nicht die Möglichkeit so viele Kilometer in der Woche zu laufen. Wenn es mir gelingen sollte an einigen Wochen bis zu 120 Kilometer zu laufen und regelmäßig für eine längere Zeit zwischen 80 und 100 Kilometer zu erreichen, hoffe ich, dass dies ausreichend ist.

Woche 31: 24.05.21 - 30.05.21

36
Woche 31: 24.05.21 – 30.05.21

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Die zweite Woche hintereinander, dass es mir gelungen ruhig und geduldig, meine Läufe jenseits der 80 Wochenkilometer zu erreichen. So langsam scheint sich ein Rhythmus herauszukristallisieren. Während der Woche versuche ich regelmäßig am Strand zu laufen und wenn es mir gelingt einen der Läufe etwas länger zu machen, wäre das ein willkommener Bonus. Am Wochenende stehen dann zwei längere Läufe an, welche mir bisher überraschend einfach fallen, allerdings sind sie noch nicht so lange, wie ich es mir vorstelle. Bis zu dem 24 Stunden Lauf würde ich gerne drei Läufe jenseits der 50 Kilometer machen und einen regelmäßigen Wochenendlauf zwischen 35 und 45 Kilometer. Mal schauen, ob sich das so ausgehen wird. Im Augenblick habe ich abends die Probleme, dass ich zum einen etwas müde und erschöpft von der Arbeit komme und zum anderen, dass die Tage sehr kurz sind und die Dunkelheit schon vor sechs hereinbricht und ich mit der Dunkelheit fremdele.
Ansonsten befinde ich mich auf Neuseeland schon in einem Laufparadies. Besonders auf der Nordinsel und in Auckland und auf Waiheke kann man das ganze Jahr über in kurzen Hosen und T-Shirt laufen, der Verkehr ist überschaubar und die Luft so gut wie sie sein kann. Seit zwanzig Jahren darf ich das nun genießen und ich bin schon bewusst, was für ein Privileg dies ist. Es ist ein meiner Freuden und trägt immens zu meiner Lauffreude bei.
So langsam finde ich nach dem Marathon wieder zu meiner Mitte zurück und ich bin schon überrascht, wie schnell das gegangen ist. Wenn ich nun die Geduld aufbringen könnte, nach meinem neuen Herzschlag-Regime zu laufen, sollte ich es doch schaffen, zum einen meine Ausdauer zu erhöhen und in meiner Lauffreude zu schwelgen. Trotz meiner erhöhten Wochenkilometer, finde ich mitunter zu neuer Energie, was schon sehr schön ist. Zumal ich mich doch nicht so früh schon erschöpfen wollte.
Es wird ein langes Training bis Mitte November und ich muss einfach wesentlich geduldiger werden. Geduld ist mir nicht in die Wiege gelegt worden und ich bin trotz meines Alters immer noch sprunghaft und ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Das hat mich nun schon ein Läuferleben lang begleitet und es ist einigermaßen unwahrscheinlich, dass es sich in naher Zukunft ändern wird, auch wenn diese Sprunghaftigkeit mich nirgendwohin gebracht hat. Auch dies ist meine Freude und ein Teil meines Selbst. Das einzige, was mich im Augenblick von neuen Ideen abhält, ist wahrscheinlich, dass ich überhaupt keine Zeit für gar nichts habe.

Woche 32: 31.05.21 - 06.06.21

37
Woche 32: 31.05.21 – 06.06.21

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Es war eine wunderbare Laufwoche, die mir zum einen viel Freude und zum anderen auch Zuversicht geschenkt hat. An Regentagen finde ich zudem genügend Zeit, um auch unter der Woche etwas länger zu laufen, was mir immer Spaß macht. Außerdem sollte ich nicht zu sehr über die Arbeit lamentieren, da sie mir auf der anderen Seite viel Kraft und Energie schenkt und mich darüber hinaus auch stärker macht. Ich entwickle Muskeln in Bereichen, von denen ich überhaupt nicht gewusst hatte, dass man dort Muskeln haben könnte. Das ist schon faszinierend zu beobachten.
Mir ist ein neues Leben geschenkt worden und neue Möglichkeiten haben sich mir eröffnet und habe ich schon einmal erwähnt, wie dankbar ich darüber bin? Und jetzt habe ich meinen Strand, auf dem ich so viel Zeit verbringe, noch gar nicht erwähnt. Dieser ist auch im Sommer sehr schön, aber manchmal doch etwas zu sehr bevölkert und die Sonne und die Wärme kann das Laufen manchmal sehr anstrengend werden lassen. Im Winter hingegen ist er ein Laufparadies. Nur sehr wenige andere Menschen vergnügen sich auf ihm, meistens die immer selben Menschen, die immer gleichen Hunde ausführen, welche den Strand genauso wie ich zu lieben scheinen, wenn nicht gar noch mehr. Mir ist eine wunderbare Spielwiese geschenkt worden, von der ich einfach nicht genug bekommen kann. Jeder Tag ist ein neues Geschenk und ich bin mir dessen schon sehr bewusst und dementsprechend dankbar.
Wenn es mir nun gelänge, in dieser neuen Freude aufzugehen und nichts an meiner Herangehensweise zu ändern und meinen Plan zu verfolgen, wäre das ein wunderbares Geschenk von mir an mich. Die dritte Woche, dass ich in den 80er Wochenkilometer laufe und es fällt mir immer leichter und ich fühle mich energiegeladener und jeder Lauf ist eine Freude im Sonnenschein, so sehr diese denn scheint. Der Rhythmus fällt mir leicht und seit dem Marathon bin ich alle Läufe mit dem Durchschnittsherzschlag von 123 gelaufen. Wenn ich mir selber einen Rat geben könnte, würde ich mir zurufen wollen, bitte Ralph, tu nichts an dieser Herangehensweise ändern. Es tut dir gut und wird dich auf Sicht ausdauernder machen. Wir werden sehen, ob ich dem Folge leisten werde, was ich schon hoffe.
Die meisten meiner Läufe laufe ich zwischen 6:30 und 7:00 Min/km, was auf der einen Seite unsagbar langsam ist, aber auf der anderen wesentlich schneller, als meine Kilometerzeiten während des 24 Stunden Laufes. Es gibt nichts zu gewinnen, wenn ich nun anfange schneller zu laufen und ich hoffe, dass ich damit richtig liege. Es gibt so viele Unwägbarkeiten. Es hat mich schon immer fasziniert, wie kompliziert ich manchmal eine so einfache Sportart wie das Ausdauerlaufen mache und ich überrasche mich noch immer jedes Mal aufs Neue damit, was aber wahrscheinlich eine der Freuden meines Hobbys ist.

Woche 33: 07.06.21 - 13.06.21

38
Woche 33: 07.06.21 – 13.06.21

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Wenn es mir gelingt, mir die Zeit zu nehmen und mich in Geduld zu üben, könnte ich auch wieder zu jener Ausdauer gelangen, die ich vor Jahren einmal gehabt hatte. Damals als ich angefangen habe, mich auf den Tarawera 102 Kilometer Trail Lauf von Rotorua nach Kawarau vorzubereiten.
Nach über fünfzehn Jahren wollte ich wieder eine neue Herausforderung neben meinen Marathons suchen und bin bei dem bekanntesten Ultramarathon Neuseelands fündig geworden. Bis heute ist es mir unerklärlich, warum ich diese Herausforderung gesucht habe, zumal ich wirklich nicht als Trailläufer in Erscheinung getreten bin und weitgehendst die Meinung vertreten habe, dass man die Natur doch der Natur überlassen und nicht zertrampeln sollte. Nach dem Rotorua Marathon 2015 und habe ich begonnen, mich auf den Tarawera vorzubereiten und im Februar 2016 bin ich dann tatsächlich an der Startlinie gestanden. Es war ein langes Jahr gewesen und ich bin in jener Zeit so viel gelaufen, wie niemals zuvor oder jemals danach und war so fit und austrainiert, wie es mir nur möglich war. Neben den Anstrengungen war es vor allem eine wunderbare Zeit und ich habe die langen Läufe und die vielen Kilometer wirklich genossen. Es hat mich noch jedes Mal aufs Neue fasziniert, wie schnell die Zeit beim Laufen vergehen kann und dass es mir nie auch nur ansatzweise langweilig geworden ist. In der Spitze bin ich bis zu 160 Wochenkilometer gelaufen und habe während dieser Zeit auch das Gelände auf Waiheke jenseits der Straßen kennengelernt. Zwei oder drei Stunden ganz bei mir zu sein, war mir immer eine Freude und durch meine Teilzeitarbeit in der Bücherei war dies auch berufsmäßig möglich, ohne dass mein Privatleben zu sehr gelitten hätte. Während dieser Zeit ist es mir auch gelungen einige sehr lange Läufe zu unternehmen, welche mir leichter gefallen sind als ich es jemals für möglich gehalten hätte.
Rückblickend betrachtet, war diese lange, fast neunmonatige Vorbereitung mein läuferischer Höhepunkt und ich habe mich so gut wie nie zuvor oder auch danach gefühlt. Während des Winters ist es mir gelungen, auf einer guten Basis aufbauend, meine Ausdauer langsam und sukzessive zu steigern, sodass es mir möglich war, von Anfang November an, die richtige Vorbereitung mit den schon oben erwähnten Wochenkilometern durchzuziehen. Wenn man mir etwas vorwerfen kann, dann ist es, dass ich das Training zu ernst nehme und es im Wettkampf nur selten bestätigen kann. Ich bin ein Trainingsweltmeister und ich habe auch ungeheure Freude daran und der anschließende Wettkampf isst am Ende des Tages betrachtet für mich nur das Tüpfelchen auf dem i.
Aber ich hatte auch meine Freude an dem Tarawera Ultramarathon. Nach etwas über 16:30 Stunden bin ich im Ziel angekommen, war etwas langsamer als ich es mir vorgestellt hatte, aber es bestand niemals ein Zweifel daran, dass ich nicht das Ziel erreichen würde und weitestgehend habe ich den Lauf tatsächlich genossen. Es waren viele Läufer um mich herum, viele Verpflegungsstellen, viele nette Menschen und der Tag ist in die Nacht übergegangen und ich kann es bis heute nicht glauben wie schnell die Zeit vergangen ist.

Woche 34: 14.06.21 - 20.06.21

39
Woche 34: 14.0 6.21 – 20.06.21

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Nach vier wunderbaren und schönen Wochen, in denen es mir gelungen ist, jeweils über 80 Wochenkilometer zu laufen, habe ich es diese Woche geschafft, nach langer Zeit mal wieder die magischen 100 Kilometer zu knacken und was mir daran am besten gefallen hat, war, dass es mir so leicht gefallen ist und ich bis Sonntag genügend Energie gehabt hatte, um mich neuen Herausforderungen zu stellen. Es war von Anfang eine wunderbare Woche und wenn es mir gelingt, darauf auszubauen, dann könnte der November kommen und ich mich meiner Herausforderung stellen. Dann könnte ich eine kleine Chance haben.
Zum einen ist es mir diese Woche gelungen, genügend Energie nach der Arbeit aufzubringen, um endlich einmal ein paar Kilometer mehr zu laufen. Das tut mir so gut und ich sehne mich danach, langsam aber allmählich etwas länger unterwegs sein zu können. Arbeit hin oder her. Es ist das Laufen, nach dem ich mich verzehre und es fällt mir immer schwerer, mich zurückzunehmen. Ich möchte am liebsten stundenlang unterwegs sein und alles andere hinter mir lassen.
Wenn ich Waiheke am Freitag hinter mir lasse, ist es zugleich auch mein Ruhetag, der mir auf der einen Seite guttut, wie ich auf der anderen zu gerne jeden Tag laufe. Ich weiß es immer noch nicht besser und habe meine Schwierigkeiten mit dem Konzept von Ruhetagen. Der Unruheherd in mir möchte zu gerne unterwegs sein.
Was mir aber dieser Tage, da ich so viel Zeit auf der Insel verbringe, wirklich gefällt, sind die weiten Flächen und unendlichen Möglichkeiten, welche Auckland mir bietet. Es ist einfach wunderbar und faszinierend. Entweder stunden- und kilometerlang dem Meer entlangzulaufen oder einen oder mehrere der Vulkane hoch und runter zu laufen. Meine größeren und kleineren Kreise und Runden, welche mich nun schon jahrzehntelang begleiten, die ich fast blind laufen kann und auf denen ich mich in mir selber verlieren kann, kommen mir dieser Tage wie alte Freunde vor, welche ich viel zu lange vernachlässigt habe. Es ist eine weitere Freude meiner Wochenenden und ich genieße jeden einzelnen Lauf in Auckland. Da fällt einem wieder auf, wie klein Waiheke doch ist, wie begrenzt die Möglichkeiten und schwierig sich dort zu verlieren. Irgendwann kreuzt man seine eigenen Wege und fragt sich, wie man sich wohin expandieren könnte.
Ich bin ein Gewohnheitsmensch und laufe weder für Geselligkeit noch um mich der Landschaft zu erfreuen. Das Laufen ist für mich mehr eine innere Angelegenheit und ich liebe es, mich in meinen Gedanken zu verlieren und über meinen Tagträumereien alles andere hinter mir lassen zu können. Ich werde niemals des Laufens überdrüssig und weiß niemals, welchen Gedanken ich wann hinterherhänge. Es ist eine der Überraschungen meines Hobbys und wie sie sich wann und warum einander nachfolgen, entzieht sich mir zu Gänze; und dann kommt der wundervolle Moment, wenn auf einmal kein Gedanke mehr durch meinen Kopf geht und ich im Augenblick aufgehen darf. Dann weiß ich oft nicht mehr warum ich wo bin und muss mich erst wieder mühsam orientieren, um den Lauf zu Ende bringen zu können.

Woche 35: 21.06.21 - 27.06.21

40
Woche 35: 21.06.21 – 27.06.21

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Nach fünf Wochen, in denen es mir gelungen ist, jenseits der 80 Wochenkilometer zu landen und in der letzten Woche sogar die 100 Kilometer zu knacken, bin ich dieser Woche wieder auf dem Boden der Realität aufgeschlagen und nicht mehr so viel Energie aufbringen können. Wahrscheinlich ein ganz normaler Prozess, mit dem ich rechnen musste und der nicht anders zu erwarten war. Es kann nicht immer nur besser werden, manchmal muss man auch einen oder zwei Schritte zurück machen, um vorwärtszukommen.
Ich habe mich die ganze Woche über müde und erschöpft gefühlt und selbst die kurzen Strandläufe unter der Woche, sind mir mehr als schwergefallen und ich hätte sie am liebsten ausgelassen. So kenne ich mich gar nicht, aber ich habe mich am Ende meiner Kräfte gefühlt. Da war weder Leichtigkeit noch Freude, nur schwere Schritte. Weder das Wetter noch die Gezeiten waren mir dabei eine Hilfe. Die Flut hat meinen Strand sehr schmal und schwer gemacht und der Winter mir mit kaltem Wind und früher Dunkelheit zugesetzt.
Zudem habe ich selbst nach den letzten Wochen noch immer nicht zur Gänze zu meinen leichten Läufen gefunden und hadere mitunter mit meiner mehr als lahmen Geschwindigkeit. Daran habe ich mich noch nicht gewöhnt. Mehr als zwanzig Jahre war die Geschwindigkeit mein Gradmesser meiner Läufe, und dass ich sie nun außer Acht lassen soll, fällt mir noch immer sehr schwer. Ich würde schon sehr gerne schneller laufen und mich erschöpfen, aber dieses eine Mal versuche ich es weiter mit dieser, an Maffeton angelehnte, Methode und hoffe, dass sie mir dabei hilft, meine Ausdauer endlich grundlegend zu verbessern.
Was mir in dieser Düsterkeit weitergeholfen hat, war der Lauf am Samstag. Aus heiterem Himmel war es ein schöner und entspannter Lauf, den ich noch weiter hätte ausdehnen können, wenn ich denn die Zeit dafür gehabt hätte. Die Katze beißt sich immer in den Schwanz und mein Zeitmangel macht sich immer irgendwann bemerkbar. Aber daran muss ich mich genauso gewöhnen wie an den Winter und die sehr kurzen Tage. Wenigstens haben wir den kürzesten aller Tage dieses Jahr hinter uns gebracht, und sie werden von nun an, wenn auch nur sehr langsam, wieder etwas länger, was aber im Umkehrschluss bedeutet, dass der Winter uns weitere zwei Monate im Griff halten wird, was mir gar nicht gefällt, aber Jammern hilft nur bedingt weiter.

Woche 36: 28.06.21 - 04.07.21

41
Woche 36: 28.06.21 – 04.07.21

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Nach meinem kleinen Hänger der letzten Woche wieder eine kreuz solide Woche. So kann es weitergehen. Die Freude am Laufen, die Weite des Strandes und mit einer Jacke und einem Beanie ist es auch gar nicht mehr so kalt. Eine ganze Woche an meinem Strand und man könnte glauben, es würde mir irgendwann einmal zu viel oder zu monoton werden. Aber dem ist nicht so und ich fühle mich so privilegiert in einer solchen Umgebung Tag für Tag laufen zu dürfen. Was kann es Schöneres geben, zumal die Temperaturen für neuseeländische Verhältnisse fast schon eisig sind, aber es auch am späten Nachmittag noch um 10 Grad sind. Wir sind schon sehr verwöhnt auf unserer Insel. Wenn dann noch Ebbe ist und der Strand unendlich weit und die Sonne leuchtend orange untergeht, kann ich mir nichts Besseres vorstellen.
Die nächste Frage, die sich mir nun stellt, ist, ob ich dieses Jahr den Auckland Marathon laufen soll oder lieber auslassen, um mich ganz und gar auf den 24 Stunden Lauf zu konzentrieren. Der Marathon wäre nur drei Wochen vor dem 24 Stunden Lauf und damit wahrscheinlich viel zu dicht davor, zumal ich nicht davon ausgehen kann, dass ich ihn ruhig und ausgeglichen laufen würde. Mir ist in dieser Hinsicht nicht zu trauen. Meine langen Läufe muss ich woanders machen und vor dem Sri Chinmoy Lauf muss ich erholen, damit ich in meiner bestmöglichen Verfassung an den Start gehen kann.
So konsequent ich auch meinen 123 Herzschlag einhalte, es fängt an mich in den Beinen zu jucken, wieder einmal schneller zu laufen und ich hoffe bloß, dass ich dieser Versuchung widerstehen kann, denn ich glaube nicht, dass sie mir guttäte. Ich bin auf einem so guten Weg und die Freude am Laufen, die ich im Augenblick erfahren darf, ist so wunderbar und macht mich sehr glücklich. Es kommt auf mich an, und dass im Laufen die Geschwindigkeit eben nicht alles ist, besonders dann nicht, wenn man sich auf ein wirkliches Ausdauerereignis einlässt. Wenn ich in diesen 24 Stunden 161 Kilometer erreichen möchte, sind siebeneinhalb Minuten pro Kilometer ausreichend. Mehr Geschwindigkeit brauche ich nicht, aber diese halt sehr, sehr lange.
Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, wie ich mein Training bis dahin gestalten soll, denke ich mir, dass dieses Ausdauerspezifische vielleicht nicht die Schlechteste aller Möglichkeiten sein könnte. Wenn ich so oft den Konjunktiv benutze, bedeutet das im Umkehrschluss wie sehr unsicher ich mir bin. Ich sollte weiterhin versuchen, konstant in meinen Möglichkeiten zu laufen und vielleicht den Umfang ein wenig zu erhöhen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob dies wirklich notwendig ist, zumal es mir bei meinem letzten Versuch nicht wirklich geholfen hat, mein Ziel zu erreichen.

Woche 37: 05.07.21 - 11.07.21

42
Woche 37: 05.07.21 – 11.07.21

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Wenn ich zurück in meiner Statistik blättere, kann ich mich nur wundern, wie viele Kilometer ich als Vorbereitung für den ersten 24 Stunden Lauf am 07. Oktober 2017 gelaufen bin. Nach dem Rotorua Marathon von Anfang Mai und den nachfolgenden vier Wochen Erholung habe ich meinen Trainingsumfang auf bis zu 161 km erhöht und bin diese sieben Wochen lang gelaufen, bevor ich es langsam wieder heruntergefahren habe und die letzten Wochen vor dem Rennen mich so gut als möglich regeneriert habe. Ich habe alles versucht und nichts erreicht. Es war viel Ausdauertraining und sehr wenig Geschwindigkeit, viel Konstanz und Gleichmäßigkeit auf, für meine Verhältnisse, hohen Niveau, zwischen 5:30 und 7:00 Min pro Km. Das Einzige, was ich nicht vermocht hatte, warne lange Läufe jenseits der 35 km zu laufen. Dazu habe ich mich nicht aufraffen können und gehofft, es ging auch ohne diese unendlich langen Läufe. Warum ich dann letztendlich nicht über 120 Km hinausgekommen bin, weiß ich bis heute nicht wirklich. Es hat nicht sollen sein.
Ich war damals in der Form meines Lebens, vielleicht nicht ganz so herausragend wie beim Tarawera im Jahr davor, aber auf diesen Lauf aufbauend. Verglichen mit dem damaligen Trainingsumfang, ist dieses Jahr Kinderfasching. Es ist kein Vergleich auf keiner Ebene, und warum ich glaube, dieses Jahr erreichen zu können, was mir vor vier Jahren nicht geglückt ist, entzieht sich zur Gänze meiner Kenntnis. Da ist viel Hoffnung und Glauben. Vielleicht ist mein Plan doch zum Scheitern verurteilt, aber ich will es wenigstens versuchen. Wenn es denn wieder nicht klappen sollte, dann kann ich mir wenigstens nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben, aber es ist vollkommen illusorisch noch einmal jene Trainingsumfänge erreichen zu wollen, das würde ich heute nicht mehr überleben.
Es ist unwahrscheinlich, wie leicht mir damals meine langen Läufe gefallen sind, zwei oder dreimal in der Woche zwischen 25 und 35 km und größtenteils haben sie mir gefallen und ich bin so gerne gelaufen, habe ich mich auf die meisten Läufe wirklich gefreut und mich nach jedem Lauf gewundert, wie schnell die Zeit doch vergangen ist und wie schnell sich mein Körper von der Anstrengung erholt hat. Es war eine Freude und die vielen, vielen Läufe zwischen 16 und 20 km waren noch nicht einmal einer Erwähnung wert. Diese bin ich wie selbstverständlich gelaufen mit einem Herzschlag zwischen 123 und 133, zwischen 90 Minuten und zwei Stunden. Wie ist mir das damals nur gelungen?

Woche 38: 12.07.21 - 18.07.21

43
Woche 38: 12.07.21 – 18.07.21

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Wenn ich letzte Woche schon über das Training für meinen letzten 24 Stunden Lauf geschrieben habe, möchte ich an dieser Stelle über den Lauf selber schreiben. Als ich am 07. Oktober 2017 an dem kleinen Stadium im Nordwesten Aucklands angekommen bin, fühlte ich mich so gut wie ich mich nur fühlen konnte und freute mich der Dinge, die da kommen sollten. Es war ein milder, sonniger Frühlingsmorgen, aber laut Wetterbericht war Regen und schlechtes Wetter auf dem Weg und sollte im Laufe des späten Nachmittags eintreffen. Allerdings konnte die Welt um neun Uhr besser nicht sein und ich schaute mich um, schlug mein Quartier auf, begrüßte einige der Läufer und Organisatoren, schaute mich neugierig um und ging einmal langsam um die Tartanbahn.
Pünktlich um neun wurden wir losgeschickt und ich begann fast so langsam wie ich e mir vorgenommen hatte und legte auch von Beginn an, nach jeweils neun Runden eine Geh Runde ein. Es lief sich langsam und stetig und die Kilometer wurden entsprechend mehr und so verging Stunde und Stunde. Ohne Dramen und ohne Aufregungen. Ich war ein wenig schneller als ich es mir vorgenommen hatte, aber nicht zu sehr und fühlte mich auch nach sechs Stunden, als die Siegerehrung der sechs Stunden Läufer vorgenommen wurde, noch frisch genug und freute mich auf die nächsten sechs Stunden.
Der Nachmittag ging in den Abend über und das Wetter verschlechterte sich zunehmend. Dunkle Wolken zogen auf, die Dämmerung brach herein und ein steter Nieselregen setzte ein. Alle vier Stunden wurden wir auf der Bahn umgedreht, auf dass wir keinen Drehwurm erlitten, was wenigstens ein wenig Abwechslung brachte. Als die Zwölfstundenläufer um neun Uhr aufhören durften, wurde mir doch ein wenig wehmütig ums Herz und die Vorstellung, dass ich erst die Hälfte meiner Strecke absolviert hatte, war ein wenig schwierig zu verdauen, was mich zum ersten Mal ein wenig ins Zweifeln brachte, ob ich diesem Ereignis gewachsen wäre.
Die Nacht brach herein und nun waren wesentlich weniger Läufer auf der Bahn und auch viel weniger um die Bahn herum. Zudem wurde de Nieselregen heftiger und der Wind stärker. Auf der Bahn bildeten sich die ersten Pfützen und alles wurde etwas brüchiger im Gefüge. Zumindest in meinem. Es fiel mir immer schwieriger, neun Runden durchzulaufen und die eine Runde Gehpause fühlte sich gar nicht mehr wie eine Erholung an und war viel zu schnell vorbei. Aber bis Mitternacht hielt ich noch einigermaßen gut durch, freute mich auf die Umkehrung der Verhältnisse und war gespannt, was der nächste Tag, beziehungsweise der Rest der Nacht noch bringen würde.
Zunächst brachte die Nacht mehr Regen und kälteren Wind und es wurde ungemütlicher. Mir schwante nichts Gutes und sollte damit Recht behalten. Gegen zwei Uhr verließen mich meine Kräfte und ich fror wie ein Hund, die Füße waren nass und wie ich weitere neun Stunden in diesem Sauwetter aushalten sollte, konnte ich mir schlichtweg nicht vorstellen. Ich ging noch eine weitere Runde um die Bahn und warf anschließend nach 119,6 Kilometer das Handtuch. Ich war am Ende angelangt und es ging gar nichts mehr. Aus und vorbei.

Woche 39: 19.07.21 - 25.07.21

44
Woche 39: 19.07.21 – 25.07.21

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So lange habe ich mich so gut an meinen Plan von einem niedrigen Herzschlag von 123 gehalten, bis mir vor zwei Wochen vor lauter Energie die Gäule durchgegangen sind und ich geglaubt hatte, dass ich nun ein paar Läufe ein wenig schneller laufen könnte. Aus heiterem Himmel bin ich am 05. Juli auf einmal wesentlich schneller gelaufen und das ist mir so leicht gefallen, dass ich glaubte, ich wäre nun auf einmal eine Art Wunderläufer geworden. Auch mit 58 Jahren bin ich keinen Deut weiser geworden. Zudem war auch Flut und ich dachte mir, dass ich so langsam doch wirklich nicht laufen könnte. Das Denken hat mir noch nie gut getan. Am Wochenende in Auckland bin ich dann auch meine langen Läufe schneller gelaufen und das ist mir fast leicht gefallen.
Nach demselben Muster bin ich auch die letzte Woche gelaufen; einige Strandläufe etwas höher tourig und die langen Läufe auch schneller als die vormaligen 123 Läufe. Es fühlte sich gut an und ich fühlte mich wie ein Läufer und in meinem Hinterkopf begann sich der Gedanke festzusetzen, dass ich vielleicht doch noch den Auckland Marathon laufen könnte und vielleicht sogar in einer guten und akzeptablen Zeit. Man sollte mich vor mir und meinem Denken besser schützen.
Das Ergebnis meines Irrdenkens kann man nun sehr gut in dieser Woche erkennen, in der ich zum einen nur vier Läufe bestritten habe, aber davon die letzten drei höhertourig um das Defizit damit auszugleichen. Danke für gar nichts. Die Energie hat mich so schnell verlassen, dass ich kaum hinterherschauen konnte und 80-100 Wochenkilometer zu laufen war unvorstellbar.
Ich kann es nicht glauben, dass ich in diese Falle getappt bin, nachdem ich mich so lange genau davor gewarnt hatte. Es war zudem nicht nur so, dass mich am Ende alle Energie verlassen hat, sondern noch schlimmer, dass auch die Fußbeschwerden, welche mich nach meinem ersten 24 Stunden Lauf heimgesucht hatten und mir sehr lange das Laufen sehr erschwert hatten, nun wieder mit aller Gewalt zurückgekommen sind. Wie soll das nur weitergehen und was soll ich machen?
Zum einen natürlich sofort mit diesem Unsinn aufhören und zurück zu meinen Wurzeln und dem langsamen Laufen gehen und dann darauf hoffen, dass ich mich zum einen wieder erhole und zum anderen natürlich auch mein Fuß. Diese drei Wochen waren so unnötig wie überflüssig und wenn ich könnte, würde ich mich glatt in meinen Allerwertesten beißen. Wie bei einem kleinen Jungen sind mir alle Gäule und jede Vernunft durchgegangen.

Woche 40: 26.07.21 - 01.08.21

45
Woche 40: 26.07.21 – 01.08.21

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Die zweite Woche in Folge, dass ich zum einen den Wochenanfang verpasst hatte und zum anderen meine Kilometer noch weiter nach unten gegangen sind. Bei 52 Kilometer bin ich diese Woche aufgeschlagen, was allerdings auch dadurch bewirkt wurde, dass ich meine langen Läufe in das Gelände verlegt hatte, wodurch ich zwar ziemlich lange unterwegs war, aber naturgemäß wesentlich langsamer und so auch auf weniger Kilometer gekommen bin. Noch immer hat mich mein altes Geschwindigkeitsdenken noch nicht zur Gänze verlassen.
Zum einen muss ich meine Läufe nicht mehr in Geschwindigkeit und Kilometerumfang messen, sondern die Zeit, in der ich unterwegs bin und zum zweiten ist der Auckland Marathon endgültig Geschichte. Zum einen kann ich mich in zwei Monaten nicht vernünftig auf einen Marathon vorbereiten und zum anderen ist er viel zu nahe an meinem Hauptereignis. Ich kann mich nur auf einen Lauf konzentrieren, und dies ist in diesem Jahr der Sri Chinmoy.
Dafür habe ich nun dreieinhalb Monate Zeit und die sollte ich gut nutzen. Zum einen, um mehr Zeit auf den Beinen zu verbringen und im Durchschnitt sollte ich schon schauen, dass ich um die zehn Stunden pro Woche laufe und vielleicht auch auf meine 100-120 Km dabei komme, wenn ich nicht zu sehr im Gelände herumirre. Darüber hinaus muss ich mich auch von dem Diktat der Zeit befreien, was mir angesichts meiner Herausforderung nicht zu schwerfallen sollte, denn sieben Min/km ist alles, was ich für den 24 Stunden Lauf benötige, dies allerdings dieses Jahr für die gesamten 24 Stunden und nicht nur für siebzehn.
Noch ein weiterer Absatz zu meinen Geländeläufen. Es ist ein ganz anderes, viel leichteres und natürlicheres Laufen und das sollte ich mehr wertschätzen und annehmen. Einfach nur im Laufen aufgehen und nicht immer nur auf die Uhr schauen, aber genau das mir so schwer. Selbst im tiefsten Busch ertappe ich mich immer wieder, wie ich andauernd auf die Uhr schaue und somit selber meinen eigenen Rhythmus zerstöre. Wann werde ich jemals etwas lernen? Aber abgesehen davon, haben mir die Läufe ungemein gefallen und ich könnte mir schon vorstellen, dass sie ein wichtiger Teil meiner Vorbereitung werden könnten.
Bei meinen Strandläufen muss ich es mir gleichfalls abgewöhnen, die Zeit über alles andere zu stellen. Nimm die Flut an und genieße die Langsamkeit im tiefen Sand. Du hast nichts dabei zu verlieren. Lass halt endlich deine Eitelkeit ein wenig hinter dir. In meinem Alter werde ich nicht mehr schneller und ich werde in diesem Leben auch nichts mehr gewinnen. Die Durchschnittlichkeit ist dir in die Wiege gelegt worden und es geht ausschließlich um den Spaß am Laufen und die Freude an der Bewegung. Lass dich hineinfallen und genieße, du alder Doldi

Woche 41: 02.08.21

46
Woche 41: 02.08.21 – 08.08.21

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Diese Woche war aus verschiedenen Gründen bedeutsam. Zum ersten dadurch, dass ich am Freitag meine zweite Covid Impfung erhalten habe und nun so geschützt davor bin, wie es möglich ist und zum anderen hoffe ich auch, dass es mir im nächsten Jahr dabei helfen könnte, wieder einmal zurück nach Deutschland zu reisen, wenn denn Reisen im nächsten Jahr möglich sein sollte. Man weiß ja dieser Tage manchmal nicht, was nächste Woche möglich oder eben nicht möglich ist.
Darüber hinaus habe ich Anfang der Woche aus heiterem Himmel beschlossen, den Sri Chinmoy Halbmarathon am Sonntag zu laufen. Ich weiß nicht, was mich dazu bewogen hat und mir ist sehr bewusst, dass ich zum einen viel zu langsam dafür bin und zum anderen es überhaupt nicht in mein Training passt. Auf der anderen Seite ist es ein guter Zeitpunkt für einen langen Lauf früh am Tag und zum anderen sind es so nette Menschen, die diesen Lauf organisieren und wieder einmal mit anderen Menschen zu laufen, Bekannte wiederzutreffen, schien mir eine verlockende Idee zu sein.
Um nicht mein ganzes Training zu torpedieren, habe ich mich dazu entschlossen, den Lauf langsam anzugehen und zu versuchen, ihn um die 1:55 zu beenden, was 5:30 pro Min/km bedeuten würde. Beides ist mir gut gelungen und ich hätte damit zufrieden sein können, wenn es mir denn am Ende des Laufes gelungen wäre, leichter und entspannte zu laufen. Aber dem war nicht so. Die erste Hälfte des Laufes war vollkommen in Ordnung und es lief sich leicht und rund im Rahmen der 5:30, aber dann begann die zweite Hälfte und ich konnte fühlen, wie ich mich immer mehr anstrengen musste, um das Tempo halten zu können. Das hatte ich mir anders vorgestellt und eigentlich gedacht, dass meine Ausdauer ein wenig besser wäre als sie es an diesem wunderbaren und milden und sonnigen Morgen im Stadtpark von Auckland war.
Dieser Halbmarathon ist eine kleine lokale Veranstaltung mit um die hundert Läufer auf verschiedenen Strecken durch die Auckland Domain oder Stadtpark. Es geht über acht Runden durch den Park, der überraschend wellig ist und es ist keine ganz einfache Strecke mit vielen giftigen Anstiegen, die ein rundes Laufen nicht ganz einfach machen. Dafür passiert man achtmal den Start- und Zielbereich und wird entsprechend gewürdigt und beklatscht und passiert auch den Verpflegungsbereich. In der geringen Startgebühr ist auch noch das reichhaltige Frühstück enthalten und man kann sich dabei mit den anderen Teilnehmern noch austauschen, bevor ein rundum geglückter Tagesauftakt sein Ende findet.
Der dritte Aspekt dieser Woche ist der, wie rasch die Zeit vergehen kann. Anfang November des vergangenen Jahres schien der 24 Stunden Lauf noch Lichtjahre entfernt zu sein und ich alle Zeit der Welt zu haben. Anfang August schaut dies ganz anders aus. Es sind nur noch rund drei Monate bis zu jenem Lauf und mir kommt es vor, als würde die Zeit hinten und vorne nicht ausreichen, um mich in eine entsprechende Form zu bringen. Könnte es am Ende sein, dass ich dem Lauf nicht gewachsen bin und es erst gar nicht bis zur Startlinie bringe? Habe ich wirklich so viel Zeit verschwendet und ist es mir nicht gelungen eine adäquate Ausdauer zu erringen. Wie soll das nun die nächsten drei Monate weitergehen und wie soll es vor allem besser werden? Das sind sehr viele offene Fragen und langsam kriecht in mir die Panik hoch und zum ersten in langer Zeit weiß ich nicht wirklich weiter.

Woche 42: 09.08.21 - 15.08.21

47
Woche 42: 09.08.21 – 15.08.21

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Eine weitere Woche auf Great Barrier Island und wieder war es eine wunderschöne Woche, wenn auch wesentlich kürzer als die letzten Male, dafür hatte ich mehr Zeit und Gelegenheit zum Laufen, was mich sehr gefreut hat. Die Insel selber ist immer noch so schön und eindrucksvoll wie ich sie in Erinnerung hatte und ich hätte weiterhin nichts dagegen, sie eines Tages für einige Wochen läuferisch erkunden zu können, aber ich bin mir sehr unsicher, ob mir das jemals vergönnt ist. Wir werden sehen und ich möchte hier nicht undankbar sein, weil die drei Wochen in diesem Jahr waren schon mehr als ich mir erträumt hatte.
Unter der Woche hatte ich Zeit für vier nahezu ausgiebige Läufe, in dieser Woche alle auf der Straße und meistens der Küste entlang nahe dem Fährhafen. Der letzte Lauf verband den Strand von Medlands mit der Küste und gab mir eine weitere Ahnung, was für vielfältige Möglichkeiten die Insel bereithielt. Freitag war zum einen der Reisetag zurück nach Auckland und dadurch zum anderen mein Ruhetag, was mir die nötige Energie für das Wochenende schenkte. Nachdem wir wieder auf die Insel geflogen waren, durch dunkle Regenwolken und teilweise heftigem Wind in einem sehr kleinen Flugzeug, was ein kleines Abenteuer in sich selber war, ging es auch dieses Mal wieder mit der Fähre zurück, was auf der einen Seite zwar viel länger dauert, aber dafür wesentlich entspannter ist und man gewinnt eine Ahnung, wie abgelegen die Insel liegt.
In Auckland bin ich am Samstag meine Runde durch die Stadt gelaufen und war überrascht wie leicht sie mir fiel und wie schnell ich unterwegs war, ohne meinen Herzschlag von 123 zu erhöhen. Es lief sich einfach rund und gleichmäßig und war eine Freude und ich hoffe nun, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Um mich nicht von der Geschwindigkeit mitreißen zu lassen, bin ich am Sonntag auf einige unserer Vulkane hinaufgelaufen. Es war ein schöner Tag dafür und man hat herausragende Ausblicke über die Stadt hinweg von diesen Vulkanen und auf das Meer hinaus. Auckland ist immer eine Freude und hat so viele fast unwirklich schöne Seiten. Ein kleines Laufparadies, vor allem an einem Sonntagmorgen, wenn der Verkehr noch nicht angefahren ist.
Nach langer Zeit ist es mir diese Woche wieder gelungen, länger als zehn Stunden in der Woche unterwegs zu sein und ich muss die Intensität auch in den nächsten Wochen aufrechterhalten, um mir mehr Ausdauer anzueignen. Dabei sollte ich meinen Blick auf das Laufen verändern, nachdem die Geschwindigkeit nicht mehr das Ein und Alles ist. Dieser Tage ist es vielmehr die Zeit, welche ich auf den Beinen verbringe, welche bedeutsamer und entscheidender ist und wenn es mir gelingt zwischen zehn und fünfzehn Stunden in der Woche zu laufen, könnte es mir gelingen, zumindest in die Nähe der 161 Kilometer während der 24 Stunden zu kommen, aber ich darf es nicht mehr länger hinausschieben, sondern muss nun anfangen, meinen Umfang zu steigern, sonst wird das ganze Unterfangen mehr als schwierig. Nun gilt es und da muss ich durch.

Woche 43: 16.08.21 -22.08.21

48
Woche 43: 16.08.21 – 22.08.21

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Die Woche, in dem der Virus auf Neuseeland zurückgekommen ist. Nachdem wir fast ein Jahr lang ohne Virus leben konnten, hat uns die Realität am Dienstagnachmittag wieder eingeholt. Obwohl wir von Mittwoch an, wieder im Lockdown waren und ich demzufolge nicht mehr arbeiten konnte, sind die Viruserkrankungen im Laufe der Woche stetig angestiegen, was nicht darauf hindeutet, dass der Lockdown in naher Zukunft beendet werden würde. Da ich am Montag ein Urlaubstag eingelegt hatte, um einige Dinge in Auckland zu erledigen und am Dienstag der Regen meinen Arbeitstag sehr verkürzte, war es eine Woche des Laufens für mich und ich habe die Freiheit nach Herzenslust genossen.
Am Montag bin ich in Auckland wieder einmal einen kleinen Teil meine städtischen Trails gelaufen und war wie immer überrascht und beeindruckt wie wunderschön sie sind; mitten in der Stadt am Meer gelegen. Vielleicht werde ich auf meine alten Tage doch noch ein Geländeläufer.
Den Rest der Woche habe ich meinen Strand, das Gelände auf Waiheke und meine Waihekerunde auf der Straße abgewechselt und mich meines Lebens erfreut. Es war sehr schön, endlich wieder ausreichend Zeit für das Laufen zu haben, es nicht mehr zwischen die Arbeit und das Abendessen vor dem Einbruch der Dunkelheit hineinzuquetschen, sondern im Laufe des Vormittags nach Lust und Laune hinauszugehen und loszulaufen, wenn einem danach ist. Durch den Lockdown ist das Leben auf unserer Insel wieder sehr viel ruhiger geworden, es gibt keine Touristen mehr und die meisten der Läden sind geschlossen, wer nicht das Haus verlassen muss, der bleibt zu Hause und die Straßen sind dementsprechend leer und ich kann mich ausbreiten, ohne zu befürchten, jeden Augenblick überrollt zu werden.
Der Sonntag war meinem langen Lauf gewidmet und es ist mir wieder einmal gelungen, diesen über 30 Kilometer hinauszudehnen. Die östliche Runde führt auf Schottertraßen durch den nicht oder nur sehr dünn bewohnten Teil Waihekes, der zudem sehr hügelig ist. Es ist eine sehr lange und ruhige Angelegenheit und auf meinen vier Stunden bin ich nicht mehr als einem halben Dutzend Autos begegnet. Den Rest der Zeit habe ich mit mir verbringen dürfen und mir Gedanken darüber machen können, dass meine Ausdauer für einen 24 Stunden Lauf hinten und vorne nicht ausreicht, und dass ich sie dringend verbessern müsste, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, wie ich dies bewerkstelligen sollte.
Ich hoffe einmal, dass mir der Lockdown in die Karten spielt, ohne meinen Lauf Mitte November dabei zu gefährden und dass diese Woche ein guter Anfang war, in meinen Bemühungen, meine Zeit auf den Beinen zu erhöhen. Wenn ich dies zwei oder drei weitere Wochen bestätigen könnte, sollte es meiner Ausdauer einen zumindest kleinen Schub geben und dadurch meine Chancen auf die magischen 161 Kilometer erhöhen.

Woche 44: 23.08.21 - 29.08.21

49
Woche 44: 23.08.21 – 29.08.21

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[TD]1:50
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[TD]Waiheke Runde
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[TD]28.08.21
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[TD]1:20
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[TD]Strandlauf
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[TD]29.08.21
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[TD]4:35
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[TD]Waiheke eastern loop
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[TD]Wo 44
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Die Wochen fangen an, sich zu ähneln und ich weiß nicht, ob das gut für mich ist. Auf der einen Seite ist es bestimmt gut für meine Ausdauer, zumindest hoffe ich das, aber auf der anderen weiß ich nicht, ob mein Körper diese Belastung aus- und durchhält. Seit geraumer Zeit fängt sich mein linker Fuß wieder an zu beklagen und schmerzt zunehmend mehr. Die langen Läufe der letzten Wochen habe nicht dazu beigetragen, dass diese Schmerzen weniger wurden, sondern sie im Gegenteil verstärkt. Was soll ich nun machen?
Ich brauche die Kilometer, um die nötige Ausdauer zu erhalten, aber ich brauche auch einen schmerzfreien linken Fuß, um den 24 Stunden Lauf überhaupt nur starten zu können. Es sind noch gut zweieinhalb Monate bis dahin und alles scheint ungewisser denn je. Einerseits ist Auckland nach wie vor im Lockdown, andererseits befinde ich mich in keiner Verfassung für einen Ultramarathon. Ich hätte es mir ja denken können, dass die Situation im Laufe eines langen Trainings mitunter schwierig wird, aber nun weiß ich rein gar nicht weiter.
Auf dem Papier schaut alles gut aus und ich habe die letzten beiden Wochen sehr solide trainieren können und bin weit über 100 Kilometer und nahezu fünfzehn Stunden gelaufen, aber der Preis war hoch und der Fuß schmerzt nahezu kontinuierlich und will nicht besser werden. Es ist genau derselbe Schmerz in genau demselben Fuß wie nach dem letzten 24 Stunden Lauf 2017. Damals hat es nahezu ein ganzes Jahr gedauert, bis er wieder vergangen ist. Ich kann es kaum glauben, dass er wieder gekommen ist. Was habe ich nur falsch gemacht?
Ende Juli hat es ganz langsam angefangen, nur kleine Andeutungen von Irritationen, die ich nicht wirklich zuordnen konnte, ist dann aber im Laufe der nächsten beiden Wochen stetig stärker geworden, sodass ich es nicht länger verdrängen konnte, ohne aber zu wissen, was ich dagegen machen könnte. Und nun möchte ich am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen und nie wieder auftreten. Aber ich möchte doch unbedingt, diesen Lauf unternehmen. Das ganze letzte Jahr war auf diesen Tag ausgerichtet und ich habe alles nur auf mich genommen, um diesen Lauf bestreiten zu können. All meine Träume und Hoffnungen. Und ich will ihn immer noch unbedingt laufen, auch wenn ich danach meinen linken Fuß wegwerfen müsste.
Dieser Lauf hat mich durch all die dunklen Tage des letzten Jahres getragen, hat mich die schwierigen Zeiten meines Jobverlustes, der Arbeitslosigkeit und den Neuanfang ertragen lassen. Ich will ihn laufen können und ich hoffe, dass er auch stattfinden kann. Alles ist im Augenblick sehr ungewiss. Ich bin mir sicher, dass nichts gebrochen ist, aber ich bin mir sehr unsicher, warum diese Schmerzen wieder aufgetreten sind. Die Sohle und der Zehenbereich, sie jammern und brennen vor sich hin, aber noch kann ich, wenn auch schmerzverdrossen laufen und so lange ich laufen kann und der Lauf nicht abgesagt ist, solange hoffe ich auch, dass sich alles gut ausgeht.

Woche 45: 30.08.21 - 05.09.21

50
Woche 45: 30.08.21 – 05.09.21

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[TD]km
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[TD]Dauer
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[TD]Beschreibung
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[TD]30.08.21
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[TD]Strandlauf
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[TD]31.08.21
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[TD]Waiheke Runde
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[TD]01.09.21
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[TD]12
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[TD]Strandlauf
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[TD]02.09.21
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[TD]2:30
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[TD]Waiheke Geländelauf und Golfplatz
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[TD]03.09.21
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[TD]12
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[TD]1:20
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[TD]Strandlauf
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[TD]04.09.21
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[TD]1:35
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[TD]Waiheke Geländelauf
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[TD]05.09.21
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[TD]45
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[TD]6:00
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[TD]Waiheke eastern loop
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[TD]Wo 45
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[TD]126
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[TD]16:00
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Auf der, fast schon verzweifelten, Suche nach der verlorengegangene Ausdauer, bin ich einen weiteren Schritt vorangekommen. Ich hatte es eigentlich gar nicht vorgehabt, sondern wollte am Sonntag nur einen weiteren meiner Waiheke eastern loop Läufe machen und den schön und ruhig und langsam. Wie ich nun dahin gelaufen bin und es sich immer besser ausging, dachte ich mir, ich könnte ihn ein wenig ausdehnen und habe nach 22 km eine Abzweigung nach Orapiu genommen, dort wo normalerweise der Wharf to Wharf gestartet wird und anschließend habe ich, da ich immer noch leicht und flüssig genug lief, eine weitere Abzweigung nach Awaroaroa Tal genommen und nun wollte ich schon die sechs Stunden vollmachen. Das ging sich trotz meines Fußverzerrten Schmerzes gut aus.
Auf der einen Seite wird meine Ausdauer, so habe ich zumindest das Gefühl, langsam besser und das Laufen fällt mir leichter, auf der anderen Seite ist da immer noch mein Fuß, welcher lieber nicht laufen würde. Mal schauen, wie es weitergeht, aber so lange ich noch laufen kann, ohne dass es schlimmer wird, werde ich es wahrscheinlich weiter versuchen und darauf hoffen, dass die Schmerzen erträglicher oder besser noch verschwinden werden. Solange ich diese Hoffnung nicht verliere, werde ich weiterlaufen.
Dies war die dritte Woche unseres Lockdowns auf Neuseeland und die dritte Woche, dass ich jenseits der 100 km gelaufen bin und die Hoffnung wächst, dass ich langsam genügend Ausdauer haben werde, um den 24 Stunden Lauf erfolgreich bestreiten zu können. Es gelingt mir auch zunehmend besser, mehr Zeit auf den Beinen zu verbringen und vielleicht kann ich mein Denken dahin verändern, dass die Zeit auf den Beinen viel wichtiger ist als alle Geschwindigkeit und alle gelaufenen Kilometer zusammen. Das wäre ein wirklicher Unterschied in meiner Herangehensweise und könnte mich weiterbringen, in meiner Bemühung ein Ausdauerläufer zu werden, welchem es gelingen kann, lange Strecken erfolgreich hinter sich zu bringen.
Niemals hätte ich gedacht, dass es so schwierig sein könnte, entspanntes Laufen zu lernen. Ab und an blitzt die Freude daran durch, vor allem wenn ich mich im Gelände befinde, aber noch viel zu oft ertappe ich mich dabei, dass mein Blick, statt in die Landschaft hinauszuschweifen, auf mein linkes Handgelenk und die sich darauf befindende Uhr fällt, was mich augenblicklich wieder auf Kilometer und Geschwindigkeit reduziert, was doch genau das ist, was ich gerne vermeiden würde. Es ist ein langer, aber ich fest entschlossen zu versuchen, ihn weiterzugehen.
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