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Hoffen auf die Erleuchtung, Bienwald Backyard Ultra 2021

Hoffen auf die Erleuchtung, Bienwald Backyard Ultra 2021

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Warten auf die Erleuchtung, Bienwald Backyard Ultra 2021,

am Freitag 16.07.2021 fand in Kandel die 2.Ausgabe des Bienwald Backyard Ultra in Kandel statt. Der Modus in Kurzform: 6,709 km Rundkurs, Start zu jeder vollen Stunde, wer länger braucht ist raus, gewonnen hat wer am Schluss nur noch alleine am Start steht, und die letzte Runde dann noch komplett in der Zeit von 1 Stunde absolvieren kann.
Oft gibt es 2 Strecken, eine für Tags (die von 06:00 bis 21:00 Uhr) und eine die andere durch die Nacht gelaufen wird.

So war das z.B. bei der ersten Ausgabe des BBU in Kandel, die 2019 gelaufen wurde (2020 fiel der Lauf Coronabedingt zum Opfer) oder bei der „Big Dog's Satellite German Championship“ die 2020 an gleicher Stelle stattfand. Die beiden Strecken waren bei den vorig genannten Backyards identisch. Dieses Mal musste Veranstalter Michael Ohler kurzfristig umorganisieren, die ursprünglich wieder zum Einsatz kommende Nachtstrecke geht an einem Kanal entlang, der aufgrund der Regenfälle den angrenzende Weg unter Wasser gesetzt hat. Die gewohnte Tagstrecke auf Single-Trails durch den Wald war wiederum wegen Astbruchgefahr von Totholz zu gefährlich. Also ging des auf den breiteren naturbelassenen Forstwegen auf zwei Schleifen die durch ein Pendelstück verbunden waren. Die Fahrt nach Kandel war aufgrund des Wochenendverkehrs am Nachmittag stressig. Knapp eine 1 Stunde vor dem Start war ich endlich an der Grillhütte angekommen, wo jeder mit Wechselwäsche und privater Verpflegung, seinen persönlichen Platz belegen konnte. Beim Ausladen musste ich erschrocken feststellen, dass ich die große Box mit meinen bevorzugte Riegeln, Süßigkeiten und Salzigem am heimischen Tiefgaragenstellplatz stehen gelassen hatte. :klatsch: :peinlich: Alles verschmerzbar, nicht aber die starke Stirnlampe die mich ab 21:00 Uhr sicher durch den dunklen Wald bringen sollte. Aber unter Ultraläufern gibt es noch so was wie vorbehaltlosen Zusammenhalt und als ich meinem Platznachbarn mein anfängerhaftes Missgeschick beichtete, bekam ich sofort das freundliche Hilfsangebot seine Zweitlampe überlassen zu bekommen. Glück im Unglück. Ansonsten hätte ich nach 3 Stunden nach Hause fahren können. Dank dieser selbstlosen Hilfe ging mir ein Licht auf und ich durfte am Freitag nicht schon nach 3 Stunden wieder nach Hause fahren um mich gemütlich ins warme weiche Bett zu legen,sondern musste die ganze Nacht als "Erleuchteter" durch den finsteren Wald in Kandel trotten. Und auch das dringend notwendige Mückenspray durfte ich mitbenutzen. Noch nicht richtig dunkel, ging ich um 21:00 Uhr mit der geliehenen Hüftlampe auf die Runde und solange ich im Dunstkreis der ganzen „Tagscheinwerfer“ um mich herum lief war das noch machbar. Als ich mein ca. 1,5-2 km Wanderphase einlegte, war es plötzlich zapfenduster. Weil mit kleinen Licht einfach kein solche aufgehen wollte, als ich ins Lauftempo überging. Schemenhaft im Schein dieser gefühlten Kerze wackelte ich unsicher voran mit dem Versuch nicht ins strauchel zu geraten. Alles Zutaten für eine unvergessliche Nacht im romantischen Candelight waren gegeben, sofern ich aus diesem Wald binnen einer Stunde wieder auftauchen würde um dann schnurstracks kehrt zu machen zum nächsten Blindflug. Der Bericht wäre sicher spannender geworden, aber soweit kam es denn doch nicht, weil ein anderer Mitstreiter ein waches Auge auf mich hatte und dieses Elend nicht länger mit ansehen wollte. In Form seiner zweiten Stirnlampe, die ihrem Namen Ehre machte und das tat was Stirnlampe sollen. Licht ins Dunkel bringen. Die Nacht verlief danach sehr unspektakulär, ich spulte Runde um Runde ab und wurde trotz mangelnder musikalischer Untermalung (ja die Kopfhörer waren auch an anderem Ort und warteten dort ungehört auf ihren nächtlichen Einsatz :klatsch: ) nicht müde. Das lässt mich hoffen, dass es in Berlin und am Rennsteig mit voller nächtlicher Konzentration klappt.

Als es um kurz nach 5 wieder hell wurde, musste ich trotzdem feststellen: So richtig mein Tag wird das nicht, obwohl das Wetter ideal war, sonnig, nicht zu warm und leicht windig. Ich spürte eine bleierne Müdigkeit, der Akku war irgendwie leer. Körperlich lief es rund, aber ich konnte mich mental irgendwann nicht mehr aufraffen und beschloss nach 17 Runden, mit 114 km mit einem DNF, das außer dem „Last man standing“ jeder früher oder später bekommt, Schluss zu mache.
Ich habe in den nächsten 5 Wochen noch ein ordentliches Wettkampfprogramm vor mir und muss meine körperlichen Kräfte einteilen. Immerhin war dies mein 2.Lauf über mehr als 100 km dieses Jahr, der 1.Lauf durch die Nacht. Damit bin ich für die beiden anstehenden 100 Meiler körperlich und mental einigermaßen gerüstet. Der Sieger lief unglaubliche 44 Runden (also fast 2 Tage und Nächte) und hat damit sein Golden Ticket für eine Teilnahme beim Original Big Dog' s Backyard in Tenessee.*

Nächsten Samstag steht schon das nächste Event auf dem Programm. Der Heuchelbergtrail in Heilbronn-Leingarten, 50 km und 1400 hm. Ich werde berichten.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Hey Klaus
Danke für den Bericht, kann nicht alles optimal laufen, weder bei dir noch bei mir...
Alles Gute dir...
bis irgendwann irgendwo...

Liebe Grüße

Cornelius
Bestzeiten: 17.08.2019 Mauerweglauf 100 Meilen 19.36.35 Stunden. 08.09.2018 RUNWINSCHOTEN (Holland) 100 km 9:33.30. 16.06.2018 Karlsruher Nachtlauf 80 km 7:55:45. Marathon 3:22.10. HM 1:34:32. 10 KM 43:37
Laufberichte: www.corneliusrennt.de

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Hallo Cornelius,

stimmt da war ja noch was damals in Berlin bei dir :zwinker2:
Und ergänzend zu meinem Bericht, der letzte Satz verwirrt :peinlich: Der Heuchelbergtrail war gestern und ist, als Vorbereitung für einen möglichen Hitzelauf :confused: (Sonthofen, Berlin, Rennsteig) sicher nicht verkehrt gewesen. Und die Umgebung, bekannt vom Trolli, ist immer ein Läufle wert, die Trails haben schon Spaß gemacht.
forum/threads/127817-Nur-48-Stunden-und ... 3%9F/page9
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin
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