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Laufen durch anderen Sport ergänzen wegen Muskelschmerzen?

Laufen durch anderen Sport ergänzen wegen Muskelschmerzen?

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Hallo in die Runde,

ich hab vor einem Jahr angefangen, wieder zu laufen. Erst ab und zu und nur kurze Strecken, dann meist so 4 bis 6 km, vereinzelt auch 8km. Meist ca. 3 bis 4 mal die Woche.
Seit einem Monat laufe ich nun mehr, eigentlich täglich. 5 bis 6km. Am Sonntag auch mal das doppelte. Doch das tägliche Training ist vermutlich etwas zu viel für die Muskeln im Unterschenkel. Ich muss mich permanent bremsen, riskiere sonst heftigen Muskelkater und dann 1 bis 2 Tage kein Training mehr. Die Muskeln sind insgesamt der limitierende Faktor. Vom Kreislauf her ginge mehr. Die Muskeln geben aber oft weniger her.
Grade gestern wieder so ein Beispiel. Hab mich bewusst gebremst, 1km Einlaufen, dann zweimal je 1km schneller und 1km langsamer. Rein von der Ausdauer her wäre ein drittes Mal kein Problem gewesen und ich hätte auch Lust gehabt, das zu machen. Das habe ich aber gemieden weil ich weiss, dass das garantiert eine heftige Überlastung geworden wäre für die Beine. Und trotzdem hat es wieder Muskelkater gegeben, sodass ich nun heute nicht laufen kann.

Mal abgesehen von den Muskeln bekommt mir das tägliche Training aber ausgezeichnet, ich nehme langsam ab, fühle mich viel wohler, wacher, aktiver. Ich hab langsam den Verdacht, dass ich beim Laufen was zurückstecken muss den Muskeln zuliebe, und nun wieder 2, evtl auch mal 3 Tage mit Regenration für die am stärksten betroffenen Muskeln einbauen muss pro Woche. Ich möchte aber gerne statt völliger Ruhepause halt was Anderes machen, z.B Rennrad fahren.

Spricht etwas dagegen angesichts dessen, dass ich bisher von der eigentlichen Ausdauer nicht ans Limit komme?

Danke für eure Tipps und Grüsse

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Hallo :)
pulsedriver75 hat geschrieben:Doch das tägliche Training ist vermutlich etwas zu viel für die Muskeln im Unterschenkel.
Dieser Gedanke scheint gar nicht so abwegig zu sein :daumen:
pulsedriver75 hat geschrieben: Spricht etwas dagegen angesichts dessen, dass ich bisher von der eigentlichen Ausdauer nicht ans Limit komme?
Denke nicht.
Meine Empfehlung für die nächsten Wochen wäre nur jeden zweiten Tag zu laufen.
In den Tagen dazwischen wäre Rennradfahren gut möglich. Ebenso aber auch Powerwalking/flottes Gehen, da ich davon ausgehe, dass die Stoßbelastungen beim Laufen das Problem sein könnten.
Schwimmen ist auch gut als Ergänzuung zum Laufen.

Stabilitätstraining, Beweglichkeitstraining, Core-Training, damit bringst du auch etwas Abwechslung ins Training und bist nicht nur Cardiomäßig unterwegs.
Eigentlich alles, was dir als Sport Spaß macht, ich würde an den Tagen dazwischen halt nur Sportarten mit starken Stoßbelastungen vermeiden, da Laufen hier schon ordentlich reinhaut.


Nach spätestens 4 Wochen sollten die beschriebenen Wehwehchen weg sein.

Lieber jetzt etwas ändern als in eine ernsthafte Verletzung geraten.
Viele hier haben diese Erfahrung schon durch. Ob du sie auch sleber mchen möchtest hängt jetzt an dir :geil: :wink:

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pulsedriver75 hat geschrieben: Krafttraining oder Gymnastik ist hingegen nicht so mein Ding.
Muss ja auch nicht :daumen:

pulsedriver75 hat geschrieben:Danke für die Antwort. Ausserhalb von Ausdauersachen mache ich noch Tai Chi, das mache ich auch sehr gerne.
Ja, dann an den Tagen zwischen den Läufen ne Runde Rennrad oder Tai Chi.
Das ist garantiert eine tolle Mischung und damit erhälst du dir sicher den langfristigen Spaß dabei :daumen:

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Jeden Tag laufen (manchmal sogar 2x am Tag) ist eine feine Sache - für Spitzensportler, die anders ihre 200 km/Wo nicht unterbringen. Die aber - und das ist das Entscheidende - so ein Pensum gewöhnt sind und die vor allem auch sehr abwechslungsreich trainieren. Für dich ist das offensichtlich (noch?) nix. Als Freizeitläufer tut man sich so etwas eher nicht an. Und wenn, dann nur während sehr ausgeprägter Triningsspitzen vor einem Saisonhöhepunkt.
pulsedriver75 hat geschrieben:Meist ca. 3 bis 4 mal die Woche.
Seit einem Monat laufe ich nun mehr, eigentlich täglich. 5 bis 6km.

Das ist - von der Häufigkeit her - natürlich eine ziemlich heftige Steigerung, für die man sich normalerweise Monate bis Jahre Zeit lässt. Wenn die Probleme erst im letzten Monat aufgetreten sind, nachdem du auf 7x die Woche umgestellt hast, dann darfst du die Muskelschmerzen getrost als Warnung deines Körpers deuten, dass das entschieden zu viel ist. (Wenn sie schon vorher auftraten, war es einfach nur dumm, dann auch noch so zu steigern.)
pulsedriver75 hat geschrieben:etwas zu viel für die Muskeln im Unterschenkel.
Erzähl doch mal, wo genau es im Unterschenkel zwickt (hinten=Wade oder vorne=Fußhebermuskel). Dann kann man dir sagen, ob du ein Vorfuß- oder ein Fersenläufer bist und eruieren, ob da vielleicht etwas falsch läuft.
pulsedriver75 hat geschrieben:Die Muskeln sind insgesamt der limitierende Faktor. Vom Kreislauf her ginge mehr. Die Muskeln geben aber oft weniger her.
Wenig überraschend - der Kreislauf wird am schnellsten stärker, dann die Muskeln und - noch viel langsamer - Knochen, Knorpel und Sehnen. In letzterem tickt übrigens die nächste Zeitbombe. Diese Teile haben nämlich die blöde Angewohnheit, sich bei Überlastung nicht sofort mit Schmerz zu melden. Wenn sie es aber tun, ist es oft schon fast zu spät; zumindest sind dann umgehend drastische Entlastungsmaßnahmen angesagt.
pulsedriver75 hat geschrieben:ich nehme langsam ab, fühle mich viel wohler, wacher, aktiver.
Wunderbar, aber mach nicht den Fehler, die Verantwortung für dein Gewicht allein der Lauferei aufzubürden. Abgenommen wird hauptsächlich in der Küche, auch wenn Sport mit dazu beiträgt. Wenn du aber täglich laufen "musst", damit das Gewicht stimmt, dann läuft in der Küche was falsch. Zu schnelles Abnehmen sorgt übrigens dafür, dass dir Schwung und Ausdauer fehlen.

pulsedriver75 hat geschrieben:Ich hab langsam den Verdacht, dass ich beim Laufen was zurückstecken muss den Muskeln zuliebe, und nun wieder 2, evtl auch mal 3 Tage mit Regenration für die am stärksten betroffenen Muskeln einbauen muss pro Woche. Ich möchte aber gerne statt völliger Ruhepause halt was Anderes machen, z.B Rennrad fahren.
Es spricht nicht nur nichts dagegen, sondern das ist sogar höchst empfehlenswert. 3 bis max. 4x Laufen, 2x aerobes Crosstraining (Radeln, Schwimmen, Steptrainer etc.), 1x laufspezifisches Ganzkörper-Krafttraining wäre viel besser als 7x laufen. Jedoch: An einem Tag der Woche solltest du mal gar nichts tun. Steht schon in der Bibel. :wink:

Noch eins: Bei einer derart voll gestopften Sportwoche solltest du ganz besonders darauf achten, dass du (auch innerhalb der einzelnen Disziplinen) sehr abwechslungsreich trainierst - dein Kopf ermüdet nämlich genauso wie dein Körper.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Die Muskelschmerzen traten erst ca. 1 Woche nach Umstellung auf tägliches Training auf. Vermeiden bei täglichem Training kann ich sie nur, wenn ich auf alles schnelle verzichte und nicht zu weit gehe. Also die 5km in der Pace, die ich auf 10km machen kann. Wenn ich was Schnelles gemacht habe, merke ich das dann sofort. An schnellen Sachen im letzten Monat habe ich nur 4 gemacht: Einmal je 5km und 10km zum schauen, wo ich stehe, einmal ein Training mit 8x 1 Minute schnell mit langsam dazwischen und dann eben gestern die zwei schnelleren km.

Was weh tut? letzte Woche war es eher vorne an der Innenseite vom Unterschenkel, beide Beine. Die Woche davor war es im Fuss, Innenseite, etwas vor dem Sprunggelenk. Aber beides nicht heftig. Jeweils am Morgen danach wieder OK, sodass ich langsam eine Runde machen konnte. Ohne hohe Belastung, halt nochmal 20 bis 30 Sekunden langsamer pro km. Nach 2 Tagen so war es dann wieder belastbarer. Merke ich beim Loslaufen schon nach wenigen hundert Metern, ob es passt. Wenn es noch nicht gut ist, laufe ich irgendwie "unrund". Jetzt nach gestern ist es die rechte Wade, tat heute auch am Tag nach dem Training noch was weh, also schaue ich heute auf meine Trainingsstrecke am Fluss runter, anstatt zu laufen.

Abnehmen geht nicht irre schnell mit dem Training, komme auf ca. 1kg in 2 Wochen. Ist für mich eher ein schöner Nebeneffekt. Ich kann 3 volle Malzeiten essen was ich mag, meide nur den Snack dazwischen, und nehme langsam ab.

Bin halt wirklich mehr aus Freude am Laufen. Zum Laufen gekommen bin ich wieder, weil meine typischen Fahrradstrecken oft doch 60 bis 90 Minuten gehen und ich diese Zeit nicht so oft in der Woche aufwenden kann. Laufen ist da halt unkomplizierter und kürzer. Und mit dem Laufen kam dann auch die Freude daran wieder.
Hab bis jetzt nicht so viel über genaues Training nachgedacht, sondern mehr nach Körpergefühl. Das einzige, was ich seit 1 Monat zusätzlich mache, ist, dass NRC beim Lauf aktiv ist, das gibt mir zumindest jeden km eine Rückmeldung, ob ich zu sehr forciere oder nicht. Und halt jetzt bisher zwei Läufe mit schnelleren Einheiten dabei, um irgendwann auch wirklich schneller zu werden.

Bin schon etwas überrascht, wie einfach es ist, beim Laufen etwas zu überlasten. Auf dem Fahrrad konnte ich mich auch mal problemlos von der Ausdauer her auspumpen, ohne dann dann am nächsten Morgen gleich dies oder das noch weh tat. Wenn ich gestern den dritten schnellen km hingegen noch gemacht hätte, so wie ich eigentlich Lust dazu gehabt hätte, dann wäre jetzt wohl für 1 oder 2 Wochen Pause. Einfach so, nur von 3mal 1km forciert (aber nicht völlig am Limit). Und während des Laufs tut es noch nicht weh...

Einen Saisonhöhepunkt oder Wettkämpfe habe ich nicht. Ich laufe aus Freude. Jetzt wo es noch warm ist, ist natürlich auch das Rennrad problemlos einer Alternaitve, unter 5 Grad wird das dann aber eng. Laufen geht auch noch bis zu ein paar Minusgraden problemlos, drunter lasse ich dann auch das sein. Daher hoffe ich, dass ich bis zum Winter dann doch so weit bin, dass ich jeden Tag etwas laufen kann. Und wenn es reduzierte Strecke ist.

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pulsedriver75 hat geschrieben:
Bin schon etwas überrascht, wie einfach es ist, beim Laufen etwas zu überlasten. Auf dem Fahrrad konnte ich mich auch mal problemlos von der Ausdauer her auspumpen, ohne dann dann am nächsten Morgen gleich dies oder das noch weh tat.
Tja, auf dem Fahrrad ist es halt Sport im Sitzen. Da muß das Rad Deine 80KG tragen und nicht die Beine etc.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Tja, auf dem Fahrrad ist es halt Sport im Sitzen. Da muß das Rad Deine 80KG tragen und nicht die Beine etc.

WOhl wahr. und die Bewegung, die dann doch weniger Stösse hat. Zumal ich ja kaum Gelände fahre.

Also. Erstmal Laufen reduzieren, auch wenn ich grade so stolz war, dass gestern die 100km im August schon voll waren.
Im Hinblick auf die kältere Jahreszeit werde ich mir dann aber was überlegen müssen, wie ich doch wieder häufiger rennen kann. Eine Varainte wäre natürlich auf jegliche Art besonders hoher Belastung wie Intervall Training oder mal 5km auf Zeit laufen zu verzichten, dann kann ich definitiv öfters laufen, als wenn ich auch ab und zu sowas mache. Anderseits bringen einen die Sachen sinnvoll dosiert auch weiter.

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Jetzt muss ich doch mal deine technischen Daten abfragen:
  • Alter
  • Gewicht/Größe
Regenerationsbedarf ist natürlich altersabhängig.
pulsedriver75 hat geschrieben:Die Muskelschmerzen traten erst ca. 1 Woche nach Umstellung auf tägliches Training auf. Vermeiden bei täglichem Training kann ich sie nur, wenn ich auf alles schnelle verzichte und nicht zu weit gehe. Also die 5km in der Pace, die ich auf 10km machen kann. Wenn ich was Schnelles gemacht habe, merke ich das dann sofort. An schnellen Sachen im letzten Monat habe ich nur 4 gemacht: Einmal je 5km und 10km zum schauen, wo ich stehe, einmal ein Training mit 8x 1 Minute schnell mit langsam dazwischen und dann eben gestern die zwei schnelleren km.
Wenn das halbwegs über den Monat verteilt war, sollten nach einem Jahr Lauftraining diese etwas schnelleren Einheiten eigentlich nichts ausmachen.

Als zentraler Punkt kristallisiert sich für mich die abrupte Steigerung von 3 bis 4 Einheiten pro Woche auf praktisch täglich heraus. Das ist schon ein großer Schritt, selbst wenn du dabei einzelne Einheiten verkürzt hast. Das würde ich sofort rückgängig machen und wieder auf drei Einheiten reduzieren. (3 statt 4, weil nun ja Beschwerden auftreten). 3 Einheiten sind genug, um deine Form mindestens zu erhalten.
pulsedriver75 hat geschrieben:Was weh tut? letzte Woche war es eher vorne an der Innenseite vom Unterschenkel, beide Beine. Die Woche davor war es im Fuss, Innenseite, etwas vor dem Sprunggelenk. Aber beides nicht heftig. Jeweils am Morgen danach wieder OK, sodass ich langsam eine Runde machen konnte. Ohne hohe Belastung, halt nochmal 20 bis 30 Sekunden langsamer pro km. Nach 2 Tagen so war es dann wieder belastbarer. Merke ich beim Loslaufen schon nach wenigen hundert Metern, ob es passt. Wenn es noch nicht gut ist, laufe ich irgendwie "unrund".
Also ein Sammelsurium von wechselnden Problemen, aber welches davon könnte ein Gefühl von "Muskelkater" erzeugen? Die Sache mit der Innenseite Unterschenkel könnte nach Schienbeinkantensyndrom (engl. shin splint) riechen - typisches Überlastungssyndrom, aber ernst zu nehmen. Such mal im Netz, ob das auf dich passt.
pulsedriver75 hat geschrieben:Jetzt nach gestern ist es die rechte Wade, tat heute auch am Tag nach dem Training noch was weh
Das kann natürlich eine Folge der vorherigen Wehwechen sein. Wenn es irgendwo zwickt, versucht man unbewusst, seinen Laufstil daran anzupassen, um den Schmerz zu vermeiden. Und dabei kann man dann leicht "unschuldige" Stellen überlasten, die diese Bewegung nicht gewöhnt sind. Der Wade kann man oft ganz gut mit Dehnungsübungen und einer Behandlung mit 'ner Faszienrolle (o.ä.) helfen.

Aber alles schreit danach, die Laufbelastung erstmal wieder zurückzudrehen.
pulsedriver75 hat geschrieben:Abnehmen geht nicht irre schnell mit dem Training, komme auf ca. 1kg in 2 Wochen. Ist für mich eher ein schöner Nebeneffekt. Ich kann 3 volle Malzeiten essen was ich mag, meide nur den Snack dazwischen, und nehme langsam ab.
Ist OK. Aber es ist ein Kaloriendefizit von ca. 500 kcal/Tag. Sicher keine Mangelernährung (vorausgesetzt, dass du dich vielseitig und vollwertig ernährst) aber auch nichts für Weltrekorde. Also Geduld haben, was Trainingserfolge angeht.
pulsedriver75 hat geschrieben:Hab bis jetzt nicht so viel über genaues Training nachgedacht, sondern mehr nach Körpergefühl.
Must du auch nicht, das Körpergefühl ist vollkommen ausreichend. Und es hat ja schon Alarm geschlagen - jetzt musst du halt die richtigen Schlüsse draus ziehen.
pulsedriver75 hat geschrieben:Bin schon etwas überrascht, wie einfach es ist, beim Laufen etwas zu überlasten.
Ja, das kann schnell gehen. Deshalb ist es klug sich vorher über ein paar einfache Prinzipien zu informieren. Aber nirgends wirst du den Tipp finden, die Zahl deiner Trainingseinheiten von jetzt auf gleich zu verdoppeln.
pulsedriver75 hat geschrieben:Auf dem Fahrrad konnte ich mich auch mal problemlos von der Ausdauer her auspumpen, ohne dann dann am nächsten Morgen gleich dies oder das noch weh tat.

Vergleiche mal die Bewegungen beim Radeln und beim Laufen, insbesondere was Stoßbelastungen angeht. Dann fällt's dir wie Schuppen von den Augen. :wink:

Kopf hoch, das wird schon wieder, wenn du jetzt klug reagierst. Und deine Absicht, einige Laufeinheiten durch Crosstraining zu ersetzen, geht absolut in die richtige Richtung.

P.S.: Normalerweise könnte man auch einen Besuch beim Sportarzt empfehlen. Aber der dürfte sich auch erstmal mit einem lapidaren "Reduzieren Sie erstmal die Laufeinheiten" aus der Affäre ziehen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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pulsedriver75 hat geschrieben:Also. Erstmal Laufen reduzieren, auch wenn ich grade so stolz war, dass gestern die 100km im August schon voll waren.
Im Hinblick auf die kältere Jahreszeit werde ich mir dann aber was überlegen müssen, wie ich doch wieder häufiger rennen kann.

Wenn du klug handelst und jetzt erstmal die Wehwechen auskurierst, dann spricht überhaupt nichts dagegen, im November oder Dezember wieder 100 km oder mehr zu laufen. Dazu musst du doch lediglich 25 km pro Woche laufen. Und das ist mit 3 oder 4 Einheiten allemal möglich, wenn du erstmal wieder völlig schmerzfrei bist.
pulsedriver75 hat geschrieben:Eine Varainte wäre natürlich auf jegliche Art besonders hoher Belastung wie Intervall Training oder mal 5km auf Zeit laufen zu verzichten, dann kann ich definitiv öfters laufen, als wenn ich auch ab und zu sowas mache. Anderseits bringen einen die Sachen sinnvoll dosiert auch weiter.
Falsch! Aber der Reihe nach und zwar in drei Häppchen zerlegt:
pulsedriver75 hat geschrieben:Eine Varainte wäre natürlich auf jegliche Art besonders hoher Belastung wie Intervall Training oder mal 5km auf Zeit laufen zu verzichten...
Ja und zwar so lange, bis die Probleme weg sind und in der Zeit eben nicht öfter laufen.
pulsedriver75 hat geschrieben:dann kann ich definitiv öfters laufen, als wenn ich auch ab und zu sowas mache.
Bevor du öfter laufen kannst, müssen die Probleme weg sein. Und wenn sie weg sind (aber erst dann), kannst du dein Wochenpensum langsam aufbauen.
pulsedriver75 hat geschrieben:Anderseits bringen einen die Sachen sinnvoll dosiert auch weiter.
Ja, aber nur wenn du die Probleme im Griff hast. Sonst bringen die "Sachen" dich - egal wie dosiert - auf direktem Weg in die Grütze.

Ich selbst laboriere seit Anfang des Jahres an einer chronischen Achillesgeschichte herum und bin ein halbes Jahr lang nur quälend langsam herum geschlurft. Erst jetzt kann ich ganz allmählich mal etwas Tempo einstreuen und bin glücklich wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum. Aber es hätte mir doch nichts genützt, unter Verweis auf meine eigentlichen Ziele für dieses Jahr schon im März wieder Gas zu geben. :noidea:

Geduld ist erste Läuferpflicht - insbesondere bei Verletzungen/Überlastungen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Keine Sorge, ich lauf schon nicht gleich wieder los. Morgen war eh Ruhetag eingeplant, hab heute den zweiten Pieks bekommen.

Ich bin 46, 187 gross und wiege im Moment ca. 83kg. Wäre aber schön, wenn noch was Fett weg ginge und ich so auf 72 bis 75 runter käme. Tiefer muss es gar nicht, selbst wenn das dann rein fürs Laufen noch schneller sein sollte?

Also die Anzahl Einheiten fahre ich erstmal runter. Dafür suche ich mir nun eine Strecke, die ich mit dem Rennrad in 30 bis maximal 40 Minuten schaffe, dann hab ich einen Ersatz.

Ich hoffe doch sehr, dass die aktuelle Sache bald wieder weg ist. Wirklich schlimm weh tut es nicht, das könnte wirklich morgen oder übermorgen wieder gut sein. Und dann mach ich erstmal eine Woche mit weniger Einheiten. Vielleicht dochmal auch erst eine Woche ohne schnelle Elemente, schauen, wie das dann geht. Dann platziere ich, wenn die eine Woche mit weniger Einheiten gut geht, wieder ein schnelles in der Woche darauf. Ich hab bisher zwischen zwei schnellen Elementen auch immer mindestens 5 Tage gehabt ohne solche.

Solange das noch was weh tut, werde ich sicher nicht laufen gehen, das ist klar.

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Klingt gut. :daumen:

Die Nennung des Alters war jetzt doch nicht ganz unwichtig. Du wirst es gar nicht gerne hören, aber es ist trotzdem so: Jenseits der 40 musst du tatsächlich zunehmend auf genügend Regeneration achten. Du wirst deine Leistungen zweifellos noch sehr beachtlich steigern können, aber der Kadaver braucht einfach mehr Erholung. Und das Geheimnis der Leistungssteigerung (egal ob Distanz und/oder Tempo) ist das ausgewogene Verhältnis zwischen Anstrengung und Erholung. Wobei Erholung das ist, was sich in deiner jeweiligen Verfassung als erholsam erweist - das kann sein ein absolut fauler Tag, ein Tag mit leichtem Crosstraining oder auch ein leichter lockerer Lauf (ohne deine aktuellen Probleme wäre das bei dir wohl etwas wie 5 km gemütlich). Immer nur Ballern ohne Erholung führt nicht zur Verbesserung, sondern ins Desaster.

Vor mir liegt ein Buch von Pete Pfitzinger ("Faster Road Racing"), wo er dem Altern ein ganzes Kapitel widmet. Good news: Da ist die Rede nicht von "old runners", sondern von "master runners" - klingt doch gleich viel versöhnlicher, oder? :D

Dort definiert er den Bedarf an "Erholungstagen" (gleiche Definition wie bei mir oben) abhängig vom Alter. Für deine Altersgruppe (46 bis 55) sieht er 1 bis 2 solcher Erholungstage - und zwar zusätzlich zu dem, was ein Jungspund unter 36 J. an Erholung benötigt, je nachdem welche harte Einheit vorher abgeleistet wurde. Schon von daher ist klar, dass man als Späteinsteiger nicht einfach 7x die Woche losballern kann, sondern sich an seine Grenzen langsam hertasten muss.

Natürlich ist das alles sehr individuell und bei einem selbst sowieso immer gaaaaanz anders. :D Wollte nur mal den generellen Trend aufzeigen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Für die #4 gilt, was ich oben schon sagte: Dehnen und Faszienrolle (außerhalb akuter Schmerzzustände). Zum Rest habe ich keine spezifischen Erfahrungen. Wegen der wechselnden Verortung und der diskutierten Gesamtumstände halte ich eine Überlastung für die wahrscheinlichste Ursache, also erstmal dort ansetzen.

Gute Besserung! :winken:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Hab dann doch noch einen Tag länger mit Laufen pausiert. Weil es dann ab und zu doch noch mal kurz etwas weh tat, z.B. beim Treppensteigen. heute wieder das erste Mal 5km gelaufen, ohne Schmerzen, hat Freude gemacht. Gestern und Vorgestern war ich dafür auf dem Rennrad.

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So ganz perfekt ausgeheilt ist es immer noch nicht. Mehr als zweimal laufen war ich noch nicht wieder, und das je nur 5km. Noch keine schnelle Einheit. Die Leistung über 5km ohne zu pushen lässt aber vermuten, dass ich zumindest nicht langsamer geworden bin. War sogar gegen Ende etwas schneller geworden als am Anfang beim letzten Lauf, wenn auch nur wenige Sekunden pro km. Und die Wade tut nach so einem Lauf nicht mehr oder häufiger weh als vorher. Während des Laufens spüre ich eh nichts, was mich aber auch nicht verwundert, denn genauso habe ich mir das ja auch zugezogen. Ich hab an dem Tag während der zwei schnellen km wirklich gar nichts gemerkt.

Radfahren geht nach wie vor gut, da ist das Bein im Klickpedal geführt und die Hauptlast tragen die Oberschenkel. Also weiter mit mehr auf dem Rad, zwischen jedem Lauf 1 bis 2 Tage ohne Laufen, und nicht mehr als die 5km.

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Heute ging es viel besser, und auf dem ersten km Laufen zeigte sich, dass die Beine auch wieder richtig fit sind. War was zu schnell auf dem ersten km, hab mich dann aber spontan entschieden, nicht zurückzunehmen, sondern mit gleicher Anstrengung weiter zu laufen. Bin dann zwar nach 3km doch spürbar langsamer geworden, wollte da dann nicht zu sehr pushen. Es ist auch so mit genau 22 Minuten über 1:30 schneller gewesen als meine bisherige Bestzeit über 5km.

Hab auch noch eine weitere mögliche Ursache gefunden. Bisher hatte ich nicht so auf die Schrittfrequenz geachtet. Waren meist so 157 bis 159, wenn ich die alten Läufe in NRC anschaue. Je nach Quelle wo ich nachlese schon etwas zu wenig bis am unteren Ende des sonnvollen Bereiches. Nun achte ich mehr darauf, die letzten beiden Läufe ohne hohes Tempo waren bei 164, heute habe ich 169 gehabt. Ich hoffe, dass ich mit etwas mehr Schrittfrequenz auch die Belastung noch etwas runter bekomme. Wenn ich die 170 auch für die Läufe unterhalb des Limits anpeile, dann wäre das doch eine Hilfe, oder?

Generall scheint die Kombination Radfahren und Laufen sehr gut zu funktionieren. Hatte davor doch öfters was müde Beine beim Laufen und schon auf dme ersten km gemerkt, dass es mal wieder einiges langsamer wird. Das ist nun komplett weg. Die beiden Läufe am Dienstag und am letzten Samstag über 5km waren fast auf die Sekunde gleich schnell, bei gefühlt gleicher Last. Davor konnte das durchaus um eine Minute auf die 5km oder mehr variieren.

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pulsedriver75 hat geschrieben:Hab auch noch eine weitere mögliche Ursache gefunden. Bisher hatte ich nicht so auf die Schrittfrequenz geachtet. Waren meist so 157 bis 159, wenn ich die alten Läufe in NRC anschaue. Je nach Quelle wo ich nachlese schon etwas zu wenig bis am unteren Ende des sonnvollen Bereiches. Nun achte ich mehr darauf, die letzten beiden Läufe ohne hohes Tempo waren bei 164, heute habe ich 169 gehabt. Ich hoffe, dass ich mit etwas mehr Schrittfrequenz auch die Belastung noch etwas runter bekomme. Wenn ich die 170 auch für die Läufe unterhalb des Limits anpeile, dann wäre das doch eine Hilfe, oder?
Ich halte gar nichts von solchen Experimenten. Ich wollte mal die Belastung meiner Achillessehne senken, indem ich die Schrittfrequenz erhöhe. Dabei bin ich offenbar in eine derart bescheuerten Laufstil verfallen, dass es mir die hintere Oberschenkelmuskulatur am Beckenansatz lädiert hat. War richtig übel und hat sich lange hingezogen. Eine bessere Lauftechnik trainiert man langfristig durch (richtig) schnelles Laufen in Form von schnellen Wiederholungen, bei dir z.B. 8 x 400m @4:00/km mit genügend langen Trabpausen zur Erholung. Natürlich färbt das erst über die Zeit auf die normalen Dauerläufe ab, ist aber der bessere Weg, da er auf alle Aspekte der Lauftechnik wirkt und nicht willkürlich einen x-beliebigen Parameter verdreht wie die Schrittfrequenz.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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pulsedriver75 hat geschrieben: Wenn ich die 170 auch für die Läufe unterhalb des Limits anpeile, dann wäre das doch eine Hilfe, oder?
Keine Ahnung. Ich habe immer den Läufer vor mir angepeilt, ohne auf die Pulsuhr zu achten und die Schritte zu zählen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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RunningPotatoe hat geschrieben:Ich halte gar nichts von solchen Experimenten. Ich wollte mal die Belastung meiner Achillessehne senken, indem ich die Schrittfrequenz erhöhe. Dabei bin ich offenbar in eine derart bescheuerten Laufstil verfallen, dass es mir die hintere Oberschenkelmuskulatur am Beckenansatz lädiert hat. War richtig übel und hat sich lange hingezogen. Eine bessere Lauftechnik trainiert man langfristig durch (richtig) schnelles Laufen in Form von schnellen Wiederholungen, bei dir z.B. 8 x 400m @4:00/km mit genügend langen Trabpausen zur Erholung. Natürlich färbt das erst über die Zeit auf die normalen Dauerläufe ab, ist aber der bessere Weg, da er auf alle Aspekte der Lauftechnik wirkt und nicht willkürlich einen x-beliebigen Parameter verdreht wie die Schrittfrequenz.
Danke für die Erklärung. Aber kann es nicht auch sein, dass ich vorher einfach einen schlechten Laufstil hatte? Auch die 164 bzw 169 sind ja nun noch keine hohen Schrittfrequenzen.
Ich hab bisher ein solches Training mit 8 Wiederholungen gemacht, da bin ich aber etwas anders gelaufen. 1 Minute schnell, 2 Minuten Erholung. Das Tempo war da teils schnell als die 4 Minuten, teils aber auch was langsamer, vorallem die mittleren schnellen Teile waren einiges langsamer.

Die 400m Intervalle (und auch die 8x 1 Minuten, die ich gemacht habe), sind die nicht eher für schnelle 5km gedacht? Ich hatte bisher eher auf die Trainingspläne für 10km geschaut und da sieht man häufiger 800m oder 1000m Intervalle. Für 400 oder 800m muss ich auf die Laufbahn, da war nicht noch nie. Wir hätten zwar eine in der Nähe, 10 Minuten im Einlauftempo bis dort...
1000m ist hingegen trivial mit NRC, Handy hinten am Rücken in der Tasche, das sagt mir jeden km an, was Sache ist. Das kann ich eigentlich auf jeder ebenen Strecke machen, ist was schöner als auf der Bahn.

Ich bin jetzt erstmal happy, dass die Wade die ungeplante schelle Runde heute gut weggesteckt hat. Nächste Woche wage ich dann auch mal wieder einen 10km Lauf. Da habe ich noch eher Respekt davor, dass es wieder Probleme geben könnte.

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bones hat geschrieben:Keine Ahnung. Ich habe immer den Läufer vor mir angepeilt, ohne auf die Pulsuhr zu achten und die Schritte zu zählen. :D
Pulsuhr habe ich auch nicht. Leider ist das mit dem Läufer vor mir genauso - den gibt es eben auch nicht. Ich schaue während des Laufens auch nicht aufs Handy, die Schrittfrequenz sehe ich immer erst nachher. Was ich jedoch habe ist jeden km eine Ansage, wie lange ich schon gelaufen bin und den km Durchschnitt über den ganzen bisherigen Lauf.

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pulsedriver75 hat geschrieben: Bisher hatte ich nicht so auf die Schrittfrequenz geachtet.
Das kannst du so auch beibehalten. Klar, die Sporuhren messen die Schrittfrequenz eh mit, aber hier würde ich mich nich unnötig verrückt machen.

pulsedriver75 hat geschrieben: Waren meist so 157 bis 159, wenn ich die alten Läufe in NRC anschaue. Je nach Quelle wo ich nachlese schon etwas zu wenig bis am unteren Ende des sonnvollen Bereiches.
Prinzipiell gibt es Untersuchungen über Schrittfrequenzen von guten Läufern, das stimmt. Und in der Tat sind Schrittfrequenzen von 160 recht gering. Geht mir aber auch so und ich habs bislang auch überlebt.
Ich würde an soetwas nicht isoliert arbeiten.
Weitertrainieren, nicht übertreiben und dann wird das schon :daumen: :nick: :daumen:

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Klar, mit der Frequenz alleine kann man wohl nur mutmassen. Man weiss zwar, dass zu lange schritte irgendwann zum Aufsetzen auf die Ferse führen und dass das mehr belastet, aber ob das bei mir schon bei knapp 160 passiert ist, ist schwer zu sagen. Gewissheit würde wohl nur eine Laufanalyse bringen. Oder kann man das auch an den Schuhen erkennen? Leider habe ich die davor schon ca. 3 Jahre für ab und zu Spaziergänge genutzt, die Abnutzung ist halt nicht komplett durch Jogging entstanden. Für eine Laufanalyse (jenseits vom Thema welcher neue Schuh würde passen beim Sporthändler) bin ich doch eh noch nicht weit genug, das ist doch eher was für richtig gute Läufer, oder?
Anderseits muss ich sagen: Die ersten beiden km heute mit der etwas höheren Frequenz fühlten sich leicht an, danach hat das hohe Tempo dann halt was Tribut gefordert. Solange es auch so Spass macht und es mir leicht fällt, und sich nicht neue Schmerzen einstellen, warum nicht in dem Bereich laufen? Ich war selbst überrascht, wie gut es lief. Dienstag vor einer Woche, als ich mir diese Geschichte in der Wade zugezogen hab, bin ich die beiden schnellen km mit 4:25 und 4:37 gelaufen. Und heute bin ich erst nach 3km auf das Tempo runtergefallen.

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pulsedriver75 hat geschrieben:Aber kann es nicht auch sein, dass ich vorher einfach einen schlechten Laufstil hatte? Auch die 164 bzw. 169 sind ja nun noch keine hohen Schrittfrequenzen.
Kann sein oder auch nicht. Aber was hat das mit der Schrittfrequenz zu tun? Zu jedem Tempo, welches du (du ganz persönlich) anschlägst, ruft dein Körper ein eingespeichertes Bewegungsprogramm ab. Bei schnellem Tempo hat er nicht viele Variationsmöglichkeiten - alles muss passen, damit du das Tempo schaffst und durchhältst. Das ist dann die für dich und deinen Trainingszustand mögliche und optimale Lauftechnik. Wenn deine Schrittfrequenz kürzer ist als bei manchen Eliteläufern, dann hat das eine Ursache. Die könnte - Achtung Schuss ins Blaue! - darin liegen, dass du keinen ordentlichen Knie- und Fersenhub hast und infolgedessen die Unterschenkel nicht waagerecht nach vorne bringst, sondern mehr senkrecht, d.h. das Bein bleibt bei der Vorwärtsbewegung eher gestreckt, der Fuß schlurft nur knapp über dem Boden nach vorne. Solch ein langes Pendel zu bewegen und abzubremsen kostet mehr Energie als ein zweigliedriges Pendel, dessen Gesamtlänge durch die Beugung des Knies drastisch verkürzt ist. Wenn du bei dieser hypothetischen Ausgangslage einfach nur die Schrittfrequenz erhöhst, vergrößerst du die Beschleunigungs- und Bremsmomente für dieses gestreckte Pendel. Genau das war mein Verderben. Wenn du aber ganzheitlich an Kraft und Beweglichkeit arbeitest (Rumpfstabi + Lauf-ABC + schnelle Wiederholungen), dann arbeitest du an deinen ursächlichen Defiziten und dokterst nicht isoliert an einzelnen Symptomen herum.
pulsedriver75 hat geschrieben:Ich hab bisher ein solches Training mit 8 Wiederholungen gemacht, da bin ich aber etwas anders gelaufen. 1 Minute schnell, 2 Minuten Erholung. Das Tempo war da teils schnell als die 4 Minuten, teils aber auch was langsamer, vorallem die mittleren schnellen Teile waren einiges langsamer.
Ich habe mich bei der Nennung des Tempos 4:00/km einfach mal an deine aktuelle Bestzeit 22:00 über 5000m gehalten. Dafür spuckt der Laufzeiten-Rechner, der sich an J. Daniels orientiert, ein Tempo für Wiederholungsläufe von 96.7s auf 400m aus. Diese Laufabschnitte sollen 1 bis 2 min. dauern, bei dem Tempo also 250 bis 500m. Auf jeden Fall sollen sie aber vollkommen locker und unverkrampft sein, damit sich eine saubere Technik herausbilden kann. Die Trabpausen sollen für eine vollständige Erholung sorgen, dürfen also gerne 2 oder 3 mal so lange dauern wie die Laufabschnitte; das ganze hat also nix mit VO2max-Intervallen zur Verbesserung der Sauerstoffaufnahme zu tun.
pulsedriver75 hat geschrieben:Die 400m Intervalle (und auch die 8x 1 Minuten, die ich gemacht habe), sind die nicht eher für schnelle 5km gedacht?
Es ist wie in der Musik: Die Pausen machen den Unterschied. Für schnelle 5k muss man eben auch am VO2max arbeiten, z.B. mit Intervallen von 2 bis 5 min. Dauer (Tempo bei dir 4:17/km, also z.B. 400m in 1:43 bis 1200m in 5:08). Aaaaber - anders als oben für die Wiederholungen ausgeführt, sind die Pausendauern kürzer als die Laufabschnitte und sorgen nur unvollständig für Erholung. Das treibt deinen Puls im Verlauf der Einheit ziemlich hoch und dient einem völlig anderen Zweck als der Verbesserung der Lauftechnik.
pulsedriver75 hat geschrieben: Ich hatte bisher eher auf die Trainingspläne für 10km geschaut und da sieht man häufiger 800m oder 1000m Intervalle. Für 400 oder 800m muss ich auf die Laufbahn, da war nicht noch nie. Wir hätten zwar eine in der Nähe, 10 Minuten im Einlauftempo bis dort...
1000m ist hingegen trivial mit NRC, Handy hinten am Rücken in der Tasche, das sagt mir jeden km an, was Sache ist. Das kann ich eigentlich auf jeder ebenen Strecke machen, ist was schöner als auf der Bahn.
Aah, habe nicht bedacht, dass du mit dem Handy unterwegs bist. Meine obigen Vorschläge kannst du natürlich problemlos nach Zeit statt nach KM machen. Also z.B. 90s W-Tempo, 3 bis 5 min. traben. Tempo auch eher nach Gefühl - ein gutes Stück schneller als bei deiner 5er PB, aber auch nur so, dass du die Laufabschnitte gut durchhältst - entscheidend ist nicht das Tempo in seinen letzten Dezimalstellen, sondern dass du ein unverkrampftes, schnelles Laufgefühl hast. Mit einem simplen Piepser alle 90s kannst du sowohl die Laufabschnitte bemessen als auch (2 bis 3 mal Pieps abwarten) die Trabpausen.
pulsedriver75 hat geschrieben:Ich bin jetzt erstmal happy, dass die Wade die ungeplante schelle Runde heute gut weggesteckt hat. Nächste Woche wage ich dann auch mal wieder einen 10km Lauf. Da habe ich noch eher Respekt davor, dass es wieder Probleme geben könnte.
Wie wär's denn mal mit langsam rantasten statt immer on/off? Erstmal für 2 Wochen lang ein paar moderate Läufe von 5 bis 7 km konsolidieren und dann langsam hochfahren auf 10km. Dauert zwar etwas länger, geht aber schneller als wenn du jetzt die Brechstange auspackst und dann wieder wochenlang rumhumpelst.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Vielen Dank, Christoph.

Für 8x 1 Minute schnell und jeweils 2 Minuten "pause" dazwischen hab ich sogar einen vordefinierten Lauf im NRC. Den hab ich auch schon mal gemacht. Die schnellen Sachen waren da bei ca. 3:50 bis 4:15, die "Pausen" dazwischen bin ich mit einem Tempo von ca. 5:20 bis 5:30 pro km gelaufen. Leider halt sehr grosse Varianz bei den schnellen Teilen, war mein aller erstes Training mit schnellen Einheiten.
Bin aber auch neugierig auf die Laufbahn, vielleicht geh ich auch einfach mal da hin. Alles mal probieren.

Grundsätzlich sind 10 bis 11km kein Neuland. Das bin ich den letzten Monat bereits 4mal gelaufen und davor oft schon 8km. Und bin das eigentlich immer ziemlich konstant gelaufen, kaum ein Einbrechen der Zeiten zum Schluss.
Sauber ausgeheilt sollte da eher nichts gegen sprechen, das wieder zu tun, oder? Letztlich kam die Überlastung ja nicht von den 10km alleine, sondern davon, dass ich jeden Tag gelaufen bin. Ich gehe nur nicht sofort wieder an die 10km ran, weil ich noch nicht weiss, ob das Bein wieder 100% da ist, oder doch nur 90%. Auch die schnellen 5km heute waren nicht geplant, heute ging es einfach unerwartet gut.

Wegen der Unsicherheit bezüglich Ausheilung bin ich am Sonntag keine 10km gelaufen, wie sonst zuletzt immer am Sonntag, sondern hab statt dessen eine längere Radtour gemacht. Und auch diesen Sonntag gibt es noch keine 10km, das ist klar. Nach den schnellen 5km heute mache ich sicherheitshalber 2 Tage mit dem Rad.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Aha, und dann nur noch völlig hilflos rumgestolpert, wenn du aus Versehen mal in Führung gerietst? :teufel:
Das hätte ich gerne mal erlebt (ok, einmal ist es passiert :zwinker5: ).
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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pulsedriver75 hat geschrieben:Für 8x 1 Minute schnell und jeweils 2 Minuten "pause" dazwischen hab ich sogar einen vordefinierten Lauf im NRC. Den hab ich auch schon mal gemacht. Die schnellen Sachen waren da bei ca. 3:50 bis 4:15, die "Pausen" dazwischen bin ich mit einem Tempo von ca. 5:20 bis 5:30 pro km gelaufen. Leider halt sehr grosse Varianz bei den schnellen Teilen, war mein aller erstes Training mit schnellen Einheiten.
Die Frage ist, was der Zweck dieser 8 x 1 min. war und wie es sich anfühlte. Wenn es darum ging, das "mit Hängen und Würgen zu schaffen" und es gegen Ende der Einheit verdammt schwierig wurde, dann wirst du vermutlich nur darauf geachtet haben, nicht abzukacken. Wenn es aber soweit o.k. war, dass es zwar anstrengend war, du dich aber trotzdem auf rundes, unverkrampftes Laufen konzentrieren konntest und wenn deine Beine nach den 2 min. Trabpause jeweils wieder gut erholt waren, dann wäre das in etwa so ein Wiederholungslauf gewesen - dann müsstest du ja genau wissen, wovon ich rede.

Ich will dich jetzt auch gar nicht drängen, unbedingt und sofort solche Wiederholungsläufe zu machen. Ich wollte nur klarmachen, dass es Quatsch ist, sich einen einzigen Laufparameter willkürlich rauszupicken, weil mal irgendwer im Netz seinen Senf dazu gegeben hat. Viel besser ist es, ganzheitlich heranzugehen und regelmäßig schnelle Wiederholungsläufe zu machen, unterstützt von Ganzkörperkrafttraining (Rumpfstabi) und Lauf-ABC (Mobilität und Koordination).

Ähm, ja - ich glaube auch, dass deine jüngsten Probleme sehr wahrscheinlich auf die abrupte Steigerung deines Laufpensums auf "täglich" zurückzuführen sind und nicht darauf, ob deine Schrittfrequenz nun 5 spm höher oder niedriger liegt. Also steige vorsichtig wieder ein und überlege dir dann, welche Ziele du verfolgen und wie du dafür trainieren willst.

Viel Erfolg. :winken:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Die Wiederholungen gingen eigentlich ganz gut. Hatte es sogar falsch verstanden und gedacht es seinen nur 7 schnelle, dann kam überraschend noch ein achtes hinterher, auch das ging gut. Die ersten 5x schnell war im Bereich 4:00 +- 10 Sekunden, Nummer 6 und 7 dann eher 4:30, die letzte, überraschende dann wieder schneller.
Der Erholung in den 2 Minuten dazwischen hat sehr gut geklappt.
Ich will im Moment nicht mehr als einen intensiven Lauf pro Woche machen. Das war heute ein schneller. Und nächste Woche kann es was mit Intervallen sein.
Einen langsamen 10km zähle ich nicht unbedingt zu den intensiven, das ist eher Intervalle und Ähnliches, und eben wenn ich mal wirklich auf Zeit laufe.

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pulsedriver75 hat geschrieben:Einen langsamen 10km zähle ich nicht unbedingt zu den intensiven, das ist eher Intervalle und Ähnliches, und eben wenn ich mal wirklich auf Zeit laufe.
Auch ein langer, langsamer Lauf zählt gemeinhin zu den "Qualitätseinheiten" und fordert den Körper auf seine Art (wenn er in dem Plan denn der längste Lauf ist). Vielleicht nicht ganz so viel wie sauber gelaufene und pausierte VO2max-Intervalle, aber immerhin. Ich persönlich brauche nach LaLas sogar mehr Generation als nach einem Tempolauf, aber das mag eine Besonderheit von Gammelfleisch sein. Umgekehrt kann es bei dir natürlich sein, dass dich 10 km nicht sooo sehr fordern (dein jüngstes Ergebnis über 5k deutet darauf hin).

Letztendlich musst du auf deinen Körper hören und im Zweifel auch mal etwas vorsichtiger vorgehen, als dein Kopf gerade möchte. (Die Bestätigung dafür hattest du ja gerade erst.)

LG Christoph

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Ich lauf die 5km wie auch die 10km immer unten am Fluss, nahe von unserem Haus. Bei 10km einfach 2 Runden. Wirklich durchlaufen (oder -gehen) muss ich die 10km dann erst, wenn ich das zweite Mal beim weitesten Punkt bin. Das ist bei ca. 8km. Davor gibt es dauernd Möglichkeiten, einen Lauf auch mal zu verkürzen, wenn es nicht so gut geht.
Wenn ich bisher 10km gelaufen bin, dann ging das eigentlich recht gut, war auch nicht so wahnsinnig anstrengend. Generell würde ich gerne die Distanzen mit der Zeit noch was erhöhen, die Idee ist eigentlich die häufigen Läufe mit 25 bis 30 Minuten recht kurz zu halten, am Wochenende darf es aber auch mal ein bisschen länger als eine Stunde gehen. Allerdings bin ich jetzt noch nie über 1 Stunde gelaufen, das erweitere ich ganz langsam. Werktags sind zeitlich gesehen einfach nur kürzere Sachen möglich bei mir.. 100% Job, Familie, kleine Firma im Nebenerwerb und noch zwei Sprachen die ich lerne....

Heisst dann, dass ich entweder nur am Wochenende was Anderes mache als einfach die halbe Stunde laufen - sei es die längere Strecke oder sei es Intervalle. Oder aber im Maximum dann am Wochenende eine längere Strecke machen kann und während der Woche eine Übung für Schnelligkeit, die dann aber nicht besonders lange gehen darf. 5 Minuten einlaufen, 25 Minuten für Intervalle und langsame Phasen dazwischen, auslaufen. So in der Art. Von 1x Intervall und 1 lang pro Woche bin ich aber wohl eh noch einiges entfernt. Ziel ist nun erstmal 4mal laufen pro Woche, davon das eine mal am Wochenende länger oder Intervalle. Und die anderen 3 Tage Fahrrad.

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dicke_Wade hat geschrieben: :motz: Herr Kartoffel!

Früher war mein Spruch, dass ich unter 10 Km nicht die Laufschuhe schnüre. Ich bin aber älter (und weiser) geworden :P :hihi:

Gruss Tommi
Barfußläufer? :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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RunningPotatoe hat geschrieben:Wegen 25 min. würde ich mir nicht die Laufschuhe zubinden, hinterher duschen etc. Da würde ich dann doch irgendwann mal Prioritäten setzen. Aber du bist nicht ich. Du entscheidest, wie du dein Leben organisierst, nicht ich. :wink:
In der Zeit kann man doch schon ganz schön was machen. Und es macht auch Spass. Zumal ich im letzten Jahr doch einiges schneller geworden bin. Angefangen hat es mit 3km in 20 min.
Ja, etwas Steigerung der Strecken wäre noch schön. Aber ich weiss auch, dass ich mit Steigern der Strecke vorsichtig sein muss. Das ist das, was am übelsten durchschlagen kann bei mir. jetzt ein paar mal ein 10er und dann plötzlich ein 15er, das geht nicht. Vielleicht will ich ja wirklich mal einem HM machen, das ist von den Trainingszeiten her noch irgendwie realistisch. Aber ich glaube nicht, dass ich vor dem nächsten Sommer überhaupt so weit sein kan, da ich Weite im Gegensatz zum Rad da sehr langsam steigern muss. Würde doch heissen, dass ich vorher zumindest schon mehrmals 18km gelaufen bin, bevor ich dann mal einen HM mache. Also wirklich irgendwie auf 12, 14, 16, 18 und erst dann auf 21 steigern. Und jede Stufe eine Weile halten.

Bei den normallangen Läufen steht wohl im September die nächste Verlängerung an. Weil ich bei 5km jetzt regelmässig unter 25 Minuten bleibe. Die nächste kleine Zusatzschlaufe gibt dann 6.2 statt 5km. Das sollte verkraftbar sein.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Wegen 25 min. würde ich mir nicht die Laufschuhe zubinden, hinterher duschen etc. Da würde ich dann doch irgendwann mal Prioritäten setzen. Aber du bist nicht ich. Du entscheidest, wie du dein Leben organisierst, nicht ich. :wink:
Naja kommt drauf an.... manche kommen in der Zeit fast 10 km weit!
Bild

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pulsedriver75 hat geschrieben:Danke für die Antwort. Ausserhalb von Ausdauersachen mache ich noch Tai Chi, das mache ich auch sehr gerne. Krafttraining oder Gymnastik ist hingegen nicht so mein Ding.
Genau das ist schade.

Ich bin von meinen 50.000 Laufkilometern fast nur noch auf's Gym umgestiegen, bin genug gelaufen und momentan macht mir das mehr Spass. dort...

Ist so wenn man alt wird und die Frauen sind dort auch hübscher.......... :hihi: :zwinker2:
Ich will "Laufen Aktuell" zurück...

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Gestern nun erstmals die verlängerte Standardrunde gelaufen. 6.35km zeigt NRC an. Das Tempo hätte ich auch gut noch bis 10km laufen können, hab das aber sein gelassen, weil ich ja grade erst 2 Tage davor den schnellen 5er gemacht hab.
Kommendes Wochenende darf es dann ruhig wieder ein 10er sein.
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