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Beinahe wunschgemäß aber viel zu früh! - der unschönste Laufbericht meines Lebens

Beinahe wunschgemäß aber viel zu früh! - der unschönste Laufbericht meines Lebens

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Dieser Laufbericht ist nur zu einem kleinen Teil tatsächlich ein Laufbericht. Dort liest man von einem rein privaten 70 km-Ultralauf im Allgäu und wie es mir drei Tage danach bei einem relativ kurzen 16 km-Trainingslauf erging. Dann endet der Laufspaß abrupt ... aber lies selbst, wenn du magst.

Der Text ist lang. Sehr lang wie alle meine Texte, weil es mir nie nur um die bloße Nachricht geht, sondern auch um deren Wirkung auf mich. Wie immer hier zu finden.

Grüße an alle und bleibt gesund :daumen:

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo, herzlichen Glückwunsch zu deiner Genesung!

Da ich vor dem Lesen schon wußte, dass es gut ausging, habe ich:
noch nie einen (für mich) so interessanten, kurzweiligen Bericht von dir gelesen
recht häufig gegrinst (trotz deiner Umstände)
und kann nur sagen: willkommen in meiner Welt (auch wenns nur ein Wald und Wiesenkrankenhaus ist)

Ja, die Übertretung der Scham- und Privatsphäre des Patienten
Ja, die Übertretung des Krankengeheimnisses
Ja, die fehlenden Wochenenddienste der Funtionsabteilung für Langzeituntersuchungsgeräte
Ja, die fehlende Anzahl für Langzeituntersuchungsgeräte
Ja, die Privatgespräche der Pflegepersonen über den Kopf der Patienten hinweg
Ja, die langen Wartezeiten

Wir wissen darum, wir haben es oftmals schon am eigenem Leibe erlebt und müssen doch immer wieder daran erinnert werden.
Manche könnte ich dir aus Pflegesicht erklären - aber es wäre eine meinerseitige Interpretation einer nicht dabeigewesenen Situation.

Ich wünsche dir weiter Vertrauen in dein Herz und noch ganz viele gute, lange Läufe.
Wie stehst du jetzt zu deinem Credo - es wird alles gelaufen und nix gegangen im Wettkampf?

Liebe Grüße
Anke (Von deinem MÜMa mit Ines und deren Darmproblemen)
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Du lieber Himmel, wie furchtbar! Dass du nicht bei den ersten Anzeichen, die du ja sehr eindrucksvoll beschreibst, sofort ab zum Arzt bist - JungeJUnge, das hätte schief gehen können! Hast du AstraZeneca bekommen? Da gab es ja der Verdacht auf Thrombosen als Nebenwirkung...
Ich wünsche dir gute und vollständige Genesung, sicher musst du dich nach dem Schrecken noch etwas erholen, so sportlich gesehen.
Bild

5
uff ... ich wünsche dir alles Gute zum zweiten Geburtstag würde ich sagen ...
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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d'Oma joggt hat geschrieben:Hallo Udo, herzlichen Glückwunsch zu deiner Genesung!

Da ich vor dem Lesen schon wußte, dass es gut ausging, habe ich:
noch nie einen (für mich) so interessanten, kurzweiligen Bericht von dir gelesen
recht häufig gegrinst (trotz deiner Umstände)
und kann nur sagen: willkommen in meiner Welt (auch wenns nur ein Wald und Wiesenkrankenhaus ist)

Ja, die Übertretung der Scham- und Privatsphäre des Patienten
Ja, die Übertretung des Krankengeheimnisses
Ja, die fehlenden Wochenenddienste der Funtionsabteilung für Langzeituntersuchungsgeräte
Ja, die fehlende Anzahl für Langzeituntersuchungsgeräte
Ja, die Privatgespräche der Pflegepersonen über den Kopf der Patienten hinweg
Ja, die langen Wartezeiten

Wir wissen darum, wir haben es oftmals schon am eigenem Leibe erlebt und müssen doch immer wieder daran erinnert werden.
Manche könnte ich dir aus Pflegesicht erklären - aber es wäre eine meinerseitige Interpretation einer nicht dabeigewesenen Situation.

Ich wünsche dir weiter Vertrauen in dein Herz und noch ganz viele gute, lange Läufe.
Wie stehst du jetzt zu deinem Credo - es wird alles gelaufen und nix gegangen im Wettkampf?

Liebe Grüße
Anke (Von deinem MÜMa mit Ines und deren Darmproblemen)
Hallo Anke, natürlich habe ich nie vergessen, wer du bist, bzw. wo wir uns ultrakurz kennenlernten, auch wenn ich nach fast 10 Jahren kein Konterfei mehr vor Augen habe ...

Was meine "Krankenhausgeschichte" anbelangt, habe ich zwischendurch und am Ende meiner "Ausführungen" keinen Zweifel daran gelassen, dass ich manches für "systemimmanent" erachte, das sich selbst bei noch so großer Aufmerksamkeit und auch höherem Mitteleinsatz kaum vermeiden ließe. Und es menschelt natürlich in so einer Kllinik und das auf beiden Seiten. Wie man gesehen hat bin ich nicht unsterblich, eben auch nur ein Mensch und als solcher kämpfe ich zuweilen auch mit charakterlichen Untiefen ... Letztlich bleibt gegenüber dem Krankenhaus, umso mehr noch gegenüber den dort tätigen Menschen kein Vorwurf in mir zurück. Wahrscheinlich will auch der Master of Heart Disaster nur das beste für alle. Dass er sich dabei nach meiner Auffassung daneben benimmt, gehört eben auch zum Menscheln ... Entscheidend ist aber am Ende, dass ich mich dort sicher betreut fühlte und nie das Gefühl hatte in einer unpersönlichen Gesundheitsfabrik gelandet zu sein. Was, bedenkt man die Dimension des Hauses (5.000 Angestellte), doch recht erstaunlich ist. Ganz offensichtlich sind aber die meisten Menschen dort fähig mit wenigen Gesten, Blicken und Sätzen eine Vertrauen erweckende Beziehung zu errichten, die für ein paar Stunden oder Tage trägt.

Über die Art und Weise künftig Wettkämpfe zu bestreiten mache ich mir derzeit wenig Gedanken. Wenn überhaupt, richte ich meine Überlegungen auf den ersten Marathon, den ich irgendwann wieder laufen werde. Nach meiner Vorstellung noch in diesem Jahr. Der wird wichtig sein, weil er ein Comeback bedeuten wird. Auch wenn ich sicher bin, das zwischen mir und dieser ersten Ziellinie keine wirklichen Hürden liegen werden (abgesehen von der wieder Ausdauer erarbeiten zu müssen), wird es doch ein ähnlicher entscheidender Meilenstein sein wie mein erster Marathon überhaupt. Und selbstverständlich werde ich mich über den nur wirklich freuen können, wenn ich am Start loslief und bis zum Ziel laufend durchhielt. Das liegt halt einfach daran, dass an offiziellen LAUF(!)-Bewerben teilzunehmen für mich nur dann Sinn ergibt, wenn ich die vorgesehene Strecke auch komplett laufe. Und es liegt daran, dass gehen zu müssen - ich wiederhole es gern und oft - mir schlechte Laune macht. Dass ich diese Haltung nur begrenzt werde umsetzen können, je älter ich werde, ist mir schon lange klar. Deshalb werde ich Ausnahmen zulassen und habe sie schon zugelassen, wo es nicht anders geht. Etwa bei Läufen mit zu vielen Höhenmetern - als klassisches Beispiel. Doch wird es zunehmend auch so sein, dass ich solche Wettbewerbe künftig meide. Es bleibt aber dabei: Einen überwiegend flachen Marathon werde ich nur dann angehen, wenn ich ihn komplett laufend überstehen kann. Sollte das irgendwann nicht mehr möglich sein, dann beende ich meine Teilnahme an Marathonläufen. Es gibt ein Leben/Laufen nach dem Marathon, eben dann abseits offizieller Läufe und kürzer.

Dir wünsche ich ein glückliches Händchen in deiner Klinik, bei deiner Arbeit und natürlich weiterhin Gesundheit und schöne Läufe :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Alles Gute, Udo, Dir und Deiner Familie, und :besserng:
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

12
Schon mit Erschrecken las ich von deinem Schicksal Udo, mit dem Gedanken: Jetzt hat es auch ihn erwischt. Ich hab deinen Bericht noch nicht zu Ende gelesen... Dennoch schonmal jetzt von mir meine besten Wünsche für die weitere Genesung und alles Gute für deine Rückkehr zu Marathons und Ultras :daumen:

Gruss Tommi

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harriersand hat geschrieben:Du lieber Himmel, wie furchtbar! Dass du nicht bei den ersten Anzeichen, die du ja sehr eindrucksvoll beschreibst, sofort ab zum Arzt bist - JungeJUnge, das hätte schief gehen können! Hast du AstraZeneca bekommen? Da gab es ja der Verdacht auf Thrombosen als Nebenwirkung...
Ich wünsche dir gute und vollständige Genesung, sicher musst du dich nach dem Schrecken noch etwas erholen, so sportlich gesehen.
Vielen Dank Harriersand für die guten Wünsche.

Zum Thema Impfung möchte ich in einer Weise weiter Stellung nehmen. Die Impfung scheidet nach übereinstimmender Meinung der für mich maßgeblichen Mediziner - das sind: die Fachgruppe Kardiologie im Uniklinikum Augsburg, der nachbehandelnde Kardiologe und mein Sport-/Hausarzt, der mich medizinisch am besten kennt - als Ursache höchstwahrscheinlich aus. Ich habe in meinem "Elaborat" Gründe angeführt, die diese "Unwahrscheinlichkeit" belegen. Es gibt noch andere, die ich nicht beschrieb, weil ich mich dazu mit meinem laienhaften Halbwissen ausdrücken müsste und das wollte ich so weit wie möglich vermeiden.

Weitere Details zu meinen Impfungen wären geeignet die grassierende Legendenbildung zu unterstützen und dagegen wehrt sich mein mentales Immunsystem mit Krämpfen ...

Auch das noch: Sobald eine Auffrischungsimpfung erforderlich werden wird, werde ich mich dieser unterziehen - aus mehrerlei Gründen, von denen die Erlangung/Wahrung persönlicher Freiheiten - Stichwort "3G" - einen wichtigen aber beileibe nicht den einzigen Grund darstellt. Ende des Impfthemas von meiner Seite.

Dir alles Gute laufend oder wobei auch immer sonst.

Herzlichen Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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@ Udo

Puuuh... War (diesmal) nicht schön, deinen Bericht zu lesen. Sonst freue ich mich immer, deine ausführlichen Texte zu lesen. Aber dieses Mal wurde es einem ja ganz anders dabei...

Aber immerhin konntest du diesen Bericht ja überhaupt verfassen und das ist wenigstens etwas Gutes. :daumen: Ich wünsche dir noch gute Besserung und dann wieder ganz viele, wunderschöne Läufe, die du auch in vollen Zügen genießen kannst.

Gruß Heike
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

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Hallo Udo,

ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und eine erfolgreiche Wiedererlangung deiner bekannten körperlichen und mentalen Kräfte - die du nicht nur in läuferischen Dingen hast.

Sehr nachdenklich haben mich deine ausführlich beschriebenen Erfahrungen gemacht. Wenn von einer zu anderen Sekunde alles aus den Fugen gerät und man(n) nicht mehr Herr der Lage ist was und nicht einschätzen kann was nun wird. Ich konnte darin auch vieles entdecken was meine Sichtweise widerspiegelt, nämlich es oft als selbstverständlich zu erachten, dass der Körper reibungslos funktioniert, auch wenn ich mich mal wieder bis an seine Grenzen gegangen bin. Und wenn man von Einschlägen bei Bekannten hört einfach nur denkt. Das kann mir doch nicht passieren, seit Jahren laufe ich regelmäßig im roten Bereich und trotzdem meint es mein Körper gut mit mir. Wie schnell sich das ändern kann... Von daher werde ich mir bestimmt noch öfter deinen "Laufbericht" hervorholen, um nicht in die Gefahr zu geraten, leichtsinnig mit meiner Gesundheit umzugehen. Ich will ja noch einige Jahre meiner Laufleidenschaft frönen können, auch wenn die irgendwann altersbedingt auf nicht mehr ganz so hohem Niveau stattfinden wird.
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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ruca hat geschrieben:Dir alles Gute und nimm Deine Ines ganz, ganz doll in den Arm!
Danke ruca,

Letzteres mache ich - warum nur? - nun noch öfter und viel bewusster als früher!

Bleib gesund in allen "Teilen"!

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Beim Parkrun in der Hasenheide ist vergangenen Samstag ein Läufer, um die 70 und top gesund, zusammengebrochen. Herzdruckmassage, Sancar kam nach 20 Minuten, Wiederbelebungsversuche, er wurde noch in der Charité ins künstliche Koma versetzt, ist aber Montag verstorben. Wir waren alle völlig geschockt. Ich hatte im Zielbereich geholfen, und wir wunderten uns, als plötzlich gar keine Läufer mehr ankamen. Da hatte die Polizei schon Wege abgesperrt, Ich hatte das tatütata gehört und gedacht, na hoffentlich keiner unserer Läufer! ich habe noch mit einem gesprochen, der mit diesem Läufer gestartet war, sie hatten sich lustig unterhalten, er war dann schneller.
Bild

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Es ist immer tragisch, wenn Läufer bei einem Lauf zusammenbrechen.

Vor ein paar Jahren verstarb ein 24 Jahre junger Mann beim Stuttgartlauf. Er kam noch ins Stadion und brach vor den Augen seiner Eltern, die auf der Tribüne saßen, zusammen. Ich kam später ins Ziel und habe erst im Nachhinein realisiert, dass und warum ein Bereich im Stadion mit Tüchern abgeschirmt war. Grausig...
Man kann sich da aber auch nicht 100%ig schützen oder vorbeugen. Es ist wohl, trotz möglicher Sportanalysen usw auch Schicksal...
Ganz schreckliches Thema. Man läuft los und alle freuen sich auf ihre Medaille, einen tollen Zieleinlauf und auf das Feiern danach und dann kommen nicht alle ins Ziel. Furchtbar...
Es tut mir sehr leid, liebe Harriersand!

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harriersand hat geschrieben: Sancar kam nach 20 Minuten
Und das mitten in Berlin? :nene:

Bei meinen Läufen ist es bisher immer gutgegangen, es gab aber schon einen HH-Marathon mit mindestens 2 Wiederbelebungen, einer davon mitten auf der Ziellinie...

Was aber am schockierensten war, war ein junger Kerl, der im Tunnel (also nach einer Bergabpassage) zusammengebrochen war - schon bei KM 15. Die einzige Stelle, an der die Läufer komplett allein sind... Es hat dann ein Läufer eine Notfallnische genutzt und Alarm dort ausgelöst, der dann im ganzen Tunnel zu hören war. Bis dann der Rettungsdienst da war, dauerte es ähnlich lange wie jetzt in Berlin, offensichtlich hatte niemand damit gerechnet, dass dort was passieren könnte... (Nach der Stelle geht es eine Runde um die Binnenalster und als wir fast rum waren, kam der Krankenwagen...).

Sehr viele Läufer sind dort vorbeigekommen, viele haben geholfen und der Rest war extrem geschockt, die Stimmung war sehr gedrückt (sonst ist die Stelle ein Highlight). Man hat aber nie erfahren, was los war - keine Nachricht war dann eine (hoffentlich) gute Nachricht.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Katz hat geschrieben:Man kann sich da aber auch nicht 100%ig schützen oder vorbeugen. Es ist wohl, trotz möglicher Sportanalysen usw auch Schicksal...
Hallo ihr,

es ging mir bei meinem Bericht vor allem um zwei Dinge: Erstens und wie immer darum, beim Schreiben noch einmal alles zu überdenken, mich intensiv mit dem Erlebten auseinander zu setzen und auf diese Weise u.U. zu neuen/abweichenden Standpunkten oder Erkenntnissen zu gelangen. Zweitens wollte ich an "meinem Fall" aber auch verdeutlichen, dass es keinen "Vollschutz" keine "Überlebensgarantie" durch Sport geben kann. Auch nicht, wenn man ihn sehr intensiv betreibt, wozu ich mich seit Langem entschieden hatte. Vor meinen exzessiven läuferischen Aktivitäten lebte ich auch schon sportlich, im Grunde seit meiner Kindheit und Jugend. Gesundheitliche Risiken lassen sich dabei nicht ausschließen, allerdings erheblich minimieren. Einerseits durch vorbeugende Untersuchungen - welche das sind ist bekannt - aber auch durch gesunden Menschenverstand. Meiner hätte mich infolge der Erkrankungen von Vater und Bruder warnen müssen. Ich lasse dahingestellt, ob mir dadurch das erlittene Blutgerinnsel erspart geblieben wäre ... hätte, hätte, Fahrradkette ... Rückblickend muss ich allerdings einräumen mich "sicher" vor derlei Unbill gefühlt zu haben und das war ein Fehler. Mit anderen Worten: Nicht alles ist Schicksal, manches ist schlicht auch eine Folge von Ignoranz und fehlender Vorsicht.

Danke für die guten Wünsche

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Bernd79 hat geschrieben:Udo, du hast ja laut eigener Aussage keine Warnsignale gehabt, anders als bei Tim O'Donnell, dessen Interview ich kürzlich hörte:
https://www.youtube.com/watch?v=LhpO1WZTE4A

Alles Gute weiterhin...
Warnsignale gab es am eigenen Körper keine, wenn man von dem "traditionell" zu hohen Cholesterinwert absieht. Der war von jeher hoch, egal wie intensiv ich auch Sport betrieben habe. Auf Grund dieser "Kontinuität" wurde der Wert als nicht relevant eingestuft, lediglich als außerhalb der Norm liegend. Nachdem meine Gefäßanomalien nicht dem Bild einer klassischen arteriellen Verkalkung entsprechen, bin ich nach wie vor unsicher, ob ich den Lipidsenker tatsächlich brauche - nehme ihn seit dem Infarkt auf Anraten der Ärzte aber ein.

Ansonsten hatte ich, was Herz-Kreislauf anbetrifft, immer Idealwerte aufzuweisen, sowohl für den Blutdruck, als auch für die Ruheherzfrequenz. Auch die übrigen Körperparameter wurden vergleichsweise oft überprüft, weil ich mehrmals im Jahr bei meinem Hausarzt war (zugleich Sportarzt). Unter anderem immer dann, wenn ich ein Attest für einen Ultralauf im In- oder Ausland brauchte. Und das brauchte ich seit 2014 (zum ersten mal Mauerweglauf Berlin) häufiger.

Man kann das aber auch so sehen: Warnsignale gab es schon welche - nicht bei mir, aber in direkter Blutlinie ...

Danke für die guten Wünsche.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

Danke für den kurzweiligen und interessanten Bericht. Auch hinsichtlich des Schreibens hast Du Talent! Schon mal daran gedacht, ein Buch herauszubringen?

Auch wenn man auf die in deinem Laufbericht verarbeiteten Erlebnisse voll verzichten kann: Es hätte durchaus schlimmer kommen können. Ein Sportkollege war letztes Jahr beim Belastungs-EKG, wobei von den zahlreichen Parametern nur ein Wert etwas aus der Norm war. Zur Abklärung wurde (wie bei Dir) eine Herzkatheteruntersuchung gemacht, mit dem Ergebnis: Herzkranzgefäße massiv "verstopft", Bipass-Operation am nächsten Tag (mehrere Bipässe aus Beinen und Armen entnommen) und die entsprechende langwierige Reha. Positiv: Komplette Gesundung. Dem Vernehmen nach hat er "Glück" gehabt, da der Gesundungsverlauf nach einem Infarkt (den er ja nicht hatte, war allerdings nur eine Frage der Zeit) deutlich langwieriger verläuft. Da zeigt sich, dass ein regelmäßiger Gesundheitscheck durchaus wichtig sein kann.

LG Bonno

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Bonno hat geschrieben:Danke für den kurzweiligen und interessanten Bericht. Auch hinsichtlich des Schreibens hast Du Talent! Schon mal daran gedacht, ein Buch herauszubringen?
Hallo Bonno,

über die Jahre, da ich Laufberichte schreibe und veröffentlichte, las und hörte ich dieses Ansinnen häufiger. Tatsächlich machte ich mir zuweilen Gedanken darüber, wie so ein Buch "beschaffen" sein sollte. Wovon sollte es handeln? Was beschreiben? Für Fiktionales fehlen mir vor allem Fantasie und Kunstverstand. Ich lebe zu intensiv und schnörkellos im Realen. Was ich berichte muss geschehen sein. Zumindest meiner subjektiven Erinnerung nach tatsächlich genau so stattgefunden haben. Dann kann ich es darstellen, verarbeiten, darüber reflektieren. Und genau darin besteht das Problem: Was könnte ich also anderes schreiben als das, was ich schon zu "Papier" gebracht habe: Laufberichte!? - Natürlich könnte ich aus zeitlicher Distanz beispielsweise über mein wichtigstes Lauferlebnis, den Spartathlon, eine "Wieder-Erzählung" wagen. Vielleicht mit dem Schwergewicht auf der Frage, wie mich dieser läuferische Gewaltakt (der sich übrigens gestern wiederholte) veränderte - was er zweifellos tat. Aber wozu? Ehrlich gesagt spüre ich nicht ausreichend Antrieb für dergleichen. Ein- oder zweimal unternahm ich sogar ernsthaft den Versuch meine läuferischen Memoiren zu verfassen. Dachte mir das Buch zusammengesetzt aus "meinen sportlichen Anfängen", "wie ich spätberufen zum ersten Marathon fand", dazu Beigaben von "was mich antreibt" oder "mir sonst noch an Weisheiten einfällt", das alles als Rahmenhandlung zu gekürzten, immer wieder eingeschobenen Versionen meiner wichtigsten/schönsten Laufberichte. Gestoppt wurde dieses "Projekt" jeweils vor allem von zwei Umständen: Erstens verbrauche ich die meiste der zum Schreiben verfügbaren Zeit für aktuelle Laufberichte. Da bleibt dann zu wenig Zeit für anderes Schrifttum übrig. Darüber hinaus und sicher entscheidend: Was sollte an meinem läuferischen Lebensweg ausreichend kurios, besonders, exemplarisch oder aufregend sein, um Leser damit zu "belästigen"? Mit anderen Worten: Ich konnte mich dem Gefühl wachsender Selbstbeweihräucherung irgendwann nicht mehr erwehren.

Wer darin einen Widerspruch sieht, weil ich immerhin eine Internetseite betreibe, mich dort rat- und plangebend betätige, vor allem hunderte Laufberichte veröffentlichte, übersieht, wie die Seite entstand: Als reine Spielwiese, um meine Kenntnisse der Programmiersprachen rund um Webseiten zu verbessern. Damit hörte ich irgendwann, auf dem Wissensstand eines Web-Dinosauriers auf, das Verfertigen von Laufberichten blieb. Weil ich diese Texte von jeher zuvorderst für mich selbst schrieb. Um mir die Geschehnisse und Eindrücke rund um einen Marathon oder Ultra besser einzuprägen. Was mir übrigens gut gelingt. Tatsächlich habe ich heute noch zu jedem meiner 300 Marathons und Ultras einen "zusammenfassenden Eindruck" und vielfach auch eine Fülle von Details parat.

Also: Ich schriebe gerne ein Buch, mir fehlt nur leider der Antrieb, die Zeit und das Außergewöhnliche, das zu beschreiben sich lohnte.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Bonno hat geschrieben:Auch wenn man auf die in deinem Laufbericht verarbeiteten Erlebnisse voll verzichten kann: Es hätte durchaus schlimmer kommen können. Ein Sportkollege war letztes Jahr beim Belastungs-EKG, wobei von den zahlreichen Parametern nur ein Wert etwas aus der Norm war. Zur Abklärung wurde (wie bei Dir) eine Herzkatheteruntersuchung gemacht, mit dem Ergebnis: Herzkranzgefäße massiv "verstopft", Bipass-Operation am nächsten Tag (mehrere Bipässe aus Beinen und Armen entnommen) und die entsprechende langwierige Reha. Positiv: Komplette Gesundung. Dem Vernehmen nach hat er "Glück" gehabt, da der Gesundungsverlauf nach einem Infarkt (den er ja nicht hatte, war allerdings nur eine Frage der Zeit) deutlich langwieriger verläuft. Da zeigt sich, dass ein regelmäßiger Gesundheitscheck durchaus wichtig sein kann.
Es kann immer schlimmer kommen. Gerade deshalb habe ich mein weniger gravierendes Infarktgeschehen massiv öffentlich gemacht. Wie "schlimm" es tatsächlich kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist auch der Umstand, ob es tatsächlich zu einem kompletten koronararteriellen Verschluss kommt und an welcher Stelle. Ein solcher Verschluss führt zum Absterben von Muskelgewebe im Herzen und damit zu einer dauerhaften Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Ein "subtotaler" Verschluss wie bei mir hat diese Folgen nicht. Und so musste ich mir vom Kardiologen sagen lassen: "Sie sind nicht herzkrank!" Explizit so hat er das ausgedrückt und ich guckte erstmal etwas verdutzt aus der Wäsche. Bis ich seinen Nachsätzen entnahm, dass meine Gefäße eben nicht "normal" aussehen und dort das Problem angesiedelt ist. Tatsächlich hatte ich ja nur während des Infarktes und NUR wenn ich versuchte meinem Herz Leistung abzufordern, also wenn ich joggte, Beschwerden. Natürlich auch während es Eingriffes. Doch danach spürte ich ABSOLUT NICHTS MEHR von einer irgendwie gearteten Beklemmung oder Leistungsblockade - jedenfalls nicht aus der Herzgegend.

Zum Thema "wie schlimm es kommen kann" gehört aber auch die Zeit nach dem Infarkt und hier in meinem Fall vor allem, welche Nebenwirkungen die Medikamente entfalten. Die sind erheblich. So erheblich, dass ich nur für begrenzte Zeit bereit bin sie zu akzeptieren. Mittel- und langfristig werde ich auf eine weitere Reduzierung der Dosis drängen.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

zuerst möchte ich dir weiterhin eine gute Genesung wünschen und hoffe, dass du bald die für dich richtige medikamentöse Einstellung zusammen mit deinen Ärzten findest.

Ich muß zugeben, dass ich deinen wieder mal sehr langen Bericht in 2 Etappen gelesen habe. Letztlich ist dies aber ein Kompliment für deinen Schreibstil. Egal wie lang sie sind, ich muß deine Berichte immer ohne etwas auszulassen bis zum Ende lesen.

Auch wenn ich schnell gemerkt habe, dass es bei dir diesmal um eine sehr ernsthafte Angelegenheit ging, mußte ich aufgrund der Art deiner detailreichen aber fesselnden Beschreibungen zwischendurch immer wieder schmunzeln.

Ich habe wegen eines eigenen gesundheitlichen Problemes (Muskelfaserriß) bis vorgestern einschließlich mißglückter Wiedereinstiegsversuche eine mehrmonatige Laufpause hinter mir und hatte zwischenzeitlich die Lust verloren irgendwas zum Thema Laufen zu lesen. Erst nachdem mein neuer Versuch ohne Beschwerden von der entsprechenden Region endete und ich wieder hoffen konnte, dass ich doch weiterhin werde Laufen können, habe ich mal wieder auf deine Seite geschaut.

Ich muß nun meine Kondition wieder von Grund auf aufbauen (1/2 km Laufen, 1/2 km Gehen, insgesamt 6 km beim 1. Mal!).

Wie sieht es bei dir aus? Läufst du schon wieder? Wenn ja, in welchem Umfang?

Im Vergleich zu dir bin ich nur ein Gelegenheitsläufer. Trotzdem hoffe ich, dass mir dieser für mich sehr wesentliche Lebensinhalt noch einige Jahre erhalten bleibt, auch wenn ich schon 69 bin (okay mein rechtes Hüftgelenk ist erst 2 Jahre alt), seit über 20 Jahren wegen Bluthochdruck Medikamente einnehmen muß und auch beim Cholesterin knapp davor stehe. Ich durfte dir schon 3 x bei einem Lauf kurz begegnen und hoffe sehr, dass ich dich mal wieder bei einem Wettbewerb sehen kann.


Bis dahin alles Gute vom lauf_opa!
Aus gesundheitlichen Gründen (Hüft-OP, Leistenbruch-OP) seit 2018 leider keine längeren Läufe mehr.

2022: München Marathon: 4:08:58, 3. in M70

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Hallo Udo,

zuerst möchte ich dir weiterhin eine gute Genesung wünschen und hoffe, dass du bald die für dich richtige medikamentöse Einstellung zusammen mit deinen Ärzten findest.
Ich muß zugeben, dass ich deinen wieder mal sehr langen Bericht in 2 Etappen gelesen habe. Letztlich ist dies aber ein Kompliment für deinen Schreibstil. Egal wie lang sie sind, ich muß deine Berichte immer ohne etwas auszulassen bis zum Ende lesen.

Auch wenn ich schnell gemerkt habe, dass es bei dir diesmal um eine sehr ernsthafte Angelegenheit ging, mußte ich aufgrund der Art deiner detailreichen aber fesselnden Beschreibungen zwischendurch immer wieder schmunzeln.

Ich habe wegen eines eigenen gesundheitlichen Problemes (Muskelfaserriß) bis vorgestern einschließlich mißglückter Wiedereinstiegsversuche eine mehrmonatige Laufpause hinter mir und hatte zwischenzeitlich die Lust verloren irgendwas zum Thema Laufen zu lesen. Erst nachdem mein neuer Versuch ohne Beschwerden von der entsprechenden Region endete und ich wieder hoffen konnte, dass ich doch weiterhin werde Laufen können, habe ich mal wieder auf deine Seite geschaut.

Ich muß nun meine Kondition wieder von Grund auf aufbauen (1/2 km Laufen, 1/2 km Gehen, insgesamt 6 km beim 1. Mal!).

Wie sieht es bei dir aus? Läufst du schon wieder? Wenn ja, in welchem Umfang?

Im Vergleich zu dir bin ich nur ein Gelegenheitsläufer. Trotzdem hoffe ich, dass mir dieser für mich sehr wesentliche Lebensinhalt noch einige Jahre erhalten bleibt, auch wenn ich schon 69 bin (okay mein rechtes Hüftgelenk ist erst 2 Jahre alt), seit über 20 Jahren wegen Bluthochdruck Medikamente einnehmen muß und auch beim Cholesterin knapp davor stehe. Ich durfte dir schon 3 x bei einem Lauf kurz begegnen und hoffe sehr, dass ich dich mal wieder bei einem Wettbewerb sehen kann.


Bis dahin alles Gute vom lauf_opa!
Aus gesundheitlichen Gründen (Hüft-OP, Leistenbruch-OP) seit 2018 leider keine längeren Läufe mehr.

2022: München Marathon: 4:08:58, 3. in M70

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Hallo lauf_opa,

meinen Bericht habe ich bewusst auch mit den zum Lachen reizenden Momenten dekoriert, die das Ganze aus meiner Sicht begleitete. Wenngleich einem das Lachen womöglich rasch im Halse stecken bleibt, weil das vordergründig Lustige letztlich vor einem Hintergrund ungelöster Probleme der Krankenhausrealität geschah und tagtäglich geschieht.

Es schmerzt von einem zu Lesen, der Laufen will und damit gesundheitliche Probleme hat, wenn man selber Läufer ist. Umso mehr, wenn man denjenigen persönlich kennt, auch wenn sich dieses "Kennen" in kurzen Begegnungen bei Wettkämpfen erschöpft. Ich hoffe, dass es dir zunehmend gelingen wird deine Schwierigkeiten zu überwinden!

Da du danach fragst: Nach zuletzt neuerlicher Reduzierung meiner Medikamente, qualitativ wie quantitativ, läuft es nun besser. Nicht gut, aber besser. Ich konnte am Sonntag 27 km durchstehen, auch wenn mir danach sämtliche Gräten im Leib heftig die Leviten lasen. Jedenfalls nähren die letzten Läufe meine Zuversicht noch in diesem Jahr einen weiteren Marathon laufen zu können. Und wenn nicht, dann eben erst im nächsten Jahr.

Vielen Dank für deine Wünsche und wir sehen uns - bestimmt!

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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ruca hat geschrieben:Was aber am schockierensten war, war ein junger Kerl, der im Tunnel (also nach einer Bergabpassage) zusammengebrochen war - schon bei KM 15. Die einzige Stelle, an der die Läufer komplett allein sind... Es hat dann ein Läufer eine Notfallnische genutzt und Alarm dort ausgelöst, der dann im ganzen Tunnel zu hören war. Bis dann der Rettungsdienst da war, dauerte es ähnlich lange wie jetzt in Berlin, offensichtlich hatte niemand damit gerechnet, dass dort was passieren könnte...
Hallo ruca und ihr anderen,

aus der Ferne und außerhalb des OrgaTeams kann ich natürlich nicht beurteilen wie die Sicherungsmaßnahmen in HH beschaffen waren. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sich Verantwortliche für die Gesundheit der Läufer der irrationalen Vorstellung hingeben irgendein Punkt einer Strecke sei sicher und dort könne nichts passieren. Nur können weder Verunfallter noch Retter die Stelle eines Unglückes vorhersehen. Bricht einer unmittelbar neben dem stationierten Rettungswagen/-team zusammen, dann beträgt die Reaktionszeit ein paar Sekunden. Muss das Team erst alarmiert werden, hinfahren, eventuell noch suchen, dann kann es schon einige Minuten dauern (und ev. zu spät sein). Ist leider so und wäre bei einer Marathonveranstaltung mit 42 km Strecke nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand auszuschließen.

Man sagt oft, dass Schlimmes immer im ungünstigsten Augenblick und auf die übelst mögliche Weise passiert. "Murphy''s Gesetz", Satz 2, von mir etwas umformuliert. Nachdem ich nun einen lebensbedrohlichen (?) Infarkt während eines Laufes erlitt, überdachte ich sicher tausendundeinen Aspekt dieses Geschehens. Zum Beispiel eben auch an welcher Stelle der Strecke das Geschehen für mich üblere Folgen hätte haben können. Vom weitest entfernten Punkt hätte ich nicht nur die tatsächlichen drei sondern sogar sechs oder sieben Kilometer im laufunfähigen Zustand bis nach Hause überbrücken müssen. Mehr wäre mutmaßlich nicht passiert. Doch gesetzt den Fall der Infarkt hätte mich massiv erwischt, bewegungsunfähig gemacht, dann war die tatsächliche Stelle noch eine der besseren. Dort an der gut frequentierten Straße innerorts hätte man mich schon nach Sekunden am Boden liegend wahrgenommen (an das Gute im Menschen glaubend, gehe ich mal davon aus, dass einer gehalten und Hilfe geleistet/geholt hätte). Somit ist Murphy's Gesetz als das entlarvt, was es ist: ein galliger Scherz, den sich ein gewisser Mr. Murphy ausdachte, nachdem ihm unwahrscheinlicherweise mehrere Missgeschicke in ihrer schlimmsten möglichen Form kurz nacheinander zustießen.

Tatsächlich hätte ich aber auch mitten im Wald umfallen und liegenbleiben können und wäre vermutlich erst nach Stunden, wenn überhaupt entdeckt worden. Aus diesen Überlegungen heraus habe ich mich entschlossen nun zu jedem Lauf ein Handy mitzunehmen. Etwas, das mir jahrelang total gegen den Strich ging, das ich nur in Sondersituationen praktizierte, etwa wenn ich einen wichtigen Anruf meiner Frau erwartete (von anderen als meiner Frau kann kein wichtiger Anruf kommen :wink: ) oder eben auch zu Ultraläufen, wenn das Reglement dies forderte. Nun also immer. Zum Glück fand ich in der Schublade noch mein Uralt-Handy mit Prepaidkarte. Das kann nix außer Telefon und SMS. Dafür ist es vergleichsweise winzig und leicht. Und der Akku hält eine Woche. Sogar noch nach vielleicht 10-12 Jahren reiner Lagerzeit im entladenen Zustand.

Gruß Udo :hallo:
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U_d_o hat geschrieben: aus der Ferne und außerhalb des OrgaTeams kann ich natürlich nicht beurteilen wie die Sicherungsmaßnahmen in HH beschaffen waren. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sich Verantwortliche für die Gesundheit der Läufer der irrationalen Vorstellung hingeben irgendein Punkt einer Strecke sei sicher und dort könne nichts passieren.
Hallo Udo,
mit "Die einzige Stelle, an der die Läufer komplett allein sind..." meinte ich auch nur, dass es dort keinerlei Zuschauer gibt und in dem Moment auch niemand sichtbaren vom Orga-Team.
Beim HH-Marathon fällt mir keine andere Stelle ein, wo es ähnlich aussieht, da hatte Murphy's Law voll zugeschlagen.
"offensichtlich hatte niemand damit gerechnet, dass dort was passieren könnte" war ein wenig übertrieben. Natürlich ist auch die Ecke vom Rettungsdienst abgedeckt. Aber deutlich weniger engmaschig.
Hier ein Streckenplan:
https://www.eimsbuetteler-nachrichten.d ... 24x607.jpg

Wenn ich nichts übersehe, gibt es zwischen KM 0 und 21 keinen Sanitätspunkt, ab km 26 dann alle 1-2km. Und dann kippt einer bei KM 15,5 um...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Wenn ich nichts übersehe, gibt es zwischen KM 0 und 21 keinen Sanitätspunkt, ab km 26 dann alle 1-2km. Und dann kippt einer bei KM 15,5 um...
Da hat man offensichtlich zu sehr auf Erfahrungswerte gesetzt, demzufolge nur auf Hälfte zwei des Marathons zusammengebrochen wird oder gar nicht. Und dann kippt doch tatsächlich schon früher einer um ... Geht gar nicht so was :zwinker5:

Ob diese Erfahrungswerte allerdings viel taugen ... Ich erinnere mich daran beim Frankfurt M. vor ein paar Jahren mal an einem vorbei gelaufen zu sein, der auf dem Rücken lag und von einer Traube Läufer/Zuschauer umgeben war. Das war definitiv auch vor dem Halbmarathon.

Gruß Udo
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Jepp - und die eine Wiederbelebung, von der ich berichtete, dürfte zwischen KM 23 und 24 gewesen sein (laut Pressebericht am Stadtpark), also noch bevor das Netz richtig engmaschig wird...

Immerhin war die zweite Wiederbelebung auf der Ziellinie "voll im Soll". Übrigens auch bei keinem wirklich unfitten Läufer, das war nach Brutto deutlich unter 4 Stunden...
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Hallo Udo,

vielen Dank für Deinen lesenswerten Bericht der etwas anderen Art, in dem Du sehr offen und eindringlich über Deinen Infarkt schreibst. Ein Thema, vor dem wir Läufer nicht gefeit sind, auch wenn wir i. d. R. deutlich gesünder leben als der (im wörtlichen Sinne) breite Durchschnitt der Altersgenossen. Entsprechend wichtig und nachahmenswert ist auch Dein Appell achtsam mit sich selbst zu sein und sicherheitshalber immer das Mobiltelefon dabei zu haben!

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute, liebe Grüße an Ines, und ich freue mich schon, wenn wir uns demnächst mal wieder über den Weg laufen. :hallo:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

37
Rumlaeufer hat geschrieben:Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute, liebe Grüße an Ines, und ich freue mich schon, wenn wir uns demnächst mal wieder über den Weg laufen. :hallo:
Hallo Ecki,

danke für die Blumen und vor allem die guten Wünsche. Auf den Tag, an dem wir uns auf einer Laufstrecke wiedersehen freue ich mich auch schon. Und das nicht nur des reinen Wiedersehens wegen! Möge es bald dazu kommen.

Dir alles Gute bis dahin und erfolgreiche Läufe :daumen:

Gruß Udo :winken:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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andre74 hat geschrieben:Gute Besserung von mir und ein erfolgteiches Comeback.
Beides wünschte und wünsche ich mir natürlich auch. Ersteres hat schon mal geklappt und Letzteres ... sagen wir mal so: Mein Herz klopft schon ein bisschen schneller als die letzten Tage.

Gruß Udo
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Hallo ihr,

der 301. Marathon ist vollbracht, gestern im Naabtal. Bericht folgt - wird wegen akuter zeitlicher Überlastung allerdings einige Zeit dauern. Ich bin wieder zurück! :daumen:

Gruß Udo :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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@ Udo

Das freut mich wirklich sehr für dich! :daumen: Toll und beeindruckend, dass du dich nach deinem Herzinfarkt so schnell wieder in Marathon-Form bringen konnest. :daumen:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

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Nach dem unschönsten nun der wohl kürzeste Laufbericht. Aber sicher einer der wichtigsten. Udo, ich freue mich sehr darüber, dass du dich wieder zurück kämpfen konntest. :)

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Nach dem unschönsten nun der wohl kürzeste Laufbericht. Aber sicher einer der wichtigsten. Udo, ich freue mich sehr darüber, dass du dich wieder zurück kämpfen konntest. :)
Danke Tommi und ihr anderen, ich bin froh, dass es lief, wie es lief. So wie es laufen muss, um keine Zweifel aufkommen zu lassen. Und um vorherzusagen, dass ich euch mit dem kürzesten aller Laufberichte nicht davonkommen lassen werde, dafür muss man kein seherisches Geschick besitzen :wink:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo UDO,

wie schön zu hören, dass du schon wieder (fast) ganz der Alte bis und wir uns schon bald wieder auf neue schöne (und lange :zwinker2: ) Laufberichte von dir freuen dürfen
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin
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