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Übertrieben brutaler HM-Plan für 1:20? (Laufszene.de Duisburg)

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"Brutal" finde ich das gar nicht.
Und was heißt jetzt "erste Tapering-Woche"? Willst du 2 Wochen vor einem HM die Umfänge schon auf die Hälfte reduzieren?

Ungewöhnlich finde wirklich die 10km in HM-Tempo am Montag und 5x300 in 57s sofort danach in der WK-Woche. Was für mich persönlich gar nicht so "brutal" ist, sondern eben nur (für einen Internet-Plan) ungewöhnlich.

Für Leute, die viel laufen mögen, ist das nichts erschreckendes und nichts überambitioniertes. Ob das was für Dich ist, ist schon wieder eine andere Frage.

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Zwischen "Umfang auf die Hälfte reduzieren" und 88km, 1 Ruhetag ist aber doch noch einiges an Spielraum, oder siehts du das anders?
Wir reden hier von einem Halbmarathon und nicht 42,2k.
So sieht ein klassischer Trainingsplan aus, der sich mehr oder weniger daran orientiert, was ich bisher gesehen habe. Zum Vergleich:
3Wo: 110km vs. 57km --> 1,93-fache Distanz
2Wo: 88km vs. 40km --> 2,20-fache Distanz
1Wo: 50km vs 16km --> 3,12-fache Distanz

Wir bewegen uns hier also bei bis zur 3-fachen Distanz.
Und dass für Hobbysportler EIN Regenerationstag in der Vor-Wettkampfwoche normal sein soll, kannst du mir auch nicht erzählen.
Dateianhänge

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Zwischen "Umfang auf die Hälfte reduzieren" und 88km, 1 Ruhetag ist aber doch noch einiges an Spielraum, oder siehts du das anders?
Wir reden hier von einem Halbmarathon und nicht 42,2k.
Im Anhang ist ein klassischer Trainingsplan, der sich mehr oder weniger daran orientiert, was ich bisher gesehen habe:

Zum Vergleich:
3Wo: 110km vs. 57km --> 1,93-fache Distanz
2Wo: 88km vs. 40km --> 2,20-fache Distanz
1Wo: 50km vs 16km --> 3,12-fache Distanz

Wir bewegen uns hier also bei bis zur 3-fachen Distanz.
Und dass für Hobbysportler EIN Regenerationstag in der Vor-Wettkampfwoche normal sein soll, kannst du mir auch nicht erzählen.

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Rolli hat geschrieben:"Brutal" finde ich das gar nicht.
+1

Mir haben die Pläne von Laufszene immer gut getan, weil ich gerne viel laufe und zu viele Ruhetage nicht mag. Anderen gefällt das nicht.

Zwei Pläne jeweils auf Wochenbasis zu vergleichen ist Unsinn, da muss man schon das Gesamtkonzept anschauen.

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Also wenn DU die sub 80 mit weniger Aufwand hinbekommst ist doch super. Aber bei dem aufgeschlagenem Buch steht eine Vorleistung von 81 Minuten, oder? Hmmm erinnert mich an Steffny, wo man immer einen Plan höher ins Regal gegriffen hat um seine Zielzeit zu erreichen.

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Ich bin diesen Mai eine 78er Zeit gelaufen. Und mir ging es nicht um mich, sondern um eine Einschätzung des Laufszene-Plans, da dieser enorm von allen Plänen abweicht, die ich bisher gesehen habe. Die waren im Detail natürlich alle unterschiedlich, aber im Endeffekt (Wochenschnitt, Belastungen, Regenerationstage) sehr ähnlich.

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Ich finde ja, dass das genau das Problem der meisten Leute ist. Dieser Plan steht ja nicht alleine da, sondern er folgt einem Schema. Dieser Plan verfolgt diesen über viele Kilometer Wochenleistung. Das ist eben eine Idee die man haben kann. Auf der anderen Seite der stehen sicher Pläne im HIIT-Muster mit wenigen extrem intensiven Kilometerleistungen.

Und dazwischen gibt es ganz viele Varianten. Sicher ist dieser Plan nicht für jeden das richtige. Aber ich frage mich sowieso ob jemand einen Plan von der Stange braucht wenn er die Zeit schon vorher drin hat. Denn die Ausgangslage ist ja doch so, sowohl bei diesem als auch bei dem von dir gezeigten, dass man die sub80 im Prinzip vorher schon drauf haben muss. Es gibt also kaum inprovement.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Zaphod1 hat geschrieben:https://www.laufszene.de/trainingsplan/ ... n-120-std/

Beispiele:
Drei Wochen vor dem WK 110 Kilometer. 0 Ruhetage.
In der ersten Tapering-Woche noch ganze 88 Kilometer. 1 Ruhetag.
In der Woche vor dem WK mehr als 50 Kilometer. 1 Ruhetag.
Am letzten Montag nochmal 10km im Renntempo.

Geht es nur mir so, oder ist dieser Plan etwas überambitioniert?
Besonders bei den ambitionierteren Zielzeiten gibt ein paar Kommentare auf der Website von Leuten, denen es genauso wie dir ergeht. (vielleicht sind diese Kommentare mittlerweile gelöscht. Früher standen sie da aber noch)
Du bist mit deinem Gefühl also nicht alleine.

Ich kenne die Pläne nur von meiner Laufzeit der ersten Monate.
Damals habe ich die Pläne für mich persönlich auch als zu intensiv eingeschätzt und daher nicht benutzt.

Die letzten 2 Wochen eines Planes würde ich eher selber planen, wenn man sich und seinen Körper ein bisschen kennt.
Tapering ist ja einfach sehr individuell.
Manche brauchen weiterhin Umfänge oder Intensiät, manche benötigen beides aber jeweils etwas weniger und und und...

Allgemein noch etwas: selbst für manche ambitionierteren LäuferInnen ist ein Ruhetag/Woche quasi Pflicht, für manche ist es ein verlorener Trainingstag.
So ein allgemeiner Trainingsplan kann auf soetwas keine Rücksicht nehmen.
Ich würde daher sagen: wenn dir der allgemeine Aufbau und die Prinzipien dahinter nicht zusagen, lass es sein und such dir lieber einen Plan, der dir von Anfang an mehr zusagt :daumen:

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JoelH hat geschrieben:Ich finde ja, dass das genau das Problem der meisten Leute ist. Dieser Plan steht ja nicht alleine da, sondern er folgt einem Schema. Dieser Plan verfolgt diesen über viele Kilometer Wochenleistung. Das ist eben eine Idee die man haben kann. Auf der anderen Seite der stehen sicher Pläne im HIIT-Muster mit wenigen extrem intensiven Kilometerleistungen.

Und dazwischen gibt es ganz viele Varianten. Sicher ist dieser Plan nicht für jeden das richtige.
So sehe ich das auch.
Der Plan verfolg offensichtlich eine Strategii der Umfänge und zieht das bis Ende durch. Dagegen gibt es, für mein Geschmack, zu wenig Intensität. Ob man es mag oder nicht, muss man selbst entscheiden. Dafür gibt es andere Pläne.

Habe gerade nachgeschaut, dass ich, in der Woche vor einem HM, fast immer 2 Ruhetage gemacht habe, trotzdem war die Intensität viiiiiel höher. Nicht nur mit Tampo sondern auch mit Umfang der QTE. Das würde ich aber auch keinem Empfehlen, den ich nicht kennen.

Aber was mich bei Dir besonders wundert, dass Du schon in der Vorletzter Woche mit Tapern beginnen möchtest. Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass nicht selten, Leute die in Vorwoche aus dem Trainingslager zurück gekommen sind, mit 180-200km/Woche mit vielen QTE, sehr oft ihre Bestzeiten von 5km bis MRT verbessern konnten. Und zwar in allen Leistungsklassen.

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Zemita hat geschrieben:Aber bei dem aufgeschlagenem Buch steht eine Vorleistung von 81 Minuten, oder? Hmmm erinnert mich an Steffny, wo man immer einen Plan höher ins Regal gegriffen hat um seine Zielzeit zu erreichen.
Ja, aber für Ziel sub 78, nicht sub 80. Insofern trifft auch JoelHs Kommentar hier nicht ganz (in diesem Aspekt; von der Stange-Kritik etc. kann ich grundsätzlich teilen).

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Der Ausgangsplan ist sub80 aka 1:20 Std. siehe Threadtitel. Und dieser erwartet eine Ausgangsleistung von 36 Min. für 10k

Dazu meint Daniels vDot 58.8 sowie HM in 1:19:34

siehe dazu http://www.fu-mathe-team.de/daniels.yaw ... =berechnen

Man führt also den Läufer via langer Basiseinheiten an die gestiegene Distanz heran. Unter anderem mit vielen ~20ern in mittlerem bis langsamen DL. Klar ist das viel Volumen wenn man es noch nie gemacht hat, aber 100 WKM sind jetzt auch kein wirkliches Hexenwerk. Auch nicht für (engagierte) Hobbyläufer.

Und wie Zemita schreibt, der TE erreicht 78 Min. mit weniger Aufwand. Ist doch super für ihn, also ich würde mich da nicht unbedingt beschweren :zwinker2:
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Zemita und ich haben aber, wie Du sicherlich gelesen hast, über den Plan in dem aufgeschlagenen Buch gesprochen. Da geht es um von 1:21 -> 1:18.

Nicht mehr und nicht weniger wollte ich anmerken.

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Zaphod1 hat geschrieben:Geht es nur mir so, oder ist dieser Plan etwas überambitioniert?
Meine persönliche Meinung: Auch wenn die Pläne sicherlich mit einer gewissen nötigen Vorgeschichte gesehen werden müssen, sind sie mit "merkwürdig" an so einigen Stellen noch milde umschrieben. Ich versuch sie mal ausgehend von meiner Laufleistung vor fünf Jahren zu beurteilen, wo ich in etwa bei 1:18h im Halbmarathon nach 10 Monaten nach Laufeinstieg stand (Einstiegs-HM-Zeit 1:36h, damals 29 Jahre alt, Radsportvorerfahrung, gelegentliches Joggen nebenbei, Fußball in der Kindheit):

  1. Es gibt mehrfach identische Wochen direkt nacheinander. Kann man sicher mal so machen, passt aber an den Übergängen manchmal so gar nicht und wirkt nicht durchdacht.
  2. Ein 10km-Testlauf ist sicher anfangs nie verkehrt, allein schon zur persönlichen groben Einordnung, wo die Reise hingeht und wie realistisch der Plan für einen selbst sein kann. Eine 36:40 (und dann später sogar 36:00) dürften sich allerdings auch für einen "baldigen" 1:20 HM-Läufer doch recht heftig anfühlen. Ein Ruhetag danach ist eigentlich selbstverständlich, oder wenigstens eine deutliche regenerative Alternative wie etwas Radfahren oder Schwimmen. 15km, wenn auch nur in 5:00/km am Tag danach, waren bei mir meistens Garanten für sich einschleifende Verletzungs- oder Gesundheitsprobleme mit entsprechender Auswirkung auf den restlichen Plan.
  3. Die Intervallzeiten passen denke ich soweit (bis auf die offenkundigen Verschreiber hier und da). Ich würde auch immer mal 100er mit einbauen, auch mal am Ende einer GA1-Einheit.
  4. Über die (Un-)Sinnhaftigkeit langer extrem langsamer Einheiten (6:00/km) wurde hier im Forum ja auch schon denke ich umfangreich diskutiert. Da würde ich mich auch nicht zu sehr festlegen, finde sie allerdings direkt nach einem intensiven Tag durchaus zu hinterfragen. Mir persönlich haben da eher langsame Radausfahrten um die 2 bis 3 1/2h deutlich besser geholfen, auch weil das Verletzungsrisiko minimal ist und man dennoch aktiv regeneriert.
  5. Generell wäre ich immer sehr vorsichtig mit zügigeren Einheiten einen direkten Tag nach einer intensiven Einheit. Das würde ich als Trainingsreiz nur sehr vorsichtig und gesteuert einsetzen, wenn überhaupt. Die Laufelite braucht das, weil die sich auf ihrem Niveau auf die kleinen letzten Möglichkeiten der neuen Reizsetzungen fokusieren müssen, aber beim ambitionierten Hobbyläufer halte ich das Risikoverhältnis nicht für sonderlich gut.
  6. Die letzte Woche 20 (eigentlich die letzten 10 Tage) kann von den Autoren nicht ernst gemeint sein. Bis auf den einen Ruhetag gibt es da keine wirklich mal regenerative Einheit, dafür Qualität und Umfang am Stück. Nicht mal ein Vollprofi würde so aufgestellt einen Wettkampf so vorbereiten, das sage ich jetzt mal so, ohne es im Detail überall wirklich zu wissen... Wenn schon Renntempoanfühlung, dann entweder sicher nicht als TL auf 50% der WK-Distanz (schon gar nicht bei der Vorgeschichte der Vortage da) oder wenigstens gestückelt auf Intervalle und danach wäre ein Ruhetag Pflicht.
Meine Erfahrung und auch die von Vereinskollegen ist hier einfach, dass Beständigkeit und auch etwas geduldige Gelassenheit im Training gern mal unterschätzt werden, auch durchaus weil Pläne wie diese etwas suggerieren, was so angeblich etabliertes sportwissenschaftliches Wissen und Usus sei.
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