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Negative Gedanken bei sportlicher Belastung - wie komme ich da raus?

Negative Gedanken bei sportlicher Belastung - wie komme ich da raus?

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Hallo Zusammen,
ich (w-29) bin sportlich recht aktiv, nicht im Profi- Bereich, aber mit 2-3 Trainings in der Woche mit Wettkampfzielen eben Hobby-Mäßig seit Jahren gut ausgelastet.
Zusätzlich zum "geführten" Training habe ich eine ausgeglichene Freizeit, mit kleinen Läufen oder Wandertouren in den Bergen. Wenn auf diesen aber die Belastung steigt, habe ich immer wieder das Problem dass ich heftige negativ- Gedanken kriege. Ich kann also nicht genießen, obwohl es mir Spaß macht und ich die Touren ja machen möchte, sondern ich kämpfe da innerlich irgendwie regelrecht.

Negativ- Gedanken heißt: Ich werte mich selbst übelst ab, schimpfe regelrecht mit mir innerlich, bin super unzufrieden und übellaunig, habe einen Hass gegen mich - owbohl es dafür faktisch keinen Grund gibt. Es ist eine derartige innere Unruhe, die ich leider auch an meinem Partner auslasse in dem Moment, der die Welt nicht mehr versteht. Je nach Verfassung kommen mir sogar die Tränen und ich bin kräftemäßig natürlich völlig am Ende.

Trotzdem halte ich die Tour, den Lauf oder was auch immer jedesmal durch, kann es dann nur Null genießen, weil es so ein dermaßener Kampf ist und die Erfolge sind schwer getrübt.
Im "geführten" Trainingsalltag habe ich das nicht, sondern immer nur alleine/im Freizeitbereich, wenn ich mir eigentlich was gutes tun will und eine Entlastung suche und gar kein Druck da ist.


Ich weiß einfach nicht mehr weiter und habe nun zunehmend Angst vor Lauf- und Wandertouren etc. weil ich mich selbst nicht mehr einschätzen kann. Das "Gedankenkarussel" unter Belastung zu durchbrechen ist mir bis dato kein einziges Mal gelungen, weder mit lautem Zureden an mich selbst, noch durch gezielte Musik. Mein Partner ist zwar verständnisvoll, aber so langsam beeinträchtigt es schon, da er einfach nicht versteht was der Auslöser ist, er dann auch ungeduldig wird und ich ihm so Touren ja auch irgendwie vermiese.

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Wenn du hier vernünftige Antworten willst, dann solltest du aufhören in Rätseln zu schreiben und Tacheles von dir geben.

Was verstehst du unter 2-3 x Training und Wettkampfzielen. Was und wie trainierst du genau, also Zieldistanz und Zeit. Was heißt für dich "geführtes Training"? Verein/Trainingsgruppe/Plan?

Was verstehst du unter kleine Läufe, Wandertouren? Alles sehr relativ, wie wäre es mit Distanzen, Höhenmeter, Zeiten?

Wie sieht es mit der Gesamtbelastung aus? Kommen die Freizeittouren on top zur Trainingsbelastung?

Mal ganz allgemein: Wenn du die Touren on Top dazu kommen, dann bist du natürlich nicht erholt -> Leistung abrufen fällt schwerer!
Wenn das Training mit Trainer/Gruppe/Plan deutlich entspannter sind als die Touren, dann belastest du dich unter Umständen beim Training nicht wirklich aus oder bei den Touren zu sehr. Hier wäre die Frage, ist das Training zu lasch oder die Touren (mit evtl. leistungsstärkerem Partner) zu intensiv.

Letztlich muss du beides an dein Leistungsniveau anpassen. ich laufe gerne mit meinem Mann. Er ist deutlich schneller als ich, passt sich aber bei gemeinsamen Läufen meinem Tempo an.

Training darf und soll auch fordern. Wenn dein sogenanntes geführtes Training dich nicht aus belastet, dann ist es auch kein Wunder, wenn du bei richtiger Belastung dann das Flattern bekommst. Das wäre die eine These. Die andere ist, dass Sport mit deinem Freund/alleine dich überfordert, dann ist es keine Schande seichter heranzugehen. Ein verständnisvoller Partner passt sich dann dir an.

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Was sagt denn dein Partner dazu? Wie versucht Ihr, gemeinsam herauszufinden, wie der Graubereich zwischen diesen beiden Extremen aussieht? Wie kündigt sich das Unheil an - zuerst körperlich und dann mental oder umgekehrt? Wer legt das Pensum der Bergtouren fest? Welche Sollbruchstellen baut Ihr in die Routenplanung ein?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Lisbeth1403 hat geschrieben:Hallo Zusammen,
ich (w-29) bin sportlich recht aktiv, nicht im Profi- Bereich, aber mit 2-3 Trainings in der Woche mit Wettkampfzielen eben Hobby-Mäßig seit Jahren gut ausgelastet.
Auf welchen Wettkampf kann man sich gezielt mit nur 2 bis 3 mal Training in der Woche vorbereiten?
Als Faustregel:
2 mal Training die Woche: Die Form kann nur mit Mühe und Not gehalten werden, aber auch nur, wenn die zweite Einheit in der Woche etwas länger gelaufen wird. (> 75 Minuten)
3 mal Training pro Woche: O.k. für Fitnes und Formerhaltung.

Aber eine gezielte Wettkampfvorbereitung ist das alles nicht.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Die Vita ist nicht ganz ausgegoren:
Lisbeth1403 hat geschrieben: ich (w-29) bin sportlich recht aktiv, nicht im Profi- Bereich, aber mit 2-3 Trainings in der Woche mit Wettkampfzielen eben Hobby-Mäßig seit Jahren gut ausgelastet.
Im Profil steht:
[h=5]Über Lisbeth1403[/h] Lauf-Erfahrung:seit ein paar Monaten

"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Ach komm, vita... ist doch alles überbewertet... wie auch training. :D

Bei geführten Läufen denke ich zwangsläufig an Nike Story Runs. Den Rest des sogenannten Trainings soll sie euch erklären :zwinker2:

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Heyhey,
ich anworte hier mal gesammelt, habe aber das Gefühl das ein Missverständnis vorliegt.

Zum erwähnten Training:
Das erwähnte Training 2- 3 mal die Woche ist eine andere Sportart als das Laufen. Karnevalistischer Tanzsport als Turniertänzerin, da das oft belächelt wird habe ich es nicht benannt. Im Klartext: April bis August habe ich zwei mal die Woche 2h Training (Ausdauer/Kraft und Choreographie) und einmal die Woche 1,5h Stunden Aktrobatik. Ab August verschiebt sich das Verhältnis dann, der Fokus liegt bei den zwei Malen dann auf dem gesamten Tanz inkl. Akro und bei der dritten Einheit auf Ausdauer, aber auch mal auf Pilates oder Yoga (Ganzkörpertraining zum Ausgleich).
Ab Ende Oktober startet regulär (nun dank Corona wahrscheinlich später) meine Turniersession, in der ich teilweise alle zwei Wochenenden ein Turnier tanze, zuzüglich dazu kommen Auftritte in der Hochzeit Karneval. Das Training verkürzt sich dann auf 3- 3,5 Stunden, gesplittet auf meist zwei Tage.
Das ist mein "geführtes" Training, also immer in Begleitung der Trainer und ja, auch auf der Grundlage von Trainingsplänen die meinen Anforderungen angepasst sind. Das mache ich schon viele Jahre.

Zuzüglich dazu bewege ich mich auch nebenbei gerne, eben das erwähnte Laufen. "Seit mehreren Monaten" desßhalb, weil ich seit 3 Jahren ca. für mich privat laufe, nach der Arbeit ABER eine klassische Freizeitläuferin bin, oder im Sommer als WarmUp zB. 3 km vor dem Training mit dem Trainer, ich habe also keine Ausdauerprobleme im eigentlichen Sinne.

ABER DER PUNKT IST:
Trotzdem habe ich das Problem mich privat Mental nicht fokussieren zu können. Beim tanzen habe ich ein Ziel, eine klare Agenda für die Trainings- und die Turnierzeit. Im privaten ist es "nur" der Berg, "nur" der Lauf bis da oder da hin und zack: mein Kopf ist voller negativer Gedanken.

Faktisch suche ich nach Tipps um mental fokussiert bleiben zu können, in Sitautionen, die ja anscheind außerhalb meiner Wohlfühlumgebung liegen.

Und für die, die sich fragen warum ich das in einem Läufer- Forum frage:
Ich habe oft davon gelesen dass es für lange Läufe enorm wichtig ist mental zusammen zu bleiben. Mein Tanzsport ist grob gesehen eine Sprintsportart, 3-4 Minuten Vollgas. Läufe oder Wandertouren gehen aber ja länger und es sind doch ganz andere Methoden um sich für 3-4 Minuten zusammen zu halten als über einen längeren Zeitraum.
Und natürlich habe ich mit meinen Trainern dazu gesprochen.

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Und bei der Arbeit? Wie klappt es da mit länger als 3-4 Minuten konzentrieren?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Na, geht doch! Ist so deutlich weniger kryptisch.

Dein Problem ist vermutlich weniger der Kopf sondern mehr die Ausdauer. Für die Ausdauer ist es relativ irrelevant, wie lang das gesamt Training dauert. Viel wichtiger ist die Belastungsdauer. Wenn die immer nur 3-4 Minuten am Stück ist, dann wirst du damit kaum Ausdauer aufbauen. Auch mit gelegentlichem 3km Läufen machst du sehr wenig für die Ausdauer.
Tanzen ist zwar ein sehr intensiver Sport, aber trotzdem kein Ersatz für Ausdauertraining. Dein Kopf macht vermutlich nur zu, weil dein Körper sich bei Ausdauersport außerhalb des Tanzes schwer tut. Der Kopf regiert nur auf die Aktion.

Abhilfe bringt da ordentliches Ausdauertraining, nicht um ein Ziel zu erreichen oder ein Berg zu erklimmen sondern um Grundlage dafür zu schaffen. Wenn dir lange Strecken und hohe Berge Angst machen, dann dreh mal Runden auf der Bahn oder im Park bist du kein Bock mehr hast.

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Heieiei! Im Karneval gekonnt auf der Bühne tanzen und hier ebenso gekonnt um den heißen Brei. :klatsch:

Ich muss gestehen, dass mich die Vorstellungen der Tanzmariechen nicht wirklich berühren, gestehe aber unumwunden zu, dass da z.T. wirklich erstklassige sportliche Leistungen geboten werden. Also bin ich weit davon entfernt belustigt zu sein.

Wenn ich das richtig verstehe, läufst du bisher gar nicht und machst auch keinen anderen expliziten Ausdauersport. Und das Laufen willst du wohl auch nicht anfangen. Richtig?

Dann kann man dir in einem Läuferforum auch nur allgemeine Tipps geben und z.B. erläutern, wie ein Läufer seine Ausdauer aufbauen würde. Ganz einfach: man fängt ganz klein an und entwickelt sich in kleinen Schritten vorwärts. Manchmal schlagen hier Leute auf, die sich nicht vorstellen können, auch nur zwei Minuten am Stück zu laufen. Denen empfiehlt man dann, mit einer Minute zu beginnen. Dann eine Gehpause zur Erholung und die nächste Minute Laufen usw., bis sie z.B. 30 min. gesportelt haben. Über die Wochen wird die Belastungsdauer langsam erhöht, womit die Pausen automatisch weniger werden. Nach spätestens 3 Monaten laufen diese Leute 5 km am Stück und staunen Bauklötze über sich. Aber keiner der Leute, die nicht zwei Minuten am Stück laufen können, kommt auf die Idee, sich zu beklagen "Also immer wenn ich versuche, einen Marathon zu laufen, sperrt sich alles in mir." :klatsch:

Ideal wäre es, wenn du einen Hausberg vor der Tür hättest, den du 3x die Woche besteigen könntest. Anfangs nur 10 min rauf und wieder runter, evtl. 3 - 5x wiederholen, dann immer weiter rauf, bis du X Stunden am Stück hochmarschieren könntest. Wenn du diese Gegebenheiten nicht hast, dann musst du die Belastung bestmöglich simulieren. Ein Lauftraining wäre sicher eine gute Grundlage, um Herz und Kreislauf zu trainieren. Aber dazu dann noch gezieltes Krafttraining, um steilere Berge zu simulieren. Und zwar nicht nur die Beine, sondern auch Rücken und Schultern, also den ganzen Körper ("Rumpfstabi").

Auch hier gilt dasselbe wie für deinen Tanzsport: Ohne Fleiß kein Preis.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Lisbeth1403 hat geschrieben:
Und natürlich habe ich mit meinen Trainern dazu gesprochen.
Und was sagen die dazu?
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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Lisbeth1403 hat geschrieben:Mein Tanzsport ist grob gesehen eine Sprintsportart, 3-4 Minuten Vollgas.
Da drängt sich mir die Frage auf, ob ich mit mehreren solcher Tanzeinlagen hintereinander, quasi auf spielerische Art, meine 4-Minutenintervalle ersetzen kann? Das wär ja mal ein vollkommen neuer Ansatz... :confused:

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Albatros hat geschrieben:Da drängt sich mir die Frage auf, ob ich mit mehreren solcher Tanzeinlagen hintereinander, quasi auf spielerische Art, meine 4-Minutenintervalle ersetzen kann? Das wär ja mal ein vollkommen neuer Ansatz... :confused:
... du kannst ja mal ne Runde mittanzen, zB. hier ab 4:50 - wenn das gut gemacht ist, dann bist du 3-4 Min hüpfenderweise in Bewegung und schmeisst die Beine in alle möglichen Richtungen! Als Plyo-Training geht das in jedem Fall durch :zwinker5:
Bild
Link
Mein Lauftagebuch: "Laufend im Rheinland"

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Vielen Dank, da waren jetzt ja zwei etwas inhaltvollere und auch nettere Aussagen bei.
Wen es interessiert, es geht um dieses Tänzerische Niveau (direkt ab Sek.8 bis 3:45). Da das Thema tanzen und das dazugehörige Training (so wie die Leistung) wie gewohnt aber einfach aus Unwissenheit falsch zugeordnet wird möchte ich das Thema nun gern außen vor lassen. Es sollte eigentlich nur als Backround- Info dienen und nicht verwirren.

Ganz zu Beginn hat jemand gefragt: "Wie kündigt sich das Unheil an - zuerst körperlich und dann mental oder umgekehrt?"
->
Zuerst Mental und das ist ja der Punkt: Der Kopf beginnt mich runterzuziehen und dann sinkt meine Leistungsfähigkeit. Ich habe eine solide Grundausdauer und schaffe die Läufe körperlich gut. Trotzdem möhte ich mich ja auch ein wenig fordern und verbessern und dafür geht man jedesmal leicht über seine Grenzen. Mental bin ich aber völlig fertig. Versteht ihr was ich meine?

Nun lese ich aus den beiden Meinungen:
A) das Leicht drüber ist immer noch zu schwer, Tempo veringern
B) Ausdauertraining noch mehr intensivieren

Das vestehe ich, weil logisch. Aber wie kann ich meine Gedanken nun austricksen um nicht mit diesem Mindset direkt ins Training zu gehen? Meine Trainer sagen: es ist eine reine Kopfsache die mich blockiert. Seien es Schwierigkeiten die ich mir nicht zutraue und daher unsauber springe, oder eben Leistungsgrenzen die ich mir selbst setze ("Ich kann das nicht" - "heute noch schlechter als vorletzte Woche" etc.). Das ist der Knackpunkt - mein Mindset hängt.
Mein Partner geht auf mich ein, aber sieht ja das ich es kann und wird daher ungeduldig und zeigt steigendes Unverständnis, weil es keinen offensichtlichen Grund gibt, warum ich so reagiere (bin nicht übermäßig aus der Puste, habe keine direkten Schmerzen o.ä.). Alleine meine Laune, Stimmung und Energie wird so negativ, dass alles stagniert. Anders weiß ich das nun auch nicht mehr zu erklären...

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Ich sehe es etwas anders, auch wenn ich nicht in deinem Kopf&Körper stecke.

Was verstehst du unter "du schaffst die Läufe körperlich gut" Das ist wieder eine sehr relative Aussage. Gerade Lauftraining findet nicht nur in einer Intensität statt. Normale Dauerläufe z.B. läuft man so, dass man währenddessen noch reden kann, während bei Intensiver Belastung an reden kaum noch zu denken ist. Dazwischen gibt es jede Menge Raum für schaffbar. Gleiches gilt auch für die Distanz, einer findet 5km gut schaffbar, der andere 42 km. Dazwischen gibt es wieder jede Menge Raum für Ausgestaltung.
Also definiere dein gut schaffbar und laufe dann eine im Vergleich dazu sehr gemütliche Runde. Wie reagiert dann der Kopf?

Jedoch ist es so, dass es auch hier manch einen Läufer gibt, der bei jedem Lauf gegen den inneren Schweinehund kämpft. Diese zeihen eine auf mich sehr masochistisch wirkende Befriedigung aus diesen Schlachten bei jedem Lauf. Vielleicht gehörst du zu denen? Dann muss du eben, die Herausforderung annehmen. Mir wäre das zu blöd, ich würde mich einer freudvolleren Betätigung widmen.

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Vielen Dank @bones für den Link, jetzt habe ich das richtige Wording und kann genauer nachschlagen. Genau diese dort beschriebenen Situationen zu Beginn sind es.

Masochistische Läuferin bin ich nicht, im Gegenteil. Ich liebe die Herausforderung, ja, dass man auch mal kaputt aber glücklich ist, mal Tage hat an denen es subjektiv nicht klappt, ich mich aber dann nach der Erholung deutlich steigern konnte. Das ist aber ja normal - wenn man sich weiter entwickeln will.
Trotzdem schätze ich die Auszeit und eigentlich das Kopf-frei-pusten als Ausgleich und möchte es voll genießen!

Ich verstehe dass ich mich also mehr mit meinem Standpunkt "Schaffbar" auseinander setzen muss und das nicht pauschalisieren kann. Zudem habe ich mich gestern Abend durchs Anfänger-Forum gelesen und der Punkt man will zu schnell zu viel ja ein gern gesehener Fehler ist. Vermutlich wollte ich also meine sportliche Leistung in anderen Bereichen auf das Laufen übertragen, was anscheinend nicht geht.

Das muss ich nun auch meinem Umfeld begreifbar machen, die mich unbewusst abwerten ("so langsam bist Du doch sonst nicht" ... "Du hältst doch durch, verstehe dein Problem nicht" ... "wer Luft zum motzen hat ist noch längst nicht an seiner Grenze" etc.) - was definitiv auch Druck auslöst.
Vielen Dank, ich werde mich durch die Literatur durchwühlen und genauer protokollieren wann diese mentalen Grenzen auftauchen und wann nicht.

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Veitshöchheim - damit hast du mein Herz im Sturm erobert. Die machen mit Abstand die besten Sitzungen mit den kältesten Duschen für die bayerischen Großkopferten. :daumen:
Lisbeth1403 hat geschrieben:Heyhey,
ich anworte hier mal gesammelt, habe aber das Gefühl das ein Missverständnis vorliegt.
Kein Wunder, wenn man hier so konfus und kryptisch einsteigt, wie du. Wir können ja nicht auf das antworten, was du weißt und dir denkst, sondern nur auf das, was du hier schreibst. Aber das ist ja nun zumindest etwas klarer geworden.
Lisbeth1403 hat geschrieben:Zuzüglich dazu bewege ich mich auch nebenbei gerne, eben das erwähnte Laufen. "Seit mehreren Monaten" desßhalb, weil ich seit 3 Jahren ca. für mich privat laufe, nach der Arbeit ABER eine klassische Freizeitläuferin bin, oder im Sommer als WarmUp zB. 3 km vor dem Training mit dem Trainer, ich habe also keine Ausdauerprobleme im eigentlichen Sinne.
Die spannende Frage ist für mich, welche Rolle das Laufen in deinem Leben spielen soll, neben Arbeit und Tanzsport. Denn wenn du dir von der mentalen Fokussiertheit der (besser: mancher) Läufer etwas abgucken willst, dann wirst du immer wieder über folgende Begriffe stolpern: Ziel, Plan um dorthin zu kommen, stetige Verbesserung. Viele Eliteläufer mögen auch Mentaltrainer engagieren, aber nur mit Psycho-Gedöns hat noch keiner 'nen Weltrekord aufgestellt. Die stabile Basis unter dem ganzen besteht immer aus einem ambitionierten, aber machbaren Ziel, einem guten Plan wie man schrittweise dorthin kommt und regelmäßigem Training, in dem man seine Grenzen immer wieder minimal verschiebt und aus diesen vielen kleinen Erfolgen die Zuversicht gewinnt, dass man das kann auch wenn es vorher unmöglich erscheint.

Also: Wie oft in der Woche könntest du ganzjährig ein Lauftraining betreiben?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Versuch doch mal einen für dich wirklich längeren Lauf / Wanderung irgendwie durchzustehen, mit Partner; also bewusst über die normale Anstrengung hinaus. Ich weiß, dass fällt vermutlich sehr schwer, aber wenn du es schaffst ...
Dann kannst du dir beim nächsten Mal, wenn wieder diese Gedanken und Selbstunzufriedenheit hoch kommen, einfach entgegnen: "Was wollt ihr, habs doch schon schon mal hinter mich gebracht, mir beweiesen dass ich es kann, wird heute eher leichter ... "
Also in dem du den Meinungsspieß einfach umdrehst, weil beweisen musst du dir dann nichts, hast ja schon. Kannst bewusst und mit gutem Gewissen die positive Stimmung raus holen und dir die geben und dich daran fest machen.

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Lisbeth1403 hat geschrieben:Vielen Dank, da waren jetzt ja zwei etwas inhaltvollere und auch nettere Aussagen bei.
Wen es interessiert, es geht um dieses Tänzerische Niveau (direkt ab Sek.8 bis 3:45). Da das Thema tanzen und das dazugehörige Training (so wie die Leistung) wie gewohnt aber einfach aus Unwissenheit falsch zugeordnet wird möchte ich das Thema nun gern außen vor lassen. Es sollte eigentlich nur als Backround- Info dienen und nicht verwirren.

Ganz zu Beginn hat jemand gefragt: "Wie kündigt sich das Unheil an - zuerst körperlich und dann mental oder umgekehrt?"
->
Zuerst Mental und das ist ja der Punkt: Der Kopf beginnt mich runterzuziehen und dann sinkt meine Leistungsfähigkeit. Ich habe eine solide Grundausdauer und schaffe die Läufe körperlich gut. Trotzdem möhte ich mich ja auch ein wenig fordern und verbessern und dafür geht man jedesmal leicht über seine Grenzen. Mental bin ich aber völlig fertig. Versteht ihr was ich meine?

Nun lese ich aus den beiden Meinungen:
A) das Leicht drüber ist immer noch zu schwer, Tempo veringern
B) Ausdauertraining noch mehr intensivieren

Das vestehe ich, weil logisch. Aber wie kann ich meine Gedanken nun austricksen um nicht mit diesem Mindset direkt ins Training zu gehen? Meine Trainer sagen: es ist eine reine Kopfsache die mich blockiert. Seien es Schwierigkeiten die ich mir nicht zutraue und daher unsauber springe, oder eben Leistungsgrenzen die ich mir selbst setze ("Ich kann das nicht" - "heute noch schlechter als vorletzte Woche" etc.). Das ist der Knackpunkt - mein Mindset hängt.
Mein Partner geht auf mich ein, aber sieht ja das ich es kann und wird daher ungeduldig und zeigt steigendes Unverständnis, weil es keinen offensichtlichen Grund gibt, warum ich so reagiere (bin nicht übermäßig aus der Puste, habe keine direkten Schmerzen o.ä.). Alleine meine Laune, Stimmung und Energie wird so negativ, dass alles stagniert. Anders weiß ich das nun auch nicht mehr zu erklären...
Ich kenne eine Menge Frauen, die haben "mental" (was immer das auch bedeutet) kein Problem, 30 und mehr Kilometer am Stück zu laufen.
Die gleichen Frauen hätten aber ein gewaltiges Problem damit, in einer Phantasie-Uniform auf einer Bühne rumzuhüpfen und sich dabei von einer angetrunkenen Altherrenriege unter den Rock glotzen zu lassen.
Einfach mal so zum Thema "Mindset".

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Santander hat geschrieben:Ich kenne eine Menge Frauen, die haben "mental" (was immer das auch bedeutet) kein Problem, 30 und mehr Kilometer am Stück zu laufen.
Die gleichen Frauen hätten aber ein gewaltiges Problem damit, in einer Phantasie-Uniform auf einer Bühne rumzuhüpfen und sich dabei von einer angetrunkenen Altherrenriege unter den Rock glotzen zu lassen.
Einfach mal so zum Thema "Mindset".
Heut schon was getrunken? Einfach mal so zum Thema „andere abwerten um sich selbst besser zu fühlen“ und „jedem sein Hobby“
Viele Grüße, Melon 🍉
Mein Tagebuch
Bild

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Wieso, auch wenn ich selten mit seiner Meinung "d'accord" gehe, aber hier hat er doch recht. Es ist (zumindest hier) halt alles eine Frage der mentalen Einstellung. Es gibt Menschen, die können laufen, laufen, laufen, aber haben ein massives (mentales) Problem damit, sich als Tanzmariechen auf die Bühne zu stellen, selbst wenn sie es konditionell locker schaffen. Und dann gibt es eben die Tänzerinnen, die es mental nicht schaffen, mehrere Kilometer hintereinander zu rennen.

Wenn die Kondition passt, ist es der Kopf. Und dann muss man - so man denn weiter laufen/ wandern gehen will - den halt "zurecht" rücken. Das hat nix mit "krank im Kopp" zu tun, sondern mit der richtigen Einstellung und dem - wie er so schön schreibt - "Mindset". Denn hier wurde ja geschrieben, es fängt im Kopf an und wirkt sich danach auf die Leistung aus. Also muss man den Kopp / die Gedanken angehen, nicht die körperliche Leistung ;-)
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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Der Unterschied zwischen Laufen und Tanzen in der Gruppe liegt darin, dass bei zweiterem der Geist beschäftigt ist. Wann ist mein Einsatz? Was ist die nächste Bewegung? Bin ich im Takt? Bin ich synchron mit den anderen? Etc pp. Beim Laufen ist man geistig komplett frei - ich persönlich mag gerade das am Laufen. Man muss nichts denken. Sehr erholsam, wie ich finde.
Ich finde es trotzdem abwertend von Santander quasi zu sagen es sei „unnormal“ oder „falsch“, dass man sich lieber von angetrunkenen alten Männern unter den Rock glotzen lässt als Strecke zu machen. Das ist despektierlich.
Gerade weil beim Tanzen das Hirn beschäftigt ist, ist es leichter mental gut drauf zu sein. Und es ist vollkommen in Ordnung, wenn man es nicht auf Knopfdruck hinbekommt das „richtige“ Mindset zu haben. Oder „daran zu arbeiten“. Gratuliere, wenn ihr das könnt. Ich kann es z.B. auch nicht. Ganz normal. Positive Affirmation bringt auch nicht bei jedem was.
Viele Grüße, Melon 🍉
Mein Tagebuch
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Abwertend war ja die Ausdrucksweise von Santander. Liegt aber wohl auch an seinem Alter :noidea:

Auch wenn ich schon viele Jahre nicht mehr zum Tanzen gekommen bin, also das Disco-Gehoppe und so :D , so finde ich schon einen Riesenunterschied zwischen tanzen und laufen. Es gibt jede Menge Menschen, die finden am Laufen ums Verrecken nichts Schönes, haben es probiert und lassen es lieber. Kann doch bei der TE genauso sein. Sie zwingt sich zu einem Sport, der ihr nicht behagt, ihr sogar die Stimmung vermisst. Sie meint, weil sie soviel Freude beim Tanzsport hat, muss das automatisch bei anderen Sportarten auch so sein.

Kann natürlich auch sein, dass du Liesbeth den Leistungsgedanken auf das Laufen mit überträgst, aber die Ziele fehlen und es (noch) nicht schaffst, das Laufen (und so wie ich es verstanden habe auch beim Bergwandern) einfach als schöne Bewegung in der Natur zu empfinden. Kann man lernen oder es zumindest versuchen. Dazu laaangsam laufen, mal stehen bleiben, sich was anschaue, ein Foto machen etc. Das hat dann mit "Sport" nicht mehr soviel zu tun. Oder das Wandern in die Ebene verlagern, daraus keine Anstrengung machen. Sich an der Natur erfreuen, da kommen negative Gedanken vielleicht gar nicht auf. Probier das mal :wink:

Gruss Tommi

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Es hat keiner behauptet, dass es "auf Knopfdruck" funktioniert, aber man kann daran arbeiten. Man muss es aber auch wollen und es dauert eine Weile, seinen Kopf "umzusetzen" ;-)
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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RunningPotatoe hat geschrieben:Nachdem hier offenbar keine Antworten auf meine Fragen (s. Beitrag #20) mehr kommen, bin ich dann hier mal raus.
Warum?
Sie hat doch nie nach Training für laufen oder wandern gefragt - sondern wie sie ihre Psyche besser steuern kann.
Ich lese aus ihren Fragen und Antworten ein psychisches und kein Fitnessproblem.

Meine Frage wäre: wie ist die PartnerBeziehung (ja er ist verständnisvoll) , wer schlägt die Läufe/Wanderungen vor, wer schlägt die Länge/Stecke/Beschaffenheit/Geschwindugkeit vor. Wie wird entschieden? Kompromiss/einer bestimmt?

Würde sie diese Läufe/Wanderungen auch alleine machen? oder nur zuliebe des Partners?

Ich habe persönliche psychische Schwierigkeiten (und gehabt) und mir kommt hier manches irgendwie bekannt vor. Ich nusste mich zu oft verbiegen, dem anderen zu Liebe - habe aber nicht bemerkt, dass ich mich verbiege(n muss)
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:Warum?

Meine Frage wäre: wie ist die PartnerBeziehung (ja er ist verständnisvoll) ...
wurde doch relativiert
Lisbeth1403 hat geschrieben:
Ich verstehe dass ich mich also mehr mit meinem Standpunkt "Schaffbar" auseinander setzen muss und das nicht pauschalisieren kann. Zudem habe ich mich gestern Abend durchs Anfänger-Forum gelesen und der Punkt man will zu schnell zu viel ja ein gern gesehener Fehler ist. Vermutlich wollte ich also meine sportliche Leistung in anderen Bereichen auf das Laufen übertragen, was anscheinend nicht geht.

Das muss ich nun auch meinem Umfeld begreifbar machen, die mich unbewusst abwerten ("so langsam bist Du doch sonst nicht" ... "Du hältst doch durch, verstehe dein Problem nicht" ... "wer Luft zum motzen hat ist noch längst nicht an seiner Grenze" etc.) - was definitiv auch Druck auslöst.
Vielen Dank, ich werde mich durch die Literatur durchwühlen und genauer protokollieren wann diese mentalen Grenzen auftauchen und wann nicht.
Lasst ihr doch mal Zeit den Input auszuprobieren. Wenns mit gemütlicher angehen nicht besser läuft, dann kann sie immer noch die Fragen beantworten und sich mit der psychischen Seite auseinander setzen.
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