Wenn du bis dahin regelmäßig trainierst und dabei 1x die Woche auch aus deiner Komfortzone mal richtig herausgehst, dann wirst du mit Sicherheit schneller werden als beim 1. HM. Wieviel schneller? Keine Ahnung, ist aber eigentlich auch völlig irrelevant. Denn du solltest dein Training und damit die Tempi der verschiedenen Lauftypen nicht nach irgendeinem mehr oder weniger illusionären Fernziel ausrichten, sondern immer nach deinem aktuellen Laufvermögen. Letzteres ermittelt man in gewissen Abständen (z.B. alle sechs bis acht Wochen) in einem (Unterdistanz-)Testlauf, bei dem man wirklich alles raushaut (idealerweise in einem Wettkampf, notfalls im Training) und legt dann anhand des Ergebnisses die Trainingstempi für die kommende Trainingsphase fest. So stellt man sicher, dass man die ganze Zeit über am optimalen Arbeitspunkt trainiert, d.h. dass das Training optimal fordert, aber trotzdem machbar ist und nicht überfordert.
4x die Woche zu trainieren, ist mindestens für die letzte Phase von 12 bis 16 Wochen vor dem nächsten HM sehr sinnvoll, um mit mehr Wochenkilometern eine gute Ausdauergrundlage zu schaffen - die meisten etwas ambitionierten HM-Trainingspläne setzen voraus, dass man 4 Einheiten pro Woche schon gut gewöhnt ist. Wenn du wirklich schon ein ganzes Jahr lang regelmäßig 3x die Woche gelaufen bist, spricht auch überhaupt nichts dagegen, irgendwann in den nächsten Wochen, immer wieder mal einen 4. Lauf mit einzubauen. (Da fängt man ganz klein an mit einem zusätzlichen Erholungsläufchen, vergiss also einfach das allgegenwärtige Gefasel von der Verletzungsgefahr.)
Bevor man dir jetzt aber weiter jede Menge konkrete Tipps ins Blaue hinein gibt, solltest du mal in dich gehen und dir die Frage beantworten, was für ein Trainingstyp du bist. Willst du strukturiert nach Trainingsplänen trainieren oder bist du mehr die unverbindliche Joggerin, die halt mal spontan losläuft und guckt was so geht? Kann man beides machen, ist eine reine Typfrage - wobei es optimale Fortschritte aber nur gibt, wenn Fordern und Erholen im optimalen Verhältnis zueinander stehen.