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Erkältung vor dem Marathon

Erkältung vor dem Marathon

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Hallo ihr Lieben,

nun muss ich mich leider mit einem Problem an euch wenden: Ich will am 31.10. meinen ersten Marathon laufen- nun habe ich seit Mittwoch einen grippalen Infekt. Es geht schon wieder leidlich, so dass ich nicht mehr im Bett rum hänge und gestern einen kleinen Spaziergang machen konnte, aber schlapp fühle ich mich noch, so dass ein paar Tage ohne Training notwendig sind. Und das nun gerade in der letzten harten Trainingswoche, wo am Sonntag der 3-Stunden-Lauf geplant wäre. Den ich natürlich nicht machen werde, aber die langen Läufe fehlen mir etwas.

Nun ist natürlich oberste Priorität, mich wieder ganz auszukurieren und das ganze nicht zu verschleppen durch vorzeitig zu viel Anstrengung.

Am 10.10. bin ich den Schwarzwald-Halbmarathon in 1:45 gelaufen, damit bin ich echt zufrieden und war auch gut in Form.

Die große Frage ist nun: wie kann ich das am besten zum Marathon hinüberretten?
Was würde passieren, wenn ich nun kaum noch trainieren könnte bis dahin?
Was könnte ich unterstützend alles tun?

Hat jemand Erfahrungen und Tipps?

Vielen Dank!
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Bei einer Erkältung kann man nicht viel tun. Abwarten, bis es vorbei ist. Ist leider so.
Vor allem nicht drüber ärgern, sondern stoisch mitnehmen als zusätzliche Herausforderung.
Wenn es dir besser geht, locker wieder einsteigen, und so gut es geht zuende bringen.

Eine Woche Trainingsausfall macht noch nicht viel aus.
Merklich wird das erst ab der 2. Woche.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Sehr gut, dass du dich komplett regenerieren willst!

Nicht durchgeführte Trainingseinheiten kann man nicht nachholen. Schon gar nicht so kurz vor dem Wettkampf. Die beiden nächsten Wochen wären eh primär fürs Tapering gewesen und das solltest du auch betreiben.

Mein Tipp den Plan so wie du ihn hast weiter befolgen, wenn du wieder fit bist. Beim Marathon selbst auf deinen Körper hören und vielleicht etwas verhaltener starten als geplant. Beim ersten Marathon ist doch das finishen in den meisten Fällen das Spannende. Ich bin mir auch sicher, dass du es bei der tollen HM Zeit unter 4 Stunden schaffen wirst.

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Da du Ärztin bist, weißt du ja selbst am Besten, wann du wieder trainieren darfst. Drei Wochen nach dem HM ist zwar etwas zu spät für die Superkompensation, noch dazu, wenn sie durch die Erkrankung behindert wurde. Aber ganz weg ist deine Form sicherlich nicht. Laufen würde ich an deiner Stelle nicht mehr als Training sondern, dass die Muskulatur wieder im Bewegung kommt. Wenn du dann wieder gesund bist, den Sonntag vor dem Marathon noch mal lockere 20 Km. Dann tapern, noch etwas Tempo ohne Anstrengung und ein paar Kilometer locker nach Gefühl. Von der Marathon-Zielzeit etwas Abstriche machen. Wolltest du 3:45 laufen? Dann sollte sub4 noch drin sein. Oder so :wink:

Toi toi toi

Gruss Tommi

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blende8 hat geschrieben:Bei einer Erkältung kann man nicht viel tun. Abwarten, bis es vorbei ist. Ist leider so.
Vor allem nicht drüber ärgern, sondern stoisch mitnehmen als zusätzliche Herausforderung.
Wenn es dir besser geht, locker wieder einsteigen, und so gut es geht zuende bringen.

Eine Woche Trainingsausfall macht noch nicht viel aus.
Merklich wird das erst ab der 2. Woche.
Danke Dir!

Ja so sehe ich es auch- auch wenn es mir absolut nicht leicht fällt, da bin ich aber bei Verletzungen schon öfter auf die Nase gefallen, daher will ich nun nichts riskieren.

Es geht auch immerhin schon besser, so dass ich fast zumindest schon wieder alltagstauglich zumindest bin.

Sehe ich es als erweitertes Tapering, muss auch nicht schlecht sein.
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taphor hat geschrieben:Sehr gut, dass du dich komplett regenerieren willst!

Nicht durchgeführte Trainingseinheiten kann man nicht nachholen. Schon gar nicht so kurz vor dem Wettkampf. Die beiden nächsten Wochen wären eh primär fürs Tapering gewesen und das solltest du auch betreiben.

Mein Tipp den Plan so wie du ihn hast weiter befolgen, wenn du wieder fit bist. Beim Marathon selbst auf deinen Körper hören und vielleicht etwas verhaltener starten als geplant. Beim ersten Marathon ist doch das finishen in den meisten Fällen das Spannende. Ich bin mir auch sicher, dass du es bei der tollen HM Zeit unter 4 Stunden schaffen wirst.
Danke Dir!

JA ich versuche auf meinen Körper zu hören- für mich nicht eine ganz leichte Übung.

Ob es unter 4 Stunden wird- das wäre das tollste A-Ziel, aber für den ersten wäre ich auch völlig ok damit, wenn das nicht klappt.
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dicke_Wade hat geschrieben:Da du Ärztin bist, weißt du ja selbst am Besten, wann du wieder trainieren darfst. Drei Wochen nach dem HM ist zwar etwas zu spät für die Superkompensation, noch dazu, wenn sie durch die Erkrankung behindert wurde. Aber ganz weg ist deine Form sicherlich nicht. Laufen würde ich an deiner Stelle nicht mehr als Training sondern, dass die Muskulatur wieder im Bewegung kommt. Wenn du dann wieder gesund bist, den Sonntag vor dem Marathon noch mal lockere 20 Km. Dann tapern, noch etwas Tempo ohne Anstrengung und ein paar Kilometer locker nach Gefühl. Von der Marathon-Zielzeit etwas Abstriche machen. Wolltest du 3:45 laufen? Dann sollte sub4 noch drin sein. Oder so :wink:

Toi toi toi

Gruss Tommi
Ja Danke, als Ärztin weiß ich wohl dass vollständige Erholung wichtig ist- aber nicht wie man das mit einem Marathon-Training unter einen Hut bekommt :wink:

Ja vielleicht noch 20 km den Sonntag davor, jetzt keinen Trainingseffekt mehr erwarten, einfach wie es geht noch etwas in Schwung bleiben.

Ein festes Zeitziel habe ich mir nicht gesetzt für den ersten, unter 4 Stunden wäre toll, aber wenn es nicht klappt wäre es auch ok.
Habe eben ewas Respekt vor der Distanz, die ich im Training so nicht gelaufen bin, auch (wegen vorangegeangener Fußüberlastungim Sommer) mit den Umfängen eher zurückhaltend war.
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Vögelchen hat geschrieben:Ja Danke, als Ärztin weiß ich wohl dass vollständige Erholung wichtig ist- aber nicht wie man das mit einem Marathon-Training unter einen Hut bekommt :wink:
Vollständige Erholung bedeutet doch, dass der Schnupfen und alle Begleiterscheinungen zu 100% verschwunden sind, oder?
Erfahrungsgemäß ist das zumindest bei mir so, dass es einen Zeitraum von bis zu drei Wochen benötigt, bis wirklich alle Symptome des Infekts vollständig verschwunden sind. Damit wäre der Marathon sozusagen gestrichen - und wahrscheinlich würden die meisten Ärzte Ihren Patienten auch genau dazu raten. Was man individuell daraus macht, steht einem natürlich frei...

Bei einer Woche Trainingsausfall würde ich mir keine großen Gedanken machen, den Rest des Plans einfach durchziehen und die Zielzeit ggf. anpassen.
Bei zwei Wochen Trainingsausfall würde ich auch starten, mir aber über Zielzeiten keine Gedanken mehr machen - Ankommen ist das Ziel.
Bei den erwähnten drei Wochen würde ich nicht mehr starten, sondern eher nach ein paar Wochen Training vllt. nochmal im Dezember (wenn denn irgendwo was angeboten wird) einen Start erwägen oder besser das ganze ins Frühjahr verschieben...

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Vögelchen hat geschrieben:Ja Danke, als Ärztin weiß ich wohl dass vollständige Erholung wichtig ist- aber nicht wie man das mit einem Marathon-Training unter einen Hut bekommt :wink:
Klar ist, Du wirst Form verlieren. Ohne Training sinkt einfach Deine Fitness und die Anpassungen gerade auch im Ausdauerbereich gehen erstaunlich schnell verloren. Das ist vielleicht nicht so dramatisch, aber man kann es halt auch nicht wegdiskutieren. Mitochondrien als wesentlicher energetischer Träger Deiner kurzfristig (also in Wochen bis wenigen Monaten) aufgebauten Langzeitausdauer haben, wie Du weisst, eine sehr kurze Lebenszeit und wenn Du halt keine Trainingsreize setzt, sterben Dir die weg und die Form wird am Wettkampftag schlechter sein, als ohne Infekt möglich gewesen wäre. Wäre das anders, würde man sich im üblichen 2-3 wöchentlichen Tapering ja nur erholen, aber im Gegenteil reduziert man ja einerseits pro Woche maximal um 50%, andererseits setzt man noch intensive Reize, um die physiologischen Anpassungen zu erhalten. Ich schreibe das jetzt mal so ungeschönt einfach auf die physiologischen Parameter bezogen, weil damit klar ist, dass man auch über eine Verschiebung des Wettkampfes nachdenken kann und muss, sofern möglich und für das angepeilte Ziel sinnvoll oder gar notwendig.

Andererseits folgt daraus, dass wenn Dein Körper wieder funktioniert, Du bis 31.10 auch nicht genug Zeit zum Neuaufbau von Form haben wirst, es geht dann weiterhin nur darum, den Verlust zu verlangsamen. Natürlich wirst Du etwas mehr machen können an Volumen, weil Du ja insgesamt weniger gemacht hast, als erwartet.

Davon unabhängig kann es natürlich dennoch sein, dass Du, befreit vom Druck und glücklich darüber, doch noch gestartet zu sein, einen wirklich guten WK läufst, schneller als gedacht. Das ist dann aber eher mental als physiologisch begründet je nachdem, wie sich Dein Trainingsniveau zum angestrebten Ziel verhält.

Zum Wiedereinstieg ins Training ist mein Konzept: Kurz und locker als erstes. Wenn das sich wirklich gut anfühlt, dann länger und locker. Erst wenn das geht, wieder Intensiv. Da es bei Dir schon ums Tapering geht, kann man erwägen, gleich von Schritt 1 zu 3 zu wechseln.

Viel Erfolg

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Das gute, wenn es in einer solchen Situation überhaupt etwas gutes gibt, dann ist es der Fakt, dass es dein erster Marathon ist und du ohne konkretes "Leistungswissen" in das Rennen gehen kannst.

Du kannst also, trotz allem befreit laufen. Ich würde die sub 4 weiter im Auge behalten und auch so angehen, wenn die Erkältung gut abklingt und du dich fit genug fühlst. Auch deine Befürchtungen bezüglich "noch nie so weit gelaufen" etc. sind komplett normal und die hat jeder. Von daher auch ein Marathon funktioniert nicht viel anders als ein HM oder 10er. Beim ersten mal ist man immer nervöser und dann doch auch irgendwie befreiter, wenn es endlich los geht.

Also mein Tipp, oberste Prio, aber das ist ja klar, den Körper nicht belasten bis der Infekt weg ist, denn der Körper, aber das weisst du eh besser als die meisten hier, leistet gerade schon Schwerstarbeit, da braucht er nicht auch noch laufen. Danach locker rein kommen und wenn möglich zumindest noch 20-25km eine Woche vorher laufen gehen. Das ist relativ normale Vorbereitung, so oder so. Du siehst ja dann wie es läuft, auch im Vergleich zu deinen längeren Läufen zuvor. Und dann den Marathon einfach raushauen, verlieren kannst du nichts.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Albatros hat geschrieben:Vollständige Erholung bedeutet doch, dass der Schnupfen und alle Begleiterscheinungen zu 100% verschwunden sind, oder?
Erfahrungsgemäß ist das zumindest bei mir so, dass es einen Zeitraum von bis zu drei Wochen benötigt, bis wirklich alle Symptome des Infekts vollständig verschwunden sind. Damit wäre der Marathon sozusagen gestrichen
Ich sehe das nicht so pessimistisch. Um mal dagegen zu halten: Ich habe mittlerweile 90 Marathons auf dem Buckel, viele davon liefen von der Vorbereitung her normal bis perfekt und andere wiederum unterbrochen von meistens erkältungsbedingten Unterbrechungen. Dazu gehörten auch solche, die ich mit großer Ambition und Bestzeitenanspruch gelaufen bin. Meine Erfahrungen dabei: Zu einer Pause länger als eine Woche hat mich dabei keine Erkältung gezwungen, und so eine Ausfallwoche hat sich auf das Ergebnis nicht negativ ausgewirkt. Bei meiner absoluten Bestzeit musste ich übrigens in der Woche -5 vor dem Marathon aussetzen, und dennoch kam eine Zeit heraus, die ich nicht ansatzweise noch einmal gelaufen bin.

Nicht missverstehen: ich will damit nicht sagen, dass das nun bei jedem anderen auch so sein müsste, aber ich möchte ein Beispiel setzen, dass Trainingsausfall auch nicht unbedingt ein Drama ist.

Als konkrete Tipps schließe ich mich dem an, was viele andere schon geschrieben haben:
  1. Erkältung auskurieren
  2. Vorsichtiger Einstieg; ggfs. sogar Lauf abbrechen, wenn trotz guten Gefühls vorher der Lauf nicht rund ist.
  3. Nur noch lockere Läufe bis zum Marathon: sind ja eh nur noch 2 Wochen, und da reißt man nichts mehr
  4. Wenn du dich gut fühlst und einige lockere Läufe vorher okay verlaufen, lauf den Marathon.
  5. Eher verhalten anlaufen, schnelle Zeiten kannst du später immer noch laufen.
Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Das wird schon klappen mit dem Marathon :daumen:

Du läufst seit Jahren, da wirst du staunen, wie "leicht" der Marathon dir fallen wird.

Ich hatte dieses Jahr auch meine Marathon Premiere.
Vorbereitung bei mir war sagen wir mal vorsichtig "nicht optimal"
3 Monate vor dem Marathon Herz- Kreislaufprobleme nach meiner 1. Corona Impfung,
dann langsam wieder eingestiegen ins Training, dann nach der 2. Impfung, Trainingspause eingelegt um nicht wieder eine mutmaßliche Herzmuskelentzündung zu bekommen.
Letztlich mit 0 Wkm in meinen 10 Wochen Trainingsplan eingestiegen.

Ich hatte ganz schön Respekt vor den 42 km ..., hört man doch soviel über die Schwere des Laufes ..

Aber ganz ehrlich, letztlich war ich überrascht wie gut ich den Marathon gelaufen bin, keinen Mann mit dem Hammer getroffen.
Lediglich meine Hüfte krampfte auf die letzten km und Zwang mich zu einer Pace langsamer als 6:00 und verhinderte eine bessere Zeit. :peinlich:

Aber am 4. Tag nach dem Marathon bin ich schon wieder locker über 14 km gelaufen, fühlte mich nicht anders als nach einem HM.

Was ich sagen will, wer wie du so diszipliniert über lange Zeit trainiert, schafft auch einen Marathon ohne größere Probleme.
Und wer weiß, vielleicht wirkt sich die kurze Trainingspause sogar positiv auf deine Leistung aus - schliesslich hat dein Körper zusätzliche Zeit gehabt zu regenerieren und reagiert auf die letzten 2 Wochen Training besser als erwartet.

Ich bin sicher, wenn das Wetter mitspielt, schaffst du locker unter 4h zu bleiben :nick:
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burny hat geschrieben:Ich sehe das nicht so pessimistisch.
Ich wollte auch keinen Pessimismus schüren - eigentlich gings mir um das "vollständig auskurieren" des grippalen Infekts...
Das kann mitunter - individuell verschieden - schon länger dauern. Würde ich bei einem grippalen Infekt bis zur vollständigen Symptomlosigkeit nicht trainieren, kann das (bei mir) bis zu drei Wochen Ausfall bedeuten. Im vorliegend Fall hieße das, den Marathon soz. aus der "kalten Hose" laufen, wozu ich nicht unbedingt raten würde... Ein früherer Wiedereinstig wäre eine individuelle Risikoabwägung...

Bei ein paar Tagen/einer Woche Trainingsausfall fällt das ganze aber nicht all zu sehr ins Gewicht und ich schließe mich zu 100% Deinen "konkreten Tipps" an.
Antworten

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