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Ausdauer aufbauen nach Herzrhythmusstörung

Ausdauer aufbauen nach Herzrhythmusstörung

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Guten Tag erstmal!

Ich bin junge 18 Jahre alt und hab seit Anfang des Jahres mit supraventrikuläre Tachykardie 'gekämpft'.
Dadurch das diese fast ausschließlich durch Sport oder auch kurze Strecken joggen (50m) ausgelöst wurden und mein Puls da auch gerne auf bis zu 255 hoch ging hab ich über der Zeit komplett alles runtergefahren.
Ich hab vorher schon nicht aktiv Sport gemacht, aber 5km joggen gingen ohne Probleme, jetzt sieht das leider ganz anders aus.
Normales Gassi gehen von gewohnten Strecken reicht das ich merke das mein Körper gut arbeitet und mein Puls ist dabei durchschnittlich auf 130, teilweiße aber auch auf 150.

Jetzt hab ich relativ frisch meine zweite Ablation hinter mir und hoffe das ich nach meiner Schonfrist anfangen kann wieder Ausdauer aufzubauen und keine Probleme mehr habe.
Ich hab aber keine Ahnung wie ich da anfangen soll wenn selbst normales entspanntes gehen schon merkbar leicht-Mittel anstrengend für meinen Körper ist (auch wenn noch nicht ganz die Grenze ist).
Außerdem hab ich über die Zeit angefangen ne erhöhten Puls direkt mit der Rhythmusstörung in Verbindung zu bringen und da sofort dran denke und Sorge hab das es gleich losgehen könnte.

Hat jemand irgendwie Erfahrung nach Rhythmusstörungen oder anderen gesundheitlichen Problemen quasi von Null anzufangen?
Wie kann ich da am besten wieder mit anfangen?
Und weiß einer wie man selber schauen kann das ich einen hohen Puls nicht mehr damit verbinde?

Ich hab im Februar noch einen Termin im Krankenhaus, wenn ich bis dahin den letzte Punkt nicht selber angehen/verbessern kann werde ich da vermutlich auch nachfragen, aber erstmal kann man es ja selber probieren!

Ich freue mich auf jegliche Tipps, Ratschläge und eure eigenen Erfahrungen!

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Kira61 hat geschrieben:
Hat jemand irgendwie Erfahrung nach Rhythmusstörungen oder anderen gesundheitlichen Problemen quasi von Null anzufangen?
Wie kann ich da am besten wieder mit anfangen?
Und weiß einer wie man selber schauen kann das ich einen hohen Puls nicht mehr damit verbinde?

Ich hab im Februar noch einen Termin im Krankenhaus........
Es gibt auch ausserhalb des Krankenhaus Kardiologen, die Du fragen kannst. Hier im Forum sind keine Fachärzte, die eine Diagnose stellen können und daraus ein verantwortungsvolles Behandlungs-/verhaltenskonzept ableiten.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Hallo Kira,

ich kämpfe derzeit selbst nach einem (leichten) Infarkt wieder darum Ausdauer aufzubauen. Für eine Weile werde ich nach Verordnung meiner Ärzte noch einen Betablocker einnehmen müssen. Vermutlich steht dieses segensreiche "Teufelszeug" auch bei dir auf der Medikationsliste. Obwohl die Dosis dieses Medikaments bei mir schon halbiert wurde, spüre ich dessen hemmenden Einfluss beim Ausdauertraining (Laufen) noch immer vehement. Das liegt daran, dass der Betablocker den Blutdruck senkt (der bei mir immer ideal war und nun eigentlich zu niedrig liegt) und auch die Herzfrequenz hemmt. Beides Einflüsse, die Gift sind fürs Ausdauertraining. Die ersten fünf Minuten des Warmlaufens sind die Hölle, ich komme nur sehr schwer auf "Touren". Trotzdem kann ich laufen und erziele in begrenztem Umfang Fortschritte.

Ich schreibe dir das aus zwei Gründen: 1) Die von dir an dir selbst beobachteten Hf-Werte können auch mit der Medikation in Zusammenhang stehen. Auf keinen Fall sind sie jedoch aus der Ferne und von medizinischen Laien bewertbar. 2) Obschon ich verglichen mit dir unendlich viel Erfahrung mit meinem Körper vorzuweisen habe, was am Lebensalter liegt und an der Tatsache, dass ich seit 50 Jahren laufe, auf allen Distanzen bis hin zum Ultralauf, würde ich mein Lauftraining keinesfalls ohne ärztliche Beratung/Begleitung angehen. Das tat ich schon nicht zu Zeiten, da ich vollkommen gesund war und nach meiner Herzerkrankung käme ich schon gar nicht auf so eine Idee. Deshalb empfehle ich dir dich von deinem behandelnden Kardiologen in dieser Hinsicht beraten zu lassen. Und das umgehend und nicht erst irgendwann. Womöglich darfst mehr, bist auch zu mehr fähig, als du jetzt glaubst. Die Selbstbeobachtung von Hf-Werten, die du samt und sonders nicht verstehst und bewerten kannst, bringt dich jedenfalls nicht weiter.

Abseits dieser Empfehlung wundere ich mich aber schon über den Hergang deiner Anfrage: Wieso hast du nicht in den Phasen der Behandlung bisher schon bei deinen "Doktoren" nachgefragt? Ich lag noch auf dem Herzkathetertisch, hatte den zweiten Eingriff gerade hinter mir, da fragte ich den Oberarzt der die Behandlung durchführte bereits, wann ich seiner Meinung nach wieder würde mit Laufen beginnen können. Darüber hinaus: Hat denn keiner deiner behandelnden Ärzte ein Wort darüber verloren wie du dich körperlich wieder in Form bringen sollst?

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hey Kira,

habe gerade deinen Beitrag gelesen.

Vorne weg: Das sind nur meine Erfahrungswerte und du solltest definitiv bevor du sportelst, nochmal mit deinem Kardiologen reden, wie viel du machen darfst! Bei mir war bpsw alles bis zu einem bestimmten Pulswert i.O. - alles drüber musste ich vermeiden.

Ich hab auch erst vor ca. 1 1/2 Monaten nach Herzmuskelentzündung mit dem Laufen begonnen. Hab gut drei Monate pausiert. Bin auch in etwa deinem Alter (19).

Mir fiel es anfangs vom Kopf her auch schwer, wieder befreit ranzugehen und zu Laufen. Aber mir hat das Forum hier sehr geholfen. Mein Problem war anfangs, dass ich schnell an einen Punkt kam, an dem ich das Gefühl hatte, ich werde ohnmächtig (was mir während der Myokarditis fast passiert wäre, wenn ich nicht das Training beendet hätte). Was objektiv aber zum Glück nicht der Fall war.

Aber das wurde von Lauf zu Lauf besser. Was finde ich schon gut hilft ist, während dem Sport gute Musik zu hören. Das lenkt schon mal ab.

Ich würde an deiner Stelle auch bei den ersten 2-3 Läufen jemanden mitnehmen, da fühlt man sich sicherer. Und dann langsam einfach steigern - natürlich immer nur so viel, wie der behandelnde Kardiologe auch erlaubt hat.

Meiner Erfahrung nach, kommt die Fitness relativ schnell zurück, wenn man dran bleibt. Und für mich war es anfangs einfach wieder sensationell, die Laufschuhe anzuziehen und loszulaufen.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an: Mach' Dir bitte zu aller erst einen Termin beim Kardiologen und frag' da mal nach, was du machen darfst und was nicht. Das gibt dir auch Sicherheit. So war's zumindest bei mir. Und wenn der dann das "Go" gibt, kannst du dich langsam rantasten.

Wenn du dich weiter austauschen magst, kannst du mir gerne eine PM schreiben.

Wünsche Dir alles Gute!
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