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Schule - Projektwoche Laufen - Hilfe gesucht

Schule - Projektwoche Laufen - Hilfe gesucht

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Hallo zusammen,

Im Rahmen der Projektwoche unserer Schule nächsten Sommer würde ich gerne ein Laufprojekt anbieten. Ich bin Läufer aber kein Sportlehrer, ich kenne mich also prinzipiell mit Trainingsplänen und Trainingstheorie aus, aber das war's. (Andere Sportprojekte habe ich schon durchgeführt).

Mit stellt sich jetzt die Frage der Durchführbarkeit und eines möglichen Ablaufs.
- ist es realistisch, 4-5 Tage in Folge mit Kindern/Jugendlichen ein Laufprojekt durchzuführen?
- ein Tag dauert 4-5 Stunden, also läuft es auf einen Mix aus Praxis und Theorie raus. Was könnte man an Theorie/nicht aktiven Elementen einbauen? (Spiel-)Filme? Sonstiges?
- Lauf-ABC, Athletiktraining etc. findet natürlich auch statt. Sollte ein Tag noch eine weitere Alternative Sportart enthalten?
- welche Trainingseinheiten böten sich an, um unterschiedliche Leistungsniveaus unter einem Hut zu bringen? Gemeinsamer "langer" langsamer Auslauf in der Natur, Intervalle auf der Bahn..
- welche Altersklassen sollte ich zulassen, zwischen 5. Und 12. Klasse kann ich selbst festlegen welche Stufen dabei sein sollen. Da das Interesse vermutlich nicht riesig sein wird, nehme ich an, dass es schon 3 Jahrgänge sein sollten.

Infrastrukturell steht mir viel zur Verfügung, von Bahn bis Natur über Wiese und Sportequipment, Klassenraum...

Für Tipps und Inspiration wäre ich euch dankbar. Vor allem die Frage nach der grundsätzlichen Durchführbarkeit schreckt mich bisher ab.
Danke schon mal im Voraus!

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agua hat geschrieben: Im Rahmen der Projektwoche unserer Schule nächsten Sommer würde ich gerne ein Laufprojekt anbieten.
Mit stellt sich jetzt die Frage der Durchführbarkeit und eines möglichen Ablaufs.

Vor allem die Frage nach der grundsätzlichen Durchführbarkeit schreckt mich bisher ab.
Du willst den Schülern etwas anbieten, was Du noch gar nicht hast und von dem Du auch nicht weißt, ob und wie Du es auf die Beine stellen kannst? Und das sollen wir jetzt ausarbeiten? :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Rolli könnte eigentlich eine knallharte Trainingswoche ausarbeiten. :teufel:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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agua hat geschrieben: Im Rahmen der Projektwoche unserer Schule nächsten Sommer würde ich gerne ein Laufprojekt anbieten.
Wie wäre es, aus dem Laufprojekt ein Leichtathletik Projekt zu machen? Dann kämen zum Laufen noch Sprint, Sprung und Wurf dazu. Das wäre eine ganze Ecke abwechslungsreicher.
Hier mal ein paar Übungen / Spiele:
https://www.leichtathletik.de/training/ ... entraining

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Über eine Art Zehnkampf-Projekt hatte ich tatsächlich auch schon nachgedacht. Dafür fehlt mir aber dann doch irgendwie das Eigeninteresse.
Ich nehme auch an, dass es noch ein klassisches "Fitness"-Projekt geben wird, da will ich auch eine Überschneidung vermeiden.
bones hat geschrieben:Du willst den Schülern etwas anbieten, was Du noch gar nicht hast und von dem Du auch nicht weißt, ob und wie Du es auf die Beine stellen kannst? Und das sollen wir jetzt ausarbeiten? :D
Deine erste Frage hat meine Anfrage gut zusammengefasst, denn wenn ich es schon hätte, würde ich ja nicht um Inspiration/Hilfe bitten 😊 Eine Ausarbeitung brauche ich allerdings nicht.

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agua hat geschrieben:Über eine Art Zehnkampf-Projekt hatte ich tatsächlich auch schon nachgedacht. Dafür fehlt mir aber dann doch irgendwie das Eigeninteresse.
Der Köder muss den Fischen schmecken, nicht dem Angler. :zwinker5:

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Mit einer guten Angel und entsprechendem Zubehör macht Angeln allerdings mehr Spaß, und durch die Zusatzmotivation führt das dann doch oft zu einem besseren Gesamtergebnis

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Die beste Angel bringt aber nichts, wenn der Angler keine Ahnung vom Fischen hat.

Nur weil man sehr gern Fisch isst, heißt es schon langer nicht, dass man anderen das Angeln beibringen kann.

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Ich esse ja sehr gerne Fisch und habe eine sehr ordentliche Ahnung vom Angeln. Und Techniken zu z.B. der Fischzucht, der Austerfischerei oder auch dem Weizenanbau habe ich schon oft erfolgreich vermittelt.

Fachlich und positionell bin ich also top qualifiziert, eine neue Generation von Nahrungsversorgern auszubilden.

Ich suche nun nur Hilfe von erfahrenen Anglern was die eben die Vermittlung von genau diesem konkreten Beruf angeht :)


P.S. Dieser Thread würde sich scheinbar hervorragend im Deutschunterricht zum Thema Bildsprache und Metaphern eignen :D

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agua hat geschrieben: P.S. Dieser Thread würde sich scheinbar hervorragend im Deutschunterricht zum Thema Bildsprache und Metaphern eignen :D
Aber nur da…
In Sachen Semantik eher ne Katastrophe…
agua hat geschrieben: Ich suche nun nur Hilfe von erfahrenen Anglern was die eben die Vermittlung von genau diesem konkreten Beruf angeht :)

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Albatros hat geschrieben:Aber nur da…
In Sachen Semantik eher ne Katastrophe…
Diesen Kommentar verstehe ich nicht ganz :gruebel:

(Ich gehe mal davon aus, dass der Kommentar sich nicht auf das angehängte Zitat bezieht. Wäre ja peinlich, wenn hier jemand klugscheißen und dabei falsche Begriffe verwenden würde, oder? :) )

(für das doppelte "die" entschuldige ich mich natürlich)

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Gibts keinen Teich in der Nähe der Schule? Das würde mehr Sinn machen. Doppelter Effekt, damit die Kids auch was fangen müssen sie sogar leise sein :hihi: :hihi:

Ansonsten, sollte das Ursprungsthema noch im Rennen sein, ich würde davon abraten. Sicher kann man sich mit vielen theoretischen Themen auseinander setzen und muss nicht die ganze Zeit laufen gehen, aber ich weiß nicht ob man da bei Schülern wirklich eine ganze Woche bestehen kann. Zumal man jemanden braucht der die Theorie auch rüber bringen kann.

Da bin ich, was sehr selten ist, auch eher bei Santander. LA machen und dabei vielleicht mal die eher "ausgefallenen" Sportarten ausprobieren.

Schleuderball, Stabhochsprung, Hochsprung, Dreisprung, Diskus, Speer.

Was man sonst eher nicht macht im Sportunterricht.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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agua hat geschrieben:Deine erste Frage hat meine Anfrage gut zusammengefasst, denn wenn ich es schon hätte, würde ich ja nicht um Inspiration/Hilfe bitten....
Du Inspiration würde ich eher als Vision bezeichnen. :D

Laufen ist die natürliche, einfache Fortbewegungsart des Menschen. Als Sport für die meisten Kinder und Jugendlichen strunzlangweilig. Und die willst die kleinen Racker so ca. 20 Stunden damit beglücken. Viel Erfolg. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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JoelH hat geschrieben:
Da bin ich, was sehr selten ist, auch eher bei Santander. LA machen und dabei vielleicht mal die eher "ausgefallenen" Sportarten ausprobieren.

Schleuderball, Stabhochsprung, Hochsprung, Dreisprung, Diskus, Speer.

Was man sonst eher nicht macht im Sportunterricht.
Genau....da ist schon der Vorführeffekt für die Kids lustig und auflockernd. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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bones hat geschrieben:Du Inspiration würde ich eher als Vision bezeichnen. :D

Laufen ist die natürliche, einfache Fortbewegungsart des Menschen. Als Sport für die meisten Kinder und Jugendlichen strunzlangweilig. Und die willst die kleinen Racker so ca. 20 Stunden damit beglücken. Viel Erfolg. :D
JoelH hat geschrieben:Gibts keinen Teich in der Nähe der Schule? Das würde mehr Sinn machen. Doppelter Effekt, damit die Kids auch was fangen müssen sie sogar leise sein :hihi: :hihi:

Ansonsten, sollte das Ursprungsthema noch im Rennen sein, ich würde davon abraten. Sicher kann man sich mit vielen theoretischen Themen auseinander setzen und muss nicht die ganze Zeit laufen gehen, aber ich weiß nicht ob man da bei Schülern wirklich eine ganze Woche bestehen kann. Zumal man jemanden braucht der die Theorie auch rüber bringen kann.

Da bin ich, was sehr selten ist, auch eher bei Santander. LA machen und dabei vielleicht mal die eher "ausgefallenen" Sportarten ausprobieren.

Schleuderball, Stabhochsprung, Hochsprung, Dreisprung, Diskus, Speer.

Was man sonst eher nicht macht im Sportunterricht.
Danke für die Antworten. Wir haben durchaus eine Gruppe laufinteressierter Kinder bei uns (früher gab es sogar wöchentliche AGs), und mir ist klar, dass es vermutlich nicht viele weitere gäbe, die sich auf so ein Projekt einlassen würden. Das dachte ich beim "Fitness"-Projekt allerdings auch, und plötzlich machen 20 Kids 5 Tage lang nichts anderes als Fitnessübungen :D Das mit Laufen = langweilig kann man leider niemandem verdenken :hihi:
Ich befürchte nur, bei einem Leichtathletik-Projekt sind wir auch noch zu nah am typischen Sportunterricht dran und man würde nicht viel mehr Kids anziehen.

Hatte auch schon befürchtet, dass meine Zurückhaltung bezüglich dieser Projektidee hier im Forum eher bestätigt als entkräftet werden würde. Wäre einfach mal was Anderes/Neues gewesen in der Auswahlliste.

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Im Schulsport kommt doch Leichtathletik meist eher zu kurz. Bei den vielen Stunden innerhalb einer Woche kannst du mit den Schülern z.B. auch Aufzeichnungen von legendäre Wettkämpfe ansehen. Im Schulsport macht man sowas nie. :zwinker5: Für die Kids sicher auch interessanter als trockene Theorie.

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Ich weiss nicht wie lange so ein Tag ist, also nur Vormittag oder Ganztag. Ich habe in der Schule mal eine Woche Badminton gemacht als Projekt. Das ging schon, scheinbar, ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern, aber es war auch angefült m.E. mit vielen Pausen, bei denen man lediglich den anderen zugeschaut hat.

Und wie gesagt man kann auch sicher jeweils einen halben Tag mit Laufen durch bekommen und das interessant gestalten. Das kann gehen. Es gibt da jede Menge Themen. Ich erinnere mich an einen Trainingstag da ging es rein um Barfusslaufen - auch wenn mich jetzt sicher einige hier steinigen werden - schlecht war das nicht.

So kann man dann auch Lauf-ABC mit einfließen lassen, jeweils aber mit (sehr) viel theoretischer Unterfütterung. Damit die Kids verstehen, warum sie was machen und für was es gut ist.

Der Punkt ist halt der, man kann nicht den lieben langen Tag laufen gehen. Klar kann man schon und wenn du hier eine Woche lang pro Tag einen 6 Std. Lauf anbieten würdest, dann würden sicher einige Ultraläufer müde mit den Schultern zucken und mit machen.
Aber es ist logisch, dass das für Kids eher nichts bringt.
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Finde das mit den Zombies und auch die Idee mit mal Barfußlaufen gut. Wobei ich das wegen Verletzungsgefahr am letzten Tag machen würde. Eventuell ist auch das Thema „Während Bewegung lernt man besser“ für Schüler gut zu wissen. Für eine „Bewegte Mittagspause“ würde ich auch kleine Anleitungen an die Hand geben. Vielleicht auch achtsames Laufen, oder Aufgabe zur Vertrauensbildung „blind“ laufen und ein zweiter ist sehende Laufbegleitung. Vielleicht noch eine Mathe-Einheit zur pace und Laufdauer Berechnung und eine Rechercheaufgabe zu den skurrilsten Marathonkostümen.
Viele Grüße, Melon 🍉
Mein Tagebuch
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Hallo agua,

grundsätzlich ist das ja eine spannende Idee, die jedoch einige Fragen aufwirft, z.B. nach der Zielgruppe - ich denke, es ist schwer, Fünftklässler und Abijahrgänge zusammen laufen zu lassen, da sind die Unterschiede meist zu groß. Weiterhin zielst Du ja eher auf Laufinteressierte bzw. -talentierte SuS ab, da müsste man dann eine Eingangsvoraussetzung schaffen (z.B. „TN müssen 60‘ am Stück laufen können). Die Zielgruppe wäre somit eher Jg. 9 aufwärts.

Andernfalls - also bei kleineren und/oder weniger lauferfahrenen SuS - wäre eine eher spielerische und breiter aufgestellte Ausrichtung evtl. zielführender (z.B. Leichtathletik-Fun-Mehrkampf mit Einzel- und Teamdisziplinen, etwa 400m Lehrer-PKW schieben, Fahrradreifenweitwurf, Huckepackstaffel etc.); Laufintensiv kann man das ja dann auch gestalten…

Ein reiner Laufworkshop kann aber auch eine Menge bieten:
. Aufbau eines Laufschuhs (mal einen aufschneiden oder mit weichem Obst befüllt fallen lassen, um die Dämpfung zu messen
. Mobility-Übungen
. Fußgymnastik (Vorsicht: die Angst vieler Schüler, die Schuhe und vor allem Socken auszuziehen, ist enorm groß!)
. Stretching
. Virtuelle Läufe mit Medaille und T-Shirt (z.B. bei virtualrunners)
. Staffeln, Laufspiele
. Orientierungsläufe, Sternläufe, Selfie-Runs (Detailfotos auf einem Gelände mittels Karte finden, in vorgegebener Reihenfolge anlaufen und mittels Selfie dokumentieren)
. Wahrnehmendes Laufen
. Umgang mit Streß (PME nach Jacobsen)
. Trainingsmethoden (z.B. HiT-Training) testen
. Richtiges Warm-up und Cool-down
. Als Sprintstaffel (z.B. 25x200m) versuchen, den 5000m-Weltrekord brechen
. in der Woche alle Kilometer zusammenzählen - wie weit kommen wir?
. Spendenläufe / Charity runs
. Laufkleidung
. Trainingsplanung
. Lokale Laufgrößen einladen zum Training / Vortrag
. Lauftheorie (Trainingsplanung mit lauftipps.ch / TriathlonCrewCologne)
. Lauftechnik-Analyse mittels Video
. Laufhelden der Geschichte und ihr Training (Zatopek, Owens, Gebreselassie, Bekele etc.)
. Arbeit mit Herzfrequenzsteuerung (HFmax bestimmen, Pulsschätzläufe)
. Zeitschätzläufe, Läufe über eine feste Distanz, die ohne Uhr möglichst in einer vorher selbst festgelegten Zeit absolviert werden müssen - wer am nächsten dran ist an seiner Zeit, hat gewonnen (nicht der Schnellste ;-) )
. Aquajogging
. Krafttraining
. Der menschliche Körper als „Laufmaschine“ (Evolution, Körperbau, Kreislauf, Historie)
. Nachtläufe
. Zusammen Marathon laufen, also im Wechsel bzw. alle km und Zeiten addieren
. Frisbee-Golf auf Zeit
. Trail runs
. Parcours


Die Liste ließe sich fortsetzen, Ideen gibt es reichlich, auch motivierende.

Die zentrale Frage ist, ob sich genügend SuS finden und ob diese jeden Tag und bei jedem Wetter laufen gehen wollen. Und die „Köder“ vorbereiten kann auch viel Zeit kosten, und evtl. beißen die Fische dann doch nicht ;-)

Wenn Du das machst, wäre ich auf einen Bericht gespannt.
Pain is weakness leaving the body.

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Da fehlen eine Menge wichtige Dinge, wie z.B. Ernährung, Umgang mit NEM, Doping, Gesundheits- und Verletzungsprophylaxe etc.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Danke euch drei. Das sind eine Menge neuer Ideen. Die Idee mit dem Blindlauf als Vertrauensübung und dem Orientierungslauf mit Karte o.ä. wären ja auch von der Belastung her sehr gemäßigt, so dass z.B. nur an jedem zweiten Tag intensives Laufen anstünde.
Ein paar theoretische Inhalte wie Doping, Legenden des Sports etc. könnte man sich die Schüler schön in Workshops aneignen lassen.
Bei Regen mal einen Tag in die Halle, z.B. für einen Hindernisparcour ginge auch.

Mehr als drei Jahrgänge zusammenzubringen würde vermutlich die Durchführung ziemlich erschweren. Bleibt die Frage, ob sich in drei Jahrgängen dann genug Teilnehmer fänden...
Ich versuche mal, das Interesse abzuklopfen.

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bones hat geschrieben:Da fehlen eine Menge wichtige Dinge, wie z.B. Ernährung, Umgang mit NEM, Doping, Gesundheits- und Verletzungsprophylaxe etc.
=>
Die Liste ließe sich fortsetzen, Ideen gibt es reichlich, auch motivierende.
Letztendlich ist es eine Frage der Ausrichtung - alles kriegt man nicht rein, und die Zielgruppenorientierung bildet den Schwerpunkt. Wenn ich z. B. mehrere Vereinsläufer habe, die schon regionales Niveau oder höher laufen, dann sind u. a. Themen wie Doping, NEW, Schmerzmittel, Nutrition etc. denkbar geeignete Inhalte.

Geht es darum, die Jugendlichen für das Laufen zu motivieren und an ein regelmäßiges Training heranzuführen, so stehen Trainingsplanung, abwechslungsreiches Laufen etc. evtl. eher im Vordergrund

Sportphilosophisch bzw. -historisch oder -soziologisch kann man auch arbeiten.

Verletzungsprophylaxe und Gesundheitsaspekte (=> punktuelle Überlastung des passiven Bewegungsapparates, Ernährung, Mobility & Flexibility, Stärkung der Rumpfkraft) sind grundlegend und für alle geeignet.
Pain is weakness leaving the body.

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hathat hat geschrieben:Hallo agua,

grundsätzlich ist das ja eine spannende Idee, die jedoch einige Fragen aufwirft, z.B. nach der Zielgruppe - ich denke, es ist schwer, Fünftklässler und Abijahrgänge zusammen laufen zu lassen, da sind die Unterschiede meist zu groß. Weiterhin zielst Du ja eher auf Laufinteressierte bzw. -talentierte SuS ab, da müsste man dann eine Eingangsvoraussetzung schaffen (z.B. „TN müssen 60‘ am Stück laufen können). Die Zielgruppe wäre somit eher Jg. 9 aufwärts.

Andernfalls - also bei kleineren und/oder weniger lauferfahrenen SuS - wäre eine eher spielerische und breiter aufgestellte Ausrichtung evtl. zielführender (z.B. Leichtathletik-Fun-Mehrkampf mit Einzel- und Teamdisziplinen, etwa 400m Lehrer-PKW schieben, Fahrradreifenweitwurf, Huckepackstaffel etc.); Laufintensiv kann man das ja dann auch gestalten…

Ein reiner Laufworkshop kann aber auch eine Menge bieten:
. Aufbau eines Laufschuhs (mal einen aufschneiden oder mit weichem Obst befüllt fallen lassen, um die Dämpfung zu messen
. Mobility-Übungen
. Fußgymnastik (Vorsicht: die Angst vieler Schüler, die Schuhe und vor allem Socken auszuziehen, ist enorm groß!)
. Stretching
. Virtuelle Läufe mit Medaille und T-Shirt (z.B. bei virtualrunners)
. Staffeln, Laufspiele
. Orientierungsläufe, Sternläufe, Selfie-Runs (Detailfotos auf einem Gelände mittels Karte finden, in vorgegebener Reihenfolge anlaufen und mittels Selfie dokumentieren)
. Wahrnehmendes Laufen
. Umgang mit Streß (PME nach Jacobsen)
. Trainingsmethoden (z.B. HiT-Training) testen
. Richtiges Warm-up und Cool-down
. Als Sprintstaffel (z.B. 25x200m) versuchen, den 5000m-Weltrekord brechen
. in der Woche alle Kilometer zusammenzählen - wie weit kommen wir?
. Spendenläufe / Charity runs
. Laufkleidung
. Trainingsplanung
. Lokale Laufgrößen einladen zum Training / Vortrag
. Lauftheorie (Trainingsplanung mit lauftipps.ch / TriathlonCrewCologne)
. Lauftechnik-Analyse mittels Video
. Laufhelden der Geschichte und ihr Training (Zatopek, Owens, Gebreselassie, Bekele etc.)
. Arbeit mit Herzfrequenzsteuerung (HFmax bestimmen, Pulsschätzläufe)
. Zeitschätzläufe, Läufe über eine feste Distanz, die ohne Uhr möglichst in einer vorher selbst festgelegten Zeit absolviert werden müssen - wer am nächsten dran ist an seiner Zeit, hat gewonnen (nicht der Schnellste ;-) )
. Aquajogging
. Krafttraining
. Der menschliche Körper als „Laufmaschine“ (Evolution, Körperbau, Kreislauf, Historie)
. Nachtläufe
. Zusammen Marathon laufen, also im Wechsel bzw. alle km und Zeiten addieren
. Frisbee-Golf auf Zeit
. Trail runs
. Parcours


Die Liste ließe sich fortsetzen, Ideen gibt es reichlich, auch motivierende.

Die zentrale Frage ist, ob sich genügend SuS finden und ob diese jeden Tag und bei jedem Wetter laufen gehen wollen. Und die „Köder“ vorbereiten kann auch viel Zeit kosten, und evtl. beißen die Fische dann doch nicht ;-)

Wenn Du das machst, wäre ich auf einen Bericht gespannt.
Ambitioniert.

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…ist ja nur eine Liste mit Inhalten, die man machen kann :wink: (alles kann, nichts muss)

Aber wie gesagt, erstmal muss man schauen, wen man in der Gruppe hat, um dann zu reduzieren und sichthematisch festzulegen.

Einen Sport-LK z.B. kann man ja auch selbständig in die Recherche schicken, je nach Interesse, und die Gruppe so mit den Disziplinen der SpoWi bekannt machen.

Und Mittelstüfler einen kleinen Orientierungslauf selbst erstellen oder eine eigene Trail-Route laufen lassen ist auch reizvoll.
Gerade mit Neuen Medien kann man da viel machen, wenn man das gut vorbereitet. Ist aber bestimmt auch viel Arbeit.
Pain is weakness leaving the body.

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Übrigens:
Mehrkampf würde ich keinem unerfahrenen Sportlehrer empfehlen. Es geht um technischen Disziplinen, wo Technik (wie der Name schon sagt) entscheiden ist. So was kann man kaum autodidaktisch erlernen.

Das gleiche betrifft ABC... zwar viel einfacher, aber auch kaum mit 2-3 Selbstversuchen ohne Aufsicht korrekt auszuführen. Hier ist der Gang zu örtlichen Leitathletikverein und ein Gespräch und Training mit einem erfahrenen Trainer empfehlenswert.

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Rolli hat geschrieben:Übrigens:
Mehrkampf würde ich keinem unerfahrenen Sportlehrer empfehlen. Es geht um technischen Disziplinen, wo Technik (wie der Name schon sagt) entscheiden ist. So was kann man kaum autodidaktisch erlernen.

Das gleiche betrifft ABC... zwar viel einfacher, aber auch kaum mit 2-3 Selbstversuchen ohne Aufsicht korrekt auszuführen. Hier ist der Gang zu örtlichen Leitathletikverein und ein Gespräch und Training mit einem erfahrenen Trainer empfehlenswert.
Sag ich ja
bones hat geschrieben:....da ist schon der Vorführeffekt für die Kids lustig und auflockernd. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Rolli hat geschrieben:Übrigens:
Mehrkampf würde ich keinem unerfahrenen Sportlehrer empfehlen. Es geht um technischen Disziplinen, wo Technik (wie der Name schon sagt) entscheiden ist. So was kann man kaum autodidaktisch erlernen.

Das gleiche betrifft ABC... zwar viel einfacher, aber auch kaum mit 2-3 Selbstversuchen ohne Aufsicht korrekt auszuführen. Hier ist der Gang zu örtlichen Leitathletikverein und ein Gespräch und Training mit einem erfahrenen Trainer empfehlenswert.
Hat ein Sportlehrer nicht in der Regel ein Sportstudium absolviert, während in den LA Vereinen irgendwelche ehrenamtliche Autodidakten hocken, die bestenfalls ein / zwei Wochenendlehrgänge aufzuweisen haben?

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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An der Schule sind auch Autodidakten.... :D
agua hat geschrieben:Ich bin Läufer aber kein Sportlehrer.....
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Santander hat geschrieben:Hat ein Sportlehrer nicht in der Regel ein Sportstudium absolviert, während in den LA Vereinen irgendwelche ehrenamtliche Autodidakten hocken, die bestenfalls ein / zwei Wochenendlehrgänge aufzuweisen haben?
Würde er dann die Fragen stellen?
Und wenn... glaubst Du wirklich, dass sie besser informiert sind als LA-Vereinstrainer, meistens mit Trainerschein? Hier sind keine Laufgruppen-Betreuer mit dem Wissen aus dem Buch "Van Aaken Pläne für 60-Jährigen Jogger" gemeint.

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Rolli hat geschrieben:Würde er dann die Fragen stellen?
Und wenn... glaubst Du wirklich, dass sie besser informiert sind als LA-Vereinstrainer, meistens mit Trainerschein? Hier sind keine Laufgruppen-Betreuer mit dem Wissen aus dem Buch "Van Aaken Pläne für 60-Jährigen Jogger" gemeint.
http://lpdb.schule-sachsen.de/lpdb/web/ ... nal.pdf?v2

Beispiel Sachsen / Gymnasium:
Zitat:
"Spezielle fachliche Ziele Klassenstufen 5 bis 6
Die Schüler wenden traditionelle leichtathletische Bewegungsabläufe im Mehrkampf an.
Spezielle fachliche Ziele Klassenstufen 7 bis 10:
Die Schüler gestalten leichtathletische Mehrkämpfe unter Einbeziehung alternativer Materialien, Geräte und Bewegungsabläufe."

Ab Seite 31 wird das oben genannte im Detail aufgeführt. Um diese Inhalte zu vermitteln, ist eben ein mehrjähriges Studium erforderlich.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Beispiel Sachsen. Wird aber überallso sein - auch ohne Corona.

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ ... n-100.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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@Sportstudium: man kann nicht per se sagen, dass alle Sportlehrer in Leichtathletik gut ausgebildet sind. LA ist schon verpflichtender Bestandteil des Studiums, aber man kann individuelle Schwerpunkte setzen und ausgewählte Schwerpunkte setzen. Ich z. B. habe als Individualsport Schwimmen & LA gewählt, andere aber Gestalten/Tanz oder Turnen. Zudem ist Sportunterricht eher ein Heranführen an Disziplinen, weitgehend im Anfängerbereich.
Somit würde ich Rolli klar zustimmen, dass ein Vereinstrainer i.d.R. besser ausgebildet ist.

Aber darum geht‘s ja hier eigentlich auch nicht… :hihi:
Pain is weakness leaving the body.
Antworten

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