Wie sieht es denn mit der Pflege des Muskels aus? Wärme tut meist gut, Massagen etc. und öfter mal dehnen.
Gruss Tommi
Liebe Community,
ich laufe seit September das erste Mal in meinem Leben. Welch eine Erfahrung! Leider bin ich als ziemlicher Specki mit BMI knapp über 30 und ohne jegliche Kondition ein wenig langsamer in meinen Fortschritten und es plagen mich allerlei Zipperlein, die aber mittlerweile ganz gut im Griff sind. Mal zwickt die Hüfte etwas, mal der Rücken, auch mal die Knie. Aber das ist okay und nie bleibend.
Stolz bin ich nicht wirklich, aber ich schleppe mich mit Gehphasen meine 2,5Km durch die Gegend und komme lebend wieder Zuhause an. Gestartet bin ich mit 1000m, ich habe also Fortschritte gemacht.
Was mir aber auf die Nerven geht, ist wohl der Schollenmuskel. Zumindest weiß ich nicht, was es sonst sein könnte. Für die Wade zu seitlich außen, für das Schienbein ebenfalls. Es zieht über dem Knöchel bis zu etwa der Hälfte des Unterschenkels. Bereits nach 300m geht das los und begleitet mich bis zum Ende. Konditionell könnte ich wohl noch etwas mehr laufen, aber dieses blöde seitliche Ziehen macht mich verrückt! Kann man das irgendwie verändern? Oder muss ich da einfach durch und stelle mich nur an?
Ich starte hinterm Haus immer steil bergan, wohne dummerweise mitten in den Bergen und kann das kaum vermeiden. Sollte ich ein bestimmtes Aufwärmprogramm absolvieren?
Mit besten Grüßen
Euer Specki![]()
Wie sieht es denn mit der Pflege des Muskels aus? Wärme tut meist gut, Massagen etc. und öfter mal dehnen.
Gruss Tommi
Runfatboyrun (04.12.2021)
Vielen Dank für den Tipp. Wie wärme ich denn, vor oder nach dem Laufen? Die Symptome lassen schon nach zwei, drei Minuten enorm nach, dann bin ich wieder fit.
Meine Frau empfahl mir gerade scherzhaft Stulpen…
Um mehr Kontext zu liefern: Ich bin 40 Jahre alt und trage mit den Hoka Bondi 7 beim Fachmenschen angepasste und von meiner Orthopädin abgenickte Schuhe. Ich tendiere aber wohl dazu, leicht nach innen einzuknicken. Da kommt denke ich noch mal Zug an die Stelle.
Wenn jemand einen Tipp geben könnte, wie und wann ich den Muskel dehnen könnte, wäre ich total glücklich.
Und jetzt laufe ich erstmal ne Runde bei 2 Grad und Nieselregen. Brrr…![]()
Ich wende gelegentlich EMS an. Ob das nun hilft, oder die gleichzeitige Reduzierung des Trainings bzw. Laufpause, weiß ich nicht. Beim Schollenmuskel hätte ich das Problem, nicht zu wissen, wo ich die Elektroden anlegen soll. Auf einigen Abbildungen sieht man ihn schön deutlich, auf anderen geht er "irgendwo" im Gewusel unter. In Texten finde ich oft: wird teilweise vom doppelten Wadenmuskel überlagert.
Also, soltest Du das in Ewägung ziehen: lasse Dir die Punkte von einer Person zeigen, die Du für kompetent hältst.
Knippi
Inspirator für das Benutzerbild: http://2.bp.blogspot.com/_a693TT2YGI...ones_remix.jpg
Runfatboyrun (04.12.2021)
Vielen Dank! Ich weiß ja nichtmal, ob es wirklich der Schollenmuskel ist. Auf anatomischen Darstellungen ist es halt genau die Stelle.
Heute passierte aber etwas Bemerkenswertes. Ich bin voller Mut einfach weiter gelaufen, trotz Schmerz, und nach exakt 2,5Km war der Schmerz fast weg. Bin etwss weiter als sonst gelaufen, da war so ein fieser Hund, der mich hungrig ansah.
Manchmal hilft tatsächlich "etwas" einfach rauszulaufen. Das Problem liegt hier eindeutig beim "manchmal".
Hilft Dir sicher nicht weiter, aber gut, das ich das mal geschrieben habe.
Knippi
Inspirator für das Benutzerbild: http://2.bp.blogspot.com/_a693TT2YGI...ones_remix.jpg
Oder aber es hilft, es einfach mal rauszuposaunen, und sei es per Beitrag in diesem Forum.
Aber eventuell kennt ja jemand das Problem und hat nen Tipp für mich.
Hast du mal deine Achillessehne kräftig abgetastet (Kneiftest), ob sich da irgendwas andeutet? Meine zickt immer mal (also die Sehne, meine ich) und gelegentlich denke ich dann unterwegs "Keine Panik, das ist nicht die Achillessehne, sondern fühlt sich "nur" nach Schollenmuskel an." Wenn ich sie dann aber zu Hause mal kräftig kneife und verwringe, ist es doch immer die Sehne und nicht der Muskel. Die A-Sehne zieht sich halt ziemlich weit hoch bis in die beiden Wadenmuskel hinein.
Ich komme darauf wegen deines Hinweises:
Das kann auf die Achillessehne gehen.
Du kennst sicher die "normale" Dehnübung für die Waden, wo man sich mit den Händen an einer Wand oder einem Geländer abstützt, den betroffenen Fuß einen Meter von der Wand weg nach hinten aufsetzt und dann die Hüfte vorschiebt, damit sich das Fußgelenk beugt und so die Wade gedehnt wird. Wenn du das mit gestrecktem Knie machst, wird der obere Zwillingsmuskel gedehnt. Wenn du dabei das Knie leicht beugst (sieht man selten, dass das jemand macht), dann wird bevorzugt der Schollenmuskel gedehnt. So jedenfalls die Theorie - ich habe es noch nie geschafft, auf diese Weise irgend eine Regung im Schollenmuskel hervorzurufen. (Kann aber auch an meinem Fahrgestell liegen, also ausprobieren.)
Wann? Probier's doch mal aus, wenn sich der Schmerz beim Laufen gerade ankündigt. Au weia, jetzt fallen natürlich alle über mich her, vor oder während des Laufens solle man nicht dehnen, weil ... Muskeltonus ... blah, blah, blah. Aber ich finde, wenn man echte Probleme mit Verspannungen hat, dann ist es schon mal einen Versuch wert, sich direkt unterwegs Linderung zu verschaffen. Aber nicht erst warten, bis dir beim Laufen ein glühendes Messer in die Haxen fährt (dann ist schon was verletzt und Dehnen wäre somit extrem kontraproduktiv), sondern bereits bei den ersten minimalen Anzeichen. Dann bekommst du ja auch die unmittelbare Rückmeldung, ob das Dehnen des Schollenmuskels genau auf den fraglichen Punkt wirkt oder nicht.
Unabhängig von diesem eher "diagnostischen" Dehnen unterwegs ist der richtige Zeitpunkt z.B. an lauffreien Tagen oder auch etliche Stunden nach einem Lauf. Fühlt sich zwar viel doofer an als z.B. direkt nach dem Laufen, wirkt aber nachhaltiger.
P.S.: https://www.gesund-und-fit-wessingha...hollenmuskels/
Oh, vielen Dank! Die Dehnübung habe ich gestern und heute eingesetzt. Jetzt, 24 Stunden nach dem Lauf, haut die richtig rein. Hervorragend! Ich habe im Sitzen teils so einen Anflug von Wadenkrampf, ein minimal unangenehmes Zucken, aber nicht an der Seite sondern hinten mitten im Fleisch. Meine Waden sind aber auch recht massiv. Eine Bekannte sagte mal, die seien halt auch schwer anzuheben, kein Wunder also. Die hatte mir jetzt auch ne Faszienrolle für die Waden empfohlen, zum „Ausrollen“. Sind die Dinger was oder ist das so ne Glaubensfrage wie Homöopathie?
Hauptsächlich zwischendurch, beim Glotzekieken die Beine hochlegen auf ein Heizkissen. Das fördert die Durchblutung und entspannt allgemein die Wadenmuskulatur.
Und jetzt verstehe ich wiederum dein Problem nicht![]()
Die Kartoffel hat dir ja schon Tipps zum Dehnen gegeben. Warum hast du die nicht mit etwas Gefühl gemacht? Nebenbei, das Internet und Youtube ist randvoll mit Tipps zu Dehnungen![]()
Gruss Tommi
Wie soll ich das denn deuten: "haut die richtig rein" ? Mal ordentlich mit Gewalt gezerrt, bis die Schwarte kracht? Das Dehnen betreibt man ganz vorsichtig und immer nur so weit, bis es gerade anfängt leicht zu ziehen. An dem Punkt hält man inne und wenn das Ziehen nachlässt, geht man millimeterweise noch etwas vorwärts.
Probier's mal aus. Wenn du das ordentlich machst, dann lautet dein neues Glaubensbekenntnis eher "Ich glaube an den Schmerz, den allmächtigen."Bei stark verklebten Faszien kann es nämlich richtig zwiebeln, wenn du die Faszienrolle erstmals benutzt. Im Gegensatz zum Dehnen schadet der Schmerz hier aber nicht. Aber bei beidem liegt der Erfolg in der regelmäßigen Wiederholung.
Übrigens brauchst du nicht gleich loszurennen und dir die teuerste Blackroll zu kaufen, auch wenn die noch so hipp ist. Zum Ausprobieren reicht es völlig aus, eine große Plastikflasche zu nehmen (z.B. Cola 1,5 l) und die mit Wasser zu füllen. Da kann man sogar mit eiskaltem oder warmem Wasser spielen, was ich selbst aber noch nie gemacht habe.
frenchmen (06.12.2021)
Vielen Dank für eure Beiträge.
Habe ich doch, Tommi.Ich habe ganz sanft gedehnt, etwas in den Zug rein, durchgeatmet, zurück, etwas weiter in den Zug rein, abgewartet,… kein wirklicher Schmerz, nur Zuggefühl.
Heute ist auch alles in Ordnung und morgen werde ich wieder laufen.
Tatsächlich besitze ich von Blackroll den Ball und die kleine Rolle. Hatte ich mal für was anderes besorgt, tut ja doch ganz gut an der Wade.![]()
Na, dann mach mal.
Vom Laufen hört man gar nix mehr?
Wie meinst Du den zweiten Satz, Christoph? Ich bin ja Samstag gelaufen, gestern ging es zeitlich nicht und um 20:00 war es mir zu spät. Heute in der Mittagspause geht es wieder los.
Ich hoffe einfach, dass die Sache sich ausschleicht und es wirklich an der ungewohnten Belastung liegt. In den Schmerz reinzulaufen scheint aber nicht zu schaden. Das ist doch eine tolle Erkenntnis.
Eine Frage allerdings: Ich bin ja jetzt eine ganz gut definierte Strecke unterwegs, schaffe sie aber nicht ohne Gehpausen. Versuche ich nun, auf der Strecke mehr zu laufen und weniger zu gehen oder verlängere ich die Strecke und bleibe weiter im „Wechseltrott“?
Sorry, den Beitrag vom Samstag hatte ich übersehen/nicht bedacht. Alles gut.
Allerdings ist das selten eine gute Idee. Also wenn, dann mit äußerster Vorsicht und frei von jedem Ehrgeiz - bereit sein, jederzeit abzubrechen.
Ich würde jetzt vor allem mal ein, zwei Wochen den Ball flach halten, nix steigern und so sicherstellen, dass das Wadenproblem zuverlässig verschwindet. Erst dann würde ich über Steigerungen nachdenken.
Zu deiner Frage: Wie läuft denn das bisher ab? Läufst du bis es nicht mehr geht und machst dann Trabpause usw.? Oder pausierst du zu vorher festgelegten Zeiten? Gefühlt finde ich 2,5 km für eine Trainingseinheit ziemlich kurz, lohnt ja kaum das Duschen. Von daher würde ich den Wechsel zwischen Laufen und Gehen erstmal unverändert lassen und die Gesamtstrecke von Woche zu Woche erhöhen, damit ein gesamte Trainingsdauer (Laufen plus Gehpausen zusammengerechnet) von 30 bis 40 min. zusammenkommt. Wenn das erreicht ist, die Steigerungen über Verlängerung der Laufabschnitte und Verkürzung der Pausen bewirken. Wenn du dann 30 bis 40 min. durchlaufen kannst, hast du ganz nebenbei das hehre Ziel eines jeden Einsteigerplans, nämlich 5 km locker am Stück laufen zu können, mit Bravour erledigt.
Einfach Geduld walten lassen und nix erzwingen. Der Rest kommt von selbst.
Wer ist das eigentlich auf dem Avatar-Pic?
Über michwo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning
Vor allem: Welcher von beiden ist der TE?![]()
JoelH (07.12.2021)
Optisch bin ich eher der linke Typ, konditionell der rechte. Ist aus dem Film "Run Fatboy Run".
Also ich bin ja nicht ganz so fit und etwas klein für mein Gewicht. Ich habe auf Empfehlung hin in Minutenintervallen angefangen, auf andere Empfehlung hin in 200m Intervallen weitergemacht und bin jetzt bei 3 Minuten laufen, 1 Minute gehen Intervallen am Anfang sowie 2/2 am Ende angekommen.
Schlagt mich nicht, ich habe versucht, alle Empfehlungen unter einen Hut zu bekommen...
Jedenfalls laufe ich seit Samstag exakt 2,88Km in diesem Wechseltrott und brauche dafür 29 Minuten. Konditionell könnte ich wohl noch, aber bis Km 2,5 fallen echt die Beine ab. Da muss ich mich wirklich rantasten. Ich schwitze aber schon gut und mir tut das körperlich wie mental auch echt gut. Die magischen 5Km wollte ich Ostern schaffen. Bin also ganz entspannt.
Deine Empfehlung ist also, erstmal so wie es ist zu "konservieren", dann die Strecke zu erhöhen und die Intervalle zu belassen?
Ja, wobei du meine Empfehlung, erstmal auf 30 bis 40 min. zu steigern, ja schon fast erreicht hast. Aber wenn dir derzeit bei 2,5 km "die Beine abfallen", dann ist es sowieso erstmal das Gebot der nächsten 2 Wochen, den jetzigen Stand zu konsolidieren - also behalte das erstmal bei.
Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg, auf dass die Wade klaglos tue, wofür sie erfunden wurde.
P.S.: Wetten dass - bis Ostern wirst du garantiert ganz andere Ziele haben. Also jetzt geduldig bleiben und erstmal regelmäßiges Laufen - auch bei doofen Bedingungen oder Stress im Job - einüben. Da gewöhnt sich auch die Wade dran und im neuen Jahr gibst du Gas (aber mit Verstand).
dicke_Wade (07.12.2021), Runfatboyrun (07.12.2021)
Danke für die aufmunternden Worte!
Hast Du eventuell nen Tipp für passende Beinkleider im Winter? Meine hochästhetische Tight ist glaube ich langsam am Ende.![]()
Aus eigener Erfahrung diesen Sommer: Achte auch auf einen Ruhetag ohne Laufen nach jedem Lauftag. Grade wenn dich die gelaufene Strecke gefordert hat.
Was bei mir auch geholfen hat mit der Wade: Treppensteigen bewusst etwas federnd zu machen, nicht mit dem Absatz schon auf die Stufe beim Raufgehen, sondern eben nur mit einem Teil vom Fuss drauf.
Eine Faszienrolle habe ich bis heute nicht, was ich gerne gemacht habe ist nach dem laufen die Wade ganz entspannt zu halten und erst etwas zu kneten, und dann mit beiden Händen kräftig nach oben streichen, gibt eine ähnliche Funktion wie eine Rolle,die man ja eher nach oben als nach unten bewegen soll.
Oha, da machst du natürlich 'n Fass auf.Jeder hat andere Ansprüche an die Mode - ich z.B. gar keine. Seit ich ca. Mitte November wieder auf lange Tights umgestiegen bin, fiel mir gestern auf, dass ich unbewusst immer wieder bevorzugt dieselbe Hose aus der Schublade ziehe. Da wurde ich neugierig, welches Fabrikat mir da eigentlich so toll gefällt. Es war die "Crivit" von Lidl - Nähte sauber verarbeitet, tut was sie soll. Andere schwören total auf die Kaffeeröster und das sicher mit Recht. Will damit sagen: Wenn Mode und Branding keine Rolle spielen, ist es vollkommen wurscht, welche Marke du kaufst. Die Discounter haben die Marktlücke längst entdeckt und wie ich finde erstaunlich gut ausgefüllt. Wenn du hingegen ein Fanboy der Marke XYZ wärst ... hättest du gar nicht erst gefragt.
Achte nur drauf, dass du dich nicht zu warm anziehst. Das mag sich 3 min. lang toll anfühlen, aber für den Rest des Laufs ist das eine Qual. Und wenn's richtig kalt wird (ich meine tiefe Minusgrade), dann lieber auf das Zwiebelschalenprinzip setzen als auf einzelne dicke Klamotten. Also kauft man für extreme Kälte nicht grundsätzlich andere Klamotten, sondern hat einfach genügend Sachen im Schrank um mehrere Teile übereinander zu ziehen.
Wozu ich mir allerdings nicht zu schade bin ist, immer ein paar leichte Handschuhe in der Jackentasche zu haben. Die dicken hingegen liegen fast immer zu Hause rum.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)