Banner

Herzstolpern bei Belastung

Herzstolpern bei Belastung

1
Hallo Zusammen,


kurz vorweg, ein paar Daten zu mir: Ich bin 35 Jahre alt, 174 cm groß und wiege 78 kg.


Mein Problem: Seit Mitte September habe ich regelmäßig Herzstolpern bei Belastung. Die Belastung reicht von „schnell die Treppe hochrennen“ bis hin zu „sehr schnellen Fahrradfahren“. Umso länger und intensiver die Belastung ist, umso mehr stolpert mein Herz. Zusätzlich bekomme ich im Moment des Herzstolperns schlecht/keine Luft. Meist dauert das Herzstolpern bis die Belastung komplett vorbei ist an. Mithilfe meiner Fitnessuhr kann ich den Puls in solchen Situationen ganz gut beobachten. Die Herzstolperer treten meist auf, wenn der Puls über 100 steigt und von einem hohen Puls (z.B. 150) wieder absinkt.
Das Herzstolpern äußert sich in zwei verschiedenen Formen, einerseits fühlt es sich an wie ein starker Impuls der durch den ganzen Körper schießt und andererseits fühlt es sich an wie ein leichterer Impuls der auf Brusthöhe anfängt sich hoch bis zum Kehlkopf zieht und dort von der HWS in den Kehlkopf „reinsticht“. Ungefähr so als wenn man zu schnell vom Sofa aufsteht und gleich losstürzt aber der Kreislauf nicht hinterherkommt.
Die Herzstolperer treten fast immer bei Belastung auf, außerdem beim Essen (meist Abendbrot) und beim warmen/heißen duschen. In Ruhe sind die Herzstolperer nur aufgetreten, wenn sich mein Puls durch z.B. eine Aufregung erhöht.
Bis August bin ich täglich 15 km Fahrrad gefahren oder 5 km joggen gewesen. Am Wochenende meist 50 bis 70 km Fahrrad gefahren. Also ich war immer in Bewegung, was leider aktuell nicht mehr möglich ist.


Mögliche Ursachen\Auslöser: Im Juni hatte ich eine starke Erkältung (Kein Corona laut mehrerer Tests) mit Fieber (dauerte fast eine Woche an), Husten (dauerte ca. 2 Monate an), Halsschmerzen und Schnupfen. Ein anstrengender Umzug in eine neue Wohnung. Ab August bis Mitte September wurde täglich in der Wohnung gearbeitet (Teppich entfernen, Tapete entfernen etc.) Parallel dazu körperlicher/psychischer Stress auf Arbeit (neue Software wurde eingeführt). Ich habe mich sehr durch die Coronapanikmacherei der Medien mitreißen lassen. Ich habe starke Verspannungen, da ich eine ausschließlich sitzende Tätigkeit habe. Täglich knackt es in meiner Wirbelsäule (seit vielen Jahren) Ich bin aktuell (noch) nicht gegen Corona geimpft.


Bereits durchgeführte Untersuchungen: EKG, Blutdruck (zeitweise viel zu hoch), Langzeit-EKG, Blutuntersuchung (Leber, Niere, Diabetes, Herzinfarkt, Lungenembolie, Elektrolythaushalt etc.), Herzultraschall, Blutsauerstoffüberwachung, Corona Antikörpertest
Noch ausstehende Untersuchungen: ein weiteres Langzeit-EKG (Februar 2022) und ein Belastungs-EKG mit Sauerstoffüberwachung (April 2022) Durch Corona wurde das Belastungs-EKG bei meiner Hausärztin verschoben.

Die ganzen Untersuchungen ergaben keine krankhaften Befunde. Im Langzeit-EKG kamen 7 VES und 114 SVES vor.

Medikamente: anfangs Delix 5 mg (aktuell nicht), seit ca. 2 Wochen Bisolich 2,5 mg (Betablocker gegen Herzrhythmusstörungen und hohem Blutdruck), seit ca. 7 Jahren Monoprost (gegen erhöhten Augendruck)
Leider wirken die Herzmedikamente nicht gegen das Herzstolpern. Seit dem 23.12.21 nehme ich zusätzlich Tromcardin complex (auf Anraten meiner Ärztin). Mitte März (2022) habe ich einen Termin beim Osteopathen, in der Hoffnung das der mir helfen kann.


Da mich die ganze Sache sehr belastet, schreibe ich hier in das Forum. Hat jemand von euch Erfahrung mit so einer Art Herzstolpern bei Belastung (speziell bei hohen Puls und Pulswechsel)? Viele Beiträge die ich bisher gelesen habe, spiegeln mein Problem so ähnlich wieder, aber meistens sind die Herzstolperer bei Belastung nicht so präsent. Vll. Hat jemand noch Ideen was ich dagegen tun kann.


Vielen Dank Schonmal

2
Wegen der Herzprobleme würde ich einen oder mehrere Kardiologen aufsuchen und mich auch -allerdings nicht nur deswegen- schleunigst impfen lassen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3
Mich hat's vor vielen Jahren über einen Zeitraum von ein paar Monaten getroffen. Einmal auch im Auto im Stadtautobahntunnel Halensee. "Oh", dachte ich "so schauts wohl aus, wenn es ab in die Grube geht". Irgendwie "tres" "cool": die Kleene sollte sich nicht die Schuld auch noch für das geben. War im Finale einer Beziehung.
Die Abstände zwischen den Attacken wurden dann immer länger, bis sie von alleine weg waren.

Der nächste Herzkasperl wurde Jahre später begleitet von meinem Gedanken: "Oh mein Gott, sie nimmt meine Hand!". :wink:

Will sagen: nach einer Lebensumstellung könnte (könnte!) es Dir besser gehen.

Knippi

4
Ich habe auch Extrasystolen, aber nur, wenn die Belastung nachlässt. Von mehreren Kardiologen wurde das als harmlos eingestuft - für mich. Aus dem Verlauf der Anamnesegespräche zog ich allerdings den Schluss, dass die Sache völlig anders aussähe, wenn die Stolperer unter Belastung auftreten.

Da deine medizinische Situation insgesamt recht komplex erscheint, kann ich nur raten, die Lösung bei erfahrenen Medizinern zu suchen und nicht bei so Internetkaspern wie in diesem Forum. Wenn die Untersuchungen bisher kein klares Bild ergeben haben, weitersuchen bis du an den/die Richtigen gerätst. Vielleicht mal 'ne Uni-Klinik, die dich ganzheitlich durchcheckt?

Eines noch: Betablocker bremsen den sportlichen Elan ganz beträchtlich. Es gibt aber andere Blutdrucksenker, die das nicht tun. Einfach mal mit dem Doc reden.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

5
Vielen Dank fuer eure Antworten.

bones
wuerde ich einen oder mehrere Kardiologen aufsuchen --> ich habe noch einen Termin bei einem weiteren Kardiologen (nach den ganzen Untersuchungen)

hardlooper
meinst du den psychischen Stress "herunterschrauben"? --> Wenn ja, generell ist es schwierig komplett stressfrei zu leben. Es gibt halt immer wieder Situationen wo man schnell handeln muss, aber die Loesung nicht so einfach ist.


RunningPotatoe
Aus dem Verlauf der Anamnesegespräche zog ich allerdings den Schluss, dass die Sache voellig anders aussähe, wenn die Stolperer unter Belastung auftreten. --> da wird hoffe ich das bevorstehende Belastungs-EKG aussagekraeftig sein
Vielleicht mal 'ne Uni-Klinik, die dich ganzheitlich durchcheckt? --> haette ich kein Problem mit, aber da bisher keine Untersuchung auf etwas ernsteres hindeutet, werden die Aerzte die mich bisher untersucht haben(Hausartzt\Internist und Kardiologe) solche Schritte nicht einleiten... 35 Jahre alt, Herzultrashall und andere Untersuchungen unaufaellig... da ist man schnell in der Schublade Psyche und wird etwas allein gelassen


Eines noch: Betablocker bremsen den sportlichen Elan ganz beträchtlich. Es gibt aber andere Blutdrucksenker, die das nicht tun. Einfach mal mit dem Doc reden. -->
das werde ich auf jeden Fall mit dem Arzt besprechen. Ich hatte aber Hoffnung das die Stolperer dadurch weniger werden. Es sind ja auch "Nur" 2,5 mg.


Grüße

6
Guten Tag Laufschuh86, das was du da beschreibst habe ich auch genauso!!! Bitte gib doch mal Bescheid, ob sich bei dir bis jetzt etwas getan bzw. verbessert hat! Und wenn, dann wie, wodurch etc...! Ich habe diese Problematik seit 2 Jahren, mal mehr, mal weniger! Wäre also echt toll, wenn du dich mal meldest und wir 2 uns mal austauschen könnten!?

7
Hallo Schweer,

Bitte gib doch mal Bescheid, ob sich bei dir bis jetzt etwas getan bzw. verbessert hat!

Also, durch die Betablocker wurde meine Herzfrequenz scheinbar so weit "runter gesetzt", dass die Herzstolperer deutlich weniger wurden und weniger intensiv spürbar waren (in meinem ersten Beitrag war das noch nicht so).
Ich würde schon sagen, das es sich insgesamt verbessert hat, ABER wie RunningPotatoe schon geschrieben hatte, die Nebenwirkungen sind nicht ganz ohne.
Durch die Tabletten bin\war ich sehr antriebslos und ständig müde (egal wie lange ich geschlafen habe).

Meine letzte Untersuchung habe ich nun auch hinter mir, über die Spiroergometrie wurde "Nur" festgestellt, das ich einzelene VES in der Postbelastung habe (wie @ RunningPotatoe). Laut Kardiologe bin ich herzgesund und kann\darf die Betablocker absetzen und mich voll belasten.

Aktuell bin ich gerade am Ausschleichen der Betablblocker, mittlerweile bei ca. 0,75 mg. Das Herzstolpern ist durch das Absetzen der Tabletten auch wieder deutlich mehr geworden. Zur Zeit mache ich auch wieder etwas mehr Sport, Fahrrad fahren und leichtes Krafttraining.

Ich habe diese Problematik seit 2 Jahren, mal mehr, mal weniger! Wäre also echt toll, wenn du dich mal meldest und wir 2 uns mal austauschen könnten!?

Du hast eine PN :wink:

Frage an Alle, durch die Einnahmne der Betablocker kann auch das Ergebnis der Spiroergometrie beinflusst werden?

Grüße Laufschuh86
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“