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Realistische Zielzeit (erster) Marathon 3.45 o. 3.30h - Hamburg 24.04.2022

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Andreas_Lauf hat geschrieben: Auch noch ne Frage an euch: Ist es für euch ein No-go, wenn jemand bei so Wettkämpfen mit Musik in den Ohren läuft? - Eigentlich laufe ich immer mit Musik oder Hörbüchern bei langsamen Läufen (letzteres natürlich nicht im Wettkampf). Hatte jetzt aber schon begonnen mir ne Marathonplaylist angelegt, die mich im Zweifel von den Schmerzen ablenken soll :)
Das sehe ich eher skeptisch. Ich habe das selber noch nicht probiert aber wenn man auf andere Läufer mit Stöpseln trifft bei einem Wettkampf ist das immer ein wenig unangenehm; die hören dich nicht und man muss einfach mehr aufpassen. Abgesehen davon wirst du, wenn du tatsächlich gut läufst, idealerweise kaum Schmerzen haben.
Und ich kann dir versichern: es wird einem auch nicht langweilig; wenn man tatsächlich versucht an der "Schwelle" zu laufen, also so schnell wie man es sich zutraut bzw sich fühlt, dann ist man die meiste Zeit konzentriert, checkt immer wieder Atem- und Schrittrhythmus, ob der Aufsatz passt, die Knie sauber geführt werden, man hält Ausschau nach der idealen Linie und dem Zustand des Belags, nach den Verpflegungsstationen und wie man dort möglichst konfliktfrei und schnell an den Stoff kommt - also, da ist eigentlich ständig was zu tun, das kannst du mit einem (auch flotten) Trainingslauf, wo man auch einmal tagträumt oder die Landschaft genießt, gar nicht vergleichen.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Für mich ist Musik während des Wettkampfs ein No-Go. Der Respekt vor dem Lauf, den Mitstreitern und den Menschen am Straßenrand bedingt, dass ich ihnen völlige Aufmerksamkeit schenke. Es ist auch gefährlich und rücksichtslos, wenn man so abgestöpselt läuft, dass man Signale anderer, zum Beispiel Überholender, nicht mitbekommt.
Zu recht ist bei vielen Wettkämpfen die Teilnahme mit Musik untersagt.
Mal abgesehen davon geht Dir das Gefühl für die Atmosphäre verloren. Und die ist bei einem großen Stadtmarathon das Größte…

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yoshi005 hat geschrieben:Bei meinem schlimmsten und im Nachhinein schönsten Marathon habe ich so überpaced, dass ich schon nach km 25 Krämpfe hatte und für den Rest des Rennens immer wieder Gehpausen einlegen musste. Ich hatte mir damals 3:15 als Zielzeit vorgenommen und war überrascht, als ich bei km 10 die Gruppe mit den 3:00-Läufern überholt habe. Bei der halben Strecke hatte ich 1:29 auf der Uhr. Leider lief es danach nur noch 5km gut. Alles hat die letzten 17km geschmerzt und ich musste immer wieder gehen. Geschafft habe ich es trotzdem, mit Gänsehaut, als ich mich ins Ziel gekämpft hatte, und die Gesamtzeit lag bei 3:17, also dank der ersten Hälfte fast auf Zielzeit.

Ist 20 Jahre her, aber von dem Lauf zehre ich heute noch, wenn es unterwegs mal nicht so läuft.

War allerdings nicht mein erster, sondern mein zweiter Marathon.
Wenn ich vom "schönsten Marathon" lese, dann vermittelt das für mich die Botschaft: Sowas ist toll! Nicht um dich als Person zu kritisieren oder dich angreifen zu wollen, aber da möchte ich klar dagegen setzen: Sowas ist nicht toll! Im Gegenteil, es ist ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte.

Als erstes: Dein Ziel hast du klar verfehlt, "fast auf Zielzeit" ist ein Euphemismus. Wenn im Fußball eine Mannschaft zur Halbzeit 4:0 führt und sich dann in der 2. Halbzeit 6 Bälle reinhauen lässt, der Trainer dann sagt "Wir haben fast unser Wunschergebnis erzielt", dann wird er kaum noch lange den Verein trainieren. Ich wollte vor Jahren mal den Monschaumarathon, ein recht hügeliger Marathon in der Eifel mit etlichen Höhenmetern, unter 3 h laufen. Die offizielle Zeit war 3:00:04 h. Das sind 4 Sekunden zu viel, Zielzeit verfehlt, Punkt! Da hilft es mir auch nicht, dass das Schild mit der Aufschrift "Ziel" einige Meteer vor der offiziellen Ziellinie stand und ich diese Meter austrudeln ließ. 4 Sekunden zu viel sind 4 Sekunden zu viel.

Zweitens: dein Split war 1:29 h und 1:48 h oder 4:13 min/km und 5:07 min/km. Das ist nicht ein bisschen daneben, das ist total vergeigt. Ich habe auch manchen Lauf vergeigt, aber bin nie auf die Idee gekommen, das im Nachhinein als was Tolles anzusehen. Die Bewertung war für mich klar: Das war Mist! Und die Frage war: Woran lag das und was muss ich beim nächsten Mal anders machen? Einen so miserablen Split habe ich nie gehabt, aber wenn, hätte mich die eben genannte Frage sicher sehr intensiv beschäftigt. Es ist immer schwer zu bestimmen: Was wäre gewesen, wenn? Dennoch sprechen sämtliche Erfahrungen dafür, dass du bei vernünftigem Beginn nicht nur deine Zielzeit geschafft hättest, sondern wahrscheinlich noch deutlich drunter geblieben wärst, vielleicht mit Tempoerhöhung während des Laufes in Richtung 3:10, und das ganze auch noch entspannter.

@Andreas: Bezüglich der Musik teile ich die Einschätzung meiner Vorschreiber. Was das Frühstück anbelangt, kommt mir das arg viel vor. 7 - 8 große Toasts würde ich mir vermutlich gar nicht reinschieben können. Zum Vergleich: ich esse 2 leichte Weizenbrötchen mit Honig oder Marmelade, ersatzweise 2, höchstens 3 Scheiben Toast, das ganze 3 Stunden vor dem Start, und dann oft noch eine halbe Banane einige Minuten vor Start. That's it. Gel brauche ich nicht, trinke dafür aber ziemlich regelmäßig an fast jeder Station, allerdings immer kleine Mengen.

Bernd
Das Remake
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Was die Musik angeht, bin ich auch bei meinen Vorschreibern, das geht für mich gar nicht. Und ich laufe im Training nahezu immer mit Musike im Ohr.

200 g KH? Wie kommen die auf so etwas und haben die das Begründet? Toast empfehle ich auch, obwohl ich selbst auch Müsli schadlos vertrage. Satt essen, aber nicht vollstopfen :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Danke für die Rückmeldungen bzgl. der Musik. Ich habe ja heute eine (halbe) Wettkampferfahrung gesammelt, wo ich nicht die ganze Distanz gegangen bin, sondern "nur" 35km plus 1km langsam auslaufen. Beim langen Lauf für den ich mich angemeldet hatte, waren wir nur ne handvoll und eine Mitarbeiterin vom Orgateam hat mich mit der Musik auch drauf hingewiesen, nachdem ich mich kurz verlaufen hatte während der ersten Runde. Hab dann die Stöpsel rausgenommen und draußen gelassen. Für mich eine absolut neue und ungewohnte Erfahrung, erst recht über so einen langen Zeitraum, aber hab mir auch gedacht: "Boah bei tausenden Läufern etc. kann man das echt nicht machen, dass man ggf. nicht mitbekommt, wenn einer vorbei will oder so". Also hat sich der Gedanke damit auch erledigt. Allein dafür hat es sich heute schon gelohnt mal mit zu laufen. Genauso bei den Getränken, werde da wohl auch kurz anhalten, 1-2 Becher runterkippen und weiter... im Laufen wird das eher nicht funktionieren. Heute waren dazu meine Hände trotz leichter Handschuhe halb eingefroren und hab im mäßigen Tempo schon n Becher fallen lassen..

Frühstück heute 4 große Toast mit Honig (ca. 500 kcal) und 3 Stunden vorher, dann nach 22km, 27km und 32km jeweils 1 Gel. Das scheint ganz gut zu funktionieren.

Hab den Lauf dann auch so gestaltet, wie ichs mir vorgenommen hatte:

25km hab ich versucht mich mehr nach meinem Puls zu richten wegen Fettstoffwechsel. Das hat heute aber auch nur mäßig funktioniert, da der Rundkurs ziemlich wellig war und 2 Hügel mit drin hatte. Laut Uhr gut 200 Höhenmeter rauf und runter auf 35km und bei den Hügeln auch eher steil. Also trotzdem ich deutlich langsamer unterwegs war als letzte Woche war die Pace während der ersten 25km bei 6:12 und durchschnittliche HF bei 147 (75% Max. HF). Wollte mich eigentlich an der 140 orientieren, da hier wohl die Obergrenze des Optimalbereichs für den FSW ist. Letzte Woche ca. 5:55 auf ca. 28km und HF bei 138 (und heute war es kälter und ich hatte keinen 2-3kg Gepäck aufm Rücken), laut Uhr aber auf 35km auch ca. nur 1/3 der Höhenmeter und definitiv flachere "Anstiege" als heute.

Die verbleibenden 10km (ab ca. 2 Stunden 40 Minuten) bin ich dann "schnell" gelaufen, was grade bergauf schon Nahe am Limit war... Die Pace lag offenbar bei gut 4:58, allerdings mit hoher Schwankung drin wegen der Wellen. Bin da aber auch schon am Anschlag gelaufen. Auf den Puls hab ich da versucht erst gar nicht zu gucken im Lauf. Im Schnitt aber gruselige ca. 181 HF (93% Max). Solche Höhen hab ich bisher nur bei meinem privaten 10km Testlauf im Februar erreicht. Danach dann ca. 1km ausgelaufen. In nem "richtigen" Wettkampf hätte ich da definitiv noch weiter durchziehen können (ob 7,2km, kein Plan), aber war schon ziemlich weit entfernt von angenehm. Bin vorher ja auch 25km in nem ziemlich gemütlichen Tempo gelaufen... Wenn mans Auslaufen mit rein zählt waren es dann heute gute 3,5 Stunden.

Damit hab ich heute gelernt: Keine Musik, (steile) Höhenmeter und ne wellige Strecke ist was anderes als ne ebene Strecke mit maximal flachen Anstiegen und dass 3:30h wahrscheinlich wirklich noch nicht drin ist, denn ich bezweifel, dass es mir nach 35km so gut gegangen wäre wie heute, wenn ich die ersten 25km auch knapp unter 5er Pace gelaufen wäre. Wobei mir gut auch relativ erscheint bei dem Puls auf den letzten 10km... :nein: Inwiefern des Terrain heute und das Marathontraining in den Beinen da ne Rolle gespielt hat, kann ich natürlich nur schwer abschätzen. Mal sehen was nächste Woche Sonntag beim 10km Lauf rausspringt. :D

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@burny Ich stimme Deiner Analyse zu, dass mein beschriebener Lauf keine Heldentat war. Trotzdem will ich die Erfahrung, die mit diesem Rennen verbunden war, nicht missen. Wenn mich jemand nach meinem beeindruckendsten Marathon fragen würde, ear es bisher nicht mein schnellster oder lockerster Lauf, sondern eben dieser, den ich total vergeigt und trotzdem mit Willensstärke beendet habe.

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Zugegebenermaßen plagt mich jetzt nun doch das "Trainingsgewissen" und ich überlege die 10km am Sonntag durch nen letzten langen, langsam Lauf zu ersetzen... Die letzten beiden langen Läufe waren mit jeweils rd. 35km allerdings auch auch gute 4-5km "über Plan" und am Ende einmal 5km und gestern 10km schnell zu laufen gar nicht angedacht. - Wäre da ein letzter langsamer Lauf (ohne Tempoeinlage) vlt. auch zu viel des Guten? - Da frag ich mich ob die echte Wettkampferfahrung ggf. wertvoller ist als noch ein langer Lauf, zumal jetzt die Woche auch vom Pensum her etwas geringer ausfällt und mehr Zeit für Regeneration bleibt.

Auch auf die Gefahr hin, dass der jetzt zerissen werden könnte, das ist der Plan nachdem ich mich gerichtet hab (wie gesagt "leider" immer die Läufe zu (deutlich) schnell und/oder zu lang absolviert; Ruhetage waren immer Oberkörper-Krafttraining bis auf die letzten Montage): http://www.laufberater.com/ie/plaene/ma ... km3s45.htm - Ich hoffe das mit dem Verlinken ist so erlaubt. - Vlt. hab ich deswegen den wichtigen Faktor Regeneration auch etwas vernachlässigt, auch mit Blick auf die "Ruhetage"..

Wenn das Verlinken nicht okay ist, bitte ich um nen kurzen Hinweis, dann lösche ich den sofort

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Für mein Gefühl wäre ein langsamer 35er am WE genau richtig; so werde ich das auch machen. Und am WE vorher noch einen 20km-Lauf. Tapern ist ja sinnvoll, aber es sind noch drei Wochen bis zum Wettkampf. Mir persönlich wäre das zu viel.

Ich laufe allerdings nicht nach dem verlinkten Plan - die Ersteller werden sich ja etwas dabei gedacht habe...

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Entweder man traut einem Plan oder nicht.

Ich würde da jetzt nichts mehr dran ändern, lange Läufe hast Du genug, wenn Du jetzt die Erholung vernachlässigst, bringt es auch nix, es waren -wenn ich mich nicht verzählt habe- immerhin 7 lange Läufe in Folge, die bei anderen Plänen übliche Erholungswoche nach 4-5 Wochen fehlt hier, um vollständig ausgeruht am Start zu stehen darfst Du die Erholung nicht unterschätzen.
Jetzt den 10k-Lauf einfach durch einen 30er zu ersetzen stört das Konzept dieses Plans empfindlich.
Wichtig ist, dass Du die Läufe im Marathontempo in den kommenden Wochen möglichst genau von der Pace her triffst, diese sind nämlich dazu da, Dich von den schnellen 10km wieder auf das Marathontempo "runterzuholen" und es einzuüben.

Und wenn Du hinterher merkst, dass das mit dem 10k-Test so knapp vor dem Marathon nicht gut funktioniert hat, nimm Dir einen anderen Plan, der sowas nicht hat.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Andreas_Lauf hat geschrieben: Wäre da ein letzter langsamer Lauf (ohne Tempoeinlage) vlt. auch zu viel des Guten? - Da frag ich mich ob die echte Wettkampferfahrung ggf. wertvoller ist als noch ein langer Lauf, zumal jetzt die Woche auch vom Pensum her etwas geringer ausfällt und mehr Zeit für Regeneration bleibt.
Komm runter und mach dir nicht so einen Kopf. Du hast ein Zielzeitfenster von einer viertel Stunde ausgegeben. Das ist auch bei einem Marathon ein Ergebnisunterschied zwischen Tag und Nacht. Ich habe da ja nicht wirklich viel Erfahrung, weil ja einfach nichts stattfand als ich fit war. Aber zwischen meinem bisher besten in 3:24 und schlechtesten in 3:37 lagen nicht mal 15 Minuten. Dabei musste ich bei letztes eine geraume Distanz gehen und bin dann die letzten vier Kilometer in einer 6er Pace ins Ziel getrabt. Und beim besten habe ich auf den letzten fünf Kilometern nochmal richtig Gas geben können und habe noch einige Minuten rausgearbeitet.

Was ich damit sagen will, du hast keine SpitzaufKnopf-Zielzeit. Also hast du auch kein penibles Programm. Von daher ist es ziemlich egal ob du jetzt da noch einen langen Lauf machst oder einen kurzen. Das ändert nicht wirklich viel. Denn letztlich, das einzige was wirklich zählen wird ist, dass du den Marathon demütig in der richtigen Pace angehen wirst. Eine Pace die du auch gehen im Stande bist. Alles andere ist Makulatur. Wichtig ist, dass du locker an die Sache ran gehst und an dich und das was du getan hast in der Vorbereitung glaubst. Zuviel denken ist genauso schlecht wie zu wenig.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Jo, danke nochmal fürs Feedback! :) - Werd Sonntag den 10er Laufen, glaube die Wettkampferfahrung ist für meinen Kopf wichtiger als ein langer Lauf. Dann hab ich da auch mal ne offzielle Zeit. Unter Umständen werde ich Anfang nächster Woche nochmal nen langsamen Lauf über 2-3 Stunden einstreuen, damit noch mindestens 12 Tage bis zum Wettkampf sind, denke aber eher nicht, weil ich dann - so wie ich mich kenne - sowieso mindestens 30km laufen möchte. - Die körperliche Belastung am Sonntag war ja auch mal deutlich höher als bei nem "normalen" langen Lauf, wo man nicht ab 25km nochmal 10km Gas gibt und bin die letzten beiden langen Läufe jeweils auch noch zusätzlich zum schnellen Abschluss ca. 4-5km über Plan gelaufen, der nur 30-31km vorgesehen hatte.

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Andreas, es ist völlig normal, dass du dich mit allen Details des kommenden Marathonss beschäftigst und hin und her grübelst. Eine gewisse Anspannung gehört auch dazu. Es gilt, einen gesunden Kompromiss zwischen mentaler Vorbereitung und Sich-verrückt-machen zu finden.

Ich selbst habe eine gehörige Portion an Marathons hinter mir und gerade deshalb kann ich nur unterstreichen, was JoelH hier schreibt:
JoelH hat geschrieben:Von daher ist es ziemlich egal ob du jetzt da noch einen langen Lauf machst oder einen kurzen. Das ändert nicht wirklich viel.
...
Wichtig ist, dass du locker an die Sache ran gehst und an dich und das was du getan hast in der Vorbereitung glaubst. Zuviel denken ist genauso schlecht wie zu wenig.
Es ist in der Tat so, dass es bei ganz, ganz vielen Dingen keine Rolle spielt, ob links oder rechts herum. Wenn du deinen 5. oder 6. läufst und ein sehr ambitioniertes Ziel hast (Zeit, Platzierung,...) lohnt es, sich auch um Details viele Gedanken zu machen. Für deine Premiere bringt es dir mehr, wenn du mit angespannter Vorfreude hinein gehst.

Es ist auch so, dass ganz vieles sehr individuell ist. Manche können gut bis eine Woche vor dem Marathon voll und intensiv trainieren, andere brauchen fast 3 Wochen mit reduziertem Pensum. Auch beim Ess- und Trinkverhalten vor und während des Wettkampfes kommen Läufer unterschiedlich gut klar. Da kann man noch so viele Bücher lesen oder sich Tipps anhören. Letztlich muss man die Erfahrungen selbst machen. Das gehört auch mit dazu, wenn es heißt, erst nach mehreren Marathons wird man seine Bestzeit erreichen.

Also nimm den ersten locker und geh davon aus, dass du Erfahrungen machen wirst, die dir für die nächsten Läufe helfen, deine persönlichen Herangehensweisen zu optimieren.

Bernd
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Ja, danke nochmal. Ich war/bin auf jeden Fall eher auf der Schiene "sich-verrückt-machen" und das noch vorm Tapering, wo ich das Pensum reduzieren muss und "nichts mehr machen kann/soll", um den Trainingserfolg zu verbessern. Versuche da jetzt bissl den Druck rauszunehmen ;-) - Denke das Ziel knapp unter 3:45h anzukommen, mit dem ich durchaus zufrieden sein könnte, ist wirklich nicht unrealistisch.

Hatte mir auch nochmal ein paar Zeiten vom Hannover Marathon (letzten Sonntag) angeguckt von Leuten die zwischen 3:30 und 3:45 gelaufen sind. Darunter auch einige, die HM mit 4:50er Pace gelaufen sind (könnte ich sein) und danach massiv langsamer wurden (könnte theoretisch auch ich sein), weil sie offenbar überpaced haben... Von daher wird das meine Aufgabe sein am Anfang auf die Bremse zu treten. :D - Werde mich dann gern nochmal melden wie es ausgegangen ist.

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Hallo zusammen,

ich hab jetzt gestern, wie geplant, den ersten Wettkampf meines Läuferlebens absolviert und auf die 10km eine Nettozeit von 43:39 geschafft, brutto 3 Sekunden Aufschlag ;) - Denke damit kann ich für die Premiere echt zufrieden sein. War ein Rundkurs von 2,5km, wobei die erste Runde die langsamste war mit ca. 4:29er pace und die letzte die schnellste mit 4:13er (da war ich dann aber auch wirklich voll am Limit).

Nun bin ich aber doch wieder am grübeln, ob ich morgen (statt langsamem Lauf über 40 Minuten) nochmal ca. 30km laufe, da ich das Gefühl habe, dass 3 Wochen vorher so ne Distanz schon echt zu weit weg vom Wettkampf ist... allerdings ohne Endbeschleunigung und auch nicht 35km. Danach sinds dann noch 12 Tage bis Hamburg. Donnerstag oder Freitag steht die letzte härtere Einheit an mit 15km im Marathontempo...

Habt ihr da vlt. noch nen letzten Gedankenanstoß zu? - Die Frage gilt unabhängig von der Zielzeit, sondern eher mit Blick auf Regeneration - Heute bin ich definitiv deutlich fitter als letzten Montag nach dem 35km Lauf

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Hallo zusammen,

ich hab jetzt gestern, wie geplant, den ersten Wettkampf meines Läuferlebens absolviert und auf die 10km eine Nettozeit von 43:39 geschafft, brutto 3 Sekunden Aufschlag ;) - Denke damit kann ich für die Premiere echt zufrieden sein. War ein Rundkurs von 2,5km, wobei die erste Runde die langsamste war mit ca. 4:29er pace und die letzte die schnellste mit 4:13er (da war ich dann aber auch wirklich voll am Limit).

Nun bin ich aber doch wieder am grübeln, ob ich morgen (statt langsamem Lauf über 40 Minuten) nochmal ca. 30km laufe, da ich das Gefühl habe, dass 3 Wochen vorher so ne Distanz schon echt zu weit weg vom Wettkampf ist... allerdings ohne Endbeschleunigung und auch nicht 35km. Danach sinds dann noch 12 Tage bis Hamburg. Donnerstag oder Freitag steht die letzte härtere Einheit an mit 15km im Marathontempo...

Habt ihr da vlt. noch nen letzten Gedankenanstoß zu? - Die Frage gilt unabhängig von der Zielzeit, sondern eher mit Blick auf Regeneration - Heute bin ich definitiv deutlich fitter als letzten Montag nach dem 35km Lauf

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Glückwunsch zum guten 10er.

Das mit dem 30er würde ich lassen. Du bist gestern einen Wettkampf voll gelaufen, danach ist nicht ohne Grund was Lockeres zur Regeneration angesetzt. Wenn Du da schon wieder eine Qualtätseinheit machst, besteht die große Gefahr, dass Du Dich abschießt.

3 Wochen vorher mag sich zwar nach lange weg anfühlen, so schnell vergisst der Körper aber nicht.

Du hast Deinem Plan bis jetzt vertraut, ziehe es auch auf den letzten Metern durch.
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Hi ruca, vielen Dank für deine Antwort. - Wahrscheinlich ist es wirklich für mich besser da mal die Füße still zu halten und mal meinem Körper Regeneration zu gönnen. - Ich merks schon, dass die Taperingphase für mich schwieriger wird als die Trainingsphase mit steigender Intensität :klatsch: - Ich versuch mal den Kopf auszuschalten und meld mich dann nach dem Marathon wieder :D

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Hallo zusammen,

erstmal: Danke nochmal für Eure Tipps, Feedback und den Input! :)

Bin den Marathon gestern erfolgreich gelaufen und hatte im Großen und Ganzen mit keinen (selbstgemachten) Problemen zu kämpfen. Hab auf die erprobte Ernährung am Tag vorher und zum Frühstück gebaut und konnte den Lauf ohne Zwangspause abschließen ;) - Währenddessen war aber das Wasser trinken doch relativ schwierig, so dass ich 3-4 mal tatsächlich kurz stehen geblieben bin, um ein paar Schlücke richtig zu trinken. Zudem 4 Gels genommen bei KM 9, 18, 27 und 35.

Da ich weder zu konservativ (mit Ziel 3.45) noch zu riskant (3:30) Laufen wollte, da ich auch den Mann mit dem Hammer nicht begegnen wollte, bin ich mit ner Pace knapp über 5 Minuten gestartet und wollte sehen wie es läuft und ggf. später noch mehr Gas geben. Anfangs wars irgendwie nicht so mein Tag... selbst der Pace hat sich nicht locker und gemütlich angefühlt (im Gegensatz zum letzten Testlauf über 15km mit noch etwas schnellerer Pace), aber hab mich auch nicht von den Leuten mitziehen lassen, die mich überholt haben oder bei den "Anstiegen" massiv Körner gelassen. Hab mich ziemlich brav an meine Uhr gehaltet, auch wenn die Anzeige aufgrund des welligen Terrains natürlich nur semi gut zu gebrauchen war... durchs einfache Hochrechnen von ner 5:00er Pace konnte ich aber trotzdem gut einschätzen wie es so läuft.

Das Tempo konnte ich sehr gut durchziehen und hab in der späteren zweiten Hälfte auch meinen schnellsten Split gelaufen. Danach gabs dann aber Seitenstechen und zumindest einen Anflug vom Mann mit dem Hammer... wirklich viel Zeit hab ich da dann aber auch nicht verloren also die letzten 5-7km waren trotzdem echt nicht lustig und nur durch Quälerei und Willenskraft bzw. durch die Zuschauer getragen.

Am Ende konnte ich aber auch erzwungene Gehpause oder ähnliches das gesamte Rennen durchziehen (kurz stehenbleiben beim trinken mal außen vor).

Zeitlich konnte ich deutlich und ein paar Minuten unter der 3:40h Marke landen :)

Also könnte es sehr gut sein, dass ich wie viele, die ich im letzten Viertel des Rennens überholt habe, auch stark eingebrochen wäre, wenn ich moit 4:58er Pace oder sogar schneller gestartet/gelaufen wäre. Von daher bin ich mit meiner Premiere zufrieden und kann denke ich schon ziemlich sicher sagen, dass es nicht mein letzter Marathon gewesen ist. :D
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