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Marathon - Realistische Zielsetzung?

Marathon - Realistische Zielsetzung?

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Hallo an die Community hier!

Ich weiß, es gibt immer wieder Spezialisten, die gerade angefangen haben zu Laufen, sich unrealistische Ziele setzen und damit hier dann Leute nerven. ich hoffe ich werde hier dann nicht auch so gesehen und ich hoffe ich stehle Euch mit meinen Fragen hier nicht die Zeit.

Meine grundsätzliche Frage bzw. Zielsetzung wäre einmal in meinem Leben einen Marathon zu laufen (abhängig davon wie dieser dann sein sollte, müsste es dann natürlich nicht bei dem einen bleiben).
Sollte ich dann wirklich dieses Ziel ins Auge fassen, würde ich das wenn dann nur in einem vernünftigen Rahmen wollen. Also ein einfaches untrainiertes Durchschleppen mit 5h, was dann meinem Körper unnötig viel schadet, würde ich nicht machen. Nur wenn eine Zeit in Richtung der 4h realistisch wären, würde ich wirklich erst an eine Anmeldung denken.
Jetzt ist die Frage: welcher Zeithorizont wäre hier ein realistischer?
Nachdem ich selbst eher neu bin was derartige Läufe angeht, wäre ich da für erfahrenere Einschätzungen und Tipps sehr dankbar!


Zu meinem aktuellen "Ist-Zustand":

Generell war ich in meiner "Jugend" immer eher sportlich (Fußball, Tennis, etc). Mittlerweile bin ich 29, spiele immer noch regelmäßig Tennis, auch jedes Jahr in der Frühjahrs-Meisterschaft mit (nur in mittelstarken Ligen) und betreibe sonst einfach "Gelegenheitssport".
Die letzten Jahre waren dann nicht mehr sooo sportlich und nach einem Jahr Corona wollte ich letztes Jahr (wieder) mit dem Laufen beginnen um meine generelle Fitness zu verbessern.
Auch aus gesundheitlichen Aspekten habe ich dann auch einmal ein "Leistungsdiagnostik" gemacht.
Der Arzt meinte die Ergebnisse wären weder gut, noch zu schlecht und typisch für einen Fußballer bzw Tennisspieler - kurzer "erster Bereich" der Grundlagenausdauer.
Sonstige Ergebnisse waren damals:
VO2max/Kg - 42.8
Gewicht - 90 Kg
KFa - 22%
Pmax - 323 Watt
etc
(meine Bereiche für den LTP 1 und LTP 2 habe ich auch herausgefunden, was mir jetzt mein Training erleichtert hat)

Durch eine Verletzung habe ich dann Juni-Oktober nicht laufen können und habe erst seither wieder regelmäßig trainiert.
Mein Trainingspensum schaut hier meistens so aus: 2-4x pro Woche laufen (+sonstiger Sport und aktive Regeneration am Radergometer), 60%+ im Grundlagenbereich mit >60min, und der Rest verteilt auf schnellere Läufe und Intervalltraining.

Eine Coronainfektion hat dann leider noch einmal einiges wieder kaputt gemacht und aktuell schaut mein "Leistungs-Standpunkt" so aus:

Der (natürlich stark geschätzte) VO2max Wert meiner Sportuhr hat sich geändert von 39.9 (November) auf 44.8 (heute) (so war er auch schon vor 1,5 Monaten, aber dann kam eben Covid und ich musste bis heute wieder aufholen
Gewicht - 82Kg
KFA - ca 16% (abhängig von der Messmethode)

längster Lauf: 21km mit 7:40 Pace (Durschnittspuls 141 und im GA1) - weil nüchtern und ohne Wasser waren die letzten 3 km sehr schlecht, sonst wäre der Pace bei ca 7:30 gelegen (ich bin einfach immer nach meinem Puls gelaufen)
einmal 10km auf Tempo: Zeit war 55:40 - leider aber schlechte Einteilung (weil neu) Pace begonnen mit 5:42 und dann die letzten 3 km 5:20-5:00, also wäre wohl mehr drinnen gewesen.


Sehr langer Text (sorry!) - kurzer Sinn:

Ist ein Ziel in (ziemlich genau) einem Jahr den Marathon in 4h laufen zu können realistisch? (bei weiterhin 2-4x Laufen pro Woche + Tennis)
Soll ich mir das eher aus dem Kopf schlagen?
Was wären vorher gute Etappenziele um zu checken ob ich auf dem richtigen Weg bin?


Ich hoffe mit dem langen Text habe ich keinen hier genervt und wäre sehr dankbar für so manchen Tipp, oder guten Ratschlag von erfahreneren Läufern.

Liebe Grüße

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nitnatsnok hat geschrieben:
Ist ein Ziel in (ziemlich genau) einem Jahr den Marathon in 4h laufen zu können realistisch? (bei weiterhin 2-4x Laufen pro Woche + Tennis)
Soll ich mir das eher aus dem Kopf schlagen?
Was wären vorher gute Etappenziele um zu checken ob ich auf dem richtigen Weg bin?
1. Ja. Aber besser sind regelmäßig 3-4 x laufen
2. Ja, Marathon ist Kacke. Aber wenn es für Dein persönliches Wohlergehen nötig ist..... :D
3. Ja. Niemand steigt gleich auf einen Achttausender.

https://de.takethemagicstep.com/trainin ... on-laufen/
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Catch-22 hat geschrieben:Aber nur weil es am nötigen Kleingeld fehlt :zwinker4:
Vielleicht gibt es bald Sherpas beim Marathon, die die Leute über die Strecke tragen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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Hallo "Neuinfizierter",

erstmal eine gemnerelle Antwort: Ja ein Marathon in einem Jahr und dann sub 4h ist realistisch.
Ich hab auch so begonnen und war nach einem 3/4 Jahr so weit, wobei auch die vorraussetzungen ähnlich waren.

Bei meiner damaligen Vorbereitung hab ich mich in den einen oder anderen Trainingsplan im Internet (gibt genug davon) eingelesen und mir daraus was zusammengebaut. Die meisten Pläne beschäftigen sich mit den letzten 12 oder 16 Wochen und geben vorab schon mal an welche Grundvorraussetzungen du dafür mitbringen solltest.
Wenn du dich also daran orientierst sollte dem ganzen nichts im Wege stehen.

Von einem solltest du dich gerade aber in der Anfangsphase Verabschieden: Analysiere dein Training nicht zu Tode. Gerade die ganzen Gadgets die die heutigen Uhren mit sich bringen lenken schnell vom wesentlichen ab: Dem Spass am regelmäßigen Laufen. Protokollieren von Strecken und Zeiten: ja, Ständiges aktives Auswerten und Vergleichen der anderen Werte: kontraproduktiv.

Beginne jetzt erstmal mit dem Training und wenn du meinst du wärst so weit, such dir mal einen Halbmarathon in deiner Nähe und melde dich spontan an, starte ohne große Ambitionen und lass das auf dich zu kommen. Wenn das passt such dir einen Marathon im Frühjahr 2023 und nimm den dann als Ziel.

Viele Grüße Chaos

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Hallo,
je nach Ausgangslage und Trainingsfleiß kann man natürlich schon nach einem Jahr einen Marathon Laufen.
Ob dieser dann unbedingt gleich unter 4 h gelaufen wird, hängt natürlich auch von der Strecke als auch von den äußeren Bedingungen ab - zum Beispiel vom Wetter.

Die eigentliche Frage ist eher wie sinnvoll es ist, nicht nur in 12 Monaten es zu seinem 1. Marathon zu schaffen sondern diesen auch gleich mit einer überdurchschlichen Leistung absolvieren zu wollen?

Als Berliner sehe ich jedes Jahr beim Berliner Marathon, wie viele Finisher nach dem Lauf, vor Schmerzen nur noch Rückwärts die U- Bahntreppen sich herunterschleppen können.
Ganz nach dem Motto: "der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt"
Und von nicht Läufern werden sie dafür auch bewundert.

Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch ein Marathon laufen.
Auch in 12 Monaten und oft auch unter 4h, ob es wirklich gesund und sinnvoll ist, ist eine völlig andere Frage.

Für mich stellt sich eher die Frage warum möchtest du unbedingt in 12 Monaten die Seniorendistanz eines Marathons übers Knie brechen?
Jedes Jahr gibt es unzählige Möglichkeiten einen Marathon zu Laufen.

Wäre es nicht sinnvoller seinen ersten Marathon mit der Gewissheit zu Laufen, dass man außer einem leichten Muskelkater, man nichts zu befürchten hat und diesen mit einem Lächeln zu Ende Laufen wird?

Aber natürlich, schaffen kannst du es in 12 Monaten und unter 4h ist auch keine besonders außergewöhnliche Leistung, bei entsprechendem Trainingsfleiß.
Viel Erfolg und hoffentlich auch Spass dabei :teufel:
Bild

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Danke einmal für die vielen Antworten!

Ich weiß, dass es ein bisschen vermessen und willkürlich wirkt, gleich mal den Marathon als Ziel zu setzen. Es geht dabei natürlich auch ein bisschen um (Klischee) den "Mythos" Marathon, bzw die Historie dahinter.

Das genau eine Jahr kommt hier ein bisschen durch die Gegebenheiten zustande.
Jährlich findet in meiner Stadt eben normalerweise im April (wenn nicht Corona) der Marathon statt. Und genau unter meinem Fenster ist der Zielbereich. So komme ich jährlich eben in den "Genuss" diese "Party" miterleben zu dürfen - ist immer schrecklich laut (und lange), vor allem wenn man Samstags unterwegs war und eigentlich seinen Rausch ausschlafen wollte.

Und zusätzlich wäre der "Heimmarathon" eventuell eine gute Möglichkeit das ganze eher "heimlich" zu machen.
Ich will das ganze nicht irgendwie im Freundeskreis ankündigen, oder mit sonstwem drüber sprechen. Wenn dann will ich das eben für mich machen, ohne "Druck" von Außen, oder "Erwartungen" nach dies oder dem. Im Idealfall so, dass vielleicht andere Freunde selber mitlaufen (oder Halb, oder Viertel-) und dann überrascht sind, dass ich auf einmal auch da bin.
Ich finde das immer schrecklich, wenn man ständig auf social media liest welche Pace gerade ein Freund auf welcher Runde gelaufen ist. Oder dass jemand ständig alle Leute teilhaben lässt wie denn sein tägliches Training für dieses "Coole Ziel" ausschaut.
Deswegen habe ich auch hier diese relativ "anonyme" Möglichkeit gesucht um mich austauschen zu können. Im "echten" Leben soll da maximal mein Umfeld merken, dass ich plötzlich fitter bin und mehr auch nicht, zumindest bis ich dann wirklich bei sowas aktiv teilnehme.


Hoffe das klingt nicht zu eigenartig.


Den Trainingsfleiß würde ich jedenfalls mitbringen. Da gibt es normalerweise wenige Tage wo ich wirklich nichts mache, und wenns dann auch nur eine Stunde aktive Regeneration am Ergometer ist.

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Mal anders gefragt: Warum sind die 4h so wichtig?

Die Marathondistanz mit 42,195km ist komplett willkürlich, das ist der Ort, wo bei den olmypischen Spielen mal die Königsloge stand und die Distanz wurde dann beibehalten (auch im Meilen ist der Wert krumm, nein es ist nicht die Entfernung Olympia-Athen). Es könnten aber genauso 40,125 oder 44,928 km sein.. Wären Dir dann die (entweder deutlich einfacheren oder deutlich schwereren) 4h genauso wichtig?

Trainier doch erstmal vernünftig, schaffe Grundlagen, schau, was Du wirklich auf 10k und auf der HM-Distanz leisten kannst - und setze Dir dann ein Ziel.

Du setzt Dir für eine Autostrecke Hamburg-München doch auch kein Zeitziel, bevor Du nicht weißt ob Du vom Autovermieter einen Smart oder einen Porsche bekommst...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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nitnatsnok hat geschrieben: Im "echten" Leben soll da maximal mein Umfeld merken, dass ich plötzlich fitter bin und mehr auch nicht, zumindest bis ich dann wirklich bei sowas aktiv teilnehme.
Wenn Du erst die 30-35KM Vorbereitungsläufe machst, wird sich Dein Umfeld wundern, warum Du so elendig aussiehst. :D

Marathon ist nichts plötzliches. Du bist nicht von einem Monat auf den anderen der trainierte Superheld, der Phönix aus der Asche. Für das Marathontraining braucht man viel Verständnis von seinem Umfeld (kein Zeit, muß laufen.....bin müde.....kann nicht zur Feier kommen, morgen muß ich früh raus zum Lala usw.). Oder Du brichst Deine sozialen Kontakte für die Zeit ab. :teufel:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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ruca hat geschrieben:Mal anders gefragt: Warum sind die 4h so wichtig?

Die Marathondistanz mit 42,195km ist komplett willkürlich, das ist der Ort, wo bei den olmypischen Spielen mal die Königsloge stand und die Distanz wurde dann beibehalten (auch im Meilen ist der Wert krumm, nein es ist nicht die Entfernung Olympia-Athen). Es könnten aber genauso 40,125 oder 44,928 km sein.. Wären Dir dann die (entweder deutlich einfacheren oder deutlich schwereren) 4h genauso wichtig?

Trainier doch erstmal vernünftig, schaffe Grundlagen, schau, was Du wirklich auf 10k und auf der HM-Distanz leisten kannst - und setze Dir dann ein Ziel.

Du setzt Dir für eine Autostrecke Hamburg-München doch auch kein Zeitziel, bevor Du nicht weißt ob Du vom Autovermieter einen Smart oder einen Porsche bekommst...

Die 42.195 km sind natürlich mehr oder weniger willkürlich. Es ist dann trotzdem eine Distanz mit einer gewissen Geschichte. Marathon-Athen war natürlich nicht genau diese Distanz und es hat wohl auch kein nah-toter einen Sieg verkündet.
Übrig geblieben sind dann aber doch die besagte Distanz, die einen gewissen "Mythos" mit sich bringt. Soviel einmal zu der Distanz

Die Zeit ist genauso willkürlich. Es gibt keinen Grund für die genaue Länge einer Sekunde, Minute, oder Stunde - alles willkürliche Werte. Wir verwenden sie trotzdem um ein bisschen ein Konstrukt um unser Leben zu basteln.

Nein, aber jetzt ernsthaft.
Die 4h sind keine "harte Marke", die um jeden Preis erreicht werden muss und wo eine Welt zusammenbricht, wenns nicht passiert.
Ich habe mir halt auch mal Ergebnisslisten durchgelesen, zu welcher Zeit wieviele ins Ziel kommen. Der Hintergedanke war dann dabei, dass wenn ich den Marathon wirklich versuchen will, dass ich nicht einer der "Traurigen" bin, die nach 5h ins Ziel kriechen.
Das ist jetzt überhaupt nicht respektlos oder abwertend gemeint und jeder, der die Distanz schafft, hat bereits einiges erreicht.
Ich meine nur, dass ich nicht dann praktisch allein ins Ziel laufen will, während niemand mehr im Zielbereich ist und die Abbauarbeiten bereits angefangen haben. Im letzten Ergebnis sind einfach von ca 600 Startern, weit mehr als die Hälfte unter 4h geblieben und darüber gab es zwischen den Finishern doch größere zeitliche Abstände.
Da gehts also eher um ein rein subjektives "Gefühl", das ich haben will, wo ich noch mit anderen laufen kann und nicht einsam weit dahinter durch die Gegend irre.

Wenns also dann 4:06 werden, wär das für mich also überhaupt kein Drama.
Wenn ich aber dann in der Vorbereitung merken würde, dass es wohl eher eine Zeit >4:30 wird, dann würd ich den Start wohl eher aufs darauffolgende Jahr verschieben.

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bones hat geschrieben:Wenn Du erst die 30-35KM Vorbereitungsläufe machst, wird sich Dein Umfeld wundern, warum Du so elendig aussiehst. :D

Marathon ist nichts plötzliches. Du bist nicht von einem Monat auf den anderen der trainierte Superheld, der Phönix aus der Asche. Für das Marathontraining braucht man viel Verständnis von seinem Umfeld (kein Zeit, muß laufen.....bin müde.....kann nicht zur Feier kommen, morgen muß ich früh raus zum Lala usw.). Oder Du brichst Deine sozialen Kontakte für die Zeit ab. :teufel:

Dass jemand merkt, dass ich fitter bin und viel laufe ist eh klar. Ich will nur die Ankündigung zum Wettbewerb nicht so explizit haben.
Momentan sag ich auch einfach ich arbeite an meiner Fitness und tus für meine Gesundheit - was auch nicht gelogen ist.

Und dass ich mal für ein paar Wochen soziale Kontakte ziemlich einschlafen lasse, ist auch schon vorgekommen - sind meine Freunde und Familie also durchaus auch gewohnt :D


War generell nicht als "komplett geheim, dass ich Sport mache und auf einmal als Adonis daherkommen" gemeint. Nur einfach, dass ich nicht mit anderen darüber reden muss, dass ich genau diesen einen Wettbewerb laufen will. Den Teil will ich einfach allein für mich machen, ohne dass jemand anderes etwas erwartet.
Aber ja, vielleicht stelle ich mir das auch zu einfach und idealisiert vor, dass ganz allein für sich machen zu können.

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nitnatsnok hat geschrieben:Der Hintergedanke war dann dabei, dass wenn ich den Marathon wirklich versuchen will, dass ich nicht einer der "Traurigen" bin, die nach 5h ins Ziel kriechen.
Das ist jetzt überhaupt nicht respektlos oder abwertend gemeint und jeder, der die Distanz schafft, hat bereits einiges erreicht.
Ich meine nur, dass ich nicht dann praktisch allein ins Ziel laufen will, während niemand mehr im Zielbereich ist und die Abbauarbeiten bereits angefangen haben.
Dein letzter Satz ist absoluter Unsinn. Die Abbauarbeiten beginnen hinter dem Besenwagen und keinen Moment vorher. Und bei den meisten Marathons ist das mindestens eine Stunde später als Du jetzt ansetzt...

Dass es als dann (mindestens) 30-jähriger kein sinnvolles Ziel ist, nur vor dem Besenwagen ins Ziel zu kommen, da sind wir uns absolut einig, Du hast aber komplett falsche Vorstellungen davon, was am Ende des Felds los ist.
nitnatsnok hat geschrieben:Dass jemand merkt, dass ich fitter bin und viel laufe ist eh klar.
In den Stunden nach einem 30km-Lala ist jede Couchpotatoe fitter als Du. :hihi:
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Irgendwie ist es schwierig, aus deinen genannten Trainingsläufen etwas Greifbares zu entnehmen. Das LD- und Pulsuhrgedöns ist dafür jedenfalls schon mal völlig unbrauchbar. Am Ende kommt es dann sehr darauf an, wie es mit deiner Leidensfähigkeit ausschaut, und die lässt sich aus ein bisschen GA1-Geschlurfe nicht ableiten.

Fazit also: "Kann sein oder auch nicht." Präzise genug? :D

Warum nutzt du nicht die Gelegenheit, jetzt gleich mal einen echten 10k-Wettkanpf zu bestreiten - ohne groß weiteres Training, einfach so aus der kalten Hose. Aber dafür volle Kanne. Dann kann man ganz gut vorhersagen, was auf der HM-Strecke drin wäre. Dann einen ordentlichen Trainingsplan für einen HM im Herbst. Auch wieder volle Kanne. Dann hast du eine Basis für eine M-Prognose. Aber solche Prognosen für die nächsthöhere Distanz basieren immer auf der Annahme, dass für das nächste Ziel adäquat trainiert wird. Und beim Marathon heißt das: viele Lange Läufe über 30k und sowieso etliche Wochen-KM, um das verletzungsfrei durchzustehen. Und da schließt sich die Frage an, wieviel Zeit kannst/willst du investieren, zumindest phasenweise.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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nitnatsnok hat geschrieben: Aber ja, vielleicht stelle ich mir das auch zu einfach und idealisiert vor, dass ganz allein für sich machen zu können.
Wozu dann an einer Veranstaltung teilnehmen? Du kannst doch jederzeit immer und überall eine Strecke von 42 KM laufen. Bei den Stadtmarathons laufen viele wegen des Gemeinschaftsgefühls, dem Eventcharakter und aus sportlichen Ehrgeiz. Du möchtest laufen, um Dein Umfeld zu beeindrucken oder zu überraschen. Wie gesagt, ein Marathon ist kein Hexenwerk. Für einen jungen, sportlichen Menschen in 4 Stunden auch eher eine Unterforderung.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Und noch was Allgemeines hinterher geschoben. Irgendwie machst du dir m.E. viel zu viel Kopp darüber, was die Tribüne von dir und deinen Plänen halten wird. Lauf doch einfach mal nur für dich. Spätestens ein konkretes Marathontraining kann nämlich eine ziemlich einsame Sache werden. Da ist dann der innere Schweinehund immer bei Fuß, aber die tosende Tribüne weit weg. Wenn man dann nicht ganzen Herzens für sich selbst läuft, ist die Gefahr nicht unerheblich, dass das Ganze sowieso im Sande verläuft.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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ruca hat geschrieben: Dass es als dann (mindestens) 30-jähriger kein sinnvolles Ziel ist, nur vor dem Besenwagen ins Ziel zu kommen, da sind wir uns absolut einig, Du hast aber komplett falsche Vorstellungen davon, was am Ende des Felds los ist.
Oder du läufst vielleicht keine kleinen Marathons :wink: 600 Leute "verlaufen" sich auf 42 km Strecke ziemlich schnell. Und die Lücken können dann ziemlich groß werden.

Von daher, ich meine der TE hat das ja auch etwas überspitzt formuliert, es ist nie verkehrt sich ein Ziel zu setzen dass da lautet respektabel ankommen und nicht vor dem Besenwagen walken.

Was Marathon an sich angeht. Da stehe ich grundsätzlich immer noch dazu

forum/threads/120229-Marathon-kein-Ziel ... light=kein

auch wenn ich die mittlerweile auch laufe.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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JoelH hat geschrieben:Oder du läufst vielleicht keine kleinen Marathons :wink: 600 Leute "verlaufen" sich auf 42 km Strecke ziemlich schnell.
https://my.raceresult.com/112460/results?lang=de
380 Finisher und bis 5:20h sieht es nicht wirklich einsam aus.

Klar, so ein Lauf ist von Anfang bis Ende eine ganz andere Hausnummer als Berlin, Frankfurt oder Hamburg - aber auch hier war bis zum letzten Läufer (5:47) noch alles da.
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ruca hat geschrieben:https://my.raceresult.com/112460/results?lang=de
380 Finisher und bis 5:20h sieht es nicht wirklich einsam aus.

Klar, so ein Lauf ist von Anfang bis Ende eine ganz andere Hausnummer als Berlin, Frankfurt oder Hamburg - aber auch hier war bis zum letzten Läufer (5:47) noch alles da.
https://runtix.com/sts/10050/1964/m/-/-

222 Starter, davon lediglich zwei jenseits der 5 Std. Marke. Da bist du sehr plötzlich sehr einsam. Gut war mitten in der Krise, da sind wohl wirklich nur die gelaufen die das auch wirklich laufen wollten und keine Schnapsideeler darunter.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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RunningPotatoe hat geschrieben:Irgendwie ist es schwierig, aus deinen genannten Trainingsläufen etwas Greifbares zu entnehmen. Das LD- und Pulsuhrgedöns ist dafür jedenfalls schon mal völlig unbrauchbar. Am Ende kommt es dann sehr darauf an, wie es mit deiner Leidensfähigkeit ausschaut, und die lässt sich aus ein bisschen GA1-Geschlurfe nicht ableiten.

Fazit also: "Kann sein oder auch nicht." Präzise genug? :D

Warum nutzt du nicht die Gelegenheit, jetzt gleich mal einen echten 10k-Wettkanpf zu bestreiten - ohne groß weiteres Training, einfach so aus der kalten Hose. Aber dafür volle Kanne. Dann kann man ganz gut vorhersagen, was auf der HM-Strecke drin wäre. Dann einen ordentlichen Trainingsplan für einen HM im Herbst. Auch wieder volle Kanne. Dann hast du eine Basis für eine M-Prognose. Aber solche Prognosen für die nächsthöhere Distanz basieren immer auf der Annahme, dass für das nächste Ziel adäquat trainiert wird. Und beim Marathon heißt das: viele Lange Läufe über 30k und sowieso etliche Wochen-KM, um das verletzungsfrei durchzustehen. Und da schließt sich die Frage an, wieviel Zeit kannst/willst du investieren, zumindest phasenweise.

Diese 10km in 55:40 waren eh eigentlich geplant als "so schnell wie möglich". Ich habe es dann halt nur etwas unterschätzt, dass dann doch noch etwas im Tank war. Vom subjektiven Gefühl her wären wahrscheinlich 55 Minuten drinnen gewesen mit besserer Renneinteilung - 54 Minuten wohl eher nicht.
Deswegen hatte ich das so geschrieben.


Wegen der investierten Zeit:
Letzte Woche bin ich z.B. 4h 45min gelaufen. Das war wahrscheinlich eher mehr als üblich, aber mehr als 3h sinds dann doch sicher jede Woche - plus ca 2h Radergometer "aktive Regeneration (hat mir mal eine Sportstudentin gesagt das wäre gescheit) und halt anderer Sport wies grade reinpasst. Die nächsten Monate werden dann wohl eher etwas weniger "reine Laufzeit" sein, weil dann die Tennis-Saison ist und ich dann wieder etwas mehr am Platz sein werde. Ab Mitte Juli wirds dann aber wieder mehr werden.

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JoelH hat geschrieben:https://runtix.com/sts/10050/1964/m/-/-

222 Starter, davon lediglich zwei jenseits der 5 Std. Marke. Da bist du sehr plötzlich sehr einsam. Gut war mitten in der Krise, da sind wohl wirklich nur die gelaufen die das auch wirklich laufen wollten und keine Schnapsideeler darunter.

So unterschiedlich kann es sein.

Ich war in Lübeck auch auf der zweiten Hälfte ein ganzes Stück langsamer als auf der ersten (bin jetzt zu faul nachzuschauen, wieviel.), trotzdem wurde ich auf den letzten Kilometern kein einziges Mal mehr überholt... bei dem Lauf scheint gute Vorbreitung dann doch eher die Ausnahme gewesen zu sein. :D
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bones hat geschrieben:Wozu dann an einer Veranstaltung teilnehmen? Du kannst doch jederzeit immer und überall eine Strecke von 42 KM laufen. Bei den Stadtmarathons laufen viele wegen des Gemeinschaftsgefühls, dem Eventcharakter und aus sportlichen Ehrgeiz. Du möchtest laufen, um Dein Umfeld zu beeindrucken oder zu überraschen. Wie gesagt, ein Marathon ist kein Hexenwerk. Für einen jungen, sportlichen Menschen in 4 Stunden auch eher eine Unterforderung.

Das Gemeinschaftsgefühl und den sportlichen Ehrgeiz beim Marathon ist eh das, was ich auch haben will.

Ich will nicht meine Freunde beeindrucken oder sonstwas. Ich mag nur kein großes Ding daraus machen und es irgendwie vor Freunden oder Kollegen ankündigen. Ich will nicht, dass dann Freunde oder Bekannte dann vielleicht mir zuschauen kommen und am Ende eventuell sehen, wie ich peinlich eingehe, oder mich blamiere, oder so.

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ruca hat geschrieben:https://my.raceresult.com/112460/results?lang=de
380 Finisher und bis 5:20h sieht es nicht wirklich einsam aus.

Klar, so ein Lauf ist von Anfang bis Ende eine ganz andere Hausnummer als Berlin, Frankfurt oder Hamburg - aber auch hier war bis zum letzten Läufer (5:47) noch alles da.
Dann war das bei dem vor meinem Fenster anscheinend anders verteilt.
Da gabs keine 20 über 5h und ca 160 über 4h - von knapp 600 eben.

Mir gings dann mit der Zeit einfach in Richtung vom Median zu gehen, bzw nicht allzu weit darüber.

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JoelH hat geschrieben:Was mir etwas Sorgen bereitet ist das Körpergewicht. Das ist schon relativ hoch. Das musst du mit schleppen, das kostet gerade beim Marathon extra.

Sind gut 80 Kilo wirklich so ungewöhnlich viel? (BMI 23.8)

Auch zu meinen fittesten Zeiten habe ich es kaum unter die 80 geschafft, zumindest nicht mehr seit ich erwachsen bin.
Mein Bruder, der gleich groß ist kommt dagegen nicht über die 80, egal was er macht - ich bin da anscheinend einfach anders gebaut.

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JoelH hat geschrieben:Sorry, hatte nur die 90 gelesen.

Achso, ja, die 90 waren wirklich problematisch. Da bin ich jetzt endlich wieder weiter entfernt.
Das Ziel wäre da so gut wie möglich bei 80 zu bleiben.

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nitnatsnok hat geschrieben: Letzte Woche bin ich z.B. 4h 45min gelaufen. Das war wahrscheinlich eher mehr als üblich, aber mehr als 3h sinds dann doch sicher jede Woche....
Dann trainierst Du z.Zt. in der Woche insgesamt die Zeit, die Du dann an einem Vormittag für den Marathon brauchen willst.....und bist in den 3-5 Stunden wahrscheinlich weniger als 42KM gelaufen. Nun denn..... :D
nitnatsnok hat geschrieben:Ich will nicht, dass dann Freunde oder Bekannte dann vielleicht mir zuschauen kommen und am Ende eventuell sehen, wie ich peinlich eingehe, oder mich blamiere, oder so.
Ich kenne viele Marathonläufer, aber keinen, der sich blamiert hat oder peinlich eingegangen ist. Aufgeben oder ein dnf sind keine Schande. Es kann viel passieren auf den 42KM. Aber man sollte die Strecke nie mit Angst, sondern mit dem Bewußtsein angehen, dass man ausreichend trainiert ist und es unter normalen Umständen schaffen wird. Dazu gehören noch die vernünfige Renneinteilung, die richtige Ausrüstung und viele andere Kleinigkeiten.

Hast Du beim Tennis eigentlich keine Angst, im nächsten Match mit 0:6, 0:6 und 0:6 vom Platz zu gehen? Und wenn nein, warum nicht? Irgendwie kommen mir gerade Zweifel, ob Du tatsächlich Sportler bist.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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nitnatsnok hat geschrieben:... Mittlerweile bin ich 29
...
Gewicht - 82Kg
KFA - ca 16% (abhängig von der Messmethode)
...
längster Lauf: 21km
Ich bin 42, weiblich, wiege 82 kg auf 1,8 m. Bin Anfang des Monate 50km in 5:05h gelaufen. Marathon Durchgangszeit war 4:10h. Mein längster Lauf in der Vorbereitung waren 27 km.
Das einzige was ich dir voraus habe ist mehr Lauferfahrung, war aber auch mein Debüt auf 50km, Marathon war ich schon paar mal gelaufen, auch bissl flotter in glatt 4h.
Du hat noch ein Jahr Zeit zum trainieren und noch ein wenig abnehmen. Jünger und männlich bist du auch noch. Mein KFA war bestimmt doppelt so hoch wie deiner. Alles steht und fällt mit deinem Training. Ergebnis bei einem Marathon, auch ob man eingeht oder nicht, ist kein Zufall sondern Resultat der Vorbereitung. Gehst du schlecht trainiert an den Start, hast du allen Grund dich zu fürchten. Hast du bis dahin gut trainiert, dann kann nicht mehr viel schief gehen.

Also mach was daraus in dem einem Jahr und scheiß auf die Angst. Was sind denn das für Freunde, dass du dich sorgst, dich vor ihnen zu blamieren. Entweder sie geben dir Rückhalt oder... denk dir deinen Teil.

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bones hat geschrieben: Hast Du beim Tennis eigentlich keine Angst, im nächsten Match mit 0:6, 0:6 und 0:6 vom Platz zu gehen? Und wenn nein, warum nicht? Irgendwie kommen mir gerade Zweifel, ob Du tatsächlich Sportler bist.

Das finde ich dann doch etwas unnötig.

Und ja, ich habe auch in der Meisterschaft in der Mannschaft oder alleine "Angst" mich zu blamieren, nicht den Erwartungen gerecht zu werden (hauptsächlich den eigenen, aber egal). Ich weiß selber, dass diese Einstellung nicht die beste und erst recht nicht hilfreich ist.
Die Psyche funktioniert aber nun einmal nicht immer wie gewünscht.
Daran arbeite ich separat natürlich auch.

Ich habe kein Problem damit stundenlang zu trainieren, über die Schmerzgrenze zu gehen, körperlich alles zu geben bis es mich umhaut (auch schon passiert).
Psychologisch habe ich dafür aber sicher meine Baustellen. Was das aussagen soll darüber ob ich nun "tatsächlich Sportler" bin oder nicht, weiß ich nicht.


Ich verstehe Dich natürlich wenn Du sagst, Versagensängste wären fehl am Platz.
Andersrum ein bisschen Verständnis für "andere Typen" fände ich dann auch angenehm.

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Bei den Versagenängsten würde ich an Deiner Stelle nicht gleich Marathon laufen, sondern mich erst auf kürzeren Strecken akklimatisieren und irgendwann später einen Marathon in Angriff nehmen. Aber Du willst offenbar Deine Höhenangst gleich auf einem Achttausender überwinden. Nun denn.....Deine Entscheidung.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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nitnatsnok hat geschrieben: Soll ich mir das eher aus dem Kopf schlagen?
Nein.
Was wären vorher gute Etappenziele um zu checken ob ich auf dem richtigen Weg bin?
Dranbleiben. Trainig nur ausfallen lassen, wenn absolut keine Lust, Blitzglatteis oder wenn der Himmel gerade im Sturz auf Deinen Kopf ist (Asterix :wink: ).

Ein Etappenziel könnte der Lauf https://www.midwintermarathon.nl/afstand/asselronde/ (25 km sein), dann weißt Du, wo du stehst / stehen könntest. Jetzt einschreiben, dann kannst Du nicht mehr zurück :teufel: .

Hau rein - alles wird gut!

Knippi

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Des Weiteren, die Pläne für einen Marathon fangen meist nicht bei Null an, sondern sie "finishen" nur, sind also meist auf die letzten 10 - 16 Wochen ausgelegt. Und sie sind zumeist mit einer Eingangsleistung belegt, sprich, wenn du einen 10er in xy gelaufen bist, dann könntest du nun, mit den Voraussetzungen einen Marathon in xz angehen.

Von daher, nimm dir einen Plan und versuche es einfach. Zur Probe so zu sagen. Um Umfänge und Zeitaufwand abschätzen zu lernen. Denn gerade die langen Läufe kosten Zeit, isso. Aber auch sonst, ist der Zeitaufwand, wenn man es richtig angehen will, relativ hoch.

Ein Trockentest hat noch keinem geschadet. Zumal dir das Training nicht schaden kann, weil du ja eh planst es durch zu ziehen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Wieso bist du 21 km in 7:40 geschlichen? Des Pulses wegen? Vergiss den Quatsch! Besorg dir vernünftige Literatur über Lauftraining (wird immer wieder hier im Forum erwähnt) und lerne, was es mit pulsorientiertem Training auf sich hat. Oder vergiss das ganze Pulsgedöns und den VO2max-Quatsch, den dir Pulsuhren vorgaukeln und trainiere nach Tempovorgaben. Sonst wirst du junger und nicht übergewichtiger Mann auch in 5 Jahren den M nicht unter 4 Stunden schaffen.

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Wieso bist du 21 km in 7:40 geschlichen? Des Pulses wegen? Vergiss den Quatsch! Besorg dir vernünftige Literatur über Lauftraining (wird immer wieder hier im Forum erwähnt) und lerne, was es mit pulsorientiertem Training auf sich hat. Oder vergiss das ganze Pulsgedöns und den VO2max-Quatsch, den dir Pulsuhren vorgaukeln und trainiere nach Tempovorgaben. Sonst wirst du junger und nicht übergewichtiger Mann auch in 5 Jahren den M nicht unter 4 Stunden schaffen.

Gruss Tommi

Ich wollte den langen Lauf im GA1 Bereich laufen und hab mich da so am Puls orientiert, wie es der Sportmediziner in der Leistungsdiagnostik gesagt hätte.
Ich laufe eh nicht jedes Mal in dem Tempo, nur halt ca einmal pro Woche wenn ich Grundlagen trainieren will (an denen es mir als Tennisspieler - viele kurze Sprints - anscheinend eher mehr fehlt).

Aber wenn das die falsche Herangehensweise ist, wär ich um bessere Ideen zum Training dankbar.

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nitnatsnok hat geschrieben:Aber wenn das die falsche Herangehensweise ist, wär ich um bessere Ideen zum Training dankbar.
7:40er Pace ist kein Laufen mehr sondern versaut Dir höchsten den Stil - egal was der Puls sagt.

6:30 ist noch ok, 7:00 grenzwertig, alles darüber ist absurd.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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nitnatsnok hat geschrieben:Aber wenn das die falsche Herangehensweise ist, wär ich um bessere Ideen zum Training dankbar.
"Kilometer kloppen" bis 2 Wochen vor dem Marathon. Die Pace erst einmal zurückstellen. Ein Mix aus 1. Kurz und schnell, 2. Lang und langsam (wobei lang am stärksten gewichtet sein sollte wg. Ziel Marathon) 3. "irgendwas dazwischen". Im Februar nach Apeldoorn, die 25 km laufen. Die Pace dieses Laufes als Basis für die direkte Vorbeitung heranziehen.

Die beste Idee ist immer noch, die Finger vom Internet zu lassen. Aber bitte, ich turne ja auch hier herum :wink: . Ein Geheimtipp: Literatur in gebundenem Format :daumen: .

Knippi (hat 3)

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hardlooper hat geschrieben:"Kilometer kloppen" bis 2 Wochen vor dem Marathon. Die Pace erst einmal zurückstellen. Ein Mix aus 1. Kurz und schnell, 2. Lang und langsam (wobei lang am stärksten gewichtet sein sollte wg. Ziel Marathon) 3. "irgendwas dazwischen". Im Februar nach Apeldoorn, die 25 km laufen. Die Pace dieses Laufes als Basis für die direkte Vorbeitung heranziehen.

Die beste Idee ist immer noch, die Finger vom Internet zu lassen. Aber bitte, ich turne ja auch hier herum :wink: . Ein Geheimtipp: Literatur in gebundenem Format :daumen: .

Knippi (hat 3)

Ich versuch mich jetzt eh wieder etwas zurückzuhalten was das Internet betrifft^^

Bezüglich den langsamen Läufen:
Meinst Du hier auch wie dein Vorposter, dass ein Schnitt über 7:00 sinnlos ist, auch wenn ich dann vielleicht laut Pulsbereich (Leistungsdiagnostik) nicht mehr im GA1 Bereich wäre?

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nitnatsnok hat geschrieben:Ich versuch mich jetzt eh wieder etwas zurückzuhalten was das Internet betrifft^^

Bezüglich den langsamen Läufen:
Meinst Du hier auch wie dein Vorposter, dass ein Schnitt über 7:00 sinnlos ist, auch wenn ich dann vielleicht laut Pulsbereich (Leistungsdiagnostik) nicht mehr im GA1 Bereich wäre?
Vergesse doch einfach deine Pulsbereiche und Laufe nach Körpergefühl.
Such mal nach das "Schnauf- O-Meter" auf der Runnersworld- Seite, dass hilft dir wenn du dein Körpergefühl nicht einordnen kannst.

Zur Leistungsdiagnostik ist zu sagen, nicht bei jeder Leistungsdiagnostik wird der max. Puls ermittelt und selbst wenn,
dann ist auch dann, dass erreichen des max. Pulses von der Tagesform abhängig.

Mit einer Pace langsamer als 7:00 min/km brauchst du gar nicht anfangen.

Glaube uns, vergiss deine Pulsbereiche und Laufe nach Körpergefühl.
Bild

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klnonni hat geschrieben:Vergesse doch einfach deine Pulsbereiche und Laufe nach Körpergefühl.
Such mal nach das "Schnauf- O-Meter" auf der Runnersworld- Seite, dass hilft dir wenn du dein Körpergefühl nicht einordnen kannst.

Zur Leistungsdiagnostik ist zu sagen, nicht bei jeder Leistungsdiagnostik wird der max. Puls ermittelt und selbst wenn,
dann ist auch dann, dass erreichen des max. Pulses von der Tagesform abhängig.

Mit einer Pace langsamer als 7:00 min/km brauchst du gar nicht anfangen.

Glaube uns, vergiss deine Pulsbereiche und Laufe nach Körpergefühl.

Mit dem Schnauf-O-Meter hab ich so meine Schwierigkeiten, weil das für mich persönlich zu "schwammig" ist. Soll überhaupt nicht abwertend gemeint sein, aber ich kann da für mich wenig damit anfangen.
Wenn da steht, man soll sich in ganzen Sätzen unterhalten können. Was ist das dann genau? Ich kann z.B. bei einer bestimmten Geschwindigkeit noch mit jemandem telefonieren (Bruder aus Amerika rief an) und wir konnten uns unterhalten. Aber die Sätze waren dann im Endeffekt doch wahrscheinlich "kürzer" als normal, bzw hab ich öfter dazwischen Luft geholt, als ich es sonst tun würde.
Ist das dann noch "in ganzen Sätzen ohne Luftnöte", weil ich ja noch eine Konversation haben kann? Oder ist das schon "ich bekomm einen Satz heraus", weil ich ja dann doch wieder mehr durchatmen muss als normal.
Ich tu mir mit konkreten Zahlen da einfach leichter als mit einem "Gefühl" wie gut ich reden könnte, wobei ich nicht weiß wie genau "gut" definiert ist.

Aber ist nicht so, dass ich Euch das nicht glauben würde.
Ich bin bisher einfach nach dem "Plan" des Arztes gegangen (mit Puls 135-150 >60 min), weil ich das am Besten einhalten konnte.
Aber das also Blödsinn war, dann wird jetzt nicht mehr über 7:00 gelaufen :zwinker2:

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Wenn man seine max. Hf. wirklich annähernd kennt, dann kann es hilfreich sein nach Hf. zu trainieren.
Natürlich sollte man aber dann auch genug Erfahrung haben um zu Wissen, wie man seine Hf. bei wechselnden Bedingungen zu interpretieren hat.
Nur weil mal kurz eine kräftige Windböe von vorne kommt oder ein kurzer Anstieg, brauche ich deswegen nicht gleich meine Pace anpassen :zwinker5:

Die andere Frage ist natürlich wie zuverlässig ist die Hf.- Messung?
Wie misst du während des Trainings deine Hf. ?

Ich selbst bin ja auch Technik verspielt und habe von Anfang an meine Hf. mit gemessen.
Allerdings habe ich nicht nach Hf. trainiert sondern nach meinem Bauchgefühl.

In der Nachbetrachtung meiner Trainingseinheit am PC habe ich dann schnell gelernt wie die
Zusammenhänge zwischen Körpergefühl, Laufumgebung, Wetterbedingungen und Hf. sind.
Als ich später doch mal eine Leistungsdiagnostik habe machen lassen, kam heraus, dass die errechnete individuelle anerobe Schwelle bei mir genau bei der von mir als solche gefühlte Pace lag ...

Ich lag mit meinem Körpergefühl genau im wissenschaftlich errechneten Bereich :D

Da hätte ich auch lediglich den (sport)medinischen Teil absolvieren müssen - wäre günstiger gekommen :klatsch: (zahlte aber zum Glück sowieso meine Krankenkasse :zwinker5: )
Bild

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klnonni hat geschrieben:Wenn man seine max. Hf. wirklich annähernd kennt, dann kann es hilfreich sein nach Hf. zu trainieren.
Natürlich sollte man aber dann auch genug Erfahrung haben um zu Wissen, wie man seine Hf. bei wechselnden Bedingungen zu interpretieren hat.
Nur weil mal kurz eine kräftige Windböe von vorne kommt oder ein kurzer Anstieg, brauche ich deswegen nicht gleich meine Pace anpassen :zwinker5:

Die andere Frage ist natürlich wie zuverlässig ist die Hf.- Messung?
Wie misst du während des Trainings deine Hf. ?

Ich selbst bin ja auch Technik verspielt und habe von Anfang an meine Hf. mit gemessen.
Allerdings habe ich nicht nach Hf. trainiert sondern nach meinem Bauchgefühl.

In der Nachbetrachtung meiner Trainingseinheit am PC habe ich dann schnell gelernt wie die
Zusammenhänge zwischen Körpergefühl, Laufumgebung, Wetterbedingungen und Hf. sind.
Als ich später doch mal eine Leistungsdiagnostik habe machen lassen, kam heraus, dass die errechnete individuelle anerobe Schwelle bei mir genau bei der von mir als solche gefühlte Pace lag ...

Ich lag mit meinem Körpergefühl genau im wissenschaftlich errechneten Bereich :D

Da hätte ich auch lediglich den (sport)medinischen Teil absolvieren müssen - wäre günstiger gekommen :klatsch: (zahlte aber zum Glück sowieso meine Krankenkasse :zwinker5: )

Meine HFmax sollte eigentlich ziemlich bei 190 sein. Am Radergometer damals bei der Leistungsdiagnostik gings bis 182, wobei der Arzt sagte man könne fürs Laufen 8-10 Schläge draufrechnen. Dann bin ich noch einmal einen Cooper-Test für mich selbst gelaufen und da hats am Ende auch genau 190 gesagt.

Die Pulsmessung mache ich über einen Pulsgurt, den ich mit einer Apple Watch verbinde. Teilweise trenne ich die Verbindung bei Laufen auch bewusst um mit dem integrierten Sensor der Uhr etwas gegenchecken zu können. Da stimmen die Werte auch immer sehr gut zusammen.


Aber heute war ich mal "schneller langsam Laufen" mit einer Pace von 6:50.
Im Endeffekt war der Puls auch nur ca 2 Schläge über dem sonstigen Bereich und auch nie über 148 (142 im Durchschnitt), was eh genau mein "gewünschter" Bereich wäre.
War natürlich eine Spur anstrengender als sonst (vielleicht weil ungewohnt), aber immer noch gut machbar ohne mich so wirklich verausgaben zu müssen.
Also entweder war das dringend notwendig nicht mehr ganz so langsam zu laufen, oder heute war einfach ein besserer Tag. Vielleicht hat aber auch das Tennis-Trainingslager mir gutgetan :D

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nitnatsnok hat geschrieben:Meine HFmax sollte eigentlich ziemlich bei 190 sein. Am Radergometer damals bei der Leistungsdiagnostik gings bis 182, wobei der Arzt sagte man könne fürs Laufen 8-10 Schläge draufrechnen. Dann bin ich noch einmal einen Cooper-Test für mich selbst gelaufen und da hats am Ende auch genau 190 gesagt.
Ich bezweifle, dass deine max Hf. bei 190 liegt.
Um auf einem Ergometer seine max Hf. zu erreichen, müsste man schon sehr stark strampeln und am Ende würden bei einem nicht Sportler eher die Muskeln streiken bevor man seine max. Hf. Erreicht hat.
Dafür würde auch sprechen, dass du beim Copper-Test glaubst deine max. Hf. erreicht zu haben.
Sorry aber durch einem Copper-Test erreicht man vermutlich kaum seine max. Hf. - eher streiken die Muskeln.

Lasse dich durch deine Hf.- Messung nicht ausbremsen und Laufe nach Körpergefühl.
Klar gibt's beim Körpergefühl auch Interpretationsspielraum. Aber da erläuft man sich Erfahrungswerte.
Diesen Spielraum gibt's aber auch bei Trainingssteuerung nach Hf. - vor allem bei Anfängern.

Wichtig ist erst einmal machen - viel Erfolg


https://www.germanjournalsportsmedicine ... ergometrie.


PS
Wie war damals beim Copper-Test dein Ergebnis und wie lange ist es her?
Bild

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klnonni hat geschrieben:Ich bezweifle, dass deine max Hf. bei 190 liegt.
Um auf einem Ergometer seine max Hf. zu erreichen, müsste man schon sehr stark strampeln und am Ende würden bei einem nicht Sportler eher die Muskeln streiken bevor man seine max. Hf. Erreicht hat.
Dafür würde auch sprechen, dass du beim Copper-Test glaubst deine max. Hf. erreicht zu haben.
Sorry aber durch einem Copper-Test erreicht man vermutlich kaum seine max. Hf. - eher streiken die Muskeln.

Lasse dich durch deine Hf.- Messung nicht ausbremsen und Laufe nach Körpergefühl.
Klar gibt's beim Körpergefühl auch Interpretationsspielraum. Aber da erläuft man sich Erfahrungswerte.
Diesen Spielraum gibt's aber auch bei Trainingssteuerung nach Hf. - vor allem bei Anfängern.

Wichtig ist erst einmal machen - viel Erfolg


https://www.germanjournalsportsmedicine ... ergometrie.


PS
Wie war damals beim Copper-Test dein Ergebnis und wie lange ist es her?

Das mit der HFmax Iran ich selber eh auch als gröbere Schätzung gesehen. Ich bin meine Trainings dieses Jahr durchgegangen und da auf die jeweils maximalen Pulswerte dabei geschaut. Da gabs eben der Cooper-Test mit 190 und einmal im Februar eine Art Intervalltraining (10 x 200m) mit 188.

Den Cooper-Test hab ich vor knapp 2 Monaten gemacht und da waren’s 2520m.

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nitnatsnok hat geschrieben: Bezüglich den langsamen Läufen:
Meinst Du hier auch wie dein Vorposter, dass ein Schnitt über 7:00 sinnlos ist, auch wenn ich dann vielleicht laut Pulsbereich (Leistungsdiagnostik) nicht mehr im GA1 Bereich wäre?
Du bist 29 Jahre alt, sportlich aktiv, läufst beim Cooper Test 12 Minuten lang ein Tempo von 4:45 und willst dann mit 7:00 min/km spazieren gehen?

Ja, da hat der Vorposter mit seiner Sinnlosikeit schon recht. Scheixx auf die GA1 und beginne mit Laufen.
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