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VO2max innerhalb eines Jahres von 50 auf 36 gesunken?

VO2max innerhalb eines Jahres von 50 auf 36 gesunken?

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Guten Morgen in die Runde,
gestern habe ich nach einem Jahr mal wieder eine Leistungsdiagnostik mit Spiro gemacht. Durch gezieltes Training (mit Trainerin) haben sich meine Werte im letzten Jahr gebessert (niedrigere Laktatbildung, höheres Tempo bei niedrigerem Puls etc.). Was jedoch auffällig war: während meine errechnete VO2max sich ebenfalls verbesserte, verschlechterte sich die gemessene VO2max enorm: sie ist von 50 auf 36 gesunken. Das passt in keinster Weise zu den anderen Werten und auch nicht zu meinem persönlichen Empfinden (trainiere 6 mal/Woche, bereits 1 Wettkampf dieses Jahr absolviert, keinerlei Probleme mit Atemnot oder sonst irgendwas).

Bei dem durchführendem Institut verwies man mich darauf, dass es mit meiner Corona-Infektion zusammenhängen könne, die ich im Februar (vor 2,5 Monaten) erlitt. Dennoch sei der drastische Abfall da ebenfalls unplausibel - selbst wenn ich das ganze Jahr über nun gar keinen Sport gemacht hätte, wäre der Wert nicht in dem Ausmaß gesunken. Nun frage ich mich: was tun? Termin beim Kardiologen und Lungenfacharzt gibts erst im Juli. Ich fühle mich zudem topfit.

Habt ihr solche Erfahrungen auch bereits gemacht und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen? Wie häufig sind Messfehler bei der Ermittlung der VO2max über die Atmung? ... Über jede schlaue Idee bin ich dankbar!

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Ja, habe ich.

Nach der zweiten Impfung ging mein Vo2Max von 46 runter auf unter 40, auf dem Halbmarathon verlor ich über 10 Minuten.
(Nach Impfung 1+3 keinerlei nennenswerte Probleme).

Kurz gefasst: Es dauerte 4-6 Monate bis es wieder wie vorher war.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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ruca hat geschrieben:Ja, habe ich.

Nach der zweiten Impfung ging mein Vo2Max von 46 runter auf unter 40, auf dem Halbmarathon verlor ich über 10 Minuten.
(Nach Impfung 1+3 keinerlei nennenswerte Probleme).

Kurz gefasst: Es dauerte 4-6 Monate bis es wieder wie vorher war.
Kaum vorstellbar bei 50->36. Bei VO2max müsste man schon bei normalen Läufen in Tempo von vor der Änderung sehr deutlich merken.

Ich gehe von schlampig durchgeführten Untersuchung aus.

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Ich hatte vor rund 2 Jahren einen eklatanten Abfall der Leistungsfähigkeit, ohne allerdings eine Leistungsdiagnostik durchgeführt zu haben. Und da konnte ich definitiv auch bei normalen Läufen einen gewaltigen Unterschied merken. Es lag vermutlich an einer nicht diagnostizierten Sars CoV 2-Infektion.

Damals hatte sich meine Frau auf der Arbeit (Krankenpflege) mit Sars CoV 2infiziert. Ich bin nicht getestet worden (PCR-Tests waren im März 2020 rar) und hatte auch kein Fieber, Husten etc. und fühlte mich in Ruhe ziemlich normal. Allerdings verliefen die Laufversuche nach Auslaufen der Quarantäne sehr speziell: Ich konnte - selbst im extrem langsamen Schlurftempo - keine fünf Minuten mehr durchlaufen bis ich nach Luft schnappen musste. Treppen steigen war damals übrigens auch kein Spaß.

Ich habe nach weiterer Pause erstmal mit Walken angefangen. Es hat dann noch lange gedauert (9 Monate), bis ich einigermaßen wieder auf dem alten Niveau angekommen war.

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Siebengebirgsläufer hat geschrieben:Und da konnte ich definitiv auch bei normalen Läufen einen gewaltigen Unterschied merken.
War bei mir ja auch so (ebenfalls ohne Leistungsdiagnostik, die Werte von Runalyze und GC waren eindeutig - und auch ohne fällt ein um 10 Schläge höherer Puls und eine um 10 Minuten schlechtere HM-Zeit auch ohne Technikgedöns auf). Gut möglich, dass es auch nicht die Impfung sondern eine zeigleiche unentdeckte Infektion war.

Wie Rolli richtig sagt merkt der TE aber gar nix. Und der Unterschied 50 und 36 ist so groß, dass man das auch so direkt sehen müsste...
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Hallo in die Runde,

erstmal: 1000 Dank für eure Einschätzungen und für das Teilen eurer persönlichen Erfahrungen. Das hilft mir sehr.

Und genau - ich merke absolut n.i.x. Im Gegenteil: ich bin top in Form und habe meine Leistung beim Laufen deutlich gesteigert. Sowohl subjektiv - also vom Gefühl her bei jeglichen Trainingseinheiten - als auch faktisch laut Leistungsdiagnostik.

Dennoch bin ich jetzt extrem verunsichert und bin mir nicht sicher, ob ich einfach weiter trainieren soll. Denn wenn die VO2max tatsächlich so massiv abgesunken ist (ohne dass ich es merke?!), dann scheint ja wirklich etwas überhaupt nicht in Ordnung zu sein.

Ich habe daher gestern alle möglichen Ärzte abgeklappert, um Lunge + Herz checken zu lassen, aber einen Termin vor Juli bekommt man natürlich als Normalsterbliche/gesetzlich Versicherte nicht einfach so.

Nun die Frage: sind Spiros öfter mal fehleranfällig? Liegt das am falschen Tragen der Maske beim Testen? Oder oder oder? Falls dazu jemand was Schlaues weiß, freu ich mich.

1000 Dank jedenfalls für euren support!

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Uma2022 hat geschrieben:
Nun die Frage: sind Spiros öfter mal fehleranfällig? Liegt das am falschen Tragen der Maske beim Testen? Oder oder oder? Falls dazu jemand was Schlaues weiß, freu ich mich.
Es kann halt viele Gründe haben. Die Maske muss absolut dicht sein. Weiterhin muss das Gerät korrekt kalibriert sein und je nach Alter/Wartungszustand ist die Genauigkeit dert Geräte auch sehr unterschiedlich.

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Uma2022 hat geschrieben: Nun die Frage: sind Spiros öfter mal fehleranfällig? Liegt das am falschen Tragen der Maske beim Testen? Oder oder oder?
Kann auch ein verdreckter oder kaputter Sensor sein.

Hatte ich vor vielen Jahren mal beim Lungenfacharzt. Die haben da ein Gerät namens "Smoky", dass anhand der Werte ziemlich sicher anzeigt, ob man Raucher ist oder entsprechende Abgase kürzlich eingeatmet hat, das wird im Rahmen der Standarduntersuchung mitgetestet. Bei mir (ein Leben lang Nichtraucher) schlug das eindeutig und sehr stark aus - Kettenraucher, der die letzte Zippe direkt vor der Untersuchung durchgezogen hat. Die Arzthelferin schaute mich schief an: "Rauchen Sie?" - "Nö, noch nie!" - "Oh, dann ist das Gerät tatsächlich kaputt, den beiden vor Ihnen hatte ich das nicht geglaubt" :hihi:

Messwerte sind was Schönes, man sollte ihnen aber nicht blind glauben. Ich würde keine weiteren Termine bei Fachärzten machen, das kann nur ein Messfehler sein. Und ich würde überlegen, das Geld für die Spiro zurückzuverlangen.
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Die Corona-Infektion ist schon nicht ohne und geht bei vielen eben auf die Blut-Gefäße.

Ich hatte einen milden Verlauf, dennoch hat die Infektion Auswirkungen. Es sind ja wohl insbesondere die kleinsten Blut-Gefäße, die geschädigt werden und die erst wieder „nachsprießen“ müssen. Das dauert wohl Monate.

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andre74 hat geschrieben:Die Corona-Infektion ist schon nicht ohne und geht bei vielen eben auf die Blut-Gefäße.

Ich hatte einen milden Verlauf, dennoch hat die Infektion Auswirkungen. Es sind ja wohl insbesondere die kleinsten Blut-Gefäße, die geschädigt werden und die erst wieder „nachsprießen“ müssen. Das dauert wohl Monate.
Und was hat das mit dem Problem der TE zu tun?

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andre74 hat geschrieben:Die Corona-Infektion ist schon nicht ohne und geht bei vielen eben auf die Blut-Gefäße.

Ich hatte einen milden Verlauf, dennoch hat die Infektion Auswirkungen. Es sind ja wohl insbesondere die kleinsten Blut-Gefäße, die geschädigt werden und die erst wieder „nachsprießen“ müssen. Das dauert wohl Monate.
Dann bin wohl ich einer der Gegenentwürfe. Ich hatte eine Infektion mit "typischen Erkältungssymptomem". Wie bei der TE kann man davon ausgehen, dass es die Omikron-Variante war. Und nach dem Wiederbeginn mit dem Laufen hatte ich den gefühlt typischen Leistungsabfall nach Laufpause inklusive Erkältung. Mehr nicht. Und die TE schrub ausdrücklich, dass sie mittlerweile gestiegene Leistungen aufweist. Messbar und fühlbar. Bin da auch voll bei Ruca und Rolli, da wurde höchstwahrscheinlich Murks gemessen bei der Spiro.

Gruss Tommi

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Danke auch dir, Tommi, für deine Einschätzung.
Das hilft mir sehr, denn inzwischen bin ich schon total verunsichert.

Gestern standen auf meinem Trainingsplan 2 Stunden Rennrad fahren gefolgt von 1,5 Stunden GA Lauf (bin irgendwas zwischen Läuferin und Triathletin ;-)). Hatte vorher wegen dieses Vorfalls letzte Woche total "Schiss" vor dem Trainingstag. Am Ende war alles in Ordnung. Ich fühl mich auch heute gut. Wie gesagt, alles wie immer.

Habe nun am kommen Mittwoch erstmal beim Hausarzt einen Check Up und werde dort zumindest schon einmal die Lungenfunktion und Blutwerte (auf Entzündungswerte) checken lassen und ein EKG machen lassen. Am Freitag werden die Ergebnisse dann besprochen. Wenn dann auch da erstmal alles unauffällig ist und er keinen Bedarf für den Besuch beim Lungen- und Herzspezialisten sieht, werde ich vermutlich eine Wiederholung der Leistungsdiagnostik anfordern. Mit den jetzigen Werten kann ich ja nicht wirklich weiterarbeiten....

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Den Umweg über den Hausarzt hätte ich mir ehrlich gesagt verkniffen.

Du bist augenscheinlich sehr fit, fühlst dich gut und bringst die von dir selbst erwarteten Leistungen, steigerst dich dabei sogar kontinuierlich. Was willst du mehr?
Konfrontiere den Laden, der deine Leistungsdiagnostik gemacht hat damit, dass deren Ergebnis jenseits jeglicher Plausibilität liegt und gut is. Sollte sich bei der Wiederholung dann der gesunkene Wert bestätigen, kannst du immer noch mit anderen Ärzten auf Spurensuche gehen.
„Training is like fighting with a Gorilla. You don’t stop when you’re tired. You stop when the Gorilla is tired.” – Greg Henderson (Team Sky)

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Sehe ich auch so, den Lungenfunktionstest hast du doch beim Laufen und Radeln. Würdest du zu nem Arzt gehen, wenn es diese verkorkste Spiro nicht gegeben hätte?

Gruss Tommi

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Hallo an alle! Nochmal 1000 Dank für all eure Anregungen, Gedanken, Erfahrungen. Hat mir wahnsinnig geholfen.
Ich habe den Test nun tatsächlich nochmal durchgeführt. Ergebnis: Vo2max unverändert wie damals bei ~49. Problem war wohl, dass die Maske nicht richtig saß. Was für eine Lernkurve - darauf werde ich nun doppelt und dreifach achten.

Beste Grüße
Antworten

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