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Formeinbruch nach HM

Formeinbruch nach HM

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Im September möchte ich meinen ersten Marathon laufen. Ich laufe dafür seit Febraur ca. 200 km im Monat. Einzelne Lange läufe 33 und 35 km konnte ich im Mai ohne Probleme mit einem 5:40 bzw. 5:30er Tempo laufen. Als ich vor nun gut 2 Wochen am Sonntag aus Zeitmangel keinen 3-Stundenlauf einplanen konnte, kam ich auf die Idee, statdessen einen HM Test zu laufen, also alleine gegen die Uhr - so schnell wie möglich. Hierbei gelang mir eine Zeit von 1:38:23, was für mich meine persönliche HM Bestzeit darstellte. Letztes Jahr hatte ich - um die gleiche Jahreszeit - noch fast 1:41 gebraucht. Ich war super Glücklich, doch anders als letes Jahr, schaffe ich es gerade nicht, mich wieder richtig zu erholen. Seit 15 Tagen, bin ich nicht mehr ich selbst. Selbst kurze Läufe mit 6:00 Tempo werden zur Qual. Gestern musste ich meinen langen Lauf nach 18km abbrechen, weil ich einfach nicht mehr konnte.

Dabei habe ich nach dem HM-Test versucht, alles richtig zu machen. Ich bin 2 Tage gar nicht laufen gegangen und erst am Mitwoch wieder ganz langsam 10 (6:00/km) gelaufen. Am Freitag musste ich dann einen geplanten 12km lauf sogar nach 8 (6:02/km) abbrechen, weil mir wirklich übel wurde. Daraufhin habe ich noch 2 Tage pause gemacht und bin am Montag einen normalen 18er (5:30) gelaufen. Wieder war die Erschöpfung danach so groß, dass ich 2 Tage nicht gelaufen bin, am Donnerstag dann nur 8 bei 5:40 gelaufen. Da ging es mir nur noch darum, endlich mal wieder einen Lauf zu machen, bei dem ich mich nachher nicht total erschöpft fühlte) und wollte dann gestern eindlich wieder einen halbwegs langen lauf (25 km) einlegen, musste aber erneut nach 18 abbrechen. Das Tempo lag bei 5:41 und ich fühlte mich nachher wie erschlagen.

An regelmäßiges Laufen (eigentlich verusche ich 4x pro Woche zu gehen) und lange Läufe (eigentlich wollte ich bald einen 38er einlegen) ist zurzeit kaum noch zu denken.

Habe ich mir mit dem HM Test also mehr geschadet, als er mir genutzt hat?

Das Komische ist außerdem. Letztes Jahr, als ich den HM Test, der damals sicher genauso anstrengend für mich war gemacht hatte, hatte sich bereits ab nur einer Woche danach mein Wohlfühltempp von 5:30 auf 5:10 verbessert und das, obwohl ich in dieser Woche noch meine Corona Impfung bekommen hatte.

Warum habe ich mich vor einem Jahr - bei nur 150 km/Monat im Schnitt so viel besser erholt als dieses Jahr?

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Was sagt der Ruhepuls? Evtl Infekt? Unerkannte Coronainfektion? Übertraining?

Würde das im Zweifel mal ärztlich abklären lassen. Hört sich entweder nach Kopfblockade oder gesundheitlichen Problemen an.

Wie sieht der Puls bei Belastung aus? Üblich oder deutlich erhöht? (Passend zur empfundenen Anstrengung?

Mental ausgeglichen oder aktuell viel um die Ohren?

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Warum, warum ..?

Es gibt hunderte mehr oder weniger wahrscheinliche Gründe für ein Leistungsknick.
Bis September ist ja noch viel Zeit und wichtig ist jetzt eine Grundlage für die anstehende finale Vorbereitung, meist 10-12 Wochen vor dem Wettkampf zu schaffen.

Das heißt jetzt muss noch keine PB im HM erreicht werden, dass Formhoch soll ja erst im September erreicht werden.

Mein Tipp, wechsel für 3 Wochen auf eine alternative Sportart zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren.
Laufe in der Zeit nur noch zwischen den anderen Sportaktivitäten nur 2x /Woche je einen lockeren, kurzen Lauf.

Dann, gut erholt, fängst du mit deinem Trainingsplan die finale Vorbereitung an.

Man kann nicht wochenlang seine TE steigern, auch Regenerationszeiten gehören zur Vorbereitung.

Mach dir wegen einen kurzen Formtief keinen Kopf, vielleicht hattest du auch bloß einen unbemerkten Infekt.

Viel Erfolg für deinen 1. Marathon :daumen:
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Du läufst 200KM im Monat = 50KM wöchentlich
Du läufst 4 x in der Woche
Du machst lange, langsame Läufe bis zu 35KM, d.h. die restlichen 15 Wochenkilometer verteilen sich auf 3 Lauftage.

Du bist es bestimmt nicht gewohnt, 21KM auf Tempo zu laufen, oder?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das nur am HM-Lauf liegt.
Das hört sich eher so an, als wenn da noch was anderes ist.
Nährstoffmangel? Eisenmangel? ...
Irgendwas, das durch den Lauf getriggert wurde.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Ruhepuls ist etwas höher als sonst (52-65), aber noch ok. Der Puls bei "leichten" Läufen ist halt viel höher als davor. (155-165 statt 145-150) Übertraining sollte es ja nach der deutlichen Reduzierung über 2 Wochen nicht sein. Ich hatte übrigens vor dem HM Test 2 Tage Pause gemacht.

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Kle1m4x hat geschrieben:Ruhepuls ist etwas höher als sonst (52-65), aber noch ok. Der Puls bei "leichten" Läufen ist halt viel höher als davor. (155-165 statt 145-150) Übertraining sollte es ja nach der deutlichen Reduzierung über 2 Wochen nicht sein. Ich hatte übrigens vor dem HM Test 2 Tage Pause gemacht.
Wie war den dein Training bevor du im Februar anfingst mit 200 Wkm?
Hast zwischen durch auch immer regelmäßig ausreichende Entlastungswochen eingefügt?
Was die Hf. angeht, darfst du natürlich auch nicht die Temperaturunterschiede und die Sonneneinwirkung unterschätzen, die sich seit Anfang Februar deutlich intensiviert haben.

Übertraining ist seltener als man denkt, aber wenn man erst einmal im Übertraining ist, dann helfen auch keine 2 Wochen mit geringer Trainingsbelastung,
weil im wirklichen Übertraining, wäre der ganze Hormonhaushalt durch den Wind und bis man da wieder im Gleichgewicht ist, dass würde sehr lange dauern.

Ohne die gesamte Belastung und Trainingsperiode zu kennen, ist es bloß ein Raten und ein stochern im Nebel.
Ein nicht ausgebrochenen Infekt, kann das Immunsystem schon eine Woche beschäftigen, dann müsste aber sich die Sache auch wieder erledigt haben oder der Infekt sich mit Symptomen bemerkbar machen.

Bei anhaltender Leistungsschwäche wirst du um einen Arzttermin nicht drumherum kommen, denn die Gründe für anhaltende Leistungsschwäche können wie geschrieben sehr vielfältig sein.
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danke... ich beobachte es mal weiter... wenn es in einer Woche nicht besser läuft, gehe ich zum Arzt.

Zu deinen Fragen. Ich das Jahr davor ziemlich durchgängig 120-150 km pro Monat gelaufen. Entlastungswochen habe ich auch regelmäßig eingelegt.

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Gerade als sich meine Form wieder erholt hat, habe ich jetzt (seit Dienstag) Corona bekommen... so ein Scheiß... ob ich den Marathon damit abhaken kann? Zumindest die gewünschte Zielzeit von 3:29 ist nun sicher nicht mehr drin, selbst wenn ich mich schnell erhole, oder?

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Wünsche dir beste Genesung :daumen:
Kle1m4x hat geschrieben:oder?
Das müsstest du eigentlich den Virus direkt fragen. Sonst kann niemand vorhersehen, wie schwer es dich noch erwischen, wie lange die Infektion dauern wird und wie gut du dich davon erholst. Am besten du wirst völlig gesund und schaust dann, wie sich die Lauferei anfühlt.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Wann wäre dein Marathon? Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass du nach 2 Wochen wieder normal trainieren kannst (würde nach 1 Woche Symptomfreiheit wieder einsteigen). Sollten da irgendwelche Auffälligkeiten beim Ruhe- oder Belastungspuls auftreten, würde ich mich vom Arzt durchchecken lassen.

Falls du noch etwas schlapp sein solltest, dann lieber noch ein bisschen warten. Vermutlich würde auch nix passieren, wenn du direkt nach Quarantäne loslegst, aber man muss sein Glück ja nicht herausfordern. 😊
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