DerErsteKilometer hat geschrieben:
Pace ist zwar Maß für Belastung, aber der Puls subsumiert mehrere Faktoren und ist daher geeigneter. Das Gefühl sehe ich aus zuvor ausführlich beschriebenen Gründen als ungeeignet an.
Die Pace ansich ist kein Maß für eine Belastung sondern bloß das Maß der Geschwindigkeit.
Bei gleicher Pace kann die Belastung völlig unterschiedlich sein.
Auch die Hf. ist für sich alleine noch kein Maß der laufspezifischen Belastung.
Wenn ich in der Sauna entspanne, liegt meine Hf. leicht über 80% meiner max. Hf. - das Ergebnis eines solchen Saunaganges ist aber eine körperliche Entspannung und eine beschleunigte Regeneration.
Genauso entscheiden die Umweltbedingungen, die Speisen und Getränke vor dem Sport, die Tageszeit und vieles mehr über die Herzfrequenz.
Die Hf. muss also immer im Kontext gesehen werden.
Das Körpergefühl spiegelt den tatsächlichen Sauerstoff bedarf des Körpers bei Belastung direkt wieder.
Kann ich während des Laufes flüssig und bequem quatschen bin ich noch voll im aeroben Beteich.
Wird mir das Quatschen zunehmend anstrengt, begebe ich mich zunehmend in den anaeroben Bereich.
Kann und mag ich gar nichts mehr sagen während des Laufes, bin ich voll im anaeroben Bereich.
Und dieses Körpergefühl ist unabhängig von vielen äußeren Bedingungen, den egal ob es warm oder kalt ist, ich schnaufe zu nehmend mit dem Anstieg meines Sauerstoff Bedarfes - und der steigt mit der Belastungsintensität.
Auch hier: kannst Du mitgehen oder schon aussteigen.
DerErsteKilometer hat geschrieben:
Wieder stellt sich die nächste Frage: Wann ist der Körper erholt? Wie soll man das rausfinden?
Plausibel für mich: Wenn Ruhepuls und hfV in den Bereichen sind, in denen sie nach besonders langen Erholungsphasen auch sind...
Der Ruhepuls ist ein Indiz dafür wie erholt ich bin - Grundsätzlich schon.
Aber der Ruhepuls kann in den Sommermonaten durch die höhere Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit höher liegen als zum Beispiel im Winter.
Auch wann und welche Speisen und Getränke, oder Medikamente vor der Ruhepulsmessung eingenommen wurden, kann den Ruhepuls heben oder senken.
Hinzu kommt die mentale Verfassung bestimmt nicht nur den Blutdruck sondern auch den Ruhepuls.
So kann man viele Ereignisse aufzählen, die den Ruhepuls beeinflussen ohne einen direkten Einfluss über die körperliche Leistungsfähigkeit zu haben.
Und das Körpergefühl?
Verspüre ich Lust auf Sport wenn ich mit 40°C Fieber im Bett liege?
Verspüre ich Lust auf körperlicher Belastung wenn ich einen Muskelkater habe?
Wenn es im Körper zwickt, juckt oder sticht ect, weiß ich ich muß mich schonen.
Allerdings kann ich unterscheiden ob mich ein Mückenstich juckt oder ob es aus dem Innern des Körpers kommt und ich kann frei nach Erfahrung und Lehre entscheiden in wie weit ich mich belastet kann.
Dieses Körpergefühl hat uns seit Jahrtausenden durch alle Irrungen und Wirrungen der Evolution geführt, denn eine Verletzung konnten sich unsere Urahnen nicht leisten: Verletzung = keine Nahrungssuche, keine Jagdt und keine Flucht- oder Kampfmöglichkeit.
So einen körperlichen Ausfall bedeutete früher meist den sicheren Tod!
Erst im Zeitalter der Technikgläubigkeit, trauen wir dem Logarithmus eines technischen Spielzeuges mehr als unserem Körper.
Die Natur hat uns bestens fürs (Über-)Leben ausgestattet, wir müssen nur die Verantwortung übernehmen und auf unser Gefühl vertrauen.