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Diesmal pulsgesteuertes Training

Diesmal pulsgesteuertes Training

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Das pulsgesteuerte Training ist in der Literatur weit verbreitet, seit es Pulsuhren gibt. Jedoch ist es unter Läufern jeder Leistungsklasse häufig unbeliebt.
Als Wiedereinsteiger (früher Marathon 3:50h , Ultramarathonläufe) habe ich vor, diesmal den Schwerpunkt bei der Trainingssteuerung deutlich auf die Herzfrequenzmessung zu legen.

Auch ich war kein Freund des pulsgesteuerten Trainings. Aber die typischen Ausreden sprechen eigentlich nur dafür, dass das pulsgesteuerte Training anders als üblich ausgeführt werden muss. Denn egal, ob man nach Pace oder Puls läuft, der Puls existiert in jedem Fall im Körper und ist und bleibt ein hervorragendes Maß für die Belastung, die die reine Pace eben nicht ist.

Beispiel 1:
"Der Puls hängt ja von verschiedenen Faktoren ab, wie Temperatur, Schlaf, Stress. Deswegen sei er schlecht geeignet für Trainingsteuerung". Ja er hängt von diesen Faktoren ab. Aber genau deshalb ist er ideal geeignet zur Trainingssteuerung. Denn die ganzen Belastungsfaktoren einfach zu ignorieren, ist definitiv nicht optimal.

Beispiel 2:
"Wenn man rein nach Puls läuft, würde man ja mit der Zeit immer langsamer laufen müssen, weil der Puls bei gleichem Tempo steigt". Ja, der Puls steigt bei konstantem Lauftempo mit der Zeit. Aber dann muss man logischerweise sein Training so steuern, dass man erst mit niedrigerer Frequenz anfängt und dann später nach höherem Puls läuft. Es kommt im wesentlichen nur auf rote Linien an, die nicht über- oder unterschritten werden sollen bei den Trainingseinheiten. Niemand sagt, dass man immer mit konstantem Puls laufen muss.

Als Wiedereinsteiger habe ich praktisch vollkommen meine Fähigkeit verloren, mittlere und längere Strecken durchzulaufen. Derzeit vermutlich keine 3km ohne Pause machbar. Das zeigt aber auch, dass mein früherer 3:50h Marathon voll auf Training zurück zu führen war und kaum auf Talent. Wenn sowas wie Lauftalent bei mir existiert, dann nur die Fähigkeit, mich durch lange Laufstrecken zu quälen.

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Ich will sehen, wie weit ich komme. Mittlerweile sind einige Jährchen auch vergangen. Der Maximalpuls scheint entsprechend deutlich niedriger als damals zu sein. Aber auch den werde ich beobachten, ob der im Laufe der Zeit nicht doch noch etwas nach oben geht.

Wenn ich an mein Training der Vergangenheit denke, dann würde ich sagen, ich war bis auf wenige Ausnahmen immer viel zu ehrgeizig.
Sowohl in den Trainingseinheiten, in dem Laufpensum, das ich mir pro Woche vorgenommen habe und in den Wettkämpfen dann auch.
Ich bin viel zu oft ans Limit gegangen.

Diesmal trainiere ich nicht für einen bestimmten Wettkampf. Ich habe alle Zeit der Welt. Brauch mir entsprechend keinen Druck machen, dass ich zum Termin x eine Maximalleistung bringen muss.

Von einem konkreten Leistungsziel halte ich sowieso wenig. Denn woher soll man denn wissen, was am Ende machbar ist oder nicht?
Klar, wenn man seine 10km Zeit kennt, kann man relativ zuverlässig hochrechnen, was man beim Marathon schaffen kann.
Aber im Grunde trainiert man ja dann nur die Komponente Durchhaltevermögen. Die klassischen Trainingspläne sind alle sowieso selbsterfüllende Prophezeiungen. Wenn ich im lockeren Dauerlauf eine Pace von x:00 min/km laufen soll, und dies gelingt mir, dann kann ich im Grunde schon oftmals fast das, was das eigentliche Trainingsziel ist. Es geht in den meisten Fällen dort nur darum, von kleineren DIstanzen auf große zu kommen. Das sagen die Ersteller der Trainingspläne zwar oftmals nicht. Aber es ist so.

Viel spannender ist es, überhaupt ein Grundtempo zu verbessern. Aber es ist überhaupt nicht so , dass Tempoverbesserung nur mit Temposteuerung erreicht werden kann. Ich bin sicher, dass Puls viel besser geeignet ist, um optimale Trainingsreize zu definieren.

Ein Wiedereinsteiger wie ich kann die 3 km nur mit schnellem Gehen bewältigen.
Nirgends kann man Trainingserfolg so deutlich sehen, wie in der Phase, bei der man vom Spaziergänger zum Läufer wird.
An Wettkämpfen bin ich nicht mehr groß interessiert. Und an neuen Rekorden zurückgelegter Distanzen auch nicht.

Mich interessiert vor allem das Trainingskonzept an sich. Und Details und Erfahrungen wird es dazu zukünftig hier von mir geben. Was draus wird, muss sich zeigen.

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Die Schwäche der klassischen Trainingspläne

Ein gutes Training hat das Problem zu lösen, wann welcher Trainingsreiz in welcher Dosierung erfolgen soll. Das grundlegende Problem eines Trainingsplanes, in dem schon Wochen vorher drin steht, an welchem Tag wie lange und wie schnell bzw.. mit welcher Herzfrequenz man laufen soll, besteht darin, dass er sowohl Erholungszeiten prophezeien muss als auch den Leistungsfortschritt während der Durchführung des Plans.

Die Welt ist aber leider nicht so einfach, dass jeder gleich gut auf Trainingsreize reagiert. Das kann man auch nicht dadurch aus der Welt schaffen, wenn man die 10k Zeit kennt. Erstens kann die 10k Zeit bei unterschiedlichsten Rahmenbedingungen entstanden sein. Zweitens unterscheiden sich Menschen physiologisch enorm, nicht nur in sichtbaren Eigenschaften wie Haarfarbe oder Körpergröße, sondern auch in Muskelzusammensetzungen, Mitochondrienmasse usw usw.

Ein optimales Training das nur dem Zweck dient, die Leistungsfähigkeit systematisch zu optimieren, muss reaktiv auf den jeweils momentanen Zustand ausgerichtet sein. Da ist nichts planbar, sondern bestenfalls erwartbar.

Das bedeutet: Bei einem optimalen Training ist täglich die gesundheitliche Verfassung zu beurteilen, und daran orientiert zu entscheiden, ob und wie an dem Tag trainiert werden soll. Das vergangene Training und deren Ergebnisse sind in die Entscheidung mit einzubeziehen. Es gibt also keinen festen Plan, wie einen Stundenplan in der Schule. Stattdessen gibt es Wenn- dann- Regeln, nach denen täglich(!) entschieden wird ob und wie trainiert wird.

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dicke_Wade hat geschrieben:Bin gespannt, ob neue Erkenntnisse dabei heraus kommen :daumen:

Gruss Tommi
+1

Der bester Trainingsplan ist der, den man befolgt.
Die Ausführung von DEK ist interessant, in seinem Bereich leider wenig relevant. Auch der Monolog über Individualität... ja, wenn man wenigstens etwas trainiert.
Der Standardvorschlag 3x laufen: 1x schnell. 1x lang, 1x locker, berücksichtigt schon sehr viele Individualitäten in dem Leistungsbereich.

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Was du über pulsgesteuertes Training schreibst ist schon reichlich abstrakt.
Vielleicht solltest du dich erst einmal über das Thema informieren.

Natürlich darf bei einem langen Lauf die Hf. zum Schluss höher liegen als am Anfang,
auch dann wenn man unter Umständen gegen Ende aus seiner im Trainingsplan vorgesehene Hf - Zone springt.

Wenn man nach Hf. trainiert, sollte man die Grundlagen der Hf.- Messung und der physiologie des Herz- Kreislaufsystems kennen.
Wenn ich bei hohen Temperaturen und/oder Luftfeuchtigkeit trainieren muss, ist meine Hf. bereits in Ruhe erhöht
Wie wirkt sich solch ein erhöhter Ruhepuls auf die Herzfrequenz Zonen aus?
Da der Organismus die verstärkte Durchblutung weniger aufgrund eines erhöhten Sauerstoff-Bedarfes des Organismus braucht sondern vorwiegend nur zu dessen Kühlung, "verschieben" sich natürlich auch die stoffwechselabhängigen Hf.- Zonen.
Von daher sind die theoretischen Hf.- Zonen auch immer nur Näherungswerte, dessen Genauigkeit von den äußeren Bedingungen und der Tagesform des Athleten abhängt.

Das gleiche trifft auch auf Training nach Pace oder Watt zu.
Jedes Trainingssystem hat seine Vor- und Nachteile und müssen alle den Sportler berücksichtigen.

Auch was du über Trainingspläne schreibst ist so nicht korrekt.
Ein Plan ist ein Plan - mehr nicht!
Im besten Fall wurde ein Trainingsplan von einem professionellen Trainer individuell für seinen Schützling entworfen.
Für die meisten von uns kommt der Trainingsplan von der Stange und orientiert sich am Durchschnitt.
Ein guter Trainingsplan schreibt möglichst exakt die Grundvoraussetzungen vor, die vor Beginn des Trainingsplanes zu erfüllen sind.
Aber egal ob der Trainingsplan individuell erstellt wurde oder von der Stange kommt,
egal ob er sich an die Pace, Hf. oder Watt orientiert, letztlich muss jede TE des Planes an die aktuellen Situationen des Trainingstages und des Sportlers angepasst werden.

Was du als Schwäche eines Trainingsplanes siehst, ist also keine Schwäche sondern eine Selbstverständlichkeit,
die vor jeder TE ob mit oder ohne Trainingsplan tagtäglich üblich ist.

Ich wünsche Dir auf jedenfall viel Erfolg und Spaß bei deinem Hf.- orientierten Training und bin mir sicher der Erfolg wird auf jedenfall aufgrund des regelmäßig absolvierten, hoffentlich abwechselungsreichen Training sich einstellen.
:daumen:
Bild

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Als Ergänzung zu klonni:
DerErsteKilometer hat geschrieben:Es kommt im wesentlichen nur auf rote Linien an, die nicht über- oder unterschritten werden sollen bei den Trainingseinheiten.
Alleine bei dem Satz rollen sich mir die Fußnägel hoch. Und dann möglichst noch einen Alarm in der Pulsuhr einrichten?
Mit dem "Unterschreiten" bekommst Du schon ein praktisches Problem, dass Du beim Loslaufen definitiv unter der roten Linie sein wirst.

Insgesamt gibt es keine roten Linien sondern eher "rötliche Bereiche". (Für Linien kennt man im Normalfall seine Pulszonen gar nicht genau genug) Und in diesen "darfst" Du auch sein, wenn es dafür einen vernünftigen Grund gibt. Das kann vieles sein. Ein Anstieg. Höhere Temperatur. Ende vom langen Lauf. Tagesform.
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Rolli hat geschrieben:+1

Der bester Trainingsplan ist der, den man befolgt.
Die Ausführung von DEK ist interessant, in seinem Bereich leider wenig relevant. Auch der Monolog über Individualität... ja, wenn man wenigstens etwas trainiert.
Der Standardvorschlag 3x laufen: 1x schnell. 1x lang, 1x locker, berücksichtigt schon sehr viele Individualitäten in dem Leistungsbereich.
Ja, wenn man sich nicht an die Regeln hält, dann können bei Ausbleiben von Fortschritten die Regeln auch nicht verantwortlich gemacht werden

Der Standardvorschlag, so wie Du ihn formuliert hast, ist aber eben schon gar nicht präzise genug, um als konkrete Regel gelten zu können. Man hört oft von solchen Regeln. Aber was ist das Problem dabei?

1. Das Wort "schnell". Das wird jeder anders interpretieren.
2. Das Wort "lang". Das wird jeder anders interpretieren.
3. das Wort "locker". Das wird jeder anders interpretieren.
4. Wann welche Pausen?


Man muss es schon in messbare Größen übersetzen. Das passiert in der Regel in Form einer Pace oder eben mit Hilfe der Herzfrequenz. Außerdem eben auch noch Streckenangabven oder alternativ Zeitangaben.

Aber in dem Moment, wo es konkret in Zahlen gegossen wird, unterstellt man eine unflexible Präzision, die der Individualität und der Situationsabhängigkeit nicht gerecht wird.

Letztlich gilt natürlich: Wer die dümmsten Regeln überlebt und wer es damit schafft IRGENDWIE zu laufen, der wird danach auch laufen können.
Das bedeutet aber nicht, dass die Regeln dann so toll gewesen sein müssen.

Ich greife auf durchaus viel Lauferfahrung und auch Forenerfahrung zurück. Meine rückblickende Analyse sagt mir: Ich war viel zu oft am Limit und habe genau deswegen vermutlich einiges an Potential verschenkt, WIeviel genau, werde ich nie wissen, denn meine Leitungen, die ich zukünftig erreiche, müssten altersbedingt dann auch bereinigt werden. Auch das lässt sich serös gar nicht machen.

Die meisten Läufer kommen dahin, dass sie sagen, am besten steuert man sein Training weder nach Pace noch nach Puls sondern nach Gefühl.
Ich weiß, was die Leute meinen. Aber ich bin sicher, dass für die meisten Läufer das Gefühl leider der falsche Ratgeber ist.

Denn wenn man nach Gefühl läuft, dann läuft man nach dem Hormonpegel. Die besten Gefühle hat man beim laufen, wenn es flott geht, aber man auch nicht nach kurzer Strecke zusammenbricht. Also hat man automatisch eine Favorisierung der Tempoläufe an der aeroben anaeroben Schwelle.
Weil das Gefühl da so schon ist, sehen viele das sicher auch als lockeren Lauf an.

Außerdem bekommt man "schöne Gefühle" bei neuen Trainingsumfängen oder Distanzleistungen. ALso ist man bestrebt, immer schneller, umfangreicher und weiter als bisher zu laufen. Und solange das gut geht, glaubt man, alles richtig zu machen.

Nur leider gibt es beim Training drei Möglichkeiten:

1. Zu wenig Trainingsleistung.
2. Optimale Trainingsleistung
3. Zu viel Trainingsleistung.

Wer nach Gefühl läuft, wird aus meiner Sicht typischerweise bei 3. "Zu viel Trainingsleitung landen.

Wer nach Trainingsplänen der klassischen Art läuft, der macht Roulette. In der Regel landet so jemand auch bei 3 weil die Vorauswahl bei der Suche nach dem Plan oft nach einer Wunschzeit gemacht wird, die dem eigenen Leitungsvermögen nicht angemessen ist. Er kann aber auch bei 1 landen, wenn der Testlauf (10k oder 5k) unter ungünstigen Bedingungen stattfand oder in schlechter Trainingsform.

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DerErsteKilometer hat geschrieben: Der Standardvorschlag, so wie Du ihn formuliert hast, ist aber eben schon gar nicht präzise genug, um als konkrete Regel gelten zu können. Man hört oft von solchen Regeln. Aber was ist das Problem dabei?

1. Das Wort "schnell". Das wird jeder anders interpretieren.
2. Das Wort "lang". Das wird jeder anders interpretieren.
3. das Wort "locker". Das wird jeder anders interpretieren.
Und es ist auch bei jedem anders.
Für die individuellen "Kalibrierung" nutzt man das "Schnauf-O-Meter" und schon sind die von Dir genannten Probleme weg.
Man muss es schon in messbare Größen übersetzen.
Nö, das ist ja das Schöne an dieser Regel.

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Link repariert
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Ich habe von einem Wiedereinsteiger WIE ICH gesprochen. Damit ging es bei der Aussage nicht um irgendeine Allgemeingültigkeit. Wer wie ich ist, der kann jedoch keine 3K durchlaufen (noch) Das steht fest.

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JoelH hat geschrieben:Typischer Schreibtischtäter.


Sagt wer und für wie allgemeingültig bewertest du diese Aussage?

Ich bin direkt 5km durchgelaufen, nur mal so als Gegenbeispiel.
Ich habe von einem Wiedereinsteiger WIE ICH gesprochen. Damit ging es bei der Aussage nicht um irgendeine Allgemeingültigkeit. Wer wie ich ist, der kann jedoch keine 3K durchlaufen (noch) .Das steht fest. Wenn Du 5k laufen kannst, dann bist Du nicht wie ich und damit auch kein Gegenbeispiel.

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DerErsteKilometer hat geschrieben::

1. Zu wenig Trainingsleistung.
2. Optimale Trainingsleistung
3. Zu viel Trainingsleistung.

Wer nach Gefühl läuft, wird aus meiner Sicht typischerweise bei 3. "Zu viel Trainingsleitung landen.

Wer nach Trainingsplänen der klassischen Art läuft, der macht Roulette. In der Regel landet so jemand auch bei 3 weil die Vorauswahl bei der Suche nach dem Plan oft nach einer Wunschzeit gemacht wird, die dem eigenen Leitungsvermögen nicht angemessen ist. Er kann aber auch bei 1 landen, wenn der Testlauf (10k oder 5k) unter ungünstigen Bedingungen stattfand oder in schlechter Trainingsform.
Das ist doch Quatsch.
Den Trainingsplan sucht man sich danach aus, ob man dessen Eingangsvorraussetzungen mitbringt.
Wer einen Trainingsplan nach Wunschzeit aussucht muss schon ziemlich naiv sein.
Ich würde ja auch gerne den Marathon als erster Mensch unter 2h laufen, deswegen würde ich aber keinen Trainingsplan für sub 2 beginnen :D

Wenn man also den Trainingsplan nach seinem Leistungsvermögen aussucht, dann gibt es keinen Grund warum man bei deinem Punkt 3 landen sollte.
Zumal unabhängig vom Trainingsplan, man auch zusätzlich noch auf sein eigenes Laufgefühl vertrauen sollte.

Laufgefühl bedeutet nicht "wohlfühlen", sondern zu lernen wie sich welche Belastungen anfühlt und dazu wurde im Schnauf- O-Meter die Hf.- Zonen sehr schön in die Körperempfindungszonen übersetzt.
Und damit ist das Laufen nach Körpergefühl ein sehr gutes Steuerungselement.
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ruca hat geschrieben:Und es ist auch bei jedem anders.
Für die individuellen "Kalibrierung" nutzt man das "Schnauf-O-Meter" und schon sind die von Dir genannten Probleme weg.



Nö, das ist ja das Schöne an dieser Regel.

Das "Schnaufometer" ist weitgehend laufen nach Gefühl. Ich würde nicht sagen, dass ich bei einem Tempolauf schnaufe. Wo fängt schnaufen an?
Wie gesagt habe ich beschrieben, dass der "auf den Körper hörende " Läufer oft die Tendenz haben wird, seinen Hormonpegel zu maximieren , was bedeutet, dass er meist zu schnell und zu viel läuft bzw. schon zu früh schnell und viel läuft.

Es stimmt leider nicht, dass eine Trainingsleistung automatisch dann gut ist, neu weil man sie sie laufen kann.

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DerErsteKilometer hat geschrieben:Ich habe von einem Wiedereinsteiger WIE ICH gesprochen. Damit ging es bei der Aussage nicht um irgendeine Allgemeingültigkeit. Wer wie ich ist, der kann jedoch keine 3K durchlaufen (noch) .Das steht fest. Wenn Du 5k laufen kannst, dann bist Du nicht wie ich und damit auch kein Gegenbeispiel.
So ein Glück für mich. Ich beneide dich kein bisschen.
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DerErsteKilometer hat geschrieben:Das "Schnaufometer" ist weitgehend laufen nach Gefühl.
Jupp. Und Laufen nach Puls ohne weitere Daten ist "Raten nach Zahlen".

Von der Genauigkeit her kein großer Unterschied. Wenn Du es besser willst, musst Du schon das große Gerät mitbringen. Regelmäßige "echte" Vo2Max-Messungen und Laktattests.

Das halte ich für einen Hobbyläufer aber für "leicht" übertrieben.
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DerErsteKilometer hat geschrieben: Wie gesagt habe ich beschrieben, dass der "auf den Körper hörende " Läufer oft die Tendenz haben wird, seinen Hormonpegel zu maximieren , was bedeutet, dass er meist zu schnell und zu viel läuft bzw. schon zu früh schnell und viel läuft.
Das stimmt. Die Kenianer sind meist zu schnell unterwegs für die nach Puls trainierenden Sportler. Und das schon in jungen Jahren. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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DerErsteKilometer hat geschrieben:Das "Schnaufometer" ist weitgehend laufen nach Gefühl. Ich würde nicht sagen, dass ich bei einem Tempolauf schnaufe. Wo fängt schnaufen an? .
Natürlich spiegelt das Schnauf-O-Meter das Laufgefühl wieder :klatsch:
Genau darum geht es, zu lernen welche körperliche Symptome, zu welcher Belastung passt.
Und wenn du ernsthaft einen Tempolauf machst und versuchen solltest zu sprechen, dann hörst du dich schnaufen.
Falls du beim TDL nicht anfangen solltest zu schnaufen, dann stimmt eventuell deine max. Hf. Nicht und du bist bei deinem TDL im falschen Hf - Bereich unterwegs ...
DerErsteKilometer hat geschrieben: Wie gesagt habe ich beschrieben, dass der "auf den Körper hörende " Läufer oft die Tendenz haben wird, seinen Hormonpegel zu maximieren , was bedeutet, dass er meist zu schnell und zu viel läuft bzw. schon zu früh schnell und viel läuft.

Es stimmt leider nicht, dass eine Trainingsleistung automatisch dann gut ist, neu weil man sie sie laufen kann.
Kein Läufer möchte Einfluss nehmen auf sein Hormonpegel - dass wäre Lebensgefährlich.
Wir Läufer versuchen unseren Stoffwechsel durch das Training zu optimieren, aber den Hormonstoffwechsel, davon lassen wir lieber die Finger :teufel:

( Möchte nicht ausschließen, dass es auch Läufer gibt, die sich mit Hormonpräparaten dopen - aber vermutlich die wenigsten)


Das Läufer oftmals zu schnell in ihren Trainingseinheiten sind, hängt oft damit zusammen, dass ihnen schnelle Einheiten Spass machen, obwohl sie außerhalb des Wohlfühlbereiches liegen.
Die Läufer die aber ein Grundlagenwissen von Trainingslehre sich angelesen haben, wissen durch aus, sich unterschiedliche Trainingsreize zu setzen.

Training nach Hf. Ist sehr hilfreich, ersetzt aber nicht das Körpergefühl oder gar das eigene Denken.
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DerErsteKilometer hat geschrieben: Nur leider gibt es beim Training drei Möglichkeiten:

1. Zu wenig Trainingsleistung.
2. Optimale Trainingsleistung
3. Zu viel Trainingsleistung.

Wer nach Gefühl läuft, wird aus meiner Sicht typischerweise bei 3. "Zu viel Trainingsleitung landen.
Ich kenne sehr viele Läufer... von Leuten die 3km nur mit Gehpausen schaffen, bis aktuellen Deutschen Marathon Rekordler... davon gibt es nur 1-2, die über mehrere Jahre zu viel und vielleicht 10, die ab und zu zu viel gemacht haben. Der Rest der 83 Millionen Läufer in Deutschland machen zu wenig, viel zu wenig, und nur einige wenige optimalen Training. Kein Läufer, der weniger als 5x in der Woche trainiert passt in deine 3te Gruppe.

Natürlich kann man versuchen mit pulsgesteuerten Training eigene Leistung zu verbessern. Bist Du aber in Gruppe 2 kommst (optimal) muss noch sehr viel passieren. Gruppe 3 erreichst Du mit 99,999% Wahrscheinlichkeit nie. Aber vielleicht interpretieren wir die Begrifflichkeit unterschiedlich.

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klnonni hat geschrieben:Das ist doch Quatsch.
Den Trainingsplan sucht man sich danach aus, ob man dessen Eingangsvorraussetzungen mitbringt.
Wer einen Trainingsplan nach Wunschzeit aussucht muss schon ziemlich naiv sein.
Ich würde ja auch gerne den Marathon als erster Mensch unter 2h laufen, deswegen würde ich aber keinen Trainingsplan für sub 2 beginnen :D

Wenn man also den Trainingsplan nach seinem Leistungsvermögen aussucht, dann gibt es keinen Grund warum man bei deinem Punkt 3 landen sollte.
Zumal unabhängig vom Trainingsplan, man auch zusätzlich noch auf sein eigenes Laufgefühl vertrauensvolle.

Laufgefühl bedeutet nicht "wohlfühlen", sondern zu lernen wie sich welche Belastungen an fühlen und dazu wurde imSchnauf- O-Meter die Hf.- Zonen sehr schön in die Körperempfindungszonen übersetzt.
Und damit ist das Laufen nach Körpergefühl ein sehr gutes Steuerungselement.
In der Praxis wird es nicht zutreffen, dass die Leute ihren Plan streng nach EIngangsvoraussetzungen aussuchen. Die Menschen neigen zur Selbstüberschätzung in allen Bereichen. Ich bin sicher, die meisten werden eher zu ehrgeizig sein.

Und zum Laufgefühl: Ja theoretisch kann man davon reden, dass es nicht "wohlfühlen" bedeutet. Aber auch hier wieder: In der Praxis wird der Wohlfühlfaktor aber nun mal von Bedeutung sein. Der ist bei den meisten Menschen dort wie ich gesagt habe. Bei den schnelleren Läufen, bei denen man aber auch noch einiges an Strecke machen kann.

Die Neigung, nach Gefühl zu laufen, kommt daher, weil dann das Laufen am meisten Spaß macht. Das ist in der Praxis der entscheidende Grund. Letztlich führt natürlich das dann auch dazu, dass man viel läuft. Und das wiederum wird auch positiv für die Leistung sein.

Nur geht es eben darum, wie man das Optimum seines Potentials erreichen kann.
Für bestimmte Läufe mag der Faktor Gefühl ein sehr gutes Training sein. Vermutlich so für den 5k bis 10k Bereich nicht das allerschlechteste. Für Maratthon aber muss man sich Regeln unterwerfen die oftmals ein "weniger ist mehr" bedeuten.

Genau so, wie man bei zu hohem Tempo eine besonders lange Distanz nie durchhalten kann, so kann man bei zuviel und zu schnellem Training bei langen Wettkampfdistanzen nicht zur optimalen Leistung kommen.

Wer 10 km laufen will und gleich mit vollem Tempo läuft, der wird einbrechen und am Ende später ankommen, als jemand, der langsamer beginnt, so dass er den Tempo auch durchhält.

Wer viel und schnell trainiert, der wird irgendwann an einem Trainingslimit ankommen, bei dem er über sein Allzeithoch nicht drüber hinweg kommt.

Wer weniger und langsamer trainiert, wird am Ende zu größeren Trainingsleistungen kommen, weil ihn sein Training nicht auspowert und er damit sich viel länger steigern kann.

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DerErsteKilometer hat geschrieben: Für bestimmte Läufe mag der Faktor Gefühl ein sehr gutes Training sein. Vermutlich so für den 5k bis 10k Bereich nicht das allerschlechteste. Für Maratthon aber muss man sich Regeln unterwerfen die oftmals ein "weniger ist mehr" bedeuten.
...
Wer weniger und langsamer trainiert, wird am Ende zu größeren Trainingsleistungen kommen, weil ihn sein Training nicht auspowert und er damit sich viel länger steigern kann.
Genau diese Leute meine ich:
Der Rest der 83 Millionen Läufer in Deutschland machen zu wenig, viel zu wenig,

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DerErsteKilometer hat geschrieben:
Wer viel und schnell trainiert, der wird irgendwann an einem Trainingslimit ankommen, bei dem er über sein Allzeithoch nicht drüber hinweg kommt.

Wer weniger und langsamer trainiert, wird am Ende zu größeren Trainingsleistungen kommen, weil ihn sein Training nicht auspowert und er damit sich viel länger steigern kann.
Wer früher stirbt ist länger tot. :nick:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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DerErsteKilometer hat geschrieben:In der Praxis wird es nicht zutreffen,
:hihi: :hihi: :hihi:
Sprichst du jetzt wieder nur von dir?

btw. wir sollten vielleicht mal eine Challenge ins leben rufen. Marathon mit einer durch. HF von maximal 100. Das wäre doch mal was.
DerErsteKilometer hat geschrieben: Wer weniger und langsamer trainiert, wird am Ende zu größeren Trainingsleistungen kommen, weil ihn sein Training nicht auspowert und er damit sich viel länger steigern kann.
Santander, bist du das?
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Rolli hat geschrieben:Ich kenne sehr viele Läufer... von Leuten die 3km nur mit Gehpausen schaffen, bis aktuellen Deutschen Marathon Rekordler... davon gibt es nur 1-2, die über mehrere Jahre zu viel und vielleicht 10, die ab und zu zu viel gemacht haben. Der Rest der 83 Millionen Läufer in Deutschland machen zu wenig, viel zu wenig, und nur einige wenige optimalen Training. Kein Läufer, der weniger als 5x in der Woche trainiert passt in deine 3te Gruppe.

Natürlich kann man versuchen mit pulsgesteuerten Training eigene Leistung zu verbessern. Bist Du aber in Gruppe 2 kommst (optimal) muss noch sehr viel passieren. Gruppe 3 erreichst Du mit 99,999% Wahrscheinlichkeit nie. Aber vielleicht interpretieren wir die Begrifflichkeit unterschiedlich.
Ja vermutlich liegt ein begriffliches Missverständnis vor.
Gruppe 2 (optimales Training) ist für jedes Individuum und jeden Fitnesszustand unterschiedlich. Auch jemand, der noch nie trainiert hat, kann bei seiner ersten Trainingseinheit in Gruppe 2 (optimales Training) liegen.

WIe willst Du wissen ob jemand nicht zuviel trainiert hat?
An der Laufleistung ist das nicht entscheidbar. Es geht ja um die Frage, ob noch mehr drin gewesen wäre.

Letztlich ist klar, dass ein optimales Training das schwere Problem lösen muss, wann der richtige Zeitpunkt für welchen Trainingsreiz ist und wann welche Erholung wie lange passieren muss.

Das Gefühl mag die Welt schön einfach und angenehm machen. Aber wissenschaftlich ist das untragbar und auch unplausibel, wie ich in vorigen Beiträgen ausgeführt habe.. Wissenschaftlich muss es messtechnische Grundlagen haben. Und da sage ich, dass der Puls besser als Pacevorgaben und Testläufe sind, um zu entscheiden, wann in welcher Form zu trainieren ist. Ich werde dafür später auch weitere Argumente liefern.

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DerErsteKilometer hat geschrieben:Ja vermutlich liegt ein begriffliches Missverständnis vor.
Gruppe 2 (optimales Training) ist für jedes Individuum und jeden Fitnesszustand unterschiedlich. Auch jemand, der noch nie trainiert hat, kann bei seiner ersten Trainingseinheit in Gruppe 2 (optimales Training) liegen.

WIe willst Du wissen ob jemand nicht zuviel trainiert hat?
An der Laufleistung ist das nicht entscheidbar. Es geht ja um die Frage, ob noch mehr drin gewesen wäre.

Letztlich ist klar, dass ein optimales Training das schwere Problem lösen muss, wann der richtige Zeitpunkt für welchen Trainingsreiz ist und wann welche Erholung wie lange passieren muss.

Das Gefühl mag die Welt schön einfach und angenehm machen. Aber wissenschaftlich ist das untragbar und auch unplausibel, wie ich in vorigen Beiträgen ausgeführt habe.. Wissenschaftlich muss es messtechnische Grundlagen haben. Und da sage ich, dass der Puls besser als Pacevorgaben und Testläufe sind, um zu entscheiden, wann in welcher Form zu trainieren ist. Ich werde dafür später auch weitere Argumente liefern.
Ein Reiz ist ein Reiz und nur ein Reiz erzwingt eine Anpassung. Zu wenig Reize, keine Anpassung oder sogar Rückbau. Dabei geht es tatsächlich nicht um den Leistungsstand.

Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit pulsgesteuerten Training, wenn man das "optimal" nutzt. Leider weiß ich aus Erfahrung, dass sehr viele Laufanfänger und langsame Läufer sich durch so ein Training unnötig bremsen lassen und landen in der Gruppe 1: zu wenig.
WIe willst Du wissen ob jemand nicht zuviel trainiert hat?
Erfahrung. Auch als Leiter mehreren Anfängergruppen.
Das Gefühl mag die Welt schön einfach und angenehm machen. Aber wissenschaftlich ist das untragbar und auch unplausibel, wie ich in vorigen Beiträgen ausgeführt habe.. Wissenschaftlich muss es messtechnische Grundlagen haben. Und da sage ich, dass der Puls besser als Pacevorgaben und Testläufe sind, um zu entscheiden, wann in welcher Form zu trainieren ist. Ich werde dafür später auch weitere Argumente liefern.
Leider auch hier liegst Du falsch. Das Gefühl wird in der Wissenschaft als eine Größe definiert und z.B. in eine Borg-Skala genaustens definiert.

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JoelH hat geschrieben:Dann hoffen wir mal, dass dir deine Links nicht das Foren-Genick brechen.
Welche Links? Ich brauche keine Links.

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DerErsteKilometer hat geschrieben:
Und zum Laufgefühl: Ja theoretisch kann man davon reden, dass es nicht "wohlfühlen" bedeutet. Aber auch hier wieder: In der Praxis wird der Wohlfühlfaktor aber nun mal von Bedeutung sein.
Du verstehst das Laufen nach Körpergefühl nicht.
Das "Schnauf-O-Meter" ist doch bloß eine Übersetzung der Pulsbereiche, weg von der Hf.- Messung hin zu zur Beobachtung der Körperreaktionen.

Wer sich nicht anstrengen möchte und deshalb nur um Wohlfühltempo läuft, der wird dies auch bei einer Hf. gesteuerten TE tun.

Ich habe von Beginn an meine Hf. beim Training aufgezeichnet, bin aber nach Körpergefühl gelaufen.
Erst nach der TE habe ich mir meine Hf.- Verlaufskurve angeschaut.

Ergebnis war, dass meine gefühlte Anstrengung sehr gut mit den Hf.- Bereichen der gängigen Literatur übereinstimmten.
Das Laufen nach Körpergefühl muss sich also nicht von dem Laufen nach Hf. unterscheiden.
Wichtig ist nur, dass man lernt, welche Einheiten, was bewirken soll und deshalb wie gelaufen werden muß.
Wenn man das verstanden hat, dann stört es einem im pulsorientierten Training auch nicht wenn man aufgrund äußerer Einflüsse außerhalb seines vorgesehenen Hf.- Bereich ist.

Ein Hf. gesteuertes Training ist keine exakte Wissenschaft, die davon abhängig ist, dass man seine Hf - Bereiche immer genau trifft.
Das Hf. gesteuerte Training hilft einen, die Trainingsbereiche zu treffen und sein Training grafisch leichter auswerten zu können.
Das Laufen selbst wird dem Läufer aber weder durch sein Körpergefühl, seiner Hf.- Messung oder seiner Wattmessung abgenommen.
Ein Lauf, egal ob im WK oder im Training wird im Kopf entschieden.

Wer wenig Körpergefühl hat oder wenig auf ihn vertraut, für den kann eine Hf. basierte Trainingsgestaltung hilfreich sein.

Aber so wie man ein Gespür für sein Körpergefühl entwickeln muss, so muss man auch lernen die Messwerte der Hf.- Messung richtig zu interpretieren.
Dazu muss man auch lernen im Training Fehlmessungen oder andere Anomalien der Hf.- Messung zu interpretieren und gegebenenfalls sein Training ohne weitere Hf.-Messung, nur nach Körpergefühl planmäßig zu beenden.
Damit wäre man wieder beim Körpergefühl :teufel:

Davon Mal abgesehen, wie hast du für dich deine max. Hf. ermittelt?
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DerErsteKilometer hat geschrieben:Welche Links? Ich brauche keine Links.
Um die wiissenschaftlichen Studien, die deine Texte untermauern, zu verlinken natürlich. Die wird es doch geben, so populär wie du das Thema hier aufziehst und das auf rein theoretischer Basis, denn wie wir ja wissen, mehr als drei Kilometer schnelles gehen steht nicht auf deinem Speiseplan. Von allem anderen kannst du also ja nur vom Hörensagen berichten.
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Rolli hat geschrieben:Ein Reiz ist ein Reiz und nur ein Reiz erzwingt eine Anpassung. Zu wenig Reize, keine Anpassung oder sogar Rückbau. Dabei geht es tatsächlich nicht um den Leistungsstand.

Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit pulsgesteuerten Training, wenn man das "optimal" nutzt. Leider weiß ich aus Erfahrung, dass sehr viele Laufanfänger und langsame Läufer sich durch so ein Training unnötig bremsen lassen und landen in der Gruppe 1: zu wenig.


Erfahrung. Auch als Leiter mehreren Anfängergruppen.


Leider auch hier liegst Du falsch. Das Gefühl wird in der Wissenschaft als eine Größe definiert und z.B. in eine Borg-Skala genaustens definiert.
Natürlich versucht die WIssenschaft auch "Gefühl" zu untersuchen. Aber letztendlich sind Gefühlsangaben die denkbar ungenausten Messungen. Denn was ein lockerer Lauf ist, sieht nun mal nicht jeder gefühlsmäßig als gleich an.

EIn Trainingsreiz ist nicht gleich Trainingsreiz. EIn 10k Wettkampf ist was anderes als ein 20 min Tempolauf. Beides sind Trainingsreize, aber sie wirken anders auf den Körper. Wer zu oft zu hohe Trainingsreize liefert, der braucht zu lange Erholungsphasen.

Es ist so ähnlich wie das Tempo bei einem Wettkampf.
Da könnte man auch sagen: Wenn ich schnell am Ziel sein will, muss ich schnell laufen.
Das stimmt eben nur eingeschränkt. Denn wenn ich wirklich schnell laufe, dann kann ich nicht nachhaltig schnell laufen und breche ein.

Und wenn ich hohe Trainingsreize setze, dann kann ich das nachhaltig nicht dauerhaft so weiter machen. Mit hohen Trainingsreizen muss man besonders sparsam umgehen. Sie mögen in der Endphase bei einem Terminzwang (Wettkampf) eine Rolle spielen und dann auch sinnvoll sein..

Aber ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass solange man sich steigert ohne maximale Reize zu setzen, man komplett auf diese Reize auch verzichten sollte.

Ein Anfänger braucht erst einmal nur schnell gehen. Nicht einmal Intervall "langsam Laufen+ Gehen". Das bringt ihn schon weiter. Und darum geht es.
Dieses Prinzip kann man auf entsprechend höherem Niveau auch bei fortgeschritteneren Läufern anwenden.

Das Ziel ist nicht, schnell in 8 Wochen auf maximales Leistungsniveau zu kommen.
Das Ziel ist, das maximal machbare mögliche Leistungsniveau des Restlebens zu erreichen.

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Ich bin kein Nachplapperer, der nur mit Verweisen argumentiert. Es gibt auch sowas wie Selbstdenken und kreative Eigenleistung. Wo die Schwächen des klassischen Trainings liegen, habe ich schon ausgeführt. Es wird noch mehr in dieser Art kommen. Entweder Du kannst dieser Logik folgen oder eben nicht., Dann steht es Dir auch frei, anderer Meinung zu sein. Und wenn Dir das hier in diesem Thread zu weh tut, weil es Deinem Weltbild zu sehr widerspricht, dann kannst Du ganz einfach auch eben was anderes lesen.

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JoelH hat geschrieben:Um die wiissenschaftlichen Studien, die deine Texte untermauern, zu verlinken natürlich. Die wird es doch geben, so populär wie du das Thema hier aufziehst und das auf rein theoretischer Basis, denn wie wir ja wissen, mehr als drei Kilometer schnelles gehen steht nicht auf deinem Speiseplan. Von allem anderen kannst du also ja nur vom Hörensagen berichten.
Ich bin kein Nachplapperer, der nur mit Verweisen argumentiert. Es gibt auch sowas wie Selbstdenken und kreative Eigenleistung. Wo die Schwächen des klassischen Trainings liegen, habe ich schon ausgeführt. Es wird noch mehr in dieser Art kommen. Entweder Du kannst dieser Logik folgen oder eben nicht., Dann steht es Dir auch frei, anderer Meinung zu sein. Und wenn Dir das hier in diesem Thread zu weh tut, weil es Deinem Weltbild zu sehr widerspricht, dann kannst Du ganz einfach auch eben was anderes lesen.

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DerErsteKilometer hat geschrieben:
Ein Anfänger braucht erst einmal nur schnell gehen.
Da hätten die mich früher beim Fußball nicht mitspielen lassen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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DerErsteKilometer hat geschrieben:. Es gibt auch sowas wie Selbstdenken und kreative Eigenleistung. Wo die Schwächen des klassischen Trainings liegen, habe ich schon ausgeführt.
Wenn die Trainingssteuerung nach Hf. , den anderen Methoden, vor allem dem Training nach Körpergefühl so weit überlegen ist,
dann schaue doch mal in 30 - 40 Jahre alte Ergebnislisten von Strassenläufen.
Damals wurde noch nicht nach Hf. trainiert.
Wenn du aber die Leistungsdichte der damaligen Ergebnislisten mit den Ergebnislisten der letzten 10 Jahre vergleichst, wirst du feststellen,
dass die Leistungsdichte bei Strassenläufen abgenommen hat.

Offenbar schaffen immer weniger Freizeitläufer im hohen Leistungsbereich vorzudringen.

Die Ursachen dafür mögen vielfältig sein, aber hier im Forum tauchen regelmäßig Läufer auf, die über zu geringe Trainingsleistungen trotz Hf. basierter Trainingssteuerung klagen.
Oftmals stellt sich bei ihnen eine falsche Nutzung der Hf.- Messdaten heraus.

Das fängt meistens schon mit der Ermittlung der persönlichen max. Hf. an.
Nochmals meine Frage, wie hast du deine max. Hf. ermittelt, bzw. wie sollte man seine max. Hf. Ermitteln wenn man diese noch nicht kennt?
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klnonni hat geschrieben: Nochmals meine Frage, wie hast du deine max. Hf. ermittelt......
Beim schnellen Gehen. Laufen darf er noch nicht.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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DerErsteKilometer hat geschrieben:Natürlich versucht die WIssenschaft auch "Gefühl" zu untersuchen.
DerErsteKilometer hat geschrieben:Ich bin kein Nachplapperer, der nur mit Verweisen argumentiert. Es gibt auch sowas wie Selbstdenken und kreative Eigenleistung.
Kann man diese Aussagen so interpretieren, dass du dich selbst als kreativen Freigeist siehst, der die Brücken zur profunden, Fakten basierenden Wissenschaft abgebrochen hat und sich sein eigenes Universum zusammenzimmert, so wie es sein Selbstdenken erlaubt?
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JoelH hat geschrieben:Habt ihr ohne Tormann gespielt, oder war der Posten schon weg? :D :D
Alle hatten Puls und keiner wollte ins Tor. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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klnonni hat geschrieben:Du verstehst das Laufen nach Körpergefühl nicht.
Das "Schnauf-O-Meter" ist doch bloß eine Übersetzung der Pulsbereiche, weg von der Hf.- Messung hin zu zur Beobachtung der Körperreaktionen.

Wer sich nicht anstrengen möchte und deshalb nur um Wohlfühltempo läuft, der wird dies auch bei einer Hf. gesteuerten TE tun.

Ich habe von Beginn an meine Hf. beim Training aufgezeichnet, bin aber nach Körpergefühl gelaufen.
Erst nach der TE habe ich mir meine Hf.- Verlaufskurve angeschaut.

Ergebnis war, dass meine gefühlte Anstrengung sehr gut mit den Hf.- Bereichen der gängigen Literatur übereinstimmten.
Das Laufen nach Körpergefühl muss sich also nicht von dem Laufen nach Hf. unterscheiden.
Wichtig ist nur, dass man lernt, welche Einheiten, was bewirken soll und deshalb wie gelaufen werden muß.
Wenn man das verstanden hat, dann stört es einem im pulsorientierten Training auch nicht wenn man aufgrund äußerer Einflüsse außerhalb seines vorgesehenen Hf.- Bereich ist.

Ein Hf. gesteuertes Training ist keine exakte Wissenschaft, die davon abhängig ist, dass man seine Hf - Bereiche immer genau trifft.
Das Hf. gesteuerte Training hilft einen, die Trainingsbereiche zu treffen und sein Training grafisch leichter auswerten zu können.
Das Laufen selbst wird dem Läufer aber weder durch sein Körpergefühl, seiner Hf.- Messung oder seiner Wattmessung abgenommen.
Ein Lauf, egal ob im WK oder im Training wird im Kopf entschieden.

Wer wenig Körpergefühl hat oder wenig auf ihn vertraut, für den kann eine Hf. basierte Trainingsgestaltung hilfreich sein.

Aber so wie man ein Gespür für sein Körpergefühl entwickeln muss, so muss man auch lernen die Messwerte der Hf.- Messung richtig zu interpretieren.
Dazu muss man auch lernen im Training Fehlmessungen oder andere Anomalien der Hf.- Messung zu interpretieren und gegebenenfalls sein Training ohne weitere Hf.-Messung, nur nach Körpergefühl planmäßig zu beenden.
Damit wäre man wieder beim Körpergefühl :teufel:

Davon Mal abgesehen, wie hast du für dich deine max. Hf. ermittelt?
Ich will nicht ausschließen, dass es Läufer gibt , die "gefühlsgesteuert laufen" und dabei in der Lage sind, genauso zu trainieren, wie Läufer, die nach pulsgesteuerten Regeln laufen.

Jedoch geht es nicht nur darum, den richtigen Pulsbereich zu treffen.
Wichtiger ist eben auch die Entscheidung wann ich wieviel in welchem Pulsbereich überhaupt laufen soll und wann ich vielleicht einen Pausentag einlegen soll.

Beim gefühlsgesteuerten Laufen wird man einerseits dazu verleitet, einen angenehmen schnellen Lauf, der Spaß macht als "locken Dauerlauf" zu sehen, der er nicht ist, weil der Tempolauf für viele angenehm und locker erscheint.
Zweitens wird das gefühlsgesteuerte Training oft dazu führen, dass man glaubt, ein bestimmtes Trainingspensum in der Woche oder Monat sei schon ok, eben weil man es bewältigen kann oder konnte und es Spaß gemacht hat..

Beides kann sehr leicht dazu führen, dass man überzieht.

Vielleicht nun doch ein Zitat, ohne den Link. Dieter Baumann hat gesagt: Man kann nur zu schnell laufen, aber nicht zu langsam. Das ist vielleicht etwas zu überspitzt, aber die Message ist richtig. Ohne Anstrengung kommt man nicht weiter. Aber eine zu hohe Anstrengung blockiert den Weg, das maximale Potential auch zu erreichen. Und ich bin sicher, dass die Entscheidung, gefühlsgesteuert zu trainieren, bei den meisten zwar den schnellen Spaßfaktor bringt, aber eben nicht zur langfristig bestmöglichen Leistung führt. Ausnahmen natürlich immer möglich.

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DerErsteKilometer hat geschrieben:Ich bin kein Nachplapperer, der nur mit Verweisen argumentiert. Es gibt auch sowas wie Selbstdenken und kreative Eigenleistung. Wo die Schwächen des klassischen Trainings liegen, habe ich schon ausgeführt. Es wird noch mehr in dieser Art kommen. Entweder Du kannst dieser Logik folgen oder eben nicht., Dann steht es Dir auch frei, anderer Meinung zu sein. Und wenn Dir das hier in diesem Thread zu weh tut, weil es Deinem Weltbild zu sehr widerspricht, dann kannst Du ganz einfach auch eben was anderes lesen.
Also bist du ein reiner Theoretiker. Nur gilt auch für dich, dass die Theorien in der Praxis bestehen müssen. Bisher hast du nur Behauptungen aufgestellt und Allgemeinplätze geschrieben, und da bist du nicht der erste hier. Das kennen wir zur Genüge. Davon mal abgesehen, woher hast du dein Wissen, was andere Läufer in der Mehrzahl trainieren, wie sie nach Gefühl trainieren? Hast du dir das mit Logik zusammengereimt?

Gruss Tommi

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Du verwechselst mit "Gefühl" Laufen mit auf das "Körpergefühl" hörent Laufen.

Ein Schwellenlauf ist für jemand der diesen nach Körpergefühl läuft genauso anstrengt, wie für jemanden der seinen Schwellenlauf nach der Hf. läuft.
Wenn man ein Gefühl für seinen Körper entwickelt und lernt wie sich welche Belastungen anfühlen, braucht man keine Hf. zum Laufen, sondern nur zur Dokumentation seines Trainings.

Aber nun erkläre mir doch bitte, woher kenne ich meine max. Hf.???
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JoelH hat geschrieben:Kann man diese Aussagen so interpretieren, dass du dich selbst als kreativen Freigeist siehst, der die Brücken zur profunden, Fakten basierenden Wissenschaft abgebrochen hat und sich sein eigenes Universum zusammenzimmert, so wie es sein Selbstdenken erlaubt?
Nein. Aber Fortschritt bedeutet, neue Wege zu gehen. Selbst auf die Gefahr hin, dass man falsch liegt, ist es aus meiner Sicht besser als immer nur nachzumachen, was andere vorgemacht haben.

Wenn Dir das nicht gefällt, kauf dir Bibel oder Laufbibel oder Steffny usw usw.

Wenn ich nur das tun würde, was ein andere schon getan haben oder gesagt haben, warum sollte das hier irgendjemanden interessieren?

Soll ein Forum nur eine Linkbibliothek sein?

Wie gesagt: Wenn dir Logik und Stil meiner Beiträge nicht gefällt, dann schau Dir andere Beiträge von anderen an. Aber solange Du hier bist, scheint es Dich ja auch zu interessieren. Daher : Herzlich willkommen.

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DerErsteKilometer hat geschrieben: Wenn ich nur das tun würde, was ein andere schon getan haben oder gesagt haben, warum sollte das hier irgendjemanden interessieren?
Da hast du recht. Von daher solltest du es vielleicht mit einem anderen Sport versuchen. Denn egal wie du welche Strecke in Zukunft gehen wirst, es war sicher schon ein anderer da, der es vor dir getan hat.

Aber vielleicht, ja vielleicht - überrasche uns.
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