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Laufstilumstellung auf Mittelfußlauf

Laufstilumstellung auf Mittelfußlauf

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Hallo Runner's Community,

Ich versuche seit geraumer Zeit vom Fersen- auf den Mittelfußlauf umzusteigen, habe dabei aber einige Probleme.

Hintergrund:
41 Jahre, männlich, laufe seit 10+ Jahren (nur Asphalt) - allerdings saisonal sehr unterschiedlich, in manchen Monaten mehrmals die Woche, dann auch wieder mal ein halbes Jahr gar nicht. Daher poste ich das sicherheitshalber im Anfängerforum. Auf meinen Laufstil habe ich nie wirklich geachtet und so habe ich mir den Fersenlauf mit großzügigem Abrollen angewöhnt. Umstellen möchte ich aus zwei Gründen; zum einen habe ich nach Jahren im Hallenfußball letztlich beide Kreuzbänder gerissen. Auf Anraten meines Orthopäden und um im Alter nicht Probleme mit den Knien zu bekommen möchte ich möglichst auf einen gelenkschonenden Laufstil umsteigen. Zum anderen habe ich gelesen daß dieser Laufstil etwas effizienter ist, was zwar nicht so wichtig ist da ich keine Rennen laufe, aber es ist ein 'nice-to-have'.

Nun zum Problem:
Ich versuche es mittlerweile seit fast einem Jahr, aber der Mittelfußlauf erscheint mir extrem anstrengend. Durch den Versuch die Beine nahezu am Hintern anzufersen ergibt sich eine so hohe Frequenz, daß ich in kürzester Zeit kaputt bin. Auf meiner Standard-5km Route bestätigt ein Pulsmesser, daß ich beim überwiegenden Mittelfußlauf deutlich mehr Kraft lasse als sonst. Zwar bin ich dann auch ein bißchen schneller, aber das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.

Momentan habe ich noch keine geeigneten Schuhe für diesen Laufstil - die aktuellen sind sehr stark gedämpfte die eher fürs Fersenlaufen sind - Schuhkauf im Sommer ist bereits geplant, ich erhoffe mir dadurch auch ein wenig Verbesserung, wobei ich mir schwer vorstellen kann daß das alleine alle Probleme lösen wird.


Frage:
Mir ist das Tempo egal, ich möchte erstmal einfach technisch möglichst sauber laufen. Gibt es einen Trick bei diesem Stil langsamer zu laufen? Ich schaffe das bislang nicht, die hohe Frequenz verhindert rein physikalisch daß ich zu langsam werde - evtl. übersehe ich etwas? Kann auch sehr gut sein daß ich nicht ganz richtig laufe, meine Technik orientiert sich u.a. an dem was ich in diesem YouTube Videogesehen habe: https://www.youtube.com/watch?v=HHIe-oaG9tQ
Über Tipps und Erfahrungsaustausch würde ich mich sehr freuen!

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Tom79 hat geschrieben:Umstellen möchte ich aus zwei Gründen; zum einen habe ich nach Jahren im Hallenfußball letztlich beide Kreuzbänder gerissen. Auf Anraten meines Orthopäden und um im Alter nicht Probleme mit den Knien zu bekommen möchte ich möglichst auf einen gelenkschonenden Laufstil umsteigen. Zum anderen habe ich gelesen daß dieser Laufstil etwas effizienter ist, was zwar nicht so wichtig ist da ich keine Rennen laufe, aber es ist ein 'nice-to-have'.
Lass es. Auf Krampf auf einen anderen Laufstil zu wechseln ist weder effizient noch gelenkschonend. Dein Körper hat den für Dich am besten funktionierernden Laufstil gefunden und es klappt.
So ein Wechsel ist nur notwendig wenn es ganz konkrete Probleme gibt, die man damit wegbekommt.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Hat dein Arzt wirklich mit der Begründung, dir empfohlen dein Laufstil um zu stellen?
Wurde den von deinem Arzt vor der Empfehlung eine Laufanalyse gemacht?

Mich wundert die Aussage deines Arztes ein wenig, da der Körper ein eigenes Dämpfungssystem hat,
welches es gilt zu optimieren und gegebenenfalls muskuläre Dysbalancen abzubauen.
Bei einem neuen Laufstil muss der Körper sich auch ersteinmal umstellen und das kann wiederum zu
Belastungsbeschwerden führen.

Da die alten Verletzungen vermutlich nicht vom Laufsport stammen, wäre ich mit einer Umstellung vorsichtig.

Wenn natürlich durch den bisherigen Laufstil Probleme auftreten oder ein Facharzt nach einer Laufanalyse
meint, dass Probleme aufgrund des bisherigen Laufstil zu erwarten sind, dann wäre vielleicht zu überlegen
mit Hilfe eines Trainers eines örtlichen Leichtathletik Vereines, sich ein neuen, sauberen Laufstil an zu trainieren.
Bild

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Zudem: Wir haben hier die Erfahrung gemacht, dass viele Orthopäden den Laufsport nur vom Hörensagen kennen. Bei konkreten Problemen gibt es oft ungeignete Einlagen und den Tipp Dämpfung, Dämpfung, Dämpfung. Beides führt im Endeffekt oft zu mehr Problemen als vorher.
Daher bei derartigen Tipps von Orthopäden immer eine gewisse Skepsis beibehalten...
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klnonni hat geschrieben: mit Hilfe eines Trainers eines örtlichen Leichtathletik Vereines, sich ein neuen, sauberen Laufstil an zu trainieren.
Lass uns bitte in Ruhe. :P

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Es gibt keine konkreten Schuhe, die nur für einen Laufstil geeignet sind. Warum ferst du so extrem an? Das hat überhaupt nichts mit dem Fußsufsatz zu tun. Kann man machen, sollte man tun, wenn man richtig schnell laufen will, in Verbindung mit einem ordentlichen Kniehub.

Hast du dich eigentlich mal von der Seite gefilmt? Ohne deine Bemühungen und mit. Das Gefühl beim Laufen kann sehr falsch sein.

Davon mal abgesehen, ein Fußaufsatz weiter hinten, und damit weniger deutlich mit der Ferse, ist eigentlich ganz einfach. Man muss nur darauf achten, dass der Fuß so nahe wie möglich unter dem Körperschwerpunkt den Boden berührt und idealerweise dabei schon in der Rückwärtsbewegung ist. Das geht sogar bei nahezu jedem Tempo.

Gruss Tommi

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Kann es sein, dass du versuchst, auf den Zehenspitzen zu laufen?
Ich hatte mal einen Kollegen, der auch auf "Mittelfußlauf" umstellen wollte, da das ja gesünder sei.
Der klagte dann über extremen Muskelkater.
Als ich mir das dann mal angeguckt habe, war das eher Zehenspitzenlauf, als Mittelfußlauf.

Je schneller man läuft, umso mehr verlagert sich das Aufkommen nach vorne am Fuß, sprinten tut man ja wirklich fast auf den Zehenspitzen.
Insofern ist es schon prinzipiell richtig, dass man etwas schneller läuft, wenn man vom Fersenlauf auf Mittelfußlauf umstellt.
Aber Mittelfußlauf heißt nicht, dass die Ferse nicht mehr aufkommen darf. Und die Füße müssen auch nicht bis zum Po.
Meist reicht es schon, etwas mehr nach vorne geneigt zu laufen.

Diese modernen "fetten" Schuhe mit den Platten drin drücken einen auch schon fast von selbst in den Mittelfußlauf.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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blende8 hat geschrieben: Je schneller man läuft, umso mehr verlagert sich das Aufkommen nach vorne am Fuß, sprinten tut man ja wirklich fast auf den Zehenspitzen.
Stimmt überhaupt nicht. Leider eine Geschichte aus der griechischen Mythologie.

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Ich habe 2 Artikel zu meiner Umstellung auf den Mittelfußstil geschrieben:
Meine Umstellung auf den Mittelfußlauf - Laufworkshop

Meine Umstellung auf den Mittelfußlauf - Laufanalyse
Zu deiner Frage nach passenden Laufschuhen für den Mittelfußlaufstil kann ich dir leider auch nicht viel sagen. Da bin ich selbst noch auf der Suche. Es sollten aber Schuhe mit niedriger Sprengung sein (4-5 Millimeter).
Wings for Life World Run in München 2023

Fisch schwimmt, Vogel fliegt, der Mensch läuft.

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Nein, Variabilität ergibt sich nicht automatisch. Dann würde der TE ja nicht fragen. Bergauf ist ein Sonderfall. Flach kann ich durch Pfützen trampeln oder elfengleich darüber hinwegschweben..... :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Stebbins hat geschrieben:Ich habe 2 Artikel zu meiner Umstellung auf den Mittelfußstil geschrieben:
Meine Umstellung auf den Mittelfußlauf - Laufworkshop

Meine Umstellung auf den Mittelfußlauf - Laufanalyse
Zu deiner Frage nach passenden Laufschuhen für den Mittelfußlaufstil kann ich dir leider auch nicht viel sagen. Da bin ich selbst noch auf der Suche. Es sollten aber Schuhe mit niedriger Sprengung sein (4-5 Millimeter).
Habe leider nicht gelesen. Gibt es Gründe, warum Du die Technik geändert hast?

Ich kann auch Mittelfuß in Schuhen mit 20mm Sprengung.

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Rolli hat geschrieben:Habe leider nicht gelesen. Gibt es Gründe, warum Du die Technik geändert hast?
Die Gründe stehen im ersten Artikel, z. B. eine geringere Gelenkbelastung.
Ich kann auch Mittelfuß in Schuhen mit 20mm Sprengung.
Natürlich, möglich ist alles. Es gibt auch Läufer, die in einer kompletten Feuerwehrmontur laufen. Das heißt aber nicht, dass das für alle Läufer sinnvoll ist :zwinker5:
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Fisch schwimmt, Vogel fliegt, der Mensch läuft.

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Stebbins hat geschrieben: Natürlich, möglich ist alles. Es gibt auch Läufer, die in einer kompletten Feuerwehrmontur laufen. Das heißt aber nicht, dass das für alle Läufer sinnvoll ist :zwinker5:
Nicht so sarkastisch. Es geht nicht um "möglich", sondern um die Frage, ob die Sprengung so niedrig sein muss. Also, muss nicht.

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Mir wurden bei der Laufanalyse Schuhe mit einer niedrigen Sprengung empfohlen. Gleichzeitig habe ich bemerkt, dass ich Probleme mit dem Brooks Adrenaline GTS 19 hatte, der eine Sprengung von 12 Millimeter hat.

Aber ich habe ja auch geschrieben, dass ich für mich noch keine endgültige Lösung gefunden habe. Wieso bist du der Meinung, dass eine hohe Sprengung beim Mittelfußlauf sinnvoll ist?
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Stebbins hat geschrieben: Aber ich habe ja auch geschrieben, dass ich für mich noch keine endgültige Lösung gefunden habe. Wieso bist du der Meinung, dass eine hohe Sprengung beim Mittelfußlauf sinnvoll ist?
Das habe ich nicht geschrieben. Ich meinte nur, dass die Sprengung egal ist. OK... in meisten Fällen egal.

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Es gibt im Netz viele Fundstellen, die beim Mittelfußlaufen eine niedrige Sprengung empfehlen:

https://laufcampus.com/blogs/laufblog/u ... fusslaufen
Tragen von Laufschuhen mit flacher Sohle und niedriger Sprengung
https://schork.sports-diagnostic.de/mittelfusslauf/
Der Mittelfussläufer kann eigentlich jeden Schuh laufen. Was er nicht unbedingt braucht, ist eine hohe Sprengung und eine starke Dämpfung im Rückfuss.
https://www.lumedis.de/ba/lba/mittelfusslaeufer.html
Für einen Mittelfußläufer eignen sich vor allem flache Schuhe. Diese haben eine geringere Dämpfung und Sprengung
https://www.academyofsports.de/de/lexik ... lfusslauf/
Mittelfußläufer favorisieren in der Regel Laufschuhe mit einer geringen Sprengung
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Rolli hat geschrieben:Firma Nike hat alle die Behauptungen eindrucksvoll widerlegt... und wie... mit mehreren Weltrekorden.
Geht es stebbins jetzt um die orthopädische Fragestellung oder um erzielbare Zeiten?

Über die Problematik für den Bewegungsapparat von Carbonschuhen (das meinst Du, oder?) findet man einiges im Netz.

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Brian hat geschrieben:Geht es stebbins jetzt um die orthopädische Fragestellung oder um erzielbare Zeiten?

Über die Problematik für den Bewegungsapparat von Carbonschuhen (das meinst Du, oder?) findet man einiges im Netz.
Es geht um die Frage, ob flache Schuhe beim Mittefußlauf notwendig sind. Wenn jemand (Einzelfälle) mit Carbonschuhen Probleme hat, ändert das an der Aussage nichts. Man kann auch mit flachen Schuhen orthopädische Probleme haben. Barfuß auch.

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Stebbins hat geschrieben:Dann zitiere bitte mal 3 Fundstellen, in denen - wie von dir behauptet - steht, dass beim Mittelfußlauf die Sprengung egal ist.
Muss ich das? Deine Quellen sind etwas älter und sie wurden durch eine Firma widerlegt. Durch Fa. Nike. Später haben andere Firmen nachgezogen... nachziehen müssen. Seit 4 Jahren spricht eigentlich keiner davon, dass man Mittelfuß-Technik nur mit flachen Schuhen laufen sollte.

PS. Ich kann Dir ein Foto von einem Marathon schicken. Das sind 1000e Quellen, die meine Aussagen unterstützen. Nimm bitte das nicht persönlich, aber Deine Links sind einfache Aussagen von privaten Personen und keine Studien, oder so.

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Stebbins hat geschrieben:Okay, dann halten wir fest, dass ich mehrere Links für meine Behauptung geliefert habe und du keinen für deine Behauptung.

@Rolli Ich halte viel von deinen Ansichten und denke auch, dass du kompetent bist. Aber in diesem Fall liegst du einfach falsch.
Leider muss ich gerade laufen gehen und kann Dir Deine so begehrte Links nicht zuschicken. Laufen mit Mittelfußtechnik und in Schuhen mit 20mm Sprengung (das ist Link Nr. 1)

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Danke für die zahlreichen Rückmeldungen!

Zur Empfehlung des Orthopäden: er hat mir nicht explizit eine Laufstilumstellung empfohlen sondern generell eher Sport der für die Gelenke schonend ist (z.B. Fahrrad fahren). Da ich aber am Laufen mehr Spaß habe dachte ich, ich mache weiter und versuche nur etwas bewußter/'schonender' zu laufen. Gut möglich daß das ein Irrweg ist - Probleme mit dem bisherigen Laufstil hatte ich bislang jedenfalls nie.

Es macht für mich allerdings Sinn so wie das Fersenlaufen beschrieben wird, daß man mit den Knien bremst und das klingt für mich als Laien zumindest nicht gesund. Ich laufe normal aber auch nicht extreme Ferse, tendenziell einfach eher Ferse als Mittelfuss - und auch mit relativ geringer Flugzeit.

Nun gut, aufgrund des Feedbacks hier werde ich die Umstellung nochmal überdenken. Es liest sich ja der Tenor heraus daß man - sofern keine Probleme vorliegen - bei seinem natürlich angeeigneten Stil bleiben solle. Hier bin ich mir allerdings auch nicht ganz sicher ob ich durch falschen Schuhkauf evtl. etwas 'falsch angelernt' habe.
Idealerweise kann ich eine Laufanalyse einplanen und dann auch gleich geeignete Schuhe holen, meine derzeitigen müssen ohnehin in Rente.

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ruca hat geschrieben:Das klingt so als hättest Du nur ein paar Laufschuhe. Gerade wenn Du schonend laufen willst - großer Fehler. Die Füße brauchen Abwechslung.
Was empfiehlt sich hier? Gleicher Stil der Schuhe oder ganz anders? Also z.B. einmal mit niedriger, einmal mit hoher Sprengung usw.?

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Pauschal kann man das nicht beantworten.
So unterschiedlich wie möglich aber sie sollten trotzdem zu Dir passen und Du solltest dich drin wohlfühlen.

Absolutes Miniumum ist unterschiedliches Modell (nicht nur unterschiedlilche Generation). Besser ist unterschiedlicher Hersteller. Noch besser unterschiedliche Art und unterschiedlicher Hersteller. Wenn Du Dich dann aber nicht mehr wohlfühlst, ist es zuviel.
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Stebbins hat geschrieben:Ich habe Zeit, du kannst deine Links gerne nachliefern. Du kannst auch gerne aus Studien zitieren, wenn du das möchtest. Fotos von Laufveranstaltungen kann ich als Beleg aber leider nicht anerkennen :wink:
Warum nicht? Ist das nicht der praktische Beweis? :gruebel:

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Stebbins hat geschrieben:Mir wurden bei der Laufanalyse Schuhe mit einer niedrigen Sprengung empfohlen.
Im Prinzip bin ich bei Dir. Kritisiert wurden Deine Äußerungen in ihrer Absolutheit. Es kam wohl so rüber (nicht bei mir): Mittelfußlauf funktioniert in Schuhen mit geringer Sprengung. Das stimmt so natürlich nicht. Das heißt aber nicht, dass Deine Aussage komplett falsch ist.

Maximalschuhe mit oder ohne Carbon mit dicken Sohlen versteifen die Zehengrundgelenke beim Laufen, die Beweglichkeit des Fußes ist eingeschränkt, die Belastung auf die Gelenke und Sehnen (besonders im Bereich der Knie- und Fußgelenke und der Achillessehne) ist erhöht. Zu dem Thema haben sich unterschiedliche Autoren geäußert.

Demzufolge werden Carbonschuhe ausschließlich für gut trainierte Läufer ab einem bestimmten Leistungsbereich (Trainingstempo >4min/km) empfohlen. Die Carbonracer sollten ausschließlich im Rennen getragen werden.

Man bedenke auch, dass hohe Sprengungen bei Laufschuhen dazu führen können, dass sich der Aufsatzpunkt nach hinten verlagert. Übersetzt heißt das: aus einem Mittelfußläufer wird ein Fersenläufer. Literatur dazu gibt es irgendwo, ist mir jetzt aber zu mühsam, danach zu suchen.

Ich selbst bevorzuge dünne Schuhe mit vergleichsweise flexibler Sohle mit einer Sprengung von 4 bis 8mm. Carbonschuhe trage ich ausschließlich im Wettkampf.

Passend zum Thema:

https://www.laufschuhkauf.de/2021/01/dr ... es-laufen/

Das hier wird immer vernachlässigt:
Zitat Dr. Matthias Marquardt: "Ohne Kraft aus dem Rumpf und eine stabile Beinachse bist Du zu anfällig. Zweimal pro Woche musst du ans Eisen!"

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Brian hat geschrieben:Kritisiert wurden Deine Äußerungen in ihrer Absolutheit.
Genau... und dann machst Du das gleiche:
Demzufolge werden Carbonschuhe ausschließlich für gut trainierte Läufer ab einem bestimmten Leistungsbereich (Trainingstempo >4min/km) empfohlen. Die Carbonracer sollten ausschließlich im Rennen getragen werden.
Was sehr viele Läufer widerlegen und täglich, seit Jahren, ohne Probleme mit Carbon trainieren. Zusätzlich ist dabei der Vorteil, dass die Füße im Training auf die Form der Sohle gewöhnt werden und sich, durch das von Dir vorgeschlagene, "nur im Wettkampf" nicht zerstören.
Das hier wird immer vernachlässigt:
Zitat Dr. Matthias Marquardt: "Ohne Kraft aus dem Rumpf und eine stabile Beinachse bist Du zu anfällig. Zweimal pro Woche musst du ans Eisen!"
Und mein Freund der Dr... für innere Medizin... schaute sich das bestimmt von den Kenianern ab, die Kraftraum nie im Leben gesehen haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass bei Schwächen oder prophylaktisch, auch Krafttraining nicht ins Programm aufgenommen werden sollte.

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Rolli hat geschrieben:Genau... und dann machst Du das gleiche:
Nicht ich, sondern ich berufe mich auf Literaturquellen. Weil Du Dich offensichtlich am Wörtchen "ausschließlich" störst, habe ich die Formulierung rausgenommen.
Was sehr viele Läufer widerlegen und täglich, seit Jahren, ohne Probleme mit Carbon trainieren.
Genau das, also das Tragen der Carbonracer im täglichen Training seit Jahren :confused: (dafür sind sie auch nicht konstruiert und zu teuer, finde ich) wird von einigen Autoren, darunter auch Matthias Marquardt kritisch gesehen. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Es wird im Kanon der Literatur nicht generell davon abgeraten, Carbonschuhe zu tragen, es wird aber von Autoren empfohlen, sie ausschließlich im Wettkampf zu tragen. Wir beide sind für diese Art Schuhe sicherlich geeignet. Ich für meinen Teil trage die Carbonschuhe aufgrund meiner Verletzungsanfälligkeit an Achillessehne und Plantarsehne selten.

Was auch empfohlen wird: die Schuhtypen zu wechseln.
Und mein Freund der Dr... für innere Medizin... schaute sich das bestimmt von den Kenianern ab, die Kraftraum nie im Leben gesehen haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass bei Schwächen oder prophylaktisch, auch Krafttraining nicht ins Programm aufgenommen werden sollte.
Die Aussage ist mißverständlich, was möchtest Du damit zum Ausdruck bringen? Dass Athletiktraining nicht unbedingt erforderlich ist? Wir sind keine Kenianer, viele verbringen ihren Arbeitsalltag im Büro und haben aufgrund mangelnder Bewegung muskuläre Dysbalancen mit verkürzter Muskulatur.

Möchtest Du einem typischen Bürohengst, der mit dem Laufen anfangen möchte, allen Ernstes empfehlen, er müsse nichts für seine Rumpfstabilität tuen? Das glaube ich nicht. Du selber tust es schließlich auch, sogar Maximalkraft hast Du schon trainiert. Ich selbst habe die meiste Zeit unter guten Trainern trainiert, die auch Athleten unterhalb der 30min-Grenze für 10km trainieren. Athletiktraining wie dieses hier gehörte immer zum Standart.

https://www.yumpu.com/de/document/view/ ... wienbreier

Ich gehe jetzt zum Laufen auf den Sportplatz, und das ohne Carbon!

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Brian hat geschrieben: Die Aussage ist mißverständlich, was möchtest Du damit zum Ausdruck bringen?
Einfach mag ich ihn nicht, weil ich ihn und seine Ausflüge aufs Sponsoringmatte von Früher kenne. Es wird auch duch Dr.-Betonung nicht besser.

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Rolli hat geschrieben:Einfach mag ich ihn nicht, weil ich ihn und seine Ausflüge aufs Sponsoringmatte von Früher kenne. Es wird auch duch Dr.-Betonung nicht besser.
Verstehe, deswegen hat er aber nicht automatisch Unrecht. Und seine Trainingspläne sind - naja - Geschmackssache.

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Tom79 hat geschrieben: Nun gut, aufgrund des Feedbacks hier werde ich die Umstellung nochmal überdenken.
Ja, die anderen sind in der Mehrheit :) Aber soweit ich das überblicke bin ich der einzige hier, der eine Laufstilumstellung durchgeführt hat. Im Gegensatz zu den anderen habe ich also praktische Erfahrung mit dem Thema. Wenn du Tipps zur Umstellung brauchst, kannst du mich fragen. Ich helfe dir gerne weiter :)
Wings for Life World Run in München 2023

Fisch schwimmt, Vogel fliegt, der Mensch läuft.

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Tom79 hat geschrieben: Es macht für mich allerdings Sinn so wie das Fersenlaufen beschrieben wird, daß man mit den Knien bremst und das klingt für mich als Laien zumindest nicht gesund.
Spring 3 x von einer Treppenstufe runter. Lande jeweils einemal auf der Ferse, mit dem Mittelfuß und dem Vorfuß. Was war angenehmer bei der Landung? Und bei welcher ließ sich das Körpergewicht am Besten abfedern? :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Stebbins hat geschrieben:Ja, die anderen sind in der Mehrheit :) Aber soweit ich das überblicke bin ich der einzige hier, der eine Laufstilumstellung durchgeführt hat. Im Gegensatz zu den anderen habe ich also praktische Erfahrung mit dem Thema. Wenn du Tipps zur Umstellung brauchst, kannst du mich fragen. Ich helfe dir gerne weiter :)
:zwinker2:
Ha... Lauftechnik-Umstellung ist mein tägliches Brot.

:zwinker4:

Übrigens... Kennst Du den Unterschied zwischen Stil und Technik?

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Rolli hat geschrieben:Nee... Bestimmt brauchst Du mehrere Links.
Na ick wees nich. Wahrscheinlich besser mehrere links und rechts :hihi: :hihi: :hihi: .

'n bisken Pfeffer tut immer jut!

Zum eigentlichen Inhalt dieses Themas kann ich nichts beitragen. Mir fehlen meherer hundert km Erfahrung in Euren Laufschuhen! Siehe die letzten Zeilen aus Bob Dylans "Positively 4th Street".

Knippi

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Stebbins hat geschrieben:Ja, die anderen sind in der Mehrheit :) Aber soweit ich das überblicke bin ich der einzige hier, der eine Laufstilumstellung durchgeführt hat. Im Gegensatz zu den anderen habe ich also praktische Erfahrung mit dem Thema. Wenn du Tipps zur Umstellung brauchst, kannst du mich fragen. Ich helfe dir gerne weiter :)
Darf ich lachen oder breit grinsen? :D

Du bekommst Deinen Laufstiehl schon!

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hardlooper hat geschrieben:Wäre das ein Paar, oder ein ganzer Satz?

Knippi
In Rente geht nur ein einziges Paar. Neu dazukommen sollen dann 2 Paare, unterschiedliche Modelle. Vermutlich wären 3 noch besser, aber fürs erste sollten 2 Paare reichen - meine Laufleistung aufs Jahr ist nicht so hoch.

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Stebbins hat geschrieben:Ja, die anderen sind in der Mehrheit :) Aber soweit ich das überblicke bin ich der einzige hier, der eine Laufstilumstellung durchgeführt hat.
Nein, wie schon gesagt, ich ändere oft meinen Laufstil und passe ihn den Erfordernissen oder nach Lust und Laune an.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Stebbins hat geschrieben:Ja, die anderen sind in der Mehrheit :) Aber soweit ich das überblicke bin ich der einzige hier, der eine Laufstilumstellung durchgeführt hat. Im Gegensatz zu den anderen habe ich also praktische Erfahrung mit dem Thema. Wenn du Tipps zur Umstellung brauchst, kannst du mich fragen. Ich helfe dir gerne weiter :)
Danke dir! Ich halte mir auf jeden Fall alle Optionen offen. Habe schon einiges gelernt in dem Thread. Zunächst versuche ich mal eine Laufanalyse zu organisieren, abwarten was die durchführenden Experten (hoffentlich) sagen und mir v.a. mal selbst ein Bild von meinem Laufstil auf Video machen - das vermittelt einem bestimmt noch mal ganz neue Einsichten. Ggf. melde ich mich dann nochmal direkt bei dir :)
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