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Laufen im Alter

Laufen im Alter

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Ich wollte mal die älteren Semester unter euch fragen.
Ich bin jetzt 53. Laufe seit 20 Jahren.
Meinen ersten 10er nach einem dreiviertel Jahr Training bin ich in 50 min. gelaufen. Den nächsten 3-4 Monate später in 45.
Dann ging es langsamer, wobei ich kein Läufertyp bin, mit 80 Kg bei 1,78.
Bestzeit war 41 min. Sonst immer unter 43. Für 10 Jahre. (Andere Bestzeiten, 5km: 19:58, HM: 1:32:30, M: 3:26:30)
Jetzt habe ich nach 5 Jahren ohne Wettkampf und weniger laufen (vorher um 50 km die Woche, in meiner Nichtwettkampfzeit vielleicht 20 oder weniger) seit Ende letzten Jahres wieder 30-50 km pro Woche mit langen (21 km) und intensiven Einheiten trainiert.

Ich dachte, die 45 min sollten doch auf jeden Fall wieder drin sein.
Aber mein erster war in 48. OK, nicht ganz einfach. Der letzte war dann superflach und exakt vermessen.
Ich wollte auf jeden Fall an die 46 ran. Bin auch entsprechend losgelaufen im 4:30er Schnitt.
Hab dann aber doch sehr nachlassen müssen, bin dann bei 47:17 gelandet. War ich doch weng enttäuscht.

Wie ist das bei euch? Läßt man mit 50 schon so stark nach? Klar, ist individuell. Wenn jemand da seine Erfahrungen teilen möchte?
Vielleicht mache ich auch was falsch beim Training?

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Super Artikel, vielen Dank.
Also, Testosteron reinpfeifen, dann geht's wieder ab :geil:
Nein, Spaß, dann finde ich mich mal damit ab.
Aber unter 50 will ich noch n paar Jährchen bleiben... Also Minuten auf 10

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Mein Bruder, Jg 44, gelegentlicher Trainierer, ist am So bei einem Volkslauf unter 60 M immerhin mit 54:xx noch auf Platz 31 gelaufen. Da ist das Ziel dann wohl mit 80 gesund und unter einer Minute zu bleiben.

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Miclag hat geschrieben: Vielleicht mache ich auch was falsch beim Training?
Schreib doch erstmal mal was über dein Training.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, war deine Bestzeit vor Jahren 41 Minuten auf einen 10 er
und nun nach einem Jahr systematischen, regelmäßigen Training schaffst du den 10er in 47 min.?

Wenn dem so ist, dann bist du auf dem gleichen Leistungsstand wie vor 20 Jahren.
https://www.greif.de/laufzeiten-im-alter-berechnen.html
Bild

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Miclag hat geschrieben:Wenn jemand da seine Erfahrungen teilen möchte?
Ich bin da raus - Du bist zu jung für mich. Das Einzige, was ich Dir anbieten kann, ist mal mit mir zusammen zu laufen - dann bis Du mit einem Schlag 26 Jahre jünger :D :wink: .

Knippi (heuer das zweite mal sondergeehrt als ältester Teilnehmer bei einem Wettkampf)

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Miclag hat geschrieben:Klar, ist individuell. Wenn jemand da seine Erfahrungen teilen möchte?
https://forum.runnersworld.de/forum/thr ... Bauchspeck

und mittlerweile habe ich es tatsächlich geschafft unter 40 Min. zu bleiben bei 10k. Klar, bin noch 4 Jahre jünger, aber das A&O ist einfach Training und Spass dabei.

https://forum.runnersworld.de/forum/thr ... eakrunning

Mach dir nicht zu viel Druck. Die Erwartungshaltung, also der Kopf, ist es oft der dem Körper im Weg steht. Von daher, blende das Gestern aus und versuche im Heute zu leben.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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klnonni hat geschrieben:Schreib doch erstmal mal was über dein Training.
Stimmt, nach dem Greifrechner kommt es ungefähr hin mit der altersbereinigten Leistung.
Wobei ich damals mehr traininert habe. Meine Bestzeiten bin ich alle in dem Jahr meines zweiten Marathons (2010) gelaufen, teilweise in der direkten Vorbereitung. Da waren es für ein paar Monate zwischen 60 und 80 Wochenkilometer, einmal sogar 105 (Aber das, weil ich einen lange Lauf verschieben musste und dann zwei >30er in einer Woche hatte).

Ich habe jetzt ein paar Monate mit der TWAIV App trainiert. Ganz lustig und motivierend.
Allerdings waren da die längsten Einheiten 16 km. Vorher bin ich auch schon mal 19 - 21 km gelaufen.

Aber ganz ehrlich, das meiste Potential sitzt auf den Hüften, befürchte ich. Ich könnte locker 5-7 Kg weniger haben und wäre immer noch nicht dürr.
Gibt's da auch einen Rechner? Ich schau mal bei Greif, der scheint ja einiges an Rechnern zu haben. Auch einen Höhenmeter-Umrechner habe ich da schon mal gesehen.

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Miclag hat geschrieben:Ich könnte locker 5-7 Kg weniger haben und wäre immer noch nicht dürr.
Gibt's da auch einen Rechner? Ich schau mal bei Greif, der scheint ja einiges an Rechnern zu haben.
Greif hat selbstverständlich auch einen Gewichtsrechner - tolle Sache, wenn man sich beruhigen will, ohne am Gewicht tatsächlich was zu ändern. Wenn man aber real besser werden will, muss man seine Schwachpunkte auch real anpacken und dann wird man ja sehen, was tatsächlich geht. So weit, so Binse.

Ansonsten: Train smarter, not harder. Oder um Joel zu zitieren: Vergiss den Spaß nicht.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Miclag hat geschrieben:I mit 80 Kg bei 1,78.
Moin,
ich hatte mal irgendwo gelesen das beim Ausdauersport ab ca.45 (individuell) die Leistung nachlässt, aber da muss wohl jeder durch.

Deine zitierten Werte sind doch optimal, immer schön weitertrainieren und sich vernünftig ernähren, dann wird das schon,
und wenn man schnell sein möchte muss man auch mal schnell trainieren.

Das ab 50 der Metabolismus sich verändert sollte bekannt sein und kann man mit Training und Ernährung halbwegs gegensteuern ohne den Spaß zu verlieren.

Ich bin 59 Jahre alt, 1,92 m und wiege immer so um die 107/108 Kg, ich habe trotzdem ein Vo2Max von 50 (mit Garmin Gedöns gemessen,keine Leistungsdiagnose), sicherlich hätte ich gerne 8-10 Kg weniger die gibt mein Körper aber nicht mehr her.

Allerdings verkneife ich mir seit Jahren solche Albernheiten wie Wettkämpfe und bin nur noch "for Fun" unterwegs :first:

Schönen Abend
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
Bild

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Der Hiddestorfer hat geschrieben: Allerdings verkneife ich mir seit Jahren solche Albernheiten wie Wettkämpfe und bin nur noch "for Fun" unterwegs :first:
Verwechsle die "Albernheit" mit (unbegründeter) Angst vor der Blamage nicht.

Übrigens, me -> VO2max 64 mit 55 Jahren :zwinker4:

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Ich bin mit 37 auch kein Jüngling mehr, aber auch da merkt man, dass man keine 20 mehr ist. Ohne Wettkämpfe würde ich vermutlich keinen Sport machen oder nicht in der Intensität. Dabei bin ich bei nem 5km Firmenlauf fast genauso aufgeregt, wie bei nem Ironman 70.3 😁

Bei Wettkämpfen empfinde ich es als guten Motivator an vermeintlich fit aussehenden Läufern vorbei zu zuehen mit meinen 8 bis 10 Kilo Übergewicht.

Wenn ich älter bin, motiviert es mich bestimmt, wenn ich an jüngeren Läufern vorbeiziehe (mit meiner Plautze). 😁

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Der Hiddestorfer hat geschrieben: Allerdings verkneife ich mir seit Jahren solche Albernheiten wie Wettkämpfe und bin nur noch "for Fun" unterwegs :first:
Also ich mache Wettkämpfe genau wegen dem Fun. Dem Fun mit Gleichgesinnten über das gemeinsame Hobby zu sinnieren, Anekdoten auszutauschen usw.

Ich vermute du misst dich immer mit den anderen und hast deshalb deine "aktive Karriere" beendet. Ich fang dagegen erst gar nicht an mich mit anderen zu messen. Der einzige, für mich relevante, Maßstab bin ich selbst. Die anderen sind mir, was die Leistungen angeht, egal. Manche sind schneller, andere langsamer, who cares? Für mich zählt nur mit mir zufrieden oder eben nicht zufrieden. Das muss ich mit mir selbst aushandeln. Und da bin ich durchaus kritisch. Aber andere Leute und was sie über mich und meine Leistung denken ist mir total schnuppe. Dafür bin ich zu alt.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Ich glaube die Gründe, was jemandem Spass macht, können ganz vielfältig sein. Für mich ist der Hauptmotivator schlecht hin die Verbesserung meiner eigenen (Wettkampf)leistung.

Ich brauche quasi den "Druck" eines Wettkampfs in absehbarer Zeit. Wenn ich dann noch geeignete Trainingstools zur Beurteilung meiner derzeitigen Verfassung habe, ist das dann zusätzlich motivierend. Aber mit zunehmendem Alter können sich die Ziele auch verschieben.

Dann geht es am Ende vll nur noch darum, dass man die eigene Leistung hält.

Wichtig ist, dass man das für sich definiert.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Greif hat selbstverständlich auch einen Gewichtsrechner - tolle Sache, wenn man sich beruhigen will, ohne am Gewicht tatsächlich was zu ändern.
Ja, die Gefahr besteht "Siehste, mit 10 kg weniger wäre ich drei Minuten schneller..."
Alle diese hätte, wenns und abers, da bin ich tatsächlich anfällig für.
Ich habe mal ausgerechnet, bei optimaler Strecke und optimalem Gewicht und im optimalen Alter wäre ich ... so schnell gewesen :peinlich:

Andereseits, ich bewege mich immer noch im ersten Drittel des Starterfeldes und in der AK schnuppere ich schon manchmal am Podium.
Is ja auch schon was...

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Ich arbeite auch mit Höhenmeterrechner bei Ergebnissen. Und schaue auch mal (als Motivation zum abnehmen), was der Gewichtsrechner ausspuckt, aber letztlich zählt die gelaufene Zeit und (wenn einem das wichtig ist) noch die Platzierung. Zur Einordnung finde ich das aber ganz hilfreich. 😊

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faceyourtarget hat geschrieben:Ich glaube die Gründe, was jemandem Spass macht, können ganz vielfältig sein. Für mich ist der Hauptmotivator schlecht hin die Verbesserung meiner eigenen (Wettkampf)leistung.

Ich brauche quasi den "Druck" eines Wettkampfs in absehbarer Zeit. Wenn ich dann noch geeignete Trainingstools zur Beurteilung meiner derzeitigen Verfassung habe, ist das dann zusätzlich motivierend. Aber mit zunehmendem Alter können sich die Ziele auch verschieben.

Dann geht es am Ende vll nur noch darum, dass man die eigene Leistung hält.

Wichtig ist, dass man das für sich definiert.
... und bestimmt nicht als "albern" bezeichnen, was für andere wichtig ist.

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In dem Artikel ist ja auch interessant "[font=&quot][/font][font=&quot]dass diejenigen Personen die niedrigste Sterblichkeit aufwiesen, die einen Blutdruck von kleiner als 138/83 mm Hg und eine Herzschlagfrequenz (Hf) von kleiner als 60 Schläge in der Minute hatten." und weiter unten "Wenn vor 20 Jahren die Ruhewerte der Hf unter 40[/font][font=&quot] Schlägen/min noch die Ausnahme waren, so sind diese heute fast die Regel im Leistungssport und zum Teil auch im Bereich des Fitnesssports"
Also geringen Hf Ruhe, langes Leben? Dann müsste ich 120 werden...
Mein Hf lag schon immer, auch vor dem Ausdauersport, bei 40. Jetzt mit (bisschen) Ausdauersport habe auch schon mal 34.
Das ist sicher Anlagebedingt und nicht (nur) auf den Sport zurückzuführen.
Andererseits, vielleicht war dadurch auch der Trainingseffekt nicht so stark, einfach weil nicht mehr viel Luft war...
Wieder diese wenns und abers... daran muss ich echt arbeiten[/font]
:tocktock:

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In dem Artikel ist ja auch interessant "dass diejenigen Personen die niedrigste Sterblichkeit aufwiesen, die einen Blutdruck von kleiner als 138/83 mm Hg und eine Herzschlagfrequenz (Hf) von kleiner als 60 Schläge in der Minute hatten." und weiter unten "Wenn vor 20 Jahren die Ruhewerte der Hf unter 40 Schlägen/min noch die Ausnahme waren, so sind diese heute fast die Regel im Leistungssport und zum Teil auch im Bereich des Fitnesssports"
Also geringen Hf Ruhe, langes Leben? Dann müsste ich 120 werden...
Mein Hf lag schon immer, auch vor dem Ausdauersport, bei 40. Jetzt mit (bisschen) Ausdauersport habe auch schon mal 34. Das ist sicher Anlagebedingt und nicht (nur) auf den Sport zurückzuführen. Andererseits, vielleicht war dadurch auch der Trainingseffekt nicht so stark, einfach weil nicht mehr viel Luft war...
Wieder diese wenns und abers... daran muss ich echt arbeiten :tocktock:

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Mach dir klar, was du willst und was dein Antrieb ist. Dass ein "normales" Pensum an sportlicher Aktivität gut für einen ist (physisch wie mental), ist ja nun kein Geheimnis. Man kann aber auch top fit mit nem Ruhepuls von 35 vom LKW überrollt werden. Steiger dich da nicht so rein. 😊

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faceyourtarget hat geschrieben:Man kann aber auch top fit mit nem Ruhepuls von 35 vom LKW überrollt werden.

Hm, wenn man wegen zu niedrigem Blutdruck dann genau umkippt, bevor der LK einen trifft..... :D

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Rolli hat geschrieben:... und bestimmt nicht als "albern" bezeichnen, was für andere wichtig ist.
Das kan man wie Du auslegen

oder

dass man es als albern empfindet, wenn man selber an einem Wettkampf teilnimmt.

Mein Standardspruch: "Beim Wettkampf ist alles anders". Das Geilste war mal vor einem HM "könnt ihr auch nicht mehr schlafen", geschrieben in WhatsApp um 5 Uhr morgens von unserem "Dottore". :D Und ja, einige haben darauf sofort reagiert :hihi: .

Ich finde es geil, dass die Läuferschaft nicht im gleichen Schritt daher kommt, wie die Soldaten bei einer Parade!

Knippi

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Der Hiddestorfer hat geschrieben: ich hatte mal irgendwo gelesen das beim Ausdauersport ab ca.45 (individuell) die Leistung nachlässt, aber da muss wohl jeder durch.
Ich weiß nicht, was du so liest und wer sowas verbreitet, aber das scheint mir ziemlicher Stuss zu sein. Natürlich baut man mit zunehmendem Alter prinzipiell ab, aber das an einer bestimmten Zahl festmachen zu wollen, ist arg willkürlich. Ich laufe selbst nun seit mittlerweile 29 Jahren, beobachte viel und werte Listen aus. Daraus leite ich für mich im Bereich engagierter Hobbyläufer 2 allgemeinere Trends ab:
  • Etwa bis zur AK M40 ist das Niveau recht hoch und weicht oft nur gering von AK zu AK ab. Auch in den weiteren AK ist der durchschnittliche Leistungsrückgang zunächst gering. Ein deutlicher Abfall der Leistungen beginnt ab M60 und dann zunehmend ab M65. Von daher ist der Spruch "20 Jahre 40 bleiben" nicht ganz unberechtigt.
  • Viel wichtiger als das Lebensalter scheint das Laufalter zu sein. Wer ambitioniert läuft, braucht einige Jahre, um sein Leistungsoptimum zu erreichen, kann dann auf dem Niveau mehrere Jahre laufen und baut dann irgendwann ab. Diese Zeitspanne des Leistungsoptimums scheint etwa 20 Jahre, mit einer Varianz von ungefähr 15 - 25 Jahre zu dauern. Konkret: Wer mit 25 Jahren einsteigt, viel trainiert, viel wettkampforientiert läuft, hat mit Anfang 40, spätestens 50 seinen Zenit überschritten und fällt dann zurück. Der Späteinsteiger mit 45 Jahren läuft mit Mitte 50 noch schnelle Zeiten und baut in seinen 60-er Jahren ab.
(Miclag) ...seit Ende letzten Jahres wieder 30-50 km pro Woche mit langen (21 km) und intensiven Einheiten trainiert.

Ich dachte, die 45 min sollten doch auf jeden Fall wieder drin sein.
...War ich doch weng enttäuscht.
Wenn du stark zurückgefahren hast, dauert es eine ganze Weile, um wieder auf das Ausgangsniveau zu kommen. Ich habe auch etwa 3 Jahre deutlich weniger machen können als üblich (diverse Wehwechen bis richtige Wehwehs) und dann ungefähr 1 1/2 Jahre gebraucht, um von 45-er Zeiten über 10 km auf unter 44 min zu gelangen.
Läßt man mit 50 schon so stark nach?

Das ist eine Frage der individuellen Veranlagung und des Trainings. In deinem Alter bin ich nach wie vor locker 37-er und teilweise 36-er Zeiten über 10 km gelaufen. Nur muss man was dafür tun, und der Erfolg stellt sich in dem Alter eben nicht nach 7 oder 8 Monaten ein, sondern es dauert, bis der Körper austrainiert ist.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Ich weiß nicht, was du so liest und wer sowas verbreitet, aber das scheint mir ziemlicher Stuss zu sein. Natürlich baut man mit zunehmendem Alter prinzipiell ab, aber das an einer bestimmten Zahl festmachen zu wollen, ist arg willkürlich. Ich laufe selbst nun seit mittlerweile 29 Jahren, beobachte viel und werte Listen aus. Daraus leite ich für mich im Bereich engagierter Hobbyläufer 2 allgemeinere Trends ab:
  • Etwa bis zur AK M40 ist das Niveau recht hoch und weicht oft nur gering von AK zu AK ab. Auch in den weiteren AK ist der durchschnittliche Leistungsrückgang zunächst gering. Ein deutlicher Abfall der Leistungen beginnt ab M60 und dann zunehmend ab M65. Von daher ist der Spruch "20 Jahre 40 bleiben" nicht ganz unberechtigt.
  • Viel wichtiger als das Lebensalter scheint das Laufalter zu sein. Wer ambitioniert läuft, braucht einige Jahre, um sein Leistungsoptimum zu erreichen, kann dann auf dem Niveau mehrere Jahre laufen und baut dann irgendwann ab. Diese Zeitspanne des Leistungsoptimums scheint etwa 20 Jahre, mit einer Varianz von ungefähr 15 - 25 Jahre zu dauern. Konkret: Wer mit 25 Jahren einsteigt, viel trainiert, viel wettkampforientiert läuft, hat mit Anfang 40, spätestens 50 seinen Zenit überschritten und fällt dann zurück. Der Späteinsteiger mit 45 Jahren läuft mit Mitte 50 noch schnelle Zeiten und baut in seinen 60-er Jahren ab.
Wenn du stark zurückgefahren hast, dauert es eine ganze Weile, um wieder auf das Ausgangsniveau zu kommen. Ich habe auch etwa 3 Jahre deutlich weniger machen können als üblich (diverse Wehwechen bis richtige Wehwehs) und dann ungefähr 1 1/2 Jahre gebraucht, um von 45-er Zeiten über 10 km auf unter 44 min zu gelangen.


Das ist eine Frage der individuellen Veranlagung und des Trainings. In deinem Alter bin ich nach wie vor locker 37-er und teilweise 36-er Zeiten über 10 km gelaufen. Nur muss man was dafür tun, und der Erfolg stellt sich in dem Alter eben nicht nach 7 oder 8 Monaten ein, sondern es dauert, bis der Körper austrainiert ist.

Bernd
Bei mir war die mögliche Bestzeit immer von der aktuellen Lebensphase abhängig, weniger vom Alter.

Angefangen mit dem Laufen bin ich 1978, als ein Nachbarsjunge einen Artikel in einer Zeitschrift fand, in dem etwas über das DLV Laufabzeichen stand. Wir wollten das Ding natürlich in Gold haben, hatten vom Training keine Ahnung, dafür aber die Stoppuhr von meinem Opa und versuchten, in jedem Trainingslauf weiter und länger zu laufen als am Tag zuvor. Auch meinen ersten Start bei einem Volkslauf 1981 würde ich noch zu dieser "Ahnungslos-Phase" rechnen.
Dann gab es eine Phase, in der Laufen nicht mehr die Hauptsportart war. Laufen kam nur noch vor als Warmlaufen, zum "Kondition bolzen" oder im Wintertraining, wenn es für alle anderen Sportarten zu kalt oder zu dunkel war.
Dann kam eine Bestzeitenphase, Trainingspläne wurden akribisch abgearbeitet und zum Beispiel auch der BMI wurde gnadenlos optimiert.
Auch eine "Lauftreff und Vereinsphase" gab es, wo man dann Gruppen als "Trainer" betreut hat oder Anfänger / schwächere Läufer beim Rennen über die Strecke begleitet hat.
Nicht zu vergessen die "Kinder und Karriere-Phase", wo man in der Woche froh war, morgens um 6 Uhr oder abends um 20.00 Uhr eine Runde drehen zu können und am Wochenende hatte man weder den Kopf noch die Muße, sich auf Volksläufen rumzutreiben.
Dann gab es noch eine "Landschaftslaufphase", wo man am Wochenende in die Eifel, ins Bergische oder an den Rhein gefahren ist und eine größere Runde in schöner Umgebung abgelaufen ist. In der Woche wurden dieses "sightseeing" durch Trainingsläufe vorbereitet.
Aktuell bin ich in der "Gesundheitsphase". Um Gewicht, Blutdruck und Ruhepuls weiterhin niedrig zu halten, laufe ich 5 bis 6 mal die Woche mehr oder weniger planlos (ohne Uhr, ohne GPS, etc) durch die Gegend.
Nicht auszuschließen, dass ich demnächst mal wieder in eine andere Phase wechsel, wobei ich die Kinderphase mal ausschließe. :D

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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burny hat geschrieben:..dann ungefähr 1 1/2 Jahre gebraucht, um von 45-er Zeiten über 10 km auf unter 44 min zu gelangen.

Das ist eine Frage der individuellen Veranlagung und des Trainings. In deinem Alter bin ich nach wie vor locker 37-er und teilweise 36-er Zeiten über 10 km gelaufen. Nur muss man was dafür tun, und der Erfolg stellt sich in dem Alter eben nicht nach 7 oder 8 Monaten ein, sondern es dauert, bis der Körper austrainiert ist.Bernd
Wow, mit 37er Zeiten in der AK50, da gewinnt man aber jeden Volkslauf.
Am Sonntag bin ich den Aalener Stadtlauf gelaufen, der ist 10,5 km lang. Da ist kein AK50er unter 40 gelaufen, der Beste war 42 min.
Ich bin 48:41 gelaufen, was umgerechnet ne 46:22 auf 10 ist. War ich sehr zufrieden diesmal. Vor allem die Renneinteilung war diesmal viel besser.
Es waren 9 Runden a 1,165 km, die mein Strava alle schön aufgezeichnet hat. Die Runde war als Segment schon eingestellt.
Die langsamste Runde war die Erste. Die zweit und drittschnellste waren die 4. und 5. Die schnellste war die letzte (mit nem 4:18er Schnitt)
Insgesamt ein Schnitt von 4:38/km.

Also, scheint doch noch was zu gehen. 45 ist zwar noch ein bisschen weg, aber du machst mir Hoffnung, Burny, dass es nächstes Frühjahr klappen kann. Wenn ich dran bleibe.

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Santander hat geschrieben: Auch meinen ersten Start bei einem Volkslauf 1981 würde ich noch zu dieser "Ahnungslos-Phase" rechnen.
Hast Du hier ein Zahlendreher eingebaut? Sollte das nicht 2022 sein? :zwinker2:

Und was ist mit Leistungsphase? Übersprungen?

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Rolli hat geschrieben:Hast Du hier ein Zahlendreher eingebaut? Sollte das nicht 2022 sein? :zwinker2:

Und was ist mit Leistungsphase? Übersprungen?
Lesitungsphase = Bestzeitenphase. Wir sind damals gerannt wie die Irren. Wir bzw. unser Trainer wußte es einfach nicht besser. Halt das übliche "es gibt kein zu oft, zu weit, zu schnell, zu steil, ..."
Mit dem Wissen von heute wäre einiges mehr möglich gewesen. :traurig:

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Bewapo hat geschrieben:... und was ist mit der Enkelphase ?! :zwinker5:
Bei drei Töchtern zwischen 22 und 28 Jahren sage ich mal eine 100% Chance voraus. :zwinker4:

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Santander hat geschrieben:Lesitungsphase = Bestzeitenphase. Wir sind damals gerannt wie die Irren. Wir bzw. unser Trainer wußte es einfach nicht besser. Halt das übliche "es gibt kein zu oft, zu weit, zu schnell, zu steil, ..."
Das überrascht mich jetzt aber...
Ich dachte Deine Trainings-Philosophie findet bereits seit Mitte der 80er Anwendung... Oder war Deine Bestzeitenphase bereits zu Teenager-Zeiten?
Von "gerannt wie die Irren" ist im folgenden zumindest keine Rede...
Santander hat geschrieben:Schön, dass ich dein Interesse an dieser Trainings-Philosophie wecken konnte.
Die gute Nachricht vorweg: Du kannst GA1, Hfmax, GPS, Laktat, Hottenrott, etc. alles komplett vergessen.
Die typische Trainingswoche im Winter sieht wie folgt aus:
3 mal 60 min
1 mal 70 min, eventl. 90 min (abhängig vom Wetter)
Im Dezember Teilnahme z.B. Silvesterlauf, im Januar und Februar an Crossläufen.

Ab Mitte Februar progressive Steigerung des Umfanges, bei mir auf 5 Einheiten die Woche
3 mal 600 min
1 mal 90 min
1 mal 120 min.
Teilnahme an Volksläufen, hauptsächlich über 10 K.

Im Juli wieder Rücknahme der Umfänge, ab Anfang August wieder progressive Steigerung mit Teilnahme an Volksläufen, zum Spätherbst austrudeln lassen. Dann wieder von vorne.

Jetzt zu deinen Fragen:
1. Ja.
2. Über Jahre verletzungsfrei laufen und dabei auf gleichbleibenden Niveau laufen bzw. eine gleichbleibende Leistung bringen.
3. Meine erste Teilnahme an einem Volkslauf war 1981. Ob ich da schon so trainiert habe, ich bin nicht 100 % sicher, aber die letzten 35 Jahre habt ich das sicher so durchgezogen.
4. Über 10 K bin ich jahrelang sicher unter 40 min gelaufen, aktuell nach Abzug des Altersmalus ist die Zeit umgerechnet weiter auf diesem Niveau. Beim Einstieg 1981 war ich Jugendlicher.

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Santander hat geschrieben:Schön, dass ich dein Interesse an dieser Trainings-Philosophie wecken konnte.
Die gute Nachricht vorweg: Du kannst GA1, Hfmax, GPS, Laktat, Hottenrott, etc. alles komplett vergessen.
Die typische Trainingswoche im Winter sieht wie folgt aus:
3 mal 60 min
1 mal 70 min, eventl. 90 min (abhängig vom Wetter)
Im Dezember Teilnahme z.B. Silvesterlauf, im Januar und Februar an Crossläufen.

Ab Mitte Februar progressive Steigerung des Umfanges, bei mir auf 5 Einheiten die Woche
3 mal 600 min
1 mal 90 min
1 mal 120 min.
Teilnahme an Volksläufen, hauptsächlich über 10 K.
Santander ist offensichtlich ein Dr. Ernst van Aaken-Jünger. Dr. Ernst van Aaken entwickelte das Waldnieler Ausdauertraining. Sein größter Verdienst, das möchte ich nicht unterschlagen:
"Er gründete bereits vor 1960 Sportlergruppen aus Kranken mit Herzinfarkt, Arteriosklerose, Hypertonus, Rheuma und Krebs. In diesen Gruppen wurde sein Ausdauertraining in die Praxis umgesetzt. Die früheren Kranken wurden dadurch oftmals gesund, waren leistungsfähiger als früher und hatten eine hohe Lebensqualität. Daraus entwickelten sich später die Koronarsportgruppen und im Breitensport die Lauftreffs."
https://www.dr-von-rosen.de/fachartikel ... van-aaken/
Tatsächlich brachte er auch einige Spitzenathleten hervor, damals in den 60ern.

Was Santander schreibt, ist natürlich totaler Bullshit. Ob er wirklich an den Blödsinn glaubt, kann ich nicht einschätzen. Auf jeden Fall bekommt er viel Aufmerksamkeit. Wie hieß noch einmal sein Zwilling, dieser Barfuß-Apostel? Ich habe es vergessen.
Albatros hat geschrieben:Das überrascht mich jetzt aber...
Ich dachte Deine Trainings-Philosophie findet bereits seit Mitte der 80er Anwendung... Oder war Deine Bestzeitenphase bereits zu Teenager-Zeiten?
Von "gerannt wie die Irren" ist im folgenden zumindest keine Rede...
Es müssen seine wilden Jahre gewesen sein. 😁

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Albatros hat geschrieben:Das überrascht mich jetzt aber...
Ich dachte Deine Trainings-Philosophie findet bereits seit Mitte der 80er Anwendung... Oder war Deine Bestzeitenphase bereits zu Teenager-Zeiten?
Im Alter verklärt sich manches. Oder wird durcheinander gebracht. Oder ganz vergessen. :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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