Rolli hat geschrieben:So ist das. Nischenprodukte.
Mir ging es um die, aus gewissen Kreisen, bekannte Rufe: "Produktion zurück nach Deutschland"
Bei bestimmten, handwerksintensiven Produkten mag es stimmen,
dass eine europäische Produktion keiner bezahlen könnte.
Aber es ist mit nichten so, dass nur in fernost produziert wird um den europäischen Verbrauchern ein günstiges Angebot machen zu können.
Letztlich entstehen solche "Schnäppchen" nur solange es eine europäische Konkurrenz gibt.
Solange werden die Kostenvorteile weiter gereicht.
Sobald die Produktionsstätten in Fernost eine Monopolstellungen haben, wird diese auch ausgenutzt.
Bei den medizinischen Mund-Nasenschutz-Masken war es doch auch so. Erst hieß es sie werden aus Kostengründen in China gefertigt.
Als es hier keine mehr gab, konnte die europäische Industrie plötzlich gut und günstig auch in Europa produzieren ...
Außerdem sollte man bedenken mit Verlagerung der Produktion ins günstigere Ausland, macht man die beste Entwicklungsförderung.
Das ist natürlich Super.
Aber steigende Produktivität bedeutet auch steigende Löhne, steigender Lebensstandard und führt zwangsläufig auch in den "billig-Lohnländern" zu steigendem Wohlstand und höherem Konsumverhalten.
Spätestens dann muss die Industrie andere Produktionsstätten, in anderen noch billig-Lohnländern suchen.
Irgend wann kämen sie dann dabei vielleicht zurück nach Europa
Im ernst ich glaube wenn man die wirklichen Kosten eines Produktes berechnet - damit meine ich auch den ökologischen Fußabdruck, dann wäre auch Europa in vielen Dingen Wettbewerbsfähig.
Vor einiger Zeit kam eine Dokumentation über den ökologischen Fußabdruck von Industrieller Wäscheproduktion.
Der größte Umweltfrevel ist es dem nach Baumwolle zu tragen!
Baumwolle wird wohl in riesigen Monokulturen angebaut unter Einsatz riesiger Mengen Pflanzenschutzmittel.
Anschließend wird beginnend mit der Rohwolle, das Produkt
mehrfach um die Welt gefahren, wo sie auf verschiedenen Kontinenten einen Arbeitsschritt nach den anderen erfährt.
Je nach dem welches Land für den jeweiligen Arbeitsschritt günstiger ist, dort wird dieser Arbeitsschritt durch geführt.
Zum Schluss kommen die Klamotten, meist aus Asien, zu uns nach Europa in die Geschäfte.
Und überraschenderweise waren Kunstfaserkleidungsstücke - vor allem aus recycelten Kunststoffen, am umweltfreundlichsten ...
Kurze Wege, geringer Chemikalieneinsatz, langlebig ...