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Stark gefederte Schuhe auf Tartan schneller oder langsamer?

Stark gefederte Schuhe auf Tartan schneller oder langsamer?

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Hallo liebes Runnersworld-Forum,

wenn es hier nicht reinpasst, bitte verschieben.

ich bräuchte eine qualitative Einschätzung. Ich laufe derzeit viel Intervalle von 1-3 km (3:50-4:00) auf der Bahn. Mein Schuh ist ein Saucony Endorphin, glaube Pro (kariert). Die Sohle ist mit 2-4 cm sehr dick und hinten erhöht, da ich mit den Sehnen mehrfach Probleme hatte. Ich bin zufrieden und er ist wirklich schnell und haltbar. Weil ich Student bin, kommen zusätzlich dünne Bahnschuhe oder gar Spikes nicht in Betracht.

Am Anfang kam mir Bahnlaufen anstrengender vor. Das hat sich gelegt, da ich hier eher Mittelfuß laufe. Teilweise habe ich bei Tartan eher das Gefühl, auf Sprungfedern zu laufen. Asphalt fühlt sich direkter an und hat besseren Grip. Gefühlt schneller als Bahn. Aber Bahnrekorde sind doch immer schneller?!

Leider habe ich keinen direkten Vergleich, da ich nicht mit Uhr laufe. Die Kadenz dürfte bei ca. 160 liegen. Ich bin im April in denselben Schuhen über 5 km 19:54 auf Bahn und ca. 20:10 auf Straße gelaufen, als ich gerade mit Bahnlaufen begonnen habe. Angepeilt sind 10 km sub 40 in wenigen Wochen.

Ist die Kombination weiches Tartan + dicker, gefederter Schuh eher langsamer oder schneller verglichen mit Asphalt? Was denkt ihr?

Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünscht Grieche.

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Definitiv langsamer, die schnellsten Schuhe für Tartanbahn sind Racingschuhe mit Carbonzwischensohle und die sind eigentlich Knüppelhart !

Du musst hier auch unterscheiden zwischen Dämpfungs- und Reaktivschuh. Ein Dämpfungsschuh dämpft wie der Name schon sagt die Wucht des Aufpralls, Die Aufprallenergie wird dabei über die Sohle verteilt und zum Boden abgegeben. Ein Reaktivschuh speichert einen Teil der Energie in der Zwischensohle und gibt diese wieder an den Fuß zurück, der Sprungfedereffekt !
Dämpfungsschuhe wiegen auch mehr.

Kunststoffbahnen haben einfach die besseren Gesamteigenschaften als z.b. Beton oder Asche. Da die Bahn selber etwas dämpft lassen sich die sehr harten aber auch sehr leichten Wettkampfschuhe dort gut laufen ohne das die Muskeln verkrampfen. Dazu ist eine Bahn Spiketauglich, also besserer Grip und Beschleunigungswerte.

Was natürlich sein kann, auf einer 400m Bahn besteht die hälfte der Strecke aus einer Kurve, sowas zu laufen will gelernt sein. Auf Beton/Asphalt draussen läuft man ja meistens Kilometerlang nur geradeaus !
Dein stärkster Gegner bist du selbst !!!

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Vielen Dank für die Einschätzung. Ich wusste bis eben nicht, dass auf Bahn-Langstrecken auch solche Schuhe zum Einsatz kommen. Ich dachte bis dahin, dass die für die 3-10 km evtl. etwas dünnere Vaporflys oder in die Richtung trügen (bin nicht so der Schuhfetischist).

Was ürdet ihr schätzen, wie viele Sekunden pro km kann man auf Asphalt noch herausholen? Mein letzter Testlauf ist Monate her und der nächste erst in 1-2 Wochen möglich.

Übrigens ist mein Schuhmodell der Saucony Endorphine Shift 2. Eher ein Generalist laut Internet.

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Den Endorphin Shift 2 hab ich auch, ein toller Schuh.

Generell würde ich das Tempo nicht am Schuh ausmachen, so Geschichten wie Varporfly oder Endorphin Pro z.b. sind wirklich für Profiathleten gemacht, ein Hobbyläufer profitiert kaum von diesen Profi-Schuhen oder ist im schlimmsten Fall sogar langsamer. Das wäre als wenn man jemanden mit frischem Motorradführerschein auf eine 300 PS Maschine setzt. :) Einen "Wettkampschuh" sollte man als ambitionierter Läufer zwar im Schrank haben, den man aber dann eher selten anzieht, also zu Tempotrainings oder eben zu Wettkämpfen, wichtiger ist aber das man mit dem Schuh gut zurecht kommt und sich drin wohl fühlt. Für einen täglichen Lauf sind solche Schuhe auch einfach viel zu schnell verschlissen !
Bin mal einen Marathon mit Saucony Kinvara gelaufen und das Training war in den gleichen Schuhen und eigentlich nur auf Asphalt. Die Schuhe waren nach max. 400km durch, bei 1600Km Marathonvorbereitung habe ich da 4 paar Schuhe verschlissen, nicht zu empfehlen :D

Willst du schneller werden gibt es 2 Möglichkeiten :

1. Tempotrainings
2. Körpergewicht reduzieren, jedes Kilo weniger bringt pro Kilometer etwa 2,5sek ! (sofern du nicht schon optimales "Läufergewicht" hast)
Dein stärkster Gegner bist du selbst !!!

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Alles klar, dann nehme ich Tartan:Asphalt-Zeiten einfach 1:1 mit ggf. ein paar Sekunden Reserve im Wettkampf.

Was das schneller werden anbelangt, "extensiveres" Tempotraining mache ich ja schon und am Gewicht arbeite ich (77 kg auf 190 cm, da gehen noch ein paar kg). Nur auf 400er habe ich nicht so Bock... Die Endorphin Shift 2 habe ich seit 8 Monaten, sie halten und halten... super Schuhe. 5 km Test auf Asphalt folgt vor den 10 km.

PS: Es ist natürlich kein Pro, leider bekomme ich den Startbeitrag nicht mehr editiert. Ich kenne mich mit Schuhen wenig aus und habe erst bei der Google-Bildersuche gesucht.

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Daher war der Shift auch mein Haupttrainingsschuh beim letzten Marathon vor allem auf den Long Runs. Da ist der echt super. 10k geht mit dem auch gut.

Den Endorphin Pro würde ich als Hobbyläufer völlig ignorieren, glaube damit hat man keinen Spaß. Der Schuh ist auch für Bahntraining konzipiert.

Es gibt ja noch den Endorphin Speed, der auch sehr gut sein soll aber nicht so brutal hart wie der Pro ist. Momentan habe ich für Tempotrainings ja noch ein paar Kinvara aber wenn die irgendwann durch sind wäre der Speed meine erste Wahl.

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Ok wusste ich nicht, aber das heißt ja nicht das man ihn dort nicht laufen kann. :)
Die Zulassung ist ja vermutlich auf Meisterschaftswettkämpfe bezogen.

Grundtenor als Hobbyläufer sollte jedenfalls sein : für Wettkämpfe bzw. neue PB einen leichten Schuh wählen mit dem man sich wohl fühlt.

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Hawkylein hat geschrieben:Generell würde ich das Tempo nicht am Schuh ausmachen, so Geschichten wie Varporfly oder Endorphin Pro z.b. sind wirklich für Profiathleten gemacht, ein Hobbyläufer profitiert kaum von diesen Profi-Schuhen oder ist im schlimmsten Fall sogar langsamer.
Darf ich nachfragen, woher Du diese Erkenntnis hast? Die mir bekannten Untersuchungen zu dieser Thematik sagen allesamt etwas völlig anderes. Danach profitieren Hobbyläufer - zumindest absolut - tendenziell sogar stärker von den "Superschuhen" als die Eliteläufer. Klar hängt das immer auch vom Einzelfall ab. Manche Kombinationen Läufer/Schuh funktionieren besser als andere. Das gilt aber für Hobby- und Eliteläufer gleichermaßen.

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Hawkylein hat geschrieben:Grundtenor als Hobbyläufer sollte jedenfalls sein : für Wettkämpfe bzw. neue PB einen leichten Schuh wählen mit dem man sich wohl fühlt.
Tja, dann viel Spaß bei der Suche in ein paar Jahren. Die Raceflats und Lightweight-Trainer sterben langsam aber sicher aus.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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JoelH hat geschrieben:Das wäre ziemlich blöd, denn auf der Bahn ist der Schuh gar nicht zugelassen. :hihi:
Und aus eigener Erfahrung mit dem Schuh: den durch die Kurven zu bekommen Dank hoher Sohle und speziellem Laufverhalten ist schon anspruchsvoll. Der eher mäßige Grip (gerade bei Nässe) und die eingeschränkte Kontrolle/Flexibilität machen ihn zu allem nur nicht einem Bahnschuh (natürlich kann man ihn dort auch laufen).
Auf der Bahn geht vor allem flach mit guter Reaktivität und einem halbwegs stabilen aber flexiblen Verhalten und gutem Grip. Mizuno's alte Ekiden-Reihe war ein excellenter Schuh dafür, fast schon wie ein Spike. Die gleiche Außensohle plus eine moderne flache Pebax/Carbon Mittelsohle mit einer gewissen Flexibilität (wie z.B. die neuen Langdistanz und sogar Sprintspikes sie neuerdings auch haben) sind ideal.
Was bei mir als günstigere Alternative sehr gut taugt: Rebook Run Fast, Pebax, flach aber ohne Carbon. A-Type und Konsorten sollten auch gut gehen.
Ein Shift ist schon ein ordentlicher Klopper für langsameres Straßenlaufen.
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ruca hat geschrieben:Tja, dann viel Spaß bei der Suche in ein paar Jahren. Die Raceflats und Lightweight-Trainer sterben langsam aber sicher aus.
Trends kommen und gehen und aktuell sind das halt Schuhe wie Vaporfly. Wenn der nächste Weltrekord dann wieder in einem flachen Schuh gelaufen wird will jeder wieder so einen :D

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Hawkylein hat geschrieben:Trends kommen und gehen und aktuell sind das halt Schuhe wie Vaporfly. Wenn der nächste Weltrekord dann wieder in einem flachen Schuh gelaufen wird will jeder wieder so einen :D
Klar, wenn die Materialien die heutige Federung in Flach hinbekommen, dann werden sie sicher auch wieder flacher - vielleicht.
Hawkylein hat geschrieben: für Wettkämpfe bzw. neue PB einen leichten Schuh wählen mit dem man sich wohl fühlt.
Die verschiedenen Carboniden sind mit die leichtesten Schuhe auf dem Markt und ich fühle mich damit absolut zufrieden. Du solltest lieber mal die technischen Details zu diesen Schuhen studieren, als lediglich vom äußeren auf das Innere zu schließen. Es gibt kein schlimmeres Urteil als das Vorurteil.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Aber das sage ich doch, als Hobbyläufer hat man ja völlig freie Auswahl und sollte einen Schuh wählen mit dem man schnell ist, gut zurecht kommt und sich wohl fühlt.

Die Ausgangsfrage war ja ob ein stark gedämpfter Schuh auf der Bahn bessere Zeiten erzielt als auf der Straße oder nicht.

Das ganze ist doch sehr individuell und sich an Profis zu orientieren ist auch nicht die Lösung, die haben ihre Sponsoren und laufen dann den Schuh, den man ihnen vorgibt. Ich kannte einen der ist 3000m mit ganz normalen Hallenfussballschuhen in unter 10min gelaufen.
Man kommt nicht drum herum Schuhe selbst durchzutesten, der Markt ist riesig, da ist für jeden was dabei.

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Hawkylein hat geschrieben:Aber das sage ich doch, als Hobbyläufer hat man ja völlig freie Auswahl und sollte einen Schuh wählen mit dem man schnell ist, gut zurecht kommt und sich wohl fühlt.
darum hast du auch sicher das hier gepostet
Hawkylein hat geschrieben: Generell würde ich das Tempo nicht am Schuh ausmachen, so Geschichten wie Varporfly oder Endorphin Pro z.b. sind wirklich für Profiathleten gemacht, ein Hobbyläufer profitiert kaum von diesen Profi-Schuhen oder ist im schlimmsten Fall sogar langsamer.
und das
Grundtenor als Hobbyläufer sollte jedenfalls sein : für Wettkämpfe bzw. neue PB einen leichten Schuh wählen mit dem man sich wohl fühlt.
dabei gibt es ja, wie bereits gepsoetet wurde, genug studien, die etwas ganz anderes sagen.

Aber in einem gebe ich dir absolut recht. Jeder sollte mit dem laufen mit dem er am besten zurecht kommt. Aber am besten in Blindverkostung ausprobieren und sich nicht von anderen beeinflussen lassen.
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Hawkylein hat geschrieben: Das ganze ist doch sehr individuell und sich an Profis zu orientieren ist auch nicht die Lösung, die haben ihre Sponsoren und laufen dann den Schuh, den man ihnen vorgibt.
Tja... als Nike das Monopol hatte, haben viele Läufer auf die Vorgaben ihrer Sponsoren gesch... und sich die Nikes übergestriffen. Manchmal auf den ersten Blick ersichtlich, manchmal wurden immerhin die Logos übermalt... :hihi:

Die Dinger sind erwiesenermaßen schneller und führen zu weniger Ermüdung. Ohne bist du ähnlich konkurrenzfähig wie Björn Borg bei seinem Tennis-Comeback mit Holzschläger oder ein Schwimmer in Badehose zu Zeiten der Rennanzüge...
Das ist nicht individuell.

Als Hobbyläufer muss man aber nicht immer das letzte Bisschen Leistung herauskitzeln, daher hast Du schon recht, dass hier die Entscheidung individuell ist...
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Hawkylein hat geschrieben:Aber das sage ich doch, als Hobbyläufer hat man ja völlig freie Auswahl und sollte einen Schuh wählen mit dem man schnell ist, gut zurecht kommt und sich wohl fühlt.
Ernst gemeinte Frage: Bist du schon einmal eines (der bessere) Carbon-Platten-Schuhe selbst gelaufen?

Mir fällt auf die schnelle wirklich niemand ein, vollkommen unabhängig von der Leistungsklasse, der mit einem Schuh wie dem Nike Vaporfly (oder vergleichbaren) auf der Straße nicht schneller unterwegs ist als mit klassischen Racingflats. Laufbahn mag da noch mal ein etwas anderer Fall sein, da an sich schon gedämpft und in Verbindung mit solchen Schuhen dann evt. etwas arg viel des Guten. Aber selbst da stelle ich aufgrund persönlicher Erfahrungen die die These auf, dass die aller meisten mit Carbonplatten-Schuhen etwas schneller unterwegs sein werden als mit klassischen Schuhen. Zumindest auf den längeren Distanzen, Sprint und Kurzstrecke mag noch mal was anderes sein. Und der Vergleich mit Spikes ist natürlich unfair, da müsste man dann schon z.B. mit einem Nike Dragonfly vergleichen.

Natürlich kann am Ende jeder Laufen mit was er will, und der Schuh muss natürlich passen und bequem sein. Die Frage ob ein Hobbyläufer solch einen Schuh wirklich braucht, ist dann noch mal eine ganz andere, muss aber letzlich jeder mit sich selbst ausmachen. :noidea: Diese Schuhe aber einfach nur als Marketing-Trend und/oder als nur für Vollprofis geeignet abzutun, das geht meiner Meinung nach schon ziemlich an der Realität vorbei. Sowohl an meiner persönlich beobachteten Realität als auch an der Realität der Studienlage.

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Dartan hat geschrieben:Ernst gemeinte Frage: Bist du schon einmal eines (der bessere) Carbon-Platten-Schuhe selbst gelaufen?

Mir fällt auf die schnelle wirklich niemand ein, vollkommen unabhängig von der Leistungsklasse, der mit einem Schuh wie dem Nike Vaporfly (oder vergleichbaren) auf der Straße nicht schneller unterwegs ist als mit klassischen Racingflats. Laufbahn mag da noch mal ein etwas anderer Fall sein, da an sich schon gedämpft und in Verbindung mit solchen Schuhen dann evt. etwas arg viel des Guten. Aber selbst da stelle ich aufgrund persönlicher Erfahrungen die die These auf, dass die aller meisten mit Carbonplatten-Schuhen etwas schneller unterwegs sein werden als mit klassischen Schuhen. Zumindest auf den längeren Distanzen, Sprint und Kurzstrecke mag noch mal was anderes sein. Und der Vergleich mit Spikes ist natürlich unfair, da müsste man dann schon z.B. mit einem Nike Dragonfly vergleichen.

Natürlich kann am Ende jeder Laufen mit was er will, und der Schuh muss natürlich passen und bequem sein. Die Frage ob ein Hobbyläufer solch einen Schuh wirklich braucht, ist dann noch mal eine ganz andere, muss aber letzlich jeder mit sich selbst ausmachen. :noidea: Diese Schuhe aber einfach nur als Marketing-Trend und/oder als nur für Vollprofis geeignet abzutun, das geht meiner Meinung nach schon ziemlich an der Realität vorbei. Sowohl an meiner persönlich beobachteten Realität als auch an der Realität der Studienlage.
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