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Von Achilles zu Marathon

Von Achilles zu Marathon

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Hallo zusammen,

ich dachte es ist an der Zeit, hier auch mal ein Tagebuch zu führen zu einem besonderen Ziel: Von der Achillessehnenreizung zum Marathon in 8 Wochen.

Klingt verrückt? Ein bisschen vielleicht.

Zur Vorgeschichte: ich habe in diesem Jahr einige Fortschritte machen können, vom 1. Marathon in 3:33:18 besser als jemals erwartet, über neue Bestzeiten auf HM, 10 km und 5 km. Bis.... ja am 17.8. ich einen 14 km langen Lauf machte, bei dem mir schon zu Beginn ein wenig die linke Achillessehne am Ansatz zog, aber ich, (Kopf durch die Wand, wie ich halt bin) dachte: läuft sich schon raus. Naja, tat es nicht, und dann musste ich halt noch die 7 km zurück. Dumm hätte ich lieber nicht gemacht, denn dann war an laufen in der nächsten Woche nicht zu denken.

Erstmal geflucht und gehadert, weil ich gerade mit der intensiven Trainingsphase für den Köln Marathon am 02.10. begonnen hatte. Davon musste ich mich wohl verabschieden.

Intensives Therapieprogramm begonnen mit allem erdenklichen: 2 x täglich exzentrisches Wadentraining (ja, wird konsequent so weitergeführt!) Dehnen, Massage, Quarkwickel, Ultraschall mit Voltaren (habe ich in der Klinik), Collagen und Kurkuma-Einnahme.
Und die Freude am Rad fahren entdeckt. Bei dem schönen Spätsommerwetter immerhin eine gute ALternative.

Am 1.9. dann bei völliger Symptomfreiheit im Alltag den ersten Lauf mit 2 km gestartet: naja, ging, zieht aber noch. Immerhin im Alltag keine Nachwirkungen, kein morgentlicher Anlaufschmerz.

Dann am 3.9. 3,2 km- ging, zieht schon etwas weniger. Aber Formverlust ist spürbar.

Mein Plan nun: Köln abmelden (habe zum GLück eine Versicherung!) und stattdessen dort den HM. Das ist mir wichtig als Event, zu dem wir mit vielen vom Laufteam hinfahren.

Ziel ist der Frankfurt Marathon am 30.10.

Ich will das Experiment angehen, wie ich mit Optimierung des ganzen "Drumherum" (Ausgleichtraining, Regeneration, Ernährung...) und weniger, aber qualitativ sinnvollen Laufeinheiten ein möglichst gutes Ergebnis erreichen kann.
Diesen Weg möchte ich hier dokumentieren, vielleicht ein Anhaltspunkt für andere "Mitleidende", und bin natürlich dankbar für Ideen, Vorschläge, Anregungen.....

Heute gabs eine schöne 2,5 stündige Radfahrt und morgen versuche ich dann 25-30 min. Laufen.
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Danke, das Buch kenne ich nicht. Da es sich bei mir glücklicherweise um eine vorübergehende akute Reizung/Überlastung zu handeln scheint, hoffe ich es nicht zu brauchen.

Heute ein Erfolgserlebnis: 4,8 km @ 5:34, ohne irgendein ziehen in der Sehne, auch im Alltag nicht. Zwar habe ich dabei in die Ferse "hineingehorcht" und spüre vielleicht ein leichtes ziehen mehr als wenn ich keine Beachtung schenken würde, aber da war im Grunde wirklich nichts. Allerdings fühlte sich das Ganze von der Laufökonomie noch etwas unrund und steif an, aber das sollte sich nach paar Läufen wieder geben. Auch der Puls war sehr hoch, aber es war auch 31°.

Das dann erfreut und erleichtert dem Trainer mitgeteilt, so dass die Aussichten nun doch hoffnungsvoller aussehen. Immer wieder erstaunlich, wie so ein Schmerz, der es einem noch vor 2 Wochen ganz unmöglich gemacht hat zu laufen, dann doch relativ schnell ausheilen kann.
Das exzentrische Wadentraining scheint da echt schon was zu bringen und es fällt mir schon deutlich leichter.

So kann es weiter gehen!
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Hallo Vögelchen,
ich verfolge dein Tagebuch mit Spannung, denn ich befinde mich in einer
ähnlichen Situation wie du.
Ich drücke dir ganz arg die Daumen dass dein Plan aufgeht und dass du weiter
schmerzfrei laufen kannst.

Ganz liebe Grüße von Simone

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Vögelchen hat geschrieben:Danke, das Buch kenne ich nicht. Da es sich bei mir glücklicherweise um eine vorübergehende akute Reizung/Überlastung zu handeln scheint, hoffe ich es nicht zu brauchen.
Das Buch unterscheidet zwischen akuter, chonischer und akuter auf chronischer Tendopathie und bietet für jede der drei Formen einen Therapie- bzw. Trainingsplan.

Bei akuter Tendopathie solltest du die ersten beiden Wochen dreimal täglich exzentrisches Training machen. Wenn es dann besser wird in der dritten Woche mit Lauftraining beginnen und zwar 50% des Umfangs von vor der Verletzung, dann 7% pro Woche steigern, sofern die Beschwerden das erlauben, zusätzlich Heavy Slow Resistance Training an den lauffreien Tagen oder ersatzweise weiter das exzentrische Training.

Viel Erfolg!

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Ja nun muss die Forsetzung folgen:
Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Verlauf und es geht voran!
Meine Woche:

Mo. der erste schmerzfreie richtige kleine Lauf: 4.8 km @ 5:34. Auch am folgenden Tag kein bisschen Spannung oder Ziehen aufgetreten
Di: Rad zur Arbeit und zurück, gesamt 43. km.

Habe mir neue Kinvara 12 abgeholt, das Modell habe ich schon und finde es phantastisch. Dabei ist mir der enorme Unterschied der Dämpfung aufgefallen! DIe anderen haben schon 800 km runter- vielleicht auch eine Mitursache. Es tut mir aus nachhaltigkeits- und sparsamkeitsgründen immer so leid, Laufschuhe so früh aufzugeben- aber ja, es scheint definitiv norwendig.

Mi: Gruppentraining, dabei LaufABC + 4 x 3 Runden a 320 m, zügig, 5 Sek schneller, 10 sek schneller.

Ging von der Achillessehne her völlig schmerzfrei- aber die Wadenmuskulatur war ziemlich verspannt. Vom Laufgefühl her erstmaling wieder rund, mit Abdruck und Schwung.

Do. spürte ich dann einen ziemlichen Verspannungsschmerz in der Wade, befürchtete sogar eine Zerrung. Sogar das Gehen war etwas beschwerlich. Das hat mich nun doch wieder runter gezogen. Dehnen, Massagen, Ultraschall gemacht.
Fr. troztdem gelaufen, es ging, mit Spannung und Ziehen in den Waden, aber es wurde währenddessen nicht stärker, 8,5 km @ 5:28. War ansonsten ein richtig schöner Morgenlauf. Den Rest des Tages hatte ich ziemlich mit den Wadenschmerzen zu tun, musste auch auf der Arbeit einiges rumlaufen. Das hat mich schon wieder frustriert, und ich habe befürchtet es geht nun also doch nicht voran, ist bestimmt eine Zerrung, wenn nicht Muskelfaserris..
Am Samstag dann geschont (nur Rad gefahren) massiert, gedehnt.... es wurde viel besser!
Somit am Sonntag zum längeren Lauf getraut. Dieser fand als gemeinsamer Lauf mit dem Team statt, die anderen wollten zwar fast alle 3 Stunden laufen für den Marathon, das war natürlich für mich zu viel. Das Wadenziehen war zwar noch da, aber weniger als Fr. und es war durchaus möglich zu laufen.

So wurden es 18 km @ 5:50! So glücklich, wieder das Laufen zurück zu haben, es fehlt mir wirklich sonst sehr, und gute Aussichten für die bevorstehenden Läufe :daumen:

Ich sehe es als Geschenk und bin sehr dankbar.
Vermutlich habe ich die Exzentrische Wadenübung zu intensiv und oft für den Anfang durchgeführt, werde nun erstmal wieder mit beidbeinigen Beginnen.
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Es freut mich sehr dass es bei dir voran geht.
18 km in 5:50 sind schon ordentlich! Und bis Frankfurt sind es ja noch
ein paar Wochen.

Ich befinde mich auch gerade im Wechselbad der Gefühle.
Frankfurt sollte letztes Jahr schon mein 1. Marathon werden, der ja dann
abgesagt wurde.
Training lief bisher super, dann vor 4 Wochen umgeknickt, 2 Wochen Pause, langsam
wieder angefangen, jetzt schmerzt der andere Fuß ohne Verletzung.
Ultraschall beim Sportarzt hat nichts ergeben. Habe jetzt wieder 1 Woche geschont und
beginne langsam wieder zu laufen. Bin jetzt sehr im Trainingsrückstand.

Ich wünsche dir weiterhin schmerzfreie Läufe und werde dein Training mit
Spannung verfolgen!

Ganz liebe Grüße
Antworten

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