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Kraulen durchhalten?

Kraulen durchhalten?

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Prinzipiell weiss ich, wie es geht, aber ich halte es einfach nicht lange durch. Entweder ich hab zu wenig Luft oder meine Arme machen Schlapp.

Würde es evtl. nützen, zunächst für etwas mehr Speed mittels Flossen zu sorgen, damit die Muskeln an den Ärmchen eine Chance haben zu wachsen? :gruebel:

Fragt sich

Alex

2
Das kommt schon. Ich hab anfangs mal gerade eine Bahn (25m) geschafft und war dann völlig fertig *japsjaps* *keuch*
Aber mit der Zeit wurde es immer besser.
Allerdings habe ich es richtig in einem Kurs gelernt. Viellelicht liegt es ja auch noch an der Technik?
Ansonsten: üben üben üben

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

3
Mit Flossen tust du dir sicher keinen Gefallen. Eher würde ich dir ein Schwimmbrett/Pullboy empfehlen und dir das zwischen die Beine klemmen.

Versuch damit eine Zeit lang zu schwimmen, Bahn für Bahn. So mußt du mehr mit den Armen machen, da die Beine kaum mitarbeiten. Vielleicht erst 25m, dann 50m usw. Um die Muskulatur zu kräftigen, kannst du auch mal mit einem T-Shirt schwimmen. Aber auch hier langsam steigern.

Wichtig finde ich auch, auf Technikübungen zu achten, statt Umfänge im Wasser zu bolzen. Eine saubere Technik erleichtert vieles, wenn die Ausdauer vorhanden ist.

4
pingufreundin hat geschrieben: Ansonsten: üben üben üben
genau DAS wollte ich jetzt nicht hören! :D

5
@toronto

Pullboy statt Flossen... Ich hab nur eher das Gefühl dass ich einfach zu langsam bin - und wenn die Beine nicht mehr mitmachen bin ich ja noch langsamer? Oder sitze ich hier Illusion und Trugschluss auf?

6
Hi oooh,

schwimm erstmal nur 25er mit 5-10sek Pause. Die Pause dient nicht der Erholung, sondern der Konzentration

Konzentrier Dich beim Schwimmen auf jeder Bahn auf einen einzigen wichtigen Aspekt. Folgende "Focus Points" solltest Du also zyklisch beachten:

1.) Wasserlage: Liege ich Flach im Wasser? Sind die Beine und das Becken oben? Schauen die Pobacken aus dem Wasser? Im Extremfall: Habe ich das Gefühl, sogar "bergab" zu schwimmen?
2.) Nach dem Zurückführen des Arms: Bin ich gestreckt, ganz gestreckt? Bin ich so lang, wie ich mich nur lang machen kann? So, wie wenn ich die gegenüberliegende Wand schon berühren wollte?
3.) Bleibt der Arm in der Gleitphase ausgestreckt? Fange ich den Armzug erst an, wenn die zurückholende Hand (fast) ins Wasser sticht? Im Extremfall: Stell Dir vor, Du trägst einen extrem weiten Handschuh. Wenn Du den Arm zurückholst und ins Wasser steckst, streckst Du die Hand in diesen Handschuh hinein. Die andere Hand ziehst Du erst danach aus dem (gedachten) Handschuh heraus. So ist der Handschuh immer auf der Hand des nach vorne ausgestreckten Arms und wechselt diesen mit jedem Zug.
4.) Gleitphase: Lass' nach jedem Zug die Hand am Oberschenkel liegen und warte eine halbe Sekunde, bevor Du ihn nach vorne zurückholst. Der andere Arm ist dabei nach vorne ausgestreckt. Mach' Dich dabei so lang, wie Du eben sein kannst und geniesse das Gleiten im Wasser. Probier' aus, was Du machen musst, um in dieser übertrieben langen Gleitphase möglichst wenig Geschwindigkeit zu verlieren.

Nach 100m bist Du mit den 4 Focus-Points durch und fängst wieder von vorne an. Wenn das geht, machst Du das mit 50ern. Dann geht es sehr schnelle auch mit 100ern.

Danach kannst Du versuchen, 2 Focus-Points auf einmal zusammenzubringen und längere Strecken in Angriff zu nehmen.

Gruss
Andreas

7
Hallo,
ich bin letzte Jahr insgesamt so ca . 1 km geschwommen und die Jahre davor gar nicht. Jetzt nach 5 mal Training schaffe ich ein 1/2 Stunde am Stück zu kraulen. Ich weiß nicht ob das gut ist, aber die Tips von den "Könnern" haben geholfen. Und am Stück bedeutet, dass ich nach einer 25 M Bahn kurz warte bis ich wieder dran bin. Ich bin auch sehr langsam dabei, konnte aber feststellen, dass ich nach 20 min kraulen, meine Beine noch sehr locker sind im Vergleich zum Brustschwimmen.

Aber worauf ich hinaus will ist, dass du mit Leuten schwimmen solltest, die dir sagen können was du falsch machst!

Die 4 Punkte finde ich als Änfänger sehr plastisch geschildert. Alle Achtung!! Gut gemacht Andi_Fant!!
Beste Grüße
Mark

Bild

8
Andi_Fant hat geschrieben:1.) Wasserlage: Liege ich Flach im Wasser? Sind die Beine und das Becken oben? Schauen die Pobacken aus dem Wasser? Im Extremfall: Habe ich das Gefühl, sogar "bergab" zu schwimmen?
2.) Nach dem Zurückführen des Arms: Bin ich gestreckt, ganz gestreckt? Bin ich so lang, wie ich mich nur lang machen kann? So, wie wenn ich die gegenüberliegende Wand schon berühren wollte?
3.) Bleibt der Arm in der Gleitphase ausgestreckt? Fange ich den Armzug erst an, wenn die zurückholende Hand (fast) ins Wasser sticht? Im Extremfall: Stell Dir vor, Du trägst einen extrem weiten Handschuh. Wenn Du den Arm zurückholst und ins Wasser steckst, streckst Du die Hand in diesen Handschuh hinein. Die andere Hand ziehst Du erst danach aus dem (gedachten) Handschuh heraus. So ist der Handschuh immer auf der Hand des nach vorne ausgestreckten Arms und wechselt diesen mit jedem Zug.
4.) Gleitphase: Lass' nach jedem Zug die Hand am Oberschenkel liegen und warte eine halbe Sekunde, bevor Du ihn nach vorne zurückholst. Der andere Arm ist dabei nach vorne ausgestreckt. Mach' Dich dabei so lang, wie Du eben sein kannst und geniesse das Gleiten im Wasser. Probier' aus, was Du machen musst, um in dieser übertrieben langen Gleitphase möglichst wenig Geschwindigkeit zu verlieren.

DAS habe ich mir direkt mal ausgedruckt und werde ich mir unters Kissen legen! :daumen:

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Andi_Fant hat geschrieben:Hi oooh,

schwimm erstmal nur 25er mit 5-10sek Pause. Die Pause dient nicht der Erholung, sondern der Konzentration

Konzentrier Dich beim Schwimmen auf jeder Bahn auf einen einzigen wichtigen Aspekt. Folgende "Focus Points" solltest Du also zyklisch beachten:

1.) Wasserlage: Liege ich Flach im Wasser? Sind die Beine und das Becken oben? Schauen die Pobacken aus dem Wasser? Im Extremfall: Habe ich das Gefühl, sogar "bergab" zu schwimmen?
2.) Nach dem Zurückführen des Arms: Bin ich gestreckt, ganz gestreckt? Bin ich so lang, wie ich mich nur lang machen kann? So, wie wenn ich die gegenüberliegende Wand schon berühren wollte?
3.) Bleibt der Arm in der Gleitphase ausgestreckt? Fange ich den Armzug erst an, wenn die zurückholende Hand (fast) ins Wasser sticht? Im Extremfall: Stell Dir vor, Du trägst einen extrem weiten Handschuh. Wenn Du den Arm zurückholst und ins Wasser steckst, streckst Du die Hand in diesen Handschuh hinein. Die andere Hand ziehst Du erst danach aus dem (gedachten) Handschuh heraus. So ist der Handschuh immer auf der Hand des nach vorne ausgestreckten Arms und wechselt diesen mit jedem Zug.
4.) Gleitphase: Lass' nach jedem Zug die Hand am Oberschenkel liegen und warte eine halbe Sekunde, bevor Du ihn nach vorne zurückholst. Der andere Arm ist dabei nach vorne ausgestreckt. Mach' Dich dabei so lang, wie Du eben sein kannst und geniesse das Gleiten im Wasser. Probier' aus, was Du machen musst, um in dieser übertrieben langen Gleitphase möglichst wenig Geschwindigkeit zu verlieren.

Nach 100m bist Du mit den 4 Focus-Points durch und fängst wieder von vorne an. Wenn das geht, machst Du das mit 50ern. Dann geht es sehr schnelle auch mit 100ern.

Danach kannst Du versuchen, 2 Focus-Points auf einmal zusammenzubringen und längere Strecken in Angriff zu nehmen.

Gruss
Andreas



Servus Andi!!!!

So, genau so werd ich heut abend mein Training angehen, vorher lern ich die Tips auswendig oder ich kratze Sie mir auf die Innenseite der Brille damit ich Sie immer vor den Augen hab :wink: :wink:


:daumen: :daumen: Danke!!!!!


Gruss Mayo
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10
Hai,

mein Problem ist da mehr die Atemtechnik, ich atme folgendermaßen:
2 Armzüge lang ( Körper gestreckt ) Kopf geradeaus unter wasser dann durch den Mund ausatmen, danach ziehe ich den rechten Arm zurück ( linker bleibt gestreckt ) drehe den Kopf parallel mit dem Körper etwas aus dem Wasser und Atme durch den Mund ein, danach kommt wieder die Eintauch und Unterwasserphase......das geht `ne Weile gut aber dann bekomme ich das Wasser nicht mehr aus dem Mund und es läuft mir dann in den Hals :nein:
Was mache ich da falsch :tocktock: :tocktock:

Gruß hari

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:gruebel: Ach ja, mit dem "Alten Forum" hätten wir so einen fundierten Wissensspeicher nicht! Das ist sogar für mich, der überhaupt nicht Tri-ambintioniert ist, ein wertvoller Tipp!

Das gilt im Übrigen nicht nur für diese Schwimm-Tipps, Andi! :daumen:
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In diesem Post steckt keine Ironie und kein Sarkasmus !!!

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Andi_Fant hat geschrieben:Hi oooh,

schwimm erstmal nur 25er mit 5-10sek Pause. Die Pause dient nicht der Erholung, sondern der Konzentration

Konzentrier Dich beim Schwimmen auf jeder Bahn auf einen einzigen wichtigen Aspekt. Folgende "Focus Points" solltest Du also zyklisch beachten:

1.) Wasserlage: Liege ich Flach im Wasser? Sind die Beine und das Becken oben? Schauen die Pobacken aus dem Wasser? Im Extremfall: Habe ich das Gefühl, sogar "bergab" zu schwimmen?
2.) Nach dem Zurückführen des Arms: Bin ich gestreckt, ganz gestreckt? Bin ich so lang, wie ich mich nur lang machen kann? So, wie wenn ich die gegenüberliegende Wand schon berühren wollte?
3.) Bleibt der Arm in der Gleitphase ausgestreckt? Fange ich den Armzug erst an, wenn die zurückholende Hand (fast) ins Wasser sticht? Im Extremfall: Stell Dir vor, Du trägst einen extrem weiten Handschuh. Wenn Du den Arm zurückholst und ins Wasser steckst, streckst Du die Hand in diesen Handschuh hinein. Die andere Hand ziehst Du erst danach aus dem (gedachten) Handschuh heraus. So ist der Handschuh immer auf der Hand des nach vorne ausgestreckten Arms und wechselt diesen mit jedem Zug.
4.) Gleitphase: Lass' nach jedem Zug die Hand am Oberschenkel liegen und warte eine halbe Sekunde, bevor Du ihn nach vorne zurückholst. Der andere Arm ist dabei nach vorne ausgestreckt. Mach' Dich dabei so lang, wie Du eben sein kannst und geniesse das Gleiten im Wasser. Probier' aus, was Du machen musst, um in dieser übertrieben langen Gleitphase möglichst wenig Geschwindigkeit zu verlieren.

Nach 100m bist Du mit den 4 Focus-Points durch und fängst wieder von vorne an. Wenn das geht, machst Du das mit 50ern. Dann geht es sehr schnelle auch mit 100ern.

Danach kannst Du versuchen, 2 Focus-Points auf einmal zusammenzubringen und längere Strecken in Angriff zu nehmen.

Besser kann man es nicht erklären.
Vor ein paar Jahren habe ich einen Haufen Geld dafür bezahlt um in etwa diese Erklärung von einem Herrn Tarpinian vermittelt zu bekommen. Danach habe ich ungefähr ein Jahr gebraucht um meinen selbst antrainierten Schwimmstil entsprechend umzustellen.

Hilfreich ist auch, sich beim Schwimmen filmen zu lassen. Dann sieht man die eigenen Fehler und/oder man kann sich von Fachleuten erklären lassen, wie man die abstellt.

Ansonsten kann ich nur beipflichten, das Geheimnis des Kraulens ist die Wasserlage und da hilft nur gleiten, gleiten, gleiten. Die Muskeln an den Armen sind nicht sooo entscheidend. Die 13jährigen Mädels in einem besseren Schwimmverein schwimmen alle schneller als ich, obwohl deren Oberarme überwiegend spindeldürr sind.

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@hari,

wie kommt denn das Wasser in den Mund?! Das versteh' ich überhaupt nicht!

Mein Einatmen startet immer erst in der Recovery-Phase des Arms und endet etwa dann, wenn die Hand am Ohr vorbeistreift; also noch deutlich vor dem Eintauchen des zurückgeführten Arms. Mach' ich das später, wird meine Wasserlage zu unruhig, weil sich der Abwärtsimpuls des eintauchenden Arms und der Abwärtsimpuls des sich drehenden Kopfes verstärken.

Unter Wasser atme ich aus, dabei gelangt kein Wasser in den Mund.

Vielleicht hilft es Dir, das Kinn beim Atmen an die Schulter zu "kleben". Dann atmest Du eher im Wellental hinter Deiner Bugwelle ein.

Gruss
Andreas

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Das allerwichtigste beim Schwimmen ist im Gegensatz zum Laufen oder Rennrad eine saubere Technik. Sonst kannst du wirklich nicht länger als 50 m durchhalten. Ich bekräftige die anderen Meinungen nochmal und empfehle dir auf jedenfall dich von einem Schwimmtrainer oder guten Schwimmer beobachten zu lassen. Man kann 10 mal lesen dass man seinen Arm ganz vorne einstechen soll, aber wenn einem niemand sagt ob man das richtig macht nützt das einem nicht. Auch der richtige Druck mit dem Arm muss gelernt werden, viele ziehen einfach durch. Bei der Atmung hab ich auch sehr lange gebraucht bis ich das gecheckt habe dass man seinen Kopf wirklich nur ein bisschen dreht und zwar nicht nur zur Seite sondern auch nach Vorne. Gut ist es, wenn du dir von Anfang den 3er Rhytmus angewöhnst, also 3 Züge und dann atmen denn beidseitige Atmung ist gut für Wasserlage und Stil, auch wenn das am Anfang vielleicht hart ist. Das was ich geschrieben habe ist nicht für schönes Aussehen sondern elementar für vernünftiges Kraulen. Und wenn du dann mal soweit bist und dir mehrere gute Schwimmer bestätigt haben dass du einen guten Stil hast, erst dann würde ich so richtig mit Trainieren anfangen. Sonst macht das keinen Spass.

15
Hallo oooh,

ich habe auch Probleme, das Kraulen durchzuhalten. Bei mir liegt das ganz klar daran, dass ich einen zu schnellen Beinschlag habe.
Ohne Sechser-Beinschlag kippe ich gnadenlos hinten runter.
Ich bin sicher - ohne Schwimmkurs hat's keinen Zweck; bei Dir wird's nicht anders sein.

Viele Grüße
Thomas

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Silas hat geschrieben:Gut ist es, wenn du dir von Anfang den 3er Rhytmus angewöhnst, also 3 Züge und dann atmen denn beidseitige Atmung ist gut für Wasserlage und Stil, auch wenn das am Anfang vielleicht hart ist.

Dass mit der 3er Atmung ist in der Tat hart. Ich atme links und links klappt es sehr gut. Versuche ich rechts zu atmen, klappt das überhaupt nicht. Ich habe das Gefühl, rechts gar nicht richtig den Kopf aus dem Wasser zu kriegen und so immer das Gefühl, rechts in Sauerstoffnot zu geraten. Und mir tut es rechts im Ohr weh, während es links nicht weh tut. Ist das normal?

Beim Freiwasserschwimmen (beim Triathlon schwimmt man i.d.R. im See/Meer) muss man eh gelegentlich "Wasserballkraulen", um sich zu orientieren. Insofern schlucke ich die Kröte, "nur" eine 2er-Atmung zu machen. Da fühle ich mich einfach wohler im Wasser, während ich mich bei einer 3er-Atmung nicht wohl fühle. Aber vom Prinzip her würde ich auch lieber 3er-Atmung machen.

Bloß weiß ich nicht, wie ich dass hinkriegen soll.

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Toronto21 hat geschrieben: Insofern schlucke ich die Kröte, "nur" eine 2er-Atmung zu machen. Da fühle ich mich einfach wohler im Wasser, während ich mich bei einer 3er-Atmung nicht wohl fühle. Aber vom Prinzip her würde ich auch lieber 3er-Atmung machen.
3er-Zug hat mir erst ermöglicht, weitere Strecken zu schwimmen. 2er-Zug war mir zu hektisch, beim 4er-Zug bekam ich nicht genug Luft. Mir blieb also nichts anderes übrig, als den 3er-Zug zu lernen.
Von meiner Veranlagung bin ich Links-Atmer. Nach rechts atmen kam mir lange "anders", "falsch" und "fremd" vor. Mittlerweile ist´s mir aber (fast) egal. Ich kann je nach Bedarf einen 2er-, 3er-, 4er-, 5er-Zug schwimmen.
Toronto21 hat geschrieben: Bloß weiß ich nicht, wie ich dass hinkriegen soll.
Üben. :D Eine Bahn nach links atmen, eine nach rechts. Dann mischen, also grundsätzlich zur Lieblingsseite hin atmen, aber vereinzelte Atemzüge zur anderen Seite einbauen. Irgendwann klappt´s...
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

@Pepe

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Hi,
@Pepe: Dann musst Du vor allem die Balance im Wasser üben. Dazu ein paar Übungen:

www.svl.ch/Posture
www.svl.ch/svlimmat_balance.html
www.svl.ch/basic_drills.html

Noch zur Ergänzung: Stell' Dir vor, Du hast eine lange, zylinderförmige Boje in der Hand. Du drückst sie nahe des einen Endes ins Wasser. Was macht das andere Ende? Es hebt sich aus dem Wasser heraus!

Dein Körper ist auch solch eine Boje. Wenn Du Deinen Körper, sagen wir mal das Brustbein, ins Wasser drückst, wird Dein Po auftauchen, sogar die Beine kommen hoch.

Dazu eine Vorübung am Beckenrand (oder zu Hause ...): Leg' Dich in Bauchlage hin. Die Arme liegen am Körper, die Hände liegen knapp unter der Hüfte am Boden. Das Kinn berührt den Boden. Wenn Du halbwegs schlank bist, spürst Du jetzt die Beckenknochen am Boden. Nun hebe den Kopf bzw. die Brust leicht an. Jetzt wird der Druck auf den Beckenknochen grösser. Nun senke die Brust ab, drück' sie auf den Boden! Und? Die Beckenknochen werden entlastet.

Nun versuche das gleiche im Wasser. Drück die Boje (Brust) hinein, damit das Heck auftaucht!

Und nur nicht genieren, wenn andere Leute am Pool dumm zuschauen! Werd arüber lacht, lernt niemals richtig zu schwimmen!

Im Übrigen: Die Übungen habe ich mir natürlich nicht selber ausgedacht. Sie stammen aus diversen Quellen, von denen ich vor allem das Buch: "Fitness Swimming" von Emmet Hines empfehlen kann. Ist leider in Englisch und Amerika-Spezifisch (25 yards ...). Ist aber alles drin von "Basic Drills" bis zu Trainingsplänen für alle möglichen Niveaus.

Viel Spass dabei + Gruss
Andreas

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Hai Schwimmers!!!



@Andi Fant:

Also, das was du bis jetzt hier vom Stapel gelassen hast, ist allererste Sahne.





S U P E R



Prima Tips!!!!!




Dieses ganz bewusste Konzentrieren auf die Körperstreckung, in Verbindung mit dem Gedanken man wäre schon am Beckenrand und dieser gedachte Handschuhwechsel funzen echt Klasse.

Allerdings fällt es am Anfang schwer alle Tips gleich in die tat umzusetzen, aber das ist ja auch das reizvolle dabei, weil es ein abwechselungsreiches Training ergibt.

Und morgen wirds wieder probiert und am Sa. gleich nochmal und in zwei Wochen hab ich dann vier Einheiten die Woche im Wasser, prima.

Ich bin fest davon überzeugt, dass mir deine Tips einen erheblichen Zeitvorteil bringen, momentan schaff ich die 1500 grad so unter 30 Min. und hab dann das Gefühl meine Arme wären Götterspeise.


Danke nochmal


Gruss Mayo
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20
Als ich mir das Kraulen selbst beigebracht habe, habe ich zuerst auch im 2er-Rhythmus geatmet, immer nach links. Wenn ich versucht habe, rechts zu atmen, kam es mir auch irgendwie falsch vor. ich habe mich dann extra überwunden und bin NUR noch rechts-atmend geschwommen, also auf die unangenehmere Seite. Mit der 3er-Atmung habe ich begonnen, als sich beide Seiten dann gleich "richtig" angefühlt haben (hat nicht lang gedauert) - und war null Problem!
ich atme jetzt immer 3er, 2er ist mir eigentlich zu anstrengend, für 4er reicht der Atem auf lange Sicht nicht (wäre aber auch reine Übungssache, glaub ich).

Die Tips von Andi sind echt super :daumen: , werd ich auch probieren.
V.a. das mit dem Handschuh hilft mir hoffentlich,... bisher bin ich beim Versuch, Handabzuschlagen oder wie das heißt, immer halb abgesoffen :P

LG, Judith

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OnkelUlrich hat geschrieben:Ansonsten kann ich nur beipflichten, das Geheimnis des Kraulens ist die Wasserlage und da hilft nur gleiten, gleiten, gleiten. Die Muskeln an den Armen sind nicht sooo entscheidend. Die 13jährigen Mädels in einem besseren Schwimmverein schwimmen alle schneller als ich, obwohl deren Oberarme überwiegend spindeldürr sind.
Stimmt. Die Schultermuskulatur ist mindestens genauso gefordert. Und die ideale Lage bekommt man durch Beinarbeit. Wenn wir Arme und Schultern trainieren wollten, hatten wir immer ein "Brett" zwischen den Beinen. Dadurch bekam man von hinten Auftrieb und konnte sich voll auf die Arme konzentrieren. Bei der Atmung klappte die 2-er-Variante, abwechselnd links und rechts, am besten, mit Ausatmen nach unten. Für die 3-er-Variante hatten wir beim Wettkampf garnicht genug Luft !
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Silas hat geschrieben:Gut ist es, wenn du dir von Anfang den 3er Rhytmus angewöhnst, also 3 Züge und dann atmen denn beidseitige Atmung ist gut für Wasserlage und Stil, auch wenn das am Anfang vielleicht hart ist.

Für die Wasserlage ist das richtig. Aber zwingend notwendig ist ein 3er Zug für schnelles schwimmen nicht. Kieren Perkins (australische Schwimmlegende u.a. 1500 m) ist soviel ich weiß mit einem 2er-Zug geschwommen. Wobei er sicher auch auf die andere Seite atmen konnte :D
Zur Kraultechnik noch ein schöner Link: http://www.svl.ch/CrawlAnalysis

Wie oft atmen?

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Hallo,

Wie oft atmen? 2er Zug, 3er Zug oder was?

Da gibt es ein paar "tradeoffs"

3er Zug:

Vorteil:
-Man kann die Gegner zu beiden Seiten hin beobachten
-Man schwimmt im Freiwasser leichter geradeaus
-Die Wasserlage wird durch das Kopfdrehen beim Atmen seltener gestört

2er Zug, aber bitte so flexibel, dass er auf beiden Seiten funktioniert

Vorteil:
-man kann beim Freiwasserschwimmen immer zur Sonnen-abgewandten Seite atmen. Dadurch wird man im Wettkampf nicht so leicht geblendet. Oder man atmet zu der Seite, wo man am meisten Trouble durch Gegner erwartet.
-wenn man lang ist und eine niedrige Schlagzahl (~30 Schläge pro 50m Bahn) hat, bekommt man mit einem 3er Zug im zügigen Tempo nicht genug Luft. Dann ist es besser/effizienter, jeden 2. Zug zu atmen statt die Schlagfrequenz für den 3er Zug zu erhöhen.

Man sieht also, dass die richtige Atemfrequenz individuell ist. Trotzdem ist es für jeden eine gute Übung, die Atemfrequenz zu variieren, wie z.B. in der berühmt-berüchtigten Atempyramide, z.B.:
100m 2er Zug, 100m 3er Zug, 100m 4er Zug, 50m 5er Zug, 100m 4er Zug, 100m 3er Zug, 100m 2er Zug. Ohne Pause ... 4er bzw. 5er Zug werden bei mir ganz schön langsam, sonst krepiere ich unterwegs. Die Gefahr bei der Übung ist, dass man die Schlagfrequenz erhöht, um endlich wieder Luft zu bekommen. Wenn das passiert, trainiert man sich falsche Bewegungsmuster ein. Also eine Übung für Schwimmer, deren Technik schon sehr stabil entwickelt ist.

Gruss
Andreas

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Andi_Fant hat geschrieben: Trotzdem ist es für jeden eine gute Übung, die Atemfrequenz zu variieren, wie z.B. in der berühmt-berüchtigten Atempyramide, z.B.:
100m 2er Zug, 100m 3er Zug, 100m 4er Zug, 50m 5er Zug, 100m 4er Zug, 100m 3er Zug, 100m 2er Zug. Ohne Pause ...

Würg, wie ich das hasse...:eek:
Aber man übt dadurch auch das gleiten, weil weniger Armzüge = weniger Sauerstoffverbrauch.

manche Übung ist halt grausam ...

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@OnkelUlrich: ja, das hasse ich auch. Schlimmer ist nur noch das "Abkotz-Training": 25m Tauchen, Unterwasserwende, 25m "all out" sprinten. ~60 Sekunden Pause. 10 Wiederholungen.

"All out" betrifft dabei manchmal auch den Mageninhalt. :sabber:

Sinn macht das Training schon, denn beim Tria-Start hat man oft mit Sauerstoff-Defizit zu kämpfen und muss die ersten 200m doch überleben. Dieses Training mache ich nur 2x im Jahr in der unmittelbaren WK-Vorbereitung. Und da ich das Ganze ja nur zum Spass mache, tauche ich nur noch die ersten 15...20m, sprinte die restlichen 30...35m und führe die Übung in einem 50m-Becken durch. Das spart die Unterwasserwende. Und lässt mir meine letzte Mahlzeit.

Gruss
Andreas

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OnkelUlrich hat geschrieben:Würg, wie ich das hasse...:eek:
Aber man übt dadurch auch das gleiten, weil weniger Armzüge = weniger Sauerstoffverbrauch.

Bis zum 4er zug gehts... 5er noch wenn es nicht dauernd ist... aber in einem Buch war mal von 7er-Zug die Rede, beim Versuch das umzusetzen bin ich auch fast krepiert :nee: .
Ich finds trotzdem wichtig, 3er Zug einzulernen, wegen der genannten Vorteile. Und wer 3-er Zug kann, kann wenn nötig auch 2er Zug (umgekehrt gilts aber eben NICHT) :meinung:

LG,
Judith

27
Andi und OnkelUlrich ihr seid ja wirklich der Hammer!!

Woher wisst ihr das alles?
Alles aus Büchern oder ist ein Trainer unter euch?

Zur Atemtechnik: Unser Trainer hat uns den Rat gegeben zu lernen auf beiden Seiten gut atmen zu können. Wegen Wellen und Arme die euch ins Gesicht knallen könnten (ok. das habe ich gelesen. Mein Trainer sagte: ... ) Möglichst abwechselnd atmen um die Muskeln auch zu schonen bzw. um nicht zu verkrampfen. Mich stört es zwar nicht 3000m ununterbrochen nach links zu atmen, aber der linke Hals ist danach schon irgendwie anders. Um genauer zu sein der dritte Hals von links :hihi:

Gruss
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28
Hai Schwimmers!!!


2er-Zug, 3er-Zug, 4er.Zug und mehr, wie meint ihr denn das??

Angedacht hab ich, dass ein3er-Zug so aussieht:

1x rechts, 1x links, das ganze jeweils dreimal hintereinander und dann atmen und wieder von wonre.

Anscheinend ist es aber so, dass z.B. 1x limks, 1x rechts, 1x links und dann atmen ein 3er-Zug darstellt.

Wenn das so wäre dann würde ich zwischen einem 4er und 6er-Zug schwanke.
Atmen tue ich immer auf der linken Seite und das nach zwei oder drei Armzügen mit jedem Arm, je nach Lust und Laune.

Ich glaube, dass sich da bei mir das Apnoetraining bemerkbar macht.

Nichtsdestotrotz interessiert mich wie das ist mit den Zügen.



Gruss Mayo
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29
3-er Zug heißt bei mir: bei jedem 3. Armzug atmen. z.B. Arm links, arm rechts, Arm links, dabei Atmen (nach rechts). Arm rechts - Arm links - ARm rechts+atmen (nach links).
2-er Zug: Arm rechts - links+ nach rechts atmen, Arm rechts - Arm links+ nach rechts atmen.

Wenn du einen 6er Zug schaffst, alle Achtung!

ich fänds trotzdem wichtig, dass man nach beiden Seiten atmen KANN (man muss ja nicht dauernd, aber es sollte funktionieren), weil man sonst irgendwie schief wird mit der Zeit (ich zumindest halt).

LG,
Judith

Was ist ein Zug?

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Hallo,
als ein Kraul-Schwimmzug wird gewöhnlicherweise jeder Arm gezählt. Genauer: Immer, wenn irgendein Arm vor Deinem Körper ins Wasser eintaucht, wird das als ein Zug gezählt.

Atmest alle N Züge, und N ist eine ungerade Zahl, so atmest Du abwechselnd rechts und links. Ist N eine gerade Zahl, atmest Du immer auf der selben Seite.

Gruss
Andreas

nochmal: atmen

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Hi,
also, ich atme meistens jeden 2. Zug. Da ich relativ wenige Züge pro Länge brauche, kann ich mit 3er nur recht langsam schwimmen.

Im Becken schwimme ich die erste Bahn einer Übung mit Atmung auf meiner "Vanille-Seite". Die zweite Bahn auf der "Schokoladen-Seite". Und so weiter. Immer hübsch abwechselnd. Ich fange mit der "Vanille-Seite" an, weil die zu Anfang noch besser funktioniert.

Beim Freiwasser-Schwimmen muss ich alle 6-20 Züge zum "Peilen" nach vorn schauen/atmen. Das ist eine gute Gelegenheit für mich, die Atemseite zu wechseln. Oder auch bei der bisherigen Seite zu bleiben, je nach Position der Mit-Kämpfer, Wendebojen-Position, Sonnenstand etc.

Im Übrigen: Das Nach-Vorne-Schauen beim Freiwasserschwimmen ist für mich auch das Signal zum Wechseln des Technik-Fokus (Wasserlage etc.). Durch das zyklische Konzentrieren auf einen von mehreren Technik-Fokus-Punkten versuche ich, auch im Wettkampf bis zum Schluss mit effizientem Stil zu schwimmen. Damit bin ich schneller, als wenn ich nur "bolze". Und komme noch recht frisch aus dem Wasser heraus. Ohne Pudding-Arme.

Gruss
Andreas

32
Hallo,

also theoretisch hab ich das jetzt alles voll drauf.
Ich muss nun nur noch das praktische hinkriegen.
Aber das ist ja viel einfacher. ;-)
Beste Grüße
Mark

Bild

33
Schnitte hat geschrieben:Woher wisst ihr das alles?
Alles aus Büchern oder ist ein Trainer unter euch?


Also, Trainer bin ich nicht und ganz so fundiert wie Andi_Fants Wissen ist meins scheinbar auch nicht. Ich schwimme nur schon eine Weile (seit 1993) und habe mich ausführlich damit beschäftigt. Am Anfang auch viel falsch gemacht, km gebolzt ohne Ende, Hauptsache schnell und hart :tocktock:
Irgendwann hatte ich nicht mehr soviel Zeit zur Verfügung und war somit gezwungen, das Training umzustellen. Einen großen Beitrag zur Technikverbesserung hat das "Swim-Power-Seminar" oder so ähnlich von Steve Tarpinian geleistet (mittlerweile meiner Meinung nach aber viel zu teuer :frown: . Das war ein Tag mit Videoanalyse, Stilkorrektur, Trainingseinheiten usw. Zudem hatte ich den Verein gewechselt und der neue "Trainer" (=ambitionierter Trainingspartner) legt viel Wert auf Wassergefühls- und Technikübungen. Seitdem trainiere ich nicht mal halb soviele km und schwimme genauso schnell.

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Andi_Fant hat geschrieben:Hi,
also, ich atme meistens jeden 2. Zug. Da ich relativ wenige Züge pro Länge brauche, kann ich mit 3er nur recht langsam schwimmen.

Im Becken schwimme ich die erste Bahn einer Übung mit Atmung auf meiner "Vanille-Seite". Die zweite Bahn auf der "Schokoladen-Seite". Und so weiter. Immer hübsch abwechselnd. Ich fange mit der "Vanille-Seite" an, weil die zu Anfang noch besser funktioniert.

Beim Freiwasser-Schwimmen muss ich alle 6-20 Züge zum "Peilen" nach vorn schauen/atmen. Das ist eine gute Gelegenheit für mich, die Atemseite zu wechseln. Oder auch bei der bisherigen Seite zu bleiben, je nach Position der Mit-Kämpfer, Wendebojen-Position, Sonnenstand etc.

Im Übrigen: Das Nach-Vorne-Schauen beim Freiwasserschwimmen ist für mich auch das Signal zum Wechseln des Technik-Fokus (Wasserlage etc.). Durch das zyklische Konzentrieren auf einen von mehreren Technik-Fokus-Punkten versuche ich, auch im Wettkampf bis zum Schluss mit effizientem Stil zu schwimmen. Damit bin ich schneller, als wenn ich nur "bolze". Und komme noch recht frisch aus dem Wasser heraus. Ohne Pudding-Arme.

Gruss
Andreas


Hai Trias!!!!!

Ich werde heute wieder probieren und schauen wie es sich entwickelt.
Aber ich geh mit einer Vorfreude ins Schwimmbad, Yiiiiiipieeeeee, wenn die Ohren net wären würd ich rundrum grinsen.


Gruss Mayo
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Zitat von Schnitte
Woher wisst ihr das alles?
Alles aus Büchern oder ist ein Trainer unter euch?


Also ich bin auch kein Trainer. Aber ich schwimme nun schon 26 Jahre und habe selber natürlich auch schon (fast) alles falsch gemacht. Vor ein paar Jahren habe ich meine Freistil-Schwimmtechnik völlig umgestellt. D.h. ich bin erstmal einen Monat gar nicht mehr geschwommen, ich habe nur noch Übungen, Drills gemacht. Aus Angst, dass die seit Jahrzehnten eingeübten Bewegungsmuster sofort wiederkommen, wenn ich zu früh wieder die Bewegung als Ganzes ausführe. Seitdem interessiere ich mich für die Technik und für Übungen dazu.

Vor allem mag ich nicht mehr akzeptieren, wenn der Trainer eine bestimmte Übung machen lässt und nicht klar ist, was sie bewirken soll, wozu sie gemacht wird und was genau die wichtigsten Dinge sind, auf die ich dabei achten muss, wie es sich anfühlen muss, wenn man es richtig macht, wie es sich anfühlt, wenn man einen typischen Fehler macht ...

Leider sind Menschen keine Fische. Wir haben kein Seitenlinienorgan, das uns für den Wasserdruck sensibilisert. Wir müssen uns also auf indirekte Wahrnehmungen verlassen.

Objektiv können wir messen:
-Zeit/Geschwindigkeit
-Puls/Anstrengung
-Schlagzahl

Subjektiv können wir
-fühlen
-mentale Bilder ausführen

Was fehlt vor allem? Die Selbstbeobachtung! Sie ist unter Wasser sehr stark eingeschränkt. Gibt uns ein Trainer am Beckenrand am Ende der Bahn ein feedback, so ist das nicht so unmittelbar, wie es optimal wäre. Das Feedback: "So war's richtig" ist also schwierig.

Umso wichtiger sind die mentalen Bilder: "Der Handschuh", "die Hand nach der gegenüberliegenden Wand ausstrecken", "Bergab schwimmen", "Beim Wasserfassen den Arm so krümmen, als ob wir ihn von oben um ein Fass legen" (mentales Bild für einen senkrechten Unterarm) ... anders kann man die graue Theorie nicht transportieren.

Die meisten mentalen Bilder habe ich aus dem Buch "Fitness Swimming" von Emmet Hines. Es ist aber auch wichtig, selber mentale Bilder zu entwickeln, denn nicht jedes Bild funktioniert bei jedem gleich gut.

Z.B. muss ich mir für den "senkrechten Unterarm" ausserdem noch vorstellen, dass ich meine Achselhöhlen öffne. Ich habe lange gebraucht, um auf dieses Bild zu kommen. Es hat die folgende Ursache: Wenn man einen senkrechten Unterarm bereits in der Zugphase haben will, muss man den Arm im Schultergelenk nach innen drehen. Ansonsten geht das Beugen des Ellenbogengelenks in eine seitliche Richtung statt in die Vertikale. Die Drehung des Schultergelenks empfinde ich aber als Öffnung der Achselhöhle nach hinten ...

An dieser Stelle noch eine Bemerkung zu den Paddles: Die Belastung des "verdrehten" Schultergelenks durch Paddles in der Zugphase ist immens. Es bringt m.E. mehr, das Wasserfassen mit dem senkrechten Unterarm zu erlernen, als hunderte von Metern mit Paddles zu schwimmen. Denn der senkrechte Unterarm bewirkt, dass nicht nur die Hand gegen das Wasser drückt, sondern eben auch der ganze Unterarm. Nur so lernt man, dass die Hand möglichst wenig durchs Wasser "slippt", sondern eher wie "in Honig gesteckt" verankert ist.

Dazu schaut Euch mal die folgende Studie über den Stil von Grant Hackett und Ian Thorpe an, aus der Sequenz die Bilder 3-7:

www.svl.ch/CrawlAnalysis

Das muss man erstmal schaffen, den Arm so zu "verbiegen" ...


Das Schöne beim Schwimmen finde ich, dass man immer wieder Kleinigkeiten am Stil entdecken kann, die vielleicht 1 Sekunde auf 100m bringen. Da kann sich wirklich jeder verbessern. Solange der Mensch noch nicht so gut ist wie ein Fisch. Und der ist 10x effizienter.

Gruss
Andreas

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Ok, ok, aber ich kann schneller laufen als ein Fisch!!! Also da bin ich effizienter!!
Beste Grüße
Mark

Bild

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jaja, meine Kollegen sagen mir auch immer, der Mensch sollte nicht schwimmen, sondern nur laufen. Ein Fisch versucht sich ja auch nicht, sich beim Marathon zu beweisen ... :hihi: Gruss
Andreas

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Andi_Fant hat geschrieben: An dieser Stelle noch eine Bemerkung zu den Paddles: Die Belastung des "verdrehten" Schultergelenks durch Paddles in der Zugphase ist immens. Es bringt m.E. mehr, das Wasserfassen mit dem senkrechten Unterarm zu erlernen, als hunderte von Metern mit Paddles zu schwimmen.

Dem kann ich nur zustimmen. Gerade Leute mit nicht so guter Schwimmtechnik sollten meiner Meinung nach auf Hilfsmittel verzichten.
Für Paddles gilt das von Andi-Fant geschriebene. Die sollte man auch nur auf kurzen Strecken einsetzen.

Der Pullboy erschwert durch den zusätzlichen Auftrieb im Beinbereich die Rotation um die Längsachse und somit die Streckung des Körpers. Die Gleitphase wird dadurch verkürzt oder man schwimmt in "Schlangenlinien". Oft sieht man Leute, die das ganze Training mit Pullboy absolvieren, vielleicht weils dann nicht so anstrengend ist. Die Zeit die man auf diese Art verbringt ist verschwendete Zeit. Viel nützlicher ist es, Zeit in die Körperspannung und Wasserlage zu investieren.

Beim Beinschlagtraining ist meine Erfahrung, dass man mit Schwimmbrett leicht ins Hohlkreuz fällt. Ohne Schwimmbrett geht es auch, wenn man zum Atmen einen Brustarmzug macht. Oder man schwimmt in Rückenlage, beide Arme über den Kopf gestreckt, Handflächen ineinander. So hat man als Selbstkontrolle die Möglichkeit seine Beine zu beobachten. Kommen die Knie aus dem Wasser stimmt was mit dem Beinschlag nicht.

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Hallo

Danke allen Vielmals für die vielen Technischen erklärungen und Tipps!
Leider sind dier Temperaturen und die wasserqualität hier im Norden nicht so Schwimmeinladend.
Spike

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spike hat geschrieben:Hallo

Leider sind dier Temperaturen und die wasserqualität hier im Norden nicht so Schwimmeinladend.


Ich weiß ja nicht wo du kraulen willst, aber Nord- wie Ostsee haben eine wirklich gute Wasserqualität, sind wahrscheinlich doch eher die niedrigen Wassertemperaturen :D

RG1

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spike hat geschrieben:Hallo

Danke allen Vielmals für die vielen Technischen erklärungen und Tipps!
Leider sind dier Temperaturen und die wasserqualität hier im Norden nicht so Schwimmeinladend.

Du kennst die schönen Seen um Hamburg und in Schleswig Holstein nicht. Allerdings gebe ich zu, dass ich fast nur im Neo schwimme. Zum einen ist es wärmer im Neo :peinlich: , zum anderen finden die Wettkämpfe nahezu alle im Neo statt, also muss ich lernen, damit umzugehen.

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spike hat geschrieben:Hallo

Danke allen Vielmals für die vielen Technischen erklärungen und Tipps!
Leider sind dier Temperaturen und die wasserqualität hier im Norden nicht so Schwimmeinladend.

In der Alster darfst du nicht trainieren, und selbst da ist es fast Trinkwasserqualität (wenn nicht gerade wieder die Algen "blühen"). Der äußere Schein trügt recht oft. In Norderstedt gibt es einen hervorragenden Baggersee.

Also ich kann die Aussage nicht ganz nachvollziehen. Sogar die Elbe ist zum Schwimmen freigegeben, oder?
Beste Grüße
Mark

Bild

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Also ich stell mir bei jeder Bahn am Ende das Ironman-M vor. Ist für mich eine unheimliche Motivation. Obwohl ich dieses Jahr erst mit dem Triathlon angefangen habe, dass Schwimmen aber durch den Beruf schon einigermaßen gut kommen musste gehts bei mir so mit dem Schwimmen. Ich seh halt überall das Ironman-M und versuch auch beim Training etwas zu tragen was mich daran erinnert. So hab ich zum Beispiel gestern auch meine 3000 m in 90 min (Wechsel 500 Paddles/500 normal) durchgezogen und das ohne größere Probleme...zwar von der Zeit her Bockmist und keine besondere Leistung aber naja..
karenzierte Triathletin

Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?:tocktock:

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Hammer1968 hat geschrieben:In der Alster darfst du nicht trainieren, und selbst da ist es fast Trinkwasserqualität (wenn nicht gerade wieder die Algen "blühen"). Der äußere Schein trügt recht oft. In Norderstedt gibt es einen hervorragenden Baggersee.

Also ich kann die Aussage nicht ganz nachvollziehen. Sogar die Elbe ist zum Schwimmen freigegeben, oder?


Ich sach noch, wärst du doch in der schönen Schweiz geblieben, hier ist ja eh alles blöd :D

RG1

5.+6.+7. Focus-Point

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Hallo,
nach ausgiebiger/kontroverser Diskussion im "Swimming Golf thread", beschreibe ich hier noch zwei 5 Focus-Points für das Kraulen/Freistil schwimmen. Es basiert auf der Idee, dass man in der Gleitphase weniger Geschwindigkeit verliert, wenn man in Seitenlage gleitet, statt in Bauchlage. Wird der Körper in sich verdreht (Hüfte dreht sich eher als der Schultergürtel), kann man die gesamte Rumpfmuskulatur in den Armzug mit einbringen. Ähnlich wie eine Golfspieler beim Abschlag oder ein Tennisspieler beim Aufschlag.

Focus Point: "Side Skating"
Stell' Dir vor, in Deinem Bauchnabel steckt ein Schaschlik-Spieß. Bei jedem Zug drehst Du die Hüfte so stark, dass der Spieß während der Gleitphase (also wenn Du den Arm über Wasser nach vorne holst) zur Seitenwand des Beckens zeigt.


Wann soll man anfangen, die Hüfte zu drehen? Das Timing ist extrem wichtig. Dazu der nächste Focus Point:

Focus Point: "Laser Beam Body Roll Trigger"
Stell Dir vor, ein Laserstrahl bewegt sich beim Schwimmen mit Dir. Er ist immer knapp über Deinem Ohr. Jedesmal, wenn Deine Hand den Laserstrahl trifft, gibst Du einen Impuls an Deine Hüfte, der die Hüftdrehung einleitet. Mit dieser Vorstellung erreichst Du, dass sich die Hüfte vor dem Schultergürtel dreht.


Wie steuere ich meine Geschwindigkeit, meine Rhythmus? Dafür folgende Vorstellung:

Focus Point: "Hip Rhythm"
Ähnlich wie man sich beim Laufen vorstellt, den Beinrhythmus mit den Armen vorzugeben, dreht man jetzt den Spieß um: Der Rhythmus Deiner Hüften gibt den Takt für die Arme vor. Konzentrier Dich also auf den Hüftrhythmus. Willst du schneller werden, drehe die Hüfte schneller! The engine is in the hips!


Noch eine Bemerkung dazu: Ganz ohne Beinschlag funktioniert das nicht ... im Neo einfach die Beine mitschleifen geht dann nicht mehr. Ist aber ein Schlüssel zum effizienten Kraul-Schwimmen.

Die drei Focus-Points wieder zyklisch verwenden, dazwischen 5-10sek Konzentrationspause ... die Bewegungen auch im richtigen Timing koordiniert zu bekommen, ist nicht so einfach wie bei den zuletzt beschriebenen Focus-Points. Je nach Bedarf kann man auch einen der vorher beschriebenen Focus-Points mit dazu "mischen".

Viel Spaß beim Üben wünscht
Andreas

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Hallo Andi,
deine bildhaften Beschreibungen sind super. Doch ich glaube da bin ich wiedermal viel zuviel Frau. Ich kann's mir doch nicht vorstellen
ein Laserstrahl bewegt sich beim Schwimmen mit Dir. Er ist immer knapp über Deinem Ohr. Jedesmal, wenn Deine Hand den Laserstrahl trifft,
Ich denke ich soll den Arm gestreckt durchziehen. Da krieg ich die Hand nicht an's Ohr. :gruebel:
Tati
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Hi Tati,
ähm, ich meinte das, während Du den Arm über Wasser nach vorne zurückholst. Also auf neudeutsch: In der Recovery-Phase.

Gruss
Andreas

Ausatmen

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Gleich vorweg, ich bin absoluter Schwimmbanause ...

Nun möcht ich aber Kraulen lernen (ja ich weiss ein Kurs muss sein aber der findet erst im August statt).
Hab bereits meine ersten Kraulselbstversuche hinter mir und schaffe jetzt so ca. 30m *toll* :rolleyes: Spätestens dann krieg ich aber immer Probleme mit der Atmung.

Nun meine Frage, wie atmet man korrekt aus? Ich mein, das Problem bei mir ist, dass ich unendlich lange Zeit hab zum Ausamten (3er). Hält man also die Luft an und atmet kurz vor dem Luft holen aus? Oder atmet man gleich aus und hält dann die Luft an? Oder atmet man gaaanz lange gaaaanz langsam aus?

Tönt vielleicht komisch aber irgendwie versuche ich immer viel mehr auszuatmen als ich eigentlich Luft hab :gruebel:
Gesperrt

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