Nach einem etwas verlängerten Wochenende an der Zugspitze, möchte ich Euch meine Eindrücke vom Zugspitzgipfellauf nicht vorenthalten.
Zugegeben, ein bisschen blauäugig war es schon mich dort anzumelden. Aber ich bin nunmal ein ziemlich bergbegeistert und daher reizte es mich halt. Einmal laufend auf einen Berg und dann noch auf Deutschlands höchsten. Zumal ich auf der Zugspitze auch noch nicht gewesen bin.
Nun denn, auf gehts.
Start ist um 8:30 Uhr fast im Zentrum von Ehrwald. Auch an einem Sonntagmorgen haben sich schon einige Zuschauer eingefunden und feuern die ca. 650 Gipfelstürmer in spe an. Dass der Name "Extremberglauf" vielleicht nicht zu Unrecht vergeben wurde lässt sich zum einen aus den Eckdaten (18 km und knapp 2400 Höhenmeter) ableiten, zum anderen bekommen wir es auch schon gleich nach dem Start zu spüren. Die ersten Kilometer verlaufen auf einer Fahrstrasse, jedoch stellenweise schon so steil, dass an laufen kaum zu denken ist (zumindest nicht in der Leistungsklasse in der ich unterwegs bin). Dennoch versuche ich am Anfang schon noch einen Laufrhythmus beizubehalten. Immerhin heisst das Ganze ja auch Lauf... Zwischendurch auch immer wieder ein paar Passagen, die relativ eben sind und sofort zu Überholversuchen und Aufholversuchen genutzt werden.
Nach der Hochfeldern Alm (hier sind ca. 700 Höhenmeter geschafft) geht die Laufstrecke dann in einen typischen Alpenpfad über. Hier ist an laufen zum Einen und Überholen zum Anderen im Grossen und Ganzen nicht mehr zu denken. Ein Überholvorgang braucht schon eine ganze Menge Planung an möglichen Trittstellen, die man benutzen kann. Hat man eine Möglichkeit gefunden, heissts die sowieso schon schreienden Beinmuskeln noch ein bisschen mehr zu fordern und ein paar grössere und schnellere Schritte einzulegen. Sich so vorwärtskämpfend erreichen wir das "Feldernjöchl" und anschliessend das "Gatterl".
Zwischen Jöchl und Gatterl finden sich einige Seilsicherungen und zur Freude einiger Mitstreiter, die sich in Lightweighttrainern oder sogar Wettkampfschuhen auf die Strecke gemacht haben, ein paar sehr rutschige Stellen. Da war ich um das Profil meiner Trailschuhe dann doch sehr dankbar. Am Gatterl sind wir auf einer Höhe von ca. 2050 Metern angekommen. Nun liegt ein relativ flaches Stück zur Knorrhütte vor uns. Ich empfand den Untergrund auf diesen Stück jedoch als ziemlich anstrengend. Man musste bei jedem Schritt aufpassen, wohin man trat.
An der Versorgungsstelle an der Knorrhütte noch einmal aufgetankt und weiter gings zum vorletzten Teilstück zum Sonnalpin. Allmählich merkte ich, dass ich müder wurde. Vorallem fehlte mir die Kraft in den Beinen hatte ich das Gefühl. Allerdings bemerkte ich mit einem Blick auf meine "Mitstreiter", dass es Ihnen auch nicht besser ging. Im Gegenteil, ich überholte mehr, als dass ich überholt wurde und das gab wieder ein bisschen Auftrieb. Einen Lauf konnte man das zu diesem Zeitpunkt nun nicht mehr nennen. Es war eher eine Ultrahochgeschwindigkeitsbesteigung. In diesem Tempo, war auch schon bald das Sonnalpin errreicht. Hier erwartete mich zum einen mein Freund und machte ein paar Fotos zum anderen hätte man hier auch den Lauf beenden können, wenn man gewollt hätte.
Wollte ich aber nicht. Zu gross war die Lust, den Rest jetzt auch noch anzugehen. Die Motivation hielt genau 100m. Dann erreicht ich den Fuss des Gipfelhanges. Hier stand ein Schild: 1,1 km. Auf diesen 1,1 km waren noch fast 400 Höhenmeter zu bewältigen und der untere Teil bestand eigentlich nur aus Schotter. 1 Schritt vor, mindestens einen halben wieder zurück gerutscht. Das kostet Kraft, vorallem wenn man meint schon keine mehr zu haben. Irgendwo habe ich aber wohl doch noch welche gefunden, denn immerhin kam ich vorwärts beziehungsweise eher aufwärts... Dann stand ich vor den Treppen zur Gipfelplattform. Wie ich die hochgekommen bin, weiss ich nicht mehr so genau. Oben noch ein paar Lauf(!)-Schritte und das Ziel war erreicht.
Zusammenfassend war es einfach eine super Erfahrung. Es hat riesig Spass gemacht. Die Strecke war gut ausgesucht und auch von der Organisation kann ich nichts negatives berichten.
Für die Buchführung:
Endzeit waren 3:52.13,9
Platz 44 von 81 Frauen und 10. Platz in meiner Altersklasse
Anbei noch ein paar Fotos: Start, Läuferschlange am Gipfelhang und im Ziel
Alle Fotos von gestern, die mein Freund gemacht hat gibts hier: http://hajka.hsi-web.de
Zugspitz-"Extrem"-Berglauf -> extrem super war's
1geplant:
15 Feb Joker Trail
04 Apr UT Mont Terrible (Tag 1)
05 Apr UT Mont Terrible (Tag 2)
02 May Trail du Grand Ballon
20 May Rigimarsch
12 Jun Scenic Trail K113
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