Zu schnell?Zu langsam?Oder wie?

Hi,

ich bin zur Zeit etwas verwirrt, was meine Geschwindigkeit im Training angeht.

Man soll ja, um effektiv zu trainieren langsam machen. Aerob halt.
Ich bin diese Woche einen Schnitt von 7:40 bei einer ca. 7 km Strecke gelaufen. Und das kam mir super vor. Recht zügig, aber ich hab mich gut gefühlt. Vor einer guten Woche bin ich bei der selben Strecke noch 8:40 gelaufen.

Nun hab ich im Buch von Haile Gebrselassie gelesen, dass man sich bei 4 Schritten pro Atemzug im aeroben Bereich bewegt bei 3 an der Schwelle zu anerob und bei 2 im aneroben Breich (in dem man halt nicht lang durchhält).

So, das hab ich dann heut mal probiert und ich war ewig so unterwegs, dass ich grad noch 3 Schritte pro Atemzug geschafft hab...eher 2.
Und ich war sau langsam. Hab halt probiert immer auf den 3 Schritten zu bleiben. Hatte dann einen 8:00 Schnitt auf 6 km...wobei ich den letzten km in nem ziemlichen Sprint zurückgelegt hab. Dadurch hab ich den Schnitt dann noch etwas aufgemöbelt.

Und da hab ich jetz das Gefühl, dass das so nicht ganz hinhaut, oder?
Wenn ich 4 Schritte pro Atemzug gelaufen wär, da wär ich ja jetz noch net da.

So nun die Hauptfrage, wie merke ich am besten, ob ich nun zu langsam bin, oder zu schnell? Weil bei beiden Extremen is das Training ja dann nich so effektiv.
Und was halted ihr von der Regel mit den Schritten pro Atemzug?
Ich fand übrigens das zählen ziemlich nervig.

Grüße, funkycat13!

Na, vergiß die Zählerei. Was machst du, wenn du im hügerligen Gelände unterwegs bist. Wie soll da das Zählen funktionieren. Generell läufst du bis höchstens 80 % deiner max. Herzfrequenz im aeroben Bereich. Wenn durch eine Brücke oder ähnl. Steigung der Puls kurzfristig mal drüber sein sollte, egal, hauptsache, er fällt dann wieder auf den Durchschnittswert zurück.
Dein Puls ist natürlich von vielen Faktoren abhängig. ( Temperatur, Wind, Bodenbelag, Tageszeit, Essen und Trinken vor dem Lauf, Stress auf der Arbeit, privat etc.), deswegen auch der optimale Trainingbereich von 70 -80 % deines maxpulses, in diesem tempo sollte dann ungefähr 3/4 deiner gesamten Trainingseinheiten liegen.

Und wenn du mit Pusmesser deine ungefähre Geschwindigkeit ermittelt hast, kannst du den auch öfter weglassen, um einfach nach deinem Körpergefühl zu laufen, bzw. ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Hast du Ambitionen auf mehr, alle 4-6 Wochen einen Pulslauf bei gleicher Strecke und gleicher Geschwindigkeit machen. Je trainierter du bist, umso niedriger ist dein durchschnittlicher Puls bei gleicher Geschwindigkeit, oder du läufst im aeroben Bereich automatisch schneller.

Aber Geduld brauchst du.

Viel Spaß dabei

Alfa

[quote="funkycat13"]Und was halted ihr von der Regel mit den Schritten pro Atemzug?
[quote]

Nix.

Meine Meinung: bei Deinem Tempo ist es gut, wenn Du einfach langsam ein Gefühl entwickelst. Also nicht denken, nur fühlen. Vergiss das ganze Zeug mit Aerob und Anaerob. Lauf, wie es Dir behagt. Die kürzeren Strecken kannst Du Dich etwas schneller trauen zu laufen, die längeren machst Du langsamer. Wenn Du 10 km gut im Griff hast, kannst Du Dir mal Gedanken über das Tempo machen. Lauf einfach mal ein paar hundert Meter deutlich schneller und horche in Dich rein, wie Du Dich fühlst. Oder sag Dir, bis zu dem Baum da vorne geb ich jetzt Gas. So gewinnst Du an Körpergefühl ohne Dich zu überfordern. Und mit der Zeit wirst Du Deine Strecke in immer kürzerer Zeit bewältigen. Und wenn Du mal zu schnell wirst, wirst Du es hinterher merken und platt sein. Das macht aber doch gar nix. Dann bist Du wieder etwas schlauer.
Also weniger lesen und denken, mehr probieren und fühlen. So seh ich das.

du schreibst von kilometern, zeiten, schritten und atemzügen. dabei benutzt du das wort "training". die wichtigste information fehlt allerdings: was ist dein ziel? wofür trainierst du? was willst du erreichen?

ohne deine beweggründe zu kennen, kann dir niemand weiter helfen.

vielleicht ein winziger versuch: vom schritte zählen halte ich gar nichts. wenn man ein ziel mit den richtigen trainingsschritten, -reizen, -einheiten, -intensitäten verfolgt, dann stellt sich der notwendige atemrhythmus automatisch ein. ich habe mir in einer gegebenen laufsituation nie überlegen müssen, ob ich jetzt 2, 3 oder 4 mal atme.

laufe und lass deinen körper bestimmen wie er atmet.

gruß udo

Die Zählerei mit der Atmung hab ich mir ganz am Anfang mal angetan. Vor lauter Zählen kriegt man sonst gar nichts mehr mit - schrecklich.

Jetzt zähle ich nur noch, wenn ich mich bewusst bremsen will. Denn so eine 4er Atmung zieht einen gut runter.

Das muss dann aber auch reichen!

Und bloss nicht auf so einen Krampf wie den Fettverbrennungspuls reinfallen und nur noch durch die Gegend trutschen! Das ist Augenwischerei.

Moin,

also ich find meine Eigenart, sich lesend vorzubilden, bevor ich praktisch in ein Hobby einsteige, schon recht abartig ausgeprägt. Aber in einem Aufwasch einzugestehen, dass ich mit 7-8:40/km dahinhusche UND das "Buch von Haile Gebrselassie" lese, Respekt.

Ernst: wenn dir die Zählerei kein Spaß bringt, lass es. Hab noch nie beim Laufen was anderes gezählt als gelaufene kilometer und überholte Spaziergänger. Versuch es lieber mit summen/singen. Solange das geht, bist du aerob.

Ich achte überhaupt nicht auf meine Atmung. Dafür aber konsequent auf meinen Puls. Das reicht, um im optimalen, aeroben Bereich zu bleiben. Habe dann gemerkt, dass ich mit fortschreitendem Training bei gleichem Durchschnittspuls immer schneller wurde.

Mein Tip kaufe dir eine Pulsuhr und überschreite deinen ermittelten Grenzpuls nicht. Ansonsten laufe so wie du dich wohlfühlst und lass lieber deinen Gedanken um deine Lebensinhalte kreisen, statt zu zählen.

Gruß Bernd

Ich bin noch absoluter Laufnewbie und habe deshlab keine Erfahrung.

Für mich habe ich eine Lösung mit der ich bis jetzt sehr gut zurecht komme. Ich laufe die Geschwindigkeit, bei der ich noch gut durch die Nase atmen kann.

Mir taugt es so und ich fühle mich damit wohl. Habe so auch meine ersten 10 KM am Stück geschafft.

Soweit ich hier immer mitlese wird es nie eine genaue Regelung geben, was für wem am besten ist. Jeder Mensch ist anders, und so muss wohl jeder für sich eine Lösung finden.

Lauf eine Runde wie Du glaubst, fühlst Du Dich nachher gut, dann wird es schon i.O. gewesen sein.

Danke für eure Antworten.

Also ich werd jetz einfach auf mein Gefühl hören und sehen wie ich mich fühle. Ich glaube auch das wird das Beste sein.

Ich hab auch eine Pulsuhr, die hab ich vor ner ganzen Weile mal benutzt, bin aber damit nicht zurechtgekommen. Da war mein Puls schon zu hoch als ich zur Haustür rausbin . Nee, übertrieben. Aber das fand ich nicht so toll damit zu laufen.

Dashalb werd ich denn ganzen Kramm lassen und einfach Laufen .

Ach ja, mein derzeitiges Hauptziel ist (s. Signatur) meinen ersten 10 km Wettkampf zu bestreiten. Zur Zeit hab ich ein Ziel von 1:10 h- 1:15 h. Mal schaun.

gnies hat geschrieben: in einem Aufwasch einzugestehen, dass ich mit 7-8:40/km dahinhusche UND das "Buch von Haile Gebrselassie" lese, Respekt.

Das Buch von Haile ist auch für Einsteiger gedacht...keine Angst .
Ich finds es echt super, da stehen viele sehr interessante und nützliche Sachen drin.

funkycat13 hat geschrieben:Das Buch von Haile ist auch für Einsteiger gedacht...

Ich habe aber auch gehört, dass es für Einsteiger nicht gerade geeignet ist. Da Haile selbst vielleicht noch nie einen Kilometer in 7min gelaufen ist, machen ihn seine eigenen läuferischen Erfolge auch nicht zum Experten.

Gruß,

Carsten

CarstenS hat geschrieben:Da Haile selbst vielleicht noch nie einen Kilometer in 7min gelaufen ist, machen ihn seine eigenen läuferischen Erfolge auch nicht zum Experten.

Nur mal so aus Neugier: bist du schon mal einen (gerne auch mehr) km im 7Min-Tempo gelaufen?

Als ich angefangen hab, hatte ich ja auch keinen Frequenzmesser...
Ich bin gut mit dem Tipp von Steffny klargekommen: So schnell, dass man noch nicht schnauft.

Mit diesen Zählerregeln und keine Ahnung, da komm ich nicht mit klar. Ich weiß nicht ob ich das nicht checke, ob ich nicht so schnell zählen kann, oder ob ich ganz einfach nicht "optimal" atme. Ich achte kaum auf meinen Atem. Wahrscheinlich bin ich da die "ökövariante", die sagt mein Körper nimmt sich schon den Sauerstoff, den er braucht.
Lediglich wenn ich Seitenstiche bekomme atme ich bewusst einige Minuten in die Bauchhöhle. Dann ist alles wieder gut.