eigentlich wollte ich NIE wieder einen ultra laufen, eigentlich, eigentlich, eigentlich. selbst einer meiner söhne:* in deinem alter !!*. aber wer selbst ultra-läufer ist, der weiss, wie es irgendwann anfängt wieder zu *jucken*, die strecke ruft !!
gut vorbereitet mit wöchentlichen trainingsläufen um die 80 - 90 kilometer, einem marathon zwei wochen vor dem ultra, den ich sehr gut überstanden hatte, war es beschlossene sache: du läufst !! es müssen ja nicht gleich wieder 100 km sein, nee, 76,7 reichen eigentlich auch, und da fand ich den müritz-lauf, ganz in unserer nähe, deutschlands größter binnensee, ein lauf rund um die müritz, natur pur, nationalpark, viel wasser, kann nur gut sein. zudem gab es auch noch einen 28,2 km lauf, für falk genau das richtige.
heike, eine liebe freundin der ultra-szene mit läufen wie marathon des sables, comrades, sparthaklon, die sich gerade auf den deutschlandlauf vorbereitet, hatte mir angeboten, mit mir zu laufen, super, schon in 2000 in güstrow beim 12-stunden-lauf hatte ich mit ihr viel spaß. sie ist die strecke schon 3 mal gelaufen und kennt sich bestens aus.
die wettervorhersage: gewittrig, nicht mehr ganz soooooo warm, für uns läufer vielversprechend.
doch es sollte anders kommen: start 8.00 uhr im hafen waren's, wunderschöne kulisse, überall boote, die sich sehen lassen könen, aber heute morgen für mich nicht wirklich von interesse. heike und ich stehen am start, rüdiger kommt mit dem fahrrad mit, toll !! betreuung mit dem fahrrad, das hatte ich noch nie, und - wie es sich später herausstellt, ein wahrer segen !
es geht los: 49 läufer und läuferinnen gehen auf die lange strecke, die sonne lacht, noch angenehme temperaturen, aber auch das sollte sich bald ändern.
die ersten 30 kilometer eher für mich ein wenig enttäuschend, wo ist das wasser, wo ist der see? wald, wiesen, felder - und vor allem gnadenlose sonne, wo immer wir lange, lange teilstrecken *unten durch* mussten. trinken, trinken, heike hatte die flasche in der hand, sie wandert von ihr zu mir, von mir zu ihr, und wenn sie leer war, rüdiger war ja da, er füllte neuen *saft* heinein, danke rüdiger !! leider gab es auf der ganzen strecke nicht eine einzige kilometeranzeige, aber rüdiger hatte ja seinen fahrradcomputer.
es läuft gut, die sonne prallt auf uns, gut dass wir vorgebräunt sind, jetzt sehen wir auch hin und wieder ein wenig von weitem den wunderschönen see mit segelbooten, leichter wind erleichtert ein wenig das laufen in der hitze, keine probleme, der puls liegt immer zwischen 131 - und 150, fühle mich gut, zwischen durch ein stücken vom riegel, rüdiger ist immer da, wenn man ihn braucht.
marathon: 42,195 km erreicht, die sonne, die sonne, die sonne !!! erbarmungslos brennt sie auf uns nieder, sie nimmt mir die kräfte (ausgerechnet mir, wo ich überhaupt keine hitzeläufeirn bin !!), ein tiefpunkt, und dann noch steigungen 8 %, nee, wir gehen, bis wir oben sind. durst, durst, durst, wasser hängt uns schon zum halse raus, wir nehmen cola, ein becher wasser über den kopf, jetzt zahlreiche verpflegungsstellen, alles nette mit uns fühlende betreuer, danke !!
kilometer 50 ,nur noch 26 !!! - heiss, sonne, durst, die erste blase meldet sich, macht nix, geht vorbei, es gibt ganz schmale wege, die radfahrer drängen sich vorbei, die meisten mit ein paar netten worten für uns, auch die staffelläufer, jeder ist mindestens mit einem fahrrad begleitet, finden fast alle aufmunternde worte für uns, und wir überholen läufer, die ihren tiefpunkt erreicht haben und nur noch gehen können, wir sparen uns unseren atem.
wie gut, wenn wir mal wieder schatten erreichen - im wald laufen - herrlich, keine pralle sonne, schatten, relative kühle, weiter.
kilometer 60, es geht mir wieder gut, mein magen dagegen ??? ein wenig fad, ich esse ein stück riegel, trinke cola, bloß kein wasser mehr !!
kilometer 71 - ein großes schild( das erste !!! ) : 5 kilometer !!!!!!!!!!!!! jupiiiiiiiiiii; was sind schon 5 kilometer, aber sie sollten noch ganz lange werden, besonders , wie meist, der letzte - wir laufen hand in hand happy im ziel ein, dort steht falk und fotografiert, menschen applaudieren, geschafft !!! stehenbleiben, mir ist ein wenig schwindlig, gleich auf die massagebank, wie gut !!! doch kaum liege ich, werden heike und ich zur siegerehrung gerufen, von der massagebank in socken und eingeschmierten beinen auf das podest: 4.und 5. platz der frauen. wir gehen in die turnhalle zum duschen , wie herrlich duschen sein kann !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
dann essen wir im kreise unserer freunde einen erbseneintopf mit bockwurst - die sinne und kräfte kommen wieder !!
schön war e s trotz aller plagen !! oder vielleicht gerade deswegen ?????!!!
76,7 kilometer bei kontinuerlich ca. 30 grad hitze, puls ok, kalorienverbrauch laut pulsuhr: 5.400, zeit 9 stunden 18 minuten, platz 4 der gesamtwertung frauen, platz 1 in meiner altersklasse.
nächstes jahr 19. august - ich glaube ohne mich !!!
und heute geht es mir schon wieder ganz gut.
Foto: kurz vor dem ziel, rechts heike, links firenza
firenza
che strecke sei, aber............ ähnlich ging es mir auch beim usedom-marathon, der war noch härter, was steigungen anbelangt,und das direkt am meer !!!!
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