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München Marathon 2005 - 3. Marathon in 4 Wochen

München Marathon 2005 - 3. Marathon in 4 Wochen

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zur Info: Leonie ist natürlich mitgelaufen, aber eine Person darf nicht wissen dass Sie dabei war, deshalb habe ich hier so geschrieben, als ob Sie Zuschauer wäre.

München Marathon am 9.10.2005

Nach Köln (4.04) und Berlin (4:20) stand nun nach weiteren 2 Wochen noch der München Marathon an. Hier wollte ich klar meine Bestzeit (3:46:35) aus 2004 (ebenfalls in München) unterbieten. Ich habe mir ein Zeitziel gesetzt, dass ich jetzt erstmal X nenne.

Noch ein paar fakten zum Vergleich zu 2004:
km bis München 2004: ca. 1700 – dieses Jahr 2150, allerdings gerade in den letzten 3 Monaten vor München mehr länger und langsamer, was für meine Grundschnelligkeit sicher nicht hilfreich war.
lange Läufe 2004: ca. 2 Läufer über 30km im Training + Berlin Marathon – dieses Jahr inkl. Köln und Berlin Marathon ca. 8 Läufe über 27km und 4 über 30km.
Gewicht München 2004 am Start: 71kg – dieses Jahr am Starttag: 79kg :-(

Am Samstag ging ich mit meinen Eltern auf die Marathonmesse, hab meine Startnummer geholt und Eigenverpflegung für km10, 25 und 40 deponiert, dazwischen sollten dann noch meine Eltern stehen.
Danach ging es ins „La Fiorentina“ zum Foritreff, in dem schon alle vom ForumTeam da waren. Nach einem leckeren essen (erst Nudeln, dann Pizza) und nettem gequatsche ging es um ca. 21 Uhr nach Hause und ich bin dann relativ schnell und müde ins Bett gefallen.
Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Nach 4 scheiben Toast mit Honig ging es um 8 Uhr mit dem Auto richtung Stadion.
Meine Eltern und Leonie waren zum anfeuern da und ließen mich beim Olympiastadion raus um dann einen Parkplatz zu suchen.
Für 9 Uhr war noch mal ein Foritreffen ausgemacht und ich war fast pünktlich um 9.02 Uhr da. Danach hab ich mich umgezogen und bin in den Startblock A (für unter 3:45 Stunden).
Das bisher einzig negative: der Startschuss fällt erst um 10 Uhr. Um 9 Uhr war es noch schön kühl und es sollte an diesem Tag bis zu 22°C bekommen, was nach dem letzten Marathon in Berlin ja schon nix gutes heißen soll.
10 Uhr – Start: Sollzeit X – Istzeit: X-+0
Nur 4 Minuten nach dem Startschuss war ich bereits über der Startlinie und wollte dann sofort mein vorgenommenes Tempo laufen. Das Gedrängel hielt sich wirklich in Grenzen und bei km1 hieß es: Zielzeit – 6 Sekunden.
Schneller wollte ich eigentlich nicht machen, doch irgendwie konnte ich mich nicht so recht bremsen, so hatte ich schon bei km3 eine halbe Minute Vorsprung zu meinem Zeitplan rausgelaufen.
An der Strecke waren bisher noch nicht so viele Zuschauer, doch aus 2004 wusste ich, dass sich dies noch ändern soll. Ich blieb weiterhin bei meinem Tempo, obwohl ich mich alle paar hundert Meter bremsen musste, ich konnte einfach nicht langsamer machen – ob das gut geht...
Schon bei km5 habe ich eine Minute Puffer, dabei war doch meine Zielzeit schon recht anspruchsvoll gesetzt.
Doch ich lief so weiter und so langsam kamen auch schon die ersten Zuschauermassen zum Vorschein. Nicht mehr weit und meine Eltern sollten zum ersten mal bei km9 am Königsplatz zu sehen sein.
Schon von weitem hat mich meine Mutter entdeckt und war von allen Zuschauern rauszuhören *g*. Der nächste Punkt für meine Eltern und Leonie sollte dann km19 in Berg am Laim sein, doch bis dahin ist es noch ein Stück hin.
Mein Tempo war weiterhin konstant, so war ich bei km10 schon 2 Minuten vor meinem Zeitplan. Als nächstes freute ich mich auf den Marienplatz, dort erhoffte ich eine große Zuschauermenge. Dies war auch so und wie jedes Jahr war ein Sprecher dort und hat von einigen Läufern die Namen genannt. Auf beiden Seiten waren sehr viele Zuschauer und haben viel Lärm gemacht. Ich fühlte mich noch gut, aber es wurde dennoch so langsam ein bisschen wärmer und leider waren keine Wolken am Himmel zu sehen.
Doch dadurch ließ ich mich noch nicht beirren und lief weiter und überholte auch noch recht fleissig die anderen Läufer.
Nicht mehr sehr lange und mein Fanclub kommt wieder. Doch bis dahin kommen erstmal ein paar km mit sehr wenig Zuschauern. Hier dachte ich schon das erste mal an meinen Mp3 Player, doch darauf wollte ich noch ein bisschen warten, der englische Garten kommt ja noch.
Dann endlich war ich in Berg am Laim und ich hörte meine Mutter wieder in 200 Meter Entfernung. Dort hatte ich mittlerweile schon 3 Minuten Vorsprung zum Plan, die letzten km konnte ich mich endlich ein wenig bremsen und bin schon fast so „langsam“ gelaufen wie ich sollte.
Hier erhielt ich ein Powergel und einen Powerbardrink, was mir beides ein wenig geholfen hat, denn die Sonne war nun schon zu spüren, ich versuchte möglichst immer im Schatten zu laufen.
Kurz danach war die Hälfte geschafft und ich bin nicht mehr ganz 3 Minuten vor Plan, das letzte Stück war etwas langsamer, doch gerade zwischen km14 und 17 waren ja auch ein paar Steigungen zu spüren (z.B. Rosenheimer Landstraße mit der höchsten Steigung im Lauf).
Jetzt ging es so langsam aber sicher dem englischen Garten entgegen. Bei km22 auf der Vollmannstr. habe ich mir dann meinen Mp3 Player angemacht, ab jetzt war es mir zu warm und ich brauchte zusätzliche Motivation.
Bei km25 war ich noch 2:30 Minuten vor meinem Plan, konnte das Tempo also noch halten, dennoch wusste ich dass es bis zum Ende hart wird. Letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt ging es mir sicherlich besser und ich wünschte mir, dass es 10° kühler wäre. Das Hohe Anfangstempo hat bisher sicher Kraft gekostet, aber die Wärme macht mir einfach am meisten zu schaffen.
Aber ich habe gebissen und lief weiter, hatte momentan immer noch die neue Bestzeit in den Augen.
Bei km26,5 ging es dann erstmal ein langes Stück bergab. Hier erholte ich mich ein wenig und habe das Tempo mit Absicht nicht erhöht.
Dann kurz nach km27 ging es in den englischen Garten. Wie schon letztes Jahr waren davor sehr viele Zuschauer. Doch leider war der E.G. dieses Jahr nicht so wie letztes Jahr. Zum einen waren viel weniger Zuschauer vorhanden als 2004 und dank der Temperaturen um die 18-20° kam es mir vor wie in einem Tropenwald.
Bei km30 hatte ich noch 1:20 Minuten Vorsprung zu meinem Plan (die genauen Zahlen wusste ich natürlich erst jetzt beim Bericht schreiben, eigentlich dachte ich, dass ich noch gar nicht so langsam wäre).
Die ersten Läufer fingen nun an zu gehen und jetzt merkte ich schon dass meine km Zeiten um ca. 20-30 Sekunden langsamer sind als bei der ersten Hälfte.
Bei km31 stand Magic aus dem Forum und feuerte mich noch mal an. Doch es half nichts, ich wurde noch langsamer. Bei km33 war ich dann das erste mal über meinem Zeitplan, 15 Sekunden. Bei km34 kam gerade das Lied „Here Come`s the Hammer“ und es passte nur zu gut, denn ich wollte nichts mehr als einfach nur noch ins Ziel oder sogar aussteigen.
Ich haderte noch eine Weile mit mir und war dann soweit dass ich mir sagte ich steige aus. Doch aussteigen... dafür bin ich einfach nicht der Typ. So bin ich bei km34 erstmal stehen geblieben und habe mir gesagt, dass mir die Zeit ab jetzt egal ist und ich in das Ziel gehe.
Jetzt kann ich hier auch mal mein Ziel auspacken: Ich wollte sub 3:40 laufen, meine 10km Zeit war 50 Minuten, HM Zeit 1:46:55 und bei 30km hatte ich eine 2:33er Zeit stehen. KM33 war in knapp 6 Minuten.
Ziemlich sicher hätte ich sogar noch eine Bestzeit geschafft, doch ich hatte keine Lust mehr, wollte einfach nur noch ins Ziel. Ich hoffte dann, dass meine Eltern bald kommen. Bei km35 war ich nach 3:05 Stunden eigentlich nur 3 Minuten über dem Zeitplan. Mit einem 6er Schnitt hätte ich ab jetzt so gerade noch meine Bestzeit geschafft. Doch nicht mal das motivierte mich.
Als ich meine Eltern und Leonie sah, hab ich erstmal meine Flasche ausgetrunken. Und dann dachte ich mir, wenn ich schon ins Ziel „krieche“ dann will ich noch ein wenig Spaß haben.
Und wenn ich in Berlin 2004 schon 3km in Socken laufen konnte, dann werde ich das in München ein Jahr später auch ganz Barfuß schaffen.
Also Schuhe aus, Socken aus und weiter ging es. Für km36 (inkl. Schuhe wechseln und kurzes quatschen mit meinen Eltern) habe ich 11 Minuten gebraucht. Ab dann ging es Barfuß weiter.
Und ich lief sogar wieder, denn alle Zuschauer gabe mir nun Applaus und klatschten und ich hörte immer wieder mal ein „ey schau mal, der läuft barfuß“ oder „super Barfußläufer, du schaffst das!!!“.
Der Asphalt war zwar hart, doch es lief sich ganz gut und ich lief ein Tempo zwischen 7.30 und 8min/km. So ging es bis zum Schluss weiter und es machte richtig viel Spaß. Das ist das schöne, wenn einem die Bestzeiten eigentlich egal ist, ein anderer wäre wohl jetzt noch mehr demotiviert.
Bei km40 kam Tom, der Skatepartner meiner Mutter (er war dort als Streckenposten) und lief ein paar hundert Meter mit mir mit und hat mich noch mal aufgeheitert.
Ein paar Läufer klatschten mir noch auf den Rücken mit „ey, super Homepage hast du da“ oder „hey andi, wird heut nix mit neuer PB was?“. Echt witzig, ich hab ja hinten noch nicht mal meine Homepage drauf stehen und ich werde schon erkannt, das hat mich sehr gefreut.
Endlich war nun das Olympiastadion zu sehen. Für km42 habe ich sogar nur 6:50 Minuten gebraucht.
Der Stadtioneinlauf war zwar von den Zuschauern her nicht ganz so toll wie letztes Jahr (2004 war deutlich mehr an der Strecke) aber es war einfach super in das Stadion einzulaufen.
Die Tartanbahn war eine Erlösung von dem harten Asphalt und ich hüpfte noch von einem Fotographen zum anderen, um dann nachh einer – immerhin dann doch noch guten – Zeit von 4:05:12 Stunden ins Ziel zu kommen.
Dann gabs gleich eine Medaille und danach Brezen und und Kuchen. Ich hab noch ein paar bekannte getroffen und als ich dann aus dem Stadioninneren und meine Sachen geholt habe sind kurz danach Leonie und meine Eltern gekommen und es ging nach Hause.

Fazit: Gut: Organisation war wieder super. Die ersten 30km von mir waren auch super.
Schlecht: Es war wieder zu warm und ich bin zu schnell angegangen. Dennoch glaube ich, dass ich das Tempo einigermaßen durchgehalten kann, wenn es nicht über 10°C geht. Somit ist dieses Jahr ohne Bestzeit und ohne sub4 Lauf, dennoch hatte ich viel Spaß bei allen und kann somit wohl sagen, dass mit New York in 4 Wochen der Saisonhöhepunkt auf mich wartet!!!

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Ach, Du warst das! Ich hab Dich gesehen unterwegs. Aber warum um alles in der Welt bist Du denn barfuß gelaufen (steht irgenwie nicht in Deinem Bericht)?

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Vielleicht solltest du deine Vorbereitungszeit nicht ganz so unkonventionell gestalten (O.K. - ich bin wohl nicht gerade der Richtige, um dir diesen Rat zu geben :wink: ) - dann müßtest du mit deiner HM-Bestzeit beim Marathon weit unter den 3:40 bleiben.

Danke für diesen lustigen und anschaulichen Bericht!

:)

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Man was bist du fürn strammes Bürschlein.

Dein Bericht ist Anfangs sehr gut und fesselnd geschrieben, ließ aber am Ende nach :teufel: :teufel: :teufel:

Und wer ist denn die barfußlaufende Dame neben Dir auf dem Bild ? :confused:

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noName hat geschrieben:Man was bist du fürn strammes Bürschlein.

Dein Bericht ist Anfangs sehr gut und fesselnd geschrieben, ließ aber am Ende nach :teufel: :teufel: :teufel:

Und wer ist denn die barfußlaufende Dame neben Dir auf dem Bild ? :confused:

das ist Leonie (meine Freundin, s. den Satz vor meinem Bericht in Posting 1)

@Frauschmitt: da die Zeit egal war wollt ich halt was lustiges machen und da ich es schonmal probiert hatte (berlin 2004) hab ich wiederholungstäter gemacht

@stephen: hab halt viele km gemacht aber nie Tempotraining, INtervall etc...
aber mit 19 hab ich ja noch ein paar jährchen um überhaupt erst ins beste marathonalter zu kommen :)
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