Die Geschichte zu diesem Marathon fängt eigentlich schon ein paar Tage vorher an... 3 Tage vor dem Essen-Marathon letzten Sonntag las ich zufällig im Forum den Thread von Martinwalkt, in dem er fragte, wer denn zum Rothaarsteig-Marathon käme. Neugierig wie ich bin, habe ich mir die Ausschreibung und den Streckenplan (und vor allen Dingen das Höhenprofil ) angeschaut.
Und irgendwie liess mich der Gedanke nicht mehr los: den könntest Du eigentlich auch laufen. Nicht schnell, einfach als Genusslauf. Aber innerhalb von 6 Tagen 2 Marathons? Ist ja eigentlich zu viel...
Naja, ich nahm mir vor ganz ehrlich zu mir zu sein und wenn es mir in der Woche nach Essen wirklich gut gehen sollte, wollte ich es versuchen.
Ich hatte nach Essen keinen Muskelkater und vor allen Dingen war auch keine Erkältung im Anflug; so stand Freitag abend definitiv fest, ich werde nach Fleckenberg fahren. Da das Wetter absolut super zu werden versprach, fuhr ich am Samstag morgen per Motorrad dort hin und kam auch zwei Stunden später, ungefähr eine Stunde vor dem Start, gut dort an. Der freundliche Parkplatzanweiser verschaffte mir einen Abstellplatz direkt vor den Damenumkleiden und -duschen. Super! Auch meine Klamotten konnte ich dort lassen; sehr praktisch wenn man keine Koffer am Motorrad hat...
Start war um 12 Uhr; eine halbe Stunde vorher habe ich Martin getroffen. Sonst liess sich keiner der Vorangemeldeten LAler blicken. Naja, wir haben ein bisschen gequatscht und er zeigte dann noch auf die Höhenzüge ringsum und meinte zu mir: "da gehts gleich hoch. Aber für den Marathon nicht so steil wie für den Halbmarathon." Toll, sehr tröstlich ;-) . Aber eigentlich war ich nur guter Dinge, da die Landschaft, das Wetter und die Stimmung unter den Läufern viel zu schön waren, um nervös zu werden.
Um 12 Uhr machten sich dann knapp 150 Marathonis auf den Weg... Noch einmal kurz in Martins Kamera gegrinst und los gings. Zunächst einmal ganz flach und beschaulich für 2,5km im Tal lang. Ein paar vereinzelte Überholmanöver, aber eigentlich hatte jeder so sein Tempo züging gefunden. Dann gings in den ersten Anstieg. Der war schon heftig. Von der Steigung her kamen kurze Erinnerungen an den Zugspitzlauf auf. Aber man war ja noch frisch, die Stimmung war immer noch gut und so gings ziemlich zügig den Berg hoch. nach 5 km hatte ich irgendwas um 29 Minuten auf der Uhr. Der Schnitt sollte während des ganzen Laufes ziemlich genau so bleiben. Ein kurzes Stück bergab und schon ging es in die nächste Steigung zum Jagdhaus hoch. Hier traf die Strecke des Marathons wieder mit den Halbmarathonis zusammen und ich hatte das erste Mal an diesem Tag das Vergnügen etliche Stockträger zu überholen (sie gehen auch im Wettkampf auf Waldwegen in mind. 3er Reihen nebeneinander her ;-) ). Auf dem Gipfel am Jagdhaus angekommen trennte sich die Strecke von Marathon und Halbmarathon wieder für einige Kilometer. Die Hauptanstiege waren jetzt geschafft. Was nun folgte war ein Kammweglauf, bei dem es immer mal wieder hoch und mal wieder runter ging. Der Untergrund wurde jetzt auch ein wenig interessanter; jedoch war es ja vorher schon lange Zeit trocken gewesen, so dass wirklich nur fleckenhaft noch matschige Stellen oder ähnliches zu finden waren.
Zwischen km 16 und 17 trafen wir wieder auf die Halbmarathon-NW und da diese eine ganze Ecke abgekürzt hatten, waren jetzt wieder dieselben Leute zu überholen. Jetzt hatten diese ihre Formation allerdings ein wenig aufgelöst, da der Weg stellenweise doch recht schmal war. So wurde man zu manchen teilweise auch etwas riskanten Überholmanövern gezwungen. Ein Mitläufer nahm das mit riskant zu genau und landete beim Überholen auf dem Hosenboden; ist aber glücklicherweise nichts weiter passiert. Bei km 26 trennten sich die Strecken dann wieder und es wurde ein etwas entspannteres Laufen.
Ich hatte unterwegs (eigentlich schon seit der ersten Steigung) Anschluss gefunden an zwei Mitläufer die ziemlich exakt mein Tempo liefen und mit denen ich seit dem viel gequatscht hatte. War sehr angenehm, man merkte kaum, dass die km so vorbeizogen. Wäre ich nicht in dieser Gruppe gelaufen, wäre man doch ziemlich alleine unterwegs gewesen in diesem Abschnitt. Und so langsam merkte ich auch die Distanz und vorallen Dingen die Höhenmeter. Die Beine fühlten sich ein bisschen nach Pudding an an den Steigungen. Da wir uns aber immer noch auf dem Kammweg befanden, hiess das, dass wir ja auch irgendwann wieder ins Tal runter mussten. Nachdem die letzte richtige Steigung bei km 31 geschafft war; sollte es fast nur noch bergab oder eben weg gehen.
Eigentlich hatte ich mich drauf gefreut es dann bergab ins Tal rollen zu lassen, doch irgendwie ist mir dieser Teil dann fast am schwersten gefallen. War wohl schon zu kaputt um das bergab noch als Erholung nutzen zu können. Schade eigentlich. An solchen Stücken kann man im Prinzip eine Menge Zeit gut machen. Einer von meinen beiden Begleitern nutzte dies auch und gab noch einmal Gas. Er wollte unter 4 Stunden bleiben (was er auch letztendlich schaffte). Ich liess es die letzten km etwas gemütlicher angehen. nachdem die Talsohle in Latrop erreicht war, kamen hier das letzte Mal die beiden Strecken zusammen. Und siehe da. Kurz darauf überholte ich dieselben Leute dann zum dritten Mal.
Ich muss zugeben, ich war dann schon recht erleichtert als die Beschilderung mir sagte noch 5km, noch 4km, noch 3km,... Irgendwann war dann auch der Sportplatz in Sicht, noch eine dreiviertel Stadionrunde und geschafft!!
Endzeit 4:13:39. Das ist der 5. Platz bei den Frauen und der 2. Platz in der WHK. Für insgesamt 860 Höhenmeter bin ich mit der Zeit absolut zufrieden; zumal es ja eigentlich nur ein Genusslauf sein sollte .
Als ich zu meinem Motorrad zurückkehrte fand ich einen Zettel daran kleben: "Ich habe es beobachtet". darunter Name und Telefonnummer. Noch leicht geistig umnachtet brauchte ich eine Weile, bis ich begriff was die Person beobachtet hatte. Tank total eingedrückt und auch auf der übrigen rechten Seite des Motorrads etliche zerkratzte und verbogene Teile. Na toll. Hätte ein schöner Tag werden können. Während ich dann mit der Zeugin telefonierte, die mir erzählte wie sich das Ganze zugetragen hatte (Sie hatte einen PKW beim zurücksetzten beobachtet, der gegen mein Motorrad stiess und das daraufhin gegen die Hauswand. Der PKW-Fahrer hat wohl kurz angehalten, aus dem Fenster geschaut und ist dann weggefahren) und dann auf die Polizei wartete, verpasste ich zum 2. mal innerhalb von 6 Tagen meine Altersklassensiegerehrung.
So im nachhinein bin ich so froh, dass es diese Zeugin gibt und dass Sie so nett war, die Autonummer etc. aufzuschreiben, dass das dann doch eigentlich das schönste Erlebnis an dem Tag war .
So, das war mein Bericht zum Rothaarsteig-Marathon. Bleibt eigentlich nur noch zu erwähnen, dass ich von der Veranstaltung absolut begeistert war/bin und definitiv wieder dabei sein werde. Und nein, nächstes Wochenende wird kein Marathon gelaufen ;-) ...
Rothaarsteig(ganzer)Marathon 05, der Bericht, ohne Bilder ;-)
1geplant:
15 Feb Joker Trail
04 Apr UT Mont Terrible (Tag 1)
05 Apr UT Mont Terrible (Tag 2)
02 May Trail du Grand Ballon
20 May Rigimarsch
12 Jun Scenic Trail K113
15 Feb Joker Trail
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05 Apr UT Mont Terrible (Tag 2)
02 May Trail du Grand Ballon
20 May Rigimarsch
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