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Rothaarsteig(ganzer)Marathon 05, der Bericht, ohne Bilder ;-)

Rothaarsteig(ganzer)Marathon 05, der Bericht, ohne Bilder ;-)

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Die Geschichte zu diesem Marathon fängt eigentlich schon ein paar Tage vorher an... 3 Tage vor dem Essen-Marathon letzten Sonntag las ich zufällig im Forum den Thread von Martinwalkt, in dem er fragte, wer denn zum Rothaarsteig-Marathon käme. Neugierig wie ich bin, habe ich mir die Ausschreibung und den Streckenplan (und vor allen Dingen das Höhenprofil :zwinker2: ) angeschaut.
Und irgendwie liess mich der Gedanke nicht mehr los: den könntest Du eigentlich auch laufen. Nicht schnell, einfach als Genusslauf. Aber innerhalb von 6 Tagen 2 Marathons? Ist ja eigentlich zu viel...
Naja, ich nahm mir vor ganz ehrlich zu mir zu sein und wenn es mir in der Woche nach Essen wirklich gut gehen sollte, wollte ich es versuchen.

Ich hatte nach Essen keinen Muskelkater und vor allen Dingen war auch keine Erkältung im Anflug; so stand Freitag abend definitiv fest, ich werde nach Fleckenberg fahren. Da das Wetter absolut super zu werden versprach, fuhr ich am Samstag morgen per Motorrad dort hin und kam auch zwei Stunden später, ungefähr eine Stunde vor dem Start, gut dort an. Der freundliche Parkplatzanweiser verschaffte mir einen Abstellplatz direkt vor den Damenumkleiden und -duschen. Super! Auch meine Klamotten konnte ich dort lassen; sehr praktisch wenn man keine Koffer am Motorrad hat...

Start war um 12 Uhr; eine halbe Stunde vorher habe ich Martin getroffen. Sonst liess sich keiner der Vorangemeldeten LAler blicken. Naja, wir haben ein bisschen gequatscht und er zeigte dann noch auf die Höhenzüge ringsum und meinte zu mir: "da gehts gleich hoch. Aber für den Marathon nicht so steil wie für den Halbmarathon." Toll, sehr tröstlich ;-) . Aber eigentlich war ich nur guter Dinge, da die Landschaft, das Wetter und die Stimmung unter den Läufern viel zu schön waren, um nervös zu werden.

Um 12 Uhr machten sich dann knapp 150 Marathonis auf den Weg... Noch einmal kurz in Martins Kamera gegrinst und los gings. Zunächst einmal ganz flach und beschaulich für 2,5km im Tal lang. Ein paar vereinzelte Überholmanöver, aber eigentlich hatte jeder so sein Tempo züging gefunden. Dann gings in den ersten Anstieg. Der war schon heftig. Von der Steigung her kamen kurze Erinnerungen an den Zugspitzlauf auf. Aber man war ja noch frisch, die Stimmung war immer noch gut und so gings ziemlich zügig den Berg hoch. nach 5 km hatte ich irgendwas um 29 Minuten auf der Uhr. Der Schnitt sollte während des ganzen Laufes ziemlich genau so bleiben. Ein kurzes Stück bergab und schon ging es in die nächste Steigung zum Jagdhaus hoch. Hier traf die Strecke des Marathons wieder mit den Halbmarathonis zusammen und ich hatte das erste Mal an diesem Tag das Vergnügen etliche Stockträger zu überholen (sie gehen auch im Wettkampf auf Waldwegen in mind. 3er Reihen nebeneinander her ;-) ). Auf dem Gipfel am Jagdhaus angekommen trennte sich die Strecke von Marathon und Halbmarathon wieder für einige Kilometer. Die Hauptanstiege waren jetzt geschafft. Was nun folgte war ein Kammweglauf, bei dem es immer mal wieder hoch und mal wieder runter ging. Der Untergrund wurde jetzt auch ein wenig interessanter; jedoch war es ja vorher schon lange Zeit trocken gewesen, so dass wirklich nur fleckenhaft noch matschige Stellen oder ähnliches zu finden waren.

Zwischen km 16 und 17 trafen wir wieder auf die Halbmarathon-NW und da diese eine ganze Ecke abgekürzt hatten, waren jetzt wieder dieselben Leute zu überholen. Jetzt hatten diese ihre Formation allerdings ein wenig aufgelöst, da der Weg stellenweise doch recht schmal war. So wurde man zu manchen teilweise auch etwas riskanten Überholmanövern gezwungen. Ein Mitläufer nahm das mit riskant zu genau und landete beim Überholen auf dem Hosenboden; ist aber glücklicherweise nichts weiter passiert. Bei km 26 trennten sich die Strecken dann wieder und es wurde ein etwas entspannteres Laufen.

Ich hatte unterwegs (eigentlich schon seit der ersten Steigung) Anschluss gefunden an zwei Mitläufer die ziemlich exakt mein Tempo liefen und mit denen ich seit dem viel gequatscht hatte. War sehr angenehm, man merkte kaum, dass die km so vorbeizogen. Wäre ich nicht in dieser Gruppe gelaufen, wäre man doch ziemlich alleine unterwegs gewesen in diesem Abschnitt. Und so langsam merkte ich auch die Distanz und vorallen Dingen die Höhenmeter. Die Beine fühlten sich ein bisschen nach Pudding an an den Steigungen. Da wir uns aber immer noch auf dem Kammweg befanden, hiess das, dass wir ja auch irgendwann wieder ins Tal runter mussten. Nachdem die letzte richtige Steigung bei km 31 geschafft war; sollte es fast nur noch bergab oder eben weg gehen.

Eigentlich hatte ich mich drauf gefreut es dann bergab ins Tal rollen zu lassen, doch irgendwie ist mir dieser Teil dann fast am schwersten gefallen. War wohl schon zu kaputt um das bergab noch als Erholung nutzen zu können. Schade eigentlich. An solchen Stücken kann man im Prinzip eine Menge Zeit gut machen. Einer von meinen beiden Begleitern nutzte dies auch und gab noch einmal Gas. Er wollte unter 4 Stunden bleiben (was er auch letztendlich schaffte). Ich liess es die letzten km etwas gemütlicher angehen. nachdem die Talsohle in Latrop erreicht war, kamen hier das letzte Mal die beiden Strecken zusammen. Und siehe da. Kurz darauf überholte ich dieselben Leute dann zum dritten Mal.

Ich muss zugeben, ich war dann schon recht erleichtert als die Beschilderung mir sagte noch 5km, noch 4km, noch 3km,... Irgendwann war dann auch der Sportplatz in Sicht, noch eine dreiviertel Stadionrunde und geschafft!!

Endzeit 4:13:39. Das ist der 5. Platz bei den Frauen und der 2. Platz in der WHK. Für insgesamt 860 Höhenmeter bin ich mit der Zeit absolut zufrieden; zumal es ja eigentlich nur ein Genusslauf sein sollte :zwinker5: .

Als ich zu meinem Motorrad zurückkehrte fand ich einen Zettel daran kleben: "Ich habe es beobachtet". darunter Name und Telefonnummer. Noch leicht geistig umnachtet brauchte ich eine Weile, bis ich begriff was die Person beobachtet hatte. Tank total eingedrückt und auch auf der übrigen rechten Seite des Motorrads etliche zerkratzte und verbogene Teile. Na toll. Hätte ein schöner Tag werden können. Während ich dann mit der Zeugin telefonierte, die mir erzählte wie sich das Ganze zugetragen hatte (Sie hatte einen PKW beim zurücksetzten beobachtet, der gegen mein Motorrad stiess und das daraufhin gegen die Hauswand. Der PKW-Fahrer hat wohl kurz angehalten, aus dem Fenster geschaut und ist dann weggefahren) und dann auf die Polizei wartete, verpasste ich zum 2. mal innerhalb von 6 Tagen meine Altersklassensiegerehrung. :klatsch:

So im nachhinein bin ich so froh, dass es diese Zeugin gibt und dass Sie so nett war, die Autonummer etc. aufzuschreiben, dass das dann doch eigentlich das schönste Erlebnis an dem Tag war :daumen: .

So, das war mein Bericht zum Rothaarsteig-Marathon. Bleibt eigentlich nur noch zu erwähnen, dass ich von der Veranstaltung absolut begeistert war/bin und definitiv wieder dabei sein werde. Und nein, nächstes Wochenende wird kein Marathon gelaufen ;-) ...

geplant:
15 Feb Joker Trail
04 Apr UT Mont Terrible (Tag 1)
05 Apr UT Mont Terrible (Tag 2)
02 May Trail du Grand Ballon
20 May Rigimarsch
12 Jun Scenic Trail K113


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Hallo Heike,
super Leistung und meinen absoluten :respekt:
Als Du mir in Essen davon erzählt hast, hatte ich ja eigentlich nur ein Kopfschütteln dafür übrig.
Trotzdem habe ich Dir beide Daumen gedrückt, was ja auch geholfen hat :D

Tja, und beim nächsten Marathon gehst Du dann auch mal auf's Treppchen :daumen:

LG
Toto :hallo:

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Hallo Heike :winken: ,

Bergziege wäre doch der rechte Spitzname für dich oder? :P :P :D :P :P

Das du dein "Versprechen", mal wieder ein wenig bergan zu rennen, so schnell in die Tat umsetzt....und das Ergebenis ist für einen Genusslauf :geil: absolute Spitze :daumen: :respekt: :daumen: .

Das Motorrad hat hoffentlich keine bleibenden Schäden davon getragen und der netten Augenzeugin solltest du zum Dank deinen Pokal für eine Woche ausleihen :D .
Bist du eigentlich sicher, dass du beim Röntgenlauf "nur" für die Staffel gemeldet hast ? :confused:

Gruß
Jochen
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Hallo Heike,

einen schönen Bericht hast du da geschrieben. Dafür noch die schönsten Bilder von dir in groß.... auch wenn da oben was von ohne Bilder steht.

War nett dich (wenn auch nur kurz) getroffen zu haben. :hallo:
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Martinwalkt hat geschrieben:. Dafür noch die schönsten Bilder von dir in groß.... auch wenn da oben was von ohne Bilder steht.

Wirklich schöne Bilder Martinwalkt, den Bericht von hajka muß ich erst nochmal lesen, aber die Wadeln ,alle Achtung :eek: , das ist fast der doppelte hajka-Umfang und du walkst doch nur :confused:

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Mensch, Heike - du wirst mir langsam unheimlich...! :wink:

Gratulation und Respekt!!

Ich frage mich schon, wie dein nächstes Ziel aussieht: Marathon unter 3:30 oder Ultra??

Deinen Beinen gute Erholung und deinem Mopped gute Besserung!

Und irgendwann klappt's auch mit der Siegerehrung... :zwinker4:

:hallo: Stefan


Laufloewe.de___ Stefans NotizBlog__Laufen-in-Hagen.de.vu

NRW von A-Z (ein Laufprojekt quer durch's Alphabet)

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Lauflöwe hat geschrieben:
Ich frage mich schon, wie dein nächstes Ziel aussieht: Marathon unter 3:30 oder Ultra??

Deinen Beinen gute Erholung und deinem Mopped gute Besserung!

Tja, soll ich ehrlich sein? Am liebsten beides :D . Der eine von den beiden mit denen ich am Samstag zusammen gelaufen bin, ist ja passenderweise mehrfacher 100km und 24h-Läufer und da hatte ich viel Zeit viele Fragen zu stellen. Und reizen täts mich ja bestimmt mal. Aber ehe ich von meiner Familie und Co. noch für völlig unzurechnungsfähig erklärt werde bleibe ich erst mal beim Marathon. Und da stehen die 3:30 eigentlich für nächstes Frühjahr auf der Wunschliste. Mal schauen, was draus wird...

Den Beinen gehts übrigens wunderprächtig. Von Muskelkater etc., keine Spur... Sehr merkwürdig...
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Ich gratuliere herzlich zu dieser klasseLeistung, zu dem schönen Erlebnis und zu dem gelungenen Bericht!

Es ist mir eine Ehre, in einer Staffel mit Dir laufen zu dürfen!

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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Mensch Heike,

ich bin geplättet! Wahnsinn, und ich finde es einfach klasse, dass Dir das Laufen so einen Spaß macht! Du läufst Spitzen-Rennen und kommst doch so locker und entspannt daher - das bewundere ich an Dir! :daumen: Fleißig, ehrgeizig, aber kein bisschen verkrampft...das scheint ein gutes Rezept zu sein - da möchte ich mir gern ein Scheibchen von abschneiden ;-)

Das mit dem Motorrad ist aber echt ein blöder Abschluss gewesen...hoffentlich kriegt der, der da einfach abgehauen ist, 'ne ordentliche Strafe aufgebrummt!

Liebe Grüße
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Hallo hajka,

du bist ja eine richtige Bergziege, gratuliere zu der hervorragenden Zeit :daumen: , so viele Höhenmeter machen dir anscheinend Spaß :D

Irgendwie habe ich auch immer das Gefühl, daß es Bergabspezialisten gibt, die überholt man bergauf und in der Ebene, doch bergab sind sie plötzlich da und lassen ihre Füße rollen, das müßte man doch irgendwie trainieren können ohne die Gelenke nicht zu sehr zu belasten :fragezeic

Also bei dir habe ich keine Bedenken, daß du dein mächtiges Großziel nächstes Jahr in der Schweiz nicht erreichen solltest.

Hoffentlich hat sich die Zeugin auch das Kz gemerkt :rolleyes2

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@Guenthi. Das "schonende" Bergablaufen kann man trainieren. Aber nach 1 3/4 Marathon...??? :confused:

Ich bin total platt das zu lesen. :respekt: Bei mir hat es nach jedem Marathon noch 2 Wochen weh getan im Oberschenkel. Allerdings waren es auch erst 2 ;-).

Unglaubliche Leistung, vor allem wo ich mir das Profil vorstellen kann, da ich dort bereits schon den Härdlerlauf (44 km einmal hoch einmal runter) und den, man sagt, schönsten Waldlauf Deutschlands: Rothaarlauf (29 km) mitgelaufen bin. Beide haben Ihre höchsten Punkte auch rund um Jagdhaus (Härdler, Margaretenstein)

Naja, vielleicht geht es meinem Knie irgendwann noch einmal besser und dann bin ich auch dabei. Mein Ziel ist so in 2 bis 3 Jahren wieder.:abwartend :motz: :kruecke:

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Vielen dank Euch allen für Eure Antworten...

@Toto: Danke fürs Daumen drücken. Hilft irgendwie immer, wenn Du das tust... Demnächst werde ich Dich mal buchen, wenn ich mal wieder ein paar gedrückte Daumen brauche...

@JoPaJo: Ja, da bin ich mir sicher. Dieses Jahr gibts nichts längeres mehr...

@Martinwalkt: Danke für die Bilder und die Überschrift... Ich fands auch schön, Dich mal kennen zu lernen. Demnächst bin ich auch wieder besser drauf...

@Guenthi: Sag das mit den Waden mal meinem Freund. Der schimpft immer über den zunehmenden Wadenumfang ;-)
Undja, die Höhenmeter machen mir Spass. Allerdings das mit dem "Großziel", das werde ich noch etwas warten lassen... Was mich allerdings schon mal reizen würde fürs nächste Jahr, wäre so etwas wie der Zermatt-Marathon??? Da gehts dann nur bergauf...

@Van: Es ist mir ebenfalls eine Ehre... Und das wird bestimmt gut.

@Kylie: Naja, im Moment läufts halt gut und da machts dann auch einfach Spass. Mit dem Motorrad das war ja eindeutig eine Fahrerflucht und von daher wird derjenige schon eine Anzeige bekommen.
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Moin Heike,

das ist ein schöner Bericht und eine super Leistung von Dir! Glückwunsch!

Ich denke, Du kommst Deinem eigentlichem Ziel immer näher :daumen:

Wir sehen uns in Remscheid.

Viele Grüße,
Frank

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Hallo Heike, Wahnsinns-Leistung, zwei Marathons in so kurzer Zeit und den 2. dann auch noch bergig und in so einer Top Zeit :daumen: Herzlichen Glückwunsch, ganz große Klasse.

Das mit Deinem Motorrad ist mehr als ärgerlich, schade, daß sowas so einen schönen Tag vermiesen muß. Ich hoffe, Du bekommst alles problemlos repariert und bezahlt.

Alles Gute und beste Erholung wünscht

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Hallo Heike,

eigentlich gilt ja das Motto "Oft ist weniger mehr", aber diese Regel scheint ja bei Dir außer Kraft gesetzt zu sein.

:respekt: vor Deiner erneuten Leistung und natürlich weiterhin viel Glück bei Deinem ehrgeizigen Marathonziel.

Bogart
Ich habe noch nie etwas gelernt, während ich redete! :zwinker5: (Larry King)

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:hallo: Heike, ich habe ja mein posting schon in Martin's thread (der MIT den Bildern) platziert, aber hier nochmal:
:respekt: vor dieser Leistung :nick: Gerade ich, als bekennende Berghasserin, bin schwer beeindruckt:daumenhoc
What was hard to suffer, is sweet to remember.Seneca

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Danke auch an Euch vier...

das mit dem Motorrad sollte hoffentlich klappen; der Polizist meinte zumindest, dass die KFZ-Nummer korrekt ist und passt... Hoffen wir das beste.
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hajka hat geschrieben:Tja, soll ich ehrlich sein? Am liebsten beides :D .
Sollte doch kein Problem sein, oder?
hajka hat geschrieben: Und da stehen die 3:30 eigentlich für nächstes Frühjahr auf der Wunschliste. Mal schauen, was draus wird...
Warum nicht im Frühjahr einen Ultra, dann im Sommer etwas Tempo draufsetzen und im Herbst die 3:30 erledigen? Hat bei mir dieses Jahr hervorragend gefunzt.

hajka hat geschrieben: Den Beinen gehts übrigens wunderprächtig. Von Muskelkater etc., keine Spur... Sehr merkwürdig...
Toll, toll , toll. Oh, eine Seelenverwandte im Forum :givemefiv wie schön.

Conni

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@hajka: Da haben wir uns offensichtlich für den gleichen Lauf entschieden und lagen damit ja nicht so schlecht.
Damit sich alle die nicht dabei waren noch ein bischen ärgern :sauer: , hier noch ein weiterer Bericht.
Wenn das Wetter mitspielt, so wie in diesem Jahr ist dieser Lauf ein echter Tipp für alle Landschaftsgenussläufer. :daumen:


Beste Grüße
Rodigan


http://www.guthnet.de/


Durch einen Flyer beim Herbstlauf in Sythen war ich auf den Rothaarsteigmarathon aufmerksam geworden. Die Beschreibung hörte sich recht viel versprechend an und so reifte die Idee zum Saisonende noch einen schönen Landschaftslauf zu absolvieren. Da es im Vorjahr vom Wetter her den Berichten zufolge recht ungemütlich zuging, hatten wir den Start vom Wetter abhängig gemacht und wollten nur unter guten Bedingungen starten.
Da es die letzten 14 Tage nicht geregnet hatte, bestand also vom Wetter her kein Problem den Weg nach Schmallenberg anzutreten, allerdings war ich die Tage zuvor ziemlich unentschlossen, ob ich den Halbmarathon laufen sollte und diesen mit dem Ziel einer guten Zeit oder den Marathon und diesen auf reines Ankommen und Genießen. Einerseits hatte ich in diesem Jahr kaum marathontaugliches Training absolviert, der Schnitt lag bei 30 km in der Woche. Andererseits wäre es natürlich schade, 120 km ins Sauerland und zurück zu fahren, um dann lediglich 1 ½ Stunden zu laufen. Die 840 Höhenmeter auf der Marathonstrecke machten die Entscheidung nicht gerade einfacher.

Nachdem ich in der Nacht auf Samstag noch mit mir gerungen hatte, gab das fantastische Wetter den Ausschlag, den Marathon zu laufen, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl, auf Grund des Trainingszustandes und der schweren Strecke.

In Schmallenberg-Fleckenberg angekommen war ein Parkplatz schnell gefunden, da alles bestens ausgeschildert war und die Einweisung durch Feuerwehr und örtliche Vereine bestens funktionierte. Der Weg zur Anmeldung war kurz, ebenso wie die Anmeldung selbst. Mit 23.- € (incl. 3.- € Nachmeldegebühr) konnte man sich über die Meldegebühr eigentlich nicht beschweren, zumal man hierfür noch ein Paar Falke Laufsocken bekam (Falke ist der Hauptsponsor der Veranstaltung), die sicherlich auch ihre 10.- € kosten.

Als Wettkampfzentrum fungierte die örtliche Schützenhalle, die ausreichend Platz bot für die über 800 diesjährigen Teilnehmer. Für die Aufbewahrung der Taschen stand ein Zelt zur Verfügung in dem man seine „sieben Sachen“ während des Laufs deponieren konnte. Leider waren nicht alle Helfer über diesen Umstand informiert, so dass wir zunächst zurück zum Auto liefen, um uns dort umzuziehen. Die Feuerwehr war zu diesem Zeitpunkt bereits dabei ein Duschzelt aufzubauen. So konnte man sich mit kurzer Vorbereitung auf den Lauf konzentrieren, der pünktlich bei relativ frischen Temperaturen aber strahlendem Sonnenschein um 12 Uhr bzw. viertel nach 12 für die Walker gestartet wurde.

Den Marathonläufern gönnte die Strecke zunächst eine kurze Einlaufphase, bevor es auf den Zubringer zum Rothaarsteig ging. Nach 20 Minuten traf man wieder auf die Walker und Halbmarathonläufer, da die etwas unterschiedlich geführten Strecken hier wieder zusammen trafen. Dieses Zusammentreffen und Laufen mit den Walkern auf einem Großteil der Strecke war dann auch der einzige Kritikpunkt, den man an der Organisation haben konnte, denn für die Marathonläufer war es teilweise sehr anstrengend immer wieder an Walkern vorbeizulaufen, auf die man auf Grund des Tempounterschiedes auflief, zumal die Wege in der Mehrheit aus geschotterten Wald- oder Hohlwegen bestanden, die ohnehin schon einen gehörige Portion Konzentration erforderten.

Die Verpflegungen waren alle mit Bananen, Äpfeln, Isogetränk und Wasser, teilweise mit Cola und Schokolade bestückt. Verpflegungsstellen, die von Läufern und Walkern gemeinsam genutzt wurden, waren für die Läufer teilweise schwierig anzulaufen, da die Walker hier in größeren Gruppen zusammenstanden und es den Läufern so etwas erschwerten sich mit Getränken, etc. zu versorgen.

Die Strecke selbst stieg bis km 11 weiter an, so dass man hier bereits 350 Höhenmeter gesammelt hatte. Ab jetzt ging es bis km 27 auf dem Rothaarsteig weiter, auf dem die restlichen Höhenmeter zusammenkamen. Die Strecke stellte sich ab hier immer noch als sehr wellig dar, obwohl die Steigungen sich nicht mehr ganz so deutlich bemerkbar machten, da sie sich auf eine längere Strecke verteilten. Lediglich 2 mal hatten die Veranstalter Anstiege eingebaut, die einen statt zum Laufen zum Gehen veranlassten. Mehrere Stellen gaben einem hier auch einen Eindruck davon, wie sich die Strecke bei schlechtem Wetter oder nach längeren Regenperioden darstellt. Bei dem diesjährigen trockenen Wetter konnte man diese Stellen noch gut durch Trampelpfade im Wald umlaufen. Ab km 30 waren dann alle Steigungen bewältigt und es ging wieder abwärts ins Tal. Leider war das Gefälle zu diesem Zeitpunkt keine Erholung mehr, da man sich auf Grund der Steilheit mehr gegen das Gefälle stemmen musste, als dass es einen leichteren Laufstil ermöglicht hätte. Erst bei km 35 war das Gefälle dann so moderat, dass man zu einem entspannteren Laufstil kam, wenn man hiervon zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch sprechen konnte. Durch das Tal, entlang des Baches Latrop ging es zurück ins Ziel auf dem Sportplatz in Fleckenberg, wo jeder Läufer mit Namen begrüßt wurde und man sich noch ein wenig in der Nachmittagssonne erholen konnte, bevor es zur Siegerehrung in der Schützenhalle ging.

Die Strecke bot während der 42 Kilometer alles was das Sauerland auszeichnet. Immer wieder gab der dichte Wald Fernblicke über die Höhen frei, die man bei diesem Wetter besonders genießen konnte. Der Untergrund bestand weitgehend aus geschotterten Waldwegen, die in der Regel gut zu laufen waren. Lediglich auf den Bergabpassagen störten einige größere Steine den Lauffluß. Auf dem Rothaarsteig selbst lief man größtenteils über Hohlwege, die bei dieser Witterung noch gut zu laufen waren. Insgesamt erfordert der Untergrund aber natürlich mehr Aufmerksamkeit als ein Stadtmarathon.

Zuschauer waren naturgemäß entlang der Strecke kaum vorhanden. Lediglich an den Verpflegungen standen einige versprengte Angehörige und hin und wieder ließen sich einige Wanderer zu einer Anfeuerung hinreißen, wobei allerdings wohl auch niemand der einen Landschaftsmarathon läuft ernsthaft erwarten wird, dass er unterwegs Massen von begeisterten Zuschauern vorfindet. Die Motivation muss sich hier schon eher aus dem Naturerlebnis und dem Spaß am eigenen Lauf generieren als an der Karnevalsstimmung am Streckenrand.

Die Siegerehrung, die relativ zügig nach dem Lauf stattfand war stimmungsmäßig eine der besten, die ich bisher mitgemacht habe, was nicht zuletzt daran lag, dass die Halle bis zum Schluss mit mindestens 500 Teilnehmern und Angehörigen gefüllt war. Die Moderation war sehr gut und selbst der 4. platzierte, der sonst leer ausgeht, bekam noch eine Ehrung.

Mein eigener Lauf gestaltete sich trotz des fehlenden Marathontrainings überraschend positiv. Nachdem sich auf den ersten Kilometern eine kleine Gruppe gebildet hatte, wurde diese an der ersten Steigung direkt gesprengt, da jeder sein eigenes Tempo zu finden versuchte. Ab hier war ich dann bemüht, mich zurückzunehmen, da ich schon erwartete, dass mir die 42 Kilometer und die 840 Höhenmeter früher oder später gehörig zusetzen würden. Das Tempo pendelte sich aber dennoch bei einem 5:10er Schnitt ein, der sich trotz des Streckenprofils relativ locker lief, so dass ich das Tempo erst einmal beibehielt. Bei Kilometer 30, wo ich eigentlich gehofft hatte, dass mich das Gefälle von selbst ins Ziel tragen würde, kamen dann die ersten marathontypischen Beschwerden, die sich aber bis ins Ziel mit der entsprechenden mentalen Stärke überbrücken ließen. Am Ende war ich dann doch überrascht, dass eine Zeit von 3:39 h möglich war. Ich hätte im Vorfeld die Höhenmeter doch für kräfteraubender gehalten. Dass ich die 2. Hälfte des Marathons dann nach 1:40 h bis zur 20 km Marke etwas langsamer absolvierte kann ich in Anbetracht der „Vorbereitung“ verschmerzen.

So kann man mit dem Ergebnis bzw. der Zeit, obwohl es bei einem Landschaftsmarathon dieser Art ja eigentlich keine Rolle spielt letztendlich doch sehr zufrieden sein.

Fazit: Eine Veranstaltung, die obwohl erst zum 2. mal ausgetragen, bereits hohe Professionalität erkennen lässt. Die Strecke ist landschaftlich äußerst reizvoll und stellt einen echten Gegensatz zu den sonst häufigen Straßenlaufveranstaltungen dar. Wer keine Zuschauermassen an der Strecke braucht und Bestzeiten einmal vergessen kann, bekommt hier eine erstklassige Laufveranstaltung geboten, die sich zudem noch in einem preislich angemessenen Rahmen bewegt. Man kann dem Lauf nur wünschen, dass sich das Wetter in jedem Jahr so wie in diesem präsentiert, damit sich mehr Läufer zu einem Start hinreißen lassen und in den Genuss dieses Laufes kommen.
Jeden Morgen wird in Afrika eine Antilope wach. Sie weiß, dass sie schneller laufen muss als der schnellste Löwe, oder sie wird getötet. Jeden Morgen wird in Afrika ein Löwe wach und weiß, er muss schneller laufen als die langsamste Antilope, oder er wird verhungern. Es spielt keine Rolle, ob du ein Löwe oder eine Antilope bist - wenn die Sonne aufgeht, solltest du besser laufen.
:beten:

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Hallo Conni,
Lachmöwe hat geschrieben:
Warum nicht im Frühjahr einen Ultra, dann im Sommer etwas Tempo draufsetzen und im Herbst die 3:30 erledigen? Hat bei mir dieses Jahr hervorragend gefunzt.
[...]
Toll, toll , toll. Oh, eine Seelenverwandte im Forum :givemefiv wie schön.

nicht dass ich da noch nicht drüber nachgedacht hätte... Wäre wahrscheinlich auch sinnvoller. Naja, da muss ich wohl noch mal in mich gehen :D .
Allerdings sollte man wohl nicht vergessen, dass ich nicht Deine Lauferfahrung habe...

Grüsse an die Seelenverwandte :zwinker4:
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Hallo Heike,

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läufst du jetzt jede Woche einen Marathon... :hihi:
Glückwunsch, super Leistung!
Gruss Thomas
Gesperrt

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