Junsa hat geschrieben:
Mittlerweile kann ich zumindest im Trainingsbereich sagen, dass die Wohlfühlgeschwindigkeit bei mir ungefähr eine 5:20 - 5:30 Min/km bedeutet. Aber wie es im Wettkampf ausschaut? Keine Ahnung.
Hi Kastenbrot,
naja ich orientiere mich da immer am Training, was ich nach den Daniels Tempotabellen ausrichte. Sprich ich laufe meine qualitativen Tempoeinheiten in einem sehr genauen Tempo und wenn das hinhaut, dann kann ich auch die entsprechende WK-Zeit recht genau laufen. Bei
mir paßt das zumindestens bisher ausgezeichnet. Sprich meinen ersten 10er und den ersten HM bin ich so gelaufen und es paßte einfach. Seitdem weiß ich, dass dies für mich als Rahmen eine tolle Orientierung darstellt und je nach Wochenform und Trainingsgefühl steuere ich dann das Zeitziel vom WK.
Bei 10km Läufen lag ich mit der Einschätzung bisher maximal 40 Sekunden (erster WK) daneben, bei HM Distanzen ähnlich. Sprich bei normalen (flach, keine Hitzeschlacht, keine Kreislaufprobleme usw.) Verhältnissen halte ich 2min Abweichung bei 10km schon für richtig viel, sprich in das Zeitfenster kann man m.M. (kann man wirklich?) eigentlich "immer" reinlaufen. Bei HM sehe ich das ähnlich, max. 4 Minuten Zeitfenster sollten da drin sein. Ich bin letzten Sonntag z.B. einen HM gelaufen, wo die Form in der Woche eher so lala war (die war
) und die Beine erst Freitag lockerer wurden. Laufen wollte ich dann zwischen 1:32,30-1:33h. Geliebäugelt, sofern die Form doch noch gekommen wäre, hatte ich mit sub1:32h und das 1:35h immer gehen war einfach klar, das ergibt sich einfach aus dem Training und den Zeiten die man bis dahin schon gelaufen ist. Geworden sind es 1:32,37, also garnicht schlecht getroffen. Bei allen anderen WK (sind noch nicht so viele) die ich bisher voll auf Zeit gelaufen bin, verhält es sich wie gesagt ähnlich.
Hierzu muss ich aber sagen ich bin auch kein Läufertyp, der vorne alles auf eine Karte setzt nach dem Motto "was ich hab, das hab ich", sondern ich laufe ganz klar ein gleichmäßiges vorher geplantes Tempo. Wenn es sich gut anfühlt kann es ein paar Sekunden schneller sein als geplant, wenn es sich schlecht anfühlt wird es eben etwas langsamer als geplant. Anders kann ich mir das für
mich irgendwie auch nicht vorstellen. Freunde wundern sich auch immer darüber, ich finde sowas ergibt sich einfach wenn man entsprechend trainiert.
Anders sieht es sicherlich aus, wenn man zockt (*), also vorne alles auf eine Karte setzt, vor allem wenn man die Form gerne hätte und nicht hat, dann kann man hinten raus wegbrechen. Aber das merkt man auf einem HM, ja auch irgendwann. Wenn man dann raus nimmt und vielleicht 30 Sekunden den Kilometer langsamer läuft, was ja schon extrem viel ist, dann verliert man auf den letzten 12km auch gerade mal 6 Minuten. Beim M ist ein Verzocken natürlich schon übler, aber bis HM, sollten da eigentlich keine so riesigen Abweichungen entstehen.
(*) Bei realistischer Selbsteinschätzung, sollte das dann doch eigentllich auch nicht mehr als 5-10 Sekunden pro Kilometer schneller sein, als man eigentlich laufen kann!?
Beim Marathon bin ich einfach von gewissen "Zielzeitrechnern" ausgegangen. Sprich als optimales Zeitziel für jemanden wie mich habe ich hier HM-Zeit mal 2 plus 10 Minuten angesetzt. Da ich erst seit kurzem laufe, habe ich dann dafür noch 10 Minuten Malus draufgelegt. Dann habe ich mich umgeschaut und festgestellt, dass so ein Zeitziel in meinem Bekanntenkreis auch bei langjährigen Läufern nur von sehr wenigen geschafft wird. Hin bekommen das meistens die Leute, die sehr zielgerichtet trainieren und nicht nur einfach Kilometer herunterspulen. Ich habe mich dann nach einem Plan (es wurde dann der Greif CD) umgeschaut der meiner Meinung für so ein Zeitziel und für mich (meinen möglichen Trainingsaufwand, mein bisheriges Training, ...) geeignet ist, habe den durchgezogen und meine Zielzeit fast auf die Sekunde getroffen. Respekt hatte und habe ich trotzdem weiter vor dem Marathon, ich bin mir aber mittlerweile immer sicherer, dass man bei richtigem Training das Zielzeitfenster auch beim Marathon im Normalfall recht klein halten kann, sofern man nicht zockt und auch ein wenig auf das Trainingsgefühl hört.
Gruß,
Torsten