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Lange Läufe in der Marathonvorbereitung

Lange Läufe in der Marathonvorbereitung

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Jetzt meldet sich gerade der Richtige zum Thema Marathontraining :peinlich: . Nicht, dass ich eben erst von der Technik ein wenig losgelassen habe. Nein, jetzt werfe ich auch noch mein Trainingsdenken über Board :klatsch: . Und zwar die langen Läufe. Konkret bin ich inzwischen der Meinung, dass für Bestzeitattacken und/oder möglichst gleichmäßig durchgelaufene Marathonläufe die 30 Kilometer im Training nicht ausreichen. Das beziehe ich auf die Annahme, dass der Marathon an oder nahe bei der Aerob/Anaeroben Schwelle gelaufen wird. Wenn ein Marathon weitaus lockerer gelaufen wird, können die 30er ausreichen.

Meine Meinung zum jetzigen Zeitpunkt: Entweder läuft man Greif'sche 35er mit EB oder Galloway's 42er und mehr (oder man wechselt beide Varianten nach Lust, Laune und Gefühl). Ansonsten wird es im Wettkampf auf den letzten Kilometern u.U. zu hart und bekommt womöglich Krämpfe. Dafür lieber eine flotte Einheit unter der Woche durch eine lockerere ersetzen oder streichen.

Was sagt Ihr dazu? Bin ich jetzt nur im Post-Magdeburg-Trauma oder was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Es gint ja auch noch die Theorie, dass die Wochenkilometer entscheidend sind. Sacht mal was :D !

Liebe Grüße, Lars

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:meinung: Je öfter man die Strecke überhaupt in seinem Leben gelaufen ist, um so kalkulierbarer und einfacher wird sie. Von daher würde ich in jeden Freestyle-Plan immer 35er mit Endbeschleunigung einbeziehen. Wenn man den ohne Kekschen und Riegelchen regelmäßig überstehen kann ist man gut gerüstet.
Steif
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Hallo Lars,

habe natürlich auch keine Mördererfahrung auf dem Gebiet. Aber in meiner ersten Marathovorbereitung bin ich nur einmal 35 km ohne End- oder sonstige Beschleunigung gelaufen. Ansonsten waren alle langen Läufe kleiner oder gleich 32 km. Und wat soll ich sagen: Alles bestens, die letzten 7 km waren absolut toll, ein Einbruch war nicht zu erkennen. Und an meiner Schwelle bin ich auch gelaufen, also keineswegs locker.
Also für mich gilt Deine These nicht.

Viele grüße,
Jörn

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Hallo Lars,

ich weiß jetzt, dass es auch ganz ohne lange Läufe in der direkten Vorbereitung geht. In den letzten 4 Wochen hatte ich als längsten Lauf ich glaube so 17 km, in den letzten 3 Wochen bin ich jeweils insgesamt nur zwischen 30 und 40 km gelaufen. Aber das wolltest du gerade gar nicht wissen, nicht wahr??

5
RalfF hat geschrieben:Aber das wolltest du gerade gar nicht wissen, nicht wahr??
Doch, klar! Genau das wollte ich auch wissen. Meinen Ersten bin ich ja auch mit gerade mal 24Km in der "Vorbereitung" gelaufen und sub 4 in's Ziel gekommen. Genau das ist es ja gerade.
Steif hat geschrieben:Je öfter man die Strecke überhaupt in seinem Leben gelaufen ist, um so kalkulierbarer und einfacher wird sie.
Schlicht und ergreifend :nick: .
Joern hat geschrieben:Also für mich gilt Deine These nicht.
Hm ... schon der Zweite :zwinker5: .

Ich verdächtige zusätzlich die Versorgung beim Marathon und den langen Läufen. Zum Einen muss der Körper im Training lernen Reserven zu schaffen. Zum Anderen kann man in Wettkampf durch optimale Versorgung dazu gewinnen.

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Jetzt mal im Ernst: Für Kiel will ich mich ja wieder seriös vorbereiten. Da werden dann mit Sicherheit auch wieder einige Läufe bis zu 35 km (auch mit EB) dabei sein. Genauso werde ich den Schwerpunkt aber, wie diesmal, auf die kürzeren, schnelleren Läufe legen. Außerdem werde ich weiter an meiner Lauftechnik arbeiten. Ich bin den Marathon nämlich mit einer veränderten Lauftechnik gelaufen. Die muss ich noch perfektinieren, wenn ich zum Ende des Laufes erschöpft bin.

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es ist aber auch davon von abhängig wieviel km/Wo man allg traininert.
ich habe mit dem s.g koppeltraining rad/laufen ganz gute erfahrung gemacht
bin aber auch kein läufer der großartig sub 3std. laufen kann :wink:

da ich bei zuviel lauf km immer probleme mit der leiste bekomme ist das s.g mischtraining optimal :wink:

trotzdem mache ich vor einem M auch immer 4-5 läufe von 30-34km.
aber mehr nicht.
weich und schnell ans Ziel kommen, ist besser als langsam und hart :winken:

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dämpfung hat geschrieben:da ich bei zuviel lauf km immer probleme mit der leiste bekomme ist das s.g mischtraining optimal :wink: .
Diesbezüglich gehe ich in's Becken :D .
RalfF hat geschrieben:Außerdem werde ich weiter an meiner Lauftechnik arbeiten.
Das halte ich auch für gewinnbringend! Aber das muss jeder für sich selber einen Weg finden. Auch wenn das im Endeffekt alles sehr ähnlich aussieht.

Liebe Grüße, Lars

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Hallo Lars,

habe auch erst einen Marathon gelaufen - dieselbe "Preisklasse" wie Du. Natürlich dabei alles andere als locker, sondern voll im "Kampfmodus". :D

Das Training habe ich eher intuitiv gestaltet. Ich glaube aber im Nachhinein, dass es extrem hilfreich war, im langen Lauf auch mal ein flotteres Tempo nicht allzu weit vom Renntempo entfernt anzuschlagen. Das trainiert die "Tempohärte". Ich war da vielleicht etwas unvernünftig (zwischen 5:20 und 5:05 pro km im Schnitt). Aber in die richtige Richtung geht das glaube ich schon. Das ist den 35 km mit EB vielleicht auch gar nicht so unähnlich.

Viele Grüße, Bruce.


P.S.: Herzlichen Glückwunsch noch von mir! (ich weiß - gehört eigentlich in den anderen Thread) Ich habe gelesen, dass Du´s dieses Jahr schon vorher zweimal vergeblich versucht hast. Das ist nicht toll. Dafür muss es dann aber doch umso schöner sein, wenn´s endlich klappt, oder?!

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ich bin einmal 29 km und einmal 30 km gelaufen. den marathon selber in sehr lockerem tempo, also weit von der schwelle enfernt. deswegen hatte ich auch keine begegnung mit dem hammermann.

sollte ich jedoch einmal marathon am limit laufen, komm ich mit diesem training wahrscheinlich nicht soweit. dann muss ich wohl auch mal 35 km laufen.

hm, wie ist das denn jetzt mit den wochenkilometern? kann man mit vielen wochenkilometern fehlende lange läufe ersetzen (über 30 km)?

ich hatte zwar nur einen 30iger, aber viele läufe zwischen 22 und 26 km
liebe grüsse von eva

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Bruce hat geschrieben: Das trainiert die "Tempohärte".
Da bin ich! :D :daumen:

Ich bin nur einen! 30er gelaufen und ansonsten 25 km-Long Runs. (gem. Laufcampus 4 h - Stunden-Plan). Locker gelaufen bin ich im Wettkampf (in der zweiten Hälfte) sicher nicht, aber hat gut geklappt! Kein Einbruch.
So eine Diskussion gab es vor kurzem schon mal ...
35 ist schön, aber wenn man nicht schnell genug ist, dauert das zu lange !
Aber upps, LARS ist ja eh eine halbe Stunde schneller als ich ...
Laufbericht Köln-Marathon

It's like ... high octane, supercharged fuel to blast you through the wall.
(Werbespruch für ein Kohlenhydrat-Gel :geil: )

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Ach so - das wichtigste habe ich glatt vergessen: die Länge der Läufe. :klatsch:
Bis 32,5 km. Das war nötig, für mich aber auch grenzwertig. Mit mehr Lauferfahrung mag da auch mehr zu verkraften sein.

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Tempohärte hat geschrieben:Da bin ich! :D :daumen:
Auf´s Stichwort! :D
Tempohärte hat geschrieben:Ich bin nur einen! 30er gelaufen und ansonsten 25 km-Long Runs.
Du hattest ja auch den "Bonus des Karatetrainings", wenn ich mich richtig an Deinen Wettkampfbericht erinnere... :zwinker5:

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Bruce hat geschrieben:Dafür muss es dann aber doch umso schöner sein, wenn´s endlich klappt, oder?!
Ja, das kannst Du nicht laut genug sagen. Und was die "zu schnell" gelaufenen langen Läufe betrifft: Genau da sehe ich eine Alternative!
Kitty hat geschrieben:wie ist das denn jetzt mit den wochenkilometern? kann man mit vielen wochenkilometern fehlende lange läufe ersetzen (über 30 km)?
Jein. Für nur mal so mitlaufen wird es reichen. Für an der Schwelle laufen nicht.

Liebe Grüße, Lars

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Hallo!

Genau wie dämpfung denke ich, dass man die langen Läufe nicht unabhängig vom Rest des Trainings betrachten darf. Der Gesamtumfang ist wichtig. Und was man am Vortag gemacht hat, ist sicher auch für den langen Lauf von Bedeutung.

Ich habe vor meinen besten Marathons einige 35er (bzw. 36er) gemacht. Aber Meinungen gibt es viele. Und wie oft soll man die langen Läufe machen? Alle 7 Tage? Oder besser alle 10 Tage? Nur um die Vielfältigkeit der Ansätze zu demonstrieren hier noch ein Link: Kevin Beck in der Running Times.

Ach Lars, noch ein Gedanke: Deine M-Zeit ist ja schon sehr gut im Vergleich zu Deiner HM-Zeit. Sorg einfach erst eiinmal dafür, dass Du schneller wirst ;-)

Gruß,

Carsten

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[quote="CarstenS"]Sorg einfach erst eiinmal dafür, dass Du schneller wirst ] :D - Jetzt hab ich zumindest einen Grund dafür (nach Magdeburg). Aber ich denke, dass Tempo nicht mein Defizit ist. Wenn es darum geht, laufe ich eh immer zu schnell. Ich muss auf die Streckenlänge und die Einteilung achten. Ab und zu dann auch mal auf's Tempo. Aber das kommt bei mir echt von allein :nick: . Geduld und Erfahrung sind meine Defizite :peinlich: .

Liebe Grüße, Lars

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Bruce hat geschrieben:Du hattest ja auch den "Bonus des Karatetrainings", wenn ich mich richtig an Deinen Wettkampfbericht erinnere... :zwinker5:
Ja, stimmt :wink: Kann ich jedem empfehlen. GRUß !!
Laufbericht Köln-Marathon

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Hallo,
Bin dieses Jahr für den München Marathon weniger Wochenkilometer gelaufen, hab aber dafür mehr Lange Läufe und Tempoläufe gemacht, was sich positiv in meiner Zeit bemerkbar gemacht hat. Trotzdem habe ich die letzten 7km ziemlich nachgelassen und ich glaub, dass liegt daran dass meine Langen Läufe "nur" 32 km sind.
Liebe Grüsse Christian

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Hi Leute,
ich denke, dass vor allem eines zum anderen passen muss.

Ich muss schauen, wieviel KM laufe ich überhaupt während der letzten Wochen. Ich kann ja schlecht nur 60 KM laufen und ein Lauf davon hat 35 km. Ich denke mal, mehr als 30% des Wochenumfanges sollte der Lauf idealerweise nicht haben.

Ich fände es auch nicht richtig, wenn jemand der 3:30-4:00 im Rennen benötigt, die auch im Training als langen Lauf macht. Da würde ich sagen, 2 :45-3:00 Laufzeit sind hart genug im Training. Länger würde für den Rest der Woche fertig machen.

Dann muss man doch auch gucken, welche Zeit man anstrebt. Ein 4-Stunden Läufer wird wohl kaum Schwellenläufe benötigen, vielleicht Marathontempoläufe. Jemand unter 3:30 wird Schwellenläufe und Marathontempoläufe machen. Der 3:00 Läufer dann vielleicht mit Intervallen spielen. Die Endbeschleunigungen würde ich bei nur 3 30-35km Läufen in der Vorbereitung höchstens einmal bei den ganz langen Läufen machen, ansonsten (auf dem Weg zu den 30) definitiv nicht jede Woche, höchstens alle 2-3 Wochen.

Sagt einer ... der das alles nur plant ... vielleicht ... eventuell ... mal drüber nachdenken ...

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Hallo!
Also ich glaube auch das Carsten recht hat mit der Aussage das es nicht nur von den "Log Jog´s", sondern vom Gesamtumfang des Trainings abhängig ist.

Ich habe in meiner Marathon-Vorbereitung (25 Wochen-Plan) 3 x am Samstag einen Halbmarathon bestritten und am nächsten Tag (Sonntag) lief ich dann noch 30 - 32 km.
Natürlich waren die Läufe am Sonntag auf den ersten Kilometern eine Qual aber nach ca. 10 km viel das Laufen dann wieder leichter (ich vermute, diese Zeit brauchten die Muskulatur um "locker" zu werden).
Am Montag war dann meistens ein lockerer Lauf von ca. 10 km, am Dienstag RUHE, am Mittwoch eine schnelle Einheit, am Donnerstag ein lockerer Lauf von ca. 15 - 20 km und am Freitag wieder ein Ruhetag.

Leider hatte ich in der letzten Phase der Marathonvorbereitung leichte gesundheitliche Probleme, sodass ich ein paar wichtige Einheiten auslassen musste. Ich vermute das ich genau deshalb am Ende des Marathons Krämpfe bekam.


Liebe Grüße

Kraxi

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hallo kraxi,
glückwunsch zu deinem super marathon-debüt. ich finde es immer klasse, wenn leute es schaffen auch bei ihrem ersten marathon nahe an ihre optimalen zeiten zu laufen. hast du einen 10km wettkampf hinter dir oder eine 10er trainingszeit, wo du richtig gas gegeben hast?? müßte so knapp unter 34:00 liegen oder sogar richtung 33:20?? und wenn du die 2,2 km im wettkampf schon gelaufen bist, würde mich auch ne 1000m zeit interessieren ob die so um die 2:47 liegt??? also nochmal: hut ab :nick:
wie war denn dein gesamtumfang pro woche?? das sind ja schon zeiten die man sich nicht so einfach aus der hose schüttelt :wink:
vor allem die trainingspläne die ich zu diesen zeiten kenne, da gibts nicht mehr 2 tage pause pro woche :zwinker5: . da muß ja einiges an talent verborgen sein bzw. zum vorschein kommen
grüße
lupert :hallo:

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Hallo Lupert!
Danke für deine Belobigung, DANKE.
Leider hab ich bisher noch keine vernünftige Zeit auf 10 km. Meine besten 10 km lief ich bisher bei meinem Halbmarathon in Kirchschlag, lt. Pulsuhr knapp unter 35 Minutern.
Das hängt woll damit zusammen das ich keinen 10er ausser einen sehr hügeligen in 36min mit Gipshand in diesem Jahr gelaufen bin.
1000er Zeit hab ich leider gar keine.
Der Gesamtumfang pro Woche lag so zwischen 75 und 105 km in der Vorbereitungsphase. Trainingsfreie Tage waren es so zwischen 0 - 2 Tage.

Ich habe die meiste Zeit nach dem Buch "Lauffibel" von Thomas Prochnow trainiert, wobei ich lt. dessen Trainigsplan keinen lauffreien Tag gehabt hätte.

Ich hoffe deine Fragen wunschgemäß beantwortet zu haben.

Liebe Grüße aus der Steiermark

Kraxi

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Starkes Stück, mit dem rel. geringen Aufwand so "Traumzeiten"!

Respekt!!!

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Gu´nTach auch

@kraxi
Ne bewundernde Frage auch von mir: Hast Du vorher auch schon Sport getrieben? Erzähl uns, wie Du so was schaffst!!

Zu Lars´ Frage:
Hab ja auch mal die Greifsche Theorie durchprobiert und würde jetzt sagen, dass die langen Läufe mir auf jeden Fall weniger geschadet haben, als ich vorher gedacht habe.
Deswegen würde ich die 35er mit EB, genau wie Steif, immer in die Vorbereitung mit einbeziehen.
Ganz deiner Meinung, Lars :nick:

Gruß, Micha

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Pollux hat geschrieben:Blöde Frage: Braucht man überhaupt lange Läufe? Um durchlaufen zu können meine ich.

Gehts auch ohne lange Läufe? Wie wird in anderen Ländern trainiert, haben auch frühere M-Sieger/Läufer lange Läufe gemacht?

Was passiert bei einem Wochenumfang von 120km in 10 Einheiten? Max. 15-18 oder 20k ein langer Lauf?

Jetzt mal abgesehen von Randerscheinungen wie mentale Stärke, Gewöhnung an die Zeit, sondern ganz elementar: kann ich 42k durchlaufen in 3:30 bis 4:00, ohne einen Lauf länger als 20k gemacht zu haben?

Mal ohne Hintergrundinfos gefragt. Einfach so. Für Leute wie mich, die um die 4h rumkraxeln. Die mal nen M laufen wollen, wie auch immer.

Wie wäre denn die Alternative?
Hallo Pollux,
meiner Meinung nach braucht man das schon. So weit ich weiß, ist das seit jeher einer der elementaren Einheiten in eines Marathon- Trainings.
Das beste Beispiel ist für mich Marcel Wüst, der es in Köln versucht hat. er ist vorher nicht länger als 15km gelaufen und hat dann für die zweiten 21km im Marathon um die 2.30 h gebraucht und sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Der Mann ist die Tour de France mehrmals mitgefahren und wahrlich ausdauertrainiert, aber lange Strecken zu laufen, ist wahrlich kein Zuckerschlecken und muss meiner Meinung nach schon trainiert werden.
ICh denke da unterscheiden sich die unterschiedlichen Länder nicht sonderlich, genau weiß ich das allerdings auch nicht.

Gruß Micha

26
@ Pollux

Mein Debut habe ich mit einer Zeit von 4:15 gefinished. Keine große Leistung, ich weiß, aber mein längster Lauf zuvor war in den 2 Jahren Lauferfahrung zuvor 21 Kilometer.
Von Durchlaufen konnte allerdings nicht die Rede sein. Das war erst beim fünften richtig möglich, wobei der Vierte der Brockenmarathon war, wo Durchlaufen praktisch kaum möglich ist. Ich sage ja, die Strecke wird kalkulierbarer je öfter man sie gelaufen ist.

Zusatz: auf den Dritten, den Hamburg-Marathon (3:56) habe ich mich übrigens nach nem 3:45er-Laufcampus-Plan vorbereitet, der bis zu 30km "Lange" vorsah, ich würde mal klar sagen: "Ziel nicht erfüllt, auch wenn es ne PB war"
Steif
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@Pollux
Stimmt, Emil Z., so ziemlich der größte Läufer. Wobei man aber auch bedenken muss, dass er seine Intervalle sehr, sehr ausgeprägt lief.
Ich habe mich jetzt noch mal informiert.
Zatopek hat keine langen Dauerläufe gemacht. Er hat sich fast nur auf relativ kurze Intervalle, also 200 und 400 m, beschränkt.
Der Mann ist dann angeblich 100x 400m mit 200m Trabpause gelaufen.

Ich zitiere mal aus einem guten Buch (Laufszene Freiburg von Max Frei), woher ich auch die anderen Infos habe:

"Zatopek ging nur noch von Strecken, 200 und 400m aus. Diese kurzen Strecken lief er allerdings so oft hintereinander, dass eine einziges Training Stunden dauerte. Wen wunderts? Denn es ist überliefert, dass Zatopek Einheiten von bis zu 100x400m (in 1:36 min mit 200m Trabpause) gelaufen sein soll. (...) ((...)für Van Aaken ist das Taining Z.´s "ein rhythmisch im Tempo wechselnder Dauerlauf"). ´Das prinzipiell Neue an dieser Methode war, dass Z. erstens relativ langsam lief und zweitens, dass er in Teil abschnitten von 400m und 200m Trabpausen unter Renntempo so lange lief, (...) nämlich fast täglich 36km, ja auch 50km, (...).` "

Also ist der Herr auch lange Läufe gelaufen, wenn nicht sogar Überlange Läufe. Ich finde den Typen sehr eindrucksvoll.

Übrigens Danke, für diese Frage. Hat Spass gemacht, zu stöbern.

Hab übrigens ein Zitat von ihm gefunden, was, meiner Meinung nach, sehr gut zutrifft:
"I was unable to walk for a whole week after that, so much did the race take out of me. But it was the most pleasant exhaustion I have ever known."
Emil Zatopek describes his marathon win at the Helsinki Olympics

Gruß, Michael

28
Hallo!
Zu Micha 1976:
Natürlich hab ich vorher auch Sport betrieben, jedoch nur Fussball und das die letzten Jahre nur als Nachwuchsfussballtrainer.
Zum Thema Zapotek kann ich nur sagen wenn er tatsächlich 100 x 400m Meter lief mit 200m TP, dann lief er in einer Trainingseinheit 60 km, wenn das kein langer Lauf ist, was ist dann ein langer Lauf?
Liebe Grüße

Kraxi

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Kraxi hat geschrieben:...wenn er tatsächlich 100 x 400m Meter lief mit 200m TP, dann lief er in einer Trainingseinheit 60 km, wenn das kein langer Lauf ist, was ist dann ein langer Lauf?...

Davon habe ich auch gehört. Allerdings mit der Einschränkung, daß Emil dieses Training (100x400m) erst am Ende seiner Karriere betrieben haben soll. Also nachdem er schon alle Erfolge eingefahren hat. Und verbessern konnte er sich damit auch nicht weiter. Vorher soll er die 400m mit deutlich weniger Wiederholungen gelaufen sein.

Viele Grüße
Jörg

30
Wäre wirklich noch ne Sache, dann rauszufinden, was er vor Helsinki trainiert hat...
@kraxi:
Meinen vollen Respekt. Dat schafft nich jeder.
Gruß, Micha

31
hi!


ich habe die Erfahrung gemacht dass es nicht nur die Quantität bringt sondern auch die Qualität.....

In meiner diesjährigen Vorbereitung zum MittelrheinMarathon bin ich die letzten 7 wochen vor dem Start nur ca 170km gelaufen.......dafür 2000km Rad gefahren. (Ausdauer war also genug vorhanden)
Beim Laufen bin ich nie über die 18km Marke gekommen.....diese 18km bin ich aber im 4min-Tempo gelaufen.

Endzeit in Ziel waren dann 3h7min.....lag mitunter an der grossen Hitze, aber wohl auch an der Unerfahrenheit im zweiten Marathon (bin zu schnell angegangen).

Aber letztendlich muss hier jeder wohl mit der Zeit sein eigenes Rezept zwischen Qualität und Quantität finden.....hilfreich ist da auch mal ein Leistungstest beom Sportmediziner.....

Grüsse
hang loose:winken:

Lange Läufe

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Würde aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, daß für Zeiten bis 3:30 für den Marathon 30 Kilometer in der Vorbereitung reichen. Wenn man noch schneller werden will helfen die 35 Kilometer, wobei ich nicht behaupten möchte, daß diese ein Muß dafür sind.
Gib niemals auf - höchsten einen Brief - Heinz Erhardt

Ziele 2015

Mal an einem Wochenende einen Doppelmarathon absolvieren
Rennsteig
70.3 IM Kraichgau
4-Trails

Veranstaltungen die mich bisher am meisten beeindruckt haben:

Berlinmarathon
100km von Biel
IM Zürich / Frankfurt
Jungfraumarathon
Rennsteig
Roth
Swissalpine Davos
Untertagemarathon Sondershausen

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Schwabenpfeil hat geschrieben:... für Zeiten bis 3:30 für den Marathon 30 Kilometer in der Vorbereitung reichen ...
Deine Signatur bezüglich der Marathonzeiten beeindruckt mich. Hattest Du vorher schon eine im Verhältnis zur 3:15ner Marathonzeit entsprechende 10ner oder HM Zeit (nur so aus neugier).

Liebe Grüße, Lars

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Schwabenpfeil hat geschrieben:Würde aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, daß für Zeiten bis 3:30 für den Marathon 30 Kilometer in der Vorbereitung reichen. Wenn man noch schneller werden will helfen die 35 Kilometer
Hi Schwabenpfeil,
findest du nicht auch, dass man das irgendwie doch mehr bzgl. der individuellen Leistungsfähigkeit betrachten muss. Ein 32:00/10km Läufer wird sicherlich auch mit 25km Läufen den Marathon unter 3h laufen, während ein 47:00/10km auch mit 35km Läufen in der Vorbereitung die 3:30h nicht knacken wird. Ich bin jetzt übrigens ähnlich wissbegierig wie Lars, wo lagen denn deine 10km bzw. HM Zeiten, vor den jeweiligen Marathons.

Gruß,
Torsten

35
ToMe hat geschrieben:Lars, wo lagen denn deine 10km bzw. HM Zeiten, vor den jeweiligen Marathons.
Magdeburg Marathon 2004, 3:56 (bewußt nicht am Anschlag gelaufen):
Halbmarathon = 1:41
10Km = 47:XX

Hamburg Marathon, 3:41:
Halbmarathon = 1:39
10Km = 45:XX

Magdeburg Marathon 2005, 3:28:
Halbmarathon = 1:38
10Km = 43:XX

36
Hi Lars,
danke, aber das wollte ich garnicht wissen :hihi:

Ich schrieb
"Ich bin jetzt übrigens ähnlich wissbegierig wie Lars, ..."

Gruß,
Torsten :hallo:

Transfer?

38
Hallo,

passt jetzt nicht so ganz, aber:
Ich fahre seit Jahren Rennrad; Ganz lange Trainings waren immer hart, weshalb ich sie selten trainierte.

Vor 4 Jahren dann, in der Vorbereitung für einen Ironman (welcher ich dann wegen Knieproblemen absagte) hatte ich folgendes Erlebnis:

Ich fuhr pro Woche 3 mal zur Schule und am Abend zurück (je 45 Km pro Weg).
Somit fuhr ich nie länger als 1:15 Stunden.

Ich machte dann einmal einen 180Km-Test. Hier fuhr ich so locker (und schnell) wie noch nie zuvor.
Denke, dass ich hier nicht durch lange, sondern durch viele, kurze, Trainings besser wurde.
Ich bin mir fast sicher, dass man das auf den Marathon transferieren kann. Wenn ich 100Km pro Woche trainiere, und max.15Km laufe, muss ich fast 10 Trainings machen; Hier wird es die Frequenz bringen.

Marathon:
Habe 2 Marathon hinter mir, 4:36 und 4:35. Da ich Berufsbegleitend studiere (40 Stunden arbeit, 20 Stunden Schule) und kein Leichtgewicht bin (105Kg bei 193 cm), trainierte ich im Bereich von 25Km/Woche.

Nun ist das Studium in 2 Wochen zu Ende; Ich werde im Frühling den Zürich Marathon laufen.
Vorbereitung: DIÄT,
3 mal pro Woche zur Arbeit und zurück (zuerst Zug fahren, dann 10Km laufen; Später werde ich früher aussteigen, dann gibt's am Morgen 10 und am Abend 12/15/18 Km).
Dazu 1 Lauftraining mit Fahrtspiel (unter 1 Stunde).
Ausdauer sollen 1-2 lange Velo-Trainings am Sa und/oder So bringen.

Werde euch berichten, wie es rauskommt (gemäss Greif sollte ich alleine durch abnehmen von 25 Kg (ist viel...) eine Zeit von 3:30 oder so erreichen (ca. 1% schneller pro Kg weniger Gewicht).

Gruess
Marc

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Denn es ist überliefert, dass Zatopek Einheiten von bis zu 100x400m (in 1:36 min mit 200m Trabpause) gelaufen sein soll. (...) ((...)für Van Aaken ist das Taining Z.´s "ein rhythmisch im Tempo wechselnder Dauerlauf").
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: 1:36 min/400m sind 4 min/km. Zatopek ist in einer Stunde 20.052 m gelaufen, also lag seine anaerobe Schwelle bei ca. 3 min/km.

Also ein Überdistanztraining in alternierend moderatem und regenerativem Dauerlauftempo.

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Pollux hat geschrieben:Blöde Frage: Braucht man überhaupt lange Läufe? Um durchlaufen zu können meine ich.

Gehts auch ohne lange Läufe? Wie wird in anderen Ländern trainiert, haben auch frühere M-Sieger/Läufer lange Läufe gemacht?

Wie wäre denn die Alternative?
ich kann nur für Frankreich sprechen. Dort sind 2.5 h das Maximum; unsere Langen (30+ bei 70-75%) werden durch 1.5-2h bei 85% ersetzt. Schaut euch mal die Trainingspläne beim Paris-marthon an.

Wie häufig führen wohl viele Wege nach Rom, (wobei der Deutsche natürlich der einzig richtige ist) :hihi:

muli
Wunder geschehen nur den gut vorbereiteten

41
[quote="muli"]ich kann nur für Frankreich sprechen. Dort sind 2.5 h das Maximum]

Aus dem Plan für 3:00 bis 3:30:

Endurance - 2h40 dont 3x30 mn à 85% FCM.

http://www.parismarathon.com/marathon/2 ... nt_05.html

Bei einem 3:15-Läufer ergibt das mehr als 32 km, bei einem 3:00-Läufer sogar 35 km.

Und dazu noch zweimal wöchentlich Intervalle - da tun mir ja schon die Beine vom Lesen weh...

:wink:

42
Hallo Lars,

allgemeingültige Aussagen wirst du ja wohl nicht erwarten. Dafür gibts ausreichend Gurus, die sich in Form von Lauf-/Trainingsbüchern verewigen. Bei den ersten M's habe ich mich auch ausschließlich an diese professionellen Pläne gehalten und bin gut damit gefahren. Inzwischen experimentiere ich selbst ein wenig rum (dazu gehören auch Zielzeiten unter meinem Niveau, damit es mich bei Trainingsfehlern nicht "aus den Schuhen haut".) In der Summe meiner Erfahrungen kann ich deine Auffassung nicht stützen. Natürlich ist das auch vom Leistungsniveau abhängig. Auf meinem (bisher 3:10 +/-) bringen Läufe über 35 km sicher wenig bis nichts. Wobei die meisten langen Läufe 30-33km umfassen. Nach 35 km bin ich während des Trainingszyklus "leer". Was soll es bringen, noch weitere 5,6,7,usw. Kilometer auf dem Zahnfleisch zu gehen? Ich verspreche mir mehr Effekt von einer Temposteigerung auf den letzten 5 km eines langen Laufes und einer über die Trainingswochen insgesamt erhöhten Kilometerleistung.

Alles Gute für dich :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Gesperrt

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