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Verkürzung der Sehnen durchs Laufen?

Verkürzung der Sehnen durchs Laufen?

1
Ich stelle mir diese Frage schon etwas länger, habs aber irgendwie immer verplant sie auch mal irgendwem zu stellen.

Und zwar beschäftigt mich die Frage ob sich durchs Laufen die Sehnen (Bänder oder was auch immer genau) verkürzen.
Ich habe dies nämlich in den letzten Monaten am eigenen Leib erfahren. NIE hatte ich Probleme bei gestreckten Beinen mit den Händen den Boden oder an schlechten Tagen zumindest die Fußspitzen zu berühren.
Jetzt, 7 Monate nachdem ich angefangen habe zu laufen komme ich mit meinen Fingerspitzen bei austreckten Beinen kaum mehr dichter als 20-25 cm zum Boden.
Besonders nach langen Läufen... gestern zum Beispiel war ich 25 KM unterwegs und spüre es heute hauptsächlich in den Kniekehlen.

Oder werd ich einfach alt? :D

Ich weiß, nur ausreichend dehnen kann man das sicher ausgleichen, aber eigentlich dachte ich, dass das was ich tue reicht. :confused:

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Smei hat geschrieben: NIE hatte ich Probleme bei gestreckten Beinen mit den Händen den Boden oder an schlechten Tagen zumindest die Fußspitzen zu berühren.
Jetzt, 7 Monate nachdem ich angefangen habe zu laufen komme ich mit meinen Fingerspitzen bei austreckten Beinen kaum mehr dichter als 20-25 cm zum Boden.
ENDLICH!!!! Ja genau! Ich dachte schon, mir geht's alleine so :hallo:

Irgendwann wurde hier (ich weiß nicht mehr, in welchem Beitrag) behauptet, dass das NICHT am Laufen liegt. Aber mir gehts wie dir: sogar in unsportlichsten Zeiten hatte ich null Probleme, mit mindestens der halben Handfläche bei durchgestreckten Knien auf dem Boden aufzuliegen.

Und jetzt: naja - 20-25 Abstand zum Boden sind es noch nicht. Aber nur mit allergrößter Mühe berühre ich noch die Zehenspitzen. Bis zum Boden reicht es gar nicht mehr. Und das, obwohl ich einmal wöchentlich zur Gymnastik gehe, brav und nach fast jedem Lauf ziemlich ausgiebig dehne und auch sonst zwischendurch mal kleine Streckeinheiten zwischenschiebe ... nützt nicht viel bisher ... ich hoffe ja, ich werde nicht noch unbeweglicher ... (am Alter alleine kann das ja nun nicht liegen - wer altert schon genau in dem Moment so gravierend, in dem er zufällig mit Laufen anfängt?)

3
hab mich auch mal gebückt und siehe da ich bin ein alter Sack ,
das fehlen gut 20 cm , hülfe :geil:
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

Bild



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Hallo Smei,

jetzt unterbreche ich die schöne Serie und kann nur mitteilen, dass es bei mir nicht so ist. Im Gegenteil, unmittelbar nach dem Laufen bin ich bei dieser oder bei ähnlichen Dehnübungen gelenkiger als vor dem Laufen. Und es hat sich auch nichts an der Gelenkigkeit "vorher- jetzt" negativ oder positiv verändert.

Grüßle
Bifi

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hallo smei,
wenn ich nicht mit dehnen nicht gegensteuere bin ich froh, wenn ich die knie erreiche :D , naja nicht ganz. aber bei mir melden sich auch die kniekehlen, wenn ich nicht ordentlich dehne.
grüße
lupert :hallo:

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Dehnen ist das A und O.

Das ist aber nicht die neuste Erkenntnis und gilt für Sport in fast jeder Form.

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hallo smei,
die traurige nachricht, WIR werden alt. nach den ersten läufen gimg es mir auch so,( dehnmuffel) aber ein wenig dehnen und du bekommst deine hände wieder bis runter.
Frankii



Berlin Marathon 2007 03:53:03
Berlin Halbmarathon 2008 01:43:50
NY Marathon 2006 04:09:24

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Das mit der schlechten Dehnung kann ich auch bestätigen. Ich habe jetzt seit etwa einem halben Jahr damit begonnen 3 mal pro Woche Dehnübungen zu machen (allerdings nicht unmittelbar nach oder vor dem Laufen) und hab den Eindruck dass es schon besser geworden ist (Bis zum Boden mit den Händen komm ich allerdings immer noch nicht)
viele Grüsse
Christian
... die Gier nach Behaglichkeit mordet die Leidenschaft der Seele ... (Khalil Gibran)

9
Habe das gleiche bei mir festgestellt. Ob es aber die Sehnen sind, oder was? :confused:
Hoffe, das es mit ausreichend dehnen wider besser wird. Denn auch in andere Richtungen wird die Beweglichkeit weniger...nun- ich bin alt. :D

Regina :haeh:
...und der kleine beige Hund

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Ich habe festgestellt, wenn ich mich vor Läufen sorgfältig dehne(15Min), kann ich lockerer laufen.
Gruss Thomas

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Nur mal zu Klarstellung: Sehnen können nicht gedehnt und nur operativ verkürzt werden. Was sich verkürzt sind die Muskeln. Im Übrigen warne ich vor solchen Übungen bei denen man versucht bei durchgedrückten Knien die Hände auf den Boden zu bekommen. Bei solchen Übungen belastet ihr eure LWS und die ist der schwächste Teil im menschlichen Skelett und Rückenprobleme sind dann vorprogrammiert. Jeder weiß doch mittlerweile, dass Bierkästen aus eben diesem Grunde nur mit gebeugten Knien hochgehoben werden. Ich glaube Physiotherapeuten (früher: Krankengymnasten) können da noch bessere Info beisteuern.

Ciao
Michael
Link zum Erdinger-Tippspiel

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und

Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung

Hippokrates

Dehnen

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Hier nun noch ein paar Tipps von Matthias Marquardt aus der Laufbibel:

1) Wann wir gedehnt?

- nach leichtem Training
- nach dem Krafttraining der Antagonisten
- nach dem Rumpfstabilisations- und Haltungstraining
- nach regenerativen Anwendungen

2) Wann nicht?

- nach Koordinations- und Propriozeptionstraining
- nach hartem Training
- unmittelbar vor dem Training
- nach Wettkämpfen

Ich liebe dieses Buch.

Grüße, Jürgen

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Jürgen> hat geschrieben:2) Wann nicht?
- unmittelbar vor dem Training
-

Das hört man jetzt immer mehr in Bezug auf laufen, warum soll das kontraproduktiv sein ?

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Geht mir genauso. Ich dehne immer auf dem Boden und konnte bis zum Sommer immer lockerlässig mein Kinn aufs Knie legen - geht mittlerweile kaum noch. Obwohl ich nach fast jedem Training mind. 15 min dehne und auch noch Sauna hinterherschiebe. Ich dachte auch das reicht, aber wer weiß.
Was bei mir funktioniert, ist intensives Dehnen nach dem Radfahren, da bin ich elastischer. Nach anstrengenden Läufen >HM dehne ich gar nicht, weil es schmerzt. Ich grübel auch rum was sinnvoll wäre (man kann nicht aufs Laufen verzichten, weil es dann mit der Dehnung nimmer hin haut). Die Leute mit denen ich laufe, sind alle schon länger dabei und ebenfalls ziemlich verkürzt in der Beinmuskulatur. Naja, wir laufen eben und machen kein Ballett oder Yoga, gell.

Cathleen

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Guenthi hat geschrieben:Das hört man jetzt immer mehr in Bezug auf laufen, warum soll das kontraproduktiv sein ?
a) Weil die Muskulatur noch nicht ausreichend erwärmt ist.
b) Weil durch das Dehnen der Muskelverkürzung entgegen gewirkt wird, diese jedoch zum Laufen ganz hilfreich ist ;-)

Haile dehnt angeblich seine Waden kaum, um seine Abdruckkraft nicht zu vermindern.

Grüße, Jürgen

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cabo hat geschrieben: Nach anstrengenden Läufen >HM dehne ich gar nicht, weil es schmerzt. Ich grübel auch rum was sinnvoll wäre (man kann nicht aufs Laufen verzichten, weil es dann mit der Dehnung nimmer hin haut).Cathleen
Nach hartem Training und Wettkämpfen wird von Dehnen abgeraten, stattdessen sanftes Auslaufen empfohlen, um Muskelverletzungen zu verhindern.

Grüße, Jürgen

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Smei hat geschrieben:Und zwar beschäftigt mich die Frage ob sich durchs Laufen die Sehnen (Bänder oder was auch immer genau) verkürzen.
Nö - da tut sich so gut wie nix wie Ripple schon schrieb. Entscheidend ist die Muskulatur und die wird ohne entsprechende Dehnung mit dem Alter nicht "geschmeidiger" - traurig aber wahr ;-)

Grüße - Uli -

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Jürgen> hat geschrieben:Nach hartem Training und Wettkämpfen wird von Dehnen abgeraten, stattdessen sanftes Auslaufen empfohlen, um Muskelverletzungen zu verhindern.
Empfiehlt wer warum? Welche Verletzungen sollen denn nach Training/Wettkampf auftreten und Dehnen als Ersatz für's Auslaufen war doch noch nie "in", oder?
Ich hab' aber nicht so wirklich das Gefühl, dass mir Auslaufen nach Tempoeinheiten was bringt.

Grüße - Uli -

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Uli-Fehr hat geschrieben:Empfiehlt wer warum? Welche Verletzungen sollen denn nach Training/Wettkampf auftreten
Ich bezog mich auf M. Marquardt. Zitat aus "Die Laufbibel", S. 94:

"Dehnungsübungen nach hartem Training können den muskulären Schaden nach einer Trainingseinheit weiter erhöhen! Nach hartem Training ist sanftes Auslaufen besser für die Belastungsverarbeitung geeignet als Strechtingübungen!"
Uli-Fehr hat geschrieben:Dehnen als Ersatz für's Auslaufen war doch noch nie "in", oder?
Ich denke auch nicht. Man sieht es aber doch immer wieder nach WK auch bei recht flotten Läufern und fragt sich dann, ob's nun gut ist oder nicht. Ich selbst habe, wie Cabo, die Erfahrung gemacht, dass es schmerzhaft sein kann.

Was das Auslaufen angeht, habe ich einmal andernorts sinngemäß gelesen, dass es hauptsächlich dem Laktatabbau dienen soll. Hier kann Uli bestimmt Genaueres beitragen ;-).

Grüße, Jürgen

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Hi Leute,
was die Dehnerei (mit Sicherheit die VOR dem Lauf) angeht, ist es wohl so, wie mit vielen Dinge im Leben. Alle möglichen Leute sagen, es täte ihnen gut, aber nachweisen, ließ sich ein positiver Effekt in (vielen zugegebenermaßen kleinen) wissenschaftlichen Studien kaum. Weder eine Verringerung der Verletzungsanfälligkeit, noch eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit ließen sich so nachweisen - eher gab es Hinweise, dass vor allem das Dehnen VOR dem Sport die Verletzungshäufigkeit erhöht. Vor allem verlängert aber das Dehnen wohl die Reaktionszeit des Muskels, weswegen es vor Schnellkraftübungen nicht anzuraten ist. (Man wird aber wohl auch gegenteilige Argumente lesen). Ein interessantes Argument finde ich, dass die gleiche Übung mit der man den Muskel vor dem Laufen angeblich aktiviert, nach dem Laufen den Muskel wieder "entspannen" soll. Da muss doch ein Haken sein? Lügen die Leute also alle?

Einen kalten Muskel zu dehnen, kann den Muskel schädigen, weil er in kaltem Zustand sozusagen noch spröde ist. Er wird nicht komplett durchreißen, die Schäden spielen sich im klitzeklitzekleinen :zwinker5: (--> Risse der Sarkomeren) ab. Ein wenig warmlaufen ist also unbedingte Pflicht, wenn man schon unbedingt VOR dem Lauf dehen möchte und sich dabei entgegen wissenschaftlicher Erkenntnis besser fühlen will. Wer andere Studien kennt - her damit.

Ich sehe "verkürzte Muskeln" als Reaktion des Körpers auf eine Belastung - womit auch zu erklären ist, dass offensichtlich bei den meisten Läufern, die sich hier geäußert haben das Laufen die Fähigkeit sich i. w. S. gestreckt zu bücken nachgelassen hat. Das passiert bei jeder anderen wiederholten körperlichen Tätigkeit aber genauso - z. B. wenn man den ganzen Tag auf dem Bürostuhl sitzt. Die Muskulatur passt sich an die Belastung an, das ist alles. Eine "optimale Muskellänge" gibt es wohl nur im Hinblick auf eine bestimmte körperliche Tätigkeit. Ein Balletttänzer wird wohl schwere Probleme mit der "verkürzten" Muskulatur der meisten Läuferinnen und Läufer hier haben. Ein verkürzter Muskel ist meines Wissens nach auch nicht verkürzt i. S. von "weniger lang", sondern er hat aufgrund von ... hier Training ... einen erhöhten Muskeltonus. (Dann müsste sich eine tote Person also ziemlich gut bücken können :zwinker5: ). Nun kann man dehen wie man will, ein Problem wird wohl dann entstehen, wenn der Antagonist des verkürzten Muskels da nicht mehr mithalten kann, den sollte man also sinnvollerweise mit auftrainieren.

Die Frage ist, welche Übungen für eine Dehnung die richtigen sind. Bei vielen Übungen die ich kenne, muss der zu dehnende Muskel nämlich auch noch Haltearbeit leisten und ein gespannter Muskel kann wohl kaum vernünftig gedehnt werden. Ich bin mir da im Moment sehr unsicher, wenn ich solche Übungen durchführe.

Insgesamt glaube ich, dass das Dehnen wenig Sinn vor dem Laufprogramm hat und auch gar nicht mal soviel Sinn direkt danach (i. S. von "besser erholt") - eher als separat durchgeführte Einheit nach einem Aufwärmprogramm. Wenn man muskuläre Probleme hat, scheint es aber durchaus zu helfen und oft scheint es mir sogar das einzige Mittel der Wahl. Wie man es aber richtig macht, da bin ich mir sehr unsicher, wahrscheinlich ist die Sache wirklich nur sinnvoll mit Hilfe eines Physiotherapeuten durchzuführen.

Der Rest zappelt so vor sich hin, wie man in jedem Wald heutzutage sehen kann. Da werden Hohlkreuze gemacht, genauso wie Ausweichbewegungen und das alles am besten vor dem Lauf. Aus dem Auto raus, einmal vom linken auf das reche Bein gehüpft, den Arm gewirbelt und schon tief gebückt und dann gemeint, das müsste sein. Na ja, ich lasse es vorher.

21
Hallo Meerbuscher,

dem Tenor deiner Ausführungen kann ich insgesamt nur zustimmen. Der interessierte Hobbyläufer wie ich ist verunsichert durch die immer wieder recht widersprüchlichen Meinungen zum Thema "Dehnen". Daher war ich recht froh, in der Laufbibel endlich mal etwas mehr als eine halbe Seite darüber zu finden (in der Tat sind es über 10, plus bebilderte Anleitungen).

Ich möchte keine Werbung für dieses Buch machen und natürlich auch nicht den ganzen betreffenden Text hier zitieren (kann ja jeder selbst mal reinschauen), sondern sagen, dass es bei mir dazu geführt hat, vom reinen Kilometerkloppen weg zu kommen und das Laufen als Bestandteil eines umfangreicheren Programms zu sehen.

Was die Bedeutung des Dehnens nun angeht, betont Marquardt, dass sie immer geringer wird, je weniger muskuläre Dysbalancen man aufweist. Daher legt er ganz deutlich den Schwerpunkt auf Kräftigungsübungen der Arbeitsmuskulaturantagonisten. Auch dazu gibt es für jeden Bereich ausführliche, bebilderte Anleitungen. Da ich auf dem Gebiet bisher eine faule Sau war und in letzter Zeit sehr viele Kilometer gelaufen bin, kam für mich diese Erkenntnis gerade zur rechten Zeit.

Diesen Satz von dir
Meerbuscher hat geschrieben:Ein interessantes Argument finde ich, dass die gleiche Übung mit der man den Muskel vor dem Laufen angeblich aktiviert, nach dem Laufen den Muskel wieder "entspannen" soll. Da muss doch ein Haken sein? Lügen die Leute also alle?
habe ich allerdings nicht verstanden. Um mit Uli zu sprechen: Schreibt wer wo? Vielleicht hast du in diesem Punkt etwas falsch verstanden.

Inwieweit es allerdings wichtig oder vorteilhaft ist, mit durchgedrückten Knien die Handflächen auf den Boden legen zu können, würde mich auch noch interessieren. Ich konnte das auch mal und noch mehr, als ich Yoga-Übungen machte, aber vielleicht ist es, wie Ripple meinte, für die LWS oder andere Stellen gar nicht gesund.

Mich interessiert letztendlich, aufgrund einseitigen Lauftrainings nicht an allgemeiner Beweglichkeit einzubüßen und weiter Dysbalancen und damit Verletzungsmöglichkeiten zu erzeugen. Da ist man ja für jedes plausible Konzept dankbar. Bei Marquardt meine ich eins gefunden zu haben.


Grüße, Jürgen

22
Ich glaube die Diskussion ums Dehnen gibt es schon so lange, wie es den Begriff gibt und alle naselang kommt ein neuer Dehngegenpapst auf den Markt und verkündet seine Unfehlbarkeit. Ich habe für mich persönlich beschlossen beim laufen vorher nicht zu dehnen, beim Badminton nur nach einem intensiven Aufwärmprogramm und nur in sehr kurzen (1-7 sec.) Intervallen um eben den Tonus nicht runterzufahren. Ist mittlerweile wohl auch mehr eine Kopfsache. Nach dem Lauf und nach intensiven Badmintonspielen folgt ein Dehnprogramm bei welchem die beanspruchten Muskeln mind. 1 Min. gedehnt werden. Das ist übrigens eine Empfehlung einer Sportärztin eines VBG-Seminars gewesen. Ich habe, nachdem ich Anfangs nach dem Laufen überhaupt nicht gedehnt habe, die oben beschriebenen Auswirkungen der Muskelverkürzungen bemerkt und bin zu diesem Programm übergegangen. Heute nimmt meine Beweglichkeit wieder zu.
Aber um es noch mal zu sagen: die Sehnen verbinden die Muskeln mit den Gelenken und sind nicht dehnbar oder verkürzbar.

Ciao
Michael
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24
@ Jürgen
Also der Satz von mir ... "vor dem Lauf soll die Übung aktivieren, hinterher entspannen, da kann was nicht stimmen" ... meint:

Ich soll ja völlig identische Übungen vor der Belastung wie auch nach der Belastung machen. Ich habe zumindest noch nicht wahrgenommen, dass die Übungen da irgendwie differenziert würden. Den Sinn des Dehnens habe ich nun immer auch so verstanden (was ein Missverständnis sein kann) dass der Muskel vor der Belastung auf die Belastung vorbereitet werden soll, im Sinne von "aktivierend". Nach der Belastung soll die identische Übund aber im Sinne von "entspannend", die Erholung beschleunigen? Das fand ich zumindest immer schon seltsam wie etwas gleichzeitig aktivierend und entspannend zugleich sein kann.

25
Meerbuscher hat geschrieben: Das fand ich zumindest immer schon seltsam wie etwas gleichzeitig aktivierend und entspannend zugleich sein kann.
Hallo Meerbuscher,

das fände ich in der Tat auch sehr seltsam. Meine Frage, wo das steht, war deshalb natürlich auch etwas provozierend gemeint. Damit ist deine Angabe "Ich soll ja..." aber auch etwas hinfällig. Ich kann mir nicht vorstellen, das so in einer seriösen Quelle gleichzeitig zu finden.

Vermutlich meintest du: Die einen erzählen dies, die anderen jenes, was sich dann in der Summe widerspricht.

Den Link von Katja2 finde ich sehr informativ, er bestätigt und vertieft teilweise das, was ich durch Marquardt-Zitate hier anführen wollte.

Ich würde allerdings ihr "Dehnverhalten" (belastungsunabhängig) nicht übernehmen wollen.

BTW: Als ich im Frühjahr wegen eines Muskelfaserrisses zum Orthopäden musste, stellte dieser eine vollkommen verhärtete Wadenmuskulatur fest und verkündete seine Meinung, dass, wer viel laufe, auch viel dehnen solle, und empfahl mir, die beiden bekannten Übungen für die Waden ab sofort alle 30 Minuten durchzuführen. Das kam mir sehr extrem vor, ich habe es in so kurzen Abständen auch nicht lange durchgehalten, es hat aber sehr geholfen.

Grüße zur anderen Rheinseite, Jürgen

26
Jürgen> hat geschrieben:Inwieweit es allerdings wichtig oder vorteilhaft ist, mit durchgedrückten Knien die Handflächen auf den Boden legen zu können, würde mich auch noch interessieren. Ich konnte das auch mal und noch mehr, als ich Yoga-Übungen machte, aber vielleicht ist es, wie Ripple meinte, für die LWS oder andere Stellen gar nicht gesund.
Deshalb muß man beim Yoga auch die Beinmuskeln anspannen, bevor man sich vorbeugt. Und selbst das Vorbeugen geschieht langsam und meist mit Unterstützung der Arme, d.h. man läßt sich nicht nach vorn plumpsen. Die Yoga-Techniken sind ausnahmslos alle gelenk- und rückenschonend, selbst Schwangere können (fast) alles noch machen. Mein Yogalehrer war allerdings manchmal gemein und hat mich gerade einen Tag nach dem Marathon Dehnübungen machen lassen, die meine (verkürzte ?) gestresste Muskulatur reanimieren sollte. Da er selbst früher Marathon gelaufen ist, wußte er genau, wo's weh tut :teufel: .
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Ok, also keine Verkürzung der Muskeln durchs Laufen... aber - abgesehen von der Frage wieso ich unbedingt bei ausgestreckten Beinen mit den Händen am Boden ankommen muss - wieso gehts nun nicht mehr?
Oder hab ich was überlesen?

Dass das nun am Alter liegt kann ja scheinbar auch nicht stimmen, wenn ich drüber nachdenke, dass ich 21 bin und mit 20 3/4 noch unten ankam...

28
Smei hat geschrieben:Ok, also keine Verkürzung der Muskeln durchs Laufen... aber - abgesehen von der Frage wieso ich unbedingt bei ausgestreckten Beinen mit den Händen am Boden ankommen muss - wieso gehts nun nicht mehr? Oder hab ich was überlesen?

Dass das nun am Alter liegt kann ja scheinbar auch nicht stimmen, wenn ich drüber nachdenke, dass ich 21 bin und mit 20 3/4 noch unten ankam...
Vielleicht handelt es bei den 21 Jahren um einen gefühlten Wert.

Ich konnte mit 21 Jahren den Boden bei durchgedrückten Knieen überhaupt nicht erreichen, es fehlten 10 cm bis zum Boden, obwohl ich damals nicht gelaufen bin. Als ich mit 27 Jahren zu laufen begann änderte sich nichts. Als das Laufen mit 52 Jahren anfing, ernsthafte Beschwerden zu verursachen, habe ich konsequent gedehnt und konnte nach einem Jahr den Boden mit etwas Schwung mit den Handflächen erreichen, ohne Schmerzen zu verspüren und das Laufen wurde zunehmend beschwerdefrei obwohl ich Intensität und Umfang steigerte.

Grüsse von Karl

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charlemagne hat geschrieben:Vielleicht handelt es bei den 21 Jahren um einen gefühlten Wert.
Äh, ich war mir bisher eigentlich immer recht sicher, dass das Alter auf meinem Perso stimmt :D
charlemagne hat geschrieben:Ich konnte mit 21 Jahren den Boden bei durchgedrückten Knieen überhaupt nicht erreichen, es fehlten 10 cm bis zum Boden, obwohl ich damals nicht gelaufen bin. Als ich mit 27 Jahren zu laufen begann änderte sich nichts. Als das Laufen mit 52 Jahren anfing, ernsthafte Beschwerden zu verursachen, habe ich konsequent gedehnt und konnte nach einem Jahr den Boden mit etwas Schwung mit den Handflächen erreichen, ohne Schmerzen zu verspüren und das Laufen wurde zunehmend beschwerdefrei obwohl ich Intensität und Umfang steigerte.
Mir ist nicht ganz klar worauf du hinaus willst. Ich dehne mich neben anderen sportlichen Aktivitäten seit ich so 10 Jahre alt bin... mehrmals die Woche. Daran kanns also nicht liegen, außerdem hatte ich ja auch nie solch ein Problem wie heute. Und heute dehne ich noch intensiver als früher. Alles was sich in den letzten 7 Monaten geändert hat ist, dass ich zusätzlich laufe...
Mittlerweile weiß ich auch schon gar nicht mehr worauf ich hinaus will :zwinker2: :confused:

30
Smei hat geschrieben:Mir ist nicht ganz klar worauf du hinaus willst. Ich dehne mich neben anderen sportlichen Aktivitäten seit ich so 10 Jahre alt bin... mehrmals die Woche.
Wer richtig dehnt bleibt trotz stark zunehmenden Alters und trotz zunehmenden Laufumfangs ausreichend beweglich.

Wer beim Dehnen was falsch macht, dessen Beweglichkeit nimmt durch das Laufen ab. Wenn die Beweglichkeit nicht mehr ausreicht gibt es Ärger.

Grüsse von Karl

31
Hi,

die hier schon erwähnte "Laufbibel" hat auch mich zu einem regelmässigen Dehn- und Kräftigungsprogramm animiert.
Ich habe das Gefühl das meine Beweglichkeit eher zunimmt.
Ich kann zwar die Handflächen noch nicht auf den Boden legen, aber mit den Fingern klappt das problemlos.
Im kalten Zustand, also vor dem Laufen, ist das Dehnen bei mir sehr zäh. Nach dem Laufen, also im warmen Zustand, klappt es super und macht für mich daher auch Sinn. Ich dehne mich aber auch nicht sonderlich intensiv, sondern lege den Fokus mehr auf die Kräftigungsübungen.

Grüße
oli
Balancing Triathlon with life
Bild



14.06.09 Kraichgau Challenge (MD)
02.08.09 Ostseeman (LD)
25.10.09 Frankfurt Marathon (abgesagt wegen Verletzung)
23.05.09 Nove Colli
12.06.10 Moritzburg (LD-Staffel Schwimmen + Rad)
20-21.8.2010 24h Radrennen am Nürburgring (Einzelstarter)

When you want to cycle with pain, take part in Nove Colli 2010

Rumpfmuskulatur nicht vergessen

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Zitat katja2
Ich dehne nur noch unabhängig von Belastung
Es gibt eine ganze Reihe von Medizinern, die empfehlen, Dehnungsübungen auch als eigene sportliche Einheit zu betrachten.

Ich habe jedenfalls vor ein paar Jahren damit begonnen, jeden Morgen ungefähr 15 Minuten lang zu dehnen. Einfach weil ich das Gefühl hatte, mich danach wohler zu fühlen.
Da ich neben dem Laufen auch noch Tennis spiele, versuche ich damit, vor allem auch in Phasen intensiver sportlicher Betätigung (z. B.: Tenniswoche mit täglich 3 Stunden am Platz, plus Laufen) Dysbalancen, Verletzungen oder Verspannungen zu verhindern.

Was oft vergessen wird: Es reicht nicht aus, nur die unteren Extremitäten zu dehen. Übungen für die Arme - und vor allem auch für die Rückenmuskulatur - sind mindestens ebenso wichtig :nick:

Aus meiner Erfahrung war es daher genau umgekehrt: Zu Beginn meiner "Dehnkarriere" kam ich bei gebeugtem Rumpf mit den Fingerspitzen gerade mal bis 10 cm über den Boden. Heute schaffe ich es locker hinunter, am Ende der Übungen auch mit geschlossener Faust :D

Ich will damit nicht behaupten, dass meine Version ein Allheilmittel ist. Ich versuche nur, wie beim Laufen auch, in mich hineinzuhören und nehme mir (auch aus euren Vorschlägen :daumen: ) die Dinge heraus, von denen ich glaube, dass sie für mich gut sind.

Liebe Grüße

El Corredor

33
Moin,

es gibt in diesem Forum jemanden, der läuft drei, vier Marathons im Jahr, jedsmal um/unter drei Stunden. Der dehnt nach jedem Lauf. Sogar nach einem Lauf mit mir, obwohl er dabei kaum warm geworden sein kann. :wink:

Mein Fazit: Schaden kann es nicht...
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

34
Also ich habe es auch ausprobiert, ich komme sogar noch gut mit meinen Fingern auf den Boden, auch noch wenn ich Finger abwinkele! Das kann aber auch sein weil ich erst seid 3 Monaten wieder laufen gehe. Vieleicht hat sich da bei mir noch nichts verkürzt, oder ich habe halt einfach längere
Arme als Ihr. :zwinker4:
Gruß Franky
10.Rheinhöhenlauf 18.-20.09.2015:dafuer:
26.07.08 5:23:32 Swissalpin Davos
05.09.09 5:02:29 Jungfrau-Marathon
05.12.09 4:21:30 Untertage Marathon Sondershausen
08.05.10 4:07:11 Rennsteig Marathon
07.11.10 3:59:40 LGA Indoor Marathon
15.05.11 3:50:08 Knastmarathon Darmstadt
09.10.11 3:49:00 Gardasee Marathon
11.12.11 4:05:00 Siebengebirgsmarathon
28.01.12 4:51:00 Ultramarathon Rodgau 50 km
12.05.12 8:21:43 Supermarathon Rennsteig 72,7 km

35
Ich bin ja mehr so'n laufender Meter, da ist
der Weg von den Fingerspitzen zum Boden
nicht ganz so weit. :D

Aber ich bilde mir ein (auch wenn ich noch Laufanfängerin
bin), dass Dehnen und Laufen untrennbar zusammengehören.
Bei sogar so eng, dass ich mich vor dem Lauf dehnen
muss, sonst geht da gar nix.

:hallo:
Das Eselchen
:D "Ein Esel ist, wer mit einem Esel streitet." :D

36
Entgegen meiner bisherigen Meinung, ich war Anhänger des Dehnens und hatte mich in zumindest einem Post heftigst dafür eingesetzt, bin ich nun etwas differenzierterer Ansicht.

Durch meine Knieprobleme bin ich auf die Feldenkraismethode aufmerksam geworden und arbeite nun schon einige Zeit damit. Erstes Resultat war, ich entdecke meine alltäglichen Bewegungen neu und realisiere, wie einseitig und unökomisch meine Bewegungsmuster sind. Selbst Gehen oder Treppensteigen kann wieder zu einem Erlebnis werden.

Zum Thema verkürzte Muskeln. Daran ist zumindest zum Teil auch unser Nervensystem mit verantwortlich. Wenn ich Muskeln "verkürzt bewege" dann werden sie auch verkürzt, nutze ich nun durch eine Änderung meines Bewegungsmusters mehr "Länge", dann wird sich auch unwillkürlich eine bessere Beweglichkeit einstellen.

Wir begrenzen den Spielraum unserer Bewegungen durch unwillkürliche Muskelaktivität. Wenn man erfahren hat, welche Muskelaktivitäten das sind und dann versucht, sie einzuschränken oder zu vermeiden, stellt sich auch eine bessere Beweglichkeit ein.

Bei mir lag, bzw. liegt noch immer, eine einseitige Drehbeweglichkeit vor. Die eine Seite dreht besser als die andere. Dadurch hat sich auch ein einseitiges Bewegungsmuster entwickelt, das sich durch alle sportlichen Betätigungen hindurch verfolgen läßt.

Statt zu dehen, mache ich vor dem Laufen eine kleine Einheit Feldenkraisübungen und fühle mich dann beim Laufen wesentlich beweglicher und finde dadruch v.a. auch eher zu meinem Schwerpunkt, laufe also "zentrierter".

Jörg

37
Athabaske hat geschrieben: ich entdecke meine alltäglichen Bewegungen neu und realisiere, wie einseitig und unökomisch meine Bewegungsmuster sind.
du, das hört sich jetzt total gut an! .... aber ...

Kommst du nun mit den Fingerspitzen auf den Boden oder nicht? :D

Von meiner Seite kann ich auch noch eine 'frohe Botschaft' verkünden: angeregt durch diesen Thread und diese Tatsache, bei durchgestreckten Knien nicht mehr mit den Fingerspitzen den Boden berühren zu können, habe ich ganz bewußt in den vergangenen drei(!) Tagen mehrmals täglich und fast so nebenbei Streck- und Dehnübungen für die hintere Beinmuskulatur durchgeführt. Manchmal einfach beim Warten in der Teeküche, bis das Wasser kocht o. ä. Zwischendurch mehrmals, abends nochmal bewußt und ich staune nicht schlecht: heute komme ich schon wieder mit den Fingerspitzen ganz knapp bis auf den Boden (mindestens 1 cm Gewinn in 3 Tagen also). Nicht schlecht, oder? Einfach nur ein bisschen ziellos dehnen und Gymnastik machen, ist demnach nicht die ultimative Lösung - es muß ziemlich gezielt passieren, schätze ich.

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Lizzy hat geschrieben:Kommst du nun mit den Fingerspitzen auf den Boden oder nicht?
Egal, wie sehr man mich anbrüllt, das habe ich noch nie geschafft. Wobei ich durchaus meine Füße sehen kann :D .

Oder anders herum ist es wichtig, mit durchgestrecken Knie die Fingerspitzen/Handflächen auf den Boden zu bekommen? Meine Töchter legen ihre Fersen hinters Ohr, aber was haben sie davon?

:backtotop : Ich bin der besten Hoffnung der Erreichbarkeit des Bodens zumindes näher zu kommen :peinlich: .

Jörg

Üben, üben, üben

39
Zitat Athabaske
Oder anders herum ist es wichtig, mit durchgestrecken Knie die Fingerspitzen/Handflächen auf den Boden zu bekommen?
Hör mal: Wenn du das nicht schaffst, bist du in diesem Thread der "Bei-durchgedrücktem-Knie-mit-den-Fingerspitzen-den-Boden-Berührer" ja "eigentlich" sowas von unten durch :hihi: :teufel:

"Eigentlich" deshalb, weil das Wochenende bevorsteht - mit viiiiel Zeit zum Laufen und zum Dehnen - und dir dein Unvermögen daher gnädig verziehen wird :D

Also: Viel Spaß beim Üben :daumen:

El Corredor
Gesperrt

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