Hier ein Groupie-Bericht vom Leine-Laatzen-Lauf um das Einkaufszentrum:
Es war bestes Zuschau- und Fotografier- und schlechtestes Lauf-Wetter. Die rund 80 Läufer konnten einem ganz schön leid tun, spaßig kann das bei Temperaturen um die 30 Grad nicht gewesen sein. Der Kurs ist eine 1,1-km-Runde, die man neunmal absolvieren muss. Eine Freundin hat nach 4 Runden aufgegeben mit den Worten, ihr sei ihre Gesundheit und Arbeitsfähigkeit in der nächsten Woche wichtiger.
Der Ansager war ein ältlicher Herr, den man wahrscheinlich auch zu Hochzeiten mieten kann. In den ersten beiden Runden war er noch recht frisch und identifizierte die Vorbeilaufenden anhand ihrer Startnummern recht treffsicher ("Ach Frau Schmidt, Sie schon wieder!"). Seine Geistesgegenwart wurde allerdings von einigen Katastrophen leicht angeschlagen ("Bei der Zielzeituhr hab es leider einen technischen Defekt, also rechnen Sie doch bitte 6 Minuten zu..., 6 Minuten zurechnen bitte....ja, 6 Minuten..."). Wer im Rundkurs führte, entging völlig seiner Aufmerksamkeit, so dass der Erste (ein Schwarzer, der auch schon in Isernhagen gewonnen hat) nach 8 statt neun Runden mit den Worten empfangen wurde, er sei jetzt fertig, Hurra! Eine Frau versuchte sogar, ihn zu stoppen. Gottseidank verließ sich der Mann nicht auf die Ansager und die Laufleitung und lief einfach weiter (Ansager: "Der will sich wohl noch auslaufen..."). Er kam dann nach etwa 37 Minuten (meine Zeitmessung, nicht ausgefallen) ins Ziel. Jörn, der als Zweiter ins Ziel kam und auch den Dritten ignorierte der Ansager dann völlig, naja, heiß wars eben und das Alter. Frau Schmidt war auch schon wieder da.
Weil eine Siegerehrung angesagt war warteten wir dann noch, bis auch der letzte den Rundkurs beendet hatte. Da aber das Zeitmess-System zwischenzeitlich auch versagt hatte und ja auch niemand aufgepasst hatte wurde dann kurzfristig entschieden, doch keine Siegerehrung durchzuführen. Der erste Mann und die erste Frau bekamen in einer Ecke Pokale in die Hand gedrückt und einen feuchten Händedruck und auf unsere Nachfrage reagierte man dann etwas hilflos. Die jugendlichen Laatzener bombardierten uns derweil aus dem nahen Hochhaus mit Wasserbomben, weil die Fitness-Company kostenlos Luftballons verteilt hatte und die auch benutzt werden mussten, ja klar.
Ich hab die Dame von der Orga mit dem Strohhut dann noch ein bißchen angekeift, weil ich irgendwie angekotzt war: Da standen lauter zweite und dritte Platz-Gewinner, hatten gewartet und wurden dann behandelt wie Bittsteller, die was haben wollen was ihnen nicht zusteht. Es ging dann doch, in einer leicht peinlichen Händeschüttelaktion bekamen alle eine Gratulation von einem älteren Herrn, der sich für alle 4 Gewinner nur einen Spruch zurecht gelegt hatte ("ich hätte das ja nie geschafft").
Irgendwie war bei dem Lauf offensichtlich, dass da eben kein Verein dahinterstand und die alle eben keine Ahnung vom Laufen hatten. Insgesamt sehr enttäuschend finde ich es, wenn man für so viel Quälerei an einem so heißen Tag dann einfach nicht adäquat behandelt wird.
Ansonsten wars ein schöner Tag und Jörn als Zweiter, das fand ich ganz schön toll
Sodann Gruß
Meike