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Habe gerade "Christiansen" gesehen ...

Habe gerade "Christiansen" gesehen ...

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... gucke ich eigentlich schon lange nicht mehr, aber heute bin ich mal dort hängengeblieben.

Es hat sich nichts geändert, die gleich Idioten, die gleichen Miesepeter, Muffköppe, Möchtegernmakroökonomen, die gleichen Sprüche "und ewig grüßt das Murmeltier": "Wir sind so schlecht!", "Wir sind das Schlusslicht in Europa!", "Wir sind zu teuer!"

Hey Leute, das macht Mut! Dann noch Gemecker über die hohe Sparquote der Deutschen. Der Gedanke, dass die Leute vor allem aus Zukunftsangst heraus sparen und nicht konsumieren kommt den Herren nicht.

... der zaghafte Ansatz von Herrn Eichel: "Die Reallöhne sind seit 10 Jahren nicht gestiegen, aber man muss jetzt auch mal bedenken, man muss ja wenigstens auch bezahlen können, was man produziert." Ich denke schon, "Oh, Hänschen, was'n jetzt los?", aber dann gleich wieder: "Wir können nur ausgeben, was wir auch verdient haben, das weiß ja jeder aus seinem Portmonäieé...!" - Ach so, die Volkswirtschaft funktioniert so wie mein Zuhause? ... Verdammt - wo ist der Sprengstoff? ....

Oskar "Lafontäne" reißt vom Leder: "Das wichtigste, die Wirtschaft muss in Schwung kommen!" Allgemeines Genicke. Aber für den zweiten Denkschritt reicht es bei den Herren dann nicht mehr. Sie erklären Wirtschaft sowieso monokausal. Ich werde zum Sniper ...

Schuld wären die anderen, die teuren Arbeitnehmer, zu hohe Löhne, die Globalisierung, die Strukturkrise (was meinen die bloß?), Europa und überhaupt. Arbeit muss billiger werden, sparen, sparen, sparen (hey ... und was ist mit der Sparquote ihr Eierköpfe?) und ein Fatzke von der SPD: "Konjunkturprogramme bringen ja nichts!". Fast im gleichen Atemzug ein Rückgriff auf den Erfolg Clintons ... aber Moment ... hatte Clinton nicht vor allem mithilfe von Konjunkturprogrammen den Laden saniert? Habe ich Gehirntrübung? Messer ... ich habe ein schickes großes Kochmesser ...

Danach ist einem schlecht, der Puls entspricht ungefähr dem bei einem mittelprächtigen Tempolauf, Flüche und "Idiot", "Pfeife", "Kanlltüte" und "... was macht ihr eigentlich seit 25 Jahren?" schallen durch die Wohnung. Würde ich eine Waffe besitzen, ich hätte den Fernseher erschossen. Kurz überlegt ob ich ihn aus dem Fernseher werfe ... aber wir wohnen im Souterrain ... schnell ausgeschaltet und tief Luft geholt.

Wer es verpasst hat, schaltet einfach nächsten Sonntag wieder ein. Es werden zwar ein paar andere Gesichter dasitzen, aber es werden die gleichen Sätze gesprochen. Ewig grüßt das ...
Soll ich vielleicht noch in die Politik ...? :klatsch:

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Hmm, leider kann ich zu der Sendung nichts sagen.
Warum? Siehe den Thread zu den GEZ-Gebühren :P

Aber Du kannst ja mal ein paar Ansätze schreiben, was für politische Ideen Du hast, und wie Du die verschiedenen Baustellen der Politik angehen würdest.

3
Ach Meerbuscher...

Du könntest den Beitrag auch jeden Sonntag neu einstellen, würde keiner merken. Was macht dich so sicher dass nächsten Sonntag andere Gesichter da sitzen?

Vielleicht ist Christiansen eine Art Soap; 10 Darsteller, die wurden eine Woche lang zusammengesperrt, und jede Woche kommen nun 60 Minuten anders aneinandergeschnittene "Folgen"...

Cool bleiben, wegschauen...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Wie sagt der Freerunner?
Politiker denken sich alle: Regieren und die Macht haben wäre ja so geil, wenn das dumme Volk nicht wäre.
Und Max weiß es, weil er für (nicht als) Politiker im Innenministerium gearbeitet hat, es aber irgendwann nicht mehr ertragen konnte.
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Da hast Du vollkommen recht. Eine Sendung wie die Andere. immer die gleichen Jammergestalten, die das schreckliche Deutschland beklagen.

Ich kenne durchaus Leute, die SC einen nicht unerheblichen Anteil an der vermeindlich schlechten lage Deutschlands nachsagen.

Wirklich schade, dass nicht mal so eine Art Politik-Peace-Aktivisten reingehen und ein Transparent enthüllen. Etwas mit einem Text: "Macht Euch vom Acker ihr wiederlicher Nestbeschmutzer."

Egal was wir mit unserem Fernseher machen, es wird so weiter gehen.

Allerdings muß man sich auch vor Augen halten, dass das ganze noch wesentlich niveauvoller ist als die Bild-Zeitung mit täglich 11 (?) Millionen Auflage und deutlich mehr Lesern...

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Wir sind ein geiles Volk. Wir jammern übers Jammern. :zwinker2:

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Christiansen schaue ich schon seit längerer Zeit nicht mehr. Sonst kriege ich Depressionen. Und inzwischen wird mir auch schlecht bei Report, Kontraste, Fakt ect., weil die eigentlich alle ins gleiche Horn blasen.

Ich habe nichts gegen politsche Aufklärung und auch nichts gegen eine gesunde Oppostition. Ich habe aber was dagegen, wenn grundsätzlich alles negativ betrachtet wird. Und das ist inzwischen Mode geworden.

Ich sag nur: Optimisten sicher: Pessimismus am Ende. :daumen:

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Holzwurm hat geschrieben:Hmm, leider kann ich zu der Sendung nichts sagen.
Warum? Siehe den Thread zu den GEZ-Gebühren :P

Aber Du kannst ja mal ein paar Ansätze schreiben, was für politische Ideen Du hast, und wie Du die verschiedenen Baustellen der Politik angehen würdest.

Och nö - du erwartest aber jetzt kein Wahlprogramm von mir? Auf kurze Fragen wie deine gibt es eigentlich ja auch nur kurze Antworten.

Ich würde ändern:

Vor allem die ewige Miesmacherei, Verdrehung von Zusammenhängen und Verbreitung von volkswirtschaftlichen Unwahrheiten muss aufhören - wird sie aber wohl nicht. Ein wirtschaftlicher Aufschwung ist zu 50% Psychologie und da braucht es das totale Gegenteil von dem, was in den letzten Jahren stattgefunden hat. Zu der ganzen Meschpoke der Volksverdummer gehört nicht nur der Großteil der Politik, sondern selbstverständlich auch der Großteil der Medien, inzwischen sogar leider auch der Spiegel.

Der Abbau des Sozialstaates wäre nicht nötig, wenn man sich um das drängendste Problem - die Arbeitslosigkeit - kümmern würde. Und die hängt unbestreitbar eng zusammen mit der schlecht laufenden Konjunktur. Also müsste sich die Politik um die Stützung des Anspringens der Konjunktur kümmern. Sie hat das seit Kohl durch Erleichterungen auf der Angebotsseite versucht (die gute alte Chicagoer Schule), aber wenn ich mich so umschaue, sehe ich keine Erfolge. Wieso soll bitte ein Unternehmen, das sowieso schon unausgelastete Kapazitäten hat, auch noch investieren, nur weil die Arbeitskräfte billig sind? Ist das nicht etwas irrational, wenn kein Mensch die Produkte bezahlen kann und damit kein Absatzmarkt vorhanden ist?

Inzwischen spart sich dieser Staat in der Rezession/Depression? auch noch zu Tode und irgendwie scheint nach all den vielen Jahren des nutzlosen Sparens immer noch niemand zu verstehen, dass das so nicht funktionieren kann und dass dabei eine Menge draufgeht - nämlich hauptstächlich der Sozialstaat, der auch die Schwächeren mitzutragen in der Lage ist und lange Jahre für halbwegs Frieden gesorgt hat. Wieso investiert der Staat nicht? Wieso keine aktiven Konjunkturprogramme? Warum wird keine expansive Geld- und Finanzpolitik betrieben? Schröder (bzw. damals 1998 war es Lafontaine) hat es für Momente versucht, ist aber wieder eingeknickt und dann kam unser Sparkommissar Eichel und verbreitete die Sparmär.

Wer in der VWL-Vorlesung aufgepasst hat, der weiß, wie eine schuldenfinanzierte Konjunkturpolitik am Ende dazu führen kann, dass Schulden abgebaut werden. Dafür nehmen wir z. B. gerne ein klein wenig mehr Inflation in Kauf. Mir reichen über 20 Jahre angebotsorientierter Politik, die Ergebnisse sehe ich. Sich in einer Krise auch noch prozyklisch Verhalten und dem kranken Mann noch das Essen wegnehmen - ungefähr so läuft es seit Jahren. Antizyklische, nachfrageorientierte Politik in Verbindung mit angebotstheoretischen Ansätzen ist in meinen Augen gefragt. Vor allem aber nicht sparen, sondern investieren, Hoffnung machen und dem Volk ruhig mal versuchen eigentlich gar nicht so komplizierte volkswirtschaftliche Zusammenhänge beizubringen. Volkswirtschaft für das Volk in der Volkszeitung Nr. 1 - das wäre was.

Natürlich wird man in Deutschland von einem Großteil der Politik, Bevölkerung und Medien für diese Politikhaltung auf den Mond geschossen und eine passende Partei dafür sehe ich auch nicht.

Ich warte jetzt mal, bis die erste marode Brücke über einem ICE zusammenbricht ... oder lieber doch nicht, Gott bewahre.

Also: Optimisten an die Front! Nicht kleckern und sparen: Investieren!

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Meerbuscher hat geschrieben: Wer in der VWL-Vorlesung aufgepasst hat, der weiß, wie eine schuldenfinanzierte Konjunkturpolitik am Ende dazu führen kann, dass Schulden abgebaut werden. Dafür nehmen wir z. B. gerne ein klein wenig mehr Inflation in Kauf. Mir reichen über 20 Jahre angebotsorientierter Politik, die Ergebnisse sehe ich. Sich in einer Krise auch noch prozyklisch Verhalten und dem kranken Mann noch das Essen wegnehmen - ungefähr so läuft es seit Jahren. Antizyklische, nachfrageorientierte Politik in Verbindung mit angebotstheoretischen Ansätzen ist in meinen Augen gefragt. Vor allem aber nicht sparen, sondern investieren, Hoffnung machen und dem Volk ruhig mal versuchen eigentlich gar nicht so komplizierte volkswirtschaftliche Zusammenhänge beizubringen. Volkswirtschaft für das Volk in der Volkszeitung Nr. 1 - das wäre was.
Ich war zwar nicht in den Vorlesungen :wink: , aber genau diesen Weg favorisiere ich auch. Man sollte das Geld arbeiten lassen und nicht nur "eins zu eins" hier wegnehmen und dort verteilen.
Sorge ich in der aktuellen Situation dafür, dass die Leute wieder mehr Geld in der Tasche haben, werden diese auch damit beginnen es auszugeben. Neben der Schaffung neuer Arbeitsplätze, da die Binnennachfrage sich ja erhöht, senke ich somit nicht nur die Ausgaben (Arbeitslosengeld) sondern das Geld fliesst über Beiträge dieser Mehrbeschäftigung und den erhöhten Konsum (Umsatzsteuer, Gewerbesteuer der Betriebe u.ä.) sowieso wieder dem Staat zu. Nur es ist den Weg über den Bürger gegangen und hat "gearbeitet".
Sicherlich kann man solch ein Programm nur über eine erneute Neuverschuldung in Gang setzen, die sich nach kurzer Zeit allerdings neutralisiert und der Genesungsprozess tritt in Kraft.

Ich bin vorsichtig immer grundsätzlich mit anderen Ländern zu vergleichen, da dies wegen verschiedener Strukturen und Systemen doch oft hinkt. Allerdings ist hier ein Vergleich mit Holland in der Mitte der 90' doch angebracht, die haben eben auf diesem Wege ihre Blockade in der Einnahmepolitik und der Arbeitslosigkeit angeschoben und beseitigt.

:hallo:
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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Moin,
Da hast du einmal zuviel die "Sendung mit der Maus" (Harald Schmidt) geschaut, schade eigentlich. Wenigstens Stabi-Übungen gemacht dabei?
:zwinker2:
Meerbuscher hat geschrieben:Ich würde ändern:

Vor allem die ewige Miesmacherei, Verdrehung von Zusammenhängen und Verbreitung von volkswirtschaftlichen Unwahrheiten muss aufhören - wird sie aber wohl nicht. Ein wirtschaftlicher Aufschwung ist zu 50% Psychologie und da braucht es das totale Gegenteil von dem, was in den letzten Jahren stattgefunden hat. Zu der ganzen Meschpoke der Volksverdummer gehört nicht nur der Großteil der Politik, sondern selbstverständlich auch der Großteil der Medien, inzwischen sogar leider auch der Spiegel.

In Südamerika konnte man mit solchen Texten zuletzt vermehrt was reissen, und angenehm warm isses da auch.
Der Abbau des Sozialstaates wäre nicht nötig, wenn man sich um das drängendste Problem - die Arbeitslosigkeit - kümmern würde. Und die hängt unbestreitbar eng zusammen mit der schlecht laufenden Konjunktur.

Für mich ist das drängendste Problem der Magel an (auch volkswirtschaftlicher) Bildung. Denn wären sie besser ausgebildet, könnten alle Miesepeter meinen Traum von deren Auswandern wahr machen.
Wieso investiert der Staat nicht?

weil das Gelaber der Besserverdienenden-Partei langsam Wirkung zeitigt?

Wieso keine aktiven Konjunkturprogramme? Warum wird keine expansive Geld- und Finanzpolitik betrieben? Schröder (bzw. damals 1998 war es Lafontaine) hat es für Momente versucht, ist aber wieder eingeknickt und dann kam unser Sparkommissar Eichel und verbreitete die Sparmär.

Ein Staat alleine kann nun mal nicht viel ausrichten, besser als zum Finanzminister hätte man Lafontaine damals zum IWF weggelobt.
Wer in der VWL-Vorlesung aufgepasst hat
,

die meisten Politiker sind Juristen
Vor allem aber nicht sparen, sondern investieren, Hoffnung machen und dem Volk ruhig mal versuchen eigentlich gar nicht so komplizierte volkswirtschaftliche Zusammenhänge beizubringen. Volkswirtschaft für das Volk in der Volkszeitung Nr. 1 - das wäre was.

Der asv ist letzlich auch nur eine Aktiengesellschaft, und für seine Aktionäre ist wenig wichtiger als die Dividendenrendite. Wenn die inkriminierte Postille zum Investieren anheizt, dann bekam sie desletzt immer häufiger Ärger für Vermengung von Werbung mit redaktionellen Beiträgen.

Natürlich wird man in Deutschland von einem Großteil der Politik, Bevölkerung und Medien für diese Politikhaltung auf den Mond geschossen und eine passende Partei dafür sehe ich auch nicht.

Muss es die geben? Vielleicht wärest du besser in einer BI aufgehoben...
Also: Optimisten an die Front! Nicht kleckern und sparen: Investieren!

bin mal kurz weg, ich muss einkaufen :D
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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gnies hat geschrieben:...[...]Vielleicht wärest du besser in einer BI aufgehoben...
Autsch, ... ich habe da glaube ich gerade ein Brett vor dem Ding, was sich "mein Kopf" nennt. Was ist "BI"?
gnies hat geschrieben:...[...]bin mal kurz weg, ich muss einkaufen :D
Jawoll, das ist antizyklische Konsumentenpolitik! Kauft mehr Brötchen!

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Politiker, gleich welcher Partei, interessiert nur eines:
Macht!
Zunächst die Machterlangung der Partei (Regierungsbeteiligung),
die ist nämlich Voraussetzung für das interne Funktions- und
Positionsgeschachere.
Ist dies gelungen, gilt die volle Aufmerksamkeit
der persönlichen Machterlangung, d.h. eine Funktion in
Regierungsämtern oder innerhalb des Bundes-oder Landtages oder
innerhalb der Partei.

Jedes Pöstchen (Amt) bringt nämlich neben Einfluß auch noch zusätzliches
Geld in die Tasche der armen Politiker. Und das ist nicht wenig, egal,
was es auch ist. Wer also wissen eill, was Politiker wirklich verdienen
(ich meine jetzt Geld), muss sich kundig machen, wo sie denn
überall in Gremien, Ausschüsssen, Parteivorständen, Regierungsämtern
sitzen.

Wer das einmal durchgerechnet hat, dem wird schlecht, selbst,
wenn man nur einen Feld-, Wald und Wiesenpolitiker
(auch Hinterbänkler genannt) anschaut. Einfach unglaublich.

Interessant auch die Altersversorgung.
Wusstet Ihr, dass z.B. ein "Ministerjahr" nur 273 Tage hat?
Ruhegehaltsansprüche berechnen sich nämlich nach Jahren der Zugehörigkeit
zu einer Funktion oder einem Amt.... :klatsch:
Deshalb gibt es in der Regel zur Mitte der Legislaturperiode auch die
sogenannten "Kabinettumbildungen". Gibt ja schließlich eine Menge Leute,
die noch "bedient" werden müssen, so lange die Partei noch
"in der Verantwortung" ist.

Ich habe von 1991 - 1998 dieses Schauspiel hautnah erlebt und hatte
dann im April 1998 die Schnauze gestrichen voll. Zu dieser Zeit machte man
sich bei den Regierungsparteien Gedanken darüber, wie die möglicherweise
zu erwartende Wahlniederlage für bestimmte Leute aufgefangen werden
könnte (Heißt im Klartext: Wohin kann man Politiker verschieben,
damit die auch nach dem Abgang noch schick ihre Taler verdienen können...)

Mein politisches Lieblingswort ist SPAREN, meist umschrieben mit
"...wir alle müssen den Gürtel enger schnallen..."

Klar:
die Politiker am Bauch und das Volk am Hals :sauer:

"Die Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit" steht im
Grundgesetz. Da steht "wirken mit", nicht
"legt fest, was der Wille des Volkes ist".

Ich habe spaßeshalber mal 1998 in einem Vortrag gesagt:
Wir können uns überlegen, in welch einer Staatsform wir WIRKLICH leben:
Demokratur oder Diktokratie!!?

Der Spaß ist mir vergangen...

"Wir müssen den Gürtel enger schnallen..."
und 10 Tage nach der Bundestagswahl wird über
"Anpassungen der Diäten" diskutiert. :sauer:
Mit freundlichen Füßen
Barefoot Mecki


Ich laufe barfuß und immer für ein Kinderlächeln.
Dabei sammle ich Spenden für die
Stiftung Kinderglück

14
Meerbuscher hat geschrieben: Was ist "BI"?
Bürgerinitiative?

15
freerunner hat geschrieben:
"Wir müssen den Gürtel enger schnallen..."
und 10 Tage nach der Bundestagswahl wird über
"Anpassungen der Diäten" diskutiert. :sauer:
1) Wenn irgendwer sagt "Wir müssen..." (egal was jetzt folgt), ist IMMER gemeint: "Ich nicht, aber die anderen sollen..."

2) Mein Vorschlag für das Unwort des Jahres wäre "Kaufzurückhaltung".
Sind die Politiker eigentlich so lebensfremd, dass sie glauben, wer weniger Geld in der Tasche hat und Altersvorsorge, Absicherung bei Erwerbsunfähigkeit, Brillen, Zähne uvm. selbst bezahlen muss, hält sich lediglich schweren Herzens und unter Aufbietung aller Kräfte vom Kaufen zurück?? :sauer:

3) Die Politiker sollten mit gutem Beispiel vorangehen.
Meine Vorstellung wäre: jeder sucht sich in seinem Wahlbereich eine Einrichtung (Bibliothek, Jugendzentrum, Nachbarschaftsheim...), die von den aktuellen Kürzungen besonders betroffen ist, und gibt monatlich ab 500 € dorthin. Man könnte Bücher kaufen, eine weitere Kraft auf Minijobbasis einstellen, Material anschaffen- ich weiß, dass vielen Projekten auch mit "kleinen" Summen geholfen wäre.
Auf diese Weise würde ein Teil der von der Bevölkerung erarbeiteten Steuergelder (=Diäten) an sie zurückfließen.

Ich habe mal in einem Projekt gearbeitet, das von 40.000 DM seitens des Berliner Senats jährlich lebte und gute Arbeit macht.
Kommentar meiner Schwägerin (Bankerin): "40.000 ??? Das zahlen wir allein für Weihnachtsgeschenke an unsere Kunden!"

Tja, nur mal so als Relation: was für die einen Peanuts, ist für de anderen die Existenz.

Gruß BonnyE.

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Meerbuscher hat geschrieben:Och nö - du erwartest aber jetzt kein Wahlprogramm von mir?
Och, ein kleines Meerbusch'sches Wahlprogramm wäre nicht schlecht. Aber an Deiner Antwort kann man ja schon ein Weilchen dran rumdenken und Ideen herauslesen.
Meerbuscher hat geschrieben:Ich warte jetzt mal, bis die erste marode Brücke über einem ICE zusammenbricht ... oder lieber doch nicht, Gott bewahre.
Da möchte ich schonmal kurz nachhaken.
Mein Eindruck ist der, daß wir uns mit der zu-Tode-Sparerei keinen Gefallen tun. Ich kann natürlich völlig falsch liegen und freue mich über Widerworte (oder auch über Zustimmung).
Aber solche Dinge wie: Strommasten knicken zu Hauf um (im Münsterland), die (Paket-)Post funktioniert nicht einwandfrei, öffentliche Gebäude stürzen ein: ist das noch als "normale Problematik/normaler Verschleiß" zu sehen, oder steht da, wie ich meine, Schlamperei durch Sparerei dahinter? Gute Ingenieure kosten halt etwas. Aber wenn man die Strompreise immer weiter drücken möchte, die Pakete immer biliger verschicken will (um nur zwei Beispiele zu nennen), kann man halt keine Qualität mehr erwarten. Mir wäre manch funktionierender Monopolbetrieb lieber, als die Freiheit, zwischen schlechten Paketdiensten und schlechten Stromanbietern wählen zu dürfen.

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freerunner hat geschrieben:Politiker, gleich welcher Partei, interessiert nur eines:
Macht!
Zunächst die Machterlangung der Partei (Regierungsbeteiligung),
die ist nämlich Voraussetzung für das interne Funktions- und
Positionsgeschachere.
Ist dies gelungen, gilt die volle Aufmerksamkeit
der persönlichen Machterlangung, d.h. eine Funktion in
Regierungsämtern oder innerhalb des Bundes-oder Landtages oder
innerhalb der Partei.

[...]

Klar:
die Politiker am Bauch und das Volk am Hals :sauer:

"Die Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit" steht im
Grundgesetz. Da steht "wirken mit", nicht
"legt fest, was der Wille des Volkes ist".

Ich habe spaßeshalber mal 1998 in einem Vortrag gesagt:
Wir können uns überlegen, in welch einer Staatsform wir WIRKLICH leben:
Demokratur oder Diktokratie!!?
Wie wahr! Dem kann ich nur zustimmen.

Ich studiere ja selbst Politikwissenschaft (zum Glück ist`s bald vorbei...) und habe auch schon den einen oder anderen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen.
Es wird einem wirklich schon im Landtag schlecht, ob des Geschacheres um Machterhalt, Hierarchien...undundund.
Wie und mit welchen Mittel vielerorts Wahlkampf betrieben wird...unglaublich, wirklich.
Und es fängt schon vor der Landesebene an, z.B. an der Uni in der Hochschulpolitik, da ist vieles auch schon nicht zu fassen. Und es ist nahezu egal, welche Partei man sich ansieht.
Eigentlich wollte ich auch mal in dem Bereich arbeiten, aber ehrlich gesagt, ich ertrage es schlicht und ergreifend nicht. Und "Christiansen" auch schon lange nicht mehr :wink:

Gruß,
Kiwi

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Bevor das jetzt wieder in allgemeines Blabla nach dem Motto, "Alle Politiker sind machtversessen, geldgeil ect." ausartet, sollte man überlegen, ob man selbst den Job machen möchte: 12-16 Stunden Tag, Wochenendarbeit, permanent im Blickpunkt des öffentlichen Interesses, Arbeitsaufwand vergleichbar mit dem eines Konzernmanagers ect. Im Gegenzug ein vergleichsweise geringes Gehalt.

Jemand dabei? Wenn nicht, einfach mal etwas differenzierter argumentieren.

Ich möchte den Job nicht machen. Insofern verzeihe ich auch den meisten Politikern, dass sie nicht perfekt sind. Ich bin es nämlich auch nicht.

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Solange man als Kassenpatient 2,5h in einem Wartezimmer sitzt, um dann in 5 Minuten abgefertigt zu werden, mit 3 Medikamenten ausgestattet, und sich irgendwie nicht ernst genommen fühlt...

Solange Angestellte und AG dieses System, das hinten und vorne kaputt, halbkorrupt und überfordert ist, finanzieren und hinnehmen, dass es jährlich teurer wird...

Solange das Arbeitsamt, nein, die Arbeitsagentur, nein die Bundesagentur für Arbeit, ihre "Kunden" anstatt mit Stellenangeboten mit bürokratischen Schikanen par excellance versorgt...

Solange alle nach Steuervereinfachung schreien, den Professor aus Heidelberg aber für sein Vorschläge beinahe teeren und federn, und man damit auch noch beim Wähler punkten kann, und solange gleich nach Ende der Diskussion schon wieder eine Neuregelung für die verbesserte steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen in Kraft treten soll...

Solange all dies nötig ist, weil der Kompromiss zwischen 0 und 2 plötzlich 3 ist (da haben wir alle die Mathematikreform verpennt, gell)...

Solange der Staat sich um Reformen kümmert, die sich seit hunderten von Jahren selber durchgeführt haben, wie z.B. bei der Rechtschreibung...

..mindestens solange werde ihr eure wöchentliche Dosis Christiansen bekommen...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
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Hallo Toronto,

genau das wollte ich auch gerade schreiben. Vielleicht noch zwei Ergänzungen.

1. Das Einkommen ist vergleichsweise gering. Dazu kommt aber noch, daß gerne alle Positionen dem Einkommen zugeschlagen werden, auch wenn diese z.B. zur Finanzierung etwa des örtlichen Wahlkreisbüros dienen.

2. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen in Deutschland, die sich in der politisch engagieren tun dies ehrenamtlich und unentgeltlich. Das sind Menschen, die aus reinem Idealismus nach Feierabend noch zu Sitzungen und Versammlungen gehen ihrer Partei gehen, um sich mit eigenen Ideen einzubringen und die kommunale Politik aktiv zu gestalten.

MfG
Hendrik

21
Niemand wird gezwungen, Politiker zu werden.
Das habe sie sich selbst ausgesucht und angestrebt.

Da hält sich mein Mitleid über die 12 -16 Stunden Arbeitszeit und
Arbeit an Wochenenden wirklich in Grenzen. Viele Selbsständige,
auch viele, die nicht die dicke Kohle machen, haben solche
Arbeitzeiten.

@ Toronto 21
Ich stimme Dir zu, Politiker sind, wie alle Menschen,
nicht perfekt.

Aber dann sollen sie bitte auch nicht so tun,
als wenn sie es wären.

Und man sollte auch daran denken, dass viele sich in der Politik
engagieren, ohne dabei abzusahnen. Ich denke dabei aber mehr
an den Bereich Kommunalpolitik in kleinen Gemeinden.

Wie auch immer, jeder wird seine Meinung dazu haben.

Mit Politikern geht es nicht und ohne eben auch nicht.

Damit müssen wir leben. Und so lange sie nicht auch noch Steuern
auf unser Hobby Laufen erheben, geht's ja noch...
Mit freundlichen Füßen
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Stiftung Kinderglück

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Toronto21 hat geschrieben: Jemand dabei? Wenn nicht, einfach mal etwas differenzierter argumentieren.
Jeder urteilt auf der Grundlage seiner bisherigen Erfahrungen. Es ist albern, wenn man so etwas wie "alle Mexikaner gehen im Entengang, vor allem die drei, die ich kenne" schreibt (sorry, für den blöden Vergleich), aber wenn man schon jede Menge Erfahrungen mit Menschen dieser Art gemacht hat... da erlaube ich mir einfach mal ein Pauschalurteil.
Hast du schon einmal versucht in den letzten Jahren aktiv in der Politik mitzuwirken? Da merkt man sehr schnell was in Parteien zählt...

Ehrenamtliche politische Beteiligung ist vielfach etwas anderes. Dem stimme ich ebenfalls zu.

23
@Freerunner

mir geht`s eigentlich um was anderes. Wir regen uns auf, dass bei Christiansen alles schlecht geredet wird und was tun wir hier in diesem Thread selber? Wir reden alles schlecht. Schon mal aufgefallen? :wink:

Schuld haben bekanntlich immer die anderen. Klar haben wir eine hohe Arbeitslosigkeit, klar haben wir leider sehr viele ältere Menschen, die kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, klar haben wir eine völlig unorgansisierte Arbeitsagentur (oder wie auch immer man das Kind nennen will), klar läuft das schief und das nicht gut. Aber hilft uns das weiter, wenn wir es täglich um die Ohren gehauen bekommen und selber brav immer nachbeten? Wird etwas besser, wenn wir erwähnen, dass etwas schlecht ist?

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Neujahrsansprache eines Politikers gut finden würde. Aber Frau Merkel (und mich kann man mehr dem rot/grünen Lager zuordnen) war die erste Politikerin, die mich in ihrer Neujahrsansprache berührt (sinnbildlich gesprochen) hat. Endlich mal den Blick nach vorne geworfen, endlich mal jedem an die Eier gepackt und gefordert, dass jeder selbst seinen Beitrag leisten kann und auch soll, endlich mal ein durchweg positiv gestimmte Rede.

Was nützt es, auf die da oben zu schimpfen? Was nützt es, sich in den Schoß der Arbeitsagentur zu legen und zu erwarten, dass die mir helfen? Ich habe es selbst hautnah erleben dürfen, wie eine 47jährige Frau mit Eigeninitiative zu einem neuen Job gekommen ist. Ohne Arbeitsagentur. Es geht. Sie ist nicht hochqualifiziert, sie ist nicht unterqualifiziert, sie ist eine Frau wie du und ich. Aber statt auf die da oben zu schimpfen (hat sie natürlich auch getan), hat sie es angepackt. Hat sich X-mal die Nase blutig geschlagen, aber immer dabei den Mut nicht verloren und weiter gemacht. Und das fast 12 Monate lang. Ohne Arbeitsagentur. Da hat sie nur ihr Geld bezogen, den Rest aber über Anzeigen, Aushänge, Personalberater ect. geregelt. Nein, sie hatte nicht genug Geld, sich einen Personalberater zu leisten, sie hat es einfach gemacht.

Will sagen, wir alle können entweder schimpfen und den Kopf in den Sand stecken oder die Arschbacken zusammen kneifen und es selbst anpacken. Das kostet Kraft, man muss mit einigen Nackenschlägen rechnen, aber die Belohnung ist anschließend umso schöner.

Also, jammern gilt nicht.

24
@ Toronto 21

Ich bin halt durch das Erleben von "da oben" einfach traumatisiert und
reagiere daher manchmal allergisch (und-leider- auch nicht immer sachlich),
wenn es um Politik geht.

Seit September 05 erlebe ich am eigenen Leib, wie es sich "ganz unten"
lebt. Aber nur wer aufgibt, hat verloren.
Toronto21 hat geschrieben: ...
Will sagen, wir alle können entweder schimpfen und den Kopf in den Sand stecken oder die Arschbacken zusammen kneifen und es selbst anpacken. Das kostet Kraft, man muss mit einigen Nackenschlägen rechnen, aber die Belohnung ist anschließend umso schöner.

Also, jammern gilt nicht.
Besser kann man das nicht sagen :daumen:
Mit freundlichen Füßen
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Ich laufe barfuß und immer für ein Kinderlächeln.
Dabei sammle ich Spenden für die
Stiftung Kinderglück

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Toronto21 hat geschrieben:Will sagen, wir alle können entweder schimpfen und den Kopf in den Sand stecken oder die Arschbacken zusammen kneifen und es selbst anpacken. Das kostet Kraft, man muss mit einigen Nackenschlägen rechnen, aber die Belohnung ist anschließend umso schöner.
Also, jammern gilt nicht.
Seit einer Stunde kneife ich nun die Backen zusammen, habe eben bei meiner Krankenkasse angerufen, es hat sich noch nichts gebessert.

Schlag mir mal als Alternative vor, mich mit meinen Anliegen an meine regionalen Bundestagsabgeordneten zu wenden. Das mache ich dann ein Jahr lang, dann lassen die mich einliefern, weil ich ihrer Meinung nach ein Querulant bin. Ich war 4 Jahre in Parteien aktiv, und bin noch einigermaßen nah an meiner ehemaligen dran, aber es erfüllt mich mit Schaudern, wie in diesem Land "Politik" gemacht wird...

Es geht nichts um schlecht reden, es geht viell eher darum, dass wir viele schlaue Köpfe in diesem Land haben, die noch viel mehr gute Ideen haben, wie man etwas zum Positiven verändern kann. Nur haben all diese Ideen in der herrschenden politischen Klasse kein Ohr, dass sie aufnehmen würde. Und das ist das, was (nicht nur) mich mitunter wütend macht...

Nochmal das Beispiel Steuerreform: ich kann nicht wirklich beurteilen on Kirchhoffs Modell ein Glücksfall gewesen wäre, aber allein die Art und Weise wie allen voran unser damaliger Kanzler über "den Professor aus Heidelberg" hergezogen ist, und damit auch noch Erfolg hatte, was soll man da noch machen außer Kotzen?
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Hi Toronto,
Toronto21 hat geschrieben:[...]Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Neujahrsansprache eines Politikers gut finden würde. Aber Frau Merkel (und mich kann man mehr dem rot/grünen Lager zuordnen) war die erste Politikerin, die mich in ihrer Neujahrsansprache berührt (sinnbildlich gesprochen) hat. Endlich mal den Blick nach vorne geworfen, endlich mal jedem an die Eier gepackt und gefordert, dass jeder selbst seinen Beitrag leisten kann und auch soll, endlich mal ein durchweg positiv gestimmte Rede.
Nun, der positive Blick war aber auch der einzige positive Lichtblick an der Sache. Einen Schreck bekam ich dann aber ganz schnell bei der Erwähnung des zeitlichen Horizontes - da war von 10 Jahren die Rede.

Was hat sie sonst gesagt? Im Kern das hier:
"Wir haben uns an die Arbeit gemacht, um die Arbeitsvermittlung zu stärken, die öffentlichen Finanzen zu stabilisieren, das, was an Arbeit rings um den privaten Haushalt getan wird, steuerlich besser zu stellen, die Investitionsbedingungen für die Betriebe zu verbessern, neue Technologien stärker als bisher zu fördern. Denn unser Land wird im Wettbewerb mit anderen Ländern nur mithalten können mit immer neuen Ideen. Die Regierung der großen Koalition wird daher angesichts der überaus schwierigen Haushaltslage überall sparen - nur nicht bei Forschung, Entwicklung, Bildung und Ausbildung."

Das Problem ist also die "Schwäche der Arbeitsvermittlungen"? Was sollen die denn vermitteln, wenn ich mal fragen darf?

"Stabilisierung der öffentlichen Finanzen"? Sie meint wohl noch mehr sparen. Und was bringt das bitteschön? Kurbelt das die Konjunktur an? Das hat schon in den 90ern nicht geklappt. Bringt das Arbeitsplätze? Schulden könnte man vor allem abbauen, wenn man die Produktionskapazitäten ausnutzt und die Arbeitslosigkeit abbaut. Und was hat der Sparhans der Nation "Eichel" seit 99 erreicht durch seine Sparorgien? Mehr Arbeitsplätze, Konjunkturbelebung, infrastrukturelle Verbesserungen? Ich würde sagen, eher das Gegenteil. In der Wirtschaftskrise zu sparen, ist Gift für eine Volkswirtschaft.

"Steuerliche Besserstellung von Arbeit rings um den Haushalt"? Was ist jetzt damit gemeint? Klär mich einer auf. War das die Geschichte mit der Mehrwertsteuer?

"Investitionsbedingungen für Betriebe verbessern" - das klingt nach klassischer Angebotstheorie, das Spiel das seit Kohl läuft (den Erfolg sehe ich - es ändert sich also nichts). Für Unternehmen soll es billiger werden hier zu inivestieren. Damit in Zusammenhang stehen dann auch gleich noch niedrigere Löhne (damit wir noch weniger kaufen) oder die Erhöhung der Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn (wie ... wir haben doch schon genug Arbeitslose) und sicher auch der das Sozialstaatsprinzip aushöhlende Abbau der Lohnnebenkosten, dessen volkswirtschaftlichen und auch betriebswirtschaftlichen Nutzen mir nochmal jemand erklären muss.

"Technologieförderung" - okay, das klingt zunächst durchaus sinnvoll. Ebenso wie der Sparverzicht in den Bereichen F&E, Bildung und Ausbildung. Naja, wobei Sparverzicht wieder was anderes ist als Förderung.

"Unser Land hält im Wettbewerb mit anderen Ländern nicht mit"? Wie meinen? Wovon lebt unser Land denn zur Zeit? Von unserer positiven und steigenden Leistungsbilanz - sprich vor allem von anderen Ländern, die bei uns Waren und Dienstleistungen kaufen. Und das ist ja wohl ein eindeutiges Zeichen für eine äußerst starke Wettbewerbsfähigkeit. Warum redet Frau Merkel uns schon wieder schwach? Wir stehen nachwievor weltweit ganz weit vorne, auch innerhalb der EU. Wo Deutschland schwach ist, das sind die öffentlichen und privaten Investitionen. Und genau hier wird zusätzlich schlechtgeredet. Die Binnenmarktnachfrage ist viel zu schwach (Bundesbank, EU Zentralbank und Staat fördern das ganze jedoch noch - vor allem auch durch Miesmacherei). Was noch: relativ niedrige Steuerquote und Gesamtabgabenquote und eine Infrastruktur die im Vergleich wohl nicht schlecht ist, aber langsam verfällt. Unser Rechtssystem ist im Vergleich wohl auch eines der besseren - für Unternehmen. Also wir halten im Wettbewerb mit anderen Ländern nicht mit? Mmmhhh, mmmmhhh.

Und das fandest du anrührend Toronto? Die Frau hat im Grunde da weitergemacht, wo die anderen vor ihr aufgehört haben. Sie klang minimal positiver, aber Märchenstunde bei meinen Patenkindern finde ich da besser.
Toronto21 hat geschrieben:[...]Will sagen, wir alle können entweder schimpfen und den Kopf in den Sand stecken oder die Arschbacken zusammen kneifen und es selbst anpacken. Das kostet Kraft, man muss mit einigen Nackenschlägen rechnen, aber die Belohnung ist anschließend umso schöner. Also, jammern gilt nicht.
Ja okay, das kann man wohl so stehenlassen.

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Wie war das nochmal - Demokratie ist die schlechteste Regierungsformen, aber ich kenne keine bessere?
Eine Sendung wie Christiansen funktioniert primär nach medienlogischen Gesichtspunkten, nicht nach politischen. Die inhaltliche Arbeit der meisten Politiker findet außerhalb solcher Medienbühnen statt und ist tatsächlich von Sachkenntnis geprägt, Interessensausgleich wird versucht, Experten eingebunden usw. Ich finde es befremdlich wenn über Politiker vom Leder gezogen wird, ohne die arbeitsparlamentarischen Strukturen verstanden zu haben. Dass es mit Reformen in Deutschland langsam voran geht, ist historisch bedingt und gewollt. Hätten wir ein Westminstermodell oder ein Präsidialsystem wie in den USA würde sich je neuer Legislaturperiode vieles ändern lassen und dernächste machts wieder rückgängig. Hier muss halt alles und jeder zustimmen und bewegt sich sehr langsam, hat auch Vorteile, wenn man sich die Veränderungen in den USA mal ansieht. Und im internationalen Vergleich haben wir eines der responsivsten und am wenigsten korrupierbaren politischen Systeme überhaupt.
Dass sich volkswirtschaftliche Prozesse schlecht steuern lassen halte ich für systembedingt. Die meisten Stellschrauben an denen man drehen lönnte befinden sich doch außerhalb Deutschlands. Circa 80% der wirtschaftsrelevanten Gesetze gründen sich auf internationale Regime oder EU Regelungen. Die Erwartungen an die Politik Wirtschaftsprozesse beeinflussen zu können, finde ich deshalb überzogen. Leider bestärken Politiker den Irrglauben auch noch. Zusammengefasst - ich kann die Miesmacherei der deutschen Lage schlecht nachvollziehen. Wir stagnieren hier auf sehr hohem Niveau.
Cathleen

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Meerbuscher hat geschrieben: Das Problem ist also die "Schwäche der Arbeitsvermittlungen"? Was sollen die denn vermitteln, wenn ich mal fragen darf?

1.) Vergiss die staatliche Arbeitsvermittlung und wende dich an die privaten Arbeitsvermittler. Die Erfolgsquote liegt dort um ein vielfaches über der der staatlichen Arbeitsvermittlung.

2.) Bilde Netzwerke. Die meisten Stellen werden heute nicht über das
Arbeitsamt oder Stellenanzeigen aus der Zeitung vergeben, sondern über Netzwerke. Wenn du einen Job suchst, rede drüber.

3.) Schreibe Initiativbewerbungen. Ich will es zwar selbst kaum glauben, aber es werden wohl sehr viel mehr Stellen über Initiativbewerbungen besetzt, also über Stellenanzeigen. Initiativ heißt, auch mal zum Telefonhörer zu greifen.

4.) Beachte Punkt 1 bis 3 und vergiss einfach die staatliche Arbeitsvermittlung. Hol dir von denen dein Geld, sei nett zu der Sachbearbeitung und sag, du kümmerst dich selbst um einen Job. Die freuen sich, weil sie gar keine Zeit für Vermittlung haben. Besagte Frau mit 47 Jahren hat das so gemacht und sie war sozusagen die liebste "Kundin" der Sachbearbeitung vom Arbeitsamt. Wenn sie was wollte, hat sie praktisch jeden Wunsch erfüllt bekommen, weil die Sachbearbeitung sah, die Frau zeigt Eigeninitiative.

Es gibt genug offene Stellen. Die findest du aber nicht bei der Arbeitsagentur.

Den Rest zu kommentieren schenk ich mir. Sei mir nicht bös, aber diverse Punkte, die du ansprichst, hängen mir bereits aus den Ohren raus. Ich höre leider zu viel Radio und schalte bei solchen Themen inzwischen ab, bzw. wechsel den Sender, wie ich mir auch Christiansen und Co. schenke. Ansonsten werde ich depressiv.

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einfach-Marcus hat geschrieben: Ich war 4 Jahre in Parteien aktiv, und bin noch einigermaßen nah an meiner ehemaligen dran, aber es erfüllt mich mit Schaudern, wie in diesem Land "Politik" gemacht wird...

Ich glaube nicht, dass du in anderen Ländern eine bessere Politik findest. Vielleicht auch keine schlechtere, aber jedes Land hat seine Stärken und Schwächen. Andere Länder schütteln verständnislos den Kopf, wie wir (die Medien, die Politik und die Bürger dieses Landes) unser eigenes Land und unsere politische Klasse in Grund und Boden reden.

Du wirst es vielleicht nicht hören wollen oder können. Ich lechze derzeit nach guten Meldungen und sauge jede wie einen Schwamm auf. Ich habe von diesem seit Jahren andauernden Gejammer die Nase gestrichen voll. Es zieht mich nur runter. Ich freue mich, dass wenigstens ein paar Medien begriffen haben, dass es so nicht weitergehen kann und ändern ihre Grundhaltung. Die "Zeit" ist derzeit eine Zeitung, die langsam anfängt, die Gläser halb voll zu sehen. Ich glaube, wir können und müssen uns das leisten, die Zukunft einfach rosiger zu sehen. Und jetzt ändere ich meine Signatur. Bätsch. :D

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Toronto21 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass du in anderen Ländern eine bessere Politik findest. Vielleicht auch keine schlechtere, aber jedes Land hat seine Stärken und Schwächen. Andere Länder schütteln verständnislos den Kopf, wie wir (die Medien, die Politik und die Bürger dieses Landes) unser eigenes Land und unsere politische Klasse in Grund und Boden reden.

Du wirst es vielleicht nicht hören wollen oder können. Ich lechze derzeit nach guten Meldungen und sauge jede wie einen Schwamm auf. Ich habe von diesem seit Jahren andauernden Gejammer die Nase gestrichen voll. Es zieht mich nur runter. Ich freue mich, dass wenigstens ein paar Medien begriffen haben, dass es so nicht weitergehen kann und ändern ihre Grundhaltung. Die "Zeit" ist derzeit eine Zeitung, die langsam anfängt, die Gläser halb voll zu sehen. Ich glaube, wir können und müssen uns das leisten, die Zukunft einfach rosiger zu sehen. Und jetzt ändere ich meine Signatur. Bätsch. :D
evt. zuspät
börse und psychologie
die börsenkurse nehmen die realität vorweg
jammern und die börse jagt von ein hoch zum anderen
wenn jetzt der umschwung in der presse kommt sehe ich schwarz
ich kann mich noch an 2000 erinnern
es kommt ein crash der den von 1929 als kindergeburtstag aussehen lassen wird...

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cabo hat geschrieben:[...]Eine Sendung wie Christiansen funktioniert primär nach medienlogischen Gesichtspunkten, nicht nach politischen. Die inhaltliche Arbeit der meisten Politiker findet außerhalb solcher Medienbühnen statt und ist tatsächlich von Sachkenntnis geprägt, Interessensausgleich wird versucht, Experten eingebunden usw.

Ich sehe es ganz nüchtern, wer die öffentliche Meinung beherrscht, der bestimmt die politische Richtung. Und da gibt es ja nun offensichtlich so einige Interessenten: Versicherungen, Wirtschaft, Banken, große Beratungsunternehmen ... . Wenn ich in diesen Läden wäre, würde ich öffentliche Meinungsmache planen, wie eine Marketingstrategie geplant wird. Die USA dürften da noch wesentlich professioneller vorgehen und Einfluss auf die Medien und andere meinungsbildende Institutionen nehmen.

Das, was in weiten Kreisen der Öffentlichkeit also als politisches Problem wahrgenommen wird (der kranke, reformbedürftige Staat), ist wohl viel wahrscheinlicher das Ergebnis von viel PR und Geld. Je öfter diese Geschichten wiederholt wird, desto mehr werden sie in der Öffentlichkeit geglaubt. Was wirklich wahr daran ist, überprüft inzwischen kaum noch jemand. So glaubt wohl z. B. inzwischen fast jeder, dass die Lohnnebenkosten runter müssen, ohne dass die Sache wirklich mal durchdacht wird.

Die Politik, die dabei seit Kohl betrieben wird, ist wohl eindeutig angebotsorientiert - ich mag es nicht mehr wiederholen. Die umfassenden Erfolge dieser Politik mag mir jemand anhand wirtschaftlicher Kennzahlen erläutern.

Auf die Entscheidungsprozesse und die von dir angesprochenen Experten z. B. auch diverse Institute oder der Sachverständigenrat wird ebenfalls Einfluss genommen und so wirst du dort fast nur noch Neoliberale finden und entsprechend einseitig werden die Fachleute entscheiden.
cabo hat geschrieben:[...]Dass es mit Reformen in Deutschland langsam voran geht, ist historisch bedingt und gewollt.
Über eine auf etwa 30 Jahre angelegte Rentenreform hat man wohl so lange nachgedacht, dass man das Konzept der Riesterrente nach 2 Jahren rereformiert hat - ein Relaunch. Mein Gott - Fachleute, an welche Wirkungen haben die bloß gedacht?
cabo hat geschrieben:[...] Dass sich volkswirtschaftliche Prozesse schlecht steuern lassen halte ich für systembedingt. Die meisten Stellschrauben an denen man drehen lönnte befinden sich doch außerhalb Deutschlands. Circa 80% der wirtschaftsrelevanten Gesetze gründen sich auf internationale Regime oder EU Regelungen. Die Erwartungen an die Politik Wirtschaftsprozesse beeinflussen zu können, finde ich deshalb überzogen.
Da unterschätzt du meiner Meinung nach die Möglichkeiten der Politik. Wenn man eine antizyklische Konjunkturpolitik betreiben wollte, ließe sich eine Menge verstellen. Wenn die Binnennachfrage anspränge, würde sich viel ändern. Du siehst ja auch, wieviel Reformen in den letzten Jahren zusammengekommen sind - nur leider wirken sie nicht, weil sie offensichtlich nicht so ganz durchdacht sind.

Natürlich gibt es internationale Verflechtungen und das ist ja nicht neu. Aber trotz aller Gesetze kommen ja auch andere EU-Länder in die Pötte. Die Souveränität über die Geldpolitik haben wir wohl nicht mehr, aber Einfluss. Und Finanz- und Lohnpolitik sind doch wohl auch unser Ding und nicht das der EU. Außerdem: Gerade in der Zusammenarbeit mit anderen Ländern in Sachen Konjunktur läge eine Chance.
cabo hat geschrieben:[...] ich kann die Miesmacherei der deutschen Lage schlecht nachvollziehen. Wir stagnieren hier auf sehr hohem Niveau.
Das ist auch so ein Märchen. Deutschland hat noch viele Stärken, gerade im internationalen Wettbewerb (obwohl auch das kaputtgeredet wurde und wird), aber wir stagnieren nicht, sondern viele sehr wichtige wirtschaftliche Kennzahlen weisen seit Kohl eine Tendenz "nach unten" auf, vieles läuft in eine falsche Richtung und die Schwachen und der Sozialstaat bleiben dabei so langsam aber sicher auf der Strecke.

Wir verhungern dabei noch nicht, da stimme ich zu, aber es ist eine Schande, wie der Laden geführt wird.

Angela goes Keynes?

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... die Koalition der Neoliberalen entdeckt "das Konjunkturprogramm" - 25 Mrd. in 4 Jahren, das ist zwar nicht gerade eine Bombe - eher ein Judofurz - aber im Grunde ein erstaunlicher Paradigmenwechsel.

Oder doch nicht? Man könnte auch sagen, jetzt bestätigt die CDU, dass dieses jahrelange Blockadespielchen im Bundesrat Volksverar***ung aus der untersten Schublade gewesen ist. Teeren&Federn!

Na ja, man kann ja froh sein, dass sie sich jetzt alle ein bisschen lieb haben - das hebt die Stimmung und das ist ja auch schon was.

Der Rest ist Beschwörung, Hoffnung, Reformitis. Mal sehen, welches Kind aus der Kombilohngeschichte geboren wird - ich hoffe mal, diese Unsinn fällt noch unter den Tisch.

Christiansen hat auf alle Fälle wieder neues Futter für das Murmeltier.

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Meerbuscher hat geschrieben:... die Koalition der Neoliberalen entdeckt "das Konjunkturprogramm" - 25 Mrd. in 4 Jahren, das ist zwar nicht gerade eine Bombe - eher ein Judofurz - aber im Grunde ein erstaunlicher Paradigmenwechsel..
Fähnchen nach dem Wind nennt man das - konnte die FDP bisher am besten...
Meerbuscher hat geschrieben:... Oder doch nicht? Man könnte auch sagen, jetzt bestätigt die CDU, dass dieses jahrelange Blockadespielchen im Bundesrat Volksverar***ung aus der untersten Schublade gewesen ist. Teeren&Federn!.
Das war die gleiche Volksverar***ung wie sie Oskar die Jahre davor leider betrieben hat. Nun müssen die beiden großen Parteien miteinander und das ist erst mal ein positiver Ansatz.

@Toronto - Arbeitsplätze gibt es im Moment leider kaum, sonst hätten wir nicht knapp 5 Millionen Arbeitslose in der Statisitik. Die die aus der Statistik schon raus gefallen sind mal nicht mitgerechnet.

Klar kann man sich auf die Hinterfüße stellen und schön wenn das dann auch mal klappt. Freue mich über jeden positiven Fall.

Allerdings sehe ich auch die negativen Auswirkungen:
- Es wird langsam schick, die Leute Probearbeiten zu lassen und sich dann nicht mehr zu melden.
- In Deinem gelernten Job bekommst Du keine Arbeit, "niedere" Arbeit bekommst Du auch nicht, weil Du überqualifiziert bist - ein Teufelskreis.
- Lohndumping wird immer mehr gesellschaftsfähig. 3 Stunden am Tag für 5,50 Euro, dafür bekommst Du durchaus einen Job, aber wie willst Du Dir davon ein Leben finanzieren, geschweige denn eine Familie?

Eine interessante Geschichte dazu sind die Spargelstecher. In Deutschland machen das die Polen für 5 Euro die Stunde. In Polen gibt es keine polnischen Spargelstecher - zu teuer! Dort machen das die Weißrussen für 1 Euro...

Man kann nur hoffen, dass sich dieser ganze Wahnsinn die nächsten Jahre über die demografischen Entwicklungen und Ausgleichseffekte in der EU ein wenig entschärft.

Der Neujahrsansprache von Angie konnte ich nicht viel Positives abgewinnen. ziemlich lamelig, das übliche Blabla. Konkrete Ansätze - Fehlanzeige.

Wie wenig sie kapiert haben merkt man an dem klassischen Fall Steuerberaterkosten. Die Steuergesetzgebung wird nicht vereinfacht, aber die Beratungskosten können schon mal nicht mehr abgesetzt werden! Toll! Wenn Sie eine große Steuerreform gemacht hätten, und man seine Steuer wirklich auf dem Bierdeckel machen könnte, dann hätte niemand etwas dagegen gehabt. Aber so ist es wieder ein mal das Pferd von hinten aufzäumen.

Mehrwertsteuer ganz ähnlich. Der Kompromiss von 0% und 2% ist 3%. Hallo, gehts noch? Wenn man schon erhöhen muß, dann doch in einem vernünftigen Rahmen und nicht wieder die Taschen nicht voll genug bekommen.

Wenn Deutschland schon angeblich kein Geld hat, warum erklärt den Deutschen dann niemand, warum wir für israelische U-Boote 300 Millionen übrig haben? Ist ja ok, wenn Israel die U-Boote haben möchte, aber warum müssen wir ein Drittel davon bezahlen?

Mit diesen und anderen Aktionen verspielen sie schon wieder das Vertrauen der Menschen in die Politik und das ist nun mal eine Grundlage des Aufschwungs.

Klar kann man das Jammern nennen, aber nur Schön reden hilft auch nicht weiter.
Meerbuscher hat geschrieben:Wir verhungern dabei noch nicht, da stimme ich zu, aber es ist eine Schande, wie der Laden geführt wird.
Das ist genau der Punkt und die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf.

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Toronto21 hat geschrieben:...
Du wirst es vielleicht nicht hören wollen oder können. Ich lechze derzeit nach guten Meldungen und sauge jede wie einen Schwamm auf. Ich habe von diesem seit Jahren andauernden Gejammer die Nase gestrichen voll. Es zieht mich nur runter. Ich freue mich, dass wenigstens ein paar Medien begriffen haben, dass es so nicht weitergehen kann und ändern ihre Grundhaltung. Die "Zeit" ist derzeit eine Zeitung, die langsam anfängt, die Gläser halb voll zu sehen. Ich glaube, wir können und müssen uns das leisten, die Zukunft einfach rosiger zu sehen. Und jetzt ändere ich meine Signatur. Bätsch. :D
Jawoll Toronto,

bevor wir alle nach Kanada gehen :P sehen wir positiv nach vorne. Mir geht es da ähnlich. Ein Beispiel ist mir zur Zeit das kleinkarierte Wüten über Frau Osthoff. Was da an Kommentaren und Leserbriefen aus der Bevölkerung kam fand ich schlimm. Es scheint einen Trend zum Einmauern in den eigenen vier Wänden zu geben und wer anders lebt gehört nicht dazu.

Da mach ich doch nicht mit. Der Frühling wird stark sag ich Euch. :daumen:

35
Bueffelchen hat geschrieben:Jawoll Toronto,

bevor wir alle nach Kanada gehen :P sehen wir positiv nach vorne. Mir geht es da ähnlich. Ein Beispiel ist mir zur Zeit das kleinkarierte Wüten über Frau Osthoff. Was da an Kommentaren und Leserbriefen aus der Bevölkerung kam fand ich schlimm. Es scheint einen Trend zum Einmauern in den eigenen vier Wänden zu geben und wer anders lebt gehört nicht dazu.

Da mach ich doch nicht mit. Der Frühling wird stark sag ich Euch. :daumen:
und was habt ihr mit marathonrainer gemacht? :confused:

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Front Runner hat geschrieben:und was habt ihr mit marathonrainer gemacht? :confused:
Den Zusammenhang versteh ich jetzt nicht wirklich? :confused:

War nicht Rainer derjenige der gemacht hat? :confused:

Und Toleranz und Offenheit heißt ja nicht, dass man alles und jeden gut findet.

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Bueffelchen hat geschrieben:War nicht Rainer derjenige der gemacht hat? :confused:
Ja hat er und er hat zum großen Teil nicht in unsere Schubladen gepaßt!
Steif
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Front Runner hat geschrieben:und was habt ihr mit marathonrainer gemacht? :confused:
E N T L A R V T !

Ich habe mir schon beim zweiten Post von dir gedacht, dass du der neue Rainer, Citiman, Gustav oder wasauchimmer bist....


@Topic: Ich habe mich im letzten Frühjahr als Spargelstecher beworben, wohne ich doch nah an Schrobenhausen (wo der beste Spargel herkommt, aber das wissen nur die Fachleute) und wollte mal wissen wie schlimm eine Arbeit sein kann, wenn so viele drüber jammern.

Gescheitert ist es nicht an der Kohle. Ich für mich alleine hätte unter kargen Um- oder Zuständen damit auskommen können. Es war "mit der Familie unvereinbar". Verlangt wurde dort zu wohnen, weil je nach Lage der Dinge wohl mal erst um 8 und mal schon um 5 begonnen werden sollte, und abends halt wie es läuft, und man muss jederzeit kurzfristig verfügbar sein, und bei ner Stunde Anfahrt ist das nicht gegeben. Mit der verlangten Flexibilität sollte man mal einen deutschen Kindergarten bzw. eine Tagesmutter konfrontieren. Die übrigens die Stunde mehr kostet als ich "verdient" hätte.

Nachtrag: In der Türkei werden auch fast keine Teppiche mehr geknüpft, zu teuer...hat mir der Importeur hier vor Ort erzählt.
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

39
einfach-Marcus hat geschrieben:E N T L A R V T !

.
2. posting

hallo
rainer heißen oder rainer sein ?
ich lese schon einige zeit mit,gustav geht auch nicht .
sag ralf zu mir

nachtrag :
44 jahre ,fahre vw käfer , :hallo:

da hast du also gedacht?

40
Hey ... ihr Threadverwässerungsterroristen ... Bahnhof ... Ägypten ... aussteigen bitte?!

41
Ha - ich habs!
Meerbuscher hat geschrieben:... die Koalition der Neoliberalen entdeckt "das Konjunkturprogramm" - 25 Mrd. in 4 Jahren, das ist zwar nicht gerade eine Bombe - eher ein Judofurz - aber im Grunde ein erstaunlicher Paradigmenwechsel.[...]
Gerade hatte ich kurz Gelegenheit im WDR-Fernsehen einem politischen Magazin mit Kommentar zu den 25 Mrd. und Volkes Stimme und einem Rede und Antwort stehenden Bundestagsabgeordneten (Stöcker???) zuzusehen.

3 Dinge:
- "Volkes Stimme" hat die Parolen der letzten Jahre tatsächlich völlig verinnerlicht: Deutschland ist nicht mehr wettbewerbsfähig, Arbeitskräfte sind zu teuer, Lohnnebenkosten runter, sparen, sparen, sparen, können doch nicht mehr ausgeben als wir haben ... weil "mein Hof ja auch kaputtgegangen ist" und Konjunkturprogramme sind Strohfeuer.

Ein strategisches Meisterwerk der neoliberalen Interessenvertreter!

- Herr Stöcker redete verdammt viel von "Hoffnung" - zuviel für meine Ohren. Hey, man muss auch mal ganz frech behaupten, dass es klappt. Das tun die doch auch bei ihrer Politik - die nicht klappt - seit Jahren.

- Ich weiß jetzt endlich, was dieBrüder&dieSchwester vorhaben. Die legen ein Minikonjunkturprogramm auf, das geht aus diversen Gründen selbstverständlich in die Hose und am Ende wird das als Beweis dafür herangezogen, dass Konjunkturprogramme prinzipiell nicht funktionieren und das alte Spiel weitergehen kann. Schuld sind die Berater und man habe den Fehler gemacht, auf sie zu hören. :nick: :nick: :nick:

Ey ... das könnte am Ende echt stimmen ... :zwinker4:

... mein Gott, denke ich schlecht ... :nene: :nene: :nene:

42
Wo schon Susanne Osthoff mit angesprochen wurde: Ich fand das Interview gestern mit Reinhold Beckmann ganz interessant. Allerdings ist mir die Frau in ihrer Lebens- und Denkweise auch etwas weit abgedreht. Wenn es aber nicht solche Idealisten wie sie geben würde, wäre die Welt um Einiges ärmer. Gottseidank tickt nun mal nicht jeder gleich.

Sie hat der Bundesregierung übrigens mittelprächtiges Versagen in ihrem Fall vorgeworfen ... was sicherlich aus ihrer Perspektive so ist (24 Tage Haft sind eine sehr lange zeit in der Region) und nicht gesamt- /regionalpolitisch betrachtet.
Steif
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43
Steif hat geschrieben: Sie hat der Bundesregierung übrigens mittelprächtiges Versagen in ihrem Fall vorgeworfen ... was sicherlich aus ihrer Perspektive so ist (24 Tage Haft sind eine sehr lange zeit in der Region) und nicht gesamt- /regionalpolitisch betrachtet.
Naja, die Gute lebt und ist frei. Ein Glück, das viele andere Entführte nicht hatten. Wenn man das Versagen nennen möchte. Mir ist und bleibt diese Dame irgendwie suspekt.

MfG
Hendrik

44
@steif
Ich möchte auch nicht mit ihr Kuscheln, aber ihren Mut und ihre Initiative respektiere ich. Im Radio heute morgen gab es eine Zusammenfassung des Interviews und darin den Satz von ihr: "Ich bin Aktivist und nicht Konsument" und damit zu

@meerbuscher
du glaubst wirklich, dass in dieser internationalsierten Wirtschaft ein paar Milliarden mehr Investitionen eine relevante Entwicklung initiert? Es scheint wahrscheinlicher, dass nein. Dass um den Globus joggende internationale Kapital sucht sich die idealsten Landeplätze (wirtschaftliche, steuerechtliche, soziale Rahmenbedingungen) und investiert. Die paar Euros von uns Steuerzahlern bezwecken da nur ein laues Lüftchen.

So viel Realismus muß auch einem notorischen Optimisten gestattet sein.

45
Hallo zusammen,

ich schließe mich mal meiner Vorrednerin an, denn auch ich bin der Meinung das die 25 Mrd. Euro über die 4 Jahre wenig ausmachen werden.

Also:
1. Konjunkturprogramme, wie groß auch immer ausgestattet, bringen netto nichts. Der Spiegel hat letztes Jahr einen Bericht gebracht, in dem die Subventionen und Konkunkturprogramme der letzten 30 Jahre herausgerechnet wurden und netto blieb 0% Wachstum übrig.

2. Das Deutschland per se zu teuer ist, kann so auch nicht stehen gelassen werden. In Europa ist es, betrachtet man die Lohnstückkosten, inzwischen weit besser gestellt als England oder Frankreich. Selbst die USA können über weite Strecken bei dem Kostenverhältnis so nicht mehr mithalten (teile davon hat auch Lafontaine angeführt, wo er Recht hat, auch wenn ich den Mann nicht leiden kann).

3. Die Probleme die in Deutschland bestehen sind vielfältiger als nur: Mit 'nem Konjunkturprogramm flutscht des scho' wieder prächtig...

Die Gründung einer GmbH mit allen Erlaubnissen dauert in Deutschland im Schnitt (ich weiß, der Durchschnitt ist ne dolle Zahl ^^) 45 Tage. Damit liegen wir gleichauf mit so illustren Ländern wie Namibia und anderen Entwicklungsländern. Zum Vergleich -> In England braucht man nur 5 Tage, um dort loslegen zu dürfen.

Aus dem o.a. kann man auch eines der grundsätzlicheren Probleme ableiten: Überregulierung. Im Saarland wurde ja schon ein wenig gutes vorgemacht, Abschaffung von überflüssigen Verordnungen, Gesetzen und Richtlinien, aber das müsste auch Deutschlandweit durchgeführt werden.

Ein grundsätzliches Problem sehe ich persönlich aber auch in der Art, wie die Renten finanziert werden. Das verdanken wir meinem "persönlichen Freund" Konrad Adenauer (~Zitat: "Kinder kriegen's immer..."). Die Rente per Umlage zu finanzieren kostet den Bundeshaushalt jährlich 80 Mrd. Euro. Die gleiche Summe wird ungefähr noch einmal aus anderen Töpfen da reingeworfen, so dass man bei (ich nehme jetzt mal eine größere Schwankungsbreite) ~130 - 160 Mrd. Euro p.a. liegt.
Im Vergleich dazu: Die jährlichen Ausgaben für Forschung und Wissenschaft, also das, mit dem Deutschland auch in 30 Jahren noch sein Geld verdienen möchte, liegen bei ~10 Mrd. Euro, tendenz sinkend.

Ich gönne Rentnern ihr Geld wirklich gerne. Vor allem weil sie die letzten 30 Jahre erfolgreich belogen worden sind (Blüm: "Die Renten sind sicher..." vermutlich meinte er seine eigene). Dennoch kann es langfristig nicht gut gehen, dermaßen viel Geld eines Staates für die soziale Sicherung einzelner, wenn auch wachsender, Bevölkerungsschichten aufzuwenden.

Und wenn nun jemand meckert über die armen Renter, so sei gesagt, dass statistisch Altersarmut kaum vorhanden ist (wobei meine Mutter mit 40 Jahren Arbeit, 6 Kindern der beste Gegenbeweis ist -> ~750 Euro Rente). Kinderarmut ist da viel verbreiteter. Und unabhängig davon sind die Arbeitnehmer zwischen 20 und ~35 noch schlechter dran.
Netto höhere Abgabenlast und die Notwendigkeit der privaten Vorsorge (ich glaub nicht das ich Rente bekomme...). Für den Bereich Soziales zahlen sie den vollen Beitrag, werden aber nicht mal annähernd in den Genuss einer 100%-igen Rückzahlung ihrer Beiträge kommen.
Heutige Rentner erhalten ca. 120% ihrer eingezahlten Beiträge zurück. Wenn der 70er Jahrgang die Rente erreicht soll es bei 80% liegen. Persönlich erachte ich den Wert als zu optimistisch und schätze eher so auf <=50%.

Nichts desto trotz ist Deutschlands eines der am lebenswertesten Länder der Welt. Hunger ist quasi nicht existent. Die öffentliche Infrastruktur ist überwiegend intakt. Bildung und Arbeit für viele/die meisten ist vorhanden und wir bewegen uns grundsätzlich nicht in einem rechtsfreien Raum.
Das sind alles Punkte, die man nicht über alle Länder dieser Welt sagen kann.

Und verloren ist auch noch lange nichts. Allerdings bin ich Realist. Und wenn ich mir die derzeitige Elite der deutschen Politik anschaue, wird mir übel. Denn irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass dort eine(r) sitzt, der/die wirklich Ahnung hat und das Land ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten von Politikern/Parteien/Lobbyisten/Verbänden/etc. auf den richtigen Kurs führt. Und das ist es, was mir persönlich eher Sorgen bereitet.

Viele Grüße,
Ian

PS: Natürlich gibt es noch viele andere Brandherde. Allerdings wäre das jetzt zuviel die hier auch noch aufzuführen und ausserdem bin ich der Meinung, dass die meisten dieser Probleme durch Erweiterungen des Spielraums der Finanzen des Bundes behoben werden könnten.

46
Ian hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich schließe mich mal meiner Vorrednerin an...
Bueffelchen hat geschrieben: So viel Realismus muß auch einem notorischen Optimisten gestattet sein.

aber ansonsten stimme ich Dir weitgehend zu.

Gruß Uwe :hallo:

47
Ich kann die olle Saftschubse ja auch nicht leiden, aber kann nicht mal einer "Christiansen" in den Titel des Threads schreiben? :D

48
Bueffelchen hat geschrieben:Gruß Uwe :hallo:
Oh. :peinlich:
Naja, hallo Uwe. :D

Irgendwie assoziierte ich Bueffelchen = weiblich. Mein Fehler. :beten2:

49
Selten liest man in einem Forum eine so FREUNDLICHE politische Diskussion. Deshalb ist dieses Forum auch so sympatisch, die Stimmung hier ist einfach toll.

Ich wollte mir die Sendung auch ansehen, bin aber nach 10 min eingepennt.

Grundsätzlich denke ich, dass Politiker den Laden doch in den Griff bekommen wollen. Das ist eine schwere Aufgabe, hoffentlch schafft es irgendeiner.
Insgesamt haben wir ja ein, wenn auch geringes Wachstum (ich glaube ca. 1%), also wird ja nicht alles schlechter, nur nicht so schnell alles besser, wie wir es gerne hätten.
Bild

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Ian hat geschrieben:2. Das Deutschland per se zu teuer ist, kann so auch nicht stehen gelassen werden. In Europa ist es, betrachtet man die Lohnstückkosten, inzwischen weit besser gestellt als England oder Frankreich. Selbst die USA können über weite Strecken bei dem Kostenverhältnis so nicht mehr mithalten (teile davon hat auch Lafontaine angeführt, wo er Recht hat, auch wenn ich den Mann nicht leiden kann).
Das verstehe ich unter schlecht reden von Deutschland. Die Lohnkosten seien es die Neben oder die Stückkosten sind nicht das primäre Problem, obwohl es uns immer wieder eingeredet wird.
Ian hat geschrieben:Die Gründung einer GmbH mit allen Erlaubnissen dauert in Deutschland im Schnitt (ich weiß, der Durchschnitt ist ne dolle Zahl ^^) 45 Tage. Damit liegen wir gleichauf mit so illustren Ländern wie Namibia und anderen Entwicklungsländern. Zum Vergleich -> In England braucht man nur 5 Tage, um dort loslegen zu dürfen.

Aus dem o.a. kann man auch eines der grundsätzlicheren Probleme ableiten: Überregulierung. Im Saarland wurde ja schon ein wenig gutes vorgemacht, Abschaffung von überflüssigen Verordnungen, Gesetzen und Richtlinien, aber das müsste auch Deutschlandweit durchgeführt werden.).
Das ist meiner Meinung nach unser Hauptproblem. Da bin ich mal gespannt, wie Tante Angie ihre Entbürokratisierung durchziehen möchte. Die Neujahrsansprache war zu dem Punkt ebenfalls ziemlich wage.
Ian hat geschrieben:Ein grundsätzliches Problem sehe ich persönlich aber auch in der Art, wie die Renten finanziert werden. Das verdanken wir meinem "persönlichen Freund" Konrad Adenauer (~Zitat: "Kinder kriegen's immer..."). Die Rente per Umlage zu finanzieren kostet den Bundeshaushalt jährlich 80 Mrd. Euro. Die gleiche Summe wird ungefähr noch einmal aus anderen Töpfen da reingeworfen, so dass man bei (ich nehme jetzt mal eine größere Schwankungsbreite) ~130 - 160 Mrd. Euro p.a. liegt.
Im Vergleich dazu: Die jährlichen Ausgaben für Forschung und Wissenschaft, also das, mit dem Deutschland auch in 30 Jahren noch sein Geld verdienen möchte, liegen bei ~10 Mrd. Euro, tendenz sinkend.

Ich gönne Rentnern ihr Geld wirklich gerne. Vor allem weil sie die letzten 30 Jahre erfolgreich belogen worden sind (Blüm: "Die Renten sind sicher..." vermutlich meinte er seine eigene). Dennoch kann es langfristig nicht gut gehen, dermaßen viel Geld eines Staates für die soziale Sicherung einzelner, wenn auch wachsender, Bevölkerungsschichten aufzuwenden.

Und wenn nun jemand meckert über die armen Renter, so sei gesagt, dass statistisch Altersarmut kaum vorhanden ist (wobei meine Mutter mit 40 Jahren Arbeit, 6 Kindern der beste Gegenbeweis ist -> ~750 Euro Rente). Kinderarmut ist da viel verbreiteter. Und unabhängig davon sind die Arbeitnehmer zwischen 20 und ~35 noch schlechter dran.
Netto höhere Abgabenlast und die Notwendigkeit der privaten Vorsorge (ich glaub nicht das ich Rente bekomme...). Für den Bereich Soziales zahlen sie den vollen Beitrag, werden aber nicht mal annähernd in den Genuss einer 100%-igen Rückzahlung ihrer Beiträge kommen.
Heutige Rentner erhalten ca. 120% ihrer eingezahlten Beiträge zurück. Wenn der 70er Jahrgang die Rente erreicht soll es bei 80% liegen. Persönlich erachte ich den Wert als zu optimistisch und schätze eher so auf <=50%.).
Sicher auch eines der Hauptprobleme, wobei wir eine echte Freistellung der privaten Vorsorge brauchen und nicht so Konstrukte wie Rürup und Riester, die wieder so kompliziert sind, dass sie keiner kapiert und man im voraus überhaupt nicht sagen kann, welche steuerliche Belastung sich daraus ergibt. Selbst Rürup sagt, dass die Umsetzung seiner Vorschläge schief gegangen ist.
Ian hat geschrieben:Nichts desto trotz ist Deutschlands eines der am lebenswertesten Länder der Welt. Hunger ist quasi nicht existent. Die öffentliche Infrastruktur ist überwiegend intakt. Bildung und Arbeit für viele/die meisten ist vorhanden und wir bewegen uns grundsätzlich nicht in einem rechtsfreien Raum.
Das sind alles Punkte, die man nicht über alle Länder dieser Welt sagen kann.).
Das stimmt, deswegen wandern ja die meisten nicht aus... :wink:
Ian hat geschrieben:Und verloren ist auch noch lange nichts. Allerdings bin ich Realist. Und wenn ich mir die derzeitige Elite der deutschen Politik anschaue, wird mir übel. Denn irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass dort eine(r) sitzt, der/die wirklich Ahnung hat und das Land ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten von Politikern/Parteien/Lobbyisten/Verbänden/etc. auf den richtigen Kurs führt. Und das ist es, was mir persönlich eher Sorgen bereitet.
Im Moment ist wirklich kein echter Staatsmann oder auch eine Staatsfrau in Sicht, der/die das reißen könnte. Glücklicherweise auch kein neuer Führer, vom Napoleon von der Saar mal abgesehen, der die Massen begeistern könnte...
Gesperrt

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