pingufreundin hat geschrieben: Das mit der Relativität ist mir schon klar. Mich interessiert ja darum auch der Unterschied.
Diese Frage, wieso 'schnell' und 'langsam' scheinbar so nah beieinander liegen, habe ich mir auch schon gestellt. Im letzten Jahr (aus diesem Jahr gibt es noch keine vergleichbaren Meßwerte, da ich mein privates Laufen - schon in Ermangelung eines entsprechenden Geräts - niemals genau messe - was ich dir im übrigen auch ans Herz legen würde, macht viel mehr Spaß) waren meine Werte folgendermaßen:
- 10 Kilometer schnell (mit anschließendem *ich fall gleich tot um* Gefühl): 55 bis 56 Minuten
- 10 Kilometer mittel (zügig aber ohne Quäleffekt): 60 Minuten
- 10 Kilometer gemütlich (als Durchgangszeit beim Achenseelauf oder Marathon: ca. 65 Minuten
Das hört sich ja erstmal so an, als lägen alle Werte nah beieinander, während gefühlsmäßig Welten dazwischenliegen. Die 55 Minuten waren letztes Jahr absolute Obergrenze, bei 65 Minuten konnte ich zwischendurch Schwätzchen halten, mehrere Fotos machen, den Schuh ausziehen und das Pölsterchen (das ich zeitweise brauchte) geraderücken und kam mir vor wie auf Ommas Kaffeefahrt.
Dass das für andere, die sich dafür quälen müssen, noch ein Kampf-Tempo ist, wieder andere, die vorne laufen, dagegen so eine Schnarchgeschwindigkeit laufend kaum hinbekommen würden, das ist mir klar.
Aber für mich persönlich lag beim letztjährigen Trainingsstand die Differenz zwischen maximal schnell und kaum zu unterbietend lahmarschig (wohlgemerkt immer im 'Volkslauf' bzw. Wettkampf) bei 1Minute/Kilometer.
Wie schaffen andere das? Hier sind doch nicht alle arbeitslos
Zwischen arbeitslos und Dreifachbelastung durch Kinder und Haushalt, Job und Studium klaffen ja noch Welten.
Ich weiß ja nicht, wie sehr dir dein Partner bei Alltagsarbeiten zur Hand geht, aber offen gesagt hätte ich vermutlich bei dieser Verzettelung keine läuferischen Wettkampfambitionen mehr.
Als mein Sohn klein war, ich teilzeit (zeitweise 1/2, zeitweise 3/4) arbeitete, nahm ich auch nochmal mein vor Jahren zwangsweise abgebrochenes Studium wieder auf. Nagut - ich war mit Kind (aber eben 'nur' einem) alleine, stellte aber schnell fest, dass es mir absolut unmöglich war, alles so unter einen Hut zu bringen, dass zufriedenstellende Ergebnisse zu erwarten waren. Ging einfach nicht: Job, Studium UND Grundschulkind samt Haushalt. Nach einem Semester habe ich mich dann von den Geisteswissenschaften endgültig verabschiedet (war faktisch nicht schlimm - es gab ja inzwischen eine ziemlich aussichtsreiche Ausbildung + anschließend fester Anstellung, psychisch aber schon ein Schnitt).
Wäre ich damals schon gelaufen - was ich leider nicht getan habe - dann mit Sicherheit nur als 'Wellness-Gejogge'. Zusätzlich zu den ganzen doch immer wieder mit Anspruch und starker Einbindung versehenen Gebieten: Schule, Beruf, Studium noch weitere 'Forderungen' - noch dazu unnötigerweise - an mich zu stellen, das wäre mir im Traum nicht eingefallen.
Und dann noch mit einem Job mit teilweise Nachteinsätzen ... nee, echt nicht ... ich hätte es nicht alles unter einen Hut bringen mögen und ständig das Gefühl bekommen, alles halb und nichts richtig hinzubekommen. Ein Gefühl, dass ich verabscheue
Aber die Menschen sind ja unterschiedlich - wenn du den zusätzlichen Druck auch noch im Hobby brauchst: Viel Vergnügen und Erfolg