jan01 hat geschrieben:WIMRE, wenn man nachhakt wird schon eingestanden, dass bei einem ungeschleunigten flachen Lauf der Fuß physikalisch vor dem KSP aufsetzt. Es fühlt sich aber anders an, wird sogar von manchen als ein Fußaufsatz hinter dem KSP empfunden. In einem Zusammenhang, wo Technik geschult wird, kann es Sinn machen zu vereinfachen.
Er setzt selbst beim extrem beschleunigten Lauf - dem Start beim 100m Sprint nur wenige Schritte hinter dem KSP auf. Es ist keine Frage, dass man in der Lehre Dinge anders verpackt - ich darf deswegen aber keine falschen Aussagen verbreiten. Schon gar nicht unter dem Deckmantel der Physik!
Und wenn ich deine Aussage mit den 65ms vor und nach KSP über Fuß "ernst" nehme, fällt ein Kritikpunkt an POSE schonmal weg - und eine wohl elementare Forderung der Technik ansich
jan01 hat geschrieben:Bei gleicher Geschwindigkeit ...
Das fehlte. Die Aussage war einfach nicht schlüssig formuliert und die Kausalität mit Füßen getreten
. Nicht der Fersenlauf ist für deine Folgerungen verantwortlich, es ist erstmal ausschließlich der Fußaufsatzpunkt in Relation zum KSP (BTW: Die Ferse ist in der Projektion näher am KSP als der Vorfuß
)
jan01 hat geschrieben:Pardon, 65ms bevor der KSP über dem Fuß ist.
Ah - O.K.
Achillessehne: Du meinst nicht wirklich, dass die Belastung bei POSE (Was unterm Strich stinknormales Vorfußlaufen ist, habe ich so langsam den Verdacht - nur didaktisch anders verpackt) eine relevant andere ist als eben bei "herkömmlichem" Vorfußlaufen? Dass sie eine andere ist als beim Fersenlauf, ist trivial. Vorfußlauf, hohe Schrittfrequenz und somit Begünstigung eines Fußaufsatz näher "unterm" KSP und somit kürzere Bodenkontaktzeiten "riecht" nach dem Versuch, eine Lauftechnik zu lehren, die die Ausnutzung des DVZ ermöglicht - dann sollte er es aber einfach so schreiben (wenn's denn so ist).
jan01 hat geschrieben:Vorinnervation/Stiffness werden von Reflexen/unbewusst gesteuert.
Jein - läasst sich steuern/trainieren (siehe diverse Publikation im Bereich DVZ, Dropjumps), was POSE ja aber anscheinend nicht möchte ("fallen lassen")
jan01 hat geschrieben:Beim Laufband bewegt sich die Landschaft nicht. Dadurch ist die Wahrnehmung eine andere. Wenn man dann mit gleicher Technik laufen will, muss man sich etwas anderes vornehmen, damit das Ergebnis passt. Insbesondere wird das Nach-Vorne-Lehnen anders empfunden. Kenne ich aber nur vom Hörensagen.
Dein Ironiedetektor ist kaputt ;-) Laut Romanov (wurde hier IMHO zitiert) wäre die Physik auf dem Laufband eine andere, POSE würde da nicht funktionieren oder so ähnlich.
jan01 hat geschrieben:bei 89,9° ist die Welt noch in Ordnung :-) Ich weiß allerdings nicht, ob die Formel überhaupt hier zutrifft. Romanov hatte mal in einem Artikel angedeutet dass bei 45° die Horizontalbeschleunigung ihr Maximum haben könnte wollte das aber noch klären und laufen kann man da IMHO nicht mehr lange. Bist Du nicht Biomechaniker?
Ja, deswegen frag ich ja ;-) Die Formel ist ja nicht von mir ...
Du kannst die Gewichtskraft analog zur Situation an einer schiefenen Ebene in eine Hangabtriebskraft und die senkrecht dazu stehende Normalkraft zerteilen. Eine Kraftkomponente geht dabei vom KSP in Richtung Füße, die andere eben senkrecht dazu. Im aufrechten Stand ist die Richtung Füße gleich der Gewichtskraft, die andere (jetzt horizontale) ist Null. Das andere Bild beim flachen auf dem Bauch liegen - da ist die Richtung Füße, die den Körper nach vorne beschleunigen könnte natürlich Null und die senkrecht dazu gleich der Gewichtskraft, die mich auf den Boden drückt und sonst nix. Wenn ich die so zerlege, wirkt eine Kraftkomponente also immer senkrecht zum Körper und beschleunigt diesen auf seiner Kreisbahn um die Füße und lässt uns auf die Nase fallen ;-) Die Komponente hat Florian mit der Formel angegeben, die wirkt aber eben radial auf der Kreisbahn und nicht horizontal in Laufrichtung. Rein geometrisch kann ich die wieder zerlegen, ob das Sinn ergibt weiß ich allerdings nicht so genau - da kommt dann ein Maximum bei 45° raus (es fehlt ein *cos(alpha) in der Formel).
Beim Sprintstart hast du eine "extreme" Vorlage, beschleunigt dich da aber die Schwerkraft nach vorne? Oder ist es vielleicht doch eher ursächlich die explosive Streckung in Hüft- und Kniegelenk aus der statischen Startposition? Nutze ich beim loslaufen die Schwerkraft nicht nur, um in eine günstige Position zu kommen, aus der ich meine Muskulatur optimal zur Beschleunigung einsetzen kann?
Grüße - Uli -