Quelle: www.wdr.de... [font="]...ich fand es zum Schmunzeln und möchte Euch das nicht vorenthalten:[font="]
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[font="]Darum laufen Leichtathleten links herum[/font]
[font="]Eine "Kleine Anfrage", die zeigt, wo es langgeht[/font]
[font="]Sobald Läufer auf der Tartanbahn starten, laufen sie immer gegen den Uhrzeigersinn. Niemals in die andere Richtung.[/font]...
[font="]Die Leichtathleten Dieter Baumann und Jürgen Hingsen haben auf den ersten Blick keine große Gemeinsamkeiten. Läufer Baumann holte 1992 in einem Herzschlagfinale über 5.000 Meter die Goldmedaille. Zehnkämpfer Hingsen dagegen wurde als Olympia-Depp bekannt, weil er in Seoul gleich vier Fehlstarts am Stück hinlegte und disqualifiziert wurde. Doch trotz der unterschiedlichen Sportarten und der verschiedenen sportlichen Erfolge haben beide Leichtathleten zumindest etwas gemeinsam: die Laufrichtung. Denn kurioserweise laufen alle Leichtathleten weltweit immer gegen den Uhrzeigersinn über die Tartanbahn. Ob das einen bestimmten Grund hat? Die Meinungen darüber gingen im Gästebuch auf wdr.de jedenfalls weit auseinander. Wir haben die schönsten und originellsten Antworten für Sie zusammengefasst.[/font]
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Liegt es am kürzeren Bein?[/font]
[font="]Pechvogel Jürgen Hingsen bei einem seiner Fehlstarts.[/font]
[font="]Selten hat es zu einer "Kleinen Anfrage" so viele unterschiedliche Lösungsideen gegeben. Uschi vermutete beispielsweise: "Wer linksrum läuft, kann mit dem rechten Arm besser Schwung holen. Und da die meisten Menschen Rechtshänder sind, läuft man links herum." Ein anonymer User dachte ähnlich praktisch und mutmaßte, dass "die meisten Menschen ein kürzeres Bein haben. Das macht es einfacher, eine Linkskurve zu laufen." Bodo dagegen bedachte bei seiner Antwort im Gästebuch, dass Sportler dazu neigen, selbstdarstellerische Züge an den Tag zu legen. Seine Theorie lautete daher: "Ich kann mir vorstellen, dass die Sportler das Publikum auf der rechten Seite besser wahrnehmen können und dadurch psychisch aufgeputscht werden."[/font]
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"Linksherumlaufen fördert die Durchblutung"[/font]
[font="]Beim Pferderennen wurde zum ersten Mal links herum gelaufen.[/font]
[font="]Ulrich[font="] wollte sich allerdings nicht weiter mit wilden Spekulationen beschäftigen. Er hatte herausgefunden, dass das Laufen gegen den Uhrzeigersinn vor langer Zeit sogar offiziell festgelegt wurde. Er schrieb: "Das war schon im alten Olympia so. So hat das IOC das dann auch auf seiner Sitzung am 29.02.1895 mit 27 gegen 13 Stimmen bei zwei Enthaltungen beschlossen." Nur den Grund für diesen Beschluss blieb er leider schuldig. Den versuchte aber Burkhard Peuschel nachzureichen: "Für die Leichtathleten ist insbesondere die Durchblutung der linken Gehirnhälfte notwendig. Beim Lauf gegen den Uhrzeigersinn haben die Athleten in den Kurven eine leichte Schräglage nach links: Das Herz muss nun weniger Kraft aufwenden, um das Blut in das Gehirn zu pumpen."[/font][/font]
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Evolutionär festgelegt?[/font]
[font="]Das Laufen gegen den Uhrzeigersinn: Gut für das Herz?[/font]
[font="]Möglicherweise ist das Linkslaufen aber auch evolutionär bedingt. Das vermutete jedenfalls Frau Bratbecker: "Vielleicht ist es ein Urinstinkt, der uns so herum kreisen lässt. Und damit sich die Läufer nicht verirren, schickt man sie auch in diese Richtung." Laut User Dhommy stecken aber doch wohl eher Gründe dahinter: "Wegen der Erddrehung und den dabei wirkenden Coriolis-Kräften sollte man auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn laufen, um den Kräften nicht entgegenzuwirken." Und da nach Dhommys Theorie "die meisten Sportler von der Nordhalbkugel kommen" und dort "die meisten Wettkämpfe stattfinden", hat sich offenbar "die Minderheit im Süden historisch gesehen angepasst."[/font]
[font="]Ausnahme der Regel: Beim Pferderennen wird inzwischen auch im Uhrzeigersinn gelaufen.[/font]
[font="]Das Linkslaufen ist tief in der Geschichte verwurzelt - das war auch der Lösungsansatz von ReneR. Sein Verdacht: "Ich meine, dass die ersten Leichtathletikläufe in England auf Pferderennbahnen veranstaltet wurden. Da Pferde auch gegen den Uhrzeigersinn laufen, haben die Sportler das dann übernommen." Aber warum sollten Pferde gerade die Laufrichtung Links bevorzugen? Laut Plakolb könnte das in enger Verbindung mit dem britischen Linksverkehr stehen. Der kam seiner Meinung nach wie folgt zustande: "Der Linksverkehr ist auf die Ritterzeit zurückzuführen. Diese hielten die Zügel der Pferde in der linken Hand und führten das Schwert rechts. Um nun im Kampf zu bestehen, mussten [die Ritter] dem Gegner von links entgegen reiten, um gezielt zum Schlag ausholen zu können. Diese Regelung setzte sich damals durch und wurde nie mehr geändert." Doch ob dieses ungeschriebene Gesetz wirklich auch von unseren heutigen Leichtathleten übernommen wird?[/font]
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Des Rätsels Lösung[/font]
[font="]Die Briten haben mit ihrem Einfluss für den Linksverkehr im Sport gesorgt.[/font]
[font="]Eigentlich haben nicht die Menschen, sondern tatsächlich die Pferde damit begonnen, links herum zu laufen. Und das vor gut 200 Jahren in England. Damals wie heute herrschte dort Linksverkehr und die klassischen Pferderennen wurden noch auf Landstraßen abgehalten. Um einen Zusammenstoß mit entgegenkommenden Fuhrwerken zu verhindern, mussten die Pferde hier ständig links herum laufen. Diese Linksverkehr-Regelung wurde auch beibehalten, als die ersten Sportanlagen für Pferderennen gebaut wurden. Als sich schließlich der Laufsport einige Jahre später in England immer weiter entwickelte, wurden die Laufanlagen für die Reittiere auch von den Leichtathleten genutzt. Und die Menschen hielten aus der Tradition heraus an der Laufrichtung gegen den Uhrzeigersinn fest. Diese Regelung wurde schließlich auch in den nationalen Regeln festgehalten. Durch den großen sportlichen Einfluss der Briten auf Europa, die USA und später auch Afrika und Asien wurde das Linksherum-Laufen schließlich weltweit übernommen. [mehr bei Leonardo...][/font]
Gruß!
Burkhard