Berlin ist eine Reise wert

Berlin ist immer eine Reise wert.
Das ist so ein Satz, den man immer wieder über Berlin lesen kann. Nach „nur“ fünf Tagen Berlin kann ich zustimmen. Ja, Berlin ist eine Reise wert.

Am Freitagnachmittag kam ich in Berlin an. Mit dem TXL Bus machte ich eine kleine erste Stadtrundfahrt zum Hotel Park-Inn am Alexanderplatz.
Ist schon ein riesiges Ding, war mein erster Eindruck. Und ich meinte nicht den Fernsehturm.
Mein Zimmer war im 32. Stockwerk des Hotels. Von dort aus hatte ich einen beeindruckenden Blick auf die Berliner City.
Nach unten war der Blick nicht so toll. Der ganze Alexanderplatz ist eine einzige Baustelle.
Dann ging’s schon los. Ich wollte sofort meine Startunterlagen abholen.
Mit der U2 fuhr ich erstmal Richtung Pankow. „Entschuldigen Sie, ist das der Sonderzug nach Pankow“ summte ich so vor mich hin. Hätte ich mal nicht so viel gesummt und mehr auf die ziemlich kleine Schnellbahnnetzkarte meines Stadtplanes geschaut.
Falsche Richtung. Also nichts mit dem Sonderzug, sondern raus am nächsten Bahnsteig und in die U2 Richtung Ruhleben.
Am Kaiserdamm ausgestiegen und die Messe gesucht. Dank Messeturm schnell gefunden, Startunterlagen abgeholt und ein bisschen auf der Messe gebummelt.
Dann wieder mit dem Sonderzug nach Pankow zurück zum Alexanderplatz.
Ich musste dann unbedingt erste Halbmarathonluft schnuppern.
Vorbei am Schlossplatz in Richtung Unter den Linden. Am Sonntag sollte ich also hier entlang laufen. Das erste Mal Gänsehaut.
Am Samstag war dann Touristenprogramm angesagt. Potsdamer Platz, Brandenburger Tor, Reichstag von außen, KaDeWe (Zitat: in der 6. Etage aber wie im siebten Himmel) da staunt der Junge aus dem 2.000 Seelen Dorf. Natürlich eine original Berliner Currywurst probiert. Schmeckt nicht anders als bei uns.
Zurück ins Hotel, denn heute war Foritreffen im Cinque angesagt. Dieses mal mit der S-Bahn zur Friedrichstraße. Das Cinque war schnell gefunden. Den Rest spare ich mir. Ich war doch sehr enttäuscht.

Dann war er da – Sonntag der 2. April 2006 – mein Tag.
Piep piep, um 7.00 Uhr meldete sich der Wecker. Ich glaube ich habe fast die ganze Nacht nicht geschlafen. Immer wieder waren Martinshörner der Berliner Einsatzkräfte zu hören.
Ungeduldig schaute ich immer wieder auf die Uhr. Um 8.00 Uhr hielt ich es nicht länger aus. Ich musste runter auf die Strasse. Eine Tasse Kaffee und zwei Semmeln mit Käse, Schinken und Salami. So ein Frühstück hatte ich noch nie vor einem Lauf.
Ohne ein Ziel irrte ich Unter den Linden umher. Ich habe die ganze Atmosphäre förmlich aufgesaugt. Läufer, Skater, Zuschauer überall. Irgendwann ist mir dann eingefallen, dass ich meinen Kleiderbeutel noch abgeben musste.
Ab in die Breite Strasse, vorbei an skatenden Schornsteinfegern, welch ein Glücksbringer.
Dann ab in die Startaufstellung. Startblock E. Direkt am Reiterdenkmal Friedrich des Großen wartete ich auf den Startschuss.
Zehn Minuten nach dem Startschuss setzte sich der Startblock E in Bewegung.
Ich lief in Berlin!
Unter den Linden entlang durch das Brandenburger Tor, die Strasse des 17. Juni entlang. (Am 27. Juni 2004 war mein allererster „Laufwettkampf“ Diese beiden Läufe werden immer in besonderer Erinnerung bleiben).
An der Siegessäule vorbei zum Ernst Reuter Platz. Der erste Erfrischungspunkt nach 5 km. Ich lief und lief und lief. Immer so zwischen 7:00 und 7:14 min/km. Ich weiß nicht mehr welche Gedanken mir durch den Kopf schwirrten. Ich lief einfach und sah die vielen klatschenden, pfeifenden und laut anfeuernden Zuschauer. Kurfürstendamm, Gedächtniskirche, KaDeWe (kurzer Gedanke an die 6. Etage).
Dann kam die Erfrischungsstelle. Meine Gedanken an die 6. Etage waren wohl nicht so gut. Ich bekam starke Bauchschmerzen und wollte schon aufgeben. Ich lief aber weiter, immer weiter und plötzlich waren die Schmerzen weg. Normalerweise hätte ich aufgegeben, aber nicht hier, nicht in Berlin.
Am Landwehrkanal entlang den Passagieren der vorbeifahrenden Schiffe zugewunken kam der Potsdamer Platz in Sicht. Dawei dawei hieß es am Checkpoint Charly. Aber mittlerweile war ich bei 7:45 min/km. Es ging nicht mehr schneller, nur noch langsamer.
Plötzlich das Rote Rathaus rechts neben mir, nur noch eine Linkskurve und das Ziel vor Augen.
2 Stunden 36 Minuten 34 Sekunden. Erst später erinnerte ich mich an meine Wunschzielzeit 2:36:50. Sechzehn Sekunden war ich zu „schnell“.
Glücklich habe ich mir meine Medaille abgeholt und bin zur Rathausbrücke.
Auch hier war kein Fori weit und breit.
Am Abend habe ich mir dann ein schönes Menü in den Zillestuben gegönnt.
Nächstes Jahr komme ich wieder Berlin, denn Berlin ist eine Reise wert.

Du kommst wieder auf Touren so langsam, hm?

Ich werde da irgendwann auch mal laufen...

Bei meinem ersten Berlin-Besuch kam ich mir auch oft "seltsam" vor, weil irgendwie alles, sogar der Preis für die Fertigpizza, mindestens eine Nummer größer war als daheim.

Bis Ingolstadt

Auf Jäden!

Lieber Jürgen, Glückwunsch zur Faststartnummernwunschzielzeit ! Schade, daß das mit den ganzen Fori-Treffen für Dich so daneben ging. Beim nächsten Mal unbedingt eine Handy-Nr. austauschen! Nur so haben mich die Anderen auch noch erreicht. Es kann doch immer mal was dazwischen kommen.

Aber wie es scheint, hattest Du trotzdem Spaß, und das ist doch die Hauptsache! Das KaDeWe, speziell die Fressmeile, ist mir auch in bester Erinnerung, da hab ich meine ersten Austern und mein erstes Sushi gegessen . Allerdings nicht vor einem Lauf.

Gute Erholung und liebe Grüße, Kathrin

einfach-Marcus hat geschrieben:Bei meinem ersten Berlin-Besuch kam ich mir auch oft "seltsam" vor, weil irgendwie alles, sogar der Preis für die Fertigpizza, mindestens eine Nummer größer war als daheim.

Dann frag ich mich, wo in aller Welt du einkaufen warst? In der Galerie Lafayette oder im KaDeWe? Dann wundert es mich nicht - aber allgemein ist Berlin so billig wie sonst keine andere Stadt.

@ Juergen63 dir natürlich Glückwunsch zum finishen deines HM in meiner Heimatstadt - ich hoffe ich bin nächstes Jahr soweit den HM mitzulaufen. Freut mich auch, dass dir Berlin trotz der ganzen Baustellen gefallen hat. Und das Park-Inn am Alex ist wirklich nicht schlecht - wenn die Baustellen nicht wäre, der Ausblick ist jedenfall supi

Aninaj hat geschrieben:Dann frag ich mich, wo in aller Welt du einkaufen warst? In der Galerie Lafayette oder im KaDeWe? Dann wundert es mich nicht - aber allgemein ist Berlin so billig wie sonst keine andere Stadt.

Ich wollte auch gerade sagen: wechsele den Stadtteil!


Jürgen, Dir Gratulation, und nächstes Mal läuft es vielleicht besser mit dem Treffen. Hattest Du Dich angekündigt?
Gruß
Meike

Glückwunsch Jürgen, habs grad erst entdeckt.

Du hast ja deine Zielzeit aber genau eingehalten. Ich schaff das immer nicht .

Muss anscheinend ein schöner Lauf sein. Vielleicht sollten wir da mal gemeinsam laufen.