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Ein Traum wird wahr in Hamburg

Ein Traum wird wahr in Hamburg

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Die Geschichte begann vor 16 Monaten im Dezember 2004. Ich hatte mal wieder 90 kg, was bei 1,78 m wirklich zuviel ist. Es folgten schwere Laufeinheiten, kurz, langsam und sehr zäh. Bis April 2005 war ich bei ca. 85 kg und begann wieder mit regelmäßigen Laufeinheiten, was mein Körper so wegsteckte. Pro Woche 3-4 mal 1 Stunde. Ich musste feststellen, dass der Körper mit 36 nicht mehr so schnell in Form zu bringen ist, wie noch mit 28 oder 3 Jahre zuvor mit 33. Das Gewicht wollte nicht runter und die Form wollte nicht in die Beine rein. Aber mein Körper schien mir zu sagen: "Wenn du immer 3-6 Monate trainierst, danach jedes mal 3 Jahre Pause machst und 20 kg zu nimmst, dann hab ich jetzt auch keine Lust mehr." 10 km gingen Ende Juni auf biegen und brechen in 45 min.
Jetzt ging bei mir das große Jammern los. „Früher, als ich noch kein alter Sack war, da ging das alles viel schneller.“ Heul-heul, ich kann nie mehr schnell laufen. Und was will ich euch sagen: Jammern hilft!! 6 Wochen später Anfang August waren die 10 nach großem Kampf knapp unter 43 min geschafft. Mittlerweile hatte ich mich zusammen mit meinem Laufkollegen zum Frankfurt-Marathon angemeldet. Der 4:00 min/km war für mich schon immer eine sehr wichtigste Zahl bzw. Geschwindigkeit. Also 10 km in 40 min, die mussten wieder gehen. Früher war ich das ja auf den 10 km auch schon gelaufen. Im September war es dann so weit: 39:57 und ich wusste Frankfurt unter 3:10 ist machbar. Unter 3:00 zu laufen wie 1998 war leider nicht drin. Frankfurt lief mit 3:08 sehr zufrieden stellend (mit einem Gewicht von 74 kg). Mein Zielgewicht von 68,5 hatte ich leider nicht erreicht. Wir meldeten uns für NY 2006 an und weil bis dahin noch soviel Zeit war, wurde Hamburg auch gemeldet. Das große Ziel war unter 3:00 Stunden zu bleiben.

Hamburg unter 3:00 Stunden war also den ganzen Winter die Antriebskraft. Bei Eis und Schnee, mit Regen und Schneeflocken im Gesicht und Grundlagenausdauer.....immer diese langsamen Läufe. Im Februar war wieder die Zeit des Jammerns: Blöde Grundlagenausdauer, das bringt nix, so kann ich die 10 km nie in 37:30 laufen wie 1998, um die 3 Stunden zu knacken. Das Training wurde umgestellt auf Tempoläufe. Aber alles war zu langsam, um das mit der Form von 1998 zu vergleichen (Berlin 2:57; NY 2:56). 3 Stunden waren noch ein gutes Stück weg und Hamburg rückte immer näher. Im März bekam ich ein Paar Nike Skylon geschenkt. Die liefen sich wie im Traum.
Endlich wurde das Wetter besser um einen 10 km Testlauf zu machen. Es waren nur noch 5 Wochen bis Hamburg. Unter 40 min musste sein, am besten unter 39. Ich zog meine Nike-Wunderschuhe an und los ging es. Nach 500m steht ein Baum, der mir schon mal grob das Tempo ansagt: 1:53. Ich wusste sofort, das war das Tempo um die 37:30 zu laufen. Aber nach 500 m, was ist das schon Wert. Nach 2 km 7:29. Ein Traum.....seit 8 Jahren war ich nicht mehr so durch den Wald geflogen und hatte gedachte, das sei für immer vorbei. Lange Gerade bis km 3 ich lag auf Kurs. Jetzt 2 km Berg mit 80 Höhenmeter. Dank Nike und mittlerweile 71 kg flog ich den Berg hoch. Nach 5 km 19:55 lag ich noch gut im Kurs, weil zurück geht's ja 2 km runter. Ab km 8 war klar, dass ich die 37:30 schaffen kann und sogar minimal schneller als 1998. Das war ja ein Traininglauf und ganz alleine fegte ich durch den Wald. Auf der Zielgeraden auf Biegen und Brechen 37:24,8....man was war ich stolz.
Eine Woche später war auf meiner eben beschriebenen Heimstrecke Halbmarathon mit 270 Höhenmetern. Endzeit 1:25:17. Die 3 Stunden in Hamburg zu unterbieten, war in greifbare Nähe gerückt.
Samstag 6 Tage später hat mein Lauffreund einen Laktat-Test ausgemacht, der mir bescheinigte, dass ich mit einer IANS (individuelle anaerobe Schwelle) von 3,9 eine 2:48:00 laufen könnte. Aber wir wissen ja was wir auf Laktat-Tests geben :klatsch: ....und kann man einen Marathon an der IANS laufen oder doch nur mit Laktat von 2,5. Fragen über Fragen.
Durch den Test sehr motiviert startete am Tag darauf , mittlerweile 2 Wochen vor Hamburg einen meiner berüchtigten 30 km Testläufe in Marathonbelastung und entschied mich gegen einen 35 km Lauf mit Endbeschleunigung. Ich wusste 2:08 über 30 km müssen her um die 3 Stunden auf 42,195 km zu schaffen. Es ging los...die ersten 10 km in 40:15....unglaublich....die 2. Runde auf meiner Hausstrecke wieder in 40:15...jetzt war nicht 2:08 sondern 2:00 das Ziel. Mit Kampf auf der letzten Runde in 1:59:55 im Ziel. Jetzt war ich sprachlos :confused: Diesen Lauf absolvierte ich in meinen erst einmal eingelaufenen Puma Rennschläppchen, die wirklich super waren, aber ab km 22 zu Wadenproblemen führten, mit 4 Tagen Muskelkater. Das war schon verwunderlich, bei einem Wochenumfängen von 100 km, ohne jeglichen muskulären Problemen. (Aber auf dieses Problem kommen wir leider noch mal zu sprechen :zwinker5: )
Plötzlich war nicht mehr nur unter 3:00 Stunden möglich, sondern die Erfüllung eines Lebenstraums. Einmal in meinem Leben wollte ich den 4:00er Schnitt im Marathon laufen und die 2:48:46 unterbieten. Unter 2:50:00 hätte ich auch genommen. Wo kam diese Form her, wie sollte ich diese halten und wie sollte ich Hamburg anlaufen?? Sub 3:00 oder sub 2:50. Laufe ich in den Puma Rennschläppchen ohne Einlagen oder lieber auf Nummer sicher in schwereren Schuhen mit Einlagen. Ich hatte ja noch 2 Wochen Zeit mir das zu überlegen. Wer mich kennt, der weiß wie ich mich entschieden habe :confused:

Der große Tag rückte näher. Den ganzen Winter war ich Kerngesund und 10 Tage vor Hamburg kamen die Halsschmerzen. Und Ohrenprobleme gesellten sich 4 Tage vor Hamburg dazu. Mit einem Q-Tip ins Ohr stechen und dann Wasser rein bekommen war irgendwie nicht gut. Schnupfen und Husten wollte auch irgendwie aufkommen und wurde mit Vitaminen und Umckaloabo bekämpft. Großes Ereignis ohne Zipperlein, das wäre ja zu schön gewesen, um wahr zu sein.
Wenigsten mein Gewicht war am Freitag dem 21. April bei 68,6 angekommen :D
Am Samstag ging es mit der Bahn nach Hamburg. Ab auf die Messe, die Unterlagen holen und danach noch genügend Kohlenhydrate und Fisch essen. Fisch??? Ja vor meinem 30 km Testlauf gab es am Abend zuvor einen großen Fischteller. Vielleicht lag es ja daran. :hihi: Ihr seid ja alle Läufer, um das vielleicht verstehen zu können. Im Hotelzimmer wurden noch verschieden Laufdress-Variationen probiert und eine für gut befunden. Nicht die Tights, sondern der besseren Beinfreiheit wegen die Laufhöschen, mit der Gefahr mir furchtbar die Beine Wund zu scheuern, aber in der letzten Trainingswoche gab es bei 15 km auch keine Probleme, aber was nutzt einem das beim Marathon bei km 30 :klatsch: . Die Entscheidung für die Pumaschuhe war irgendwie schon lange gefallen. Mit dem Risiko von Wadenproblemen, aber da ich nie nie nie Krämpfe bekomme, was sollte passieren.

Der Rennmorgen war gekommen, was würde der Tag bringen??? Noch ein letzter Gang auf's Dixi-Klo. Ich betrat das Klo und dachte mir: "Wofür brauchen die ne Gangschaltung auf der Toilette?" Und probierte diese gleich aus.....grööööl....nur 12 Minuten konnte ich nur innerlich etwas lachen, dass man mit dem Hebel so ein Blech bewegen konnte. Dann ab in den Startblock, etwas nach vorne gedrängelt :peinlich: und auf den Startschuss gewartet. Dann ging es los......nach 20 Sekunden war ich über der Startlinie. Der erste km war etwas verbummelt, wegen Platzmangel und die km Markierung habe ich auch verpasst :frown: Tempovorgabe hatte ich keine, ich laufe Marathon immer nach dem Belastungsgefühl, denn auf den Puls kann ich mich nicht verlassen. Der ist vor lauter Aufregung am Anfang ungefähr gleich dem 10 km Wettkampfpuls. Bei km 2 ging es vorbei in genau 8:00. Da bekam ich den ersten Schreck. Wie schnell war ich den bitte unterwegs, wenn der erste km so „verbummelt“ war??? Die Anspannung stieg, denn ich war schneller als mein 4:00er Schnitt. Mein Puls war ca. 5 Schläge höher als 10er Wettkampfpuls, aber ich fühlte mich gut dabei. Deswegen laufe ich auch nach Belstungsgefühl.
Bei km 3-4 sah ich einen Läufer aus meiner Heimatstadt, denn ich nicht kannte, aber den Schriftzug auf seinem Laufdress. Den wollte ich gerne schlagen. Solche Spielchen mache ich immer gerne, um mich abzulenken und mich zu motivieren. Den Mann im blauen Dress habe ich dann ca. bei km 5 hinter mir gelassen :nick: , sollte ihn aber nicht das letzte mal gesehen haben. 10km in 39:06, bei km 15 wartete mein Laufkollege, der wegen Erkältung nicht mitlaufen konnte, mit einem 0,5 Liter Getränk. Die Übergabe klappte prima, aber 1 km später begann der K(r)ampf. Bei km 16 begannen beide Waden bzw. die Muskulatur darunter zu zwicken. Der Schmerz zog sich langsam zu bis km 18. Ich dachte mir suuuuuuper......sind ja nur noch 24 km. „Jetzt hättest du eine Traumzeit laufen können und musst aussteigen“. Ich überlegte, was ich hinterher allen Bekannten sagen sollte, die mir viel Glück gewünscht haben. „Ist klasse gelaufen, aber bei km 18 bin ich ausgestiegen???“ Was waren das denn für Aussichten. Die letzten 6 km (12-18) bin ich in einer Gruppe mitgelaufen und im der Windschatten war schon eine deutliche Erleichterung. Schweren Herzens blieb ich stehen. Das erste mal in einem Marathon konnte ich nicht durchlaufen. Ich hatte mich entschlossen die rechte Wade, die ganz kurz vor einem Krampf zu stehen schien, zu dehnen. „Lieber ein paar Sekunden dehnen, als mit Krampf auf der Straße liegen“ dachte ich mir. Da kam mir ein Straßenschild gerade recht, blickte mich um, dass ich keinem Läufer ein Bein stelle und fing an zu dehnen. 3-4 verschiedene Positionen hab ich versucht, aber keinen Druckpunkt gefunden. Irgendwie war da gar keine Spannung in der Wade. „Was soll’s dachte ich, dann geht es halt weiter so lange weiter wie es machbar ist“.
Ca. 10-15 Sekunden hatte ich verloren. Meine Gruppe war zwar noch in sichtweite, aber das konnte ich nicht einfach auflaufen. Jetzt hing ich alleine im Wind (wirklich windig war es ja nicht). Das Tempo hatte ich minimal reduziert und der Schmerz blieb auf konstantem Niveau. Die Schmerzen waren nicht richtig schlimm, aber so dass es jede Sekunde hätte aus seien können, das fühlte ich. Bei km 20 lag ich mit 1:17:49 noch richtig gut im Rennen. Halbmarathon in 1:22:42, fast 3 Minuten schneller als vor 3 Wochen im HM-Wettkampf. Nach vorne war immer noch Luft zur nächsten Gruppe, aber 10m hinter mir hatte sich ein Gruppe formiert. Sollte ich kurz rausnehmen und mich dann in die Gruppe hängen. Ich wusste, dass das das Beste gewesen wäre. Aber ich dachte mir: „Wenn die was wollen, dann sollen sie auflaufen“. Irgendwie war es mir nicht möglich eine Sekunde zu verschenken, obwohl das eine Milchmädchenrechnung war. Es dauerte noch 5 km, dann hatte sich aus der Gruppe ein „Zug“ gelöst. 4 Mann, die hintereinander an mir vorbeigerauscht kamen. „Da hängst du dich dran“ – das war die Devise. Das Tempo wurde wieder schneller, von 4:02, 3:57, 3:51; 3:55; 3:45. Der letzte km war zu schnell, die Schmerzen in der Wade wurden wieder beunruhigend stark. Was wollte ich machen. Wir waren bei km 29 in 1:53:24. Jetzt waren es „nur noch“ 13 km und bei km 31 stand mein Freund zu 2. Verpflegung.
Die 30 km passierte ich bei 1:57:31, eigentlich wie immer 2-3 Minuten schneller, als der 30km Testlauf im Training. Bis jetzt lief es einfach Traumhaft. Na ja leider war nur die Zeit traumhaft, in meinem Kopf und den Waden war schon seit 14 km ein Kampf entbrannt, das fühlte sich nicht wirklich traumhaft an. „Das schaffst du nicht, du bist zu schnell und vor allem in den falschen Schuhen angegangen.“ Und: „Du hast nicht den ganzen Winter trainiert um jetzt hier rum zu heulen“. Km 30, 31, mein Freund war nicht in Sicht – hatte ich ihn und mein Getränk verpasst?? Kurz nach km 31 tauchte er auf und wusste was Sache war. Ich hätte kam noch auf die Straßenseite laufen können, um mir mein Getränk zu holen. Da sprang er schon mit Jeans, Jacke und Rucksack auf die Strecke und lief neben mir her. Dann holte noch die Kamera raus – machte ein Bild von hinten, lief an mir vorbei und dann noch eins von vorne. Das muss für die Zuschauer schon ein lustiger Anblick gewesen sein. :haeh: Er gab mir noch mit auf den Weg: „ Riskier jetzt nicht zu viel, sonst ist vielleicht bei km 35 alles vorbei.“
Er verabschiedete sich nach ein paar hundert Metern kurz nach km 32.
Km 32 jetzt konnte ich mein Marathon Ritual ablaufen lassen. Die letzten 10 km laufe ich im Geiste immer auf meiner schon oft zitierten Heimstrecke. Bei km 34 war die Welt in Ordnung...mir ging es richtig schlecht, aber das gute daran, irgendwie ging es mir ja schon seit fast 20 km schlecht. Noch 8 km im 5:00er Schnitt und ich lande immer noch bei 2:55:00 soweit konnte ich noch rechnen und freute mich 17 Sekunden darüber.
Dann war er plötzlich da, als ich mich kurz umschaute – nicht der „Mann mit dem Hammer“, aber der Mann im blauen Vereinsdress aus meiner Heimatstadt. „Ist doch eigentlich egal....aber den wollte ich doch schlagen“, das war mein Motivationspunkt von km 3. Man sah der noch frisch aus....dann war er direkt neben mir. „So wie der atmet, geht’s dem auch nicht besser“ dachte ich. Im Geiste war ich ja zu Hause auf meiner Waldstrecke und dachte „Auf meiner Heimrunde schlägst du mich nicht, die letzten 5 km gehen bergab“. Eigentlich ging es ja nur darum mich irgendwie zu motivieren weiter Tempo zu laufen und das irgendwie Heim zu bringen. Ich erhöhte den Druck etwas und konnte mich leicht absetzen. Dann kamen 2 Läufer im roten Vereinsdress und zogen an mir vorbei. Genau wie vor 3 Wochen im Halbmarathon. 2 Läufer im roten Dress, sind mir auf den letzten 2 km davon gelaufen. Es waren natürlich nicht dieselben Läufer, aber das war mir ja egal. „Heute lauft ihr mir nicht weg“ und ich hängte mich dran. Das lief gut bis km 38, dann hatte ich keine Lust mehr zu laufen und wäre fast stehen geblieben. „Reicht doch auch“. Unglaublich was einem da durch den Kopf geht. Ich musste mich bis km 40 retten, denn bei km 40 beginnt ein neues Rennen, das wusste ich. Die letzten 2 km gehen immer, aber 4 waren mir irgendwie zu weit. Km 40 wurde mit 2:38:34 genommen.

Mein Traum konnte war werden.....unglaublich, ich hatte noch 10 min für 2,2 km, und hing immer noch an den beiden Läufern in rot. Einer der beiden viel zurück und ich versuchte dem anderen zu folgen, schon waren wir bei km 41 und eigentlich musste das Ziel ja irgendwann auftauchen.
Da lag es, da stand es: „ZIEL“ ein unbeschreibliches Gefühl. Noch 200 m, noch 100 m, die Uhr zeigte 2:47:40 und ich wollte noch unter 2:48:00 bleiben und zog noch mal an und holte alles raus, nach dem Motto :“Lauf elender Körper lauf“ und den Spruch „Pain is temporary – glory is for ever“ hatte ich die letzten 10 km dauernd im Kopf. Als ich 20m vor dem Ziel meine mir mögliche Maximalgeschwindigkeit erreicht hatte viel mir ein, dass ich ja netto noch 20 Sekunden mehr Zeit hatte. Da war ich auch schon mit Brutto 2:47:55 im Ziel.
Mein Traum einmal im Leben einen 4:00er Schnitt im Marathon zu laufen war erfüllt. Ein unbeschreibliches Gefühl. Einer von vielen 1000 die überglücklich ankommen und jeder hat seinen eigenen Kampf gekämpft, und jeder ist ein Gewinner egal mit welcher Zeit. Außer mir schien sich im Ziel keiner zu freuen, hatten die alle 2:40:00 verfehlt?? Aus mir brach ein lautes „JJJJJJAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA“.
Der Kampf war gekämpft, und ich dankte allen Mitläufern die ich als Orientierungspunkt, als Zugmaschine oder als Motivationsgegner genutzt hatte.

Wie immer im Ziel waren die Oberschenkel platt. Diesmal kamen noch sehr schmerzende Unterschenkel dazu. Die Massage tat gut, aber die Schmerzen wurden nicht besser und außer Humpeln war nichts drin. Das war jetzt auch egal. Sonntag Abend schmerzte die rechte Wade sehr, war etwas dick und gerötet, an der einen Stelle. Der Gang zum Arzt ergab, dass die Wade gezerrt war oder ein kleiner Faser Riss der Grund für die Schmerzen war. Ob beim Lauf oder erst hinterher ließ sich nicht feststellen. Heute 5 Tage später sind die Beine wieder fast in Ordnung. Etwas zwicken die beide Waden noch, aber das wird sich in den nächsten Tagen legen.

Das war die Geschichte „Vom Dickerchen zur Rennmaschine“ oder „Ein Traum wird war in Hamburg“. Vielleicht für viele ein Ansporn einfach dabei zu bleiben, auch wenn es manchmal ein langer Weg ist, im wahrsten Sinne des Wortes.

Viele grüße
Lupert :hallo:

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...Mensch Lupert, ich will der Erste sein - hier beim Antworten! :wink:
Dein Traum ist auch mein Traum - Du hast ihn Dir erfüllt!
Tolle Leistung - Nur der Bericht ist zu lang - das steht nur den Leuten zu, die auch entsprechend lang laufen! :vertrag:

Riesen-Glückwunsch!

:P :hallo:

Gruß!
Burkhard
...hab hier nur meine Meinung formuliert. so what?

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Motivation pur.
Wenn auch mein Ziel nicht 4 sondern 5min Schnitt heisst. Aber wer weiss Dickerchen :zwinker2: , vielleicht übernehme ich in 3-4 Jahren deinen Traum.

Oliver

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Hallo Lupert,

habe gerade deinen Bericht mit stetig steigender Faszination in mich aufgesogen.
Da bin ich jetzt aber tief beindruckt von deiner fantastischen Leistung.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Traumzeit.


Gruß
Richard

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Das ist er ja, der Bericht. Und was für einer. :)

Großer Sport!!! :geil:

Wirklich enorm, wie Du Dich an Deine alte Form (und darüber hinaus!) herangekäpft hast, vor allem wie schnell sich die Leistungssteigerung am Schluss vollzog. (Fast) 25kg abgenommen, da war wohl zwischendurch mehr als ein Satz neuer Klamotten fällig... ;-)

An der Formentwicklung merkt man, dass Du ein erfahrener Läufer bist. Das schlägt sich auch im Bericht nieder. Selten habe ich eine so "farbige" Schilderung des Rennverlaufs gelesen, der Gedanken, die sich im Kopf abspielen, taktische Entscheidungen (welche Gruppe nehme ich?), das Horchen in den Körper. Schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, das hier zu schildern. Einfach auch eine tolle Geschichte!

Da bleibt mir nur, Dir einen ganz herzlichen Glückwunsch auszusprechen!

Grüße, Bruce

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Wow, RESPEKT!

Ganz toller Bericht und ein noch viel besserer Lauf!Und, was kommt jetzt???

Gruß, Marcel
Für Berlin 2014 noch mal schnell werden :nick:

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Einfach Klasse!
Eine Riesenleistung, gerade mit der Vorgeschichte noch.

Vor allem zeigt es, dass ein Lauf an der absoluten Leistungsgrenze auch einfach ein geiles Gefühl ist. Auch wenn man das Rennen als solches auffasst und nicht nur die Strecke geniessen will.

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Lupert hat geschrieben:Und was will ich euch sagen: Jammern hilft!!
:hihi: :hihi:
Muss ich dann auch mal probieren.

Großartiger Bericht und ein fantastisches Rennen! Bin ehrlich begeistert!
Herzlichen Glückwunsch!
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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S u p e r - Leistung - Super - Bericht !!
Toll, toll, toll !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

G l ü ck w u n sc h !!!

firenza :daumen:
auch das noch :tocktock:

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Das war die Geschichte „Vom Dickerchen zur Rennmaschine“

Und was für eine Rennmaschine:
Eine rote, heiße Rennmaschine!


Super spannender Bericht, bin jetzt noch außer Atem.

Und wenn ich lese, dass Du bei knapp 43min auf 10km gestartet bist, hab ich ja auch noch Hoffnung. Muss ja nicht gleich 2:47:xx sein...

Aber was für ein Kampfgeist! Vollste Bewunderung dafür. :respekt:

Und als Thread-Bewertung gibt's natürlich sofort ein Doppelplus (++)!
oLi

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Hi Lupert,

die ganze Zeit geht mir dein Bericht durch den Kopf.
Ich glaube, ich habe noch nie einen Bericht gelesen von jemandem, der so konsequent und mutig alles in die Waagschale geworfen hat, was er hatte. In allen Fällen hast du die riskantere Entscheidung getroffen. Im Nachhinein war natürlich alles richtig und herausgekommen ist vermutlich das Rennen deines Lebens. Klasse!
Nochmals meinen Glückwunsch,

Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Ich glaube, ich habe noch nie einen Bericht gelesen von jemandem, der so konsequent und mutig alles in die Waagschale geworfen hat, was er hatte.In allen Fällen hast du die riskantere Entscheidung getroffen. Im Nachhinein war natürlich alles richtig und herausgekommen ist vermutlich das Rennen deines Lebens. Klasse!
In der Tat. Das verdient so viel Respekt, dass ich es gleich nochmal wiederholen musste. :-)

Du bist ein Draufgänger. Du hast die Bereitschaft aufgebracht, notfalls "mit wehenden Fahnen" unterzugehen. Das finde ich imponierend.

Bruce

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Bruce hat geschrieben:Du bist ein Draufgänger.
Genau. Ein :teufel: skerl! :zwinker2:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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super spannender Bericht über eine echt rasante Entwicklung :daumen: zu einem Wahnsinnsziel :respekt:
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Absolut gigantisch, das war genau das was ich für meinen HM morgen noch brauchte.

:daumen: :daumen: :daumen: die Leistung ist für mich überirdisch - mir fehlen einfach die Worte.

Volles Risiko, das gefällt mir sehr gut. Frei nach dem Motto (von einem Fori kopiert :D

Es ist viel besser,
große Dinge zu wagen, große Triumphe zu feiern,
auch wenn es auf dem Weg zu Fehlschlägen kommt,
als sich in die Reihe der schlichten Geister einzuordnen,
die weder viel Freude noch viel Leid erfahren, weil sie in der Grauzone leben,
wo es weder Sieg noch Niederlage gibt.

Grüsse oli

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Ich schliess mich der Gratulle doch gleich mal an.
Der Bericht war echt spannend, vor allem weil ich, trotz positiver Überschrift , die ganze Zeit auf den Knock out gewartet hatte.
Dein Bericht ist aber auch ein Beweis dafür, was die Psyche beim Laufen alles bewirken kann :daumen:

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Lupert, ich bin beeindruckt :wow: . Ich bin beeindruckt von Deinem Ehrgeiz, Deiner Leidensfähigkeit, Deinem Durtchhaltevermögen und vor allem Deiner Zeit :daumen: . Herzlichen Glückwunsch zu der Wahnsinnszeit und das Erreichen Deines Traumes. Ich meine, dass das die Spitze für Hobbymarathonis ist.

Interessant fand ich auch, dass Du am Anfang des Marathons bereits einen hohen Puls beschreibst. Das ist für mich Ex-Pulsneurotiker Balsam :D ...

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Lupert! Ich hatte ja keine Ahnung, was so alles in Dir steckt. Vor einem Jahr noch mit ner 10er Zeit von 45 Minuten durch die Gegend schnecken (also in Deinem Koordinatensystem!), und ein Jahr und 20 Kilo später den Marathon in einem 4er-Schnitt laufen. Wow! War mir nicht klar, dass so was geht. Meinen ganz herzlichen Glückwunsch zu dieser famosen sportlichen Leistung!
lupert hat geschrieben: Im März bekam ich ein Paar Nike Skylon geschenkt. Die liefen sich wie im Traum. (...) Ich zog meine Nike-Wunderschuhe an und los ging es.
OK, ich bin ja immer auf der Suche nach neutralen Schläppchen: Das werden dann wohl meine nächsten Schuhe, die machen schnell. Noch mal: GLÜCKWUNSCH!

Gruß,
Jörn

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ForrestGump hat geschrieben:
Vor allem zeigt es, dass ein Lauf an der absoluten Leistungsgrenze auch einfach ein geiles Gefühl ist. Auch wenn man das Rennen als solches auffasst und nicht nur die Strecke geniessen will.
Also geiles Gefühl ist irgendwie anders :geil: , es gibt läufe da ist man an der Grenze und trotzdem fühlt es sich gut an. Von der Strecke habe ich diesmal wirklich nicht viel mitbekommen
oLi hat geschrieben: Und wenn ich lese, dass Du bei knapp 43min auf 10km gestartet bist,
Joern hat geschrieben:Vor einem Jahr noch mit ner 10er Zeit von 45 Minuten durch die Gegend schnecken
Angefangen hab ich ja nach 3 Jahren Pause mit 49-50 Minuten auf 10km letztes Jahr im April :zwinker5: ]Es ist viel besser,
große Dinge zu wagen, große Triumphe zu feiern,
auch wenn es auf dem Weg zu Fehlschlägen kommt,
als sich in die Reihe der schlichten Geister einzuordnen,
die weder viel Freude noch viel Leid erfahren, weil sie in der Grauzone leben,
wo es weder Sieg noch Niederlage gibt.[/QUOTE]

Schade dass der Spruch so lang ist, den kann ich mir nicht merken :frown:
aber der ist richtig gut. Oder frei nach dem Motto von Jan Ullrich: "Ganz oder gar nicht"
aldente hat geschrieben:was kommt jetzt???
Jetzt muss im Kopf erstmal das ankommen, was seit 3 Wochen schlagartig in den Beinen war. Dann heisst es die aktuelle Form zu stabilisieren und dann mal sehen was noch geht :zwinker5:
Lars hat geschrieben:Interessant fand ich auch, dass Du am Anfang des Marathons bereits einen hohen Puls beschreibst. Das ist für mich Ex-Pulsneurotiker Balsam ...
Ich kann jedem nur raten sich im Training mit Pulskontrolle ein Belastungsgefühl zu merken, das zu einem Puls im Training passt. Dieses Belastungsgefühl schlage ich dann im Wettkampf an, egal wie hoch der Puls ist. Vor allem 45 Sekunden langsamer als 10er Wettkampf (anschlag) bis zum 10er Wettkampf Tempo. Das sind bei mir ca. 20 Pulsschläge. Da kann ich wenigstens 10 verschiedene Belastungsstufen zuorden. Das merke ich an der Atmung und am "Druck" im Körper. Das kann jeder üben, der mit Pulsuhr läuft und fest genug in sich reinhört und übt. :daumen:
Vielleicht biete ich mal einen Lehrgang an: "Belastungsgefühl hören leicht gemacht" :hihi:

Für alle Trainingsplan-Neurotiker kann ich nur sagen, dass ich das ohne Trainingsplan gelaufen bin, ohne Intervalltraining, ohne Endbeschleunigung. Und zwar weil ich keine Lust hatte und weil es im Winter irgendwie nicht reingepasst hat. Natürlich hatte ich viele Sachen aus diversen Trainingsplänen, aber vor allem habe ich so viel in den Körper trainiert, wie rein ging. Auch da muss man genau hören, wann der Körper "NEIN" sagt.
Der Hüpfig-und-Springigkeits-Index darf nicht dauerhaft in den Keller.

Ein Thema für einen anderen Thread wäre: Was mache ich wenn ich die Eingangsvoraussetzungen nicht erfülle für einen bestimmten Trainingsplan, aber die Form aufbauen will um diese zu erreichen. :confused:

viele grüße
Lupert :hallo:

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Lupert hat geschrieben:Der Hüpfig-und-Springigkeits-Index darf nicht dauerhaft in den Keller.
:daumen: ... sehe ich auch so. Das Laufverlangen muss immer wieder durch kommen. Dann regeneriert man automatisch besser. Finde ich gut :nick: . Noch eine Person, die ohne starren Trainingsplan Erfolg hat (und was für einen). Ich weiß jetzt nicht, ob man das laut sagen darf, aber das scheint ja ein Trend zu sein, weil man dadurch effektiver trainiert.

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So ein schöner Bericht!!! Gratulation zur Traumverwirklichung, das war kein leichtes Ziel. Freu Dich noch ne Weile und danke für den Bericht!
Gruß
Meike

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Lupert, du läufst zwar in einer ganz anderen Zeitdimension als ich, aber deine Schilderung ist einfach mitreissend, faszinierend, spannend, jeden einzelnen km fühlt man mit! :daumen:

Interessant auch, dass du erzählst, die letzten 10 km im Geiste deine Heimatstrecke gelaufen zu sein. Ja, ich laufe auch manchmal im Geiste anders als in der Wirklichkeit. Aber eher andersrum: beim Training gedanklich die Wettkampfstrecke, sofern vorstellbar. :wink:

Nochmals allerherzlichste Gratulation zu deiner Fabelleistung!

Gruß, Holgi
:hallo:

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Holgii hat geschrieben:Lupert,
Interessant auch, dass du erzählst, die letzten 10 km im Geiste deine Heimatstrecke gelaufen zu sein. Ja, ich laufe auch manchmal im Geiste anders als in der Wirklichkeit. Aber eher andersrum: beim Training gedanklich die Wettkampfstrecke, sofern vorstellbar. :wink:
:
Hi Holgi,
im Training mache ich das auch manchmal anders rum. Wenn ich im Training alleine meine 10km "Wettkampfzeiten" teste, dann denke ich so ab km 7:
"Lauf.....dir fehlt 1 Sekunde um unter 3:00:00 zu bleiben" :D

viele grüße
lupert :hallo:

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Mensch Lupert, ganz ganz großes (Lauf-)Kino :daumen: .

Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen Deines Traums. Echt eich tolles Rennen und ein mitreißender und schöner Bericht. Bin schwer beiendruckt.

In vielen Passagen erkenne ich mich selbst (wenn auch auf anderem Niveau). Besonders hat mir das gefallen:
Lupert hat geschrieben:Bei km 34 war die Welt in Ordnung...mir ging es richtig schlecht, ...
:hihi: :hihi: :hihi: Hätte von mir sein können!
Laufen, weil es Spaß macht.
---
"The swim in an ironman is a contactsport" (NBC)

Wow!

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:hallo:

Toller Bericht und ein ganz toller Lauf!!! :daumen:

Mal sehen, ich werde morgen an deinen Bericht denken und mir auch so zwei "rote Läufer" suchen und mich dranhängen. Mal sehen on das bei mir auch klappt. Aber so einer Superzeit wird es trotzdem nicht werden.

Ich bin jedenfalls von deinem Lauf beeindruckt. Wirklich stark! :respekt:

Viele Grüße
Klaus
Viele Grüße
Klaus

Alle sind Sieger... nur manche etwas früher als andere.
Ein Plakat beim Berlinmarathon
Gesperrt

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