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Ist Marathon für mich drinnen?

Ist Marathon für mich drinnen?

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Liebe Läufer-Gemeinde!

Nach meinem zweiten bestandenen Halbmarathon lauert der Gedanke an die ganzen 42km in meinem Unterbewußtsein. Aber sobald ich auch nur daran denke, kommt gleich die Ratio durch und die sagt: du bist nicht für einen Marathon geschaffen also lass es gleich bleiben.

Frage: Macht es für mich überhaupt einen Sinn auf einen Marathon zu trainieren?

Zu meiner Person:
- weiblich, 36 Jahre
- 75kg bei 1,65m (ja, ich weiß, keine Schokolade mehr)
- Laufe seit ca. 2 Jahren regelmäßig, seit letztem Jahr konsequent 3x Woche
- HM "Bestzeit" 2:24

Da ich beruflich sehr im Einsatz bin, schaffe ich es nur 3x Woche zu trainieren. Mehr ist - regelmäßig - nicht drinnen.

Ich möchte nicht auf ein vollkommen unrealistisches Ziel hintrainieren und könnte durchaus mit einer HM-Karriere leben.

Gibt es vielleicht Schicksalsgenossen mit ähnlichen Vorassetzungen, die die Herausforderung Marathon gemeistert haben?

Vielen Dank für eure ehrliche Meinung (Aufmunterung ist immer willkommen, aber hier hätte ich gerne eine realistische Einschätzung)
lg
Vorarlberg

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Hi Vorarlberg,
Vorarlberg hat geschrieben: Aber sobald ich auch nur daran denke, kommt gleich die Ratio durch und die sagt: du bist nicht für einen Marathon geschaffen also lass es gleich bleiben.
Das solltest Du schon vorher mit Dir selber klären. Wenn Dir dieser Gedanke auf der M-Strecke kommt und Du Dir keine Antwort geben kannst, wirst Du wahrscheinlich nicht ankommen.
Vorarlberg hat geschrieben: - Laufe seit ca. 2 Jahren regelmäßig, seit letztem Jahr konsequent 3x Woche
Nach 2 Laufjahren an einen Marathon zu denken ist schon mal gut. Aber mit 3x die Woche laufen, hast Du m.E. keine Chance. Ich kenne zwar Leute, die das können, aber die haben andere Voraussetzungen und wären mit entsprechenden Training natürlich auch noch besser.
Die Faustregel gesagt, daß man mindestens die Marathondistanz innerhalb einer Woche in der Vorbereitung absolvieren muss. Du müsstes also 42 km die Woche laufen, davon sollte ein Lauf mind. 20 Km betragen.
Vorarlberg hat geschrieben:- HM "Bestzeit" 2:24
Um aus der HM-Zeit die rechnerisch mögliche M-Zeit zu ermitteln, gibt es probate Formeln. Eine lautet, 2XHM plus 10 Min. Für eine M-Premiere ist das ganz freundlich gerechnet. Danach würdest Du, bei Deinem jetzigen Leistungsvermögen, irgendwo oberhalb von 5h ankommen.
Zu dieser Zielzeit gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich empfehle Dir einen mit viel Inbrunst geführten Thread in diesem Forum.. :P
Vorarlberg hat geschrieben:Da ich beruflich sehr im Einsatz bin, schaffe ich es nur 3x Woche zu trainieren. Mehr ist - regelmäßig - nicht drinnen.
Das Problem habe ich auch. Du müsstest Dich trotzdem an 5x die Woche Laufen herantasten, 4x solltest Du schon bald schaffen.
Vielleicht kannst Du das WE stärker einbinden. Ich laufe Freitag abend, Sonnabendabend und Sonntagmorgen, plus Dienstag und Mittwoch, also nur 2x in der Woche. Checke mal Deine Abläufe, meistens verdödelt man viel Zeit für irgendwas. Zum Beispiel im WWW posten :D
Gruß
IR

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Nein, auch für dich werden sie keinen Marathon nach DRINNEN verlegen! :hihi:

SCNR

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Hallo Vorarlberg,
ich würde erstmal versuchen etwas mit dem Gewicht runterzukommen und die HM-Zeit unter mindestens 2:15 zu bekommen, besser sogar 2:00. Mit Deiner jetzigen Zeit würdest Du bestenfalls bei knapp unter 5 Stunden auskommen. Das finde ich nicht schlimm, aber könnte auch sehr weh tun.
Also: weitertrainieren :)

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Hallo Vorarlberg,

ehrlich gesagt denke ich, dass das nur du selbst entscheiden kannst. Ich hab ja ähnliche Voraussetzungen wie du (ein bisschen größer, minimal leichter, HM-Zeit 2:13) und ich kann dir nur sagen, dass ich es nicht machen möchte. Ich muss damit rechnen, dass ich auch bei sehr konsequentem Training um die fünf Stunden unterwegs wäre und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das angenehm ist.
Für mich persönlich sehe ich eine relativ problemlos gelaufene HM-Zeit von ca. 2 Stunden als Voraussetzung an, aber es gibt genügend Leute, die zeigen, dass es auch anders geht.

Tina

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Vorarlberg hat geschrieben: Aber sobald ich auch nur daran denke, kommt gleich die Ratio durch und die sagt: du bist nicht für einen Marathon geschaffen also lass es gleich bleiben.
Solche Dinge sagt mir meine Ratio nicht. Ich kann damit auch nichts anfangen und müßte - um überhaupt darauf eingehen zu können - einige Rückfragen stellen (sagt die Ratio dazu, warum nicht? Wer ist nicht geschaffen dafür und wer ist es - und warum? ...) Aber ich lasse die Aussage einfach mal so stehen und sage lediglich, dass sie mir ein befremdliches Gefühl :confused: hinterläßt.
Vorarlberg hat geschrieben: - weiblich, 36 Jahre
letztes Jahr habe ich - weiblich, 43 Jahre
Vorarlberg hat geschrieben:
- 75kg bei 1,65m
damals ca. 74 kg bei 1,63m - also vergleichbar
Vorarlberg hat geschrieben: Laufe seit ca. 2 Jahren regelmäßig,
nach gut einem Jahr Lauferfahrung (und das nichtmal sehr regelmäßig und mit Verletzungspausen)
Vorarlberg hat geschrieben: HM "Bestzeit" 2:24
mit einer damals bestehende HM Bestzeit von 2:06h meinen ersten Marathonversuch gewagt.

Sagen wir so: es funktionierte. Und es gibt hier zumindest eine Läuferin, die bei einer langsameren HM-Bestzeit einen schnelleren und unproblematischeren Marathon als ich gelaufen ist als ich. Diese Differenz ist also auch kein Ausschlußkriterium.
Vorarlberg hat geschrieben: Da ich beruflich sehr im Einsatz bin, schaffe ich es nur 3x Woche zu trainieren. Mehr ist - regelmäßig - nicht drinnen.
Bei dem damaligen ersten Versuch konnte ich - wenn auch aus körperlichen Gründen - auch nur dreimal wöchentlich trainieren.
Ob es daran lag, dass es dann verdammt weh tat, das weiß ich nicht. Aber ich verbuche es eher unter: "wertvolle schmerzliche Erfahrung, die ich nicht wiederholen möchte". ]
Frage: Macht es für mich überhaupt einen Sinn auf einen Marathon zu trainieren?
[/QUOTE]
Die Frage wird dir kein Aussenstehender beantworten können. Wodurch entsteht für dich der 'Sinn', den etwas 'macht'?

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Vorarlberg hat geschrieben:Da ich beruflich sehr im Einsatz bin, schaffe ich es nur 3x Woche zu trainieren.
Dann lauf keinen Marathon. Braucht man auch nicht: Weder zum Glück, noch um ein Läufer zu sein.

Gruß,

Carsten

Vielen Dank ...

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... für eure offenen Worte.

Ich denke auch das ich mich zunächst einmal auf die HM spezialisieren werde :D

Also liebe HM-Mitläufer, nehmt euch in Acht: jetzt peile ich die sub 2:15 an :hihi:

lg
Vorarlberg

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Hallo Vorarlberg,

das Minimum für ein Marathontraining sind 4 Trainingstage - auch wenn es "nur" um's Ankommen geht und die Zeit keinerlei Rolle spielt (entgegen vielen anderen Läufern hier, ist für mich auch ein über 5 Stunden gefinishter Marathon ein Marathon ... aber laufend solltest du schon ankommen)

Also unter 4 Trainingstagen: Lass es sein. Außerdem musst du mit 40 bis 50 Trainingskilometern in der Woche rechnen. Wie viel Zeit dich das kostet, kannst du, deinem Tempo entsprechend, leicht ausrechnen.

Jede(-r) Gesunde, die (der) schon lange genug läuft (bei dir gegeben) und ausreichend motiviert ist, kann Marathon laufen. Von ausreichender Motivation kann man aber nur dann reden, wenn die für das Training nötigen Opfer wirklich gebracht werden. Das ist physisch, wie psychisch mit Sicherheit hart. Dazu gehört eben auch, sich Trainingstage und -zeit gegen alle Widerstände freizumachen bzw. freizuhalten.

Ich weiß ganzganzsehr wovon ich rede. Hinter mir liegen 4,5 harte Trainingsmonate, um beim Prag Marathon eine persönliche Bestzeit zu erreichen. Und von diesen 4,5 Monaten fanden 3 im härtesten und schneereichsten Winter statt, an den ich mich erinnere. Körperlich war das sehr hart. Mental manchmal die Hölle (ich übertreibe nicht).

Nun muss das bei dir keineswegs derart ausarten. Immerhin gehöre ich zu den Typen, die - um Erfolg zu haben - sich unter Erfolgsdruck setzen. Aber ich versichere dir, dass dein Training dich in jeder Hinsicht fordern wird. Und es macht keinen Sinn halbherzig, mit einem "schau mer mal", da ranzugehen. Ganz oder garnicht. Dazu ist diese Strecke einfach zu hart (zu weit).

Gib dem Marathon was er verlangt oder bleib eine zufriedene HM-Läuferin.

So oder so alles Gute :daumen:

Einer der gestern in Prag Marathon lief und heute Muskelkater hat ...
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Ich würde Dir auch davon abraten, Deine derzeitigen Werte würden ein hartes Training und einen noch viel härteren Marathon bedeuten. Mit 3 Trainingstagen die Woche ist es eh sehr unwahrscheinlich, wenn Du nicht noch weitere Radtrainingstage hast.
Nach meinem gestrigen HM (Verbesserung der PB um 10 min.) überlege ich auch, meinen 1. Marathon erstmal weiter zu verschieben und mich auf die HM-Distanz zu konzentrieren, diese Distanz gefällt mir schon sehr gut.
Mein Laufblog

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Pollux hat geschrieben: @schrambo
dito.
Wie hast du denn trainiert, PB um 10 Minuten besser! Scharf.
1. Es war erst der zweite "schnelle" HM :hihi:
2. Ich wollte ursprünglich am 30.04. meinen ersten M laufen, was ich aber wegen Erkältung nicht konnte. Jetzt hat sich das Training wenigstens ausgezahlt.
Mein Laufblog

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Ich bin hinter Schrambo am letzten Mittwoch beim Stundenlauf bei jeder Runde wo ich Ihn überholt habe mit dem Feuerzeug hinterher gerannt und habe gesagt "wenn du in Chemnitz nicht genau so schnell läufst komm ich dort mit der Fackel hinterher" :D

Schrambo nebenbei eine Frage, woher hast du das mit 21,5 km in Chemnitz?

Benjamin

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Vorarlberg hat geschrieben:
Gibt es vielleicht Schicksalsgenossen mit ähnlichen Vorassetzungen, die die Herausforderung Marathon gemeistert haben?
Hallo Vorarlberg,

laß dich nicht irre machen hier. Natürlich schaffst Du einen Marathon, es kommt aber darauf an was Du für Ansprüche an einen Marathon hast.

Willst Du durchlaufen oder nur genießen, hast Du eine best. Zielzeit ?

Ich bin letztes Jahr meinen ersten Marathon mit 20 Wochenkm und BMI 29 in 4h55 Min gelaufen, wobei ich in der 2. Hälfte eingebrochen bin und mind. 5 km gehen mußte. Sicher war das nicht schön, doch das Ergebnis sub5h hat mich (damals) trotzdem befriedigt.

Mit deiner HM-Zeit wird es schwierig den Marathon sub 5h zu schaffen, wahrscheinlich benötigst Du +-5h30 Min und bist damit bei den Allerletzten. Würde dir das gefallen oder ist es dir egal ?

Sei dir stets bewußt, daß der Marathon eben nicht aus 2 HM`s besteht, die 2. Hälfte ist doppelt so schwer und die Km ziehen sich bei ungenügender Vorbereitung wie klebriger Kaugummi in die Länge.

Versuch einmal eine Strecke von 30 km durchzulaufen, schaffst Du das jetzt schon ohne Beschwerden ? Wenn ja, dann trainiere so weiter wie bisher und melde dich an und laufe mit. Du sammelst Erfahrung für deine Läuferkarriere, ein Scheitern halte ich bei deinem Training für unwahrscheinlich. :wink:

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Hallo Vorarlberg,

nun auch von mir ein Statement:

Willst du einen Marathon laufen?
Wenn ja, dann schaffst du es auch!
Ja, so einfach ist das.
Übrigens war das nicht deine Ratio, sondern Angst (Gefühl von Unsicherheit etc.) die gegengesprochen hat!
Ich kann dir zum ersten Marathon Berlin empfehlen:
Die Stimmung trägt einen geradezu ins Ziel und vermutlich wärest du selbst mit 5:45h nicht die Letzte ;-)
Es ist ein geniales Gefühl durchs Ziel zu laufen!!!
(übrigens habe auch ich ähnliche Voraussetzung gehabt, weniger Gewicht, aber die gleiche Zeit!)

Liebe Grüsse und sei motiviert!

Zeit und Motivation fehlt

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Hallo zusammen!

Mir ging es in erster Linie darum die Mindestanforderungen für einen Marathon abzuklären (z.B. Trainingsumfang). 4 Tage in der Woche regelmäßig zu trainieren sind bei mir nicht drinnen. Zumindestens nicht unter großem organisatorischem Aufwand.

Und ich bin zwar willensstark, aber mir fehlt die innerliche Bereitschaft mich für einen Marathon zu quälen. Und ich glaube das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen. Für mich steht die Freude am Laufen im Vordergrund und ich glaube, die würde ich derzeit verlieren wenn ich auf den M trainiere.

Wer weiß, vielleicht packt mich in 1-2 Jahren der Ehrgeiz und ich wage mich auf die 42km.

lg
Vorarlberg

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Vorarlberg hat geschrieben:Wer weiß, vielleicht packt mich in 1-2 Jahren der Ehrgeiz und ich wage mich auf die 42km.

Hallo Vorarlberg,

bis vor 5 Wochen trug ich mich mit ähnlichen Gedanken. Dann kam eine Knieverletzung und ich hoffe, trotzdem meinen 2. HM im August absolvieren zu können. Den ersten bin ich nur genussvoll auf Ankommen gelaufen, in 2:26 ohne Probleme. Der zweite sollte eigentlich 10 min schneller sein... Mal sehen.
Jedenfalls habe ich für mich festgelegt: an die 42 km denke ich erst, wenn ich den HM sub 2:00 schaffe, und wenn mir das Laufen auch bei einer solchen Zeit noch Spaß gemacht hat.

LG Schwarzbunt
...die mit den Kühen läuft...:zwinker2:

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Wenn du dich nicht quälen willst, dann versuch doch einfach, deine HM-Bestzeit zu überarbeiten. Du hast es ja schonmal gemacht und weißt selbst, daß der Marathon doppelt so lang ist. Ich würde dir mal empfehlen, dich beim Marathon an die Strecke zu stellen und abzuwarten, wenn die 3-4 Stundenläufer durch sind, ab da siehst du viel Schmerz. Ich für meinen Teil muß das nicht haben.

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Auch wenn das nicht in diesen Thread gehört:

Udo, Glückwunsch zur PB!

Ich hatte bei Dir vorher das Gefühl, Du hättest zu früh zu lange zu hart und verbissen trainiert und wärst deshalb mental ausgebrannt. Offenbar ist das nicht so, und das freut mich. Und so dicht an 3:00!

Für meinen Geschmack stellst Du trotzdem beim Training zu sehr das Leiden heraus. Vielleicht ist manchmal mit langfristiger Konsequenz mehr zu erreichen. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du noch genug Spaß am Laufen hast, um Dich noch öfter in eine intensive Wettkampfvorbereitung zu begeben.

Jetzt erhol Dich erst einmal gut!

Carsten
Gesperrt

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