… in meiner AK beim HM in Mainz. Noch im Rausch der Endorphine muss ich es loswerden:War das ein Halbmarathon!
Nach einer schönen HM-Premiere letzten November in 1:58:18, nahm ich mir Anfang des Jahres vor, diese Distanz in diesem Jahr unter 1:55 zu laufen.
Berlin brachte am 2.4. eine locker-forsch, aber nicht am Anschlag gelaufene 1:57:36.
Die letzten Wochen fühlte ich mich recht gut und beschloss am Samstag gegen Mitternacht: morgen in Mainz gehst du von Anfang an auf Risiko.
Die äußeren Umstände boten dafür leider keine optimalen Bedingungen. Das Wochenende war ziemlich hektisch, denn ich musste Familientreffen, Abgabe meiner Bilder für eine Ausstellung (übrigens Bleistift- und Pinselstudien vom Laufen) am Freitag, samstags Eröffnung im feinen Zwirn, die Ummeldung meines kürzlich erworbenen Startplatzes und den Lauf zeitlich und räumlich in 48 Stunden pressen.
Foris, verzeiht mir, dass ich mich am Brunnen nicht blicken ließ. Die Zeit vor und nach dem Lauf habe ich mit einer Gruppe von Schüler/innen unserer Schule verbracht, die die Ekiden-Staffel liefen (Deren Resultat: ein 1. und zwei 2. Plätze! Ja wir rennen viel in der Eifel).
Zum Lauf: schrieb Steif nicht schon in seinem Bericht, einige Läufer/innen hätten Probleme gehabt sich richtig im Starterfeld einzuordnen. Das kann ich nur bestätigen. Die Walkerfront passierte ich bei km 1,5. Diese Straßenbarrikade hatte sich bei Marathonzeit 3:30 einsortiert.
Schon am Start hatte ich Gas gegeben, lief meist am linken Rand, nutzte die vielen Trinkgelegenheiten, denn es wurde schnell warm. Dem Wetterbericht sollte man – wie früher - auch in Zeiten des Internets nicht trauen. Die angesagte Bewölkung samt mäßigen Temperaturen – eben bestes Läuferwetter – hatten keine Chance gegen die sich stetig durchsetzende Mainzer Sonne.
Trotz allem lief ich zunächst gleichmäßig im 5:20 Schnitt. Die Kilometerschildkontrolle ergab, dass mein Suunto optimal kalibriert war. Nach eher ödem Hafen- und Industriegebiet kam der Schwenk durch Mombach. Hier war richtig was los, und die schöne Stimmung setzte sich in die Mainzer Innenstadt fort.
Dazwischen, ca. alle 4,5 km kamen die Wechsel der Ekiden-Staffeln. Dort lief ich am rechten Rand und suchte im Vorbeilaufen meine Schüler, klatschte sie ab. Das Hallo, auch meiner Kollegen, war jedes Mal riesig und beflügelte meinen Schritt.
Der Halbkringel um die Christuskirche – letztes Jahr beim M erlebte ich ihn zwei Mal – gefällt mir immer wieder. Später am Theater vorbei hatte man den Mainzer Dom im Blick und das das Publikum kochte. Hoffentlich nicht nur wegen der ansteigenden Temperaturen.
Kopfsteinpflaster ist nicht unbedingt Läufers Freund und die Augustinerstraße eher schmal. Hier ließ ich durch Überholen auf schwierigem Laufgrund im engen Feld ein wenig zuviel Kraft
Aber die lange Gerade nach Weisenau setzte noch einen drauf. Ab km 17 spürte ich, nachdem ich bis dahin erstaunlich frisch und locker gelaufen war, mit einem Mal die mittlerweile vertrauen Anzeichen: die Beine werden schwer, die Kraft schwindet, die Wärme stört immer mehr, der Spaß am Laufen verliert sich rasant.
Da gibt es nur Eines: dagegenhalten, Selbsthypnose, Diskussion des Es, Ich und Über-Ichs. Meistens, auch wenn ich nicht mehr kann, funktioniert das bei mir. Ich beschloss, dass ich einfach keine Lust habe langsamer zu laufen, und es klappte. Das Über-Ich setzte sich durch. Die Folge: die nächsten 2 km in einer akzeptablen Pace. km 20 schneller, und die letzten 1,1 km in 4:48, wieder samt Endspurt, wie in Berlin.
Gelangt hat es zu 1:52:35 PB (5 min und 1 sek schneller als Berlin) und Platz 9 in meiner AK (da liefen übrigens mehr als 10 mit – 151 genau).
PS 1: Allen anderen Finishern in Mainz – M, 2/3 M, HM - meine Glückwünsche!
PS 2: Jetzt ändere ich meinen Benutzertitel von „zufrieden“ in „sehr zufrieden“
PS 3: Eben komme ich mit Compeed Blasenpflaster aus der Apotheke …
Mit 21,1km-Anlauf in die Top Ten
1Liebe Grüße aus der Eifel____________Nele
Lesen gefährdet die Dummheit
26.8. Maare-Mosel-Lauf 9,693 km in 49:08; 2. Platz AK; 9. Platz in der Frauenwertung
24.9. Berlin-Marathon vorne steht jetzt eine 3; 66. Platz AK
Lesen gefährdet die Dummheit
26.8. Maare-Mosel-Lauf 9,693 km in 49:08; 2. Platz AK; 9. Platz in der Frauenwertung
24.9. Berlin-Marathon vorne steht jetzt eine 3; 66. Platz AK