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Lange Läufe und Gehirnmatschigkeit - wie war's bei euch?

Lange Läufe und Gehirnmatschigkeit - wie war's bei euch?

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Ich weiß ja nicht ob Sie es wissen ;) aber ich bin Sonntag zum ersten Mal 28 km gelaufen (mehr oder weniger zumindest), was sich ja durchaus als "langen Lauf" (genauer gesagt langer LANGSAMER Lauf) verbuchen lässt...mein erster Lauf in dieser Art also quasi.... :nick:

Nach dem Lauf und der Dusche war ich eigentlich recht fit - wenn ich an meinen Zustand nach meinem allerersten 15 km-Lauf zurückdenke, nach dem ich noch nicht mal mehr die Treppe hochkam und direkt ins Bett geplumpst bin, sogar BEMERKENSWERT fit. Was mich aber dann echt überraschte, war mein Zustand an dem Tag nach dem Lauf - ich hab'i in der Nacht nach Mainz ziemlich schlecht geschlafen und war am Folgetag ziemlich schlapp, müde und duhnig...ähnlich wie beim Anflug einer Erkältung oder nach einer durchsoffenen Nacht. Vor allem mein geistiger Zustand war bemerkenswert - ich war regelrecht "gehirnmüde" und richtig matschig im Kopf, konnte mich nicht gut konzentrieren und war irgendwie weinerlich :confused: Gestern war es dann schon wieder deutlich besser und heute bin ich wieder komplett wiederhergestellt....sofern mein grundsätzlicher Geisteszustand diese Formulierung überhaupt erlaubt *tihi*

Nachdem mir Lizzy und Barbara schon bestätigt haben, das so eine "Gehirnmatsche" durchaus nicht unnormal ist nach den ersten langen Läufen, würden mich jetzt mal eure Erfahrungen interessieren...wie war das so bei euch, wie habt ihr eure ersten "Langen" verkraftet, wann gewöhnt man sich daran, habt ihr Hausmittelchen und Tips zur Regeneräschion, etc., etc.

Denn - ich würd's gerne wieder tun...das mit dem Langen.... :nick:

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Greenhörnchen hat geschrieben:... das so eine "Gehirnmatsche" durchaus nicht unnormal ist nach den ersten langen Läufen, würden mich jetzt mal eure Erfahrungen interessieren...wie war das so bei euch, wie habt ihr eure ersten "Langen" verkraftet, wann gewöhnt man sich daran...

Hi Greenie,

So eine "Gehirnmatsche" habe ich auch oft, vor allem nach den Langen. Das dauert bei mir aber nie bis am nächsten Tag! Vielleicht lag's bei dir vor allem daran, dass du schlecht geschlafen hast!? Was ich dagegen tue? Nichts! Im Gegenteil, in diesen Momenten kann ich wunderbar abschalten, mich entspannen, denn Kopf völlig leer, der Körper müde, herrlich!

Gruss Tell
http://thovo.ch/_blog/

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Die Matschigkeit im Hirn bei den ersten langen Läufen kann ich bestätigen. Leer, ausgepumpt und gar nicht diese ganzen Endorphine, die das Ankommen nach den langen Wettkämpfen mit sich bringen. In Ergänzung mit den schlappen und ausgelaugten Beinen war das den ersten Tag immer eine Herausforderung. Da ich die langen Läufe immer morgens mache, war ich dann den Rest des Tages immer irgendwie abwesend. Nicht so schön. Am nächsten Tag ging es dann aber wieder.

Da bei mir nun die langen Läuge zwischen 25 und 35 Kilometer zum regelmäßigen Wochen-Programm gehören, ist diese Hirnmatschigkeit mittlerweile nicht mehr da. Es ist eher andersrum: diese langen Läufe sind für mich jede Woche der Höhepunkt und wenn es zeitlich mal nicht passen sollte und nicht lang laufen kann, dann fehlt etwas.

Von daher wird sich aus meiner Sicht mit der Zeit der Gewöhnung an das lange und langsame Laufen auch das Gehirn anpassen und nicht mehr so schnell mit der Matschigkeit reagieren.
Christoph

"Ich bin kein Mensch.
Ich bin eine Maschine.
Ich kenne keinen Schmerz.
Ich laufe rein mechanisch."
(frei nach: Haruki Murakami)


dwarfnebula twittert

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@Tell:
Blöd nur, wenn man mit der Matsche noch irgendwie auf der Arbeit zurechtkommen muss.

@Greenie:
Ja klar kenne ich das, ich war nach meinen ersten langen Läufen nicht nur körperlich matsch, sondern auch im Kopf. Das hat sich aber dann mit zunehmender Erholung auch wieder normalisiert.

Kann mir nicht vorstellen, dass man da groß was gegen unternehmen kann.

:hallo:
odie

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odie hat geschrieben: Kann mir nicht vorstellen, dass man da groß was gegen unternehmen kann.
Lobotomie vielleicht....? :)
Naja, danke für die Antworten - schön, das es manchen doch ähnlich ging...und schön, das es irgendwann besser wird ;)

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Hallo Daniela,

meine ersten längeren Läufe habe ich deshalb Samstags gemacht, um wenigstens nicht komplett matschig Montag zur Arbeit zu erscheinen. Vorgestern ging es bei mir erstaunlicherweise sogar einigermaßen.

Also, das geht wieder weg. Ganz sicher. Zumindest bis zum Ausgangszustand vor dem langen Lauf *schnellweg jetzt* :teufel:

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odie hat geschrieben:@Tell: Blöd nur, wenn man mit der Matsche noch irgendwie auf der Arbeit zurechtkommen muss.
Schon so! Wenn ich über Mittag laufe, brauche ich hinterher schon ein halbes Stündchen, um mich zu "normalisieren". Long Jogs mache ich nur am Wochenende. Denke nicht, dass ich hinterher wirklich arbeiten könnte, zumindest die ersten zwei Stunden nicht.
http://thovo.ch/_blog/

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Gerhirnmatschigkeit empfinde ich als normal ... frag mal die, die um mich rumsaßen als ich damals vor laaaaaaaanger Zeit meinen ersten Marathon gehoppelt bin .... :peinlich: ... wenn Martin nicht gewesen wäre, würde ich sicher heute noch um den Fernsehturm irren ...

Anne, die derzeit nur aus der Erinnerung sprechen kann ... :frown:
Musik hören ist Lesen im Kochbuch. Selber Musizieren ist Genießen, ist „Auf der Zunge-Zergehen-Lassen“. (Hermann Lahm)

:in tuepfels küche :tuepfel in Bewegung :tuepfel im bilde

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[quote="Greenhörnchen"]Lobotomie vielleicht....? :)
Naja, danke für die Antworten - schön, das es manchen doch ähnlich ging...und schön, das es irgendwann besser wird ]
Lobotomie - hmm - wäre zumindest eine Möglichkeit, diese Pampe loszuwerden, nur ob das dann hilft? :confused: ;)

:hallo:
odie

PS: Alles wird gut

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Des kenn isch ja auch, wa :nick: ? Besonders nach dem ersten Langen. Bei mir hatte das gejammere sogar unmittelbar nach dem Lauf angefangen. Und mitunter gesellten sich fiese Kopfschmerzen dazu. Die Matschigkeit insgesammt hat sogar mal 3 Tage angehalten. Da dachte ich schon, dass 'ne Erkältung draus wird. Aber lass Dir gesagt sein: Das wird besser!

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Find' ich ja schon erstaunlich, das man beim Marathontraining wohl nicht bloß die reine Laufzeit, sondern auch noch die anschließende "Ausmatschzeit" in seinem Zeitplan bedenken sollte...warum sagt einem das eigentlich niemand vorher...? ;)

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Dann hättest du das doch nie angefangen :D

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[quote="Greenhörnchen"]Find' ich ja schon erstaunlich, das man beim Marathontraining wohl nicht bloß die reine Laufzeit, sondern auch noch die anschließende "Ausmatschzeit" in seinem Zeitplan bedenken sollte...warum sagt einem das eigentlich niemand vorher...? ]

Weil sich wegen der Matsche im Hirn keiner dran erinnert ... :D

:confused: Was war gleich die Frage?
Musik hören ist Lesen im Kochbuch. Selber Musizieren ist Genießen, ist „Auf der Zunge-Zergehen-Lassen“. (Hermann Lahm)

:in tuepfels küche :tuepfel in Bewegung :tuepfel im bilde

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Also wenn es um die langen Läufe in der Marathon-Vorbereitung geht, konnte ich bisher keine "Gehirnmatschigkeit" feststellen - aber wo nix ist, kann auch nix matschig werden. :D

Nach dem letzten Marathon im vorigen Jahr habe ich jedoch festgestellt, dass meine Gedanken irgendwie klarer waren. Ich kann das schwer erklären, aber es kam mir vor, als wäre der Verstand durch den Lauf geschärft worden. Leider ist dies nach ein paar Tagen wieder verschwunden. Nun ist wieder Matsch in der Birne - ach nee, geht ja gar nicht. Wo nix ist.. :D

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Daniela, die von Dir beschriebene Gehirnmatschigkeit kenne ich so nicht. Möglich das das früher mal so war, heute nicht mehr.

Wenn ich nach solch anstrengenden Läufen, das können auch kurze schnelle Sachen sein, wieder nach hause komme, brauche ich zwei Sachen: Essen und Schlaf. An Schlaf genügen mir da bereits wenige Momente (ab 5 min nach hinten offen).

Interessant dabei ist, das ich während dieser Nickerchen dann noch mehr zucke :zwinker5: ... wenn Du verstehst was ich meine. Auch in der folgenden Nacht ist es zu Fidis Leidwesen besonders schlimm.

Fazit: lange, anstrengende Einheiten fördern mein Restless-Legs-Syndrom

Zitat aus Wikipedia/Restless-Legs-Syndrom:
Betroffene berichten bisweilen auch von weiteren Symptomen, die entweder mit dem gestörten Dopaminstoffwechsel oder den Folgen des Schlafmangels in Zusammenhang stehen könnten. Zu nennen sind hier nächtlicher Heißhunger, Unverträglichkeit von Alkohol und Koffein, chronische Magen-Darm-Beschwerden, Spannungskopfschmerzen und Verschlimmerung des RLS nach sportlichen Anstrengungen oder durch Wärme.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

nee

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Matschigkeit habe ich nach den Längeren (Hm- Längen) bisher nicht festgestellt. Vielleicht war ich auch zu ausgepowert, um das selbst zu bemerken? Jedenfalls hat sich niemand bei mir beschwert :D
Ich habe allerdings ein paar Stunden später immer mit heftiger Migräne zu kämpfen, die ich dann wirklich nur mit schneller Tabletteneinnahme halbwegs abfangen kann. Ärgert mich selber, vielleicht wird ja beim Einschmelzen von Fettzellen der ganze "Restmüll" in Umlauf gebracht?

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runnersgirl hat geschrieben:Ich habe allerdings ein paar Stunden später immer mit heftiger Migräne zu kämpfen, die ich dann wirklich nur mit schneller Tabletteneinnahme halbwegs abfangen kann. Ärgert mich selber, vielleicht wird ja beim Einschmelzen von Fettzellen der ganze "Restmüll" in Umlauf gebracht?

Hast Du mal versucht, hinterher mehr zu trinken? Kopfschmerzen nach dem Lauf sind bei mir ein Zeichen von Flüssigkeitsmangel. Wenn ich dann "nachfülle", geht es wieder.

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Die Matschigkeit hatte ich gestern bereits während des laufens. Obwohl noch ganz am Anfang des "Trainingsplans" habe ich gestern spontan, weil es einfach toll war, aus 11 km 28 gemacht. War mein Nachhauseweg von der Arbeit. Gestern abend war ich dann auch überall matschig und war in Panik, wie ich heute morgen zur Arbeit kommen soll, denn die 11 km muss ich jetzt wieder laufen, da das Rad ja im Büro steht. Zudem ging auch noch ein ganz gutes Gewitter hernieder. Aber irgendwie habe ich es geschafft, tat auch gar nicht so weh wie befürchtet. Nur das Treppensteigen fällt schwer, deshalb nehme ich heute mal den Fahrstuhl.
Irgendwie macht sich jetzt eine glückliche Matschigkeit breit. Laufen ist irgendwie toll.
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Ich mach mir jeweils vor den langen Läufen noch einen Liter Tee. Den trink ich dann gleich, wenn ich vom Lauf zurückkomme.
Das hilft bei mir enorm gegen Kopfschmerzen.
Dann ein langes Bad, etwas Kleines (oder auch Grosses, je nach Hunger) essen, und dann lange Schlafen. Hilft bei mir eigentlich immer gegen Gehirnmatsch.

Gruss, Trinchen

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Greenhörnchen hat geschrieben:Find' ich ja schon erstaunlich, das man beim Marathontraining wohl nicht bloß die reine Laufzeit, sondern auch noch die anschließende "Ausmatschzeit" in seinem Zeitplan bedenken sollte...warum sagt einem das eigentlich niemand vorher...? ]
ICH sag' sowas :prof: aber auf mich hört ja keiner :frown:
Lizzy (in einem anderen Thread) hat geschrieben:Meine Skepsis .... beruht auch darauf, dass wir hier nunmal auch von ihrem 'Restleben' wissen: Kinder, Job, Studium ... und so eine Marathonvorbereitung ist zumindest eins (auf jeden Fall für Neulinge): verdammt zeitaufwändig und anstrengend. An den Tagen mit den langen Läufen z. B. ist es nicht mit 4 Stunden getan. Anschließend hängt man mit platter Birne auf dem Sofa rum, müde, kaputt und unfähig, noch irgendwas halbwegs sinnvolles zu leisten usw usw .....
Ich z. B. bereite vor langen Läufen nicht nur deshalb das Essen vorher vor, damit es dann hinterher schneller fertig ist, sondern weil ich ansonsten nix zustande bekomme. Da fehlen dann Gewürze oder gleich ganze Bestandteile, weil das Hirn nicht mehr gescheit geradeaus denken kann.

Wie auch schonmal gesagt: bis 25 km-Läufe kenne ich bisher nichtmal einen Hauch dieses Phänomens. Gilt absolut nur für Phasen nach Läufen bis in den läuferischen Winter:
Lizzy (noch ein anderer Thread - wurde eben alles schonmal gesagt. Gerade von mir hat geschrieben:Auch wenn ich bis Kilometer 20 durch die Landschaft hoppele wie der junge Frühling, mein läuferischer Sommer mit immer noch stabilen, zuverlässigen aber nicht mehr sprießenden Leistungen dauert ca. 5 Kilometer. Dann kommt mit eiligen Füßen der Herbst, in dem ich zwischen Kilometer 25 und ca. 27 doch schon deutlich Federn und Blätter lassen muß. Schlagartig mit Kilometer 28 überfällt mich der Winter und friert alles ein, was eben noch warm und beweglich war. Es fühlt sich schleppend und zäh an, der Kopf will nicht mehr, die Beine noch weniger. Füße, als hätte ich üble Bekanntschaft mit der Mafia gemacht und ein kleines Bleibett zum Versenken und nie mehr Auftauchen gegossen bekommen.
Wie gesagt: nur, wenn ein Lauf soweit ging, ist hinterher das Hirn platt. Bei mir jedenfalls

Achja - Tipps für hinterher: Solebad mit duftigen Zusätzen, lecker Essen, Trinken, etwas später gemütlichen Spaziergang

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Hi!
Matschigkeit :D gehört dazu! Mache das auch so, dass ich nach längeren Läufen einfach abschalte und garnichts anspruchsvolles mache.
Bis zum nächsten Tag dauert das allerdings bei mir nicht, bis ich wieder regeneriert bin.
Man muss natürlich gucken das man die langen Läufe am Wochenende oder nach Feierabend macht! :nick:
Passion for Running:beten:

Pb:
5.Rintelner Citylauf (5 KM): 20:36 (5.5.05)
6.Rintelner Citylauf (10 KM): 48:23 (11.6.06)
23. Weser Werre Lauf (20 KM): 1:43:44 (9.3.08)
19. Int. Bad Pyrmont Marathon (HM): 1:55:33 (28.7.07)

Ziele 2008:
1. Marathon in Berlin :daumen:
5 Km unter 20:00 Min


Termine:
28.9.08 Berlin Marathon (M)

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Uuuh,

wenn ich das so lese (und Lizzy - ICH lese es!), weiß ich, dass ich mir längere Läufe und eine eventuelle Marathonvorbereitung wirklich erst "gönne", wenn ich meine Tochter los bin und auch sonst niemanden am Wochenende zu versorgen habe als mich selbst. Ich bin schon nach 20 km froh, wenn das Essen vorher fertig ist und ich am Nachmittag keine großartigen Verabredungen mehr habe...

Aber positiv ist doch: man scheint sich irgendwann auch daran zu gewöhnen und es wird leichter, oder?

LG,
Babs

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Ich musste nach meinem ersten 30 km Lauf erstmal 15 Minuten an der Treppe sitzen bleiben, ließ mir Bananen bringen und Apfelschorle. Ich dachte, meine Waden verbrennen. Alles hat mir weh getan.
In der Nacht konnte ich auch nicht richtig schlafen und verfluchte erstmal, dass ich mich für meinen 1. Marathon angemeldet hab. Sowas kann keinen Spaß machen :)
Vor einem Jahr im März bekam ich noch Wadenkrämpfe nach 24 km.
Aber man gewöhnt sich dran, mittlerweile jucken mich die 32 km Läufe überhaupt nicht mehr.
Lauf alle 2-3 Wochen gut über 20 Kilometer, dann fällt dir alles leichter.
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Gehirnmatschigkeit in Form von langsamdenkend, getrübter Wahrnehmung etc. kenne ich nicht.
Zwar ist nach langen Läufen natürlich die körperliche Erschöpfung vorhanden, ansonsten denke ich und nehme wahr, wie sonst eigentlich selten. Ich denke mir immer ,das liegt an die Focussierung auf das zu erreichende Ziel.
Allerdings schlafe ich z.B. in der Marathonvorbereitung generell sehr schlecht.
Was ich immer habe, ist nach langen Wettkämpfen wie Marathon eine mentale Erschöpfung(wie im Moment), d.h. in den Wochen nach dem Marathon habe ich wenig Lust etwas aktiv zu tun,falle quasi in ein mentales Loch.
Lutz
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
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Babsbara hat geschrieben:Aber positiv ist doch: man scheint sich irgendwann auch daran zu gewöhnen und es wird leichter, oder?
Hmm, ja ... irgendwie schon irgendwann wohl ... aber was mich persönlich betrifft, wesentlich langsamer und mühsamer als ich mir das wünschen würde.

Da denkt frau sich doch meist: beim nächsten kann der Körper das und du rennst locker mal 4 Kilometer weiter. Aber mitnichten! Ich stelle, wenn ich z. B. 3 lange Läufe um 30 km in 4 Wochen gemacht habe, nur kleinere Unterschiede fest. Noch keine wirklich gigantische Verbesserung:
  • Die Laune 'danach' wird von Mal zu Mal besser. Bei den ersten Läufen wurde ich anschließend oft ganz unmotiviert aggressiv bzw. grantig. Dauerte nicht lange, war aber komisch und deutlich. Das gibt sich dann irgendwann.
  • es regeneriert sich schneller - anfangs funktionierte nicht jedes WE ein langer Lauf, da mußten besser 2 Wochen dazwischen liegen. Beim zweiten Versuch war das dann schon wesentlich lockerer. Der nächste Tag nicht mehr betroffen von den Folgen - höchstens durch erhöhte Müdigkeit und die folgende Woche dann wieder recht normal.
Sprich: die 'Randerscheinungen' werden weniger und leichter - der Lauf selber bleibt bei mir immer anstrengend - zum Schluß jedenfalls. Hoffe aber ja auch noch, dass sich das irgendwann gibt :wink:

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Beim sechs Stunden Lauf auf der 1,1km Runde in Rothenburg war es am Ende echt schwer sich die Rundennummer über ca8 Minuten zu merken. Ich habe dann immer einen Reim darauf gemacht oder gesungen. (Du kannst nicht immer 17 sein, Liebling das kannst du nicht, 17 Jahr blondes Haar...., )bis zu Nena mit 99 Lufballons bin ich aber nicht gekommen. Viel mehr als dies Aufgabe mir die Zahl zu merken ist in den letzen Stunden im Hirn nicht passiert. Ob es dabei matschig war weiß ich nicht :wink:

Beim Hollenmarsch kam dann manchmal so eine tranceartiges Gefühl, Man läuft einfach immer weiter und denkt nichts besonderes, Buddisten arbeiten ja lange an solch einem Zustand in Richtung Nirwana...geht auch mit Wanderen...

Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Trinken. Trinken. Trinken und immer an die Kilometer denken.

Nicht unbedingt ne ganze Buddel in einem Zug, aber immer schön trinken. Das hilft bei mir. Schlimm ist nur die Wärme, die mein Körper nach solchen Anstrengungen noch produziert. Selbst Stunden, ja ganze halbe Tage danach wärmt und wärmt der Körper noch. Unglaublich.

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Haricot hat geschrieben:Selbst Stunden, ja ganze halbe Tage danach wärmt und wärmt der Körper noch. Unglaublich.
Spart aber doch Heizkosten - kann bei den Gaspreisen doch nicht schlecht sein ;)

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Moin Daniela,

1stens: Klar willst Du es wieder tun, also das mit dem langen Lauf :wink:
2tens: Das mit dem "weinerlichen" würde ich als Entspannung verbuchen. Du hast Dich lange auf diesen Lauf vorbereitet. Viel Anstrengung, viel Training etc. also warst Du einfach angespannt. Dies löste sich dann eben. Bei mir war dies auch so, nach dem 1.Marathon damals. Aber auch in Madrid löste sich diese Anspannung nach dem Marathon, war nur nicht mehr so lange. Zudem denke ich, der Hausbau/ Streß hat auch ein wenig damit zu tun.
3tens: Die Matsche im Hirn kenne ich auch. Bei mir kommt dies auch bei den langen Läufen. Ist ein bisschen so, wie in Trance laufen, Tunnelblick würde wohl auch treffend sein.

Winke winke
Frank

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Frankyli...der Gehirnmatsch kam doch erst am Tag DANACH...jetzt lies' halt mal was ich schreibe!! ;)

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Hallo Froillein Grünhorn,

also, ich kenne sie schon auch, diese Gehirnmatsche - allerdings wirklich im Anschluss an den Lauf. Komischerweise auch nie nach einem "Event", sondern nach langen Trainingsläufen (lang ist's her...) Die hab' ich meistens Samstags oder Sonntags gemacht und dann, nach Bad oder Dusche war oft nur noch Dösen angesagt, zu nix mehr fähig.

Glückwunsch übrigens zu den 28 Kilometern unter diesen schwierigen Bedingungen ;-)...aber auch überhaupt! Das ist doch Geheimtraining, oder? :)

Gruß von der langstreckenentwöhnten
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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[quote="Greenhörnchen"]Frankyli...der Gehirnmatsch kam doch erst am Tag DANACH...jetzt lies' halt mal was ich schreibe!! ]


:peinlich: na gut, dann schiebe ich dies ( das ich nicht richtig gelesen habe) mal auf mein Modem. Bin nur mit 12,0 kBits im Netz und da daaaaaauuuert es halt bis die Seiten aufgebaut sind ( vielleicht habe ich aber nicht richtig geantwortet, also statt gelesen :) )

so, und nun wech bis morgen, wenn es wieder DSL gibt :winken:

Gruß aus Stralsund
Frank

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Greenhörnchen hat geschrieben:Was mich aber dann echt überraschte, war mein Zustand an dem Tag nach dem Lauf - ich hab'i in der Nacht nach Mainz ziemlich schlecht geschlafen und war am Folgetag ziemlich schlapp, müde und duhnig...ähnlich wie beim Anflug einer Erkältung oder nach einer durchsoffenen Nacht.
Das kenne ich und ich wundere mich immer, warum das erst am Tag danach so durchschlägt.
Beim Alkohol kann ich das ja verstehen.. :zwinker5:

:hallo:

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Mein erster langer Lauf war am Baldeneysee und ich war schon dabei komplett matschig im Gehirn :haeh: , ich glaube, das liegt auch daran, dass ich mich oft weigere zu trinken. Naja nicht weigern, aber ich kann nicht schlucken. Allerdings erhole ich mich sehr sehr schnell nach Läufen aller Art, mit anderen Worten, nachdem der Schmerz vorbei ist, ist er auch vergessen :) ....bis er dann natürlich als Trauma ähnliche Läufe begleitet, aber so danach bin ich nicht unbedingt matschiger als sonst in der Birne :haeh: .

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Am Anfang hatte ich das auch sehr stark, vor allem das schlecht schlafen in der darauffolgenden Nacht.
Während meiner Marathonvorbereitung letztes Jahr hat sich das aber umgedreht, ich schlief wochenlang wie ein Stein. Herrlich.
Mittlerweile geht es mit der Matschigkeit wieder schneller vorbei, oft kann ich abends sogar noch ins Kino gehen oder kochen. Cool, oder? :P

Was ich damit sagen will: Man gewöhnt sich daran, weitermachen!

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ahkah hat geschrieben: Was ich damit sagen will: Man gewöhnt sich daran, weitermachen!
So ist der Plan ;)

Trotzdem versuche ich es heute abend doch mal mit mageren 12 km..."de bärsch huh"... :nick:

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Das Gehirn gehört zu den Regionen, die vom Nervensystem am besten versorgt werden. Es können natürlich immer mal Kopfschmerzen oder andere mentale "Ungereimtheiten" nach einem langen Lauf zurück bleiben. Generelle Beschwerden der geschilderten Art kenne ich allerdings nicht. Weder beim ersten, noch bei irgendeinem anderen der vielen Long Jogs bisher. Und ich gehe heute dichter an (manchmal über) meine Grenzen als früher.

Körperlich bin ich danach zu nichts mehr fähig und lege mich - nach ausgiebigem Essen und Trinken - auch oft für eine Stunde auf's Ohr. Auch einen Tag danach hält diese körperliche Schlappheit an. An der mentalen Leistungsfähigkeit hab ich jedoch nie Einschränkungen feststellen können.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo,

ganz sowas langes und dazu noch im Wettkampf fehlt mir noch in meiner Sammlung. Vielleicht liegt es daran, dass ich zwar das nacht schlecht schlafen und mich kränkelnd fühlen, aber eigentlich keine Gehirnmatschigkeit am nächsten Tag kenne.

Noch viel schlimmer war das Nicht-schlafen-können übrigens nach meinen ersten Schwimm-'Trainingseinheiten' nach langer Zeit. Obwohl sie nicht mal ne Stunde gedauert haben. Boa, ging mirs da schlecht....

tina

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U_d_o hat geschrieben:Das Gehirn gehört zu den Regionen, die vom Nervensystem am besten versorgt werden.
:haeh: Im Zentralen Nervensystem, das wir Menschen nun mal haben, gehe ich mal davon aus.
Steif
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Greenhörnchen hat geschrieben:..Trotzdem versuche ich es heute abend doch mal mit mageren 12 km..
Hört Hört! Greenhörnchen ist in der Langstreckenliga angekommen. :daumen:

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U_d_o hat geschrieben:Das Gehirn gehört zu den Regionen, die vom Nervensystem am besten versorgt werden
Steif hat geschrieben: :haeh: Im Zentralen Nervensystem, das wir Menschen nun mal haben, gehe ich mal davon aus.
Das setzt natürlich voraus, dass man überhaupt Hirn hat :D (was ich allerdings bei gewissen LäuferInnen ehrlich schon bezweifelt habe :peinlich: )

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21.05.2005 Klein Alexander fährt an einem warmen schwülen Nachmittag nach Hagenburg. Ziel ist einmal uns Steinhuder Meer. Die ersten 20 Kilometer waren noch recht freundlich, aber dann mußte ich in den "Vogeldamm" und der ist schrecklich! Wer die Strecke kennt, läuft zuerst durch den Vogeldamm, also entgegen dem Uhrzeigersinn, ich als "Greenhorn" bin natürlich im Uhrzeigersinn gelaufen. Dieser Damm zieht sich über eine Länge von ca. 3,5 Kiloemter mehr oder minder schnurgerade durch ein Moorgebiet, gefühlt ist die Strecke wohl 10 KIlometer. Dort bin ich das erste Mal gegangen. Weiter durch Steinhude hatte ich Wahnvorstellungen und Hallozinationen, da mir auch das Wasser ausgegagngen war. In Steinhude ne große Apfelschorle getrunken und weiter bis nach Hagenburg; ca 1 Kilometer vorm Auto blieb ich einfach stehen, totale Leere im Hirn absoluter Totpunkt, wobei der Körper noch konnte, aber geistig ist mir volle Schranke runtergegegangen. Ich habe die Nacht darauf sehr schlecht geschlafen.

Ein ähnliches Erlebniss hatte ich im September beim Rübenlauf in Hiddesdorf, Lars war mein Zeuge. Bei Kilometer 18 rief ich ihm zu: "Lauf weiter, lass' mich hier in Ruhe sterben, besuch ab und zu mein Grab!" Trotzedem habe ich gefinished aber ich war nicht gut drauf.

Eine Woche später war Marathon in Bremen. Ich habe die Strecke zumindest ohne Abkürzung beendet, im Weserstadion bat ich einen Polizisten um aktive Sterbehilfe ("Hörn' Se mal, sie ham doch ne' Knarre bei sich...") Im Ziel heulte ich, die Nach darauf habe ich kein Auge zubekommen, ich bin fast die ganze Strecke nochmal "nachgelaufen" und habe überlegt, wann und wo ich abgeka*** habe.

Soviel zum Thema Gehirnmatsch und lange Läufe, danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist.

(Henry L. Mencken)

44
was fürn Hirn?
Merke:
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Euer Pöt

Ein Leben ohne Laufen ist möglich! Aber nicht sinnvoll. Frei nach Vicco v. Bülow

Meilen heilen
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Pöt hat geschrieben:was fürn Hirn?
Ein Leben ohne Hirn ist möglich! Aber nicht sinnvoll. Frei nach Pöt :D
Christoph

"Ich bin kein Mensch.
Ich bin eine Maschine.
Ich kenne keinen Schmerz.
Ich laufe rein mechanisch."
(frei nach: Haruki Murakami)


dwarfnebula twittert

das hab ich eigentlich ... ??

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Sabine34 hat geschrieben:Hast Du mal versucht, hinterher mehr zu trinken? Kopfschmerzen nach dem Lauf sind bei mir ein Zeichen von Flüssigkeitsmangel. Wenn ich dann "nachfülle", geht es wieder.
Eigentlich habe ich an allen Stationen getrunken. Vielleicht sollte ich hinterher mal schauen, ob noch mehr geht... :confused:
Ich trinke immer reichlich Wasser, sollte den "Restmüll" eigentlich ganz gut entsorgen...? (Ich wisch ja meine Küche auch nicht mit Cola...) :hihi:

Also ich behalt es mal im Kopf.

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Was ich witzig finde, ist dass dieser Thread unter "Anfänger unter sich" steht. :D

Wenn ich mal 28km gelaufen bin, dann werde ich mich sicherlich als absoluten Vollprofi betrachten. Jawoll ja. :zwinker2:

Ansonsten kann ich nur erzählen, dass ich nach meinem Halbmarathon Tage später noch so fertig war, dass ich 1 Tag vor einer größeren Firmen-Veranstaltung um 16.30 Uhr zu meinen Chefs gesagt hab, sie könnten den Rest jetzt alleine machen, wenn ich jetzt nicht heim könnte, dann würd ich nicht mehr wiederkommen. Die waren mir noch nicht mal böse, weil ich ansonsten über alle Maßen einsatzfreudig bin und sie wissen, dass ich dann echt nicht mehr kann. Und es war weniger die körperliche Müdigkeit sondern ich war einfach nicht mehr in der Lage noch irgendwas zu tun, zu denken, zu organisieren - ich WOLLTE nicht mehr.

Lag mit Sicherheit auch daran, dass ich zu dem Zeitpunkt aus mehreren Seiten stressmässig sehr unter Beschuß war (ähnlich wie Du jetzt).

Beim Training mit ganz langsamen Läufen über 20km hatte ich danach eher körperliche aber nicht geistige Müdigkeit.

Anja
He says things that annoy me. He gives me good advice. (Oscar Wilde)
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AnjaRennt hat geschrieben:Was ich witzig finde, ist dass dieser Thread unter "Anfänger unter sich" steht. :D

Wenn ich mal 28km gelaufen bin, dann werde ich mich sicherlich als absoluten Vollprofi betrachten. Jawoll ja. :zwinker2:
Profi bin ich erst wenn ich solche Läufe auf einer Popobacke abrutsche ;)

Lauf einfach weiter...

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[quote="Greenhörnchen"]Profi bin ich erst wenn ich solche Läufe auf einer Popobacke abrutsche ]

Ich würd sagen, Du mußt das in Ruhe noch zwei, drei mal ausprobieren...ich selber habe mit langen Läufen keine Probleme. Meine 5 longjogs für den Rennsteiglauf habe ich mangels Zeit immer samstags in der Früh von zuhause ins Geschäft gemacht, geduscht und lecker gefrühstückt in unserem Restaurant und ich war immer fit für den ganzen Tag/den Job...der 4. und 5. Lauf gingen dann auch immer besser....

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hirnmatsch? hatte ich vorgestern, aber das war feier-bedingt :D

bei den langen hab ich das seltener, eher bei schnellen oder sehr anstrengenden einheiten. in 2h also wieder ;)
Gesperrt

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