Der Rennsteigsupermarathon war mein erklärter Saisonhöhepunkt. Aber das Jahr ist noch lang und nach dem Spruch „Der König ist tot – es lebe der König“ musste was Neues her.
Der 6/12-Std. Lauf in Fellbach war vor einem Jahr mein erster Ultra und erschien mir als geeignet die „Mission 100 km“ anzugehen.
Wie läuft man einen Ultra bei vorhergesagten 28°C im Schatten, wenn es so gut wie keinen Schatten gibt? Beim Start um 8:00 Uhr ging ein kleines und überschaubares Feld mit 22 Einzelläufer/ 3 Läuferinnen und 14 Staffel (je 10 Läufer) auf die 2090 m lange Runde.
Als Pulsuhrläufer wollte ich mit ca. 150 laufen. Das ergab zunächst eine Rundenzeit von knapp unter 12 min. Um 10:00 erfolgte der Start der 6. Std. Läufer/Staffel. Waren bis jetzt die Temperaturen noch ganz "angenehm" gewesen. So hatte die steigende Sonne die paar vorhandenen Wolkenfetzen aufgefressen und begann den Puls nach oben zu treiben. Obwohl ich die Rundenzeiten langsam reduzierten (Runde 20 war die erste über 13 min) war der Puls bereits bei 160. An ein „Durchlaufen war nicht zu denken“.
Saufen wie ein Kamel.
Ursprünglich wollte ich alle 3. Runden am ausgezeichneten Verpflegungsstand halt machen und in jeder 5. Runde 0,25 l selbst gemixten Haferschleim nehmen. Aber bereits nach 4 Stunden musste ich auf jeder Rund trinken. Jeweils einen Becher Wasser und einen Becher mit Energie (es gab Apfelschorle, Cola, Malzbier, Iso, Brühe,)
Nach dem Verpflegungstand gab es einen ca. 300 m leicht schattigen Abschnitt, den ich nun immer öfter zur Pulsreduzierung ging.
Nach 4 Std. war mit 41,3 km der erste Marathon geschafft. Wegen der großen Hitze hatte der Veranstalter drei große Wasserbottiche mir kalten frischen Wasser verteilt. Die Rundeneinteilung verlief nun von Schüssel zu Schüssel. Die Rundenzeiten schwankten jetzt zwischen 12 und 15 min je nach Anzahl der Kühlungsstopps.
Nach 6 Std. 58,9 km. Noch mal dieselbe Zeit um einen knappen Marathon hinter mich zu bringen.
Unworte des Tage „Sonne“ und „blauer Himmel“
Die Zwischenergebnis (Anzahl der gelaufenen Runden) des Laufes wurden vom Veranstalter stündlich ausgehängt, so das man sich beim nachtanken immer kurz informieren konnte. Zur Halbzeit war ich auf dem 7. Platz (davon 2 Läuferinnen). 14:00 wurde dir Pastaparty eröffnet. Mit meinem Haferschleim, frischen Obst und Trinken, Trinken, Trinken war ich aber ausreichend versorgt.
15:30 Krise – der Wasserbauch fängt an zu mucken. Ich marschiere fast die gesamte Runde. Mit 18:10 ist diese Runde mit 3 Min mehr, die bisher Langsamste. Der Vorteil, der Puls geht in den regenerativen Bereich – deutlich unter 130. Der Magen kann die viele Flüssigkeit nicht mehr umsetzen. Weniger Trinken – mehr Kühlung an den Wasserbehälter. Die Orga ist im Dauereinsatz um die Bottiche ständig mit frischem kaltem Wasser nachzufüllen. Zur Eigenmotivation beschließe ich, die 100 km voll zumachen und dann aufzuhören. Noch 30 km.
17:06 der 2. Marathon ist geschafft. (Mein erster über 5 Std )
18:00 irgendwie hab ich das Gefühl es wird kühler. Auf der Ergebnisliste bin ich auf Platz 4 vorgerückt. 18:59:07 die 48 Runde ist komplett. 100,320 km. Nun wollt ich ja aufhören, mache aber bis die Ergebnisliste für 11 Std. hängt nach eine „gemütliche Wanderrunde“
Platz 5, hat mich doch irgendwann einer überholt und ich habe es nicht bemerkt. Obwohl die Läuferschar überschaulich ist. Also noch eine Runde mit nun flotten 14 min. Von dem Läufer ist auf der Strecke nichts zu sehen. Sein Vorsprung schon zu groß. Nun gönne ich mir noch eine Ehrenrunde und wandere die ganze Strecke noch mal ab. Bedanke mich bei den Streckenposten, mit denen ich mach freundliches und motivierendes Wort gewechselt habe, lass mir am Verpflegungsstand ein eiskaltes Schwarzbier reichen und genieße die letzen 10 min meines 1. 12 Std.-laufes.
Ergebnis:106,715 km
4. Platz Gesamtwertung
3. Platz M40
Knapp am Treppchen vorbei und als M45 in der am stärksten besetzten Alterlasse M40 (10er-einteilung) trotzdem hochzufrieden. Jeder Einzelläufer erhielt eine echt geil gestaltete Uhrkunde (keine 08/15) und einen Ausdruck aller Rundenzeiten.
Ja „Der König ist tot - es lebe der König“ und der heißt nun „Einmal musst Du nach Biel“
Frett
ein paar Fotos (http://de.pg.photos.yahoo.com/ph/frettfeuerstein/album?.dir=/3d60scd&urlhint=actn,ren%3as,1%3af,0
Über 100 km bei gefühlter Saunatemperatur
1Wettkämpfe: Ultra-40x; Marathon-38x; HM-3x; 10 km-3x;
PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48
2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08
PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48
2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08