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Laufen und Wandern

Laufen und Wandern

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Wir hatten zuletzt eine aufgeregte Diskussion unter Läufern darüber, ob ausgiebiges Wandern bei gleichzeitigem Laufverzicht eine positive,negative oder gar keine Auswirkung auf die Laufleistung hat.

Hintergrund ist die Unterbrechung der Marathonvorbereitung 8 Wochen vor dem Wettkampf durch eine Wandertour mit ca. 330 km in 14 Tagen mit ca. 10.000 Höhenmetern.

Meinung 1: Das unterstützt die Laufleistung/Ausdauerleistung, da die gleichen Muskelgruppen angesprochen und trainiert werden.

Meinung 2: Das schadet der Laufleistung, weil 1. die Bewegungsgeschwindigkeit eine andere ist und dadurch 2. die Muskelgruppen anders beansprucht werden alsbeim Laufen.

Ich weiß selbst nicht, wohin ich tendieren soll. Hat jemand Erfahrungen mit dem Thema?

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Ich habe vor meinem ersten 11km Lauf 2 Wochen Wanderurlaub im Engadin gemacht. Ich hatte nach den Ferien noch ungefähr 4 Wochen Zeit bis zum Wettkampf. Während dem Urlaub bin ich nur gewandert, nicht gelaufen. Es kamen so an die 300km zusammen und tausende Höhenmeter. Den Lauf hab ich in 42min und ein paar Sekunden absolviert. Das Wandern hat also bestimmt nicht geschadet ;)

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hu

es kommt halt drauf an, was noch trainiert werden muss.
Fehlt es an Grundschnelligkeit, ist Wandern kontraproduktiv, weil Zeit zum Lauftraining verlorengeht.
Ist der Marathon in hügeliger Landschaft, kann es nicht schaden, die Strecke vorab zu erwandern.
Sodele, ein hübscher Zielkonflikt. Wenn man z.B. im Teutoburger Wald lebt, wird man naturgemäß das Wandern priorisieren.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Hier meine bescheidene Meinung obwohl ich ja wenig laufe:
loops hat geschrieben:
Meinung 1: Das unterstützt die Laufleistung/Ausdauerleistung, da die gleichen Muskelgruppen angesprochen und trainiert werden.
Wenn das Wandern zügig, hügelig und lang erfolgt diestn es sicherlich zumindest der Ausdauerleistung. Die Muskelgruppen sind nicht ganz die gleichen. Wer sonst nicht läuft kann trotz vielem Wandern nicht so einfach umsteigen. Wer viel läuft kann zwar wandern, kann aber beim schnellen und langen wandern durchaus Probleme bekommen.

Meinung 2: Das schadet der Laufleistung, weil 1. die Bewegungsgeschwindigkeit eine andere ist und dadurch 2. die Muskelgruppen anders beansprucht werden alsbeim Laufen.
Ich denke nicht das es schadet. Optimal wird wohl ein Crosstraining sein bei dem man beides macht. Wer regelmäßig läuft wird sich meiner Einschätzung nach nicht wesentlich verschlechtern wenn er ab und an wandert. Allerdings werden bei Wandern halt nicht die Sprungfähigkeit und die Schnellkraft trainiert. Und die Belastungsspitzen kommen beim Wandern halt auch nur dann zu tragen wenn man bergig und vieleicht mit Gepäck und zügig unterwegs ist.

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Hi,
das klingt nach einem Weitwanderweg, wo solls denn hingehn?
Ich mach ja auch beides Bergsteigen und Laufen.
Für die Grundlagenausdauer ist deine Wanderung sicher nicht schlecht.
Wenn du Marathon um 4Std oder langsamer bist, würd ich sagen es ist egal,
hast du aber 3:30 oder schneller im Sinn, wirst du schon etwas an Schnelligkeit einbüssen. (dies behaupte ich mal so, ohne Belege dafür zu haben)
Bergsteigen und Laufen beansprucht teilweise unterschiedliche Muskeln:
Dies merk ich sehr deutlich, denn wenn ich nach einer Phase, in der ich fast nur gelaufen bin, "schnell" mal auf meinen Hausberg mit 1000Hm geh, bin ich doch deutlich langsamer.
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]

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Hallo!

Bin letztes Jahr in der Marathon-Vorbereitung für zwei Wochen in den Bergurlaub mit verschärftem Bergsteigen gefahren. Ganz andere muskuläre Beanspruchung! Als ich wieder zu Hause war, brauchte ich gut zwei Wochen, bis ich bei den Langen wieder die alte Form hatte. V. a. der erste war wirklich schwer!

Grüße, Bruce

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Hallo loops,

ich kann Bruce da nur beipflichten. Nach 16 Tagen Höhentrekking mit vielen km und Bergsteigen in Südamerika konnte mir danach nicht einmal der oft zitierte Höheneffekt helfen. Meine laufspezifische Ausdauerleistung hatte einen drastischen Knick erfahren. Zwar werden dieselben Muskelgruppen angesprochen. Aber der ausgeübte Reiz ist im Bezug auf's Laufen immer unterschwellig. Der Körper stellt sich auf die neue Belastungsform um. Am schnellsten reagiert darauf die Muskulatur.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Sehe ich wie Udo und Bruce: garnicht vergleichbar.

Bevor ich mit dem LAufen anfing startete ich ca 7 Monate mit sehr flottem und intensivem Gehen/Walken/NW im bergigen Umfeld: jeden Tag 10-15 km, in der Woche ca 100km als Laie! Und ich meinte, daß ich dann ja schon eine gewisse Grundkondition für das Lauftraining mitgebracht hätte.

Falsch gedacht. Mein erster Lauf auf der Ebene war ca 50m. Dann wollten die Beine nicht mehr, die Bronchien rasselten,die Brust(atem)muskulatur drohte mit einem Krampf...
Merke:
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Euer Pöt

Ein Leben ohne Laufen ist möglich! Aber nicht sinnvoll. Frei nach Vicco v. Bülow

Meilen heilen
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Ich ahne Schlimmes!

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Witzig, die gleiche Frage beschäftigt mich auch. Ich werde in diesem Herbst Wandern gehen und habe im nächsten Jahr im Mai eine Tour über ca. 6-7 Wochen geplant.
Andererseits ist es für mich mal eine willkommene Abwechslung zu dem Alltag. Hinterher bin ich sicherlich wieder ganz wild auf das Laufen nach einer solch langen Pause (ich hoffe das zumindest! :confused: )

Selbstversuch

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Pöt hat geschrieben:Und ich meinte, daß ich dann ja schon eine gewisse Grundkondition für das Lauftraining mitgebracht hätte.

Falsch gedacht. Mein erster Lauf auf der Ebene war ca 50m. Dann wollten die Beine nicht mehr, die Bronchien rasselten,die Brust(atem)muskulatur drohte mit einem Krampf...


So jetzt hat es mich gejuckt und ich habe gerade eine Selbstversuch gemacht.
Wander und Walkmäßig voll fit drauf bin ich jetzt mal aus dem Stand ohne jegliches Lauftraining losgelaufen um mal zu gucken wie sich das so anfühlt nach mehreren KM.

Ich bin dabei 40 Minuten durchgelaufen. Das Tempo war schätzungsweise etwas höher als ich schnell walken kann. Ich tippe mal so auf ca. 6min/km
Nach ca. 30 Minuten wurden die Beine spürbar schwerer die Flugphase wurde geringer.
Der Puls war höher als beim walken
Ich habe mehr geschwitzt.
Die Atmung war noch so das ich mich hätte unterhalten können.

Man sagt ja das laufen ab einem gewissen Tempo effektiver sei also weniger Energie benötigen würde als walken. Es viel mir jedoch nicht eben leichter zu laufen obwohl das für laufen ja sehr langsam war.

Ich denke es ist nicht nur eine Sache der Grundlagenausdauer. Eigentlich müsste ich da ja nun doch etwas vorweisen können. Ich meine das es dadurch für mich jetzt noch anstrengender ist weil meine Muskulatur total einseitig trainiert ist. Mit Radfahren ist es ja auch so das ich kaum noch voran komme. Es sind schon andere Muskeln beim walken und laufen. Insofern kann ich nachvollziehen das gute Läufer nach längerer Zeit "nur wandern" Leistungsverluste gerade beim Tempo verzeichnen. Allerdings denke ich auch das ein regelmäßigse Crosstraining also immer mal wieder zu laufen und zu wandern oder zu walken bzw mit anderen Sportarten abzuwechseln nicht unbedingt zu Leistungseinbußen für einen Läufer führen würde.

Jetzt muss ich erst mal regenerieren. Morgen berichte ich wie es den Beinen nach der ungewohnten Belastung geht. Ich bin gerader auf einem Seminar im Nordosten von HH wo rundherum nur wundertollste Natur ist. Da muss man sich einfach mehrfach täglich bewegen...


Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Martinwalkt hat geschrieben:....Ich bin dabei 40 Minuten durchgelaufen. Das Tempo war schätzungsweise etwas höher als ich schnell walken kann. Ich tippe mal so auf ca. 6min/km.....Es viel mir jedoch nicht eben leichter zu laufen obwohl das für laufen ja sehr langsam war.
Alles relativ! :peinlich:
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